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Beinahe erschüttert habe ich festgestellt, dass die letzte Vorstellung von KnowMe Schnitten schon mehr als ein Jahr her ist. Um so lieber zeige ich mal wieder ein paar Modelle.
 
Dass es Richtung warme Jahreszeit geht, sieht man den Schnitten diesmal an. Viel Lust auf Kleid, mal locker, mal mit viel Haut und wie bei dieser Kollektion üblich, auch mit Details, die man sonst nicht überall sieht.
 
Ein schönes Beispiel dafür ist das Kleid ME2112 von Holly Darling.
 
Ein schlichtes, recht gerades und lockeres Oberteil, ein ausgestellter Rock... der es aber in sich hat. Denn er bekommt seine Weite durch reichliche Godets. Was auf den ersten Blick vielleicht wie abgesetzte Faltenböden aussieht (was man glaube ich bei Cheerleader Kostümen früher manchmal für den Show Effekt hatte) sind hier weiche zusätzliche Stofflagen.
 
In der Konfektion findet man so was selten, denn jedes Godet bedeutet hier eine Teilungsnaht bis zum Ausschnitt. Das macht viel Arbeit. Was allerdings auch heißt, Figuranpassungen sind gut zu verteilen. Wobei das Kleid eigentlich ein Hängerkleid mit leichter A-Linie ist, das dann aber mit dem Gürtel wieder auf Figur gebracht wird.
 
Wer es reichlich kawaii mag, für den ist ME2108 von Alissah Threads vielleicht genau das richtige. Von vorne ein ebenso schlichtes wie kurzes Hängerkleidchen, aber der Rücken hat es in sich. (Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das nicht auch als Umstandskleid geeignet oder sogar gedacht ist? Denn mit den Brustabnähern hört die Formung auf.
 
Lieber kurz und knackig? Dann ME2114 von The Stitch Fitz. Ein kurzer Rock wird mit einer langen, aber rückenfreien und schmalen Weste kombiniert. Sehr elegant, zumindest von vorne. Und hinten kann ein gebräunter Rücken (oder die Tattoos...) perfekt in Szene gesetzt werden. (Dank Halterneck passt hier sogar grundsätzlich ein BH drunter. Wenn man einen passenden hat.)
 
Wer sich zwischen Rock und Hose nicht entscheiden kann, der kann ME2116 von Keechii B Style erst mal kaufen und sich dann erst entscheiden. Ein Hingucker sind beide Varianten, mit den verspielten Schleifen auf der Brust, kleinem Guckloch dazwischen und einem dramatisch weiten Unterteil. Wobei der Jumpsuit fast noch dramatischer wirkt, als das Kleid. Und wer sich ohne Träger nicht wohl fühlt... auch die kann man annähen.
 
Mit Träger oder ohne gilt auch für das Kleid von ME2111 von Handmade Millenial. Wobei der Träger kleiner ausfällt und man die Wahl zwischen lang und kurz hat. Mit dem plissierten Stoff quer im Oberteil und längs im Rock wenig Aufwand, aber schicker Effekt. (So man plissierten Stoff bekommt, nicht immer einfach.)
 
Da bei den SewMe Schnitten das Geschlechterverhältnis ja ausgewogener ist, als bei den meisten Schnittkollektionen auch mal ein Blick zu den Herren. Besonders gut gefällt mir hier die Kombination ME2113 von Julian Creates. Das kragenlose Hemd ist lässig wie ein Pulli, gleichzeitig hat es alle Schneiderdetails wie Schulterpasse, verdeckte Knopfleiste und Ärmelschlitze und Manschetten. Und die schmale Hose punktet besonders mit dem angeschnittenen Gürteldetail. Wirklich eine gelungene Kombination aus lässig und korrekt.
 
Deutliche Reminiszenz an die 1980er ist für mich das Oversized Jacket (für Herren) ME2118 von Norris Dánta Ford. Große Schulternpolster mit abfallenden Schultern sind hingegen eine ganz andere Silhouette. Ich gebe zu, ich weiß noch nicht, was ich davon halte, aber es ist auf jeden Fall ein auffälliges Detail und ein Statement.
 
Nachgenäht Kombination ME2110
 
Für sportlich hat sich unsere Testerin sneg entschieden. ME2110 von Brittany J. Jones kombiniert ein Jersey Top, das durch einen gerundeten Saum leicht bauchfrei ist, mit einer lässigen Gummizughose aus Webstoff. Wobei sowohl vorne als auch hinten Taschen gearbeitet werden, die werden trotz Gummizug nicht weggelassen. Wahlweise kann die Hose mit geradem Saum oder als Jogginghose genäht werden. Die Material- und Schnittkombination verspricht Leichtigkeit an Sommertagen.

Und der Stil war auch das, was unserer Testerin gefiel:
Die Kombination der einfachen Basishose mit dem außergewöhnlichen Shirt.

Der Stoff war auch schnell gefunden, Baumwolljersey mit Elasthan für das Shirt, Leinen-Viscose für die Hose.

Mit den Angaben auf der Schnitttüte war sie weitgehend zufrieden, es gab aber einige "technische" Probleme mit der Schriftgröße:

Bei der Beschreibung zu dem Schnittmuster wird zwar das Schnittmuster gut beschrieben, jedoch fehlen dabei jegliche Angaben zu der Stoffempfehlung und Stoffverbrauch. Bei den Fotos zu dem Schnittmuster ist aber die Rückseite von der Verpackung des Schnittmusters abgebildet, welche alle nötigen Informationen zu den Maßen, Stoffauswahl sowie Stoffverbrauch beeinhaltet.

Diese Infos sind auf Englisch und auf Französisch abgebildet, somit sind die abgebildeten Maßen in Inch sowie in Zentimetern ersichtlich.

Zudem sind die Maße des fertigen Kleidungsstücks abgebildet.

Aufgrund dessen, dass es sehr viele Informationen auf der Rückseite des Schnittmusters abgebildet sind, ist die Schriftgröße entsprechend klein. Zum Glück besteht online die Möglichkeit das Informationsblatt zu vergrößern und somit alle nötigen Informationen vor dem Kauf zu sichten.

Bei der Anleitung, die inhaltlich weitgehend überzeugen konnte:

Die Anleitung ist sehr gut bebildert, mit ein wenig Näherfahrung kann man gut nur anhand von den Bildern nähen. Die einzelnen Schritte werden zudem sehr gut beschrieben, auch wenn die Sprache sich etwas von der gewohnten Sprache der deutschen Schnittmusterhersteller unterscheidet, dennoch aber (meistens) gut verständlich.

In der Anleitung wird jedoch kein einziges Mal erwähnt, dass die Kanten versäubert werden müssen. Wenn man aber bedenkt, dass die Hose aus einem Webstoff genäht werden soll, sollte darauf zumindest hingewiesen werden, finde ich.

Der große Nachteil der deutschen Übersetzung liegt aber daran, dass diese auf einem DIN A4 aufgedruckt ist, während die Anleitung auf Englisch auf einem 2,5 mal größeren Bogen sich befindet. Folglich fällt die deutsche Anleitung sehr klein aus, was die Deutlichkeit von dieser sehr beeinträchtigt. So habe ich mir die einzelnen Bilder der Anleitung lieber auf der englischen Version angesehen.

Daher hat sich unsere Testerin auch weitgehend an die Anleitung gehalten, allerdings kam eine in der Anleitung nicht vorgesehene Overlock zum Einsatz:

Alle Kanten habe ich mit einer Overlock-Maschine versäubert, wie bereits erwähnt, wird dieser Schritt in der Anleitung gar nicht erwähnt. Zudem habe ich die Ärmel des Shirts mit einem Kettenstich abgesteppt, zuvor die Kante mit der Overlock versäubert und nicht wie in der Anleitung ersichtlich doppelt abgesteppt. Ich habe mich hier gegen den doppelten Coverstich entschieden, da der Saum ebenfalls nur mit einem Stich abgesteppt wurde.

Dies war übrigens der weniger verständlicher Punkt in der Anleitung: „Bügeln Sie den Saum hoch. Nähen Sie mit ODER Zickzackstich 6 mm vor der Schnittkante entfernt und 6 mm unterhalb des ersten Stichs.“ Offensichtlich fehlt da ein Wort, ich würde auf „Geradestich“ tippen.

Auch der Schnittmusterbogen konnte gefallen und erwies sich stabiler, als erwartet:

Das Schnittmusterbogenpapier ist zwar dünn, jedoch relativ in Ordnung. Es lässt sich gut abpausen, reißt auch nicht so schnell, hat auch gut den Spielversuch meiner Katze überstanden. Die Linien waren gut zu erkennen.

Vorteilhaft bei den Schnittmusterbögen sind die getrennten Größen bei der Hose, was zur weniger Linien auf dem Schnittmusterbogen führt und das abpausen erleichtert. So ist einmal die Hose für die Größen 10 und 12 auf dem Bogen vorhanden und einmal die Hose für die Größen 14, 16 und 18.

Bei der Größenauswahl hat sich sneg dann mehr auf die eigene Intuition als auf die Maßtabelle verlassen, am Ende wurde das Shirt in Größe 10 genöht, die Hose in Größe 12. ( Bei einer Konfektionsgröße 36 oder S bei gekaufter Kleidung und Jeans in Größe 10.)

Die angegebenen Maße für das Shirt stimmen mit meinen Maßen überein.
Nach der Maßtabelle hätte ich jedoch für die Hose die Größe 14 wählen müssen.

Um die korrekte Größe für die Hose zu ermitteln, habe ich mir die Maßen des fertigen Kleidungsstücks angeschaut, diese sind ebenfalls auf der Rückseite des Schnittmusters abgebildet. Hierbei ist mir aufgefallen, dass bei der fertigen Hose im Hüftbereich 7 cm für die Bewegungsfreiheit eingeplant sind. Dies kam mir ziemlich viel vor.

Ich habe darauf hin, den Schnitt in der Größe 12 kopiert, habe jedoch die Teile bei dem Zuschnitt an den Seiten der Hose vorsichtshalber mit einer Zugabe von 0,5 cm zugeschnitten. (Das Schnittmuster enthält bereits Nahtzugaben von 1,5 cm an fast allen Kanten, die Kanten mit einer abweichender Zugabe sind gesondert beschriftet.)

Für das Shirt habe ich keine Maße beachtet, da das Shirt überschnittene Schultern hat, sehr locker geschnitten ist und die fertige Breite mit 120 cm angegeben ist. Somit war ich mir sehr sicher, dass das Shirt mir nicht zu klein sein wird.


Dementsprechend gab es Änderungen am Schnitt auch nur an der Hose:

Da ich mir jedoch nicht ganz sicher war, ob die Hose mir auch gut passen wird, habe ich die Hose zunächst mit der Nahtzugabe von 1 cm an den Seiten sowie der Innennaht zusammen genäht, somit war meine Hose insgesamt 8 cm (pro Kante 1cm x 8 Kanten) breiter geworden, was dazu geführt hat, dass die Hose viel zu weit ausfiel. Anschließend habe ich mit der Nahtzugabe von 1,5 cm genäht, somit war die Hose 4 cm breiter wie die abgepauste Größe 12. Auch in diesem Fall war die Hose zu weit.

Folglich wurde die Hose in der korrekten Größe 12 fertiggestellt. Die fertige Hose in dieser Größe passt sehr gut. Vorsichtshalber habe ich die Nahtzugaben von 2 cm nicht abgeschnitten und die Hose so fertig genäht. Nun werde ich diese in der Schrittnaht doch noch zurückschneiden, da wie eben auf den Fotos festgestellt, diese in der hinteren Mittelnaht etwas zieht und für kleine Fältchen sorgt.

Das Ergebnis entsprach nicht ganz der Erwartung nach der Verpackung:

Die Hose sieht durchaus genauso wie auf dem Bild bzw. genauso wie ich mir diese anhand von der technischen Zeichnung vorgestellt habe. Ich hätte es mir nur gewünscht (zumindest für die Kombination mit dem Shirt), sie wäre noch 0,5 – 1 cm höher, ich hatte nach betrachten des Fotos den Eindruck gehabt, die Hose sitzt etwas höher. Die Länge der Hose habe ich ebenfalls exakt nach dem Schnittmuster genäht, diese kann aber für meine Größe noch etwas gekürzt werden. Aber erst nach mehrmaligen waschen, ich befürchte dann immer, dass der Stoff trotzt der Vorwäsche noch eingehen kann.

Bei dem T-Shirt sieht jedoch die untere Kante viel gebogener aus als auf dem Produktfoto bzw. der technischen Zeichnung. Das Shirt scheint dadurch kürzer zu sein. Auch die Ärmel sehen bei mir viel weiter aus. Dies kann aber daran liegen, dass das Model fülliger ist als ich. Eventuell könnte man das Shirt eine Nummer kleiner nähen, damit es etwas enger und mehr wie bei dem Model aussieht. Dafür müsste ich das Schnittmuster um eine Größe verkleinern.

Trotzdem wird mindestens die Hose kein Einzelstück bleiben:

Die Hose werde ich mir auf jeden Fall nochmal nähen. Aus einem Leinenstoff genäht, ist die Hose perfekt für die Sommertage und kann durchaus, mit einem anderen Oberteil, ins Büro getragen werden.

Das Shirt, werde ich wahrscheinlich nicht erneut nähen. Aber wie gesagt, ich muss mir noch Gedanken machen, ob es tragbar ist. Meine Kinder meinten zwar, dass ich durchaus es so tragen kann, Zweifel bestehen aber weiterhin. Da bin ich auf eure Meinungen gespannt.

Sollte ich es jedoch nochmals nähen wollen, werde ich die abgerundeten unteren Kanten etwas flacher zeichnen und zusätzlich etwas verlängern. Die Idee des außergewöhnlichen Saums finde ich nach wie vor sehr interessant.

Trotzdem eine Empfehlung für Leute, die auch mal ungewöhnliche Kombiteile mögen:

Die Kombination finde ich für den Sommer toll, auch kann man die einzelnen Teile sehr gut mit anderen Teilen kombinieren. Wie das Model auf dem Produktfoto beweist, sind die Schnittmuster wunderbar für Frauen mit der größeren Konfektionsgröße geeignet. Ich würde jedoch empfehlen, die Länge des Shirts auszumessen und eventuell zu verlängern, damit man das gleiche Ergebnis wie auf dem Foto bekommt.



Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung




nowak
nowak
Markiert euch den 11. bis 13. April 2025 fett im Kalender, denn dann heißt es wieder: NADELWELT Karlsruhe! Die Messe ist ein absolutes Highlight für alle, die Stoffe lieben, mit der Nadel zaubern und sich von kreativen Ideen inspirieren lassen möchten.
Zeitgleich gibt es am Samstag einen Stoffmarkt Holland in Karlsruhe
 
Das gibt’s wo?
In der Messe Karlsruhe erwartet dich ein riesiger Verkaufsbereich mit internationalen Fachhändlern. Hier kannst du nach Herzenslust shoppen – von traumhaften Stoffen über Schnittmuster bis hin zu den neuesten Nähmaschinen und Zubehörteilen. Außerdem gibt’s das Live!Forum mit spannenden Vorträgen, Vorführungen und Workshops. Der Stoffmarkt findet auf dem Stephansplatz in Karlsruhe statt und bietet alles, was dein DIY-Herz begehrt: eine riesige Auswahl an Stoffen, Bändern, Knöpfen und Kurzwaren. Perfekt für alle, die sich direkt mit neuen Schätzen eindecken wollen!  
Was gibt es?
Eine beeindruckende Menge an Kursen zu allen möglichen und unmöglichen kreativen Themen. Eine Anmeldung war leider nur bis zum 28.3. möglich.  
Praktische Infos – Alles auf einen Blick
Nadelwelt:
📍 Messe Karlsruhe, Messeallee 1, 76287 Rheinstetten
🕙 Wann?
Freitag & Samstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr Stoffmarkt Holland:
📍 Stephanplatz, 76133 Karlsruhe
🕙 Wann?
Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr  
Also auf nach Karlsruhe! 🙂
peterle
peterle
Viele alte Nähmaschinen haben nach heutigen Standards ein eher funzeliges Licht. Dabei war das damals durchaus hell und gut. Wer allerdings so helle Ampeln hat, daß er im Dunkeln alles unterhalb der leuchtenden Farbe nicht mehr wahrnehmen kann, weil die Fähigkeiten des menschlichen Auges nicht ausreichen einen derart hohen Kontrast sauber abbilden zu können, der möchte dann die alte Beleuchtung der Nähmaschine heller haben.

Anstatt nun einfach zu schauen, was in der Maschine ursprünglich an Licht verbaut war, also mit welcher Spannung, wieviel Watt und welcher Fassung die Originallampe ausgestattet war, basteln frickeln und fummeln einige Sich-Berufen-Fühlende ein Zeug zusammen, da kann ich mir als erfahrener Nähmaschinenmechaniker nur noch an den Kopf packen.
Es werden kurzerhand nicht passende LED Lampen passend gemacht und dafür ist ihnen kein Trick zu alt und kein Klebeband zu blöd. Halterungen werden verbogen, Deckel nicht richtig befestigt, Spannungen verklemmt, Duck Tape gewickelt, gelötet, gekloppt, geklemmt und vermutlich noch viel viel mehr.
Manchmal - funktionieren die Maschinen danach nicht mehr korrekt, weil man zum Beispiel nicht beliebig in einer Nähmaschine Halterungen verbiegen und Sachen verklemmen oder rumbaumeln lassen kann.
 
Hier sind zwei gefundene Beispiele von vielen:

 

 

 
Beide LED Lampen halten in der Nähmaschine nicht von alleine in den Fassungen, sondern wurden eingeklemmt und mit Kabelbinder befestigt oder im zweiten Fall einfach festgeklebt.
 
In der Janome 6500, die hier als Beispiel dient, ist ab Werk eine W5W 12 Volt 5 Watt Lampe verbaut. Die hat einen Glassockel mit gebogenen dünnen Drähten als Kontaktflächen und wird einfach eingesteckt. Richtung egal, auch wenn es eine Gleichspannung ist, die die Maschine verwendet. Das funktioniert hier deshalb, weil es dem Glühfaden egal ist.

Verzichtet man auf die Bastelorgien und schaut über den Rand des eigenen Waschbeckens, dann stellt man fest, daß das keine besonders schwer zu bekommende Lampe für eine Nähmaschine ist, sondern vor allem im Automobilbereich eine sehr weit verbreitete Lampe ist. So weit verbreitet, daß es schwer ist, keine zu bekommen. Also braucht man nur seine Augen zu öffnen und nach W5W 12V LED Lampen zu suchen, die zur Innenraumbeleuchtung eines KFZ gedacht ist, denn die für die Fahrzeugbeleuchtung der Lichter außen darf bestimmte Leuchtstärken nicht überschreiten. Innen hingegen darf es auch taghell sein und das suchen wir ja.

Die Qualitäten können sehr unterschiedlich sein, vor allem, wenn man irgendwas günstiges direkt aus China kauft, aber es sind ordentliche Exemplare darunter, die plug 'n' play funktionieren. Kein Gebastel. Kein Theater. Einfach Licht.
 
Probleme mit LED als Ersatz für Glühlampen in Nähmaschinen können sein:
leuchtet nicht, weil Polung nicht stimmt und man muß sie umdrehen leuchtet ewig nach, weil das Netzteil beim Ausschalten nicht die Elkos entlädt flackert, weil die Schaltung für die 12V Transformation Probleme macht wird zu warm, weil zu hell und schmurgelt Kunststoffe an ist kaputt, weil die Chinesen auch den Ausschuß loswerden müssen ... vermutlich noch tausend andere Sachen, die mir gerade nicht einfallen  
Hier ist die Janome 6500 Nähmaschine mit Originalbeleuchtung W5W 12V 5W Glühlampen:
 

 
Hier ist die Maschine mit einer W5W 12V LED von aliexpress für Innenraumbeleuchtung von Autos:
 

 
Die LED sieht um ein vielfaches heller und strahlender aus und ist auch, denn es sind weniger Schattenbildungen zu sehen, aber dafür ist auch anstrengender für die Augen in soviel helles Licht zu schauen. Je nach verwendeter Materialien kann es auch zu starkem Glanz oder Überstrahlen an bestimmten Bauteilen wie der Stichplatte oder Nadelhalter als zwei Beispielen kommen.
 
