Sternrenette Geschrieben 12. September 2024 Melden Geschrieben 12. September 2024 vor 12 Stunden schrieb Capricorna: Ich schätze, es ist Jacke wie Hose ob man die Hüftweite nimmt, und dann die Taille verkleinert und die Oberschenkel vergrößert, oder man nimmt die größere Weite für die Oberschenkel und verkleinert dann Hüfte und Taille. Die Arbeit ist letztendlich die gleiche, weil man immer an zwei Stellen anpassen muss; es sind nur zwei unterschiedliche Herangehensweisen. Mhm, ich glaube es macht einen Unterschied, wie man vorgeht. Es liegt ja jeden Schnitt egal in welcher Größe eine Norm-Figur zugrunde mit bestimmten Proportionen. D.h. die Proportionen beziehen sich auch auf den Oberschenkelumfang. Wenn dieser aber bei einem selbst viel größer ist, landet man doch, wenn man die Größe nach dem Oberschenkelumfang auswählt, bei einer eigentlich viel zu großen Größe vom Umfang bzw. Innenvolumen der Hose her. Und das ist doch von der Anpassung viel schwieriger als den Oberschenkelumfang einer Hose zu vergrößern.🤔 Das scheint mir vergleichbar mit der FBA. Da funktioniert es doch auch nicht, wenn man die Größe nach dem Brustumfang auswählt. Man wählt die für die sonstigen Maße passende Größe und vergrößert genau dort, wo die Weite und Länge gebraucht wird. Und nimmt eben nicht die Größe, wo der Busen am besten reinpasst. Dann muss man nämlich den ganzen Rest anpassen. Bei einer Kaufhose ist es klar, dass die Oberschenkel reinpassen müssen. Aber bei einer selbst genähten Hose kann man ja da anpassen, wo es tatsächlich nötig ist.
SiRu Geschrieben 12. September 2024 Melden Geschrieben 12. September 2024 Doch, man kann auch bei eigentlicher FBA-Verpflichtung nach der Brustweite auswählen und den unpassenden Teil verkleinern. je nach Figur kann das sogar effektiver sein, als das klassische Vorgehen.
3kids Geschrieben 13. September 2024 Autor Melden Geschrieben 13. September 2024 @Sternrenette alle Änderungen zu Oberschenkelerweiterung taugen mir nicht, mit dem Thema bin ich durch. 1. Die innere Beinnaht wird durch eine Standard-Oberschenkelerweiterung kurviger, meine Beine stehen aber mehr zur Körpermitte als Standard. Schon bei der Gradierung einer schmalen Hose (keine Karotte oder Marlene) wird bei Schnitten mancher Hersteller die Kante der Hinterhose mit jeder Größe kurviger. Für mich müsste die Kante aber so gerade sein wie bei einer viel kleineren Größe (der kleinsten?), auch damit habe ich experimentiert. Ein letzter Versuch mit einem Schnitt, der meine OSW nicht beinhaltete und eine relativ gerade Kante hatte, sah so aus, dass ich den Hüftteil an der Schrittlinie um die fehlende OSW nach außen verschoben und dann die Außenkante angeglichen habe, aber auch das ergab keine geraden Fadenlauf. 2. Eine gekaufte Hose mit normaler Oberschenkelweite bedeutet eine Schrittnaht, die mir nicht genug Tiefe bietet, gleichzeitig aber um den RV ein Geknubbel hat von zu viel Stoff in der VoMi. Daher die Idee mit der OSW zu starten und "nur" die VoMi eines Schnittes zu ändern oder die Änderung auf VoMi und HiMi zu verteilen. Bei Oberteilen brauche ich für eine schöne Seitenlinie in der Hüftweite hinten jeweils 5cm mehr als vorn, eine Änderung für ein starkes Gesäß. Also würde ich die Hüftlinien der Hose messen und dann weiter sehen. Aber derzeit ist das alles graue Theorie. LG Rita
EmiliaP Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 21 Minuten schrieb 3kids: meine Beine stehen aber mehr zur Körpermitte als Standard. I hear you! Hast Du mal eine Konstruktion nach dem Prinzip von The HandmadePhD versucht? Die finde ich in der Theorie sehr einleuchtend, denn das ihr heilige Grundprinzip ist der gerade Fadenlauf der (gedachten) Bügelfalte im Verhältnis zu den gemessenen Abständen an Innen- und Außenbein. Irgendwann werde ich ausprobieren, ob das praxistauglich ist.
