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Geschrieben

Hallo,

 

ich weiß dass das Wort Problemzone negativ besetzt ist. Aber rein vom Begriff ist es doch der Bereich eines Kleidungsstücks, der mit dem jeweiligen Körper nicht oder nur schwer kompatibel ist. Und so ist nun mal heuer der Oberschenkel-Bereich, das, was mir den Hosen-Kauf aber auch das nähen verleidet.

 

Ich kaufe meine Hosen schon ewig nach der Oberschenkelweite, außer bei Karottenhosen heißt das 1 oder 2 Größen mehr als man bei meiner Hüftweite vermuten würde. Am Po sind diese Hosen dann meist bequem (weit) und rutschen in der Taille weg (ausschlupfen möglich ohne den Bund zu öffnen). In dünne Kaufhosen nähe ich schon mal den BUnd enger und mache ein Gummi rein, dickere trage ich mit Gürtel. Daher (und auch wegen Hochwasser) entwickelte ich schon in den 1980ern ein Faible für selbstgenähte Hosen.

 

Letztes Jahr wollte ich neue Jogginghosen für den Winter kaufen, weil die alten Katzen-Krallen-Spuren (Löcher und Laufmaschen) haben. Aber ich habe keine gefunden ohne Bündchen unten und so entstand die Idee die Kuschel-Hosen zu nähen und dabei meinen Hosenschnitt an den veränderten Körper anzupassen.

 

Kopiert hatte ich dazu Metta aus LaMaisonVictor. Zu weit weg von meinem Körper. http://www.lmvcollection.ovh/pantalon-metta/

Also selber zeichnen, Hofenbitzer hatte ich schon ein anderes Mal mit wenig Erfolg probiert, also habe ich dem Makerist-Kurs von Vivian Altmann eine Chance gegeben.

Das Ergebnis abgeglichen mit craftsy Jeanius (der Kopie der am besten passenden Jeans) und dem Schnitt der zuletzt genähten Jeans. Das könnte 2014 oder 2016 gewesen sein mit identischem oder höherem Gewicht aber etwas anderer Verteilung der Polster.

Auch Schnittanpassungen  aus dem craftsy-Kurs Hosenanpassung von Sandra Betzina und dem Buch Hofenbitzer Band 2 Maßschnitte und Passform (alte Fassung) habe ich noch mal angesehen als da wären:

starkes Gesäß

vorgewölbte Oberschenkel

nach außen gewölbte Oberschenkel

X-Beine

 

Aber wirklich helfen tun diese Anpassungen mir nicht. Standardmäßig sind die Beine immer "außen" am Körper - bei mir sind sie aber eher "innen".

https://www.hobbyschneiderin24.net/forums/topic/72520-steht-mir-das-–-oder-nicht/

Ich finde, da sieht man das recht gut - auch dass die X-Beine nicht das eigentliche Problem sind, wenn es nicht gerade eine Skinny Hose sein soll.

 

Für kräftige Oberschenkel wird (eigentlich immer) an der Schrittspitze zugegeben. Das macht den Fehler noch offensichtlicher, weil der Fadenlauf weiter weg geht von der Kreuznaht, er müsste aber dichter ran, also ist eher weniger Schrittspitze die beste Lösung für mein Hosen-Problem.

Ich habe mittlerweile mehrere Sommerhosen, die ich wie oben beschrieben 2 Nr, zu groß gekauft habe. Die beulten unterhalb vom und am RV und ich habe quasi nur den RV in der VoMi rausgeschnitten, die an dieser Stelle 8 bis 10cm enger gemacht. In den Bund Gummi und schon ist es eine schöne Schlupfhose.

 

In der Folge kommen dazu auch noch Fotos.


ff

 

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Veröffentlichte Bilder

Geschrieben

 Meine neuen Schnitt habe ich zugeschnitten und mit auswaschbearem Filzstift die Konstruktionslinien aufgemalt.

Die sollen am Körper gerade laufen - senkrecht oder waagrecht. Am Po gibt es den Fadenlauf vom Bein, diese Linie kann am Po aber nicht senkrecht sitzen, das kann nur eine Linie, die parallel zu hinteren Mitte läuft, daher gibt es auch noch diese und Linien im rechten Winkel zu den senkrechten von Po und Beine. Das "Dreieck" zwischen den Waagrechten von Bein und Po brauche ich zum Hinsetzen.

