nowak Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 vor 1 Stunde schrieb running_inch: wenn die "jungen Leute" (um die geht es ja hauptsächlich - die typische Jetset- Klientel ist da imho eh verloren) schon in der Schule regelmäßig über die Folgen ihres/ihrer "Hobbys" aufgeklärt würden. So von wegen "Fridays For Future" und so... (Da kann man dann auch gleich die Themen Coffee to Go, Handynutzung, Streamingdienste, Mama-Taxi, Flugreisen, Kosmetikprodukte (Tierversuche!), Influencertrends, etc. pp. mit behandeln.) Wobei sich auch von den jungen Leuten schon viele dafür interessieren, nur kann man von ihnen nicht erwarten, dass sie mit der Komplexität besser zurecht kommen, als die Erwachsenen. Es ist in vielen der Fälle nicht einfach zu bestimmen, was in der Gesamtschau jetzt nachhaltiger ist bzw. hängt dann oft vom Einzelfall ab. Ein Thema, das ja seit einigen Wochen durchs Internet getrieben wird, ist das "Coffee-to-Go" Bashing. (Ich nehme das als Beispiel aus deiner Liste, weil es mir in den letzten Wochen auch in verschiedenen Zusammenhängen im Netz entgegensprang. Und zwar bevorzugt unreflektiert. Und weil es mich betrifft.) Ich bin tatsächlich jemand, der viel unterwegs ist und daher auch oft unterwegs einen Kaffee zum Mitnehmen kauft. Unter anderem, weil ich auch in Büros arbeite (ich habe kein festes Büro und arbeite nicht immer in der gleichen Stadt und so, kann mir also keine eigene "Infrastruktur" aufbauen), wo die Kaffee oder Milchversorgung zu Wünschen übrig lässt. Also hole ich mir auch oft am Nachmittag noch mal von draußen einen Kaffee (da ist die diesbezügliche Infrastruktur gut). Laut aktueller Netzmeinung natürlich 1. überflüssig und 2. böseböseböse. Hm... ich habe einen Thermosbecher, den ich konsequent dabei habe und den ich mir mit dem gewünschten Milchkaffee füllen lasse und den ich austrinke. (Und ja, direkt in den Becher, nicht erst in den Pappbecher und dann in den Thermosbecher. Seit die Corona-Einschränkungen wieder vorbei sind, geht das auch wieder.) In vielen Büros beobachte ich, wie eine große Thermoskanne (oder mehrere) gekocht wird, die aber nach fünf Stunden rumstehen auch keiner mehr mag. Und der Kaffee wird weggeschüttet. Und ggf. noch mal eine neue große Thermoskanne gekocht, von der am Ende des Arbeitstages wieder die Hälfte weggeschüttet wird. (Von den Kannen an Kundenkaffee die vor Corona im Wartezimmer rumstanden mal ganz zu schweigen...) Sicher, dass mein to-go-Kaffee, bei dem genau die eine Tasse zubereitet wird, in meinen Becher, den ich nach Gebrauch spüle und die ich dann auch trinke, mehr unnötige Ressourcen verbraucht? Da helfen Aufklärungsfilme, die letztlich auch nur einige Aspekte beleuchten können und andere unter den Tisch fallen lassen müssen auch nur begrenzt. Weil natürlich irgendwer einen Aspekt finden wird, wo der Aufklärungsfilm nicht passt und dann ist der Film schnell in der Gesamtheit "diskreditiert". (Die übertreiben und so...) Und so ist es bei den meisten "Reizthemen". Wer ein Thema kritisieren will, wird die Aspekte betonen, die ungünstig sind, wer das Thema verteidigt, wird andere Aspekte betonen. (Zum Streamingdiensten ist nach allem was ich gelesen habe die Datenlage keineswegs so eindeutig. Und es kommt drauf an, womit man vergleicht. Man kann natürlich mit einem Radio vergleichen. Aber das wird im Regelfall nicht die Alternative sein, die gewählt werden wird. Schon beim Buch wird es schwierig. Druck, Transport... verbraucht alles Ressourcen. Nur halt andere.) Den Kindern selber denken beibringen hilft mehr. Und es vorleben. Auch wenn es in der Teenagerzeit nicht klappt, irgendwann sind die meisten dann so weit, es auch umzusetzen, wenn sie es von Klein auf gelernt haben.
