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Mit diesem Strang möchte ich meine Erfahrungen und Nähergebnisse der Bernina L850 Overlock vorstellen und zeigen.

 

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In meinem ersten Strang zur L850, in dem ich um Erfahrungen und Informationen bat, kam der Wunsch auf die Maschine genauer vorzustellen.

Das möchte ich hiermit tun.

 

Wie in meinen früheren Maschinenberichten, die ich noch als Redaktonsmitglied schrieb, möchte ich verschiedene Dinge aufzeigen und auch meine Beweggründe für den Kauf dieser Maschine darlegen.

 

Und weil es gerade passt, gibt es, wie in den anderen Berichten auch, ein Bild der im Bestand befindlichen Maschinen der gleichen Art ;)

 

Babylock Enlighten, ca 10 Jahre alt, Husqvarna Huskylock 905  23 Jahre alt, Bernina L850 1 Monat alt.

 

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Ich finde die Größenunterschiede schon beeindruckend.

 

Bei allen 3 Maschinen habe ich den Fadenbaum voll ausgezogen.

Ich hätte wohl die Griffe flach legen und die Lampe senken sollen.

Heute morgen scheint jedoch nicht mein Tag zu sein. Ich belasse es bei dem Bild in der Form :cool:

 

Beim Aufbau der 3 Maschinen habe ich gerade festgestellt, daß die Babylock und die alte Hus den gleichen Anlasserfuß haben.

Das brachte mich auch wieder zum Thema Stich für Stich nähen.

 

Ohne Fäden und großes Tamtam habe ich das jetzt mit allen 3 versucht.

 

Die Enlighten kann Stich für Stich. Auch hier hat es nicht auf Anhieb geklappt, aber es geht mit etwas Konzentration auf ein leichtes antippen des Anlassers.

Die Huskyock hat es sofort gemacht. Liegt vielleicht auch daran, daß ich sie schon lange nutze? Das ist sehr wahrscheinlich.

Es hatte mich einfach interessiert, weil beide den gleichen Anlasser nutzen und da sollte es, für mich, auch mit beiden gleich gut funktionieren. War nicht so, geht aber!

 

Die Bernina macht es nicht. Nein, die Kickback-Funktion am Anlasser ist nicht das, was ich mir vorstelle und wünsche.

ABER! Aber ich habe jetzt über 20 Jahre mit der Hus gearbeitet und bin einfach die Arbeitsweise mit ihr gewöhnt.

Das heißt nicht, daß ich mich nicht umstellen kann.

Wenn die L850 2-3 Stiche nachläuft, dann muß ich eben früher in Nähstück aufhören und anschließend mit dem Handrad bis dahin arbeiten, wo ich die Nadeln brauche.

Ist das schlimm? Eigentlich nicht, uneigentlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Ich bin gespannt, wie lange ich brauche um mich daran zu gewöhnen.

Vermutlich lache ich in 20 Jahren darüber ;)

 

 

Warum habe ich mich für diese teure Maschine entschieden, wenn ich doch schon einige andere testen durfte, die gute Arbeit machten, ordentliche Nähte lieferten und mein Wohlwollen hatten?

Sie alle hatten ein Feature nicht, was mir persönlich wichtig ist: der Freiarm.

Das mag der ein oder andere hier belächeln und als unwichtig abtun, für mich war und ist er in eingen Situationen hilfreich und auch da gilt wieder: ich habe mir eine Nähweise mit der Overlock in über 20 Jahren angeeignet, die ich nicht komplett umstellen möchte.

 

Was mir am Anfang und auch bei den frühere Test nicht bewußt war, daß die Maschinen unterschiedliche Stichbreiten und Stichoptionen haben.

Das fiel mir erst auf, als ich am Morgen, bevor ich die L850 kaufte, diese mit der Enlighten verglich.

Ich nutze tatsächlich die volle Stichbreite der Maschine immer wieder aus. Egal ob 3mm oder bis zu 9mm.

Kann meine alte fast ähnlich und warum soll ich darauf verzichten? Ich hatte hier den Vergleich mit der Enlighten.

Dann macht die L850, wie die Hus 905, eine 2-Fadennaht. Auch die nutze ich häufig bei dünnen Stoffen.

Beim Blick auf die Stiche der Enlighten fand ich nur den 2-Faden-Flatlock-Naht, aber nicht die 2-Faden-Overlocknaht.

