Hallo, Hallo!
Im Juni ist bei mir immer sehr viel los, deswegen war es hier jetzt mal ein bisschen ruhiger. Aber dieses Wochenende habe ich mir mal wieder ein bisschen Zeit zum nähen eingerichtet. Es hätte mehr sein können, aber heute war einfach mal ein fauler Tag nötig...
Am Freitag habe ich meine übliche Nähzeit um eine Stunde auf 23 Uhr überzogen um einen Jerseycoupon aus Paris zu verarbeiten. Den Zuschnitt hatte ich schon länger angefangen und am Freitag dann vollendet. Das Opfer waren 3 Meter hellblau melierter Polyester-Jersey. Sehr leicht, etwas fließend und erschreckend flutschig beim verarbeiten. Ich habe ihn dann aber doch gebändigt bekommen und aus den 3 Meter - wie schon beim Kauf geplant - 1 Longsleeve, 1 T-Shirt und 1 Muscleshirt rausbekommen. Quasi aus 3 mach 3
Genäht habe ich größtenteils mit der Overlock, die Säume sind alle mit Zick-Zack genäht. Ich habe tatsächlich ein gut passendes Garn im Fundus gehabt, und durch die Melange-Struktur fällt es gar nicht auf. Allerdings ist der Stoff ähnlich fließen wie Viskose, dadurch zeichnet sich jedes Röllchen ab. Mal sehen wie sich das in der Praxis macht.
Hier mal das Trio, auch wenn das Bild nicht besonders ist: Links T-Shirt mit V-Ausschnitt, rechts Longsleeve mit Rundhals und unten das Muscleshirt mit Ringerrücken.
Der Ringerrücken nochmal im Detail:
Ich habe so ein ähnliches Shirt schonmal genäht. Die Schulter hat diesmal nicht so gut geklappt, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Bei diesen lockeren Teilen reicht es mir die Kanten mit der Overlock zu versäubern und dann einfach nur umzuschlagen und festzunähen.
Der V-Ausschnitt im Detail:
Hier habe ich es mir bei den letzten Shirts einfach gemacht und eine aus der Industrie abgeguckte Methode verwendet - die funktioniert aber am besten nur bei "normalen" V-Ausschnitten, also nicht übermäßig tiefen und spitzen. Dabei wird die vordere Mitte nicht zu Spitze geschnitten, sondern die Spitze wird abgestumpft in dem man ein kleines Stück rechtwinklig zur VM einschneidet. Das Bündchen wird in der Spitze gut gedehnt angenäht und zum Schluß abgenäht, so dass sich die Spitze bildet. Am Anfang war der kleine Abnäher schwierig, aber wenn man es ein paar mal gemacht hat geht es immer besser.
Nachdem die Shirts fertig waren und es nach 23 Uhr war habe ich noch ein bisschen Schnitt gebastelt. Neulich sah ich auf dem Weg in die Ubahn einen jungen Mann mit einer offenen Jerseyjacke mit angeschnittenem Ärmel. Ich habe mir viele Gedanken gemacht wie das Wohl am besten umzusetzen wäre. Fledermaus wollte ich nicht, obwohl das sicher möglich ist. Aber ich finde den ganzen Stoff unter der Achsel für mich unvorteilhaft.
Ein "echter" Kimonoärmel mit Zwickel oder Keil war mir dafür aber auch zu aufwendig.
Mit einem großen Bogen Papier und meinem Standart-Oberteilschnitt bewaffnet habe ich dann ein bisschen rumgespielt. Dabei ist das herausgekommen:
Oben das Rückenteil, Rechts der Ärmel, unten links das Vorderteil. Die "Abnäher" nehmen quasi die Fledermausweite unter dem Arm heraus. Zumindest ist das der Plan. Und das Konzept ohne Schulternaht fand ich auch ganz interressant. Wobei das tatsächlich nur Spielerei ist, eine technische Funktion hat das nicht wirklich. Bei der Ärmelbreite habe ich mich am Standartschnitt orientiert, ansonsten ist es reine Geometrie. Nachteil ist allerdings: bei meiner Größe und normaler Stoffbreite muss ich am Ärmel ansetzen, es sei denn ich wollte einlagig zuschneiden. Wollte ich nicht, und dann reichen 2 Meter wohl auch nicht mehr.
Hier nochmal die Schulter am Schnitt im Detail:
Wie gesagt, es ist ein Experiment. Ich bin gespannt wie es rauskommt. Das Probeteil ist schon zugeschnitten, die ersten Nähte sind gemacht. Eventuell geht es nächstes Wochenende weiter. Ich werde die Jacke mit Kapuze und ohne Verschluss arbeiten.
Was haltet ihr davon?
LG Adam
PS: ich muss mal die Signatur aktualisieren. Es gab noch einen Nachzügler aus Paris, aber es ist ja auch was weg. Und letzte Woche ging noch was für ein schnelles Schürzengeschenk weg
Bearbeitet von sewing Adam
8 Kommentare
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