chittka Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 Warum keine Hose in Karottenform als Ausgangsmodell. Karotte heißt mehr Oberschekelweite, also das was du brauchst....
SiRu Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 Der Fadenlauf muss bei solchen Änderungen doch eh neu gemacht werden - und kommt im 90° Winkel vom Saum aus hoch... das der nicht bleibt, wie ursprünglich mal im Original-SM eingezeichnet, find ich nu völlig normal. Das neudurchzeichnen des Fadenlaufs auch. Aber wahrscheinlich versteh ich das problem grad nicht...
EmiliaP Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 (bearbeitet) @chittka Bin zwar nicht Rita, kann Dir aber sagen, dass für meine Oberschenkelform und -stellung eine Karotte die Herausvorderung nicht im Ansatz löst, denn auch sie ist für eine Standardoberschenkelform und -stellung konstruiert, gibt also Mehrweite zu diesem Standard hinzu. Das Problem der Änderung besteht ja nicht darin, dass man nicht in der Lage wäre, genug Weite einzufügen, sondern genau dort, wo es nötig ist im Verhältnis zu allen anderen Bezugspunkten, die für die Passform einer Hose maßgeblich sind einschließlich der die eigene Körperform abbildenden Winkel. Bearbeitet 13. September 2024 von EmiliaP
EmiliaP Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 @SiRu Falls sich das auf meinen Post bezieht: Es geht um den geraden Fadenlauf der (gedachten) Bügelfalte im Verhältnis zu den gemessenen Abständen an Innen- und Außenbein. Das ist ein anderes Konstruktionsprizip als das von Hofenbitzer, Müller & Sohn, Helen Joseph Armstrong, Teresa Gilewska usw. und auch anders als Fadenlaufkorrekturen nach Anpassungen.
Quietscheente Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor einer Stunde schrieb EmiliaP: Es geht um den geraden Fadenlauf der (gedachten) Bügelfalte im Verhältnis zu den gemessenen Abständen an Innen- und Außenbein. Kannst du das näher erklären? Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.
3kids Geschrieben 13. September 2024 Autor Melden Geschrieben 13. September 2024 Ich ändere sonst den Schnitt und verpasse dem dann eine neuen Fadenlauf. Wie @SiRu schreibt. Den übertrage ich dann auf den Stoff, schneide zu und nähe. Wenn ich Hose dann anprobiere, hänge mir ein Lot an, dann macht meine Tochter Bilder. Darauf sehe ich dann, dass der Fadenlauf in der getragenen Hose nicht im Lot ist, sondern krumm und schief. Und der Grund? @Quietscheente dürfte wissen worauf es hinausläuft, der Umfang stimmt, aber die Weite ist an der falschen Stelle. @EmiliaP 2014 hatte ich mir eine Hose genäht, um die Zugfalten zu analysieren habe ich mir ein Lot an das Hosenbein unterhalb vom Po gesteckt und Mann oder ein Kind, da entlang vom Lot eine Linie gemalt. Dann habe ich den Schnitt aufgesteckt und did Abweichungen aufgeschrieben. Vorne entsprechend. Anhand dieses Wissens habe ich eine längs gestreifte Hose zugeschnitten und nie fertig genäht. Entspricht das der Idee von PhD? @chittka weil eine Karottenhose m.E. das hintere Hosenteil wie eine weite Hose hat, die den Po nicht umschließt sondern von der stärksten Stelle nach unterfällt, der Weg an meinem Po entlang ist aber viel länger, also fehlt mir dann Stoff nicht in der Weite sondern in der Länge. Noch Fragen? LG Rita
