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Das richtige Set-up zum Durchstarten. Industrienähmaschine Ja/Nein?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo alle zusammen,

 

Da ich gerne meine Schneiderfähigkeiten weiter ausbilden möchte und etliche Projekte im Sinne habe wie Hosen, Hemden, Anzüge, Mäntel, Taschen, etc., habe ich mich nun dazu entschlosen, mich mit den dafür erforderlichen Maschinen auszustatten.  Seither habe ich eine Dorina 333 verwendet, die meinen Ansprüchen allerdings nicht gerecht wird: sehr langsames Nähen, Fehlstiche, Verheddern des Unterfadens (trotz etlichen Versuchen die Fadenspannung zu justieren), Versagen bei mehreren Lagen Stoff, zu geringer Hub des Nähfuß, unsaubere Knopflöcher. Ich habe mich hier im Forum zwar bereits ein wenig eingelesen, bin mir aber immer noch nicht schlüssig, was es denn nun für eine Maschine bzw. welche Maschinen es nun werden sollen.  Ich bin jemand der gerne nur einmal kauft und auch gerne mal tiefer in die Tasche greift, wenn man dafür dann auch etwas bekommt, das den Ansprüchen mehr als genügt, robust und wartungsfreundlich ist und die Jahre überdauert. 

 

Für den Großteil der Arbeit brauche ich hauptsächlich einen Geradstich, weshalb ich dafür eine Industrienähmaschine in Betracht ziehe.

Automatischer Fadenabscheider und automatisches Vernähen (mit letzerem meine ich das automatische Vor- und Zurücknähen am Anfang oder Ende der Naht) finde ich praktisch.

Zwei Modelle habe ich in der näheren Auswahl:

 

 

Mit Beiden scheint man ziemlich viele Arten von Stoffen und Lagen nähen zu können. Bei der Jack A2 frage ich mich, wie es da mit Wartung und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen aussieht. Die Jack A2 hat dem Anschein nach kein automatisches Vernähen. Generell frage ich mich auch, wo man eine Industrienähmaschine am besten bezieht. Hat jemand schon Erfahrungen mit den genannten Maschinen sammeln können?

 

Eine alternative Idee wäre eine alte, robuste Maschine mit einem Leistungsstarken Motor aufzurüsten. Folgende Maschinen hätte ich da im Sinn:

 

  • Pfaff 30,130, 60 (?)

 

Für eine wie neu erhaltene Pfaff 60 mit Handkurbel hätte ich beispielsweise ein Angebot für 45€ in Aussicht. 

Da frage ich mich, ob man mit so einer aufgerüsteten Pfaff eine ähnliche Leistung beim Nähen erreicht, wie mit einer der oben genannten Industrienähmaschinen?

Hat jemand eine Kaufempfehlung für einen guten Motor parat?

 

Eine weitere Alternative wäre noch die Anschaffung einer höherwertigen Haushaltsnähmaschine, falls es da eine gibt, die professionellen Ansprüchen gerecht wird.

 

Es würde mich freuen, Eure Einschätzungen und Empfehlungen zu hören!

 

PS.: Des Weiteren bedarf es noch einer anständigen Overlock Maschine und einer Maschine für Knopflöcher. Da habe ich mich allerdings selbst noch nicht eingelesen. Ich freue mich aber natürlich trotzdem über eine Kaufempfehlung.

 

Viele Grüße,

Paul

 

Bearbeitet von P451M
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Geschrieben

Hallo,

Willkommen hier im Forum.

 

Vielleicht erzählst du noch näheres zu dir und deinen Nähprojeken, damit wir deine Ziele besser verstehen. Nähst du nur für dich oder gewerblich? Hast du evtl. eine Schneiderausbildung oder ähnliches?

 

Denn hier nähen sehr viele viel Kleidung usw auf den üblichen Haushaltsmaschinen.

 

Hab gerade nachgesehen. Bei so ner Billigmaschine wie der Dorina kannst du weder Qualität noch Komfort erwarten. Zwischen der und ner Industriemaschine liegen aber Welten von guten Maschienen auch in Haushaltsbereich. Lies mal hier im Kaufberatungsbereich zu den höherpreisigen Maschienen. So ab 1000 € gibt es tolle Maschienen mit viel Komfort.

