laquelle Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 (bearbeitet) Hallo Ihr ... nun habe ich mich "nebenan" in das Kleid "Hedwig" verliebt und möchte nun Euer Schwarmwissen auch für mich einmal nutzen. Ich habe einen rot-blau-rosa gemusterten Seidenstoff, aus dem ich eine Bluse nähen will. Wie heimtückisch er ist, konnte ich feststellen, als ich ein Stückchen davon für eine Maske abgezweigt habe. Er rutscht, lädt sich auf, ich denke, ich muss alle Tricks anwenden, um da eine annehmbare Bluse zu bekommen. Fotografieren werde ich ihn noch. Erstmal geht es mir um einen Schnitt, der so einfach zu machen ist wie möglich (also zuschneiden und verarbeiten). Und gibt es einen Trick, der den Stoff ein wenig bändigt? Sprühstärke verwenden geht ja bei Seide nicht, damit habe ich mir bei anderen Gelegenheiten auch schon geholfen. Für erhoffte Ratschläge schon mal vielen Dank! Bearbeitet 22. August 2020 von laquelle Feintuning *grins* der Rechtschreibung
Topcat Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 zum Zuschneiden: der Stoff meiner letzten Bluse ist nicht mal mit Gewichten gerade auf der Schneidematte grad liegengeblieben - ich hab ihn dann mit Klammern an die Matte gefesselt Nähen - sehr sehr sehr viele Stecknadeln, dann heften (mit der Hand) innerhalb und außerhalb der Nahtlinie, ev. Stecknadeln drinnen lassen............. langsam nähen, Füßchen heben, ev mit wondertape kleben (dann mit antiglue-Nadeln nähen).......... hast wohl Alles schon mal gehört/gelesen. Mir ist jedenfalls (leider) noch kein hexhex-Wundertipp über den Weg gelaufen Vielleicht taucht er ja hier auf
lea Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 vor 1 Minute schrieb Topcat: zum Zuschneiden: der Stoff meiner letzten Bluse ist nicht mal mit Gewichten gerade auf der Schneidematte grad liegengeblieben - ich hab ihn dann mit Klammern an die Matte gefesselt Ich habe solche Seiden auch schon an den Rändern mit Klebeband auf den Tisch geklebt Oft hilft es auch, zum Zuschneiden einen Bettbezug oder einen anderen Stoff unterzulegen. Beides gilt natürlich für das Zuschneiden mit Schere. Grüsse, Lea
laquelle Geschrieben 22. August 2020 Autor Melden Geschrieben 22. August 2020 (bearbeitet) @Lea Danke, aber ich habe weder Matte noch Klammern. Eine Biber-Unterlage für die eigentliche Tischwäsche habe ich, darauf könnte ich den Stoff stecken. Ich habe einen vermaßten Schnitt einer Carmenbluse, Raglan mit einem viereckigen Ausschnitt ... kommt mir aber auch riskant vor. Ich glaube, ein geometrischer Schnitt ist das beste. Bearbeitet 22. August 2020 von laquelle
rotschopf5 Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 Und wenn Du ihn mit Sprühzeitkleber auf Papier aufbringen würdest?
Topcat Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 vor 4 Minuten schrieb rotschopf5: Und wenn Du ihn mit Sprühzeitkleber auf Papier aufbringen würdest? wenn der Stoff echte Seide ist, hätt ich da grobe Bedenken wegen ev. Flecken
Indianernessel Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 Manchmal hilft Seidenpapier mitnähen
laquelle Geschrieben 22. August 2020 Autor Melden Geschrieben 22. August 2020 Danke erstmal für Eure Tipps. @Topcat Ne, gehört habe ich kaum etwas von den Ratschlägen, da mir ein solcher Stoff selten unterkommt.
rotschopf5 Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 @Topcat kann man ja vorher an einem kleinen Stück ausprobieren.