Scherzkeks Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 vor 20 Minuten schrieb nowak: Den Kindern selber denken beibringen hilft mehr. Und es vorleben. Auch wenn es in der Teenagerzeit nicht klappt, irgendwann sind die meisten dann so weit, es auch umzusetzen, wenn sie es von Klein auf gelernt haben. Mein Sohn (25) betitelt unsere Familie gerne als "Öko-versüfft". Wir stellen häufig fest, dass viele Themen bei uns anders angegangen werden, als in vielen Haushälten. Unser "Normal" ist für andere halt nicht normal, oder schlichtweg Geldverschwendung. Ich kann damit ganz gut leben. Unsere Großfamilie ist da allerdings sehr geteilt in diesen Dingen, oft komplett kontrovers. Und nur "richtig" kann es keiner machen, aber man kann sich Gedanken zu seinem Konsum-/Verhalten machen. Ich bin da aber nicht missionierend unterwegs. Wenn Jemand fragt, erkläre ich gerne, warum mir das wichtig ist. Sonst eigentlich nicht. vor 27 Minuten schrieb nowak: ist das "Coffee-to-Go" Bashing Aber da geht es dann doch um den Becher-Müll, oder? Das betrifft Dich dann ja überhaupt nicht. Liebe Grüsse Silvia
3kids Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 Ich kann das Coffee-to-go Bashing schon verstehen. Als ich mit dem Zug gependelt bin, habe ich an den beiden Tagen morgens im Verkaufsshop fast immer die selben Leute gesehen, wenn ich meine Brezel (in der Papiertüte) gekauft habe, die meisten nahmen einen Kaffee mit und keiner von denen hatte einen Becher dabei - das war vor Corona, Juli 2019 bis März 2020. Gab es da nicht sogar noch Plastik-Becher? Ich besitze einen Thermobecher, den ich manchmal mit Kaffee von Zuhause mitgenommen habe, um den dann im Zug zu trinken. Toll fand ich das nicht, also steht der letzt seit Jahren nur noch rum. (Im Büro wartet dann meine über 10 Jahre alte Pad-Maschine, dass ich sie brauche. Und der Kaffee-Becher war ein Werbegeschenk, das mein Sohn angeschleppt hat). Wenn ich unterwegs einen Kaffee will, gehe ich meist in einen Bäckerei und trinke den dann vor Ort, so viel Zeit nehme ich mir dann, aber ich reise auch selten. So gesehen, liebe @nowak , bist du ein löbliches Beispiel für "guten" Coffee-to-go, es würde mich ja glatt interessieren, ob sich da am Bahnhof Koblenz was geändert hat, in den letzten 5 Jahren, die Mülleimer in den Städten sehen nicht so aus? LG Rita
Extraterrestre Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 vor einer Stunde schrieb nowak: Den Kindern selber denken beibringen hilft mehr. Und es vorleben. Auch wenn es in der Teenagerzeit nicht klappt, irgendwann sind die meisten dann so weit, es auch umzusetzen, wenn sie es von Klein auf gelernt haben. Das ist zu hoffen - beim gesunden, selbstgekochten Essen, bei der Kleidung, kleineren Reparaturen (sei es nun einen Knopf annähen können oder einen Nagel einschlagen) etc. Und ja, vor 55 Minuten schrieb Scherzkeks: Unser "Normal" ist für andere halt nicht normal, so kenne ich das auch.