Hmmmm..... mal kurz meine Freundin kontaktiert, die ebenfalls eine Enlighten hat und sie gefragt, ob sie etwas an ihrer Maschine vermißt.

Tut sie nicht, dann braucht und nutzt sie diese Art Naht nicht.

 

Ich habe wirklich versucht, mich mit den Babylocks anzufreunden und habe dann auch bei den Kombimodellen geschaut... aber auch da gibt es die 2-Faden-Overlocknaht nicht.

Und eine Kombimaschine wollte ich nicht.

 

Dazu kommt, daß ich mit dem schmalen Durchlass der Enlighten oder auch der Acclaim nicht gut zurecht komme, weder beim Nähen/Overlocken noch beim Einfädeln.

 

Also lief alles auf die L850 hinaus.

Ich habe es wirklich versucht um meinen Geldbeutel etwas zu schonen, aber ich hatte mich wohl doch schon auf die L850 eingeschossen und alles was ich dann noch las, hat meine Meinung gefestigt.

 

Richtig hin und weg bin ich von deren Lufteinfädelsystem über den Anlasser.

So schnell kann ich nicht schauen, wie Ober- und Untergreiferfaden durchgeschossen sind.

Ebenso gefällt mir die unkomplizierte Art der Maschine die Lufteinfädelwege zu schließen.

Wenn die Nadeln schon in der richtigen Postition sind, dann schließt beim Drehen des Schalters der Lufteinfädelwege sofort.

Sollten die Nadeln nicht an der richtigen Postion sein, dann hilft ein leichtes Antippen des Fusses. Schwupp... die Fädelwege sind zu und es kann losgehen.

Noch könnte ich dabei einfach stundenlang zusehen :D

 

 

Was war der eigentlich Ausgangspunkt um mich nach einer neuen Overlock umzusehen?

Das Alter meine bisherigen und die schon mehrfach getätigte Ansage meines Lieblingsschraubers, daß es immer schwerer wird für diese Maschine Ersatzteile zu bekommen.

Ich habe da auch schon mal länger auf den Austausch der Messer warten müssen. Nein, ich mache das nicht selber, dafür gibt es Menschen die es ständig tun und wissen worauf zu achten ist.

 

Durch die Tests von Overlocks als ehemaliges Redaktionsmitglied habe ich doch einige Maschinen in den Fingern gehabt und festgestellt wie komfortabel mein altes Mädchen ist und worüber ich mir nie Gedanken machen mußte, weil es selbstverständlich war, wie z.B. das automatisch Lösen der Fadenspannung beim Heben des Nähfusses.

 

Bernina hat einen sehr guten Ruf und jeder Nähmaschinenhändler hat mir im Lauf meines Nählebens immer wieder versucht eine zu verkaufen.

Aber warum sooooo viel Geld ausgeben, wenn ander Mütter auch schöne Töchter und Söhne haben?

Ich denke, bei den Nähmaschinen wird es auch weiterhin eine andere Marke sein, aber bei der Overlock hatte ich mich sofort zuhause gefühlt. Angekommen. Komfortabel.

Lange hatte ich mit der Summe für die Maschine gehadert und am Tag des Kaufs tat es dann nicht mehr so weh. Als ich sie dann zu den Nähtagen mitnahm, habe ich keinen Gedanken mehr an die Geldausgabe. Wenn das so ist, dann habe ich das richtige für mich getan. Geht mir auch bei anderen Dingen so.

 

Nur als das Thema Stich-für-Stich-nähen losging, fing ich wieder an zu hadern und als ich gestern meine alte aus der Wartung holte, dachte ich kurz daran, hat es wirklich sein müssen die Bernina zu kaufen?

 

Heute morgen, als ich alle 3 vor mir hatte und mit allen 3 kurz "trocken" nähte, war der Zweifel wieder verflogen und ich habe für mich akzeptiert, wenn es die Stich-für-Stich-Lösung nicht gibt, dann muß ich meine Arbeits-/ Nähweise eben umstellen. Das Glas ist halb voll und nicht halb leer :)

 

 

So und jetzt ein paar Bilder der ersten Nähte:

 

P1010399.thumb.JPG.bc78d8c3a85a7674573f72e1c6537afc.JPG

 

P1010400.thumb.JPG.e42e86fd7b493ad5b46c47e994d780b4.JPG

 

 

 

Und dann passierte das und ich mußte feststellen, die Neue kann auch "schlechte" Nähte:

 

Hier habe ich dann an die Fadenspannung und ads MTC korrigiert. Warum auch immer war beides verstellt.