 

Version 1 war so, dass das Hosenbein vom Po und Bauch gerade nach unten fällt - ich nenne das eine Trichterhose! Als Jeans für mich unvorstellbar - um zu sehen, ob der Körperteil passt, aber perfekt geeignet.

Diese hat keinen Sattel sondern geht gerade hoch, Bund angenäht, fertig. Enger gesteckt, geschaut was da geht und das am Schnitt vermerkt.

 

Bei Version 2 hatte dann einen Sattel und hinten unterm Po war schon weniger Weite, so dass die Hose den Po nachzeichnet. Die sieht echt gut aus!

Aber irgendwo hat mir dann Stoff gefehlt, um die Linien wirklich senkrecht zu kriegen, da tut dem geplanten Zweck aber keinen Abbruch und so sind diese beiden Hosen seit Mai bzw Juni an kühlen Tagen als Kuschelhosen im Einsatz.

 

Derzeit liegt hier Version 3 - da es eine Schlupfhose ist, habe ich vorne den Abnäher nicht gesteppt sondern nur aber eingezeichnet, bei der Jeans verschwindet der später in der Tasche. Im Sattel sind noch die Linien zu sehen, an denen in der Konstruktion die Abnäher waren, die ich nicht ganz geschlossen habe, damit die gesamte Oberkante die nötige Weite fürs Anschlupfen hergibt (wenig dehnbarer Sweat) und er ist in einem Teil zugeschnitten, damit ich an dieser Stelle nur 1x NZG habe.

Der Streifen oben dran ist nicht etwa der Bund sondern nur der Beleg, also das was nach innen geklappt wird, die Außenteile reichen bis in die Taille.

Das war bei den anderen Versionen nicht oder nur teilweise so - ist für Änderungen aber einfacher.

 

Diese Version war schon mal genäht (mit langem Gradstich), ich habe sie anprobiert, getrennt und was weggeschnitten - und seit dem liegt das Projekt auf Eis.

Wenn ich zufrieden bin oder es nicht mehr besser geht, laufe ich die Längsnähte mit der Ovi entlang.

Alle Quernähte (Sattel und Beleg) sind mit ZickZack genäht - Einstellung 2-2 - das kann man noch trennen, wenn es sein muss.

 

Ich wollte auf jeden Fall ein WIP machen - aber erst, wenn ich am Ziel bin und und meine Idee funktioniert.

Deshalb habe ich auch mehrfach Bilder gemacht. Aber wenn man nur wenig "Sitz-Zeit" hat, bleibt sowas auf der Strecke.

Kommt aber noch - versprochen.

Auf dieser hängenden Variante sieht man die Linie am besten. - daher habe ich die eben noch schnell gemacht als Appetizer.

Wer möchte darf die Bilder gern speichern einschl. meiner Erklärungen - und es ausprobieren.

 

LG Rita

 

 

Sweat_Hose_V3_vorn.jpg

Sweat_Hose_V3_hinten.jpg

Geschrieben

Das mit den aufgezeichneten Linien habe ich nicht kapiert,  aber ich finde es toll, dass du mit so viel Energie ran gehst. 

 

Ich müsste mich auch an meinen Hosenschnitt machen, das letzte Mal ist länger her, ich habe ein paar KG abgenommen, jedoch etwas anders verteilt als früher, und jetzt soll es ohne Stretch sein (soll: Winterhose, ist: Stretch Jeansschnitt)

 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb 3kids:

Ich wollte auf jeden Fall ein WIP machen - aber erst, wenn ich am Ziel bin und und meine Idee funktioniert.

Au ja!

Ich glaube, dass diese Vorgehensweise erfolgversprechend ist (vielleicht auch nur, weil sie meinen eigenen Gedankengängen bei solchen Dingen entspricht ;))

Grüsse, Lea

Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb Ulrike1969:

Das mit den aufgezeichneten Linien habe ich nicht kapiert,  aber ich finde es toll, dass du mit so viel Energie ran gehst. 