nowak Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 vor 3 Stunden schrieb Scherzkeks: Unsere Großfamilie ist da allerdings sehr geteilt in diesen Dingen, oft komplett kontrovers. Ja, aber zu erleben, dass darüber diskutiert wird, dass es unterschiedliche Meinungen und Alternativen gibt, ist genau das, was einem das Denken beibringt. (Ich komme auch aus einer Familie, wo diskutiert wird und nicht alle die gleiche Meinung haben. Aber jeder darf eine Meinung haben und seinen Kram machen, wie er es für richtig hält. Und manchmal haben die anderen ja noch Aspekte gefunden, an die man selber noch nicht gedacht hatte. vor 3 Stunden schrieb Scherzkeks: Aber da geht es dann doch um den Becher-Müll, oder? Oh heilige Unschuld! Natürlich nicht! Das reicht doch nicht für ein ordentliches Bashing. Und vielgeklickte Hashtags. Es geht natürlich auch darum, seinen Kaffee "gemütlich" im Café zu trinken, gegenüber "hektisch" unterwegs. Warum es gemütlicher ist, den Kaffee mit Blick auf das Nachbarhochhaus zu trinken (Cafés sind ja nicht automatisch schön gelegen), statt auf einer Bank mit Blick auf einen Fluß, eine schöne Kirche, einen Park... die Option wird einfach gar nicht gesehen. Man ist ja drauf konzentriert, das "To-Go" Trinken runterzumachen. Weltbild bitte nicht so mehrdimensional... eindimensional reicht völlig. (Ich nehme an, diese Leute kaufen auch weder sich noch ihren Kindern jemals ein Leckeis im Hörnchen, sondern setzen sich immer in die Eisdiele. Und verzichten auf Eis, wenn es keine Eisdiele gibt, wo man sitzend einen Eisbecher konsumieren kann, sondern nur einen Kiosk, der Eis am Stiel verkauft.) vor 3 Stunden schrieb 3kids: ob sich da am Bahnhof Koblenz was geändert hat, ehrlich gesagt keine Ahnung, den Bahnhof habe ich bei Rausstürmen Richtung Büro kaum wahrgenommen. Koblenz war allerdings ein Büro mit Kapselmaschine. Und Milch. Nicht perfekt, aber nutzbar. Allerdings habe ich mir den Becher oft mitgenommen, um mir noch einen Kaffee für die Rückfahrt mitzunehmen. Bei der Bahn weiß man ja nie, ob das in einer Stunde erledigt ist oder mal wieder zweieinhalb dauert. (Aber hey, mit dem Auto fahren ist bestimmt viel umweltfreundlicher, als die Bahn zu nutzen und deswegen "unterwegs-Kaffee" zu trinken. ) (Verflixt, schon wieder eine Dimension zu viel...)
Junipau Geschrieben 27. September 2024 Melden Geschrieben 27. September 2024 @Scrunchy, noch schnell dankeschön für Deinen Bericht! (bevor es hier nur noch um Kaffee geht ...). Über die Produktion von Viskose hatte ich mal irgendwann eine Doku gesehen, das war ziemlich abschreckend...
Samtpiratin Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Ich finde es merkwürdig und schade, dass Hanf so ganz vom Bildschirm verschwunden ist. Ich hatte mal eine weiße Hanfjeans (geerbt von jemandem, der rausgewachsen war), die war super. Robust wie Jeans, vom Tragekomfort eher wie Leinen, weich, aber ohne viel zu knittern. Würde ich jederzeit wieder kaufen oder vernähen. Ich habe mal nach Meterware gegoogelt, man bekommt das nur im Spezialhandel und mir scheint, dass man die Ideologie und das leicht verruchte Image dann auch noch mit auf den Preis geschlagen bekommt. Zumindest kostet der Meter dann oft mehr als Seide. Letzten Endes ist es aber doch nur Hanf, und der ist schnell wachsendes, unkompliziert anbaubares Unkraut. Und wo die Stoffe herkommen, und wie sie produziert wurden, weiß man auch nicht, selbst wenn ein Shop sich groß "Natur" auf die Kappe schreibt. Das heißt ja eigentlich erstmal gar nichts. Das funktioniert so für mich nicht. Aber als Alternative zu Baumwolle würde ich das sehr wohl sehen, wenn es ein anständiges Angebot gäbe.