Capricorna Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 (bearbeitet) vor 17 Stunden schrieb Sternrenette: Mhm, ich glaube es macht einen Unterschied, wie man vorgeht. … Und das ist doch von der Anpassung viel schwieriger als den Oberschenkelumfang einer Hose zu vergrößern.🤔 Das scheint mir vergleichbar mit der FBA. Das macht definitiv einen Unterschied; ich meinte damit nur, dass man so oder so bei jeder Methode an zwei Stellen ändern muss. Wie aufwendig diese Änderungen im Einzelfall sind, ist dann die Frage. Ich schätze, mit einem Kaufschnitt wird Rita so oder so nicht glücklich werden; da hilft langfristig nur, verschiedene Hosentypen von Grund auf selbst konstruieren und dann jeweils einen konkreten Modellschnitt daraus ableiten. Und je enger die Hose, desto größer natürlich die Herausforderung. Eine Marlene-Hose mit weitem Bein dürfte sehr viel einfacher sein als eine körpernahe Chino. Aber wenn man nicht immer so viel Weite am Unterkörper haben will wie bei einer Marlene, macht das halt leider mehr Arbeit. (Ich schätze, deswegen sind Stretch-Leggins heute so beliebt, und die sitzen halt bei egal welcher Größe wenigstens faltenfrei am Bein.) (Bei einer FBA hat man ja das gleiche Problem; die Mehrweite will man oft unterhalb der Brust gar nicht mehr haben. An der Vorderhose und am Po sähen Abnäher aus der Seiten- oder Innenbein-Naht aber ziemlich seltsam aus und wären unbequem beim drauf Sitzen…) Bei Jan Minott heißt dieser Figurtyp „Diamond“ (tiefe Hüfte/viel Oberschenkel), und die Anleitung für die „nach innen versetzten“ Oberschenkel („corrections for large inner thighs, knock knees and diamond figure“) ist die gleiche wie bei X-Beinen, aber die Methode kennst du vermutlich schon aus anderen Anleitungen (und Minott ist etwas kompliziert zu lesen; Palmer/Pletsch sind da deutlich einfacher; vermutlich ist es egal, welche „Schule“ man da verwendet). Bearbeitet 13. September 2024 von Capricorna
3kids Geschrieben 13. September 2024 Autor Melden Geschrieben 13. September 2024 @Capricorna Das Palmer/Pletsch Hosenbuch habe ich weiter verkauft. Das war keinen Deut besser als das Singer Hosenbuch, das mir das allererste UFO meines Lebens beschert hat. Warum sollte ich mit einem Fertigschnitt nicht weiter kommen, wenn ich dem ähnliches antue wie einer gekauften Hose? Alle Konstruktionen beinhalten viele Annahmen aus dem Standard, wo kann das besser sein als ein Kaufschnitt? LG Rita
EmiliaP Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 4 Stunden schrieb 3kids: 2014 hatte ich mir eine Hose genäht, um die Zugfalten zu analysieren habe ich mir ein Lot an das Hosenbein unterhalb vom Po gesteckt und Mann oder ein Kind, da entlang vom Lot eine Linie gemalt. Dann habe ich den Schnitt aufgesteckt und did Abweichungen aufgeschrieben. Vorne entsprechend. Anhand dieses Wissens habe ich eine längs gestreifte Hose zugeschnitten und nie fertig genäht. Entspricht das der Idee von PhD? Es geht stark in die Richtung. Die Herausforderung ist ja wie auch von Dir beschrieben, dass Weite nicht nur irgendwo rundherum da sein muss, sondern der eigenen Anatomie entsprechend verteilt, und das gleichmäßig über den gesamten Verlauf der Hose. Beim HandmadePhD-Ansatz legt man lotrecht die imaginären Bügelfalten fest sowie Seiten- und Innenbeinnaht. In den gemessenen Abständen Knöchel-Knie und Knie-Schritt stellt sie die Hose von unten nach oben basierend auf den Halb- bzw. Viertelmaßen auf*, daran anschließend den Unterkörperteil der Hose. Diese Herangehensweise soll dafür sorgen, dass die Weite von anfang an auch an Oberschenkel und Knie da ist, wo sie anatomisch bedingt sein muss und sollte theoretisch dadurch viele uns beiden bekannte Passformprobleme minimieren. Vielleicht schaffe ich es gegen Jahresende den Praxistest zu machen. 