 

Meine neue Husqvarna Viking Sapphire 930 näht sehr präzise Stiche und Knopflöcher und hat viel Komfort funktionen. Automatische Fadenspannung, abänderbar. Andere Hersteller haben auch tolle Maschienen, sind aber nicht alle gleich gut bei Knopflöchern.

Geschrieben

Ich bin etwas verunsichert ... wie kommt jemand darauf von einer Plastik-Billig-Maschine sofort auf eine Industrie-Geradstichmaschine wechseln zu wollen?

 

Wieviel Erfahrung hast Du denn, hast Du nähen gelernt oder hast Du schon viel genäht?

 

Geschrieben

Hallo,

vor 7 Stunden schrieb P451M:

Eine alternative Idee wäre eine alte, robuste Maschine mit einem Leistungsstarken Motor aufzurüsten. Folgende Maschinen hätte ich da im Sinn:

 

  • Pfaff 30,130, 60 (?)

 

Für eine wie neu erhaltene Pfaff 60 mit Handkurbel hätte ich beispielsweise ein Angebot für 45€ in Aussicht. 

Da frage ich mich, ob man mit so einer aufgerüsteten Pfaff eine ähnliche Leistung beim Nähen erreicht, wie mit einer der oben genannten Industrienähmaschinen?

 

nein, die Pfaff 30 und 60 haben einen CB-Greifer, da ist bei etwa 1.000 Stiche/min Schluß, deine Dorina dürfte bei 700 bis 800/min liegen. Das wäre also keine echte Verbesserung bei der Geschwindigkeit. Abgesehen davon sind das natürlich sehr robuste Maschinen und eine 60 mit Handkurbel eine echte Rarität.

 

Die Pfaff 130 hat den Doppelumlaufgreifer und kann deutlich schneller nähen, gute 2.000 Stiche/min sind da drin und Zickzack kann sie auch noch.

Aber dann würde ich eher zur 138 raten, da hat man dann gleich den Kniehebel mit dabei. Automatisches Vernähen und Fadenschere fehlen dann aber immer noch.

 

Die Janome 6700 hat diese Komfort und auch noch gute Knopflöcher, ist schneller als die Dorina und zumindest semiprofessionell. Wenn man mit einer Maschine zurechtkommen will einen Blick wert.

 

Geradstich-Industrienäher wie die Jukis werden oft auch in gebraucht und günstig angeboten. Das kann ein heruntergenudeltes Exemplar aus einer Näherei sein, aber manchmal auch ein kaum genutzter Fehlkauf einer Privatperson. Vielleicht findet man da etwas in der Nähe.

 

Diese Geradstich-Schnellnäher machen 4 oder 5-Tausend Stiche/min. Das ist heftig! Richtig heftig schnell, wenn man das nicht gewohnt ist. Sind die Nähte überhaupt so lang, dass sich das lohnt?

 

Gruß

Detlef

Geschrieben (bearbeitet)

Wir zuhause haben eine Pfaff 138, die wir nur mehr für gröbere Stoffe und Sachen benutzen.

Und eine Dürrkopp 251. Die hat eigentlich alles was man braucht und auch was du wünschst.

Aber das Allerwichtigste ist, einen Mechaniker dafür zu haben. Bis jetzt hatten wir zwar keine Defekte oder Probleme, aber zb die Nadeln oder bestimmte Füßchen sind bei uns regulär im Geschäft überhaupt nicht zu bekommen.

 

Das was ich schade finde ist das man für Knopflöcher entweder eine eigene Industriemaschine braucht oder trotzdem eine Haushaltsnähmaschine. 

Da ich das nähen auf Industrienähmaschinen gelernt habe, finde ich das nähen auf Haushalts-NM teils sehr mühsam ( und auch sehr langsam).

 

Bearbeitet von sewingforyourlife
Nummer der Maschine war falsch
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb StinaEinzelstück:

Ich bin etwas verunsichert ... wie kommt jemand darauf von einer Plastik-Billig-Maschine sofort auf eine Industrie-Geradstichmaschine wechseln zu wollen?

 

Wieviel Erfahrung hast Du denn, hast Du nähen gelernt oder hast Du schon viel genäht?

 

 

Wenn Paul P451M  sich mit Herrenschneiderei befasst, hat er sicherlich festgestellt, dass er fast ausschließlich den Geradstich benötigt.
Knopflöcher kann man auch gut von Hand nähen  bzw. eine Knopflochmaschine gebraucht dazu erwerben.
Reine Geradstichmaschinen sind im Haushaltsmaschinenbereich kaum noch zu finden, seitdem Brother die PQ 1500 nicht mehr anbietet.
...m.E. völlig logisch, im Gewerbebereich zu schauen :D ...