Gundel Gaukeley Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 20 Minuten schrieb Samtpiratin: Letzten Endes ist es aber doch nur Hanf, und der ist schnell wachsendes, unkompliziert anbaubares Unkraut. Du kaufst aber nicht das Kraut, sondern ein mühsam erarbeitetes Produkt. Daher der Preis.
SiRu Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Und so anspruchslos ist Hanf dann auch wieder nicht - nur von Luft und Liebe wächst auch der nicht. In Masse und massen auf'm Feld - dafür gibt's übrigens rauschstoffärmste bis quasi - freie Sorten - braucht auch Hanf ordentlich Dünger, bevorzugt es Warm, und durstig ist er auch. Zwar nicht so anspruchsvoll wie Baumwolle, aber wenn er wirklich soviel einfacher wär in der Kultur, hätte er mehr Anbaufläche. und an die Faser, die zum verspinnen ja gebraucht wird, kommt man genauso einfach (das ist jetzt durchaus ironisch gemeint) wie bei Flachs. Also auch nicht mal eben so... Was billigst erzeugt werden kann, setzt sich durch... Hanf ist da irgendwie... mehr romantisch als sonst was. (Nessel - Brennnesselfasern - ist genau so'n Ding. Auch ein Unkraut mit ziemlichen Ansprüchen an den Nährstoffgehalt des Bodens und die gleichmäßige Wasserversorgung. Fasergewinnung auch was umständliches...)
running_inch Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 (bearbeitet) Am 27.9.2024 um 15:54 schrieb Extraterrestre: Das kommt auf die Lehrer an und ob das Thema sich gerade anbietet. In einer Schule wurde in Klasse 5 darüber aufgeklärt, wie die Arbeiter, die z.B. in China die Jeans mit Sand abstrahlen, gesundheitlich leiden. (...) Meine Kinder wollen meine Einwände mittlerweile auch nicht mehr zur Kenntnis nehmen, da gehen sie dann lieber mit ihrem Vater einkaufen, der schaut nicht so genau drauf. Mja, da sehe ich leider noch sehr viel Luft nach oben, was das Umdenken angeht... Nicht zuletzt ist es ein gesamtgesellschaftliches Problem, und solange "wir" (= "die Gesellschaft" als ganzes - inkl. Social Media, Billigplattformen, Werbung, etc.) den Kindern und jungen Leuten nichts anderes vorleben, wird es schwierig, eine umfassende Änderung hinzubekommen. Es geht letztendlich immer ums Geld, und wer profitiert, mag daran nichts ändern. Am 27.9.2024 um 16:08 schrieb EmiliaP: Gerne auch Infoveranstaltungen für die Allgemeinbevölkerung in Rathausfoyers oder Fußgängerzonen. Ist ja nicht so, als ob die Eltern- und Großelterngeneration sehr viel besser informiert wäre als Schüler- oder Studentenschaft, v.a. Energiebedarf von Mediennutzung jeglicher Art ist für die meisten eine black box .... 🙃 Leider wahr... Und die rasant wachsende Bevölkerungszahl weltweit verschärft die meisten Probleme zusätzlich noch... Am 27.9.2024 um 16:08 schrieb EmiliaP: Das stimmt zwar, doch ich finde, wir können und müssen auch Forderungen stellen. Der total trendige Bürokratieabbau beeinhaltet nämlich auch Dinge wie weniger (strenge) Standards, weniger Kontrollen, weniger Transparenz- und Dokumentationspflichten usw. Da sagst du was.... Aber solange man sich solche Informationen konkret selbst - oft mühsam - zusammensuchen muss, oder sie nur in TV-Sendungen bekannt gegeben werden, die vorzugsweise spät abends/nachts ausgestrahlt werden, wird es kaum Leute finden, die Forderungen stellen wollen, schätze ich. Und viele wollen es wahrscheinlich auch gar nicht wissen. Die vielen aktuellen Krisen weltweit belasten ja auch... abgesehen von den eigenen Herausforderungen, die