🙂 * Sie geht von symmetrischen Knöcheln und Knien aus, was bei mir bei letzteren nicht zutrifft, daher würde ich auch dort mit Viertelmaßen arbeiten. und auch ein weiteres Maß zwischen Knie und Schritt zur Kontrolle einfügen. vor 5 Stunden schrieb Quietscheente: Kannst du das näher erklären? Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist. Siehe Antwort an Rita. 🙂 vor 2 Stunden schrieb Capricorna: Bei Jan Minott heißt dieser Figurtyp „Diamond“ (tiefe Hüfte/viel Oberschenkel), und die Anleitung für die „nach innen versetzten“ Oberschenkel („corrections for large inner thighs, knock knees and diamond figure“) ist die gleiche wie bei X-Beinen, aber die Methode kennst du vermutlich schon aus anderen Anleitungen (und Minott ist etwas kompliziert zu lesen; Palmer/Pletsch sind da deutlich einfacher; vermutlich ist es egal, welche „Schule“ man da verwendet). Minotts Idee für diesen Figurtypen ist besser als andere knock knee-Anleitungen, aber leider dennoch zu simplistisch und funktioniert zumindest bei mir wenig bis sehr eingeschränkt. Ihren Konstruktionsansatz vom Rock ausgehend, Figurtypen und Haltung berücksichtigend fand ich aber so spannend, dass ich das mal ausprobiert habe. Die Vorderhose passte tatsächlich super und entsprach fast haargenau meinem TNT, die Hinterhose war jedoch zum Vergessen. 😀
elbia Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 6 Stunden schrieb SiRu: Aber wahrscheinlich versteh ich das problem grad nicht... Ich verstehe es auch nicht. Auch nicht nach den vielen Erklärungsversuchen, denn ist es nicht einfach so, dass eine senkrechte mittige "Bügelfalte" eben nur da möglich ist, wo es tatsächlich senkrecht zugeht? Wenn die Körperform diese Senkrechte eben nicht zulässt/hergibt, dann ist eine senkrechte mittige Bügelfalten eben nicht möglich Nehmen wir mal ein A oder ein V. Wenn dieses A oder V anliegend verpackt werden soll, dann kann ich nicht erwarten, dass ich eine senkrechte Bügelfalte da rein bekomme, weil eben nichts daran senkrecht ist. Nehmen wir meine Seitenansicht, bei der die Beine einen Flitzebogen machen - sprich, wenn ich rückwärts an eine Wand stehe. dann berühren die Fersen vor dem Po die Wand. Bei dieser Beinstellung kann ich nicht erwarten, dass eine anliegende Hose eine senkrechte Seitennaht hat - auch dann nicht, wenn das der Maßstab für eine gut passende Hose ist . Um eine senkrechte Seitennaht zu bekommen, müsste ordentlich Weite in die Hosenbeine und selbst mit ordentlich Weite wäre die Seitennaht noch immer nicht senkrecht, dazu müsste ich dann auch noch einen Abstandshalter ins obere Hosenteil einbauen. Mit den Voraussetzungen unvereinbare Vorstellungen und Wünsche lassen sich doch weder theoretisch noch praktisch in Luft auflösen
Luthien Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 Und hinten ist die Bügelfalte oberhalb des Knies sowieso nie senkrecht. Das nennt man Bruchverlegung. Aber das weißt Du, @3kids, ja sicher noch vom Hosenkonstruieren, oder? Ich kann mich noch daran erinnern, dass Du Dich auch mal damit beschäftigt hast.