Vermutlich bin ich aus versehen daran gekommen.

Der Knopf für das MTC ist sehr leichtgängig.

 

P1010409.thumb.JPG.d37384a1a891ad2d1f15a507eace4cfa.JPG

 

 

 

Und dann das in der Mitte der Naht!

Was ist hier los?!

Das kann und darf doch nicht sein!

Sie machte das doch gerade noch ordentlich und ich habe nichts geändert!

 

Die Spurensuche ergab, daß der Fadenweg windanfällig ist.

Also wer mit der L850 draussen näht und es windiger wird, sollte immer mal kontrollieren, ob noch alle Fäden zwischen den Spannungsscheiben sind ;)

Den Faden einfach wieder zwischen die Spannungsscheiben legen fand sie nicht so toll, ich mußte komplett neu einfädeln damit sie dann wieder eine korrekte Naht machte.

 

 

P1010410.thumb.JPG.4b38febff470359360cc92730d657024.JPG

 

 

 

Das sind jetzt die ersten Eindrücke und Bilder.

Ich werde die nächste Zeit immer wieder neue Posts dazu einstellen.

Fragen? Gerne.

Wünsche, was gezeigt werden soll? Gerne.

Anregungen? Gerne.

Anmerkungen? Gerne.

 

Ich schreibe hier nur über den Gebrauch der Maschine und dern Anwendungen in meinem Nähalltag.

Der Deepdive in die Technik interessiert mich persönlich nicht. Dafür habe ich einen Nähmaschinenschrauber.

Das ist sein Job und damit verdient er seine Brötchen, hoffentlich noch lange!

 

 

tbc...

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Veröffentlichte Bilder

Geschrieben

Was mir beim Betrachten der des Bildes mit allen 3 Maschine noch auffällt:

Ich mag den großen Anschiebetisch und den Auffangbehälter der Bernina.

Den großen Anschiebetisch empfinde ich als sehr hilfreich bei der Führung des Nähstücks.

Geschrieben

Seit gestern befindet sich der Kurvenfuß für die L850 in meinem Bestand.

Genommen, weil hier einige schrieben, dass er hilfreich wäre

 

IMG_20230722_120310.thumb.jpg.320d7c1651072d4c9199c3ed0859e200.jpg

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Quälgeist:

Nur als das Thema Stich-für-Stich-nähen losging, fing ich wieder an zu hadern und als ich gestern meine alte aus der Wartung holte, dachte ich kurz daran, hat es wirklich sein müssen die Bernina zu kaufen?

 

vor 1 Stunde schrieb Quälgeist:

ich habe für mich akzeptiert, wenn es die Stich-für-Stich-Lösung nicht gibt, dann muß ich meine Arbeits-/ Nähweise eben umstellen.

 

Ist es denn jetzt eine gesicherte Erkenntnis, dass sie NICHT Stich für Stich nähen kann?

Geschrieben

Danke für den Bericht, ich werde das gern weiter lesend verfolgen. Bislang macht er mir allerdings keine Lust darauf, von Babylock zu Bernina zu wechseln, muss ich einräumen. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Gypsy-Sun:

 

 

Ist es denn jetzt eine gesicherte Erkenntnis, dass sie NICHT Stich für Stich nähen kann?

 

Wie ich gestern im anderen Thread schrieb, mein Schrauber wird sich bei Bernina erkundigen.

 

 

vor 45 Minuten schrieb Lykke:

Danke für den Bericht, ich werde das gern weiter lesend verfolgen. Bislang macht er mir allerdings keine Lust darauf, von Babylock zu Bernina zu wechseln, muss ich einräumen. 

 

Wenn Deine Babylock alles hat, was Du möchtest und nichts vermisst, sehe ich dafür auch keinen Grund.

Beide Hersteller spielen in einer sehr ähnlichen Preisklasse.

 

Ich habe dargelegt, was für mich ausschlaggebend war mir genau diese Maschine zu kaufen.

Das jeder andere Kriterien hat ist einfach Tatsache :)

 

Und da ich das hier als Privatperson schreibe, kann ich auch deutlich machen, was mich an der Maschine irritiert.

Das würde mir vermutlich mit allen anderen Maschinen beim Herstellerwechsel nicht anders gehen.