 

Ich müsste mich auch an meinen Hosenschnitt machen, das letzte Mal ist länger her, ich habe ein paar KG abgenommen, jedoch etwas anders verteilt als früher, und jetzt soll es ohne Stretch sein (soll: Winterhose, ist: Stretch Jeansschnitt)

 

 

Bilder sagen mehr als Worte, daher hier die Bilder der Version 2

200516_hinten.jpg

Da siehst du die Linien an mir - unten die parallel zum Fadenlauf und am Po schräg deren Verlängerung und gerade die Linien parallel zur hinteren MItte.

Ergibt das so Sinn?

 

Das hintere Hosenbein war im ersten Versuch in der Weite gut, nur saß die Weite an der falsche Stelle.

Eben weil meine Beine mehr innen sind , muss das Schnittteil muss innen breiter sein und außen schmaler, für das Wieviel habe ich noch Linien ergänzt.

Ändern konnte ich das aber nicht mehr, da die Nahtzugabe (NZG) schon ausgereizt war.

Von vorne sieht die Hose gut als, leider ist das Bild ziemlich schlecht, das zeige ich nicht.

Von der Seite sieht man aber, dass die Hüftlinie hinten waagrecht läuft und vorne zur VoMi abfällt. Also muss die Hose also vorne hoch oder an den Seiten und hinten runter.

200516_Seite.jpg

Da die VoMi-Naht so gut passt, will ich da lieber nichts dran ändern.

das tiefer gehen seitlich und hinten habe ich noch geändert so gut es ging und die Hose dann fertig gemacht.

 

Die Bilder mache ich übrigens alle selbst mit einer Kamera auf einem Stativ, die ich mit einer App vom Tablet steuere, da sehe ich auch, ob auf dem Bild das drauf ist, was ich wissen will. Aber manches kann ich auf dem Tablett noch erkennen am PC dann nicht mehr - wie die Striche auf dem Vorderteil.

 

ff

 

Geschrieben

Den Schnitt habe ich auch damals mal fotografiert, ich glaube in der Version wie auf den Bildern vom Mai 2020

200516_Schnitt_vorn.jpg  200516_Schnitt_hinten.jpg

Tablett-Fotos - kippen zwecklos, die kommen immer wieder so an

 

LG Rita

 

Geschrieben

Von Version 3 habe ich noch Bilder gemacht nach dem Zuschneiden und vor dem Nähen

200527_vorn.jpg  200527_hinten.jpg  200527_hinten_ohne Keil.jpg

Die Bootcut Optik kommt nur von der Perspektive, Vorteil und Hinteres Hosenteil und als drittes noch mal das hintere und dabei den Keil rausgefaltet.

Da sieht man, dasas die Schrittspitze ziemlich klein ist für eine 52.

 

Bis demnächst mal

RIta

 

 

 

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Deine Gedankengänge klingen sehr logisch 👍und deine Version 2 sieht schon prima aus :) 

ich selbst habe ein nach innen gedrehtes Becken und dadurch auch eine leichte x-Beinstellung :rolleyes: deine Vorgehensweise werde ich demnächst mal anwenden :)

Danke für deinen Beitrag :hug:

 

lg

Ariane

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich hatte mir auch für die Hose eine Art Koordinatensystem gezeichnet.

04_Schema_Korrektur.jpg
Anhand der Längslinien sieht man, wie die Körperteile - also das oberhalb der Schrittlinie - eigentlich über den Beinteilen steht. Ich habe die Beinteile gelassen wie sie waren und die Körperteile nach außen verschoben, vorne ein bisschen, hinten mehr. So wird der Spalt größer - ohne dass die Hosen-Beine im Vergleich zum Körper nach außen rutschen. Meine BEine sidn nämlich gern in Kontakt - also innen.


Für meinen Schnitt habe ich dann noch die Kanten angeglichen und das war es.