3kids Geschrieben 13. September 2024 Autor Melden Geschrieben 13. September 2024 @elbia Es tut mir leid, dass du uns nicht verstehst. Aber was bitte hat die "Bügelfalte" mitten im Hosenbein mit der Seitennaht zu tun? @Luthien Deshalb mache ich keine Bügelfalten sondern einen Strich mit den auswaschbaren Filzstiften, um den Fadenlauf auf Fotos sichtbar zu machen. Und der Fadenlauf sollte doch im Lot sein und zwar sowohl im vorderen als auch im hinteren Hosenbein, oder sehe ich das falsch? Vorne vom Bauch aus bis zum Saum und hinten von der Taille bis zur Falte unterm Po, die ich brauche, um sitzen zu können, und dann unterhalb der Falte bis zum Saum. @EmiliaP da sehe ich das Problem hauptsächlich darin, dass ich Einzelkämpfer bin, wie soll ich das messen. Aber ungefähr so hatte ich mir das 2014 vorgestellt. LG Rita
elbia Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 19 Minuten schrieb 3kids: Aber was bitte hat die "Bügelfalte" mitten im Hosenbein mit der Seitennaht zu tun? Nichts. Die Seitennaht war nur ein anschauliches Beispiel für die Unvereinbarkeit von alteingesessenen Kriterien über guten Sitz, den eigenen Wünschen und den körperlichen Gegebenheiten. Ich hatte nicht erwartet, dass das eine Erklärung erfordert.
Capricorna Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 2 Stunden schrieb 3kids: Warum sollte ich mit einem Fertigschnitt nicht weiter kommen, wenn ich dem ähnliches antue wie einer gekauften Hose? Alle Konstruktionen beinhalten viele Annahmen aus dem Standard, wo kann das besser sein als ein Kaufschnitt? Weil es in der Regel einfacher (= stressfreier und schneller) ist, etwas komplett neu zu machen, als etwas vorhandenes zu ändern. Und nicht jede Konstruktion hat immer nur nur Standard-Annahmen drin; das gilt ja bei allen Systemen nur für die „Ur-Version“. Der zweite Band von Hofenbitzer beschäftigt sich ja zum Beispiel mit abweichenden Körpertypen und wie man teilweise schon die Konstruktion für diese dann anpassen muss (der Rest erfolgt dann wie gehabt über Änderungen am Schnitt). Deswegen ist ein echter Maßschnitt ja nur mit ein bis zwei Anproben zu haben. (Das „kleine“ Problem ist halt, herauszufinden, was das eigene Problem genau ist und welche Werte man dann für die Korrektur nehmen muss… deswegen geht in dem Bereich nichts über Erfahrung.) Und bei der leider nicht mehr zugänglichen russischen Methode gibt es solche Annahmen gleich gar nicht.
Quietscheente Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 3 Stunden schrieb Capricorna: An der Vorderhose und am Po sähen Abnäher aus der Seiten- oder Innenbein-Naht aber ziemlich seltsam aus und wären unbequem beim drauf Sitzen…) Zum Stichwort Abnäher an der Vorderhose fällt mir glatt die Jeans Gloria von Freuleins ein: Die hat einen Abnäher auf dem Oberschenkel. Also, der Schnitt ist sicher Geschmackssache, aber die Designerin schreibt, dass gerade auch Frauen mit kräftigeren Oberschenkeln darin gut aussehen. Wäre das vielleicht einen Versuch wert @3kids? (Wobei: Die hat echt viele Falten unter dem Po. Soll vielleicht ein Desginelement sein und besonders lässig wirken?) Danke @elbia für deine Ausführungen, das war sehr einleuchtend. vor einer Stunde schrieb elbia: dazu müsste ich dann auch noch einen Abstandshalter ins obere Hosenteil einbauen. Ich sehe dich schon in Jeans mit, wie heißt das, Hummerschwanz oder Entenpo! 🤣 Sorry, nicht konstruktiv. Aber ich hab Kopfkino... vor 28 Minuten schrieb 3kids: Und der Fadenlauf sollte doch im Lot sein und zwar sowohl im vorderen als auch im hinteren Hosenbein, oder sehe ich das falsch? Naja, wenn deine Beine so schräg/weit innen sind, dass ein mittig am Saum beginnender Fadenlauf oben am Hosenknopf rauskommt (ich übertreibe), dann kann das ja nicht funktionieren... Ergeben sich für dich aus dem nicht funktionierenden Fadenlauf noch andere Probleme, außer dass du weißt, dass der FL anders sein sollte? Ich will nur verstehen und lernen.