Daher nur ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Ob das, was mich stört, anderen auffallen oder stören würde, sei dahin gestellt.

Sie bringt auf jeden Fall eine Menge positiver Dinge mit und bei 3 Overlocks auf dem Tisch, muß ich ganz klar sagen, jede hat etwas was sie besonders gut kann.

Keine davon ist besser oder schlechter, sondern einfach anders.

 

 

Es macht aber auch deutlich, daß es schwer ist eine Empfehlung für Maschinen jeglicher Art abzugeben.

Manche Funktionen erscheinen einem so selbstverständlich, daß man nicht auf die Idee kommt, daß es bei anderen Maschinen anders ist.

Das macht auch oft die Hilfestellung hier im Forum schwieriger, weil man von der Erfahrung mit der eigenen Maschine ausgeht und nicht bedenkt, daß es bei andern Herstellern anders sein könnte.

 

Die L850 ist meine Maschine.

Auch wenn ich mich eben an der ein oder anderen Stelle wundere oder irritiert bin.

Wir fremdeln halt noch ein bischen ;)

Bearbeitet von Quälgeist
Geschrieben (bearbeitet)

Ein immer wieder angesprochenes Thema bei den Overlocks ist die Nähfußlänge.

 

Ich habe hier die 3 +1 Fuß photografiert, die Unterlage ist in Zentimeter und ein Kästchen ist 1*1cm

 

Enlighten - Huskylock - Bernina - Bernina Kurvenfuß

 

P1010437.thumb.JPG.e4bc2d2732ef5f3ee01ffd9896937f55.JPG

 

 

Die Enlighten hat den kürzesten Standardfuß und die alte Dame den längsten.

Bisher bin ich immer, auch in Kurven damit zurecht gekommen.

Das macht mich neugierig darauf, wie dann der Kurvenfuß für das Raumschiff im Gebrauch ist.

Bearbeitet von Quälgeist
Geschrieben

Ich denke, beim Kurven nähen mit Overlocks ist es weniger die Länge des Nähfußes, sondern eher der Abstand vom Messer bis zur Nadel, der die Schwierigkeit bereitet.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Großefüß:

Ich denke, beim Kurven nähen mit Overlocks ist es weniger die Länge des Nähfußes, sondern eher der Abstand vom Messer bis zur Nadel, der die Schwierigkeit bereitet.

Das kann ich nicht beurteilen, da ich vor ca 25 Jahren einen Kurs machte, der auf Themen wie Ecken oder Rundungen mit der Overlock nähen einging.

Davon profitieren ich bis heute 🙂

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Heute ergab sich, daß ich den schwenkbaren Fuß der Overlock ausprobieren konnte.

Sehr bequem beim Einfädeln.

 

P1010559.thumb.JPG.1128971f95a01cb11083d8c40d953ea1.JPG

 

 

Geschrieben

danke für den Bericht. Also ich lese bei Bernina, dass sie EINZELSTICHE näht. Das ist für mich jetzt kein Kaufargument aber dieses Einfädelsystem, da geh ich schon lange schwanger mit. Ich habe ja die 1150 von Bernina und die ist so toll, problemlos und robust. aber für das einfachere Einfädeln und einen Freiarm würde ich sie tatsächlich eintauschen, ich warte noch auf die Gelegenheit zum Probenähen bzwl. locken.

Geschrieben

Nein, sie näht keine Einzelstiche. Ich nähe ja jetzt schon eine Weile damit.

Lt meinem Schrauber ist damit der Kickback gemeint.

In @rotschopfs Strang Stich für Stich hatte ich auch es auch geschrieben

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Quälgeist:

Heute ergab sich, daß ich den schwenkbaren Fuß der Overlock ausprobieren konnte.

Sehr bequem beim Einfädeln.

 

P1010559.thumb.JPG.1128971f95a01cb11083d8c40d953ea1.JPG

 

 

den gabs schon vor vielen Jahren bei der 334DS usw.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb jettaweg:

den gabs schon vor vielen Jahren bei der 334DS usw.

Und vor Jahrzehnten hatten wir noch einen Kaiser

Geschrieben

Ich lese gerne mit - momentan ist meine Ovi eine immer noch tolle und geliebte Babylock Imagine (schon als Vorführmodel gekauft und noch ohne Wavestich) und die Cover ebenfalls ca. 12 Jahre alt von Janome (bei mir macht sie nicht soviele Probleme, wie bei Anderen … aber sie hat mich auch nie glücklich gemacht).