Geschrieben

Die klassische Herrenschneidermaschinen waren ja die Pfaff 138, Phoenix 249 Universa, Anker MMZ, Gritzner SSZ usw. mit dem Zubehör für Augenknopflöcher, zum Staffieren usw., als der Schneider eine Maschine für alles hatte. Sehr interessant, wenn man in die alten Bedienungsanleitungen schaut, was da alles machbar war und auch an Techniken gezeigt wurde.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank schon mal für die vielen hilfreichen Antworten,

 

kurz zu meinem Hintergrund: ich habe weder Ausbildung noch sonderlich viel Erfahrung im Nähen. Ich habe das Nähen für mich entdeckt, als ich letztens die Dorina, die meine Partnerin mal für kleinere Arbeiten angeschafft hat, dazu verwendet habe, eine gebraucht erstandene Sitzgarnitur aufzupolstern. Aus dem Reststoff habe ich dann eine Herrenhose genäht - mein erstes Mode-Projekt. Den Schnitt habe ich mit Zuhilfenahme einer halbwegs sitzenden Hose selbst kreiert und was das Nähen angeht bin ich erfolgreich einem Video auf Youtube gefolgt. Weitere Mode-Projekte, wie beispielsweise eine weitere Hose oder einen Rucksack/Tasche, konnte ich nicht fertigstellen, da die Dorina dafür einerseits nicht ausgelegt ist und ich adererseits nicht genug Geduld für die Dorina habe. Trotzdem bin ich der Dorina dankbar, dass sie meine ersten Näherfahrungen begleitet hat und dass sie mir klar aufgezeigt hat, welche Anforderungen die nächste Maschine erfüllen muss. 

 

Wie Devil's Dance ganz richtig erkannt hat, habe ich vor, mich weiter in Richtung Herrenschneiderei zu bewegen. Da ich gerne Anzüge und Mäntel kreieren und nähen möchte und dabei auch gerne Stoffe aus dem Hochpreissegment verarbeiten möchte, muss die Maschine einfach einwandfrei arbeiten. Da ich dabei hauptsächlich den Geradstich benötige, denke ich, dass eine Industrienähmaschine meinen Ansprüchen besser genügen würde als eine hochwertige Haushaltsmaschine. Zum einen brauche ich keine Stickfunktionen, Zierstiche etc., zum anderen hätte ich gerne eine Flachbettmaschine, da ich denke, dass dies zur Zuverlässigkeit der Maschine und Handhabung beiträgt. Außerdem hätte ich gerne einen Kniehebel, was Haushaltsnähmaschinen m.E. meist nicht besitzen.  Und bei Preisen von 1000€ für eine hochwertige Haushaltsmaschine scheint zumindest der Preis kein Argument mehr für die Haushaltsmaschine zu sein.  5000 Stiche/Minute werde ich vermutlich nicht brauchen und vll. reichen ja auch 2000. 

 

Habe mich jetzt mal auf det's Empfehlung hin nach einer Pfaff 138 umgeschaut. Das scheint mir eine Möglichkeit zu sein. Allerdings kann ich in meiner Umgebung (Den Haag) nichts passendes finden und habe auch kein Auto zur Verfügung. Ich habe aber eben herausgefunden, dass es in der Gegend einen Händler von neuen und gebrauchten Industriemaschinen gibt und da werde ich bei Gelegenheit mal vorbei fahren. Ich denke ich werde aber auch mal beim lokalen Anbieter für Haushaltsmaschinen vorbei gehen und mich durchprobieren. 

Auf sewingforyourlife's Empfehlung hin habe ich auch nochmal nach Dürkopp-Adler Maschinen geschaut, aber da tue ich mich enorm schwer einen Durchblick zu erhalten und im Vergleich zu Juki sind die doch auch sehr teuer.

 

Was die Jack A2 angeht, die bekommt man neu für ca. 600€ ink. Versand, was mir ein recht günstiger Preis zu sein scheint. 

 

Grüße,

Paul

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von P451M
Geschrieben
22 minutes ago, det said:

Die klassische Herrenschneidermaschinen waren ja die Pfaff 138, Phoenix 249 Universa, Anker MMZ, Gritzner SSZ usw. mit dem Zubehör für Augenknopflöcher, zum Staffieren usw., als der Schneider eine Maschine für alles hatte. Sehr interessant, wenn man in die alten Bedienungsanleitungen schaut, was da alles machbar war und auch an Techniken gezeigt wurde.