das Leben tagtäglich so stellt... vor 23 Stunden schrieb nowak: Wobei sich auch von den jungen Leuten schon viele dafür interessieren, nur kann man von ihnen nicht erwarten, dass sie mit der Komplexität besser zurecht kommen, als die Erwachsenen. Genau deswegen wäre es ja gut, sie - jeweils altersgerecht - bereits in der Schule darüber aufzuklären. vor 23 Stunden schrieb nowak: ist das "Coffee-to-Go" Bashing. (Ich nehme das als Beispiel aus deiner Liste, weil es mir in den letzten Wochen auch in verschiedenen Zusammenhängen im Netz entgegensprang. Und zwar bevorzugt unreflektiert. Und weil es mich betrifft.) Okay, vielleicht hätte ich ganz allgemein "nicht recyclebare Lebensmitteleinwegverpackungen - oftmals mit Plastikinnenbeschichtung -, die nur 1x verwendet und dann weggeworfen werden" schreiben sollen. Wie auch immer: Mir ging es tatsächlich um den Müllberg (und den Ressourcenverbrauch), der durch diese To-go-Becher verursacht wird. Alles andere ist dein persönlicher Film; damit habe ich nichts zu tun. (Btw... Seit ich mein Auto 1998 verkauft habe, bin ich mit Öffis bzw. zu Fuß unterwegs und sehe daher regelmäßig, wie viele dieser Plastikbecher (durch die Innenbeschichtung ist es kein reiner Pappbecher mehr, und auch die sog. "kompostierbaren" brauchen für diesen Prozess zu lange, so dass sie idR nicht kompostiert werden) so die Mülleimer verstopfen oder häufig auch einfach achtlos weggeworfen werden. Meist sehe ich - also ich, ne? - junge Leute mit diesen Bechern durch die Gegend rennen. Und wenn man regelmäßig zur selben Zeit fährt, sieht man regelmäßig auch dieselben - meist jungen - Leute täglich damit.) vor 23 Stunden schrieb nowak: Schon beim Buch wird es schwierig. Druck, Transport... verbraucht alles Ressourcen. Nur halt andere.) Das ist richtig. Wobei ein Buch in der Regel nicht nach 1x lesen weggeworfen wird. (Manche Bücher sind 100e Jahre alt). Und falls doch, kann es ins Altpapier. (Das geht mit dem To-go-Becher nicht wegen der Plastikinnenbeschichtung) Da sind Werbeblätter, Zeitschriften und Telefonbücher imho eher... schwierig... (verglichen mit Büchern, meine ich) vor 4 Stunden schrieb Samtpiratin: Ich finde es merkwürdig und schade, dass Hanf so ganz vom Bildschirm verschwunden ist. Soweit mir bekannt ist, soll ab Januar 2025 der Anbau von Nutzhanf - also ohne Rauschkraft - vereinfacht werden. Bisher waren die bürokratischen (politischen) Hürden wohl sehr hoch, was viele Landwirte verständlicherweise abgeschreckt hat. Bearbeitet 28. September 2024 von running_inch Ergänzung
AndreaS. Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 18 Stunden schrieb Junipau: @Scrunchy, noch schnell dankeschön für Deinen Bericht! (bevor es hier nur noch um Kaffee geht ...). Über die Produktion von Viskose hatte ich mal irgendwann eine Doku gesehen, das war ziemlich abschreckend... Ja, es ist schon sehr interessant wohin sich manche Beiträge entwickeln. Ich sitze hier und schüttle den Kopf. Bei Beiträgen dieser Art lese ich mittlerweile nach einer Zeit nur noch, wenn jemand dessen Beiträge ich schätze, etwas schreibt Mich stört das "nicht-beim-Thema-bleiben" zu sehr