 

LG Rita

Geschrieben

@3kids Danke Rita, jetzt verstehe ich was du meinst und was du machst. Sehr interessant, unüblich aber wenn es funktioniert: Glückwunsch :) 

 

L

Adam

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

@sewing Adam das kommt halt auf die Körperform an.
Kennst du das Singer-Buch über Hosen? "Sewing Pants That Fit" gab es auch in deutscher Übersetzung, stand viele Jahre hier in der Stadtbücherei und war auch mehrfach hier bei mir. DIe Hose, die ich danach geändert habe, ist mein erstes UFO. Alles, was ich vorher genäht habe, konnte ich retten, diese Hose nicht. Mit jeder Änderung wurde es schlimmer. Ich habe dnn einige Jahre gar keine Hosen mehr genäht sondern nur noch die alten geschleppt bis sich zerfielen. Mit der digital-Kamera kam dann die Möglichkeit, das Ufo genau zu analysieren und so kam ich auf diese Lösung. 2014 habe ich mir eine Sommerhose genäht und darauf den Fadenlauf auf gemalt, vorne und hinten, da, wo er bei der Hose war, also in der Mitte der Hosenbeine im unteren Teil. dann habe ich die Hose angezogen, mein Mann hat ein Lotangehalten und eines der KInder hat anders farbige Striche gemacht, weil es eben doch noch nicht am ganzen Bein passte.

Das ist also keine wissenschaftliche Herangehensweise sondern die Umsetzung der Erkenntnisse aus "try and error".

 

LG Rita

 

PS: in deutsch hieß das Singer Buch "Hosen die gut sitzen"

Bearbeitet von 3kids
PS ergänzt
Geschrieben (bearbeitet)

Dieser Ansatz (Link von @lealeni) ergibt sehr weite Hosenbeine...

 

Ich kenne das Problem mit den dicken Oberschenkeln ("REiterhosen") auch. Zwar habe ich einen gut passenden Schnitt, aber wenn ich danach eine Hose nähe, betont das meine dicken Oberschenkel noch und macht mir visuell stärkere x-Beine. Gefällt mir gar nicht. Deswegen nähe ich meist nach einem Schnitt, der nicht optimal sitzt, aber visuell die Form der Beine etwas gleichmässiger aussehen lässt.

Bearbeitet von Rumpelstilz
Geschrieben

@lealeni und @Rumpelstilz Diese Änderung habe ich auch mal ausprobiert.

Meine Oberschenkel sind üppig und berühren sich, daher war das die für mich logische Änderung (Geometrie). Aber damit wurden die Hosenbeine sehr weit und die Hose war trotzdem unbequem. Verstanden habe ich das damals nicht. Die oben beschriebene Analyse der Hose von 2014 ergab auch das, aber da wusste ich schon, dass diese Lösung falsch ist.

 

Die Schrittnaht ändert sich nämlich nicht - und da brauche ich mehr Platz für den Po als bei meinem Hüftumfang zu erwarten wäre.

 

Im Endeffekt ist das, was ich mache, eine Kombination aus der Standard-Änderung mit mehr (Schritt-)Zipfel für mehr Po und dann der oben verlinkten Änderung für mehr Oberschenkel, mit einer Zugabe in dem gleichen Umfang wie die Zipfel-Verlängerung, so dass der Zipfel danach wieder ist, wie er vorher war.

 

Nur erhalte ich dann sehr weite Hosenbeine und die Mitte vom Hosenbein liegt überhaupt nicht in der Mitte von meinem Bein. Die Hosenbeine waren auf Maß gezeichnet - mit Berücksichtigung des Oberschenkel-Umfangs - und die Zugabe innen ist dann gut, die gleiche Breite ist aber außen zu viel!

 

Bei meiner Methode ändert sich das Hosenbein nicht!

 

Ich nähe keine Hosen mit engem Bein, diese kürzlich modernen Skinny-Jeans gehen gar nicht. Ich lasse immer so viel Weite, dass die Beine mit Hose gerade aussehen - und die leichten X-Beine ausgeglichen sind.

 

Klar folgt die Hose den Reiterhosen nach außen, die Breite sieht man, aber das finde ich weniger schlimm als die "Trichter-Hosen" die von der weitesten Stelle zum Saum eine gerade Linie haben, so dass der Stoff unterm Po voll schlabbert

 

LG Rita

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