 

 

Vielen Dank für die Listung! Das ist sehr hilfreich, die werde ich jetzt mal alle nach und nach durchgehen!

 

Gruß,

Paul

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb P451M:

Verheddern des Unterfadens

Darum die Frage, wie gut du Nähen gelernt hast: Ist es der Unterfaden? Oder der Oberfaden? Weißt du, dass ein Stich erst zuende ist, wenn der Fadengeberhebel oben steht? Fädelst du richtig ein, so dass der Faden von der Oberfadenspannung gepackt werden kann? Sorry, falls du das alles schon weißt :o

Meines Wissens sind so richtige Industriemaschinen welche mit Kupplung, die beim Gasgeben eingekuppelt wird, und mit Starkstromanschluss. Die nähen dann so 5000 Stiche in der Minute. Vielleicht gibt es aber noch andere Zwischenformen; hier hatte mal die Ulla eine Bernina Industriemaschine beschrieben.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb stoffmadame:

 

Meines Wissens sind so richtige Industriemaschinen welche mit Kupplung, die beim Gasgeben eingekuppelt wird, und mit Starkstromanschluss. Die nähen dann so 5000 Stiche in der Minute. Vielleicht gibt es aber noch andere Zwischenformen; hier hatte mal die Ulla eine Bernina Industriemaschine beschrieben.

Die alten Kupplungsmotoren kann man zum Teil sehr einfach gegen modere Servomotoren ersetzen, die haben dann einen 230V-Anschluss, gut regulierbare Geschwindigkeit und oft auch einen Nadelpositionierer oben/unten. Kostenpunkt ab 100,- Euro aufwärts.

 

Die oben verlinkten neuen Juki und Jack haben so einen Servomotor ja bereits eingebaut.

 

Ich hatte mal einen alten Adler Schnellnäher mit Kupplungsmotor - HolladieWaldfee, das ging gut ab mit über 4.000 Stichen/min.

Durch eine kleinere Riemenscheibe am Motor kam ich dann auf 2.600/min als maximale Geschwindigkeit runter, was für mich immer noch viel zu schnell war.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Also ich glaube jetzt nicht, daß Herrenschneiderei unbedingt einen Gradstichnäher braucht, der spielt seine Stärke dann doch eher bei der Geschwindigkeit aus. Die braucht man aber eher bei Massenfertigung.

 

Die Anforderungen sind so, daß (bis auf die Knopflöcher) selbst eine mittelgute Nähmaschine der "üblichen Verdächtigen" bei den Marken das ohne Probleme und auch lange machen sollte. Gerade die klassischen Herrenstoffe sind ja nicht sehr schwierig zu nähen, aus Sicht der Maschine.

(Wolle, Leinen, Baumwolle... alles kein Problem für eine Maschine). - Die Dorina ist schon eher sehr das untere Ende...

 

Dass die Nähfläche nicht groß genug sein kann, das würde ich allerdings auch sagen. Ich nutze schon seit meiner letzten (Haushalts)Maschine den großen Patchworkanschiebetisch. Auch ohne Patchwork. Wobei ein Nähschrank passend zur Maschine ein Flachbett gut ersetzt.

 

Der Rest ist dann Gefühlssache... Ich würde auch nach einem Händler gucken, zumindest in Deutschland gibt es Händler für Industriemaschinen, es gibt auch Händler, die solche gebraucht verkaufen. Man findet deren Angebot nur nicht unbedingt im Internet, bestenfalls Adresse und Telefonnummer und dann muß man halt telefonieren und ggf. vorbei fahren.

Ob man einen Starkstromaschluss hat oder installieren will sollte man sich allerdings überlegen.

 

(Ich habe auch schon Herrenkleidung genäht, nicht viel, aber inklusive handpikierten Einlagen im Mantel und so... an die Maschine hatten die alle keine hohen Ansprüche, das ging auch mit Omas alter Singer. Inzwischen bin ich bei der zweiten Bernina, aber die näht nicht nur gut, die war jetzt vor allem ein Luxusobjekt mit Spielwert. ;) Wobei sie allerdings auch schöne Knopflöcher kann... Als "Arbeitstier" für länger würde ich im Haushaltsmaschinenbereich bei Elna, Janome und Juki gucken, vermutlich reicht die 700 EUR Preisklasse auch, aber bisschen mehr Komfort für mehr Geld schaden auch nicht.)