Luthien Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Von Hanfstoff haben wir uns mal bei unserem Lieblingsstoffdealer ein Muster mitschicken lassen und fanden den zu kratzig und grob. Baumwolle fühlt sich angenehmer an. @nowak Gegen Kaffee im wiederverwendbaren Becher zum Mitnehmen habe ich absolut Nichts. Da finde ich Kaspelkaffeemaschinen schlimmer, die für jeden Kaffee eine Alukapsel als Müll produzieren. Allein in Cafes sitzen mag ich auch nicht. Da würde ich mir meinen Kaffee, wenn ich denn unterwegs überhaupt welchen trinken würde, was ich nicht mache, auch lieber mit auf die Parkbank nehmen🙂
nowak Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 @Samtpiratin Den Anbau von Faserhanf hat man in D bislang sehr kompliziert gemacht, weil es keine komplett THC freien Sorten gibt (auch wenn man bei Faserhanf keine Wirkung zusammengeraucht bekommt). Ich hoffe, das wird besser. (In anderen europäischen Ländern ist man ein bißchen weiter.) @running_inch Glaube ich dir, daß es DIR nur um den Müllberg geht. Der Rest ist aber nicht mein persönlicher Film, sondern das Ergebnis einiger Internetdiskussionen, die ich ganz aktuell in den letzten Wochen verfolgt und teilweise geführt habe... Die Thematik auf den Müllberg zu beschränken war gestern. Heute wird das "gemütlich im Café sitzen" Argument gleichberechtigt mit reingenommen. (Und vielfach kritiklos nachgeplappert und geteilt.) Wenn nur der Müllberg gemeint ist, sollte man das aktuell explizit dazu sagen. (Bis die Medienwelle wieder abgeebbt ist.) @Luthien Alu ist tatsächlich ungefähr der einzige Rohstoff, der ohne Qualitätsverlust recycelt werden kann. Das hat man als Verbraucher gut in der Hand, die Kapseln zu sammeln. Plastikkapseln bieten die Option nicht.
Luthien Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Plastikkapseln sind natürlich genauso schlecht. Da ist ein Siebträgerautomat wesentlich besser, allerdings auch teurer😉
Samtpiratin Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Natürlich steckt immer ein Arbeitsprozess dahinter, eine hochwertige Faser zu erzeugen, wie bei jedem Stoff, das muss man auch nicht runterspielen. Es geht mir um das Vergleichsweise, und dann eben der Preis, der dafür irgendwie zustande kommt. Hanf erscheint mir doch unter dem Strich umweltverträglicher als Baumwolle oder eine Chemiefaser. Und klar, wenn es optimal erzeugt wurde, kann man auch nicht meckern, bei keiner Faser, Aber wie auch bei anderen Stoffen ist die Information über Hanf oft sehr dünn auf einschlägigen Seiten. Das ist immer hübsch naturfreundlich aufgemacht, aber letzten Endes sagt doch keiner, wo er den Stoff eingekauft hat udn wie er produziert wurde. Will heißen, das muss nicht zwingend so fair, natürlich oder umweltfreundlich passiert sein, wie man gerne tut, sodass es den hohen Preis wirklich rechtfertigt. Da zahlt man tatsächlich die "Romantik" mit. Ich wundere mich einfach darüber, dass es so ganz verschwunden bzw zum Luxusartikel geworden ist.
Capricorna Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Im Zusammenhang mit Hanf für den Textilanbau verweise ich hier mal auf den “Textilportal Podcast” von Gabriele Brandhuber. Da gibt es aktuell gerade eine Folge über ein Community-Projekt zum Anbau von Faserflachs (Folge 35), in Folge 23 beschäftigt sie sich mit dem Lieferketten-Sorgfaltspflicht-Gesetz, und in Folge 10 geht es generell um die Pflanze Hanf, ihre Verarbeitung und Anwendung (letztere mit Constanze Derham, mit der sie schon mehrere Folgen gemacht hat). Und es gibt natürlich auch Folgen über Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle etc. Ist super interessant, wenn man sich für die Herstellung interessiert. Sehr schön fand ich auch ein Interview mit Anita Pavani.