 Ich denke spätestens in zwei Jahren möchte ich aber unbedingt eine neue Combimaschine - da schwanke ich klassisch zwischen Babylock und Bernina.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 27 Minuten schrieb StinaEinzelstück:

Ich lese gerne mit - momentan ist meine Ovi eine immer noch tolle und geliebte Babylock Imagine (schon als Vorführmodel gekauft und noch ohne Wavestich) und die Cover ebenfalls ca. 12 Jahre alt von Janome (bei mir macht sie nicht soviele Probleme, wie bei Anderen … aber sie hat mich auch nie glücklich gemacht).

 Ich denke spätestens in zwei Jahren möchte ich aber unbedingt eine neue Combimaschine - da schwanke ich klassisch zwischen Babylock und Bernina.

Ich sage es mal so, Overlock kaufen oder Kombi, das ist erstmal egal an der Stelle, ist eine Frage des Komforts und der bisher bekannten Dinge, die man schon kennt.

 

 

Bei dem Kauf der L850 habe ich noch ein paar Dinge dazu gelernt, die ich bei meinen vielen Test für die Redaktion hier nicht beachtet hatte.

 

Mir fiel bei den Test oft das Thema Fadenspannung auf.

Mein über 23 Jahre altes Husqvarna Mädchen löst die Fadenspannung automatisch beim Heben des Nähfuß.

Auch der Platz neben dem Nähfuß war genauso selbstverständlich wie der Freiarm.

 

Alles besser wie die erste Oberlock in unserer Familie, eine von Pfaff.

 

Bei den Artikeln für die Redaktion hatte ich einige gut laufende, ich denke da an die Janome oder die Brother 4424d.

Die lösen die Spannung auch automatisch, aber sind kleine kompakte Maschine. Ich nutze meistens die 3- oder 4-Faden Naht.

Aber es gibt eben auch Momente, da finde ich die 2-Faden-Overlock sehr angenehm und hilfreich, z. B. bei sehr schmalen Säumen an dünnen Materialien. Das habe ich gerade wieder bei dem Duo Top gesehn, daß ich im UWYH gezeigt hatte.

Mit der sehr schmalen Naht hatte ich das Material versäuber und dann die Breite der Naht umgebügelt und festgesteppt. Ich meine es waren 5mm. Ich will mir das Nähleben ja erleichtern und das ist ein Teil davon.

 

Bei den getesteten Maschine habe ich darauf selten geachtet, da ich zu dem Zeitpunkt kaum Schnitte in Arbeit hatte, bei denen ich das gebraucht hätte.

Im Zug der Tests, kam das ein oder andere mal der "Leiterstich" in Betracht. Das kann meine alte auch super, bei den neueren hatte ich damit immer mal wieder Schwierigkeiten.

 

Und dann kam der Tag, an dem ich bereit war Geld für eine neue Overlock auszugeben.

Der Preis der Bernina war zu dem Zeitpunkt einfach schmerzhaft. Ich habe wirklich sehr sehr lange damit gehadert.

Bei einem der großen Nähmaschinehändler wollte mir die Verkäuferin dann auch das Topmodell, die Kombimaschine L890, aufschwatzen, weil das mit der Kettnaht ja soooooo toll wäre.  Doof nur, daß ich die nie genutzt habe bei meiner Covermaschine.

Dann kam noch der Gedanke dazu, je mehr Elektronik, desto anfälliger. Die Nähte der Maschine hatten mir aber da schon besser gefallen wie die der Babylock.

 

Ich war zu dem Zeitpunkt dennoch ernsthaft geneigt, auf Babylock zu wechseln. Warum soll ich mehr Geld ausgeben wie ich muß?

 

Am Morgen des Kaufs war ich mir noch nicht sicher, ob es die L850 wird.