Geschrieben

@nowak Danke 😊 ... ich dachte schon ich bin deppert, weil ich den Sinn dieser Maschinen bei den Projekten und bei der Erfahrung nicht sehen kann.

 

... und von Hand genähte Knopflöcher sind bei Mänteln toll, bei Hemden ist ein schönes Maschinenknopfloch aber durchaus eine gute Wahl (... und mein Mann hat jedenfalls deutlich mehr Hemden als Mäntel).

Geschrieben
5 minutes ago, StinaEinzelstück said:

@nowak Danke 😊 ... ich dachte schon ich bin deppert, weil ich den Sinn dieser Maschinen bei den Projekten und bei der Erfahrung nicht sehen kann.

 

... und von Hand genähte Knopflöcher sind bei Mänteln toll, bei Hemden ist ein schönes Maschinenknopfloch aber durchaus eine gute Wahl (... und mein Mann hat jedenfalls deutlich mehr Hemden als Mäntel).

 

Hallo StinaEinzelstück, Argumente wären hilfreich. Vll. kannst du das ja ausführen. Ich sehe zumindest, dass der Schneider in der von mir verlinkten Videoanleitung einen Jack Geradstichnäher verwendet.

 

Grüße,

Paul

Geschrieben (bearbeitet)

@P451M 

 

@nowak hat die Punkte ja schon zum Teil angesprochen.


Du hast soweit ich verstanden habe noch nicht wirklich viel Erfahrung, bisher nähst Du mit einer Maschine, welche am absolut untersten Qualitätsende ist und jetzt suchst Du sofort Profimaschinen.

 

Das ist, als ob Du bisher auf einer alten Schwalbe (Roller aus der DDR - für alle U40) durch die Gegend getuckert wärst und jetzt auf Formel1-Silberpfeil wechseln würdest.

 

In meinen Augen passt zu dem was Du nähen möchtest eher erst einmal ein gutes Arbeitstier aus dem Haushaltsbereich ... dann kannst Du Erfahrung sammeln, alles nähen was Du angesprochen hast und benötigst auch erstmal keine Overlock oder so Spezialitäten wie Knopflochmaschinen.

 

Natürlich machen die Industriemaschinen mehr her - aber ich finde sie nicht überzeugend für Deine Projekte.

 

Elna eXcellence 720PRO wäre in meinen Augen z.B. passend.

Bearbeitet von StinaEinzelstück
Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb P451M:

. Ich sehe zumindest, dass der Schneider in der von mir verlinkten Videoanleitung einen Jack Geradstichnäher verwendet.

 

Grüße,

Paul

Berufsschneider verwenden schon mal Industriemaschinen, da die Maschinen jeden Tag viele Stunden laufen.

Viele Änderungsschneiderei en arbeiten auch nur mit Haushaltsmaschienen.

 

Wenn dir das nicht Argumente genug ist, das Zigtausende Hobbyschneider und -innen mit Haushaltsmaschienen tolle Kleidung und Quilts nähen  dann hol dir einfach ne Industriemaschine. Ich gehe davon aus, dass du Platz und Geld genug hast dafür.

Geschrieben (bearbeitet)

Sorry,

vor einer Stunde schrieb StinaEinzelstück:

Du hast soweit ich verstanden habe noch nicht wirklich viel Erfahrung, bisher nähst Du mit einer Maschine, welche am absolut untersten Qualitätsende ist und jetzt suchst Du sofort Profimaschinen.

 

Das ist, als ob Du bisher auf einer alten Schwalbe (Roller aus der DDR - für alle U40) durch die Gegend getuckert wärst und jetzt auf Formel1-Silberpfeil wechseln würdest.

eine Dorina 333 mit einer Schwalbe zu vergleichen ist eine massive Beleidigung für jede Schwalbe!

Eine Schwalbe ist langlebig, gut reparierbar und verfügt auch nach 55 Jahren immer noch über eine Ersatzteilversorgung, nach der sich viele Besitzer einer 10, 15 Jahre alten Nähmaschine die Finger lecken würden.

 

Die Dorina ist da eher der 999,- Euro Scooter aus der Versandhauskatalog, bei dem jeder Zweiradmechaniker das Weite sucht, wenn er ihn reparieren soll, außerdem fährt der nur 45 km/h, wenn er denn anspringt.

