
Babylock hat letztes Wochenende die neue Babylock Primo in Deutschland vorgestellt. Also eigentlich nicht nur in Deutschland sondern für alle Händler des europäischen Babylock Vertriebes Consuendi. So trafen sich Deutsche, Österreicher, Schweizer, Franzosen und wer noch alles dazugehörte im hübschen Strasbourg, um zusammen zu sein, sich auszutauschen und natürlich die neue Coverstichsensation zu sehen und zu testen.
Man bekommt fein säuberlich aufgeräumte Arbeitsplätze in angenehmen Ambiente und darf sich dann austoben. Wie immer war alles sehr professionell vorbereitet.
Durch den Kurs führte die sympathische Silke Romberger. Seit langer Zeit bei Babylock, sehr erfahren und sympathisch und so blieben keine Fragen offen.
Es gab einen Bilderrahmen - das ist wichtig - denn wir sollten ein Bild aus den verschiedenen möglichen Stichen erstellen. Es sei gleich gesagt, der Rahmen war ein wenig klein ...
Die Maschine selber ist aufgeräumt wie immer bei Babylock. Man vermutet zwar, es wäre alles gleich geblieben, ist es aber wohl laut Aussage von Babylock nicht. Das klären wir dann beim nächsten Test.
Wer die Babylock Euphoria kennt, fühlt sich direkt zuhause, der reine Coverstichteil bedient sich nämlich identisch.
Rechts haben wir den Füßchenlüfter oben und die Differentialeinstellung unten. Neben dem Füßchenlüfter ist die Einstellung für den Greiferfaden - den man so gut wie nie braucht. Unten ist dann der Kniehebel, für alle, die nicht gerne handgreiflich werden.
In der Mitte oben finden wir die Einstellung für die Nadelfäden, eine Einstellung für die maximale Geschwindigkeit und einen Knopf für die Nadelposition. Unten unter dem Nähtisch ist die Stichlänge zu sehen und am Kopf links sitzt der Nadeleinfädler für alle drei Nadeln.
Die Greifereinfädelung erfolgt wie erwartet mit Luft, den Nadeltyp kann man hier auch gut lesen.
Für die, die es noch nicht gesehen haben, legt man den Hebel von Serging auf Threading um, wird der hier noch offene Kanal
geschlossen und der Faden kann hindurchgepustet werden.
Am Ende kontrollieren Skeptiker wie ich dann, ob der Faden links auch gut und lang genug rausgekommen ist.
Kann man sich eigentlich sparen, ist aber macht der Gewohnheit bei mir. Ich will ja wissen, ob sie tut was sie soll.
Die Nadelfäden gehen wie immer durch die Fadenösen , die Spannungen - respektive hier die Fadenzuführungen - dann nach links Richtung Nadeln und über den Fadenhebel nach unten an der Fadenführung am Nadelhalter vorbei zu den Nadeln.
Die Fadenschlinge legt man locker in den Schlitz des Einfädlers bis nach hinten, hält sonst nichts fest und er flitscht beim betätigen einfach durch. Alles unter den Fuß nach hinten oder zumindest nach links und wir können nähen.
Nun wissen wir alle, wie eine Babylock normalerweise näht - prima und prima bzw. primo näht auch unsere neue Babylock Primo hier.
Wohlgemerkt alles mit dem neuen Fuß und ohne irgendwas anders einzustellen. Ein einwandfreier Coverstich, oben wie unten.
Die Neugierde ist geweckt und so fädeln wir noch die beiden Oberlegegreifer ein. Die Einfädelung ist schlicht und einfach und mit reichlich Platz, so daß wir jederzeit Fäden ein- und ausfädeln können. Egal welche.
Die Fäden kommen vorne in die Spitze vom Fuß und dann in den jeweiligen Greifer. Beachten muß man nur, daß die Maschine so steht, daß die Greifer beide an den Außenseiten stehen.
Beim Nähen schließen und öffnen sich die beiden dann immer wieder. Geschlossen sieht es so aus.
Sieht kompliziert aus, ist es aber alles gar nicht. Die Maschine näht einfach. Wo Villabajo noch dreht, schraubt, testet und flucht, ist Villariba mit der Babylock Primo scho auf der Suche nach dem nächsten Stück Stoff und beginnt die neue Naht wieder in so einer ähnlichen Position:
Der Eigentliche Sinn von Coverstichmaschinen ist das flache Versäubern und anheften von Säumen, z.B. an Ärmelbündchen in elastischen Materialien. Das geht hier fast ohne gucken und fühlen und sieht top aus.
Wieder nichts an irgendwas gestellt und einfach genäht.
Was man mit Coverstichmaschinen eigentlich gar nicht gerne macht ist über Quernähte nähen - vor allem dicke. Also durfte die Maschine das auch machen.
Bei jeder anderen Coverstich mit Oberleger wäre mir Angst und Bange. Hier aber näht die das einfach weg, als wäre nichts gewesen.
Und am Ende stand das fertige Bild. Entspannt und mit einer Menge Spaß in einem Stündchen genäht.
Fazit:
Die letzte Maschine, die mich derartig beeindruckt hat war die Sashiko. Babylock hat ein unglaublich kreatives Händchen, um Nähtechnik für Kreative weiterzuentwickeln und das Know How in einem Qualitätsniveau zu bauen, daß man halt einfach näht und ich auf das konzentrieren kann, was man gerne erreichen möchte.
P.S.
Ich habe bei der Gelegenheit einen Musterlappen benutzt, auf dem ich einfach "rumgerappelt" habe. Top Ergebnisse, keine Probleme. Was ich sonst bei Tests anderer Hersteller oft erlebt habe.
Hier noch zwei Impressionen bei denen man sehr gut sehen kann, wie die Greifer im Fuß integriert sind. Das hat den Vorteil, daß der Raum zwischen Nähgut und Greifern immer gleich bleibt.
Zu guter Letzt - Videos - Das ganze in Bewegung. Einmal mit und einmal ohne Fäden:
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