Extraterrestre Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 2 Stunden schrieb running_inch: Am 27.9.2024 um 15:54 schrieb Extraterrestre: Das kommt auf die Lehrer an und ob das Thema sich gerade anbietet. In einer Schule wurde in Klasse 5 darüber aufgeklärt, wie die Arbeiter, die z.B. in China die Jeans mit Sand abstrahlen, gesundheitlich leiden. (...) Meine Kinder wollen meine Einwände mittlerweile auch nicht mehr zur Kenntnis nehmen, da gehen sie dann lieber mit ihrem Vater einkaufen, der schaut nicht so genau drauf. Mja, da sehe ich leider noch sehr viel Luft nach oben, was das Umdenken angeht... Nicht zuletzt ist es ein gesamtgesellschaftliches Problem, und solange "wir" (= "die Gesellschaft" als ganzes - inkl. Social Media, Billigplattformen, Werbung, etc.) den Kindern und jungen Leuten nichts anderes vorleben, wird es schwierig, eine umfassende Änderung hinzubekommen. Es geht letztendlich immer ums Geld, und wer profitiert, mag daran nichts ändern. Es stellt sich aber auch immer die Frage, ob und inwieweit man als Eltern die Kinder von der Peergroup ausgrenzen will. Da müssen Kompromisse eingegangen werden. Dauernd nur "nein, das machen wir anders" kann durchaus problematisch werden. Kinder und Jugendliche können sehr grausam sein. Das schreibt eine, die in der Regelschule "Freiwild" war aufgrund ihrer Behinderungen. Als Erwachsener kann man - teilweise, nicht immer - selbst entscheiden, was man anders machen möchte als der Mainstream.
Großefüß Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 6 Minuten schrieb Capricorna: Textilportal Podcast” von Gabriele Brandhuber. Den habe ich auch verfolgt und empfehle ihn gerne weiter. Es gibt auch nach meiner Erinnerung eine Folge über Viskose. Und danke für den Hinweis auf die neue Folge. Ich hatte einige Mal geschaut und nix gesehen, aber zuletzt nicht mehr.
Scherzkeks Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Luthien: Von Hanfstoff haben wir uns mal bei unserem Lieblingsstoffdealer ein Muster mitschicken lassen und fanden den zu kratzig und grob. Baumwolle fühlt sich angenehmer an. Ich habe vor 20 Jahren (?) ein Projekt mit einer damaligen Kollegin aus dem Stoffwindelbereich versucht. Damals gab es noch nicht so viele gute System-Stoffwindeln in Deutschland, und wir haben versucht eine (kleine) Alternative zu entwickeln. Interessant hier: wir haben auch versucht Hanf zu verarbeiten, da er recht gut viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Damals hatte ich ein Stoffgeschäft und dementsprechend einen Gewerbeschein, und konnte auch im Großhandel einkaufen. Wir haben Hanf als Meterware gefunden. Nicht viel, aber sogar in "Natur", verschiedenes. Das Zeug war störrisch, kratzig, und auch nach mehrfachen Waschen wenig "kuschelig". Wir brauchten es als Innenschicht, deswegen war es egal - aber auf der Haut mochte das keiner von uns. Ich habe letztes Jahr nach Hanf-Fleece gesucht, weil es als Einlagen mir empfohlen wurde. Ich bin auch fündig geworden - und es tut auch was es soll. Ist allerdings eine Mischung mit Baumwolle. Aber er war recht teuer, und Farbe "natur" wäre nicht die Wahl für meine Oberbekleidung. Soweit ich es verstanden habe, ist diese Faser sehr schwierig zu verarbeiten. Das macht sich auch im Preis bemerkbar. Liebe Grüsse Silvia Bearbeitet 28. September 2024 von Scherzkeks
nowak Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor einer Stunde schrieb Luthien: Da ist ein Siebträgerautomat wesentlich besser, allerdings auch teurer😉 Kommt immer auf die Anwendung an... wenn man seinen gesamten Kaffee aus dem Siebträger trinkt: ja. Wenn man zu 95% Filterkaffee trinkt (hier wäre dann wieder spannend nachzurechnen, welche Zubereitung ressourcenschonender ist... Stromverbrauch, Materialverbrauch bei der Herstellung der Maschine, Dauer der Maschinennutzung und wie sieht es bei handfiltern aus?) und nur bei drei größeren Events im Jahr eine größere Menge Espresso nutzt und sonst vielleicht zweimal im Monat (und bitte noch drei davon in koffeinfrei, wegen koffeinintoleranter Gäste)... dann hat man beim Siebträger irgendwann das Problem, dass einem die Bohnen schlecht werden und ggf. auch, dass man mehr Energie in die Wartung des Geräts steckt, als in die Benutzung. Aber das macht die Thematik ja so komplex... es gibt selten bis nie Lösungen, die immer und unter allen Umständen eindeutig "besser" sind.