achchahai Geschrieben 22. August 2020 Melden Geschrieben 22. August 2020 In Wiki How gibt es eine recht gute Erklärung, wie man Seide am besten zuschneidet, und was man beim Nähen beachten sollte. Man muss nur darüber hinwegsehen, dass es eine nicht besonders gelungene Übersetzung ist, die Überschriften sind zB recht irreführend („Schneide ein Schnittmusterteil auf einmal aus“ = keine zwei aufeinander liegenden Stoffschichten). Der Text erklärt dann aber, was wirklich gemeint ist
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 (bearbeitet) @achchahai Danke, die Lektüre war sehr nützlich. Dann brauche ich also den Stoff-Stabilisator (das ist was anderes als Sprühstärke habe ich verstanden?) und Seidenstecknadeln. Der erforderliche Zellstoff ist Küchenkrepp, denke ich. Den Text versteht man ganz gut, aber danke für die Warnhinweise. Bearbeitet 23. August 2020 von laquelle
lea Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 vor 6 Minuten schrieb laquelle: Dann brauche ich also den Stoff-Stabilisator (das ist was anderes als Sprühstärke habe ich verstanden?) und Seidenstecknadeln. "Stoff-Stabilisator" habe ich noch nie gesehen (könnte ein Übersetzungsfehler sein) und auf Seide würde ich auch nichts aufsprühen. Wenn's denn unbedingt sein muss: das geht nur, wenn die Seide waschbar ist. Trotzdem vorher an einem Reststück probieren (mit Waschen!). Und bei Stecknadeln einfach hochwertige, sehr dünne und unbeschädigte nehmen. Ich habe die "extra fine" von Clover. Baumwollnähgarn halte ich auch für keinen guten Tipp; ich würde feines Polyesterhähgarn nehmen (120 oder 150, je nachdem, wie fein der Stoff ist). Grüsse, Lea
nowak Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 (Wir hatten hier übrigens auch schon mal eine kleine Artikelserie zur Seidenverarbeitung. )
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 (bearbeitet) @nowak Bearbeitet 23. August 2020 von laquelle
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 Ich konnte grad im letzten Feld nichts mehr schreiben ... Danke für die Artikelserie, das wusste ich nicht. Hab' ziemlich Respekt vor dem Stoff, würde aber eine Bluse daraus gerne tragen.
nowak Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 vor 10 Minuten schrieb lea: "Stoff-Stabilisator" habe ich noch nie gesehen Ich habe es gerade mal gegoogelt... wird wohl vor allem im Bastelbereich verwendet und um Stoffe mit einem der beliebten Schneidplotter bearbeiten zu können. Irgendwo hieß es sinngemäß, im Gegensatz zur nur auf der Oberfläche aufliegenden Sprühstärke würde der Stoffstabilisator in den Stoff eindringen. Das würde ich definitiv vorher an einem Reststück testen! Und auch, ob man es in dem Zustand verarbeiten kann. Denn nach dem Zuschnitt, aber vor dem Nähen zu waschen halte ich bei Seide für keine gute Idee, bei fludderiger Seide sogar für eine ausgesprochen schlechte Idee. Generell würde ich bei einem sehr fludderigen Stoff empfehlen, einen nicht zu engen Schnitt mit möglichst wenig Nähten und Abnähern zu wählen.
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 Das mit dem einfachen Schnitt hatte ich oben schon einmal angedeutet, damit der Zuschnitt (und das Nähen) nicht so eine Tortur wird ... Kann sein, dass ich ihn auch schon einmal gewaschen habe, es gibt bereits mehrere Anläufe den Stoff zu vernähen, die allesamt ausgingen wie das Hornberger Schießen. Aber mit 97 werde ich die lebhaften Farben wohl nicht mehr tragen wollen.