Ich lag im Bett, saß beim Frühstück und habe die Maschinen verglichen: Platz neben der Nadel, Freiarm, Sticharten und da fiel es mir das erste Mal bewußt auf, daß die Babylock keine 2-Faden-Naht hat und die Stichbreite einen kleineren Spielraum hat wie bei Bernina. Dann noch der Freiarm. Danach war klar, ich gebe das Geld für die Bernina aus. Keine Kompromisse, wenn ich die Dinge bereits von meiner alten kenne und nicht missen möchte. Wäre ich auf Babylock gewechselt nur des Geldes wegen, hätte ich mich die ganze Zeit geärgert auf Dinge verzichtet zu haben, die ich bisher hatte ;)

 

Ob es der richtige Kauf war, entscheidet sich dann bei mir, wenn ich den Gegenstand, egal ob Nähmaschine, Overlock, Küchengerät, Fahrrad, mit Freude und Begeisterung nutze und bei der Nutzung zu keinem Zeitpunkt mehr über den Kaufpreis nachdenke.

Bearbeitet von Quälgeist
Geschrieben
Am 11.11.2023 um 18:34 schrieb Quälgeist:

Und vor Jahrzehnten hatten wir noch einen Kaiser

und dumme Sprüche gabs schon immer...

Geschrieben
Am 11.11.2023 um 18:26 schrieb jettaweg:

den gabs schon vor vielen Jahren bei der 334DS usw.

Danke für die Info, das hatte ich noch gar nicht gesehen, da ich die Bernette ohne Handbuch bekam und die Basics ja auch ohne BA gut funktionieren und das immer noch sehr gut.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Ich habe ja die uralte Kombi Bernina 1300mdc, gekauft vor 20 Jahren...

 

Bei mir und sehr vielen anderen hat sie derart unzuverlässig gecovert, daß ich mir dann angeregt durch dieses Forum eine Janome Cover gekauft habe...

 

Bernina hat durch diesen Mißerfolg so viel an Boden verloren und holt es sehr schlecht auf.

 

Durch Dein Testen Ina, habe ich dann die Juki Cover MCS 1300 gekauft, nicht ahnend, daß sie baugleich mit Bernina L220 ist....und bin immer noch überrascht wie toll und zuverlässig beide covern...

 

Also ich bin minimal ausgestattet und habe noch kleine Preise für meine Maschinen bezahlt...

 

Ich zähle mal die positiven Eigenschaften meiner alten Maschinen auf

 

Nähfuß mit beweglichen Schenkeln L220 und 1300mdc

Nähfuß zum Wegklappen 1300mdc 

Kettstich und Overlocknaht 1300mdc 

langsam nähen

leise

Kein Auslassen der Stiche über Nahtkreuzungen

18(?) Stichprogramme

 

Jetzt was mich nervt

wenig Platz rechts neben den Nadeln

Nählicht habe ich ausgetauscht

die Stiftehalter für Konen sind zu kurz

 

Aber das Nähergebnis wird sicher in keiner Weise hinter dem der L850 zurückstehen...und das ist doch das Wichtigste für die Entscheidung für einen Neukauf....

 

Ich finde grundsätzlich, die Neuentwicklungen sollten endlich ein bißchen auch den Bedürfnissen der älter werdenden Hobbyschneider angepaßt werden...

Ich lasse mich hier gerne belehren aber was ist denn nun so grundsätzlich neu....es kann doch nicht sein, daß Bernina nach dem ersten Flop eine Kombi rausbringt, die wohl diesmal auch zuverlässig covern kann...der Preis aber für eine Selbstverständlichkeit um ein Vielfaches höher ist, als der des ersten Flops?

 

Ich frage mich...stehen bei dieser Maschine große Konen fest auf der oder muß ich bestimmte kaufen, damit sie Platz haben?

Brauche ich hier auch eine Taschenlampe, wenn ich mal an das Innere der Maschine muß?

 

Wenn ich meine 1300mdc zur Cover umbaue, muß ich auch die Nadeln der Overlock ausbauen...und wieder zurück....muß ich also bis zu 5 Nadeln tauschen oder kann ich alle Nadeln drin lassen?

 

Ich denke für Hobbyschneider, die ihr Nähleben mit diesen explodierenden Preisen angefangen haben, sind beeindruckt von den Innovationen....für mich zählt aber immer wieder...entscheidend ist, was dabei raus kommt...und da sehe ich hier nichts, was vermuten läßt, daß meine Maschinen das nicht bringen...

...und eine Kombimaschine ist für viele intensiv nähende Hobbyschneider nun mal in keinster Weise etwas, was wirklich auf dem Tisch stehen sollte....es sei denn, man hat keinen Platz...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

@jadyn es freut mich zu lesen, dass einer meiner Produktvorstellungen/-tests hilfreich war 🙂

 

Aber verwechselt Du hier evtl etwas?