 

Die o.g. Schnellnäher sind zwar sehr schnell, aber viel haltbarer als ein Formel1-Auto, das

 nach zwei, drei Rennen schon einen neuen Motor brauchen.

Dank Servomotor können die Schnellnäher zwar schnell, aber auch gut langsam nähen. Normalerweise kann man die Maximalgeschwindigkeit einstellen, also Formel 1, aber nur bis zum 3. Gang oder so.

Da der Doppelumlaufgreifer 5.500 Stiche/min kann, hält der bei langsamerem Nähtempo vielleicht ewig.

 

Wenn man auf Fadenabschneider und automatisches Verriegeln verzichtet, bekommt man bei ebay für ca. 700,- Euro mit Tisch, Kniehebel und Servomotor eine Maschine (Juki DDL 8700), die man wahrscheinlich noch an seine Enkel vererben kann.

Dagegen ist doch selbst die hochgelobte und fast doppelt so teure Brother PQ 1500 o.ä. nur ein lahmes Plastikspielzeug (allerdings mit Fadenschere).

 

Der Vorteil eines großen Maschine ist der Platz rechts der Nadel. Den gibt es bei den großen Haushaltsmaschinen natürlich auch, dann bin ich aber im Preisbereich der Geradstich-Industriemaschine.

 

vor 53 Minuten schrieb Großefüß:

Berufsschneider verwenden schon mal Industriemaschinen, da die Maschinen jeden Tag viele Stunden laufen.

Viele Änderungsschneiderei en arbeiten auch nur mit Haushaltsmaschienen.

 

Wenn dir das nicht Argumente genug ist, das Zigtausende Hobbyschneider und -innen mit Haushaltsmaschienen tolle Kleidung und Quilts nähen  dann hol dir einfach ne Industriemaschine. Ich gehe davon aus, dass du Platz und Geld genug hast dafür.

Im professionellen Bereich würde ich immer mit stabilem Kniehebel arbeiten. Die Änderungsschneider hier im Ort haben alle mindestens einen Gewerbenäher, der hier ums Eck näht fast alles mit der Pfaff 138.

 

Natürlich kann man mit einer guten Haushaltsmaschine hochwertige Sachen nähen. Man kann auch mit einer billigen Maschine und viel Fluchen hochwertige Sachen nähen, muss eventuell dann mehr trennen.

Mit gutem Werkzeug macht es aber einfach mehr Spaß und wenn man den Platz hat, dann ist eine Profimaschine mit großem Tisch und Kniehebel einfach nur klasse.

 

Gruß

Detlef

 

 

 

 

Bearbeitet von det
-s
Geschrieben

Industriemaschinen sind nicht meine Spezialität, aber ich versuche mal, das zu erklären.

 

Neben der Geschwindigkeit liegt ein Vorteil dieser Maschinen im Motor. Der ist darauf ausgelegt, dauernd zu laufen. In einer Näherei tut er das auch, weil eben eine Näherin (oder im Schichtbetrieb auch mehrere) an der Maschine sitzt, die ständig die gleiche Naht näht. Der Motor muß Stunden am Stück durchlaufen können und tut das auch.

 

Auch in einer Schneiderei wird oft viel und mit wenig Unterbrechnung genäht. Erst recht bei einer Änderungsschneiderei. Dazu kommt, dass Schneider, die in der Industrie gelernt haben, oft auf solchen Maschinen gelernt haben und sie daher bevorzugen. Und natürlich ist die Belastung auch in einer Änderungsschneiderei höher, als bei einer Haushaltsnähmaschine, weil sie letztlich fünf oder sechs Tage die Woche über mehrere Stunden läuft.

 

Wenn man vor allem für sich selber näht und klassische Herrenschneiderei betreibt ist das aber nicht das, was man tut. Drei Nähte, Bügelbrett, zwei Nähte, Bügelbrett,... fünf Nähte, Bügelbrett... dazwischen stecken, vielleicht mal was heften... Selbst wenn man sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr drei oder vier Stunden seinem Hobby widmet, läuft die Maschine nicht vier Stunden am Stück. Sondern eben nur relativ kurz, dann hat sie wieder Pause. Läuft wieder, hat wieder Pause...

 

Man braucht schlichtweg keinen Motor, der ununterbrochen nähen kann.