Und so sehen die beiden Lampen nun  aus:
 

 
Merksatz: Bei Versendern wie aliexpress kann es schnell passieren, daß man das gekaufte Produkt nicht einfach nachbestellen kann, sondern nach einem Tag mit einer neuen Suche beginnen muß. Dafür ist es halt alles sehr preisgünstig.
 
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Suchen und Probieren, so ihr denn auf LED umsteigen wollt. Und wie gesagt - bitte ohne solche Bastelorgien.
peterle
peterle
Bei Ulrich Roski in seinem Lied Des Pudels Kern heißt es so schön:
"Ich geh' im Walde bisweilen so für mich hin
Nach schmackhaften Pilzen steht mir der Sinn ...."
 
Das im Inneren summend und über die Creativa 2025 schlendernd, fand ich noch ein paar Schmankerl, die mir gut gefielen.
 
Als erstes stolperte ich über einen altertümlich wirkenden Stand, auf dem es eine Art Videospiel auf Monitoren gab und ein älterer Herr mit 3D-Brille auf einem Bürostuhl hin- und hergedreht wurde. Es standen auch Puppen mit Kostümen da, die mehr nach Edgar Wallace "Der Mönch mit der Peitsche" aussahen, als nach irgendwas was man auf der Creativa erwarten würde.
Aus meiner betrachtenden Neugierde entstand ein Art Crashkurs in moderner Archäologie, Museumsmöglichkeiten und Übertragung handwerklicher Fähigkeiten ohne im Hier und Jetzt Nachwuchs zu haben.



Unsere Zeitreise beginnt in Mengede - heute ein Stadtteil von Dortmund - vor ca. 1800 Jahren. Ab da sind Besiedlungsspuren nachweisbar und vor ca. 800 Jahren gab es eine erste Befestigungsanlage mit Burg, Vorburg und Wassergräben, die als Haus Mengede bekannt wurde und ein Wasserschloß war. Um 1730 wurden die Befestigungsanlagen geschleift, um 1900 die Wasserwege umgeleitet und nach dem Krieg verfiel das Haus, bis es 1963 bis auf die Grundmauern abgerissen wurde.

Ein engagierter Heimatverein bringt nun wieder Leben in die noch stehenden Grundmauern und Dank Glück und Forschung, fand man neben diversen historischen Dokumenten auch das Archiv eines archäologisch stark interessierten Bürgers von Mengede, der vor dem Abriss das gesamte Bauwerk komplett vermessen und photographiert hat.
Daraus gestaltete man ein 3D-Computermodell, was man dann wiederum in die Unreal-Engine fütterte und das alte Anwesen virtuell wieder begeh- und erlebbar wurde.
Zu guter letzt drehte man Filme mit Bürgern in Kostümen der jeweiligen Zeit, die an bestimmte Stellen der virtuellen Welt Geschichten dazu erzählen. Wenn ich den Plan richtig verstanden habe, wird es direkt am Denkmal eine Möglichkeit geben, die Software über einen Link zu benutzen. Spiele in der virtuellen Realität von Haus Mengede soll es dann auch geben.

Unterhalten hatte ich mich mit Dr. Benjamin Weber, der für das gemeinnützige Forschungsinstitut XRbit, was das Projekt umsetzte vor Ort war. Ein sympathischer engagierter junger Mann, mit großer Freude an allem Innovativen. Fasziniert war ich von seiner Geschichte zu einem Kettenschmied, der aus meiner Erinnerung heraus im Kettenschmiedemuseum Fröndeberg noch zeigt, wie man eine Kette schmiedet. Aufgrund seines Alters und mangelnden Nachwuchses in diesem ausgestorbenen Beruf, kam die Idee und der Beschluß diese Handwerkskunst zu digitalisieren. So wurde er bei der Arbeit gefilmt, mit einem speziellen Anzug digitalisiert und man kann ihn jetzt nicht nur von allen Seiten beobachten, sondern auch in seine Bewegungen selber hineingehen.
Ob und in wie weit man ein solches Handwerk auf diese Art erlernen kann, wird die Zukunft zeigen. Als Mitglied eines ebenfalls aussterbenden Berufes fand ich diese Methode mehr als beachtenswert.

Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Mengede
https://heimatverein-mengede.de/virtuelle-zeitreise-in-die-vergangenheit-von-mengede
https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1174769.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Unreal_Engine
https://www.xrbit.de
https://www.kulturzentrum.ruhr/kettenschmiedemuseum/
  Besen, Besen, sei's gewesen ... beim weiterschlendern hielt ich an einer Reihe Strohbesen an, die in prächtigen Farben und extrem hochwertig aussehend in einer Reihe vor mir standen. Nun kam ich auch hier ohne einen kleinen Plausch nicht vorbei.



La Balaiterie heißt das Unternehmen und sitzt neben Royville in der Normandie, im Hinterland von Dieppe. Über 45 Jahre lang hat hier jemand klassische Besen gebunden und vertrieben. Im Jahr 2012 war es dann so weit und er hat geschlossen. Aber 2020 kamen dann das Paar Marie-Laure and Arnaud Gabriel in die Gegend und verliebten sich in die alte Besenmanufaktur und das Handwerk. Weit weg von der Moderne und ganz bei sich, übernahmen sie das alte Gewerk und die Maschinen, pflanzten das nötige Stroh und Holz direkt neben der Manufaktur wieder an und arbeiteten fleißig - zumindest unterstelle ich das, weil ohne den Fleiß, hätten sie es sicher nicht so weit gebracht.
Das Stroh muß ein bestimmtes sein, weil man nicht aus jeder Strohart Besen machen kann und so sieht dann auch die Produktpalette aus. Neben klassischen Besen, gibt es diese in vielerlei Ausführungen, sei es als Deko oder für die Nutzung. Und dann lag da noch ein Tisch voller Besen und Bürsten für Gemüse, Fliegenklatsche, Schnee, Tastatur und was das Herz sonst noch alles begehrt.



Man kann nicht nur in ihrem reichhaltigen Shop einkaufen, sondern auch einen Besuch dort machen und Kurse bei den beiden buchen.

Link:
https://www.labalaiterie.fr
  Was ist Blau und Weiß und schon seit gefühlten Ewigkeiten am Markt? Blauweißchen!
Seit über 40 Jahren am Markt ist Blauweisschen ein ganz bekannter Name für handgeschnitzte Stoffdruckstempel, Farben und Kursen dazu. Auch wenn Stoffe bestempeln  so gar nicht meine Baustelle ist, habe ich mich sehr gefreut, daß sie nach dem Lockdown wieder live vor Ort sind und ihre wunderbaren Stempel präsentieren, die ich mir immer gerne anschaue.



Link:
https://blauweisschen.de
  Zu guter letzt strahlte mich der große blaue Vogel, der mich an den Kurzfilm "For The Birds" von Pixar erinnerte.


Crazy Bird ist ein Design von Karen Landsmann

Auf einer der Pressemeldungen wurde auf das Erscheinen von Bluemex hingewiesen, einem großen Anbieter von Diamond Painting. Hatte ich beim ersten Lesen keine Anhnung, was das ist, habe ich sie jetzt - "Puzzeln mit Glitzersteinchen". Man hat eine Vorlage wie beim Malen nach Zahlen und kann dann mit einem Wachstift die Glitzersteinchen an die passenden Stellen kleben. Ich habe einer jungen Dame bei einem kleinen Schneemann zugeschaut und sie meinte, es wäre sehr beruhigend. Das konnte ich umgehend nachvollziehen und war zuhause versucht ein altes Puzzle rauszuholen.



Der große blaue Vogel ist 40cm x 160xm und hat laut Aussage der Mitarbeiterin dort einhundertirgendwastausend Steinchen. Also genug, um über lange Zeit beschäftigt zu sein. Da ich schon an meinem 5.000er Puzzle mehrfach gescheitert bin, habe ich darauf verzichtet, es mitzunehmen, was mir aber schwer fiel. Ich mag den Vogel.

Link:
https://www.diamond-painting-deutschland.de/bilder/diamond-painting-bild-crazy-bird-runde-steinchen-40x160cm-69-farben-vollbild.html
peterle
peterle
Ich war am Mittwoch dem 19. März 2025 auf der Creativa in Dortmund recht pünktlich zur Eröffnung da. Es war noch angenehm leer und wie immer mit einer Unmenge an Ausstellern  bestückt. Nachdem ich den Morgen damit verbrachte einen Überblick über die Hallen und Angebote zu bekommen, startete ich mein eigentliches Programm mit zwei Shows, die in Halle 4 auf der Bühne stattfanden und direkt mit dem Nähen verbunden waren.

In den Stuhlreihen direkt an der Bühne fand man problemlos um 11:50 Uhr einen Platz, wobei die Tische dahinter schwerer zu ergattern waren. Dafür hörte man da auch deutlich schlechter und so war die Resonanz des Publikums doch deutlich verhalten bei allen Aufrufen in Interaktion zu gehen, selbst wenn sie ein Geschenk angeboten bekamen.
 
Der erste war ein Interview mit Oskar Nittner. Ein Jugendlicher, der in der Lockdownzeit angefangen hat zu nähen und mit Instagram Posts wohl zu frühem Ruhm gekommen ist. Er erzählte Ausschnitte aus seiner Geschichte und zeigte Filme und Bilder aus seinem Instagram Account, wie er so angefangen hat und was er so näht. Die Moderatorin fragte immer wieder nach den Nähmaschinen, die er benutzt und wann er die vorstellen würde, worauf er aber nicht recht ansprach. Ein Buch hat er im Topp Verlag laufen, was "Oskar näht" heißt und als "Nähworkshop für Kinder mit Videoanleitungen" beschrieben wird.


  Der nächste Programmpunkt war Dodo Köster Inhaberin von Schwaaba Nähmaschinen aus Schwelm mit dem Impulsvortrag "Juki - Stich für Stich" Das Thema war "Fitness für die Nähmaschine und anhand einer kleinen Juki Nähmaschine erklärte sie sehr anschaulich und gut verständlich, was man seiner Nähmaschine alles Gutes zukommen lassen kann, damit man lange Freude daran hat. Das beinhaltete natürlich regelmäßiges vernünftiges Säubern, eventuelles Ölen, Nadelwechsel, usw. Der Vorteil liegt in einem Nähergebnis, was auf einem dauerhafteren höheren Niveau bleibt, Kostenersparung durch weniger Reparaturen und eine daraus entstehenden längere Lebensdauer.


   
Danach besuchte ich alle drei Nähmaschinenhändler, die ich auf der Messe fand und die alle klassische inhabergeführte Facheinzelhändler sind, bei denen die Inhaber auf dem Stand  sind, um die Interessenten auch selber zu bedienen.
 
Nähmaschinen Handwerk
Oliver Handwerk gehört die Firma Nähmaschinen Handwerk GmbH in Gütersloh. Seit 1973 handelt und repariert die Familie Nähmaschinen in Haushalt und Gewerbe. Auf seinem Stand gibt es das Bernina und Babylock Programm und eine Dürkopp-Adler Freiarm für Gewerbetreibende zu sehen. Ein Hingucker ist natürlich die Bernina 990, die man dort nicht nur sehen, sondern auch testen kann.




  Nähmaschinen Senci
Aus Mannheim ist das Mannheimer Nähcenter von Seman Senci angereist und präsentiert auf der Hälfte des Standes eine bunte Auswahl an Stoffen und auf der anderen Nähmaschinen von Pfaff und Brother. Hier begrüßt einen der Sohn des Inhabers und Teil einer sehr aktiven Nähmaschinendynastie.






  Nähmaschinen Schwaaba
Schwaaba Schwaak & Bangert aus Schwelm ist seit 1983 am Markt und in der Gegend sehr bekannt. Dominique "Dodo" Köster hat den Betrieb 2018 übernommen und eine Menge Girlpower in den Laden gebracht. Sie ist mit dem gesamten Programm von Juki vor Ort und hat die Quiltmaschinen von Handiquilter dabei.


  Der Stoff
Ein Filialist aus der Stoffhändlerszene hat Stoffe und Teile des Brother Sortiments im Angebot.


  Hobbyplotter
Der Direktvertrieb hat eine Brother Stickmaschine mit Steuerung über ein Pad im Angebot, die es im Fachhandel leider nicht gibt.



 
Bernina war früher mit eigenem Stand vor Ort und veranstalteten immer eine Nährally, die ganz unterhaltsam war. Dieses Jahr ist nur noch Fläche für Nähkurse vorhanden, die dort in Eigenregie veranstaltet werden.


 
Bei Schwaaba trifft man übrigens Maik Jaeckel (Mitte) und Norbert Mohlberg (rechts)- hier im Bild mit Dominique Köster (links) und einer Mitarbeiterin von ihr:


 
Maik ist Geschäftsführer von Juki und Norbert einer seiner Gebietsverkaufsleiter. Beide im direkten Kundenkontakt zur Unterstützung der eigenen Händlerin zu sehen, hat mir gut gefallen. Die meisten Geschäftsführer und Gebietsverkaufsleiter, die mir in den letzten Jahren begegnet sind, wirkten oft so, als hätten sie den Kontakt zum Endkunden völlig verloren. Hier ist das nicht der Fall und wird wohl auch nicht passieren.
Nur zu gut erinnere ich mich an Maik, der uns ab dem ersten Kongress der Hobbyschneiderinnen 2003 live begleitete und immer gerne im Kontakt zum Endkunden seiner Produkte war. Die anderen Hersteller sollten so etwas eigentlich zur Pflicht erheben. Das sorgt auf allen Seiten für eine deutlich gesteigerte Zufriedenheit, wenn man in der Hierarchie so durchlässig ist.

Am Anfang schrieb ich über diesen jugendlichen Influencer und schlage dort noch einmal einen Bogen hin. Ich habe nun über mehr als vier Jahrzehnte Erfahrungen im Verkauf in der Branche und knappe zwei Jahrzehnte in der Seelsorge und frage mich schon, wie dieses ganze Influencertum auf Dauer so funktioniert, was es mit uns macht und vor allem, was es mit dem Influencer selber macht. Er trägt seine eigene Haut zu Markte, ist sein eigenes Produkt, wird als Produkt zwangsläufig objektifiziert und von anderen zu deren Vorteil benutzt. Die meisten Menschen, die ich als sehr kreativ und extrovertiert kennengelernt habe, sind tief in sich drin, sehr empfindsame Seelen. Aber eigentlich ist das eine andere Geschichte.

Es gibt also für die Hobbyschneiderinnen einige Gründe auf der Creativa 2025 vorbeizuschauen.

P.S.
Ich durfte auf dem Vortrag zur Nähmaschinenwartung natürlich keine Fragen stellen.  
Was aber wie gesagt auch gar nicht nötig war.
peterle
peterle
Wie ich in meinem Kommentar zum letzten Test der Stiftung Warentest von 11/2024 schrieb, wurde bei einer Overlock - namentlich der Babylock Enspire - bemängelt, daß sie mit geöffneter Klappe losläuft, wenn man auf den Anlasser tritt.

Nun sind alle sich bewegenden Mechaniken, die eine hinreichende Größe haben, immer in einem gewissen Rahmen gefährlich, weil man irgendwo reingeraten könnte oder weil etwas kaputt geht. Damit einem das nicht passiert oder zumindest die Gefahr minimiert wird, sollte man die Maschine korrekt bedienen. Salopp gesagt, tritt man nicht auf Anlasser, wenn man mit den Fingern irgendwo in der Maschine hängt.

Das heißt speziell bei der Babylock enspire beim Einfädeln.
 
Man sitzt vor der noch geschlossenen Maschine
Man öffnet die rechte Klappe
Man schaltet mit dem Schieber die Einfädelung für den Untergreifer ein
Man kann die zweite Klappe öffnen, muß das aber gar nicht dringend mal


Durch die eingeriegelte Einfädelung ist die Maschine mechanisch blockiert und dreht sich nicht mehr, selbst wenn man versucht sie am Handrad zu drehen. Mit dem Anlasser sowieso nicht.  
Bedient man also so eine Maschine wie vorgesehen, ist man auf hinreichend sicherer Seite.

Kommentar:
Ich verstehe durchaus das Bedürfnis nach hoher Sicherheit bei einer Nähmaschine und Overlock, kenne allerdings auch die praktischen Anwendungen und Anwender vor allem im Gewerbe, die einen sehr hohen Zwang nach Sicherheit haben und vieles davon direkt abschrauben, wie z.B. ein Fingerschutz um die Nadel, der viele bei der Arbeit zu sehr behindert und so lediglich bei Besuchen der Berufsgenossenschaft montiert werden.

Warnung:
Wirklich gefährlich ist es bei jeder Nähmaschine mit den Fingern oder anderen Körperteilen unter die laufende Nadel zu kommen oder zwischen die Messer der Overlock, auch ein zu weites nach vorne beugen bringt die Stirn zuweilen in Kontakt zum Fadenhebel oder andere beweglichen Teile.


 
 
 
 
peterle
peterle
Europas größte Kreativmesse Creativa läuft vom 19. bis 23. März 2025 in der Messe Dortmund. Sie bietet wie immer ein beeindruckendes Programm für alle Kreativen und natürlich auch für die Hobbyscheiderinnen.
 
Die Messe zeigt ein maximal breites Spektrum kreativer Techniken. Nähen, Sticken, Stricken, Häkeln, Quilten, Patchworken für jeden ist etwas dabei. Durch das immense Angebot gibt es jede Menge Inspirationen.
 
Creativa Stage: Highlights und prominente Gäste In Halle 4 erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm mit Modenschauen, Vorführungen und Gesprächen. Ein besonderer Gast ist Oskar Nittner, der ein Buch "Oskar näht" herausgebracht hat und vor allem auf Instagram unter https://www.instagram.com/oskarnittner/ zu finden ist. An den ersten beiden Messetagen wird er zeigen, wie man mit Spaß und Geschick tolle Ergebnisse an der Nähmaschine erzielt.
 
Themenschwerpunkte und Workshops Halle 4: Hier befindet sich als Treffpunkt für nachhaltige Kreativität die "Sustainable City", ein Treffpunkt für nachhaltiges Gestalten. Halle 6: Diese Halle steht im Zeichen von Bastelbedarf, Künstlerfarben, Holzarbeit und Diamond Painting. Halle 7: Im Fokus stehen hier Plotten und entsprechendes Zubehör. Aussteller wie der Siebdruckladen Potsdam sowie Siser und POLI-TAPE präsentieren ihre neuesten Produkte.  
Zudem werden zahlreiche Workshops angeboten, um neue Techniken erlernen und die eigenen Fähigkeiten verbessern zu können.
 
Für die Leckerschmecke gibt es am Wochenende dem 22. und 23. März 2025 als Parallelveranstaltung die Cake & Bake
Das ist Deutschlands größte Tortenmesse und jedes mal einen Besuch wert.
 
peterle
peterle
Die Handarbeit  & Hobby ist DIE Fachmesse in Deutschland und dem weiteren europäischen Umfeld, die sich an Profis richtet, die im Handarbeitsbereich unterwegs sind. Hobby in einem weiteren Umfeld wie Zinnsoldatengießen oder Briefmarkensammeln findet man nicht.

Nach dem Sterben der Nähmaschinenkongresse die der Verband Deutscher Nähmaschinenhändler früher veranstaltete, haben sich zwar ehemals alle Anbieter von Produkten für Nähmaschinenhändler dort eingefunden, davon sind noch Baby Lock, Juki, Brother, Bernina, Gritzner, Amann und Rauschenberger, Prima übrig geblieben.
 
Baby Lock Hat zwei neue Maschinen im Gepäck gehabt.
Es gab die Aspire und die Hagane.
 

 
Die Aspire ist eine neugeborene Desire im aktuellen Gewand, also eine günstige Einstiegsmaschine, die sowohl Overlock als auch klassischen Cover anbietet, wobei der Durchgangsraum auf Säume und nicht auf "Querfeldeinnähen" ausgelegt ist. Also eigentlich genau dafür wofür diese Maschinen ursprünglich mal in der reinen Schneideranwendung gedacht waren.
Der Lüfterhebel ist nach rechts gewandert, sie hat eine elektrische Drucklufteinfädelung für die Untergreifer und ein Magnetfeld oben auf der Maschine um Nadeln dort zu sammeln.
 