Die L850 ist eine reine Overlock- und keine Covermaschine.

Sie hat einzig den Lufteinfädelweg und den Nadeleinfädler mehr wie meine Alte.

Und selbst das sind keine Neuheiten.

Oder der schwenkbare Nähfuß, der kein Kaufkriterium für mich war und den ich eher ignoriere.

Das ich ihn dieses Mal genutzt hatte war eher Zufall

 

Die L890 ist die Kombimaschine und ist mit einem Display und Nähberater ausgestattet.

Beides ist für mich Schnickschnack 😉

Ich ziehe vor Ort Kurse vor, die Tricks und Kniffe mitgeben. Einen Nähberater habe ich noch nie vermisst. Aber auch die L860, reine Overlock-, hat das Display mit Nähberater.

Man könnte sagen, eine einfache Form der KI gab es schon vor über 25 Jahren 😉, also auch das nicht neu auch wenn wir heute mehr Möglichkeiten dazu haben.

 

Bei der Overlock baue ich auch auf die lange Ersatzteilversorgung. Ob das so sein wird? Ich werde es sehen.

 

Maschinen werden ausgestattet wie der Markt nachfragt. Wer preiswert oder gar billig möchte, muss eben auf einen gewissen Komfort verzichten.

Das muss man sich bewusst machen.

Und Marketingabteilungen brauchen ihre Daseinsberechtigung.

Inzwischen schmunzelte ich darüber, aber als Anfänger bin ich damals auch darauf hereingefallen 😎

 

Bearbeitet von Quälgeist
Geschrieben

Ich bin mit meiner L850 auch sehr zufrieden. Vorher hatte ich eine gebraucht gekaufte Pfaff Hobbylock 4764, die gemacht hat, was ich so an Anspruch hatte. Ersetzt wurde sie wegen meiner immer weniger werdenden Feinmotorik. An der Pfaff liebte ich den Platz zum Einfädeln, da sich die linke Seite wie ein Tür aufklappen konnte. Dadurch kam ich klasse an den Greifer beim Einfädeln heran und zum Reinigen war es auch prima. Allerdings war sie nicht ganz leise, wohl auch nicht so ein Traktor wie unsere Brother im Nähkurs. Die Bernina ist leider unten mit einem kompletten Boden versehen. Das heißt,  im Gegensatz zur Pfaff, es reicht nicht, die Maschine mal kurz durchzupinseln und hochzuheben  und der größte Dreck ist weg, sondern es sammelt sich alles in der Maschine und muß ausgesaugt werden. Manchmal würde ich den Boden gern aussägen🤪. Und das langsam Nähen ging mit auch mit der Pfaff besser. Aber dafür ist sie superleise, hat vernünftiges Licht und das Werkzeug ist an Ort und Stelle immer aufgeräumt zur Stelle. Zu den Konen kann ich jetzt leider nichts Konkretes sagen, da ich die normalen Konen benutze. Aber zwischen diesen ist noch einiges an Platz.

  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Der ein oder andere hier hat sich gewundert, weshalb ich so großen Wert auf die 2- oder 3 Faden Festonstich oder Flachnacht lege.

Ich fand auf meiner SD Karte vom Duo Top, bei dem ich es mit 3 Fäden versäubert und dann als Saum umgeschlagen angenäht hatte.

Daher ist mir die schmale Version der 3 Fadennaht, aber auch die 2-Fadenversion wichtig. Kommt immer auf den Stoff an.

Und ich mußte eben vo dem Kauf feststellen, daß die 2 Fadennaht nicht üblich ist bei den gängigen Overlockmaschinen.

 

Die Bilder stammen noch aus der Zeit der Huskylock 905.

Die L850 macht die Stiche sehr ähnlich.

 

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P1010140.thumb.JPG.9a5ca429ccb8f9ede16064357ca483a2.JPG

 

 

Umgenäht sieht es dann so aus, bei den oberen Bildern sieht man bereits den Faden vom Festnähen.

 

P1010137.thumb.JPG.c8045e72c26e1236a8f3fffc78f60a56.JPG

 

 

Hier mal die Stichübersicht der L850 auf der Schnellanleitung

 

P1010840.thumb.JPG.fc07f51c515a5dd4b825f7737cbc277d.JPG

 

 

 

Da die Huskylock 905 vergangenes Wochenende bei mir auszog, müssen die L850 und ich jetzt eine intensive Beziehung eingehen.