EmiliaP Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 22 Minuten schrieb 3kids: @EmiliaP da sehe ich das Problem hauptsächlich darin, dass ich Einzelkämpfer bin, wie soll ich das messen. Aber ungefähr so hatte ich mir das 2014 vorgestellt. LG Rita Vielleicht eine Option, wenn eines Deiner Kinder zu Besuch ist? @elbia Aus praktischer Erfahrung weiß ich, dass es sehr wohl möglich ist, eine ab Schritt fadengerade schmaler geschnittene Hose auch für eine ungewöhnlichere Anatomie zu fabrizieren, die mit den typischen Hosenänderungen, die Schneider:innen machen oder in Büchern, Blogs, Kursen u.ä. nahegebracht werden, jedoch nicht erreichbar war. Ich hätte das gerne nicht durch mühsames trial&error, sondern durch eine Konstruktionsmethode erreicht. Freue Dich, wenn Dich sowas nicht kümmern muss.
margret99 Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 @3kids Ich versuche mal, meine Gedanken in verständliche Worte zu fassen. Verzeih mir, wenn es wirr und lang wird. 1.) Ich weiß genau, was du meinst. Ich habe ja das gleiche Problem wie du. Und wenn Fadenlauf, Seitennaht und Bügelfalte einigermaßen eine vernünftige Optik machen sollen, braucht es mehr als nur den Umfang, sogar mehr als nur den vorderen und hinteren Umfang. Man braucht mindestens Viertelkreise auf verschiedenen Höhen, denn zumindest bei mir ist auf unterschiedlichen Höhen mal innen und mal außen mehr „Bonusgewebe“. Das ist so komplex, dass ich alle Versuche aufgegeben habe und auf bessere Zeiten mit mehr Freizeit hoffe. 2.) Ich habe bei SewSimple Hosenbilder gesehen, die ich so nicht würde haben wollen, z. B. mit zu viel Stoff unter dem Reißverschluss oder aufklaffenden Taschen (letzteres habe ich jetzt aber nicht wiedergefunden, vielleicht hat sie es gelöscht). Grundsätzlich freue ich mich ja, wenn eine Schnitterstellerin eine ähnliche Figur hat wie ich, denn dann besteht die Chance, dass die Schnitte besser passen. 3.) Und zu deiner Eingangsfrage mit den erheblichen Bequemlichkeitszugaben: Ehrlich gesagt habe ich mich seit Jahren gefragt, warum das bei großen Größen nicht öfter so gemacht wird. Ich habe den Eindruck, dass meine Hosen oft an den Innenbeinnähten an den Oberschenkeln im Sitzen viel zu stark unter Stress geraten und dadurch dort kaputt gehen, weil Anatomie und Geometrie ganz andere Bedingungen erfordern als bei dünnen Beinen, und ich habe versucht, es mit einer primitiven Zeichnung darzustellen (übrigens auch in der hinteren Mitte, aber das zu zeichnen war mir zu kompliziert Ein dünnes Bein mit wenig und straffem Gewebe behält zwar im Sitzen auch nicht seine Form, aber es wird unten ein bisschen platt und insgesamt etwas ovaler. Dadurch nimmt der Umfang ein bisschen zu. Bei meinen Beinen wabbelt alles breit auseinander und ergibt somit ein (relativ) deutlich flacheres Oval, wodurch der Umfang im Vergleich zum eher runden Umfang im Stehen dann beim Hinsetzen erheblich zunimmt. Oberschenkel im Stehen: 75 Oberschenkel im Sitzen: 84 (+ 12 %) Ich glaube nicht, dass der Umfang bei schlanken Beinen im Sitzen 12 % und schon gar nicht 9 cm größer wird. Darum ist es möglicherweise ungewöhnlich aber sinnvoll, mehr zuzugeben. Das hat natürlich den Nachteil, dass es im Stehen sehr locker aussieht. Aber ich sitze sehr viel bei der Arbeit… Darum kommt mir das nicht so unsinnig vor. Mein Bild soll den Oberschenkel im Querschnitt zeigen (Beinscheibe 🤣), oben schlank, unten meiner. Ich wünsche mir endlich die optimale Schnittkonstruktion für uns!