 

 

 

 
Der Hit in Tüten oder der Hit als Schieber ist ein neuer Auffangbehälter, der deutlich wertiger wirkt als die ganzen 3D-Druck Konstruktionen, die es von Drittanbietern mittlerweile gibt.

Er wird unten statt der Nadelsammelplatte eingeschoben und hat dort ebenfalls einen Magneten, der die Nadeln sammelt. Er drüfte an eine ganze Reihe von Baby Lock Maschinen passen.
 

 

 
Die Hagane ist ein Geradstichschnellnäher, der von Baby Lock Japan speziell für Lederverarbeitung optimiert wird. Er hat dafür unter vermutlich anderem einen Teflonfuß, eine Teflon beschichtete Stichplatte, ein vergrößertes und optimiertes Stichloch, um Fäden bis Tex 90 problemlos verarbeiten zu können. Desweiteren natürlich einen großen Durchgangsraum, Stichlänge bis 7mm, einen Kniehebel, einen Transporteur, den man in zwei Höhen nutzen kann, um zum Beispiel feines Leder zu schonen, dafür natürlich auch eine Füßchendruckverstellung. Wer Freihand arbeiten möchte, kann den Transporteur natürlich auch versenken. Für großes Nähgut ist ein Anschiebetisch dabei.
Es muß in Japan wohl einen sehr speziellen Markt für die Lederverarbeitung geben, der hier bei uns kaum bekannt ist. Ich vermute es gibt Ähnliches bei uns und auffällig viele Männer hatten große Freude an der Maschine.


 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Bernina  
Bernina hat die 3er Serie renoviert. Sie ist jetzt runder und hat den Bildschirm und Bedienung wie die anderen Berninas der größeren Serien. Das hat zu einigen kontroversen Meinungen geführt, weil es von einigen als Stilbruch empfunden wurde.
Der klassische Bernina CB-Greifer bleibt erhalten und sie hat endlich(!) einen Füßchendruck bekommen. Allein deshalb kann man die alte 3er jetzt stehen lassen.
 

 

 
 
Gritzner  
Gritzner ist ja immer wieder experimentierfreudig und hat eine Gritzner Heavy Duty Reihe auf den Markt gebracht. Es gibt zwei rein mechanische Maschinen wobei die größere eine kleine Elektronik für die Motorsteuerung hat. Damit kann sie 20 Stiche pro Minute nähen, was beeindruckend langsam ist. Der Name ist Programm, sie durchnähte den Jeans problemlos und war sehr standfest.
Die Nähproben waren mit einem 80er Faden in der Standküche improvisiert, die Oberspannung wurde dafür bis auf 9 angehoben. Füßchendruck, Stichtyp, Stichbreite, Stichlänge, Spannung kann man frei einstellen und die Nähgeschwindigkeit, die Beleuchtungsstärke und die Nadelposition ebenso.
 

 

 

 

 

 
 
Mettler Mettler hat einen neuen Outdoor Faden anzubieten. In der Stärke 40 heißt er XTREME PRO. Er ist eine Art Hobbyausgabe eines professionellen Produkts von Amann, was vor allem für Outdoor Anwendungen gedacht ist. Er ist folglich sehr witterungsbeständig und reißfest.
 

 
Es gibt auch eine neue Metalldose mit normalem Nähgarn für die Romantiker unter uns.
 

 
 
Brother  
Bei Brother gab es zwar keine Neuigkeiten, aber der unbestrittene Stickmaschinenexperte von Brother Michael Barz hat ein Bild mitgebracht. Entworfen von Chat-GPT, mit der Brother Sticksoftware bearbeitet und als zusammengesetztes Motiv auf einer Brother PR gestickt, sieht es einfach beeindruckend aus.
Zur Produktion hat er die Farbanzahl reduziert, damit es schnell und zeitgerecht von der Software berechnet werden konnte.
 

 

 

 
zu guter Letzt ...  
Hat mir eine junge Dame eine Karte des Berufskolleg Humboldtstraße Köln in die Hand gedrückt. Die hatten einen Stand an dem sie die Schule und Werke vorstellten, wozu mir leider die Zeit fehlte, um es detaillierter hier vorzustellen. Aber hier ist schon mal der Link für einen Kontakt:
https://berufskolleg-humboldtstr.de/textiltechnik/textiltechnik/
 
peterle
peterle
Stiftung Warentest hat im November 2024 einen neuen Test veröffentlicht und zwar zu folgenden
 
Nähmaschinen:
Brother innov-is A65 Husqvarna Viking Opal 670 W6 Wertarbeit N3300 Bernina 335 Juki HZL-H353 ZR Gritzner Tipmatic 6152 DFT Janome 1522 BL Veritas Rubina Carina SNM 33 C1 Pfaff Smarter By Pfaff 140S Singer Heavy Duty 4423  
und
 
Overlock:
Baby Lock Enspire Brother Airflow 3000  
Es werden folgende Angaben zum Testaufbau gemacht:
Nähen 45% Handhabung 45% Haltbarkeit 10% Sicherheit 0% Abwertungen in verschiedenen Stufen bei wahrgenommenen Mängeln  
Die Methodik für die einzelnen Bereich sind zusammengefasst:
Nähen wurde getestet durch "drei geübte Hobbyschneiderinnen" mit Markengarn und geeigneten Nadeln auf verschiedenen Stoffen. Dabei wurde das Nähen wohl nach weichen Kriterien bewertet. So prüften sie auf Verschiebungen des Nähgutes und ansonsten bleibt es in der Beschreibung zu dem Punkt reichlich schwammig. Handhabung testete eine nicht näher genannte Expertin ob die beiliegende Anleitung vollständig sei, fünf unterschiedlich erfahrene Hobbyschneiderinnen bewerten dann die Anleitung nach verschiedenen Kriterien wie Verständlichkeit und Handlichkeit und bewerten zusätzlich technische Eigenschaften. Haltbarkeit ist ein Belastungstest über 50 Stunden dreilagig Jeans ohne Faden nähen, eine Bewertung des Vergleichs der Nähergebnisse vorher/nachher und eine Betrachtung der Verarbeitung über unter anderem Oberflächen und Spaltmasse. Sicherheit betrachtet Erwärmung, Ableitstrom und Verletzungsgefahr. Abwertungen ist eine Art Regelung für die Urteilsvergabe bei Auftreten von schlechten Ergebnissen in bestimmten Bereichen.  
So weit das Setup für den Test.
 
Kommentar:
Tests zu Nähmaschinen sind immer kompliziert, weil man sich entweder auf harte physikalische Fakten beschränken muß oder eine Menge individuelle Betrachtungen mit einbezieht. Die physikalischen Fakten lassen sich eigentlich nur in mechanischen Toleranzen und Konstruktionsmerkmalen vergleichen. Diese Konstruktionsmerkmale machen es aber dann direkt schon wieder schwierig, weil sie beeindruckende Unterschiede im Endergebnis zeigen können. So sind z.B. Bruchteile von Millimetern, die ein Transporteur höher oder früher kommt oder länger oben ist ggf. der Unterschied zwischen näht toll und wirft man am besten weg. Dasselbe gilt auch für die gerne gering geschätzte Anzugsfeder, aber auch für alle Wege und Bewegungen, die in der Maschine notwendig sind, damit sie überhaupt näht. Nun kann man auf den Gedanken kommen, daß man das ja alles ausmessen und dann objektiv vergleichen kann. Nur hängt halt alles in der Maschine miteinander zusammen und nur weil zum Beispiel der eine Transporteur in der einen Maschine diese eine Eigenschaft hat, heißt das leider noch lange nicht, daß dies auch für den anderen Transporteur in der anderen Maschine gelten muß.
 
Kurz gesagt - es wird immer irgendwie schwammig, wenn man Nähmaschinen vergleicht.
 
Ist der eine nun sehr erfreut, weil er einfach alles glaubt, was so geschrieben wird, ist der der Fragen stellt meist ein Stück skeptischer und wird dann unsicher, wenn er keine Antworten bekommt, die ihn zufrieden stellen. Dafür ist er aber auch nicht so leicht zu manipulieren.

Liest man den Test durch, findet man dementsprechend einige blumige Bemerkungen, die Fragen aufwerfen:
 
Seite 72 - erste Seite des Testberichts:
Es begrüßen uns zwei Bilder. Auf einem ist unter einem Nähmaschinenfüßchen ein unbestimmte Menge an Stofflagen mit dem Kommentar "nähte acht Lagen Mantelstoff". Nur was den Mantelstoff definiert, findet sich natürlich nicht. Wie dick ist er, wie ist er beschaffen, wie gewebt, was wiegt er, was ist das Grundmaterial?
 
Daneben sind zwei Bilder von Knopflöchern. Das linke ist ebenmäßiger als das rechte, allerdings sehen auch die Stoffe leicht unterschiedlich aus, was aber auch eine optische Täuschung sein kann. Was für ein Material ist das, wieviele Lagen wurden zusammengelegt, gab es Stabilisierungen?
 
Im Fließtext steht zu Overlockmaschinen, sie "erfordern einiges an Übung". Da fürchtet sich der Laie und staunt der Fachmann. Welche Übung denn bitte genau? Einfädeln? Bei zwei getesteten Produkten mit Drucklufteinfädelung für die Greifer und Einfädelhilfen für die Nadeln? Was man einiges üben sollte, bleibt weiterhin im Dunkel. Die Einfädelung kann es nicht sein, da selbst Einschulungen auf Jahrzehnte alten Bernina Overlockern ganz selten mehr als 40 Minuten brauchten.
 
In einem Abschnitt rechts unten werden die Testsieger beschrieben von denen man "besonders angetan" war und man mit diesen "rundum guten" Maschinen "tendenziell ... leichter als mit den anderen" arbeiten konnte. Im Zusammenhang damit wird ein Display zur Einstellung der Stichlänge, -breite und -typ erwähnt. Sicherlich ist da komfortabel - nur auf die Nahtqualität und das Transportverhalten - also das was das eigentliche Ergebnis beim Nähen ausmacht, hat das herzlich wenig, um nicht zu sagen Keine Auswirkungen. Welche anderen Faktoren, sorgen für das Leichte mit diesen Maschinen?
 
Seite 73 - zweite Seite des Testberichts:
In medias res geht es zur Sache und vier Maschinen schwächeln oder haben Probleme damit "Quernähte von Jeans" zu übernähen. Lustigerweise ist eine von den vier Maschinen eine Konstruktion aus den 70er/80ern des letzten Jahrhunderts, deren herausragendes Produktmerkmal  in der Werbung des Herstellers das überragende Transportverhalten unter anderem bei Quernähten in Jeans war, dem IDT sei Dank und der Durchstichskraftverstärkung durch den besonderen Anlasser. Wie mag also wohl der Jeansstoff, die Quernaht, die Vorbereitungen und die Handhabung ausgesehen haben?
 
Als nächstes wird bei einer CB-Maschine bemängelt, daß nach 50 Stunden Dauerlauf ohne Faden das Stichbild deutlich schlechter ist. Schaut man hier auf die Grundlagen der Nähmaschinentechnik und -benutzung im Haushalt, dann nähte eine Nähmaschine im Durchschnitt ca. 20 Minuten pro Jahr. Lassen wir es heute mehr sein, aber es sind niemals 50 Stunden am Stück. Laut einer weiteren Beschreibung wurden bei dem Dauertest Pausen und Pflegeintervalle eingehalten. CB Maschinen benötigen übrigens Öl. Viel Öl, wenn sie solche Dauerläufe machen sollen. Die ebenfalls getestete Bernina hat auch einen CB Greifer, der aber eine deutlich geringere Reibungsfläche hat und aus hochwertigeren Materialien sein dürfte. Bleibt wieder eine Frage: Welche Pflegeintervalle und wieviele Pausen waren das bei welcher Maschine?
 
Eine Beule am Kopf oder Splitter im Mund bekommt man von der Aussage - "Bei einigen Modellen verschlechterte sich das Nahtbild etwas, wenn sich der Unterfaden auf der Spule dem Ende neigte". Um einmal den großen Emotionsdarsteller Louis de Funes zu zitieren: "NEIN. DOCH. OOOOOOOOOHHHH.
Der Anfang des Unterfadens muß beim Aufspulen irgendwie auf den Kern der Spule gewickelt werden. Es ist dabei egal, ob man den Faden dafür erst durch ein Loch fädelt oder im Nachhinein nach einigen Umwicklungen irgendwo festklemmt. So oder so wird eine dieser Anfang und damit das spätere Ende über eine gewisse Strecke fester und unregelmäßiger auf die Spule gewickelt und das sieht man manchmal im Stichbild oder wie es hier heißt Nahtbild. Wann einen das wo bei welcher Maschine erwischt ist unerheblich, weil es für alle Doppelsteppstichmaschinen zutrifft und zur Physik einer Nähmaschine gehört.
 
Seite 74 - dritte Seite des Testberichts:
Wir lesen "Die Naht sollte geradlinig und dicht am Reißverschluß verlaufen". Welcher Reißverschluß denn bitte und wo? Ein nahtverdeckter Reißverschluß ist da sicherlich eine andere Herausforderung als ein dicker Metallreißverschluß in einer Allerweltsjacke. Dabei muß man im Hinterkopf haben, daß ein nahtverdeckter Reißverschluß ohne passenden Spezialfuß nur schwer perfekt einzunähen ist. Wenn es einem denn überhaupt gelingt.
 
In der Mitte des Fließtextes finden wir die Anmerkung "...ihr Greifer blockiert, wenn man versehentlich ohne Stoff mit angehobenem Nähfuß auf den Anlasser tritt". 
... ... ... Abgang Louis de Funes nach rechts. Gram gebeugt. Verzweifelt. Leise weinend.
Sicherlich ist das so und sicherlich ist das ein Problem, wenn es einem passiert, nur ist es völlig egal, welche Doppelsteppstichmaschine man als Testobjekt dafür verwendet - wenn man Pech hat passiert es halt einfach. Es ist dabei egal, ob wir einen CB oder Doppelumlaufgreifer haben und ob dieser horizontal oder vertikal konstruiert wurde. Lediglich ein paar alte Brillengreifer bei Adler, Husqvarna und vermutet irgendeine alte Dürkopp sind da etwas widerstandsfähiger.
Also -> Niemals bei keiner Nähmaschine auf den Anlasser treten, wenn sie eingefädelt ist und der Fuß oben steht!
(Man darf sich hier an der Stelle hier übrigens ein Eselsohr in den Monitor knicken, denn auf den Punkt mit dem versehentlich loslaufen lassen und der Anlasser ist kaputt kommen wir noch zurück.)
 
Damit kommen wir direkt zu den Overlock Nähmaschinen im letzten Absatz des Tests und erinnern uns das erste mal an das Eselsohr im Monitor. Hier wird bei einer Overlock bemängelt, daß sie auch bei geöffneter Klappe näht und man sich dabei verletzen könnte, wenn man die Finger dabei zufällig in der Maschine hat. Deshalb wird sie dann abgewertet.
Es wird nicht erwähnt, daß die Maschine blockiert wird, sobald man die Einfädelung der Untergreifer betätigt. Also das was man direkt nach öffnen der Klappe macht. Vor allem muß man dafür noch nicht einmal die zweite Klappe öffnen, die erst den Zugriff in die eigentliche Mechanik gibt.
Wertet man nun an dieser Stelle eine Maschine ab, dann fragt man sich natürlich, warum werden nicht alle Nähmaschinen abgewertet, die einfach loslaufen, wenn man zufällig auf den Anlasser tritt? Man könnte ja zufällig die Finger in der Nähe der Nadel oder des Greifers haben?
 
Seite 75 - vierte Seite des Testberichts:
Hier findet man in einem Kasten "Tipps für den Einstieg - Was Ihre erste Nähmaschine können sollte"
Daran gibt es eigentlich nichts auszusetzen, es fehlt lediglich der Hinweis auf eine Verstellmöglichkeit des Füßchendrucks, weil man ansonsten mehr Grundwissen braucht, um diverse Klippen beim Nähen dann umschiffen zu können. Ein Beispiel dazu findet sich auf Seite 74 unten in dem Bild einer Nähprobe eines simulierten Overlockstiches in gewelltem Jersey.
Klar, ohne Füßchendruckverstellmöglichkeit und ohne adäquate und notwendige Vorbereitung des Nähgutes, sieht das dann so aus und das ist völlig normal. Welche Vorbereitungsmaßnahmen wurden zum Jersey nähen eingehalten?
 
Seite 76 - fünfte Seite des Testberichts:
Hier kommen jetzt die Auswertungen und die übliche Tabelle. Der Testsieger macht aus irgendwelchen Gründen nur mittelmäßige Knopflöcher. Warum wird nirgendwo geklärt. Alle die immer noch auf das Eselsohr im Monitor starren, sehen bei drei Modellen die Anmerkung mit der Blockade bei angehobenem Nähfuß und dürfen vermuten, daß der Test tatsächlich so aussah, daß man einfach probiert hat, ob die Maschine bei dem Setup blockiert oder nicht. Das man dabei nur Glück hatte und man vermutlich einfach nicht verstanden hatte, was da passiert, ist ausgesprochen schade. Was nun die letzte Frage eröffnet: Was hat sich wer dabei gedacht dies so zu testen?
 
Den Test der Stiftung Warentest findet man hier:
https://www.test.de/Naehmaschinen-im-Test-5100761-0/

 
 
 
 
peterle
peterle
Die Webseite des Babylock-Vertriebs für Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande und England unter https://www.babylock.de hat einen umfassenden Relaunch erfahren, der sowohl das Design als auch die Funktionalität deutlich verbessert. Die neue Seite präsentiert sich in einem modernen, klar strukturierten Layout, das den Nutzern eine intuitive Navigation ermöglicht.
 
Überarbeitete Produktpräsentation
Ein zentrales Element des Relaunchs ist die detaillierte Darstellung der verschiedenen Nähmaschinenkategorien:
Overlock-Maschinen: Diese Maschinen ermöglichen es, in einem Arbeitsgang zu nähen, zu schneiden und zu versäubern. Die Webseite bietet umfassende Informationen über die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten dieser Modelle.
Coverstich-Maschinen: Für professionelle Säume und dekorative Nähte sind diese Maschinen ideal. Die überarbeitete Darstellung zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auf.
Coverlock-Maschinen: Diese Kombinationsmaschinen bieten maximale Nahtvielfalt und vereinen die Funktionen von Overlock- und Coverstich-Maschinen.
 
Jede Kategorie ist mit detaillierten Beschreibungen, technischen Daten und Anwendungsbeispielen versehen, sodass Kunden die für sie passende Maschine finden können.
 
Erweiterte Serviceangebote
Neben der Produktpräsentation wurden auch die Serviceangebote erweitert:
Garantieverlängerung: Kunden haben die Möglichkeit, die Garantie ihrer Maschine um zusätzliche zwei Jahre zu verlängern. Dies kann bequem über ein Online-Formular auf der Webseite durchgeführt werden. 
Baby Lock -> Garantieverlängerung  
Nähkurse und Akademie: Die neue "baby lock-Akademie" bietet Online-Ressourcen wie Nählexika, Anleitungen für Nähprojekte und Videotutorials. Zudem werden regelmäßig Nähkurse angeboten, deren Termine und Anmeldeinformationen auf der Webseite zu finden sind. 
Baby Lock -> Akademie  
Aktuelle Termine und Veranstaltungen
Die Webseite informiert über bevorstehende Veranstaltungen und Hausmessen, bei denen Kunden die Möglichkeit haben, Produkte live zu erleben und sich beraten zu lassen.
Baby Lock -> Termine  
Kontakt und Fachhändlersuche
Ein überarbeitetes Kontaktformular ermöglicht es Kunden, direkt mit dem Unternehmen in Verbindung zu treten. Zudem wurde die Fachhändlersuche optimiert, sodass Interessenten schnell und unkompliziert einen Händler in ihrer Nähe finden können.
 