Ein wenig Wehmut war dabei, als ich die 905 in ihrem neuen Zuhause abgab.

Aber sie kam in gute Hände und sollte ich dorthin mal wieder für ein Nähwochenende fahren,

weiß ich, daß da eine gute Overlock steht. :)

Bearbeitet von Quälgeist
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ach gucke, Bernina hat den UVP der Maschinen der L8x0-Reihe gesenkt.

Habe ich wohl zu früh gekauft... auf der andern Seite: ich schätze meinen Nähmaschinenschrauber sehr und hoffe, daß ich ihn noch lange habe.

Daher kaufe ich auch weiterhin bei ihm vor Ort und wir schauen, daß wir beide einen fairen Preis haben.

Geschrieben

@jadyn hatte sich in ihrem Post gefragt, wie stabil die Konen auf der L850 stehen.

Sie stehen stabil.

 

Hier ein paar Bilder von den Miniking Konen sowie den großen 5000m

 

Die Miniking Konen stehen einfach so auf den Garnrollenhaltern.

Der Schaumstoff under den Haltern sorgt ebenfalls dafür, daß nichts hinundher wackelt.

 

P1010879.thumb.JPG.884e6312a9e807f3f9d91f247116be2a.JPG

 

 

Die großen Konen werden über die Konenhalter geschoben, die mit der breiten Seite nach oben eingesetzt werden.

Bernina zeigt das, im Gegensatz zu anderen Herstellern, direkt so in der Anleitung. Es gibt 2 Wege: für stark konische und für leicht konische Spulen.

 

Ich habe mit der stark konischen Variante gute Erfahrungen gemacht.

 

P1010881.thumb.JPG.71c9558fe32ce8a282aeb942cd208211.JPG

 

P1010882.thumb.JPG.9fa5c8a53e05c98b53c32a0bd1ee7b8f.JPG

Geschrieben

Wer sich bei dem Bild oben mit den blauen Spulen gewundert hat, ja ich nähe gerade mit der 2-Fadenüberwendlingsnaht :)

 

Die Nähte sehen so aus:

 

P1010885.thumb.JPG.2e011c13991504dac490e66c865db724.JPG

 

P1010887.thumb.JPG.b7efee72f375f229de9538d2c5b0214b.JPG

 

 

 

Dabei habe ich heute einen sehr praktischen Helfer, der im Lieferumfang der Maschine enthalten ist, zu schätzen gelernt.

Der Stoff ist sehr flutschig.

Beim Durchlesen des Handbuchs, welchen Stich ich für die flutschige Viskose am besten auswählen sollte, fiel mir ein Teil

in der Anleitung auf, dem ich bisher so gar keine Beachtung geschenkt hatte:

Das Nahtführungslineal, rechts.

 

P1010867.thumb.JPG.b171b02e36a6d5c8c89ddfdb05cf3a98.JPG

 

Es hat eine Klammer und wird damit auf der Kante der Messerabdeckung gesteckt.

Bei dem Stoff war das sehr hilfreich.

 

Was mir an dem Standardfuß auch sehr gut gefällt, ist, daß auf dem Fuß ein Strich ist, der anzeigt, wo geschnitten wird.

Auch das ist nicht bei jeder Overlock vorhanden. Ich finde das extrem hilfreich.

 

P1010875.thumb.JPG.eacf9342fc618d2ac2a311dbc2850db2.JPG

 

Der Abstand zwischen dem "Messerstrich", ganz rechts, und dem linken Strich ganz aussen auf dem Fuß sind genau 1cm.

Ist mir heute auch erst bewußt geworden und kann künftig hilfreich sein.

Der Abstand von dem "Messerstrich" zur äusseresten Kante links, die gerade wird direkt an der Schraube hat einen Abstand von 1/4". Auch das ein hilfreiches Maß.

 

 

 

Bei allem Gejammer am Anfang, daß bereits auf sehr hohem Niveau, freunden wir uns immer mehr an und ich lerne immer mehr Dinge an der Maschine zu schätzen.

 

Beim Nähwochenende in Hagen hatte ich es sogar 2x geschafft, daß die Nadel im Stoff stecken bliebe, ohne die Kickbackfunktion.

Aber das habe ich nur hinbekommen durch sehr langsames nähen. Vielleicht lerne ich es noch :D

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