Capricorna Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 34 Minuten schrieb 3kids: @Luthien Deshalb mache ich keine Bügelfalten sondern einen Strich mit den auswaschbaren Filzstiften, um den Fadenlauf auf Fotos sichtbar zu machen. Und der Fadenlauf sollte doch im Lot sein und zwar sowohl im vorderen als auch im hinteren Hosenbein, oder sehe ich das falsch? Vorne vom Bauch aus bis zum Saum und hinten von der Taille bis zur Falte unterm Po, die ich brauche, um sitzen zu können, und dann unterhalb der Falte bis zum Saum. Ich weiß nicht, ob die Formulierung hier ein Hinweis auf das Problem ist, ich würde es jedenfalls so formulieren: Der FL verläuft vom Hosenbeinsaum lotrecht nach oben; am einfachsten in der Mitte des Hosenbeins nach oben gehend einzuzeichnen. Das setzt natürlich voraus, dass man den Schnitt vorher so korrigiert hat, dass der Saum der Hose auch waagerecht zum Boden verläuft. Ansonsten hat man ja immer noch ein ungelöstes Problem, entweder mit der Balance des ganzen Teils, oder mit der Position/Winkel des Saums. Von oben nach unten einzeichnen klappt jedenfalls meines Erachtens nach nicht, weil da die Referenz/Grundlinie = der Erdboden fehlt. Während der Anproben/Korrekturen kann (= muss) man den FL des Ausgangs-Schnittes als Hinweis für die Balance nehmen, wie du es ja auch machst. Und jede Änderung sollte dann u.a. das Ziel haben, diese Balance-Linien zu begradigen, ohne, dass es dadurch irgendwo anders wieder (Zug)Falten erzeugt. Und wieviel Stoff sich dann jeweils links und rechts dieser ganz am Schluss eingezeichneten FL-Linie befindet, ist völlig egal. Auch die Seitennähte können krumm und schief sein, solange es am Körper alles gerade fällt.