Insgesamt bietet der Relaunch der Webseite eine verbesserte Benutzererfahrung mit umfassenden Informationen und Services für Nähbegeisterte.
 
peterle
peterle
Wenn ich mir die Schnitte so in der Übersicht ansehe, versuche ich ja immer zu sehen, ob mir so was wie ein "Thema" oder ein Trend ins Auge springt. Bei den Herbstschnitten von McCalls war das diesmal "Weiblichkeit". Und als zweites "Vintage". Also... eher modernes Vintage. Aus Zeiten, an die ich mich noch erinnern kann.
 
Und was gibt es weiblicheres als Kleider?
 
Da erlaube ich mir diesmal, den Reigen mit einem Modell zu beginnen, das auf den ersten Blick mein absolutes Lieblingsmodell aus dieser Kollektion darstellt. M8528 bietet klassische Elemente, Details (wie die große Tasche) die das wieder aufbrechen, einen interessante Taillenlösung und viele Optionen, den Schnitt völlig unterschiedlich zu interpretieren.
 
Was auch die gezeigten Modellvorschläge schon anbieten. Aber da geht sicher noch mehr. (Wobei mir die graue Variante B ja schon sehr gut gefällt und ich hätte sogar einen grauen Wollstoff übrig. Aber ich bleibe vernünftig, denn mein Zeitbudget gibt das diesen Winter nicht her. Und vermutlich auch den nächsten nicht. Und bis dahin habe ich sicher eh einen neuen aktuellen Lieblingsschnitt gefunden...)
 
Schneller zu nähen ist vermutlich das Etuikleid M8529. Das mit verschiedenen Ärmel- und Taschenvarianten auch Variationsmöglichkeiten bietet. Und durch wenige Nähte und Abnäher auch dickere Stoffe oder welche mit auffälligem Muster gut zur Geltung bringt.
 
Top M8530 ist gerade in der Variante mit Spitze für die, die es gerne verspielter mögen. Der tiefe V-Ausschnitt und die Raffung unter dem Brustteil kommt aber auch ohne Spitze in einer schlichteren Version gut zur Geltung.
 
Aber es geht ganz klar auch für Hosenträgerinnen.
 
Overall (wenn man ihn so nennen kann) M8534 ist zwar nicht wirklich alltagstauglich, aber ein absoluter Hingucker für die Partysaison. (Oder wann auch immer mal die Blicke auf sich ziehen will.) Und zumindest für mich hat es absolut den 1970er Disco Vibe.
 
Wer nur den Hosenlook mit Schlag (und tiefem Sitz auf der Hüfte) mag und den im Alltag tragen will, für den ist M8531 einen Blick wert. Die Variante mit den kleinen Cargotaschen auf dem Oberschenkel verrät allerdings deutlich, dass der Schnitt aktuell ist.
 
Wer noch ein bisschen weiter in die Vergangenheit zurück will (so 1940er) und einen romantischeren Look mag, den wird M8525 von Brandi Joan gefallen. Ein tailliertes Kleid, mit süßen kleinen Knöpfen durchgeknöpft, Fältchen am Ärmel und den Schultern, ein schmucker, weißer Kragen. Nur nicht gerade für den deutschen Winter geeignet, aber wer langsam näht, mag das vielleicht schon für das Frühjahr.
 
Worum ich die Amerikanerinnen in den späten 1980ern (als ich die Schnitte das erste Mal für mich entdeckte) waren die romantischen Laura Ashley Modelle. Die wurden gar nicht nach Europa verkauft. Beim Revivial sind sie jetzt aber (zumindest nach den mir vorliegenden Unterlagen) dabei. M8539 ist ein romantisches Kleid mit betonter Taille und großen Matrosenkragen. Wenn ich noch die Taille von damals hätte... M8540 ist ein Zweiteiler, hier betont der Sattel des Rockes die Taille und die Matrosenbluse mit den üppigen Ärmeln verrät auch hier klar die 1980er.
 
Nachgenäht M8542
 
Lust auf Vintage hatte auch unsere Testerin  lulu.
 
Sie hat sich für eine Kombination aus den 1970ern entschieden. M8542 kombiniert die Jacke je nach Wunsch mit einer weiten Hose oder einem üppigen Rock, der in unterschiedlichen Längen genäht werden kann. Die Jacke ist gerade und kastig, kann aber nach Wunsch mit einem Bindegürtel auf Figur gebracht werden.
 
Und genau der 70er Vibe hatte auch unsere Testerin begeistert. Zurück in die eigene Vergangenheit:
Die Originaldetails aus den 70ern sind toll, der spitze Kragen, die eingehaltenen Ärmel und der weit ausgestellte Rock sind genauso, wie ich es aus meiner Jugend kenne.
 
Das brachte allerdings ein technischen Problem mit der deutschen Anleitung mit sich:
Die verkleinerte deutsche Anleitung ist teilweise auch mit Brille nur schwer zu erkennen, ich habe deshalb mit der englischen Anleitung gearbeitet.
 
(Fällt mir auch immer wieder auf. Die Schriftgröße der deutschen Anleitung ist ab beginnender Altersweitsichtigkeit schwierig. Und für den einen oder anderen vielleicht auch schon vorher.)
 
Vermisst habe ich die Größenangaben zur Körpergröße, Armlänge, Beinlänge. (Als allgemeine Angabe bei McCalls habe ich 157 bis 168 cm als übliche Körpergröße gefunden.)
Keine Angabe zu unterschiedlichem Stoffverbrauch bei Verwendung von Stoff mit oder ohne Musterverlauf/Strichrichtung
 
Erhältlich ist der Schnitt in den Größen 6-16 (in den 1970ern war man offensichtlich noch nicht so größeinklusiv wie heute) und unsere Testerin hat sich für Größe 16 entschieden. Dabei hätten die Angaben beim Schnitt etwas ausführlicher sein dürfen:
Aber dank eigener Näherfahrung konnte Sie sich für eine Größe entscheiden:
Ich habe Größe 16 gewählt, dort passte die Oberweite genau, meine Taille ist 3 cm breiter , meine Hüfte 7 cm schmäler als in der Maßtabelle. Für den Rock habe ich deshalb ein Probestück angefertigt, um das Schnittmuster an meine Maße anzupassen.
 
Wobei das Ergebnis in der Passform nicht ganz den Erwartungen entsprach:
Beim Rock definitiv nicht. Obwohl ich eine breitere Taille habe musste ich den Rock an der Taille ca. 3 cm enger nähen, Die Hüftweite habe ich gelassen, weil ich diesen Bereich gerne bequem habe und er dort mit den Originalmaßen gut sitzt. Frauen mit ausgeprägter Hüfte könnten hier Probleme bekommen.
Die Maße für die Jacke passten gut im Brustumfang und in der Schulterweite. Insgesamt habe ich sie etwas gekürzt, was mit dem aufgezeichneten System zur Größenveränderung gut funktionierte.
 
Beim Stoff lässt der Schnitt viele Freiheiten und unsere Testerin hatte ihre Wunschkombi schon im Kopf, bevor sie den Schnitt hatte:
Mein Hauptstoff ist ein weicher Baumwoll-Breitcordstoff, die Belege, der Gürtel und die aufgesetzten Taschen sind aus einem afrikanischen Waxprint
 
Schnittmusterbogen ist ja immer auch in Stück Geschmackssache, lulu fand diesmal Gefallen dran:
Die Schnittmusterbögen haben mich positiv überrascht. Sie sind stabil genug (im Gegensatz zu vielen anderen) und so gefaltet, dass es nicht zu viele gekrumpelte Stellen gibt. Der Druck ist gut lesbar und eindeutig den Größen zuzuordnen. Einige Teile sind mehrfach vorhanden, weil die unterschiedlichen Größen jeweils ein eigenes Schnittteil haben. Da war ich am Anfang etwas irritiert, es hat aber zur Lesbarkeit des Schnittmusters beigetragen.
 
Bei der Verarbeitung ist unsere Testerin letztlich an der Schriftgröße gescheitert und hat sich daher für die Englische Anleitung entschieden. Diese wird grundsätzlich als angemessen bewertet, trotzdem hat sie sich für etliche Änderungen entschieden:
Die Anleitung für die Jacke ist sehr detailliert und gut verständlich. Ich habe sie allerdings an mehreren Stellen abgewandelt.
Zunächst habe ich alle später sichtbaren Kanten mit der Overlock versäubert, da der Cordstoff extrem ausfranzt. Die Verbindung von Vorder-/Rückenteil und Passen der Jacke habe ich mit der Overlock zusammengenäht und abgesteppt.
Beim Rock habe ich zuerst den verdeckten Reißverschluss eingearbeitet, weil ich dann nicht so viel Stoff unter der Maschine habe. Der Reißverschluss wird nicht im Bund mitgefasst, also funktioniert das ganz gut.
Da ich aufbügelbare Einlage auf den Belegen und den Bündchen verwendet habe, sind die Schritte entfallen, bei denen die Einlage eingenäht wird.
Die Ärmelschlitze habe ich auch geändert. Vorgesehen war ein Schlitz analog zu Hemdsärmelschlitzen mit Ober- und Untertritt. Das war für meinen doch relativ voluminösen Breitcord ungeeignet. Ich habe stattdessen einen verstürzten Schlitz mit Beleg aus dem Waxprint eingearbeitet.
Auch die Saumecke habe ich anders genäht. Dazu habe ich den Beleg in Saumlänge rechts auf rechts auf den Oberstoff genäht, also mit 3 cm Abstand zur unteren Schnittkante. Danach den Saum und den Beleg links auf links auf den Oberstoff gebügelt. Den überflüssigen Stoff in der Ecke habe ich vorher zurückgeschnitten.
Den Saum von Jacke und Rock habe ich nicht von Hand angenäht, sondern mit Saumfix angebracht. Das ergibt bei samtigen Stoffen oder Cordstoff einen perfekten Saum.
Damit ich die Jacke nicht immer auf einen Bügel hängen muss, habe ich zwischen Beleg und Kragen einen Aufhänger eingebaut.
Und statt Knopflöcher und Knöpfe in die Manschette einzuarbeiten, habe ich Jersey-Druckknöpfe verwendet. Da der Cord so leicht ausfranzt, war mir ein Verschluss, der den Stoff nicht verletzt, lieber. Da diese Druckknöpfe relativ klein sind, habe ich 2 pro Ärmel verwendet.
 
Mit ihrem Retro-Erlebnis ist unsere Testerin zufrieden, daher nicht überraschend, dass der Schnitt noch mal zum Einsatz kommen soll:
Ich werde den Schnitt garantiert nochmal mit einem leichten Leinenstoff für den Sommer nähen und auch die Hose ausprobieren. Da ich nicht sicher bin, ob die Hose es in meinen Alltagsbetrieb schaffen wird, werde ich sie erst mal als Faschingskostüm nähen. Dabei werde ich definitiv nochmal ein Musterteil zur Anpassung nähen. Hier muss ich auch die Längenanpassung genauer machen. Es gibt nämlich keine Markierung für den Kniebereich im Schnittmuster. (Aber es gibt nicht nur die Möglichkeit die Hose am Saum zu kürzen, sondern auch noch das gut funktionierende Größenänderungssystem im oberen Bereich der Hose)
Kleiner Tipp an Rande: Wer beim Musterstück von Rock oder Hose Stoff sparen will, sollte nur den oberen Bereich nähen und die ausgestellten Unterteile erst mal weglassen. Der Stoffverbrauch ist wirklich enorm.
 
Daher auch eine klare Empfehlung für alle, die den Style mögen (und schon mal einen Armkugel eingenäht haben, das wird nicht im Detail erklärt):
Den Jacken-Schnitt würde ich für alle empfehlen, die schon ein bisschen Erfahrung im Nähen von Jacken haben.
Der Rock ist relativ simpel zu nähen und sicher auch für Nähanfänger geeignet. (Dabei unbedingt die Schnittteile beschriften, das erleichtert das Zusammensetzten enorm.)
Bei der Armlänge musste ich zum ersten Mal nichts kürzen (sonst bei fast jedem Schnitt), für Menschen mit normallangen oder gar langen Armen muss hier sicher was zugegeben werden.
 
Und ein zufriedenes Fazit:
Der Schnitt ist mir schon in der Auswahl sofort ins Auge gesprungen und hat gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Es ist ein schönes Set für graue Herbst- und Wintertage entstanden, das sich von der Masse abhebt. Nun noch einen Seventies-Sender im Radio anschalten, dann passt alles.
 
Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.
nowak
nowak
Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr!
Mögen Eure guten Wünsche alle in Erfüllung gehen. 🙏
 
Ich für meinen Teil wünsche mir, daß ich nun wieder mehr Zeit hier habe, endlich die Liste der anstehenden Verbesserungen hier umsetzen kann und wir gemeinsam ein für uns positives Jahr zusammen gestalten und haben werden. Selbst Teile davon werden mich sehr freuen. 
 
Euer Peter
peterle
peterle
Es ist der vierte Advent 2024 und in zwei Tagen ist die heilige Nacht und die Weihnachtsgeschichte nähert sich ihrem Höhepunkt.
Nun kennen wir die Weihnachtsgeschichte in und auswendig und je nachdem wie wir sie für uns selber wahrnehmen, sind unsere Perspektiven darauf alle unterschiedlich und zum Teil konträr. Es gibt dutzende Themen, die wir darin sehen und auch nicht sehen können. Das reicht vom Flüchtlingspaar, was ein uneheliches Kind bekommt, über einen Schreiner und seine Frau, die vom Staat gezwungen wurden, sich auf eine elende Reise zu unpassender Zeit zu begeben, bis zur heiligen Familie, deren Sohn das Licht der Welt sein wird.
 
So gibt es bei jeder in der Welt jemals erzählten einen Erzähler, der uns etwas mitteilen möchte und einen Zuhörer, der das Gehörte durch die Beschaffenheit seines Seins in einer bestimmten Art wahrnimmt und seine Perspektive darauf hat. Dementsprechend wird er bestimmte Akzente bemerken, die aus irgendeinem Grunde für ihn wichtig sind, denn was wäre bemerkenswert, wenn es nicht auch wichtig wäre.

So ist es auf immer und ewig ein Spiel zwischen den Gefühlen und der Ratio, was letztendlich ich erkennen kann oder halt auch nicht. Ein prägender Satz meiner Oma war "Bücher sind kostbar". Dabei ging es zum einen um das Buch selber, was man mit Geld bezahlen mußte und wenn man es beschädigte, schadete man sich wirtschaftlich selber. Wenn man zwei Kriege und mehrere Fluchten erlebt hatte, kann man das gut verstehen.
Es gibt aber eine weitere Perspektive auf den Spruch "Bücher sind kostbar", weil sich jemand die Mühe machte eine Geschichte zu erzählen und es ihm aus irgendeinem Grunde wichtig war, diese Geschichte zu erzählen und seinen Zuhörern dabei etwas mitzuteilen. Letztendlich geht es dabei um Wertschätzung des Erzählers als Menschen mit seiner ganz speziellen Geschichte und dem Beginn eines gegenseitigen Verständnisses.
 
Wir wollen verstehen wer Du bist und wer ich bin - mit dieser Erkenntnis wird das hören von Geschichten bunt und vielfältig, denn es öffnet mir Tore zu Perspektiven, die ich so ohne weiteres nicht hatte und in Teilen gar nicht haben kann, weil ich erst etwas anderes erkennen muß, um dann das nächste erkennen zu können.

Man kann das mit jeder Geschichte machen. Angefangen von einem der ältesten überlieferten Texte wie dem der Bibel, aber auch mit Homers Ilias und Odysee, mit Märchen und auch mit modernen Geschichten, die einem erst einmal herzlich platt vorkommen.
Sobald ich diese mit der Frage konfrontiere, was will er mir sagen und was höre ich, beginnt der Reigen und meine Welt und ich weite mich, erkenne und verstehe. Ich wachse an dem, was ist und kann eine andere bessere und bewußtere Version von mir werden.
 
So wünsche ich Euch heute ein immer offenes Ohr für Geschichten, Geschichtenerzähler und vor allem für Euch selber. 
 
Euer Peter
 
peterle
peterle
Ich wünsche Euch einen gesegneten 1. Advent und eine ebensolche Adventszeit.

Leider muß ich mich aktuell vor allem akut um meine Gesundheit kümmern, bin da aber recht optimistisch.
Passt auf Euch und uns hier auf.

Euer Peter
peterle
peterle
Bleistiftröcke sind elegant, aber nicht unbedingt bequem. (Spätestens am Ende des Festmahls.)
 
Gummizugröcke hingegen praktisch, aber so gar nicht elegant.
 
Beides kann man nicht haben?
 
Ich sage: Doch! Es gibt einen schönen Kompromiss aus bequem und schick!
 
Ich habe den Rock das erste Mal schon vor etlichen Jahren genäht, daher datiert auch das Photo.
 
Anlass für den Rock war, dass ich einen sehr schönen Stoffrest gefunden hatte. Mit viel Gold, also schon was für eine besondere Gelegenheit. Und auch schön fest, perfekt für einen Rock.
 
Nur eben ein Rest. Egal wie ich es drehte und wendete, wenn ich das Muster schön zur Geltung bringen wollte, dann reichte der Stoff nicht.
 
Bei dem Ausgangspunkt ist man natürlich schnell bei der Überlegung, Einsätze zu machen. Die sollten aber nicht auffällig sein. Exakt die Farben des Webmusters zu finden war natürlich nicht möglich. (Wer es mal versucht hat weiß auch, wie viele Schattierungen von weiß es gibt.) Und die Seitenteile sollten auch nicht auffälliger sein, als der Rock.
 
Beim Streifzug durch die Stoffgeschäfte fand ich einen hellnaturfarbenen Strickstoff, der sich gut einfügte. Da die Seitenteile optisch eher zurücktreten sollten, habe ich ihn mit der linken Stoffseite nach außen verarbeitet, also linke Maschen sichtbar, statt rechter Maschen. Dadurch wird der Stoff matt, nicht leicht glänzend.
 
Und als ich dann den Strickstoff da liegen hatte, der recht dehnbar war (weil kein Single Jersey, sondern wirklich Feinstrick) und mir auch der Gedanke nicht gefiel, das schöne Stoffmuster durch einen Reißverschluss zur durchbrechen (eine Mittelnaht wäre auch ohne Musterunterbrechnung nicht möglich gewesen) dachte ich... hm... vielleicht geht es auch ohne. Aber natürlich auch ohne die Taillenwulst, die einem ein Gummizugrock beschert. (Besonders, wenn man breite Hüften hat aber im Vergleich dazu dann doch nicht ganz so viel Umfang um die Körpermittel.)
 
Die Grundidee des Rocks ist, sich die Dehnbarkeit der Seitenteile maximal zu nutze zu machen. Die Taille des Rocks ist so weit, dass man ihn gerade so (ggf. mit etwas Powackeln) wegen der Dehnung der Seitenpanels über die Hüfte ziehen kann. aber auch nicht mehr. Was dann an ungedehnter Mehrweite bleibt, wird oben von einem Gummi eingefangen, der dann aber gar nicht mehr so viel Stoff raffen muss.
 
Wem das als Idee schon reicht, der kann gleich loslegen. Für die anderen wird es detaillierter.
 
Als Grundlage für den Schnitt habe ich meinen Basisrock genommen. (Eine etwas vereinfachte Anleitung, wie man das in Plusgröße selber macht, habe ich vor Jahren schon mal in den Downloadbereich hochgeladen)
 
Man kann aber jeden Schnitt für einen geraden, schmalen Rock mit Abnähern nehmen. Wichtig ist, dass es ein Schnitt für Webstoffe ist. Und er sollte in der Passform schon getestet und angepasst sein, bevor man weiter bastelt.
 
Die beiden Schnittteile werden nebeneinander gelegt, die Seitennähte liegen ab der Hüfte genau aufeinander. Die Hüftlinie muss auf gleicher Höhe sein. (Falls man einen Schnitt hat, der zum Saum etwas eingestellt ist, dann legt man die Seitennaht auf Hüfthöhe bündig und achtet drauf, dass die Fadenläufe von Vorderteil und Rückenteil parallel laufen.)
 
