nowak Geschrieben 22. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Oktober 2012 Hoppla, jetzt mußte ich mal weg und der Termin hat etwas gedauert... Weiter geht es mit dem Hosenschlitz. (Es gibt übrigens ziemlich viele Möglichkeiten, in welcher Reihenfolge man den Schlitz näht, das ist eine davon. Man kann es auch anders machen, aber da ich zu faul war nachzugucken, nehme ich hier einfach die Anleitung von Burda.) Zuerst wird die Schrittnaht genäht, aber nur von der inneren Beinnaht bis zum Schlitzende. Das Schlitzende ist eine der wenigen Markierungen, die ich fast immer auf den Stoff übertrage. Dann wird die rechte Seite gebügelt. Der Besatz wird genau an der vorderen Mitte umgebügelt. (Ist ja eine Damenhose...) Die vordere Mitte markiere ich nicht, ich habe einen kleinen Knips oben wo sie anfängt und bügle dann so, daß es genau zu dem Punkt geht, wo ich mit Nähen aufgehört habe. Falls es mal um einen oder zwei Millimeter nicht aufgeht, richte ich mich einfach nach meiner Naht. Wenn diese Bügelkante gerade ist, dann sieht der Hosenschlitz hinterher auch gerade aus. Jetzt muß ich noch mein Hüftpassenteil korrigieren. Das hat eine Nahtzugabe, die ich da gar nicht brauche, die muß abgeschnitten werden. (Die Anleitung macht das schon vorher, ich bin aber zu faul, das abzumessen. Ich schau jetzt einfach, um wie viel das Teil zu lang ist. Und schneide es entsprechend ab. Danach wird der Beleg wieder drüber geklappt. Auf der linken Seite mache ich das so ähnlich, nur nicht genau auf der vorderen Mitte, sondern etwas daneben. Das ein kleiner Untertritt stehen bleibt. Burda sagt 5mm, ich glaube, meiner ist eher sechs, vielleicht sieben. Das geht nach Augenmaß und hier spielt ein Millimeter keine Rolle. Ich ziehe auf dem Bild mal die Schrittnaht auseinander, damit man sieht, auf der rechten Seite geht die gebügelte Falte genau bis zum Ende der Naht, auf der linken Seite liegt sie etwa einen halben Zentimeter daneben. Danach kommt wieder der Teil mit dem Abschneiden des Hüftpassenteils. Hier weiche ich von Burda ab, weil Burda hier vorsieht, das Hüftpassenteil nur so groß wie den Taschenbeutel zu schneiden. Ich mag das aber ganz gerne, wenn beide Hüftpassen bis zum Schlitz laufen. Und wenn man jetzt den Schlitz zulegt, vordere Mitte auf vordere Mitte, dann liegt von hinten gesehen die linke Seite über der rechten Seite, ich habe also einen kleinen Untertritt.
nowak Geschrieben 22. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Oktober 2012 An die linke Seite, also die mit dem kleinen Untertritt, wird der Reißverschluss zuerst angenäht. Ich mache ihn auf, lege ihn an die Kante und nähe mit dem Reißverschlussfuß. Heften oder stecken lasse ich weg, außer der Stoff ist extrem flutschig (wobei das eh gegen eine Hose generell sprocht... ). Es ist eine schöne Kante, man kann die Reißverschlußzähnchen sauber anlegen und einfach runter nähen. Praktisch ist es, wenn man einen Reißverschluß hat, der länger ist als der Schlitz. Dann kann man den Schlitten ganz nach unten schieben und er ist beim Nähen nicht im weg. Hinterher kann man ihn dann kürzen. Dann schließe ich den angenähten RV wieder. (Bißchen bügeln der Naht mit einem Bügeltuch schadet auch nicht...) Jetzt klappe ich die rechte Seite drüber, die Kante liegt an der vorderen Mitte bzw. an der Fortführung der Naht. Auch hier richte ich mich im Zweifelsfall nach meiner Naht, nicht nach der eigentlichen vorderen Mitte. Falls die Mitte nämlich zwei Millimeter aus dem Lot ist, sieht das keiner, trifft der Schlitz nicht die Schrittnaht, nimmt man das auch bei einem Millimeter schon wahr. Ich stecke ganz vorne an der Kante durch alles Stofflagen. Von hinten sieht das so aus. Die Stecknadeln gehen durch das schon angenähte Reißverschlußband, das noch nicht angenähte ist frei. Hier sieht man, ich kann auf der rechten Seite den Besatz frei abklappen. Auf dem Besatz stecke ich von links das Reißverschlußband fest. Und dann von rechts noch mal quer zur Nahtlinie, damit ich drüber steppen kann. (Alternativ kann man auch heften oder auswaschbares Wonder Tape verwenden. Letzteres klebt aber die Nadel gerne zu und es bleibt bis zur ersten Wäsche drin. Da ich eine Hose mit Wollanteil nicht so wahnsinnig oft waschen will und schon gar nicht direkt nach dem Nähen, bleibt es hier beim Stecken.)