Kitkath Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 Hallo laquelle, Ich bin bei den meisten Stoffen sehr schmerzbefreit (kaufe aber meist auch eher günstig ein). Meine Seidenstoffe (weiß den Namen nicht, aber vergleichbar zu pongé-Stoffen beim Seidenmalen) habe ich tatsächlich immer vorher ins Wollwaschprogramm geworfen. Und für ein Blusentop mit selbstgekochter Reisstärke eingesprüht. Das hat wahre Wunder geholfen und ging nachher problemlos wieder raus. Möchtest du denn eine "richtige" Bluse mit Knopfleiste etc? Ich war mit meinem Schnitt für den fluddrigen Stoff sehr zufrieden, ein "sehr einfaches" Blusentop von Burda, das ich später mal raussuchen kann, wenn das hilft... Aber auch hier: meine Ansprüche sind weit von Perfektionismus entfernt ;-)
achchahai Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 Ich habe wahrscheinlich mal wieder nur das gelesen, was ich lesen wollte und bei mir ist hängengeblieben, dass man die Schnittkanten mit einer ganz dünnen Vlieseline verstärken soll, die dann eben nur die Naht stabilisiert Trau Dich einfach mal ran an die Seide, sie beißt nicht! Ich habe mit 13 Jahren mit Seidenmalerei angefangen, den Part mit dem ganzen Gutta-Gedöns dabei ganz schnell hinter mir gelassen und mich ansonsten vom Lampenschirm über Kleidungsstücke und Kissenbezügen bis hin zur Wanddeko an allem versucht. Mir hat damals niemand gesagt, dass Seide schwierig zu verarbeiten sei und glaube mir, in dem Alter waren meine Näherfahrungen bei weitem noch nicht ausgeprägt! Auch wenn ich zugegeben wenig Seidenblusen nähe, habe ich noch heute kein Problem mit dem Material. Manchmal hilft es einfach, „gedankenlos“ an den Stoff zu gehen und einfach zu machen. In meinen Augen ist die gute Schere und eine neue Nadel in der Maschine dabei die halbe Miete. Und die richtige Einstellung zum Stoff, Seide ist nämlich einfach nur genial und viel robuster als man oft denkt!
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 (bearbeitet) Danke @Kitkath Mir geht es zunächst darum, etwas Luftiges für heiße Tage zu haben (diesen Sommer habe ich die Kurve nicht mehr erwischt) und den Stoff nicht liegen zu lassen, bis ich zu alt bin dafür. Ich habe schon an eine Carmenbluse gedacht oder einfach ein T-förmiges Teil mit einem Loch oben für den Kopf. Bei beiden kann man ja einen Gummizug in die Ärmel machen ... also nicht high end mit Knopfleisten, Volants und Godets. Danke @achchahai ich werde es beherzigen. Bearbeitet 23. August 2020 von laquelle
Kitkath Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 Ich habe das Schnittmuster gefunden, das ich gut für den sehr flatterigen Stoff fand: https://www.burdastyle.de/produkt/magazin-schnitt/tunika-05-2011-103_103-052011-DL Ich habe es ein bisschen tailliert (nicht zu sehr, damit der Stoff nicht unter Spannung gerät) und in genehmer Länge genutzt. Aber gerade mit ein bisschen Muster fand ich das auch ganz passend.
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 (bearbeitet) Oh danke. Ich trage 46, das sollte gehen? Nun habe ich einige Kreationen angesehen, die damit genäht wurden, etliche gefallen mir wirklich gut. Bearbeitet 23. August 2020 von laquelle
Großefüß Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 vor einer Stunde schrieb laquelle: Kitkath Mir geht es zunächst darum, etwas Luftiges für heiße Tage zu haben Oh je. Meine Erfahrung, daß bei warm und schwitzig Seide nicht geeignet ist. Aufgrund der geringen Masse kann sie nicht viel Schweiß aufsaugen und klebt schnell unangenehm am Körper. Ich hatte in den 80/90er einige Seidenblusen und habe die gern getragen. Aber an heißen Tagen gingen die nicht. Da finde ich leichte Viskosewebstoffe besser.
laquelle Geschrieben 23. August 2020 Autor Melden Geschrieben 23. August 2020 @Großefüß Umso besser, dann schaffe ich es vielleicht noch sie diesen Restsommer zu tragen. Wenn möglich, gehe ich an heißen Tagen nicht aus dem Haus bzw. verlasse das Grundstück nicht und bin nur dürftig mit Spaghettiträgerhemdchen und Hose bekleidet.
Capricorna Geschrieben 23. August 2020 Melden Geschrieben 23. August 2020 Für heiße Tage finde ich Seersucker extrem gut geeignet. Der steht halt von Natur aus von der Haut ab. Ist dafür aber natürlich kein fließender Stoff... Aber auch ein körpernahes Shirt aus diesem Stoff hat weniger Hautkontakt als ein weites, fludderiges, das sich an den Körper anschmiegt und dann mit Schweiß vollsaugt.
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