Da ich schon Nahtzugaben an meine Schnittteile gezeichnet habe, liegen die Schnittteile an der Seitennaht übereinander, die Nahtlinien treffen.
 
Links ist das das Rückenteil des Rocks (was man u.a. an den Schlitzbelegen erkennt, die ich hier aber eingefaltet habe), rechts das Vorderteil.
 
Da bei meiner ersten Version der verfügbare Stoff die Breite vorgegeben habe, habe ich saubere Rechtecke geschnitten. Jeweils so breit, wie das Muster es zugelassen hat.
 
(Genaugenommen habe ich den Stoff hier im Querfadenlauf verarbeitet, weil mir das Muster so gefiel. Der Stoff ist fest und die Schnittteile überschaubar groß, da sind die Chancen gut, dass es keine Probleme gibt. Ein Stück Stoff ohne Muster habe ich entsprechend für den Saum vorgesehen.)
 
Die Stoffstücke werden der Länge nach genau hälftig gefaltet und unter den Schnitt gelegt, damit ich sehe, wie breit meine Seitenteile werden müssen.
 
Da ich ein Muster habe, benutze ich wieder die Hüftlinie, um den Rapport auszurichten. Man sieht auch gut, dass unten der Saum bzw. das Musterende am Saum schön auf gleicher Höhe verlaufen. Da mein Rock im Prinzip unten auch mit dem Muster aufhört, ist das wichtig.
 
Bei einem weniger auffälligen Muster kann man natürlich auch mogeln, denn durch die Seitenteile stoßen die Musterteile ja nicht genau aneinander.
 
Wer keinen Reststoff verwendet, kann die Breite des Seitenteils nach eigenem Ermessen wählen. Je nach Hüftumfang der Person und Dehnbarkeit der Seitenteile sind sicher Variationen möglich.
 
Bei mir liegt der Abstand zwischen den Stoffteilen auf Hüfthöhe bei etwa 16 cm, allerdings darf man die Nahtzugabe nicht vergessen. Ich nehme meine Standard 1,5cm, deswegen beginnt die Messung auch rechts mit 1,5cm Abstand zur Stoffkante und ich lese auf der linken Seite mit ebenfalls 1,5cm Abstand zur Stoffkante ab. Brauche also ein 19cm breites Seitenteil. (Das dann noch mal 3cm Nahtzugabe braucht.)
 
Aufgrund der elastischen Seitenteile ist dieser Wert allerdings flexibel. Ich habe die kleine Bewegungszugabe auf Hüfthöhe beibehalten. Man kann sie aber auch bis auf Null verringern (Wenn man dann den Po und die Hüften noch durch die Öffnung bekommt...) oder bei sehr elastischen Seitenteilen eine kleine Minusweite verwenden. Was allerdings einen anderen (und etwas weniger eleganten) Look ergibt.
 
Wie sich das für einen ordentlichen Rock gehört (und weil das Lurex zudem kratzt) bekommt er natürlich auch ein Futter. Zumindest die beiden Teile aus Webstoff, mein Strickstoff fällt ziemlich glatt und außerdem würde das Füttern dann mühsamer.
 
Dazu werden die beiden Rockteile einfach rechts auf rechts auf den Futterstoff der Wahl gelegt (ich habe Venezia genommen, schon weil ich das da hatte) und die Futterteile etwa 1,5cm breiter als die Rockteile zuschnitten. In der Länge einfach die gleiche Länge nehmen.
 
Anschließend umdrehen und von der Futterseite her die Stoffkanten bündig aneinander legen.
 
Das Futterteil wirft in der Mitte Falten, das muss aber so sein, die Mehrweite brauchen wir noch.
 
Die Kanten werden mit 5mm Nahtzugabe aufeinander genäht.
 
(Bei beiden Rockteilen, natürlich.)
 
Danach wird das Rockteil gewendet, das Futter liegt innen (Futter und Oberstoff liegen also links auf links) und wir haben sehr schön versäuberte Nahtzugaben. Das Futter fasst die Nahtzugaben ein.
 
(Exkurs zur Nahtzugabe des Futters: es ist durchaus hilfreich, als Breite etwas zu wählen, wo die eigene Nähmaschine eine einfach zu verwendende Markierung bietet. Die Nahtzugabe des Futters muss dann doppelt so breit PLUS ein bisschen was, um die Außenkurve um den Stoff zu berücksichtigen. wenn man 5mm zusätzlich nimmt, macht man nichts falsch, denn im Zweifelsfall hat man etwas Mehrweite im Futter, die stört aber nicht. Und die Nahtzugabe für die Versäuberung darf nicht breiter sein, als die Nahtzugabe, die man hinterher für die Rocknähte nimmt. Ich hatte eine Nahtbreite von etwas weniger als 7mm und habe die Nahtzugabe mit 1,5 cm zugeschnitten. Das hätten im Nachhinein noch zwei Millimeter mehr sein dürfen, aber mein Rockstoff war fest, das Futter leicht und nach dem Bügeln passte das.)
 
Damit es hinterher alles schön flach liegen bleibt und auch, weil mein Rockstoff eher fransig war, habe ich die Ansatznaht der Versäuberung noch mal durchgesteppt. Der Schritt ist auf den Bildern nicht zu sehen. Quilter kenne das als "stitch in the ditch".
 
Dann werden Vorderrock und Hinterrock fertig gestellt, was bedeutet, die Abnäher werden gesteppt.
 
Die habe ich durch Oberstoff und Futter zusammen gesteppt. Durch die Futterabdeckung sieht die Rückseite ja schon ordentlich aus und die Endfäden der Steppung kann man mit einer Nadel in den Abnäher ziehen, zwischen Futter und Abnäher oder einfach wie sonst verknoten und hängen lassen. Je nach Geschmack.
 
Und natürlich wie üblich ausbügeln, zur Mitte hin. (Die Bilder zeigen auch, dass mein Stoff als Jacquard dick und mit vermutlich hohem Kunstfaseranteil (von den metallischen Fasern mal ganz zu schweigen) nicht gerade willig war, sich dem Bügeleisen zu fügen. Aber das war bei dem Stoff nicht anders zu erwarten gewesen.
 
Als nächstes kommen die Seitenteile. Die habe ich ebenfalls als Rechtecke zugeschnitten (wie man die Maße ermittelt siehe oben).
 

Da die rechte Stoffseite meines Strickstoffs recht glänzend war (was ich nicht wollte, der Rockstoff sollte ja wirken), habe ich sie kurzerhand mit der linken Stoffseite nach außen genommen. Die linken Maschen ergeben eine weniger glatte Oberfläche, die somit auch weniger glänzt. Ich habe den Rock jetzt schon mehrere Jahre, er wurde auch das eine oder andere Mal schon gewaschen, es hatte bei diesem Stoff keine negativen Folgen. Die rechte Stoffseite war also nicht mit irgendeiner Appretur "aufgehübscht".
 
Ich wollte noch etwas mehr Taillenformung in den Rock bekommen, habe daher meine Seitenteile der Länge nach gefaltet und an der Seite mit den Schnittkanten ein schmales, sehr langes Dreieck rausgeschnitten. Oben 1cm breit, auf etwa 20 cm Länge. Reduziert die Taille noch mal um 4cm rundum. (Auch hier: Im Zweifelsfall am eigenen Körper und mit dem eigenen Stoff ausprobieren. Wer keine große Taillen-Hüftdifferenz besitzt, kann sich diesen Schritt vermutlich schadlos sparen. Für die anderen ist er hilfreich. Wer genauer tüfteln will, kann vielleicht auch ein etwas breiteres Dreieck rausschneiden und bekommt so noch mehr Form in den Rock. Mir war meine über den Daumen gepeilte Lösung gut genug.
 
Anschließend werden die Seitenteile rechts auf rechts an die Rockteile genäht.
 
Die Rockteile haben durch die Abnäher rund geformte Seitenlinien, die Seitenteile nicht, aber das kann man gut ausgleichen, indem man nicht zwanghaft exakt die Nahtkanten aufeinander nageln will.
 
Ich habe 1,5cm Nahtzugabe, das reicht um ein paar Millimeter hier und da auszugleichen. Zudem ist mein Strickstoff ja dehnbar. Wichtig ist, die Nahtlinie im Auge zu behalten, da darf der Stoff (und zwar gerade der dehnbare Stoff der Seitenteile) keine Wellen werfen oder Fältchen haben. Die würde man am fertigen Rock sehen, was gar nicht schön aussähe.
 
Der Strickstoff franst nicht aus, braucht also deswegen keine Versäuberung. Aber die Nahtzugaben sollen hinterher flach liegen, also ist einmal befestigen nicht schlecht. Also werden die Nahtzugaben einfach auf der Nahtzugabe der Webstoffteile festgesteppt. (Hat man für die Seitenteile eine Stoff, bei dem man fürchtet, er könne sich ohne Versäuberung doch auflösen, näht man mit einem Zickzack durch alle Schichten.) Damit man sie hinterher nicht sieht, sollten die Nahtzugaben der Seitenteile ggf. etwas kürzer sein, als die von Vorder- und Hinterrock.
 
Auch hier werden die Nahtzugaben gebügelt und zwar zur Seite hin. Die Nahtzugaben von Vorder- und Hinterrock bleiben also glatt liegen, die von den Seitenteilen werden eingefaltet. Dadurch liegen auch auf der linken Seite die unversäuberten Nahtzugaben der Seitenteile hinter den versäuberten Teilen der Mittelteile... also alles schick.
 
Damit sieht das Ding schon sehr nach Rock aus. (Dass bei mir die Seitenteile länger als der Rock sind kommt schlichtweg davon, dass ich die erst mal nur als Rechtecke so vom Stoff geschnitten habe, wie er da war. Halt etwas länger. Das wurde nach dem Photo aber schon begradigt und auf die gleiche Saumlänge wie die Mittelteile geschnitten.)
 
Jetzt kommt der Gummibund. Ich habe einen etwa 2cm breiten, festen Gurtgummi genommen. Unter anderem, weil er da war. Schmaler würde ich ihn nicht nehmen, sonst klappt er leicht um, wer mag, kann ich aber auch 3cm breit nehmen. Das hängt von der Figur ab. Ob die schmalste Stelle des Körpers (aka Taille) nur so ein kleiner "Dip" zwischen "kurvt rein" und "kurvt schon wieder raus" ist, oder eine längere Strecke. Fest sollte der Gummi auf alle Fälle sein, die Flauschrückseite, die meiner hatte schadet nicht.
 
Die Länge des Gummis bestimmt sich danach, was man noch halbwegs sinnvoll über den Po geschoben bekommt. Also am eigenen Körper ausprobieren. Ich überlappe meinen Gummi dann um etwa 1cm und nähe mit Zickzack einmal um das Rechteck, das sich durch die Überlappung ergibt. Kann man aber nach seiner eigenen Lieblingstechnik machen.
 
Am Rock werden vordere und rückwärtige Mitte mit einer Nadel markiert, am Gummi ebenfalls. (Ich nähe die überlappte Stelle gerne auf die vordere Mitte, weil ich es da bequemer finde, das ist aber völlig Geschmackssache.)
 
Der Gummi wird dann an der vorderen und rückwärtigen Mitte auf die Oberkante des Rocks gesteckt. Auf die rechte Stoffseite. (Falls man einen Gummi mit Flauschseite hat und die später zur Haut hin haben will, muss die hier oben liegen.)
 
Dann wird der Gummi zunächst ohne Zug bis zur Naht von Webstoff und Strickstoff gelegt. Anschließend wird die Markierungsnadel um 2cm Richtung Mitte versetzt und dann der Gummi gedehnt, so dass die Markierungsnadel wieder auf der Naht zwischen Webstoff und Strickstoff liegt. Das sorgt für eine kleine Dehnung im Stoff, die den Rock zum einen bequemer macht, aber auch verhindert, dass man am Ende an den Seitenteilen einen "Rüscheneffekt" bekommt. Gleichzeitig ist die "Kräuselung" von Vorder- und Rückenteil die man erhält nicht so stark, dass es hinterher wirklich als Kräuselung wahrgenommen würde.
 
Das gleiche macht man mit den drei anderen Ansatznähten auch.
 
An den Seitennähten wird der Strickstoff so weit gedehnt, dass er genau an den Gummi passt. Das verteilt den Rest der Mehrweite.
 
Feststecken und dann an der Seite, die im inneren des Rocks liegt mit einem Zickzackstich festnähen. Möglichst genau auf der Kante des Gummis bzw. sticht die Nadel auf der einen Seite genau neben dem Gummi ein. Ich habe einen Zickzack mit so 3mm Breite und 3mm Länge genommen , breiter geht auch. Bei der Stichlänge muss man etwas mehr aufpassen, ist die Stichlänge zu kurz, bekommt man zu viele Stiche und es besteht die Gefahr, dass der Stoff ausgedehnt wird. Ist die Stichlänge zu lang, reicht die Elastizität der Naht nicht mehr und sie kann reißen. Im Zweifelsfall mit dem eigenen Stoff und Gummi testen.
 
Beim Nähen dehnt man den Rock auf die Länge des Gummis. Das ist beim Webstoff einfach, denn der gibt nicht nach, bei den Seitenteilen muss man hingegen mit Gefühl herangehen, um den Strickstoff nicht zu sehr zu dehnen. Sonst hat man hinterher eventuell einen "Kräuseleffekt", den man hier aber nicht will.
 
Anschließend wird der Gummi einfach auf die linke Seite geklappt und schon ist der Bund an sich fertig. Die Nahtzugabe des Stoffes darunter habe ich ein bisschen zurückschnitten, damit sie nicht vorschaut.
 
Damit der Gummibund aber auch bleibt, wo er ist, sollte man ihn feststeppen. Da er aber unauffällig bleiben soll, wird er nicht wie üblich rundum durchgesteppt, sondern mit kleinen Längsnähten.
 
Wenn das je nach Figur, Stoff und Gummi nicht reicht, dann sucht man sich am besten Stellen entlang des Stoffmusters, wo man unauffällig nähen kann. Ich brauche in der Regel noch eine weitere Befestigung in der vorderen und rückwärtigen Mitte. Oder zumindest ungefähr. Sprich, ich richte mich eher nach dem Rockmuster, als nach genau der Mitte. Und die Längsnaht kann auch schon mal etwas schräg ausfallen oder ein kleiner "Blitz" sein, wenn sie so dem Muster folgen kann.
 
Dazu bieten sich zunächst mal die ohnehin vorhandenen Längsnähte und Abnäher an.
 
(Das eine Bild zeigt den Nahtverlauf auf der rechten Stoffseite, hier im Abnäher, das andere Bild die kleinen Längsnähte auf der Innenseite des Rocks.)
 
Dann braucht der Rock nur noch einen Saum.
 
Natürlich nicht mit der Maschine gesteppt, soll ja ein eleganter Rock sein, sondern von Hand gesäumt. Da das Futter mit dem Oberstoff in einer Schicht verarbeitet ist, kann es den Saum aber nicht von innen abdecken, so dass man ihn irgendwie versäubern muss. Einfach mit Zickzack oder der Overlock drüber geht natürlich, aber ich bevorzuge eine andere Technik.
 
Ich benutze elastische Dessouspitze, 3-5 cm breit. Es gibt sie in vielen Farben, sie ist meist günstig zu haben und ich habe eh fast immer welche da. Inzwischen allerdings auch, weil ich sie gerne für Rocksäume nehme. Sieht irgendwie nett aus. Und ist flacher als alle anderen Versäuberungen.
 
Die Spitze wird auf die Saumzugaben genäht. Auf die rechte Seite. Wo genau ist Geschmackssache. Sie muss aber über die Zugabe hinaus ragen. Weil die Kante soll sie ja abdecken.
 
(Wenn einem Stoff für einen vernünftigen Saumbeleg fehlt, kann man den auch durch eine breite Spitze ersetzen, allerdings fehlt dann das Gewicht, das man am Saum eigentlich für den besseren Fall haben will.)
 
Auf den Webstoff nähe ich sie dem Bogenrand folgend mit Steppstich auf, auf dem Strickstoff nehme ich einen Zickzackstich, denn hier soll der Rock elastisch bleiben. Das ist zum Laufen deutlich praktischer. 😁
 
Beim Annähen dehne ich die Spitze ganz leicht, das stellt sicher, dass der Saum auf keinen Fall nach außen kippt. Wo die Enden der Spitze aufeinandertreffen, lege ich sie übereinander und gehe je nach Spitze mit Steppstich, Zickzackstich oder ein paar Handstichen drüber. Das ist die flachste Möglichkeit einer Naht.
 
Dann wird der Saum normal hochgebügelt (ggf. geheftet oder gesteckt) und die überstehende Seite der Spitze von Hand auf der linken Stoffseite angenäht. Unsichtbar Auf dem Webstoff ist das ganz einfach. Denn ich habe ja den Futterstoff hinten als zweite Lage, da muss man sich beim Einstechen nicht mal viel Mühe geben, den Oberstoff nicht mit zu erwischen.
 
Am Strickstoff der Seitenteile hängt es vom Stoff ab, wie schwierig oder einfach es ist, von der rechten Seite aus unsichtbar zu nähen. Beim Strickstoff ist vergleichsweise dick, da ist es nicht so schwierig. (Ein feine Handnähnadel und einen feinen Faden nehmen hilft.) Die Seitenteile sollen und müssen elastisch bleiben, deswegen nähe ich da einfach mit Hexenstich und ziehe den Faden nicht allzufest. Das ist schon das ganze Geheimnis.
 
Und als "Bonus" noch das Bild eines weniger eleganten Rocks nach dem gleichen Prinzip. Ein paar Jahre später genäht. Hier sind die Seitenteile aus Sweat aus einer Trigema-Bestellung. Der war gerade da. Und nach diesem Prinzip näht man schnell einen passenden und bequemen Rock. 👍
 
 
nowak
nowak
Bei Janome hat es eine kleine Auffrischungskur für bewährte Maschinenmodelle gegeben. So wurden die Skyline S3, Skyline S5, Skyline S6 und Skyline S7 mit einem frischen Design versehen, es kamen ein paar Verbesserungen dazu und sie wurden eine Anniversary Edition. Schick sehen sie aus:
 

Im diesjährigen Sonderangebot von Janome zur Weihnachtszeit finden sich alle davon wieder und in dem Flyer dazu stehen auch die Änderungen und weitere Infos. Er ist hier angehängt
 
 
Ebenso gibt es die die Janome Sewist 740DC und die Janome Sewist 780DC in der Einsteigerklasse zum Sonderpreis und für die Semi-Profis die Janome Memory Craft 6700 Pro und die Janome AirThread 200D Pro.
 
Das gesamte Angebot laut Flyer sieht so aus:
Janome Sewist 740 DC - 619,00 Euro
Janome Sewist 780 DC - 699,00 Euro
Janome Memory Craft 6700 Pro - 1899,00 Euro
Janome AirThread 2000 Pro - 1049,00 Euro
Janome Skyline S3 Anniversary Edition - 1109,00 Euro
Janome Skyline S5 Anniversary Edition - 1439,00 Euro
Janome Skyline S6 Anniversary Edition - 1749,00 Euro
Janome Skyline S7 Anniversary Edition - 2549,00 Euro
 
Nun ist das nicht alles, was Janome aktuell an Sonderangeboten anbietet. Die Webseite bietet unter dem Punkt Sale noch mehr. Unter anderem natürlich die Vorgängerversionen der Skyline:
https://www.janome.de/kategorie/sale/
 
2024_xmas.pdf
peterle
peterle
Ich muss gestehen, dass ich seit einiger Zeit nicht mehr dazu komme, für alle Kollektionen auch nur bei unseren Testerinnen anzufragen. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn sich jemand traut und das war auch bei der letzten Butterick-Kollektion der Fall. Frühling, wenn ich nicht den Überblick verloren habe, aber letztlich... eher leichte Sachen für wärmeres bis warmes Wetter. Vielleicht auch schon Sommer.

Die Butterick Kollektionen sind ja eher leger und lässig, unkompliziert und lassen mehr als Freizeit als ans Büro denken.
 
Was man allerdings unter Freizeitkleidung versteht, hat sich über die Jahre gewandelt und wenn man die auch bei Butterick inzwischen gern (wieder) veröffentlichten Retro-Schnitte anschaut, wird doch deutlich, wie sehr sich unsere Vorstellungen gewandelt haben.
 