Capricorna Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 (bearbeitet) @margret99 Man sollte absolut darauf achten, dass der Beinumfang auch im Sitzen passt, jau! (Deswegen meinte ich ja oben, dass eine Marlene einfacher anzupassen ist als die anderen Hosentypen; da muss die Mehrweite vom Schritt nach weiter unten nicht wieder reduziert werden, was oft zu Problemen führt.) Und es stimmt, dass die Abweichung bei großen Größen größer wird. Bei mir ist das nur ein Unterschied von 1 cm, von 58 auf 59. Das kapitalistische Problem bei großen Größen ist leider auch, dass die körperlichen Abweichungen von der Norm immer zahlreicher werden, je höher das Gewicht ist. Das macht es schwieriger, für große Größen gewinnbringend zu produzieren, weil kleine Stückzahlen halt weniger lukrativ sind. (Von ganz vielen anderen Gründen jetzt mal abgesehen.) Die Seitennähte können aussehen, wie sie wollen, wie oben gesagt. Es gibt da keine Regeln, dass die am Schnitt irgendwie gerade verlaufen müssen. Wenn der Körper nun mal anders ist, dann sieht auch der Schnitt anders aus. Zur Unterhaltung hier mal das Bild einer Hose, die von einem alten Schneider in Form gebügelt wurde, so, dass sie am Körper ganz gerade verläuft. Die Hose war mal fadengerade zugeschnitten, wird dann aber so dressiert (geht nur bei klassischen Woll-Tuchen), dass sie am Körper gerade fällt. Man könnte die Hose genauso gut in dieser Form zuschneiden (in einem Uni-Stoff natürlich), das müsste dann mEn genauso gut sitzen, oder nicht? Deswegen: Es ist völlig egal, wie die Seitennähte im Schnitt aussehen. (Wenn man diese Hose dieser Form folgend neu zuschneiden würde, würde man natürlich den FL wieder neu vom Saum aus lotrecht nach oben einzeichnen.) (Bild wurde von menswear guy neulich auf Twitter gepostet) Bearbeitet 13. September 2024 von Capricorna
elbia Geschrieben 13. September 2024 Melden Geschrieben 13. September 2024 vor 4 Minuten schrieb Capricorna: Man könnte die Hose genauso gut in dieser Form zuschneiden Könnte man aber nur mit einer vord. und rückw. Mittelnaht so zuschneiden Die zurecht gebügelten Hosenbeine aufklappen, um eine Vorher- und ein Hinterhose zu erhalten, würden dir diverse Ausbeulungen bescheren, die man so nicht zuschneiden kann.
3kids Geschrieben 13. September 2024 Autor Melden Geschrieben 13. September 2024 @margret99 wir sollten einen Workshop für unsere Idee machen, mit @EmiliaP noch dazu. Ja, immer dieses Bonusgewebe, oben ist es seitlich vorn und hinten in Form von Reiterhosen, oberhalb vom Knie innen und unterhalb vom Knie steht dann außen die Wade über. Cashmerette nimmt übrigens Maße sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Für alles, damit nichts irgendwo "platzt". @Quietscheente meine Beine sind breit genug für einen sichtbaren Fadenlauf über die gesamte Länge des Beines. vor 43 Minuten schrieb Capricorna: Und wieviel Stoff sich dann jeweils links und rechts dieser ganz am Schluss eingezeichneten FL-Linie befindet, ist völlig egal. Auch die Seitennähte können krumm und schief sein, solange es am Körper alles gerade fällt. Danke für die anschauliche Erklärung, so hatte ich mir das gedacht. Wobei ich nicht daran hänge, dass mein Kontroll-Fadenlauf in der Mitte des Saumes ist, der kann auch irgendwo sein, wo man ihn besser sieht über die komplette Länge. vor einer Stunde schrieb elbia: Die Seitennaht war nur ein anschauliches Beispiel für die Unvereinbarkeit von alteingesessenen Kriterien über guten Sitz, den eigenen Wünschen und den körperlichen Gegebenheiten. Ich hatte nicht erwartet, dass das eine Erklärung erfordert. Ah so! Also die alteingesessenen Kriterien über guten Sitz können mich mal kreuzweise, denen zu Folge dürfte ich nur mit Rock auf die Straße, sprich das Haus nicht mehr verlassen, weil ich Röcke hasse. Zuhause tun es Jogging oder Wellness-Hosen. Die eigenen Wünsche sind ganz einfach, eine schmale Hose, in die meine Beine aber reinpassen, schmal ist halt relativ. Der aktuelle Favorit hat 51cm Saumweite, für mich ist das schmal und hat im Stehen überall Luft, die körperlichen Gegebenheiten sprechen also nicht dagegen, meine Wunschhose zu nähen. LG Rita
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