nowak Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 Ich habe seit... länger als 20 Jahren einen Rucksack aus Hanf. Der wurde irgendwann dann schon weich... aber ich hatte schon feine Hanfstoffe in der Hand, die sich gut anfühlten. Aber das meiste was der Markt hergibt, ist eher rauh. Aber gibt ja auch nicht viel.
Sisuse Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 3 Stunden schrieb AndreaS.: Bei Beiträgen dieser Art lese ich mittlerweile nach einer Zeit nur noch, wenn jemand dessen Beiträge ich schätze, etwas schreibt Mich stört das "nicht-beim-Thema-bleiben" zu sehr Hatte nachdem ich mich heute Mittag auf den laufenden gebracht hatte Gedanken gemacht welche Labels ich kenne, aber das waren glaube die Beiträge auf Seite2. Nun aber dazu was mir ein- bzw. aufgefallen ist. Als ich anfing mich für Mode zu interessieren gab es noch keine Label wie wir sie heute kennen, zumindest erinnere ich mich an keins. Aber auf dem Etikett stand Made in …, inszwischen wurde dieser Begriff zu ausgedehnt das man Made in Germany schon reinschreiben darf wenn nur das Etikett in Deutschland eingesetzt wird. Dazu kommt das bei vielen Kleidungsstücken heute gar kein Made in … mehr drin steht. Auch wenn Label einen nur kleinen Bereich abdecken, würde es schon helfen wenn man die gesteckten Grenzen auch auf lange Sicht beibehalten werden und nicht das was dort garantiert wird auch noch ausgehöhlt wird.
Samtpiratin Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 37 Minuten schrieb nowak: Ich habe seit... länger als 20 Jahren einen Rucksack aus Hanf. Der wurde irgendwann dann schon weich... aber ich hatte schon feine Hanfstoffe in der Hand, die sich gut anfühlten. Aber das meiste was der Markt hergibt, ist eher rauh. Aber gibt ja auch nicht viel. Meine Hose war auch weich. Die war neuwertig als ich sie bekam.
Scrunchy Geschrieben 28. September 2024 Autor Melden Geschrieben 28. September 2024 Ich verwende seit Jahrzehnten nur noch frisch gemahlene Bohnen, brühe diese in einer inzwischen 23 Jahre alten Siebträgermaschine auf und der Kaffeesatz kommt auf den Kompost. Durch den gerade erfolgten Stoffkauf ist mein Kunstfaseranteil wohl auf 99,5% gestiegen
nowak Geschrieben 28. September 2024 Melden Geschrieben 28. September 2024 vor 1 Stunde schrieb Sisuse: inszwischen wurde dieser Begriff zu ausgedehnt das man Made in Germany schon reinschreiben darf wenn nur das Etikett in Deutschland eingesetzt wird. Ganz so schlimm ist es heute nicht, aber auch in den 1980ern mußte nicht die gesamte Herstellung in D erfolgt sein (bei weitem nicht), um das reinschreiben zu dürfen. Da wußten wir es nur noch nicht... Wobei bei meiner gekauften Kleidung eigentlich fast überall ein "made in" drin steht. Da scheinst du die Negativauswahl erwischt zu haben.
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