Die Kombination B6989 von 1950 hat mit dem, was wir uns unter Urlaubs- oder Freizeitmode vorstellen so gar nicht mehr viel zu tun. Kein lümmeln in Lycra oder Sweat. Stattdessen bring ein "Spielanzug" (heute Overall) die Figur zur Geltung und je nach Anlass kann ein Rock angeknöpft werde und ein Kragen kommt dazu und schon hat Frau ein Kleid für Strandpromenade oder Restaurantbesuch. Oder eine Jacke, wenn es abends kühler oder windig wird. (Und damit die Jacke auch gut sitzt, kann sie ebenfalls an der Hüfte eingeknöpft werden.
 
Bequemer als der Lycrabadeanzug mit dem obligatorischen Pareo (der dann zumindest an manchen Orten grade so ausreicht, um sich nicht vor dem Mittagessen wieder anziehen zu müssen) ist es vermutlich nicht. Aber es sieht um Klassen besser aus.
 
Doch auch die aktuellen Modelle bieten Optionen, sommerlich leicht und gleichzeitig lässig gekleidet zu sein. Kleid B6994 gibt es in lang oder kurz und je nach Stoff kann man damit ins klimaanlagenfreie Büro oder man wirft es im Urlaub kurz über den Bikini, wenn man Pool oder Strand verlässt.
 
Oder dürfen es etwas auffälligere Details sein? Da bietet sich die Kombination B7002 an. Abgesehen vom Faltenwurf am Oberärmel der Bluse sind Top, Hose und Rock ganz einfache Teile. Was einem besser gefällt, kann man selber entscheiden. - Da der Rock aufgesetzte Taschen hat, ist das schon mal kein Argument, das für eine Hose spricht. Und die Größenauswahl bis W28 lässt auch hier viele Möglichkeiten.
 
Großzügig mit Taschen bedacht ist auch Modell B6998. die Hose gibt es als Shorts oder lang. Locker am Bein, aber noch schmal an der Hüfte eine schöne Sommersilhouette. Hinten und an den Seiten bequem mit Gummi, vorne aber "ordentlich" mit Reißverschluss und Knopf. (Wenn man die eingehaltene Mehrweite an den Hosenteilen in kleine Abnäher fasst, könnte man dann genauso einen glatten Bund nähen, wenn man das lieber mag. Alles kein Hexenwerk. Aber ein Bund, der noch etwas Spiel hat ist auch nicht schlecht.)
 
Wer es auch bei der Hose dramatischer mag, nimmt B7000. Sehr weite Hosenbeine mit Wickeleffekt vorne. Sprich Schlitze am Hosenbein. Für eine Gummizughose sehr schick. Und auch hier wahlweise in kurz oder lang.
 
Für Weite in Röcken und Kleidern sieht Butterick ganz klar den Stufenrock.
 
Entweder als Rock mit Gummizug B6999 in lang oder lang oder als locker sitzendes Kleid B6993, das wahlweise mit zwei oder drei Stufen genäht werden kann und dementsprechend etwa knielang ist oder dem Maxitrend folgt. (Mit nur einer Stufe als Minikleid kann man es sich sicher auch nähen...)
 
Nachgenäht B6995
 
Auch unsere Testerin  gabi die erste hat sich für die Kategorie "auffällige Details" entschieden.
 
Bei der Bluse B6995 handelt es sich um ein Katherine Tilton Modell, das schon auf den ersten Blick mit dem sehr weiten, eckigen Saum beeindruckt. Auf den zweiten Blick gibt es auch noch eine breite Knopfleiste, die aber nicht, wie bei einem so klassischen Detail vielleicht zu erwarten, in einen Hemdkragen mündet, sondern in ein Kragenband, das ein luftig, sommerliches Kleidungsstück daraus macht. Ein schönes Spiel mit den klassischen Hemdendetails und wahlweise mit langen Ärmeln oder ärmellos.
 
Ein anderes sehr praktisches Detail sieht man auf den Bildern hingegen nicht: Zumindest eine Version hat auch noch Taschen in der Seitennaht.
 
(Die Modellphotos mit den sehr unterschiedlichen Stoffen zeigen zudem sehr schön, welchen Einfluss die Stoffwahl auf das fertige Kleidungsstück hat, denn beide Varianten wirken vom Stil her sehr unterschiedlich.)
 
Die Form war es auch, die es unserer Testerin angetan hatte:
Meine eigenen Shirts nähe ich fast genauso, was die Silhouette betrifft. Nur sind meine Shirts viel kürzer. Letztens habe ich schon mal überlegt, wie es wäre, wenn ich einfach mal so ein Shirt verlängere. Jetzt habe ich direkt eine Anregung bekommen.
Besonders schön: auf diese Unterteilung im Rücken wäre ich wohl nicht so einfach gekommen und die Knopfleiste so zu betonen, ist nochmal ein schönes Extra.
 
Nur kleine Kritik hat sie:
Eigentlich gibt es wohl immer wenigstens eine Kleinigkeit, die nicht so paßt. Bei diesem Schnitt wäre es dieser flach liegende Kragen. So im ersten Testtragen könnte er aber so bleiben. Wobei ich die lange Version für die kühleren Tage wohl doch mit einem mehr stehenden Kragen nähen werde.
 
(...)
 
Die Knopfleiste hat nur Knöpfe auf der Vorderseite, keinen auf dem Kragen. Das erscheint mir merkwürdig unfertig, also hat der Kragen auch noch einen Knopf inkl Knopfloch bekommen. Offen lassen geht ja immer.
 
Wie wir sehen, Design ist immer Geschmackssache. 😉 Als Beobachter glaube ich, dass beides tatsächlich Absicht ist.
 
Der Schnittmusterbogen war diesmal besonders spannend:
Der Schnittmusterbogen - eine ewige Baustelle. Der Druck ist sehr gut zu erkennen und der Bogen ist nicht mehr so überdimensioniert groß, weil auf drei Bögen verteilt. Aber: meines Erachtens nach, hätte ein Bogen gespart werden können. Wozu muß denn die Knopfleiste in jeder Größe extra auf dem Bogen sein?
Die Schnittmusterbögen selber waren bisher noch halbwegs glatt angekommen. Diesmal mußte ich Tatsache im Forum recherchieren, wie das mit dem Bügeln eines Schnittmusters ging :). Das Bügeln dann hat super funktioniert und die Bögen waren schön glatt und vor allem nutzbar.
Markierungen bringt der Schnitt auch ganz viele mit. Sehr nützlich. Der Kragen allerdings hat eine merkwürdige Anordnung der Marken. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verbockt habe oder der Schnittersteller einfach ein paar Striche verteilt hat. Das wird beim nächsten Stück getestet.
 
Viel Freiheit lassen die Stoffempfehlungen. Aber noch was Anderes ausprobieren geht ja immer...
Dieser Schnitt kommt mit eine guten Bandbreite an Stoffen an. Von Chambray über Bw-Webware bis Leinen ist alles möglich. Wobei ich persönlich dazu neige, die nächste Tunika aus Jersey oder Sweat zu testen.
 
So war es nicht schwierig, einen passenden Stoff zu finden.:
Eigentlich gefällt mir der Stoff des Models so richtig richtig gut. Leider habe ich diesen Stoff nicht in meinen Vorräten. Und passende Stoffe habe ich zwar, leider nicht in der benötigten Menge (denn das die Mengenangabe sehr reichlich ausfällt, wußte ich noch nicht) Allerdings fällt es wirklich einfach, einen Stoff zu wählen, schon aufgrund der breiten Empfehlungsmöglichkeiten.
 
Der Schnitt kam einen Tag vor einer Fahrt zu einem tollen Werksfest bei mir an. In der Nähe des Werkes ist mein Lieblingsstoffhändler. Also war ein Besuch schon mal fest eingeplant. Da habe ich auch den Stoff gefunden. Eine leichte Bw-Webware mit Muster. Das Muster des Stoffes hat dann auch eher dazu geführt, etwas mehr Stoff zu verbrauchen - weil ich unbedingt, zumindest im Vorderteil, einen fortlaufenden Musterrapport haben wollte. Ich finde, daß habe ich auch gut hinbekommen (siehe Foto).
 
Mit der Anleitung kam unsere Testerin dann auch gut klar:
Ich glaube, ich näh schon ganz schön lange ;). Die Anleitung ist für mich klar aufgebaut, sie ist verständlich (nicht unbedingt die deutsche Übersetzung), mir ist nichts besonders aufgefallen und ich habe für mich auch nichts vermisst (weil ich die Grundlagen wohl doch ganz gut drauf habe).
 
Allerdings nicht unbedingt die deutsche Version...
Kleiner Exkurs in die Übersetzung der Anleitung:
Annähen des Vorderteilbesatzes, der hier zweigeteilt ist: Die Übersetzung besagt dann: ".. nähen Sie... durch alle Dicken und drehen Sie dabei an einem kleinen Punkt".
Und: "Auf der Außenseite ... Absteppen, quadrieren Sie dabei die Stiche an den Enden."
 
Die Anleitungsschritte konnten im Großen und Ganzen überzeugen, aber gabi die erste hat einige Punkte nach eigenem Geschmack geändert:
Die Taschen. Diese Art des Taschennähens finde ich für diese Tunika optisch nicht so ansprechend. Deshalb habe ich die einfache Art gewählt: Je einen Taschenbeutel auf Vorder- und Rückenteil genäht und die Seitennaht inkl Taschennaht genäht. Das ergibt zum Schluß eine verdeckte Ansicht des Tascheneingriffs. Mir gefällt das besser so.
Die Schnittkanten: Einfach so zwei Nähte reichen mir nicht, um die Kanten vor dem Ausfransen zu bewahren. Die zugeschnittenen Teile habe ich alle durch die Ovi gejagt.
Die Knopfleiste hat nur Knöpfe auf der Vorderseite, keinen auf dem Kragen. Das erscheint mir merkwürdig unfertig, also hat der Kragen auch noch einen Knopf inkl Knopfloch bekommen. Offen lassen geht ja immer.
 
(Anmerkung der Redaktion: Die zweite Steppnaht auf den Nahtzugaben reichen tatsächlich bei sehr vielen Stoffen zur Versäuberung und haben weniger Materialeintrag als eine normale Versäuberung oder gar eine Overlocknaht. Bei leichten Stoffen kann das sogar besser aussehen. Hab ich schon ausprobiert... Und man kann es auch anwenden, wenn man auf einer alten Tretnähmaschine ohne Zickzack näht. Low-Tech, sozusagen.)
 
Mit ihrem Ergebnis ist unsere Testerin sehr zufrieden, daher soll es auch noch weitere Versionen geben:
Stoff liegt schon bereit - jetzt für Version A mit Ärmeln. Damit ist wohl klar, daß ich den Schnitt weiter nutzen werde und ihn wieder nähe :). Und meine Schwester hat auch schon Bedarf angemeldet ...
 
Daher auch eine Empfehlung:
Insgesamt ist die Tunika recht einfach zu nähen (sage ich mal). Anfängern empfiehlt sich allerdings ein steter Blick ins Grundlagen-Nähbuch. Stolperfallen bilden wohl Eckennähen - ungleiche Ecken der Schnitteile - wenn eine spitze Ecke auf eine eher rechtwinklige trifft. Die Orientierung an der Nähnaht wird nämlich nicht extra erwähnt.
Allerdings habe ich auch nur oberflächlich in die per qr-code verlinkten Nähvideos gesehen, vielleicht wird da dieser Punkt dargestellt.
Also ist sie für alle gut nähbar und optisch auf jeden Fall ein Hingucker.
 
Und trotz einzelner Kritikpunkte ein positives Fazit:
Nach wie vor stört mich an den Schnitten von Vogue, Butterick und co, daß es kaum eine Kantenverarbeitung mit Zickzackstichen oder Overlock gibt. Auch hier wieder wird die Naht nur noch einmal von rechts abgesteppt, ansonten bleibt die Schnittkante offen. Mir gefällt das nicht, für mich habe ich hier die Versäuberung mit Overlock gewählt. Einzig positiver Punkt ist, in den Nähvideos, die über den QR-Code abrufbar sind, wird Kantenverarbeitung auch ohne Overlock erläutert.
Insgesamt finde ich den Schnitt sehr ansprechend. Die Tunika hat das Potential zum Lieblingsteil, im Sommer ohne Ärmel, in kühleren Zeiten dann mit.
 

 
Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.
nowak
nowak
Babylock hat letztes Wochenende die neue Babylock Primo in Deutschland vorgestellt. Also eigentlich nicht nur in Deutschland sondern für alle Händler des europäischen Babylock Vertriebes Consuendi. So trafen sich Deutsche, Österreicher, Schweizer, Franzosen und wer noch alles dazugehörte im hübschen Strasbourg, um zusammen zu sein, sich auszutauschen und natürlich die neue Coverstichsensation zu sehen und zu testen.


 

 

 
Man bekommt fein säuberlich aufgeräumte Arbeitsplätze in angenehmen Ambiente und darf sich dann austoben. Wie immer war alles sehr professionell vorbereitet.
 

 
Durch den Kurs führte die sympathische Silke Romberger. Seit langer Zeit bei Babylock, sehr erfahren und sympathisch und so blieben keine Fragen offen.
 

 
Es gab einen Bilderrahmen - das ist wichtig - denn wir sollten ein Bild aus den verschiedenen möglichen Stichen erstellen. Es sei gleich gesagt, der Rahmen war ein wenig klein ...
 

 
Die Maschine selber ist aufgeräumt wie immer bei Babylock. Man vermutet zwar, es wäre alles gleich geblieben, ist es aber wohl laut Aussage von Babylock nicht. Das klären wir dann beim nächsten Test.
Wer die Babylock Euphoria kennt, fühlt sich direkt zuhause, der reine Coverstichteil bedient sich nämlich identisch.
Rechts haben wir den Füßchenlüfter oben und die Differentialeinstellung unten. Neben dem Füßchenlüfter ist die Einstellung für den Greiferfaden - den man so gut wie nie braucht. Unten ist dann der Kniehebel, für alle, die nicht gerne handgreiflich werden.
In der Mitte oben finden wir die Einstellung für die Nadelfäden, eine Einstellung für die maximale Geschwindigkeit und einen Knopf für die Nadelposition. Unten unter dem Nähtisch ist die Stichlänge zu sehen und am Kopf links sitzt der Nadeleinfädler für alle drei Nadeln.
Die Greifereinfädelung erfolgt wie erwartet mit Luft, den Nadeltyp kann man hier auch gut lesen.
 

 
Für die, die es noch nicht gesehen haben, legt man den Hebel von Serging auf Threading um, wird der hier noch offene Kanal
 

 
geschlossen und der Faden kann hindurchgepustet werden.
 

 
Am Ende kontrollieren Skeptiker wie ich dann, ob der Faden links auch gut und lang genug rausgekommen ist.
 

 
Kann man sich eigentlich sparen, ist aber macht der Gewohnheit bei mir. Ich will ja wissen, ob sie tut was sie soll.
 
Die Nadelfäden gehen wie immer durch die Fadenösen , die Spannungen - respektive hier die Fadenzuführungen - dann nach links Richtung Nadeln und über den Fadenhebel nach unten an der Fadenführung am Nadelhalter vorbei zu den Nadeln.
Die Fadenschlinge legt man locker in den Schlitz des Einfädlers bis nach hinten, hält sonst nichts fest und er flitscht beim betätigen einfach durch. Alles unter den Fuß nach hinten oder zumindest nach links und wir können nähen.
 
Nun wissen wir alle, wie eine Babylock normalerweise näht - prima und prima bzw. primo näht auch unsere neue Babylock Primo hier.
 

 

 
Wohlgemerkt alles mit dem neuen Fuß und ohne irgendwas anders einzustellen. Ein einwandfreier Coverstich, oben wie unten.
 
Die Neugierde ist geweckt und so fädeln wir noch die beiden Oberlegegreifer ein. Die Einfädelung ist schlicht und einfach und mit reichlich Platz, so daß wir jederzeit Fäden ein- und ausfädeln können. Egal welche.
 

 
Die Fäden kommen vorne in die Spitze vom Fuß und dann in den jeweiligen Greifer. Beachten muß man nur, daß die Maschine so steht, daß die Greifer beide an den Außenseiten stehen.
 

 
Beim Nähen schließen und öffnen sich die beiden dann immer wieder. Geschlossen sieht es so aus.
 

 
Sieht kompliziert aus, ist es aber alles gar nicht. Die Maschine näht einfach. Wo Villabajo noch dreht, schraubt, testet und flucht, ist Villariba mit der Babylock Primo scho auf der Suche nach dem nächsten  Stück Stoff und beginnt die neue Naht wieder in so einer ähnlichen Position:
 

 
Der Eigentliche Sinn von Coverstichmaschinen ist das flache Versäubern und anheften von Säumen, z.B. an Ärmelbündchen in elastischen Materialien. Das geht hier fast ohne gucken und fühlen und sieht top aus.
 

 

 
Wieder nichts an irgendwas gestellt und einfach genäht.
 
Was man mit Coverstichmaschinen eigentlich gar nicht gerne macht ist über Quernähte nähen - vor allem dicke. Also durfte die Maschine das auch machen.
 

 

 
Bei jeder anderen Coverstich mit Oberleger wäre mir Angst und Bange. Hier aber näht die das einfach weg, als wäre nichts gewesen.
 

 

 
Und am Ende stand das fertige Bild. Entspannt und mit einer Menge Spaß in einem Stündchen genäht.
 

 
Fazit:
Die letzte Maschine, die mich derartig beeindruckt hat war die Sashiko. Babylock hat ein unglaublich kreatives Händchen, um Nähtechnik für Kreative weiterzuentwickeln und das Know How in einem Qualitätsniveau zu bauen, daß man halt einfach näht und ich auf das konzentrieren kann, was man gerne erreichen möchte.
 
P.S.
 
Ich habe bei  der Gelegenheit einen Musterlappen benutzt, auf dem ich einfach "rumgerappelt" habe. Top Ergebnisse, keine Probleme. Was ich sonst bei Tests anderer Hersteller oft erlebt habe.
 

 
Hier noch zwei Impressionen bei denen man sehr gut sehen kann, wie die Greifer im Fuß integriert sind. Das hat den Vorteil, daß der Raum zwischen Nähgut und Greifern immer gleich bleibt.
 
 
 

 

 
Zu guter Letzt - Videos - Das ganze in Bewegung. Einmal mit und einmal ohne Fäden:
 
Babylock Primo Oberlegegreifer mit Fäden.MOV  
 
Babylock Primo Oberlegegreifer ohne Fäden.MOV  
 
 
 
peterle
peterle
Inzwischen ist hier zwar Sommer, aber die amerikanischen Frühlingsschnitte sind ohnehin häufig so luftig, dass sie für den deutschen Sommer passend sind. So ist es dann auch nicht so überraschend, dass sich diesmal eine Testerin für die Frühjahrskollektion von McCalls gefunden hat.
 
Die Schnitte haben meist einen eher jungen Vibe, sind aber letztlich so gemischt, dass man für fast jeden Anlass und auch jeden Geschmack etwas finden kann.
 
Den Pyjama-Stil im Alltag zeigen Modezeitschriften ja schon seit einiger Zeit, in einer deutschen Fußgängerzone habe ich ihn dieses Jahr zum ersten Mal gesehen. Noch selten genug, um als Avantgarde durchzugehen, aber der bequeme Stil hat offensichtlich die ersten Freundinnen. M8484 ist der passende Schnitt dafür.
 
Wer sich dann doch nicht traut, das auf der Straße auszuführen, bekommt dann einen exklusiven Pyjama oder stilvollen Hausanzug. (McCalls ist auch nicht mutig genug, den Schnitt in die Oberbekleidung einzuordnen, auch wenn die Beschreibung zum Schnitt das doch wieder nahelegt.) Oder man trägt Hose und Oberteil getrennt. (Die Hose gibt es wahlweise auch als Shorts, das Oberteil mit kurzen Ärmeln.)
 