 

Zumindest nicht für Kleidung. Beim Quilten wäre er noch am ehesten nützlich.

Gleiches gilt für einen besonders großen Durchlass rechts der Nadel. Kommt beim normalen Bekleidungsnähen eigentlich nicht vor. (In der 'Änderungsschneiderei noch eher, weil die ja nicht alles auftrennen.)

 

Dafür muß man mit der hohen Geschwindigkeit erst mal präzise nähen können. Dazu kommt, daß Haushaltsmaschinen inzwischen wartungsarm ausgelegt sind. Die muß man nicht ständig Ölen etc. und wenn ich was verstellen will, brauche ich in der Regel kein Werkzeug dafür, sondern es gibt bequem zugängliche Schalter, Knöpfe und Hebel.

 

Der Industrieschnellnäher ist nicht automatisch besser. Er ist anders.

 

Die Frage ist, was du brauchst.

 

Aus dem was du bisher geschrieben hast, lese ich keine Gründe, die für einen Industrienäher sprechen, weil du nichts machen zu wollen scheinst, wo der wirklich seine Stärken hat.

 

Das muß dich jetzt aber nicht abhalten, wenn du dich einfach besser damit fühlst, dann versuch das.

 

Ich würde (aber das tue ich immer) aber empfehlen, sowohl mal bei einem guten Händler für Haushaltsnähmaschinen hochwertigere Modelle Probezunähen als auch auf einem Schnellnäher. (Vielleicht lässt sich auch, ggf. gegen Entgelt, eine Schneiderei mal eine halbe Stunde an ihre ran.) Und zu gucken, was sich letztlich für dich im Handling gut anfühlt.

 

Auch in mancher Schneiderei stehen Haushaltsmaschinen, auf denen Hemden, Anzüge oder Brautkleider genäht werden. Vermutlich nicht gerade Dorinas, aber wir redeten ja über Nähmaschinen, nicht über Türstopper.

 

(Ein John Deere Traktor ist ein tolles Fahrzeug, wenn du damit ein Feld pflügen willst. Für die Fahrt in den Urlaub, um die Kinder in die Schule zu bringen oder den Trip in die Innenstadt nicht so. Spätestens wenn du vor dem Parkhaus stehst... ;) Dann ist dir der Mercedes oder auch der Golf oder sogar der Nissan Micra lieber.)

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb StinaEinzelstück:

@P451M 

 

@nowak hat die Punkte ja schon zum Teil angesprochen.


Du hast soweit ich verstanden habe noch nicht wirklich viel Erfahrung, bisher nähst Du mit einer Maschine, welche am absolut untersten Qualitätsende ist und jetzt suchst Du sofort Profimaschinen.

 

Das ist, als ob Du bisher auf einer alten Schwalbe (Roller aus der DDR - für alle U40) durch die Gegend getuckert wärst und jetzt auf Formel1-Silberpfeil wechseln würdest.

 

In meinen Augen passt zu dem was Du nähen möchtest eher erst einmal ein gutes Arbeitstier aus dem Haushaltsbereich ... dann kannst Du Erfahrung sammeln, alles nähen was Du angesprochen hast und benötigst auch erstmal keine Overlock oder so Spezialitäten wie Knopflochmaschinen.

 

Natürlich machen die Industriemaschinen mehr her - aber ich finde sie nicht überzeugend für Deine Projekte.

 

Elna eXcellence 720PRO wäre in meinen Augen z.B. passend.

Das klingt, als wenn du meinst, man müsse sich die Berechtigung, mit einfachem, zweckmäßigem Werkzeug zu arbeiten, erst durch Pflichtstunden an einer funktionell überladenen Haushaltsmaschine "verdienen" :D.
Ich finde es beeindruckend, dass jemand in der Lage ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Versuchungen all der technischen Spielereien zu widerstehen ;) ...

Geschrieben

Hallo,

vor 39 Minuten schrieb nowak:

Industriemaschinen sind nicht meine Spezialität, aber ich versuche mal, das zu erklären.

 

Neben der Geschwindigkeit liegt ein Vorteil dieser Maschinen im Motor. Der ist darauf ausgelegt, dauernd zu laufen. In einer Näherei tut er das auch, weil eben eine Näherin (oder im Schichtbetrieb auch mehrere) an der Maschine sitzt, die ständig die gleiche Naht näht. Der Motor muß Stunden am Stück durchlaufen können und tut das auch.

das gilt für den klassischen Kupplungsmotor, der lief wirklich den ganzen (halben?) Tag durch, obwohl er zwei Drittel der Zeit nichts zu tun hatte.