Wer lässig, aber nicht ganz so extrem mag, der findet vielleicht an Kleid M8449 Gefallen. Von der Grundidee ein Hemdblusenkleid, aber viel lässiger. Deutlich weiter und die Ärmel sind gerade und mit tiefem Armausschnitt eingesetzt. (Was auch ein schönes Detail ist, wenn man sich noch nicht so ganz an einen eingesetzten Ärmel rantraut.) Das kann man sich an heißen Tagen einfach im Garten überwerfen, aber je nach Stoff auch mit dem Bindegürtel auf Figur bringen und ist für das Büro gerüstet.
 
Auch lässig, aber doch deutlich strukturierter ist der locker sitzende Jeansschnitt M8473 von Melissa Watson. Klar, man braucht nur einen Schnitt für eine Five-Pocket-Jeans, aber den passenden zu finden ist nicht immer so einfach. Dieser Schnitt ist aus der Palmer/Pletsch Reihe, die in der Regel mit sehr ausführlichen Anleitungen zu Schnittanpassung kommen.
 
Mit M8474 gibt es auch die passende Jacke. Die enthält zwar auch alle typischen Detail, aber kragenlos, hüftlang und schmaler geschnitten wurde die klassische Jeansjacke doch kräftig renoviert.
 
Dem Trend, alte Schnitte als "Vintage" wieder aufzulegen folgt auch McCalls, hier stehen die 1970er im Vordergrund. Mit M8490 gibt es einen der zeitweise sehr begehrten Laura Ashley Schnitte. Mich erinnert das ja ein bißchen an "Unsere kleine Farm". Schon irgendwie süß. Die Kleider M8492 sind aus heutiger Sicht auch recht brav. Flower Power und Hippie-Style war wohl nicht so verbreitet, wie wir das heute mit den 1970ern assoziieren.
 
Ein anderes Thema bei den Schnitten sind auch Party/Abendkleider. Für den Abiball ist es schon etwas zu spät, aber vielleicht gibt es ja eine Hochzeit oder einen anderen Anlass zu feiern? Oder man bereitet sich schon mal aufs nächste Jahr vor.
 
M8450 weckt bei mir ja massiv nostalgische Gefühle, denn den langen Überrock über einem kurzen Kleid gab es schon mindestens einmal. Wobei ich schon damals nicht ganz verstanden habe, warum man den langen Rock abnehmen will, im langen Ballkleid hinterher durch die Kneipe ziehen war doch mal der Witz an der Sache... Neu ist dann allerdings die Variante mit Jumpsuit drunter. (Hier ist es etwas schade, dass man gerade die Variante nicht als Photo sieht. Die scheint wohl sogar eine Schleppe zu haben, nicht nur einen Überrock.) Bei dem schmalen Unterteil ist es praktisch, dass der Schnitt mit vier verschiedenen Körbchengrößen kommt. Deckt immer noch nicht alle ab, aber schon ein paar mehr als das Standard B.
 
Sehr süß finde ich auch das Modell M8446 von Brandi Joan. Sehr schmal, ein paar Raffungen an der Seite, ein Schlitz, um die Beine in Szene zu setzen und durch die hochgeschlossene Form vorne und am Rücken kommen auch die Arme perfekt zur Geltung. Ein perfektes Modell für zierliche Frauen (und Mädchen).
 
Wer einen langen Rock endlich mal im Alltag tragen will, dem gefällt vielleicht M8482. Ein weiter Rock aus mehreren Stufen und eine kurze Bluse mit Puffärmeln vermittelt je nach Stoff unschuldige Romantik oder mexikanisch angehauchte Folklore. Aus leichtem Stoff auf jeden Fall praktisch für den Sommer, gleichzeitig leicht und luftig und jede Menge Sonnenschutz für die Haut. (Wer es in einer größeren Größe braucht nimmt die Nummer M8483. Das ist ja die neueste Mode, viele, viele neue Schnittnummern pro Saison zu bekommen, indem man die unterschiedlichen Größenspektren mit unterschiedlichen Nummern versieht.
 
 
Nachgenäht M8454
 
Für ein luftiges und ganz aktuelles Teil hat sich unsere Testerin mondwicht entschieden. Auf den ersten Blick ist M8454 ein Wickelkleid, das sowohl weiblich fließend oder ganz sportlich mit Wickelrock genäht werden kann. Auf den zweiten Blick... ist es ein Overall. Also sozusagen... ein Skortoverall. Ein echter Hingucker.
 
Version B mit Falten und vielen Taschen wollte unsere Testerin haben. Bei der Größe hat sie sich für Größe 16 entschieden.
 
Ob der Schnitt auch so ausfällt, kann sie allerdings nicht recht entscheiden:
 
Hmmmm, aufgrund meiner Körpermaße hätte ich den Jumpsuit in 4 unterschiedlichen Größen nähen müssen, zwei davon sind nicht in der vorliegenden Größengruppe enthalten. Laut Maßtabelle hätte ich bei der Oberweite zwischen den Größen 14 und 16 gelegen, die Taille hätte eine 18 gebraucht, die Hüfte eine 12 und für die Rückenlänge hätte es sogar nur eine 8 gebraucht – ich habe halt einen kurzen Oberkörper.
Da waren ein paar Anpassungen notwendig, daher kann ich diese Frage nicht wirklich zufriedenstellend beantworten. Sorry.
Nach all den Größenanpassungen (kurzer Rücken → da habe ich das Oberteil um 2cm gekürzt) ist es für mich allerdings nicht ganz so einfach, das Kleidungsstück an- und auszuziehen, auch die Bewegungsfreiheit der Arme (nach vorn strecken, vielleicht bin ich da aber auch nur ein wenig pimpfig, weil ich eigentlich immer nur T-Shirts trage) könnte besser sein.
 
(Wie ich selber noch aus meiner Overallzeit in den 1980ern weiß: Oberkörper darf beim Overall gerne länger sein, als sonst... wenn nicht, merkt man das. 🙄 Und etwas weiter im Rücken schadet auch nicht.)
 
Bei der Wahl der Größe hätte es auch ein bisschen mehr Hilfe sein dürfen:
 
"Auf dem Schnitt gibt es nur den Hinweis, dass man sich bei der Auswahl der Größe nach seinen Körpermaßen richten soll (immerhin gibt es diesen Hinweis), es fehlt allerdings, welches das für dieses Kleidungsstück relevante Maß ist, falls man, wie ich, an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Größen wählen müsste.
 
Da ich in der Brust eine größere Größe benötige als in der Hüfte (die Taille lassen wir mal außen vor, die spielt weder bei Ober- noch bei Unterteilen die ausschlaggebende Rolle und sollte immer angepasst werden) habe ich mich nach der Brustweite gerichtet. Die Maße des fertigen Kleidungsstückes (aus der Tabelle) legten nahe, dass ich in der Taille mit der größeren der beiden Größen hinkommen sollte. Das war die Größe 16.
 
Im Verlauf des Nähens hat sich aber gezeigt, dass ich die Taille doch noch erweitern musste. Die Länge des Oberteils musste ich ebenfalls ordentlich kürzen."
 
Auch wenn mondwicht eine Lösung für sich gefunden hat. 👍
 
Eine weitere Änderung ergab sich aus dem Stoff:
 
Außer den Änderungen aufgrund der Körpermaße habe ich nur eine Änderung durchgeführt:
da ich einen gestreiften Stoff benutzt habe, der unsymmetrisch ist (die Streifen waren außerdem noch nicht einmal fadengerade aufgedruckt!), und ich das Oberteil längsgestreift haben wollte, habe ich das Rückenteil mit einer mittleren Naht gearbeitet, damit ich das Rückenteil symmetrisch machen kann.
 
Die Stoffempfehlungen waren allgemein formuliert, was die Auswahl beim Stoffmarktbesuch vereinfachte:
 
Baumwollmischgewebe, Crepe, Popelin oder Webstoffe mit Stretchanteil (wobei der Stretchanteil aber nicht notwendig sein dürfte, wenn man die ersten Stoffempfehlungen betrachtet)
 
Die Tücke steckt dann im Detail (wem wäre das noch nicht passiert... 🙄😞
 
Ich habe mich für ein gestreiftes Baumwollmischgewebe entschieden, vielleicht nicht die beste Wahl: um meine Größenunterschiede etwas auszugleichen, hielt ich es für eine gute Idee, das Oberteil längs- und das Unterteil quergestreift zu arbeiten. Also habe ich alles in einfacher Stofflage zugeschnitten, damit die Streifen passen. Da die Streifen nicht symmetrisch sind, habe ich das Rückenteil geteilt, um es symmetrisch arbeiten zu können.
Leider gefällt mir nun der Übergang von längs- zu quergestreift in der Taille nicht so gut, ein Gürtel (auf den Bildern handelt es sich um meinen Yoga-Gurt, hatte gerade nichts besseres zur Hand ) verbessert in meinen Augen die Optik. Dann passt es aber mit der Schnalle nicht so gut, weil die so weit oben sitzt.
Besser für das Kleidungsstück wäre wohl ein Uni-Stoff gewesen, aber hinterher ist man ja immer schlauer.
 
Der Schnitt hatte unserer Testerin spontan gefallen:
 
Ich hatte mich schon in den Schnitt verliebt, da war er noch gar nicht fürs Probenähen vorgesehen. Ich finde es toll, dass man ein Kleidungsstück hat und damit komplett angezogen ist. Von vorn sieht es aus wie ein Kleid, es handelt sich aber eigentlich um eine Hose. Daher kann man sitzen, wie man will, ohne einen Schlüpferblitzer zu riskieren. Bei der vorgesehen Länge ist das nicht außer acht zu lassen!
Zur Zeit mag ich Faltenröcke, die nicht gerade den Oma-Style haben, da fand ich die Falten auf dem Rockteil der von mir gewählten Variante sehr ansprechend. Ebenso gefiel mir die Schnallenlösung, die das Rockteil auf der „offenen“ Seite am Platz halten.
 
Auch wenn er nicht perfekt war:
 
Ich hatte die Befürchtung, dass der Jumpsuit von hinten vielleicht ein wenig langweilig aussehen könnte. Außerdem sind keine Taschen in den Seitennähten vorgesehen, in die man mal die Hände stecken kann.
 
Auch die Anleitung war nicht perfekt, aber mondwicht kam gut damit klar:
 
Im Original kommt der Schnitt mit einer englischen Anleitung, abgedruckt auf Seiten vom Format ca. A3. Die deutsche und die französische Übersetzung sind auf A4 abgedruckt und dementsprechend kleiner, sowohl was die Schrift, als auch was die Bilder angeht.
Im Großen und Ganzen ist die Anleitung klar strukturiert und nachvollziehbar, einige Stellen sind ein wenig lustig übersetzt, aber meist verständlich, vor allem, wenn man die zahlreichen Bilder dazu anschaut.
Leider ist die technische Zeichnung der von mir gewählten Variante etwas missverständlich: Kragen und Revers überlappen sich in der Realität weiter, als die technische Zeichnung vermuten lässt. So habe ich etwas gebraucht, bis mir klar wurde, dass ich die falschen Passzeichen versucht habe aufeinander zu bringen. Wählt man die richtigen Passzeichen, passen die Kragenteile aber gut ans Oberteil.
Das Schnittteil für die Schnalle des Rockteils ist zu kurz geraten (in diesem Bereich gab es keine Größenanpassung meinerseits, es hätte also passen müssen), ich musste es noch einmal zuschneiden.
Das einzige größere Problem hatte ich dann beim Einsetzen des Reißverschlusses. Dieser wird schräg eingesetzt, und obwohl ich mir einbilde, relativ erfahren zu sein, was das Nähen angeht, war die Anleitung für mich hier nicht so gut verständlich, habe es aber mit etwas Herumprobieren und Trennen schließlich hinbekommen.
 
Im Detail könnte die Anleitung anders sein:
 
Das Einsetzen des Reißverschlusses könnte besser erklärt werden, ich habe nur leider keine Ahnung, wie genau. Vielleicht etwas kleinschrittiger und mit mehr Bildern?
Ansonsten sind die einzelnen Arbeitsschritte bis auf ein oder zwei Ausnahmen deutlich zu erkennen und nachvollziehbar.
 
Auch wenn meiner Ansicht nach der Jumpsuit sowohl mit als auch ohne Gürtel gut aussieht (mit Gürtel sogar perfekt) hat mondwicht Zweifel, ob sie den noch mal nähen möchte:
 
Nein, leider nicht. Zumindest nicht so, wie vorgesehen.
Aufgrund der notwendigen Längenänderung im Rumpf ist es schwierig, den Jumpsuit an- und auszuziehen. Das war leider auch schon vor der Längenänderung so, hat sich aber natürlich durch das Verkürzen des Oberteils aufgrund meines kurzen Oberkörpers noch verschlimmert.
Leider ist meine Wahl des Stoffmusters nicht so gelungen. Meiner Meinung nach ist der Übergang von Ober- zu Unterteil nicht so günstig – keine Ahnung, ob das bei einem unifarbenen Stoff besser wäre oder ob da auch mein kurzer Oberkörper mit eine Rolle spielt.
Ein Gürtel verbessert das Aussehen, nicht aber das An- und Ausziehen. Ebenso finde ich die Ärmellänge und die Brusttaschen für mich/meine Figur nicht so günstig. Ob mich der Kragen stört, bin ich mir noch nicht so sicher.
Um den Jumpsuit doch noch tragbar zu bekommen, werde ich Ober- und Unterteil wieder trennen. Entweder gibt es ein eingesetztes Gürtelteil und das Oberteil wird oben etwas geshoppt, vielleicht trenne ich beide aber auch für immer und mache einen Zweiteiler mit Wickeloberteil daraus (auch mit auffälligem Gürtelteil). Die Ärmel werden gekürzt, die Brusttaschen kommen weg und, wenn ich eh schon dabei bin, spendiere ich dem Teil noch Taschen in den Seitennähten, um die Hände hinein zu stecken und vielleicht auch noch ein paar Po-Taschen...
 
(Anmerkung der Redaktion: Es gibt Gründe, das Oberteil an Jumpsuits NICHT zu kürzen und das mit dem elastischen Stoff könnte einen Grund gehabt haben. 🙃)
 
Trotzdem gibt es eine Empfehlung:
 
Empfehlen kann ich den Schnitt für etwas erfahrene Näherinnen und Profis, da sich kleinere Fehler in die Anleitung geschlichen haben. Der Reißverschluss ist schon ein wenig herausfordernd, aber mit akkuratem Arbeiten gut zu meistern. Blutigen Anfängerinnen würde ich den Schnitt nicht empfehlen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Trägerin ein wenig akrobatisch veranlagt ist
 
Und letztlich ist die Liebe zu groß, um den Schnitt so ganz aufzugeben:
 
Ich bin immer noch total verliebt in den Schnitt und ganz traurig, dass das Ergebnis nicht so aussieht, wie in meiner Vorstellung. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es nur an der Stoffwahl, insbesondere des Musters, liegt, oder ob der Schnitt vielleicht auch einfach nicht zu meiner Körperform passt.
Mal sehen, vielleicht versöhnen mich die Änderungen, die ich noch vorhabe, wieder mit dem Schnitt. Das Sichten der Bilder hat mich noch mehr als der Blick in den Spiegel davon überzeugt, dass der Jumpsuit mit einer Gürtellösung, in welcher Form auch immer, mir sehr viel besser an mir gefällt.
Wenn die Änderungen gemacht sind, wird es ein update geben – versprochen!
 
Wir bleiben also gespannt!

 
 
Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.
nowak
nowak
Stoffvorräte sind hier ja ein Dauerthema. (Ich wurde durch den Thread zum Stoff-Fasten angeregt, mal wieder über das Thema nachzudenken.) Zu viel? Zu wenig? Die falschen? Oder genau richtig?
 
Ich will euch deswegen einladen, eure Gedanken, Ideen und Strategien dazu zu teilen.
 
Wie wahrscheinlich die meisten hier hatte ich verschiedene Phasen... wenig Geld, also wird im Schlussverkauf zugeschlagen, weil billig. So lange es Baumwolle ist, kann es so schlecht ja nicht sein.... (war es auch nicht, aber wie viele Kleidungstücke mit witzigen Motiven will ich gleichzeitig?)
 
Experimente mit Stoffversand (damals noch mit Katalog auf Papier)... muß man natürlich genug bestellen, um die Portofreigrenze zu erreichen. Und dann fällt der eine oder andere Stoff doch anders aus, als gedacht (trotz der Stoffprobe) oder der Versender ist sehr großzügig was die Interpretation der Bestellung für "Ersatzlieferungen" betrifft (aus blau geblümter Seide wird ein grafisches Muster in Lila und Grün in Polyester).
 
"Kommt nicht wieder" Stoffquellen. Paris, Urlaub in Indien,... und auch die Stoffmarkenhersteller, die jedes Jahr neue Kollektionen rausbringen, wo es dann heißt, wenn weg, dann weg heizen das Gefühl an.
 
Geerbte Stoffe: Dem schönen Anzugstoff von Oma kann man nicht wegwerfen.
 
Stoffe, die für konkrete Projekte gekauft wurden, aber von der Realität überholt wurden. (Das Projekt muss jetzt vorgezogen werden, weil dieses Event, jenes Geschenk... und das andere Projekt auch.... und was hatte ich eigentlich vorher angefangen und wo ist das jetzt?)
 
Ich habe einen Plan, für ein Outfit, weiß aber noch nicht so ganz im Detail wie es werden soll... an die Stoffquelle komme ich nicht mehr so schnell und werde dann auch keine Zeit haben... also nehme ich mal fünf Stoffe mit, von denen ich hinterher drei verwende.
 
Der Stoff, den ich will, gibt es nur als Coupon, also bleibt jede Menge übrig. Oder sicherheitshalber großzügig gekauft, besser aufgelegt, als vorgesehen, weniger eingegangen, als vorgesehen...
 
Zuerst wurden die Stoffe in irgendein Schrankfach gestopft, dann ein großes Fach im Kleiderschrank, dann eine Stofftruhe, dann noch ein paar zusätzliche Schublanden für laufende und fast angefangen Projekte...
 
Dazwischen immer wieder Ausräumaktionen. Stoffe verkaufen, verschenken, tauschen... (bringt nur was, wenn man sie gegen was tauscht, was man grade besser brauchen kann) Dann hatte die Stofftruhe wieder etwas Luft. Aber nie lange.
 
Denn... ganz ohne Vorräte will ich auch nicht. Auch am Feiertag was nähen können oder wenn ich es nicht zu den Öffnungszeiten ins Stoffgeschäft schaffe. Kurzfristig meine Pläne ändern können, Details anpassen, meine kreative Ader will das, sonst macht mir das Nähen keinen Spaß.
 
Trotzdem will ich nicht, dass mir die Vorräte über den Kopf wachsen, ich nichts mehr finde, nicht mehr weiß, was ich überhaupt habe, Stoffkartons in irgendeiner Ecke vergessen werden.
 
Ich glaube nicht, dass es ein allgemeingültiges "richtig" oder "falsch" gibt, jeder näht anders, hat andere Ansprüche, findet seinen Spaß an anderen Sachen. Aber ich glaube... ich habe für mich jetzt im Moment die "richtige" Menge gefunden. Und habe noch ein paar blickdichte Kisten angeschafft, so dass ich einen großen Teil der Stoffe nach Sorten sortieren konnte. Die Kisten müssen noch ihren endgültigen Platz finden, aber generell habe ich den Platz dafür.
 
MEIN Kriterium für "richtig" ist inzwischen, dass ich den Stoff zum einen sinnvoll lagern können muss, zum anderen lohnt es sich, zu Projektbeginn erst mal zu gucken, was ich selber schon habe. Und ich finde da auch oft was. Und wenn ich zwischendrin an einem Projekt was ändern will, sind die Chancen auch gut, dass ich was passendes da habe. Dafür habe ich meine Stoffvorräte im letzten Jahr bewusst noch mal etwas aufgestockt (an Orten, an die ich deutlich seltener als einmal im Jahr hinkomme), hatte dabei auch im Blick, welche Stoffsorten ich schon habe und welche nicht.
 