Die modernen Servomotoren unterscheiden sich von den Motoren, die in einer guten Haushaltsmaschine stecken, eigentlich nur durch die Größe und die Kraft, so etwa Faktor 10 mehr.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Fürs Erste würde ich mich eine robuste Zickzackmaschine zulegen. Obwohl der Geradstich der meist gebrauchte Stich ist, gibt es in der Herrenschneiderei immer wieder kleinere Arbeiten wo der Zickzackstich nÚtzlich ist, z.B. schließen von Abnäher in Haareinlagen, Riegel an Tascheneingriffen oder Gürtelschlaufen anbringen, Nahtkanten versäubern wenn keine Overlockmaschine verfügbar ist, usw. Wenn die Maschine auch noch ordentliche Wäscheknopflöcher machen kann, um so besser. (Mit Haushaltsmaschinen gemachte Augenknopflöcher haben in der Herrenschneiderei eigentlich nichts zu suchen, können höchstens als Vorlage für Handarbeit verwendet werden.) Eine Geradstichplatte sollte schon dabei sein, mit schmalerem Transporteur und Fuß. Wenn irgendwie möglich, die Maschine in einen Tisch einbauen (lassen).


Zwar setze ich meine Industriemaschine, der auch nur Geradstich kann, sehr gerne ein (sie ist mit verschiedenen Zusatzeinrichtungen ausgerüstet), aber ich habe immer auch eine Zickzackmaschine zur Verfügung. Also, wenn man genug Platz hat und sich später eine Geradstichmaschine anschafft, ist die Zickzackmaschine damit nicht überflüssig geworden.


Neben eine Nähmaschine braucht man selbstverständlich noch eine vernünftige Bügel/Presse-Einrichtung. Wenn man genügend Platz und Geld hat gerne einen Bügeltisch mit Heizung und Absaugung und Hochdruck-Dampfbügeleisen mit Dampfkessel und Formkissen. Und dann könnte man noch investieren in Overlockmaschine, Blindstichmaschine, Augenknopflochautomat, Rollpikiermaschine, Fixierpresse, usw.

 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb det:

Dorina 333 mit einer Schwalbe zu vergleichen ist eine massive Beleidigung für jede Schwalbe


da hast Du vollkommen recht 😊 ... ich war gestern nur zu müde was wirklich Passendes zu finden 😉

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb det:

g. Schnellnäher sind zwar sehr schnell, aber viel haltbarer als ein Formel1-Auto, das

 nach zwei, drei Rennen schon einen neuen Motor brauchen.


Warst Du schon mal in Mulhouse bei Schlumpfs? ... wunderschön die Silberpfeile ... 


@Devil's Dance in meinen Augen irrst Du hier gewaltig. Da wiederseht niemand Spielzeug, sondern es ist die klassische Vorstellung von Männerspielzeug: groß, schnell, laut, ... ob es Sinn macht ist aber eine andere Frage. 

Geschrieben

Ich frag mich nur, warum man sich eine Industrienähmaschine - also einen Schnellnäher- kaufen möchte, und dann den Motor tauscht damit die Maschine langsamer näht. Wir haben einen Starstromanschluss zuhause für die zwei Maschinen, beide kann man aber genauso wie Haushaltsmaschinen mit dem Fußpedal eigenständig regulieren.

 

Meiner Meinung sind weder Industriemaschinen noch Haushaltsmaschinen einfach nur Spielereien, sie sind beides Arbeitsmaschinen. Weder bei der Industriemaschine wird das "Professionelle" ( welches hier öfters als Argument gekommen ist) mitgeliefert, noch sind Haushaltsnähmaschinen "nur" für den häuslichen (sprich Hobby) Bereich.

Ob Professionell oder Hobby entscheided nicht die Maschine sondern die Person die davor sitzt.

 

Es ist größtenteils eine Frage des Gefühls. Mit welcher Maschine komm ich klar etc. 

Bei mir persönlich ist es wie schon erwähnt zb. Dass ich Indistrienäher bevorzuge, weil ichs darauf gelernt hatte. ( In der Schule hatten wir nur Industriemaschinen). Somit bin ich die gewohnt und kann mich schwer umstellen...obwohl mich einige Zierstichvarianten von manchen Maschine schon verleiten könnten.

 

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