Denn Status hatte ich vor ein paar Jahren bei Knöpfen schon erreicht und auch bei Spitzen, Bänder und Borten. Und dank größerer Trigemabestellungen auch bei Jerseys. Deswegen habe ich mich "getraut" noch etwas zuzukaufen.
 
Da ich mit meinem Vorrat jetzt zufrieden bin heißt das aber auch: wenn kein Platz mehr in der jeweiligen Kiste ist, kaufe ich keinen Stoff (es sei denn, ich bin mit dem letzten Projekt fertig oder fast fertig, so dass ich einen neu gekauften Stoff tatsächlich unmittelbar verarbeiten werde).
 
Wobei ich ja in den letzten Jahren mit "muss ich haben, weil so selten" Stoffen schon recht sparsam war. Lustigerweise wurden aber "absichtslos" gekauften Stoffe aus der Kategorie dann fast immer innerhalb von etwa 18 Monaten verarbeitet. (Was für mich schnell ist, meine Stoffkiste hat noch Inhalt aus dem letzten Jahrtausend...) Wobei ich da bei der Definition wohl auch sparsam bin. Dieser Typ Stoff kommt vielleicht einmal in fünf Jahren vor.
 
Was ich auch gemerkt habe: Standardstoffe kaufen, weil sie gerade günstig sind funktioniert bei mir gar nicht. Ich finde dann doch immer einen interessanteren und lasse den Standard bei mir in der Kiste liegen. Was hingegen gut funktioniert ist, wenn ich nur Stoffe kaufe, die mir wirklich gefallen. Dadurch, dass ich weiß, welche Farben mir stehen und welche ich mag, passen ganz oft Stoffe zusammen, die nicht zusammen gekauft wurden. Weil sie alle zu mir passen. Ich kaufe hingegen nicht mit der konkreten Überlegung "das wird eine Hose" (Wenn nicht der Schnitt schon bereit liegt.), sondern mir fallen eigentlich zu jedem Stoff mehrere Verwendungsmöglichkeiten ein. Da ich in Paris oft Coupons kaufe, sind das 3m, wenn ich einen Hosenanzug oder so was im Kopf habe, dann 5m. Noch größere Mengen kaufe ich nicht auf Vorrat. Das nähe ich nicht so oft, da kaufe ich es dann, falls ich es mal brauche.
 
Und wenn ein Stoff in meinem Vorrat zu einem Plan passt: DANN NEHME ICH DEN. Auch wenn 1m übrig bleibt. Der wird seine Verwendung finden. Und wenn er verschenkt wird.
 
Was sind eure Strategien?
 
Wie sieht für euch ein sinnvoller Einkauf aus? Was hat nicht funktioniert?
Mit wie viel fühlt ihr euch wohl? Woran seht ihr, dass es zu viel ist? Und wie verbraucht ihr eure Stoffe wieder? Welche bleiben liegen?
 
Ich bin gespannt auf eure Geschichten!
 
 
 
 
nowak
nowak
Da die letzte Know Me Vorstellung sehr lange gedauert hat, kommt die nächste gleich hintendrein. Insbesondere war unsere Testerin diesmal blitzschnell.
 
Viele der Schnitte aus der Know Me Kollektion haben ja eher ungewöhntliche Proportionen und ich höre auch von unseren Testerinnen immer mal, dass sie dies oder jenes interessant finden, sich aber nicht so ganz sicher sind, ob es ihnen steht. (Zum Glück findet sich oft jemand, der mutig genug ist, es mal zu probieren... )
 
Die relaxte Kombination ME2052 von Beaute' J'Adore bleibt hingegen ziemlich im Rahmen. Blaue Jeans, weißes Hemd gehen immer, trotzdem ist das Thema sehr aktuell interpretiert. Das Hemd unterstreicht den Oversized-Look mit stark überschnittenen Schultern und übergroßen Manschetten, auch die Hose sitzt lässig, unterstreicht mit den Teilungsnähte einen Look, der auch aus recycelten Jeans hätte entstehen können.
 
Eleganter ist die Kombination von ME2043 von Erica Bunker. Das enge Oberteil sitzt immer perfekt, weil es ein Body ist, die Hose betont Hüfte und Taille und setzt schöne Knöpfe in Szene. Ausbalanciert wird die Silhouette durch die luftigen, weiten Ärmel.
 
Sehr ähnlich ist eigentlich ME2053 von The Stitch Fitz, ebenfalls ein schmales Oberteil und eine Hose mit viel Beinweite, aber das Modell wirkt viel romantischer. Das liegt sicher an der Farbe des gezeigten Modells, aber auch am Ausschnitt des Shirts.
 
Die Männer kommen bei KnowMe ja auch nicht zur kurz. Mit Hose und Hemd ME2058 von Donny Q kann man auch nichts falsch machen. Auf den zweiten Blick zeigen sich auch hier schöne Details, überschnittene Schultern, die weich fallen, der Sattel, der im Rücken mit einer Falte betont wird und vorne mit Taschenklappen.
 
Dass bei dieser Kollektion doch an die kalte Jahreszeit gedacht wurde erkennt man daran, dass viele Jacken und Mäntel dabei sind.
 
Schlicht und zeitlos in der Form, gleichzeitig trendig durch Color-Blocking gefällt mit der Schnitt ME2058 von Handmade Millenial. Je nach verwendetem Material passt er sich unterschiedlichen Jahreszeiten oder einfach Klimazonen an, bietet keine großen Schwierigkeiten beim nähen und man kann den Trend knalliger oder auch dezenter umsetzen. Auch in der Länge hat man die Wahl... Mantel oder lieber Jacke? Beides geht.
 
Mehr Details hat die Jacke ME2057 von Alissah Threads. Mit der Rückenpasse, den runden Saumschlitzen und den Brusttaschen ist sie ganz klar vom klassischen Herrenhemd inspiriert. Zusätzliche Pattentaschen machen die Jacke dann aber tauglich für den Alltag. Und je nach Lust (und Wetter) kann das Modell mit oder ohne Kapuze genäht werden.
 
Rasant ist die Jacke ME2051 von Duana M. Chandler. Auf den ersten Blick eine Art Regenjacke, mit großen Reißverschlüssen und Kordeldurchzug in der Taille. Auf den zweiten Blick ist aber der Schnitt schon deutlich tailliert, der untere Teil als Schößchen angesetzt. Die schwarzen Einsätze betonen den Look. Und die kleinen Schulterteile sind ein spannendes Detail. Dass hier "Athleisure" gemeint ist zeigt sich an der zugehörigen Leggings und dem BH-Oberteil. Aus dem richtigen Stoff kann man vermutlich auch damit joggen gehen.
 
Bei den Know Me Schnitten sind Herrenmodelle ja vergleichsweise stark vertreten. Der Mantel ME2059 von Julian Creates ist einen Blick wert. Auf den ersten Blick ein klassischer Mantel mit Riegel im Rücken. Aber die Schnittführung, vor allem der Ärmel, ist einen zweiten Blick wert.
 
Schnitte mit ungewöhnlichen Details oder Form sind natürlich auch in dieser Kollektion vertreten.
 
ME2055 von The Corny Rainbow hat ein bisschen was von Barbie meets Tankgirl... okay, die Farbe kann man ändern und wer sagt, dass ein Body immer schmale Ärmel haben muss?
 
Cargohosen sieht auch Keechii B Style bei der Kombination ME2054 vor. Der Hoodie dazu hingegen ist absolut spacig mit diesen Schulter... flügeln? Ich habe jedenfalls ein dringendes Bedürfnis, mit das zu nähen.
 
Nachgenäht ME2038
Für eine etwas ungewöhnliche Silhouette hat sich auch unsere Testerin Rumpelstilz entschieden.
 
Kleid ME2038 von Alisha Grace ist locker und fließend, mit mehreren lockeren Lagen. Ich muß bei solchen Modellen immer an asiatische Ästhetik denken, wo Weiblichkeit nicht in erster Linie in der Betonung der Körperform gesehen wird.
 
Unsere Testerin hatte hier genau diese Zweifel, war aber einfach mal mutig, was Neues auszuprobieren:
 
Ich wollte ein leichtes, lockeres Sommerkleid nähen. Kleider, die gerade geschnitten, Empireschnitt oder reine Hängerchen sind, stehen mir nicht.
Die ungewöhnliche Silhouette fand ich interessant, allerdings hatte ich keine Ahnung, ob mir das steht und ob ich es tragen möchte. Deswegen wollte ich den Schnitt sehr gerne ausprobieren.
 
Bei der Größenauswahl gibt es zwar keine gesonderten Hinweise, welche Körpermaße besonders relevant sind. Aber die Maße des fertigen Kleides waren hilfreich:
 
Hilfreich sind die zusätzlichen Angaben zur Grösse des fertigen Kleidungsstückes, da diese eine Vorstellung der Bequemlichkeitszugabe vermitteln. Meiner Erfahrung nach fallen die amerikanischen Schnitte immer gross aus (reichliche Bequemlichkeitszugabe). Das ist auch hier der Fall. Durch die Angabe konnte ich, da ich zwischen zwei Grössen liege, die kleinere Grösse wählen.
Das Ergebnis ist immer noch eher gross.
 
 
Genäht hat sie eine 12, was etwas über ihrer Taillenweite liegt, die Hüfte wäre schon Größe 14 gewesen. (In solchen Situationen sind Angaben zum Umfang des fertigen Teils wirklich immer hilfreich.
 
Mit dem Schnittmuster kam Rumpelstilz gut klar und entschied sich für ausschneiden (wofür der Schnitt ja auch gedacht ist), statt für kopieren (was wir ja gerne machen, für den Fall, dass man doch mal eine andere Größe braucht, was dann letztlich fast nie der Fall ist... )
 
Das Schnittmuster ist auf das typische braune Seidenpapier der amerikanischen Schnitte gedruckt. Ich mag, dass bei Einzelschnitten jedes Schnittteil einzeln gedruckt ist. Ich habe den Schnitt ausgeschnitten, da ich das Kleid nur für mich nähen werde. Der Druck ist gut, man muss das Papier bügeln.
 
Mit der Stoffwahl gab es gar kein Problem. denn unsere Testerin hatte Seidecrêpe geschenkt bekommen. Der lag allerdings nur 90 cm breit, was zu einer kleinen Änderung am unteren Volant führte. Mit einem guten Ergebnis:
 
Die Volants werden als Halbkreise zugeschnitten. Deshalb „zipfelt“ vor allem der mittlere und der untere Volant. Vorne in der Mitte wirkt der Volant kürzer als links und rechts davon, wo der Stoff schräg geschnitten ist. Man kann das als Feature sehen – mich stört es eher.
Den untersten, weitesten Volant habe ich als Viertelkreise zugeschnitten (musste ich, weil mein Stoff nicht breit genug war). Das schaut meiner Meinung nach schöner aus. Die zusätzlichen Nähte stören mich weniger als das „zipfeln“.
 
Die deutsche Anleitung war größtenteils klar.
 
Es gibt eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung mit Zeichnungen und Text auf Englisch, eine deutsche Übersetzung davon sowie eine Videoanleitung auf Youtube.
Die Textanleitung ist gut, es werden Fachausdrücke verwendet. Bei einigen Schritten (Kragen) wäre eine oder zwei Zeichnungen mehr hilfreich. Die deutsche Übersetzung ist ok, aber nicht perfekt. Man schaut besser hie und da in der englischen Version nach.
Es gibt immer Passzeichen, das ist sehr hilfreich.
 
Rumpelstilz hat sich allerdings auch ausführlich mit der vorhandenen Videoanleitung auseinandergesetzt:
 
Die Aufmachung und die Schnitterstellerin, die die Anleitung präsentiert, vermitteln mir heftige American Housewife-Vibes…
Sie näht das Kleid im Video aus einem wild geblümten Stoff, Futter und Außenstoff ist der gleich. Das wirkt auf mich unprofessionell. Die Nähte sind kaum sichtbar, oft ist es nicht nachvollziehbar, welcher Teil hier gerade genäht wird.
Sinnvoll wäre es für das Video meiner Meinung nach gewesen, eine Farbe für das Futter und jeweils eine pro Volant zu verwenden. Dann wäre immer klar, woran sie gerade arbeitet. Auch hätte man, wenn sie das nächste Stück zur Hand nimmt, jeweils im Split Screen die technische Zeichnung einblenden und das entsprechende Teil einfärben können.
Jetzt sieht man leider die meiste Zeit, wie sie irgendwelche blumigen, undefinierbaren Stoffstücke zusammennäht. Natürlich nennt sie jeweils das Teil, aber es hätte sehr geholfen, dies zu visualisieren.
Die Verarbeitung des Kragens wird gut gezeigt, hier ist das Video für mich auch richtig hilfreich.
 
Die Verarbeitungsschritte werden als absolut angemessen bewertet:
 
Es ist kein Schnitt, bei dem sich die Arbeitsschritte völlig von selbst erschließen, deshalb ist es sehr hilfreich ,dass die Anleitung gut ist!
Es werden Techniken wie Sicherungsnaht und untersteppen der Nahtzugabe angewendet. Diese vermisse ich oft bei anderen Schnittfirmen. Sie helfen sehr, das Kleid wird einfach schöner damit. Es wird auch erklärt, wie man eine abgerundete Naht arbeitet und wie der verdeckte Reißverschluss eingenäht wird.
 
Abweichung von der Anleitung gab es auch nur wenige.
 
Den untersten Volant habe ich aus Viertelkreisen genäht, das hätte ich auch beim mittleren machen sollen.
Bei den Volants habe ich französische Nähte gearbeitet (keine Overlocknähte).
Die Säume habe ich teilweise wie in der Anleitung (Kante abnähen, umbügeln) gearbeitet und teils mit dem „Schneckenfüßchen“. Ich bin mit beidem nicht ganz zufrieden, was aber eher an meinem Können als an der vorgeschlagenen Technik liegt.
 
Das Ergebnis war dann auch, wie erwartet.
 
Mit der Form fremdelt Rumpelstilz noch. Aber man darf auch mal mutig zu neuen Ufern schauen. (Ich persönlich finde, es sieht sensationell aus und hoffe, die Liebe kommt noch!)
 
Im Sommer muss ich erst mal testen, ob ich das Kleid tragen möchte! Die Silhouette ist ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftihg, aber das Kleid trägt sich leicht und fühlt sich „fluffig“ an.
Ich kann in der Taille locker noch 10cm wegkneifen, das würde die Ansicht noch etwas verändern. Allerdings möchte ich ja ein lockeres Sommerkleid haben. Anliegende Kleider habe ich genug, weil mir auf Taille geschnittene Modelle besser stehen. Deswegen ist der Anblick für mich recht ungewohnt.
 
Da das aber natürlich ohnehin Geschmackssache ist, gibt es eine Empfehlung für den Schnitt:
 
Der Schnitt ist nicht sonderlich kompliziert, aber man muss bereit sein, mit der schriftlichen Anleitung zu arbeiten. Das Video hilft meiner Meinung nach nur beim Kragen gut weiter.
Ich würde unbedingt einen sehr leichten, flatterigen Stoff verwenden. Das Kleid wird auch damit überraschend schwer, weil es zwei Lagen, eine davon voluminös, sind.
Es ist sicher kein Basisschnitt, aber wenn man etwas ausprobieren möchte, das ein bisschen ungewöhnlich ist, ist der Schnitt empfehlenswert.
 
Und unsere Testerin ist im Ganzen mit ihrem Kleid zufrieden:
 
Danke das Schnitttestes habe ich mich endlich mal an eine andere Silhouette eines Sommerkleides gewagt. Ansonsten trage ich immer taillierte Kleider. Alle Versuche mit Hängerchen und Empirekleidern sind gescheitert, das steht mir einfach nicht.
Ich bin noch nicht so ganz überzeugt davon, ob ich das gerne so tragen mag, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen.
 
Der Schnitt ist professionell gestaltet und lässt sich gut nacharbeiten. Das Video ist vermutlich eher eine Konzession an den Trend der Videoanleitungen. Hier wäre meiner Meinung nach Potential vorhanden, ein Video hilfreicher zu gestalten.
 

 
 
Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.
nowak
nowak
Es ist wieder Ostern und wieder gibt es Hasen und Eier und Hefezöpfe und liebe Grüße und frohe Grüße und segensreiche Grüße und es gibt Spaziergänge und Ausflüge und Frühling. Es gibt ein Erwachen der Natur. Ein erstes Wärmen der wieder aufsteigenden Sonne. Ein beisammen sein. Ein Suchen nach Gemeinschaft. Ein Wunsch nach Geborgenheit in einer kalten dunklen Welt des gerade erlebten Winters. Eine Freude auf den Sommer, die Gemeinschaft und die Wärme.
 
Und so gedenken wir Christen heute dem auferstandenen Christus. Dem der gekreuzigt wurde. Dem der gestorben ist. Dem der begraben wurde. Und halt dem der auferstanden ist. Auferstanden aus für uns erst einmal unüberwindbarer Dunkelheit, Kälte und Erstarrt sein.
Paulus brachte es treffend auf den Punkt, daß sich am Glaube  an die Auferstehung entscheidet, ob man es für eine Narretei oder die absolute offenbarte Wahrheit hält. Das muß in meinen Augen jeder für sich entscheiden.
 
In der diesjährigen inneren Auseinandersetzung mit Ostern gefällt mir der Gedanke, daß ein auferstandener Christus nicht als eine Art allmächtiger Racheengel strafend wiederkam, sondern den Geschichten eine mir unvorstellbare Sanftheit innewohnt.
Eine erste Begegnung mit den Frauen, bei der er eine fragt, warum sie weint. Eine zweite bei der er unerkannt mit Jüngern mitgeht und bleibt als sie ihn bitten noch bei ihnen zu bleiben. Eine dritte in der er geduldig sich von den erstaunten und ungläubigen Jüngern erkennen läßt. Eine vierte in der er Petrus zu einem reichen Fang führt und ihn zum Hirten macht. Und eine spätere fünfte mit Paulus, die ihn zutiefst erschüttert.
Keine Gewalt, kein Krieg, keine Rache. Frieden.

Und so wünsche ich Euch Frieden und das ihr einen ewigen Quell für Gnade haben mögt, für alle die Euch unrecht tun.
Euer Peter
 
P.S. - Eine Art Making of:
Ich fand es ausgesprochen erhellend meine Gedanken zu Ostern dieses Jahr mal in ChatGPT zu schreiben und daraus Bilder machen zu lassen. Lose Gedanken, wie oben beschrieben, führen dann zu weiteren Gedanken, die auf teils wirklich schräge Art und Weise visualisiert werden und damit neue Gedanken und innere Auseinandersetzungen hervorbringen.
Das fing mit einer Osterparade an und reichte über gesegnete Ostergrüße bis zum klassischen Auferstehungsbildes vom Licht der Welt.
 
Da sind die Zwerge zur Osterparade:
 

 
Der Versuch einer klassischen Osterparade in Form des Films Easter Parade, was völlig trostlos wirkt:
 

 
Gesegnete Ostergrüße:
 

 
Hier mit der typisch verbogen-schief-naiven KI Bildgestaltung:
 

 
Eine einfache Facebook Variante:
 

 
Der auferstandene Christus, bei dem ich das Motiv mit dem einsam stehenden Berg aus irgendeinem klassischen Bild kenne:

 
Überrascht haben mich die Bilder die automatisch zum gesamten Text oben gestaltet wurden. Die Schrift ist zwar nicht lesbar, aber es hat ohne mein ganzes Christusgedöns aufzunehmen einen starken spirituellen Charakter.
 

 

 
Man sollte KI Meditationen erfinden oder doch besser nicht.  
 
P.P.S.
Der Text ist natürlich von mir und nicht KI erzeugt. 
peterle
peterle
... ist ja immer mein Motto auf der h+h.
 
Mal gucken,  was mir so auffällt. Ihr werdet die ersten sein, die es erfahren.👍
 
Falls ihr Wünsche habt, nach was ich gucken soll, nur her damit. Ich habe bis 18 Uhr und bin bereit, die Zeit zu nutzen.
 

 
Drin bin ich, mit dem Hotspot verbunden auch.
 
Stellt sich die Frage,  mit welcher Halle fange ich an?
 
Vielleicht systematisch mit 11.1. 🙃
nowak
nowak
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peterle
peterle