nowak Geschrieben 23. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 23. Oktober 2012 Weiter mit dem Reißverschluß... Das zweite Reißverschlußband wird also an den angeschnittenen Beleg der rechten Seite angenäht. Wie man sieht habe ich mir hier keine Mühe gegeben, den Schieber erst mal runter zu schieben, um gerade nähen zu können, sondern ich habe einen kleinen Bogen drumherum genäht. Macht von der Funktion keinen Unterschied und sehen wird es außer mir auch nie jemand. Also egal. Dann wird alles wieder auf rechts gedreht, schön ausgerichtet (besonders drauf achten, daß das Hüftpassenteil auch unter dem Beleg liegt) und die Nahtlinie für die Schlitzabsteppung angezeichnet. Auch die markiere ich nicht vorher schon, sondern messe dann auf dem Schnitt nach, welchen Abstand sie von der vorderen Kante haben soll und zeichne die gerade Linie mit dem Handmaß, die Rundung frei Hand. (Wobei mir dabei auf den Schnitt auffällt, daß die Steppung oberhalb des Schlitzendes rauskommt. Naja, vermutlich steht da irgendwas in der Anleitung, daß man das bei größeren Größen entsprechend anpassen muß. Ist aber egal, weil ich richte mich mit der Absteppung ja eh nach dem, was da ist. Nicht nach dem, was sein sollte. ) So sieht das ganze dann von der rechten Seite aus. Ans Ende der Absteppung habe ich einen kleinen Riegel genäht. Hier haben wir wieder einen Schritt, der bei Burda nicht vorkommt... ich habe ja auch auf der linken Seite die Hüftpasse bis zur vorderen Mitte laufen lassen. Auf der rechten Seite wird die mit der Schitzabsteppung mit festgehalten, links natürlich nicht. Deswegen sind hier ein paar Handstiche fällig, um die Hüftpasse am Beleg zu befestigen. Ich mache das immer gerne mit Hexenstich, weil ich mir einbilde, daß das eine stabile aber gleichzeitig bewegliche Verbindung gibt (ist ja Stoff, kein Beton...). Keine Ahnung, ob es auch so ist. Anschließend gucke ich in die Anleitung um festzustellen, daß der Beleg unter dem Reißverschluß vor der Schlitzabsteppung angenäht gehört. Nun gut, dann nähe ich ihn halt als nächstes an. Theoretisch sollte der Beleg ja unten von der Schlitzabsteppung mit erfaßt werden. Tut er hier aber nicht, denn so lang ist er nicht. Was damit zusammenpaßt, daß mein Reißverschluß auch nicht so viel länger war, wie er nach Anleitung hätte sein müssen... Entweder hat Burda da die Schlitzöffnung falsch auf dem Schnitt oder ich habe irgendwo was überlesen, daß man die für andere Größen vergrößern muß. Naja, egal, es wird keine nennenswerte Rolle spielen. (Nichts was sich nicht im schlimmsten Fall mit ein paar Handstichen korrigieren läßt...)
Ika Geschrieben 23. Oktober 2012 Melden Geschrieben 23. Oktober 2012 hallo Marion, ich sehe, dass du den Schlitz nicht mit Vlieseline verstärkst. Hast du mit Vlieseline schlechte Erfahrungen? Ich finde übrigens die Tounton-Thread-Methode einfacher zu nähen Video: An Easy, Flat Fly-Front Zipper - Threads
nowak Geschrieben 23. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 23. Oktober 2012 Burda verstärkt hier gar nichts. Ich habe darüber nachgedacht, mich bei der Hose aber dagegen entschieden. Zum einen hat der Stoff genug Struktur, um stabil zu sein und durch die vorgezogenen Hüftpassen habe ich ja eine dritte Schicht drunter, was aus meiner Sicht reicht. Außerdem hat die Hose ja einen gewissen Fall durch den Crêpe Stoff, wenn da der RV Schlitz dann steif absteht sieht es doof aus. Beim Nähen hat meine Maschine da ja keine Probleme mit. Die Methode aus dem Video gefällt mir nicht besonders. Mir ist der Unterstritt zu breit und auch die Absteppung wäre mir bei dieser Hose viel zu breit und dominant. Ich mag es auch nicht, wenn die Schlitzabsteppung so weit unter dem Schlitz endet. Die hat ja (aus meiner Sicht) auch ein wenig den Zweck, den Schlitz selber zu stabilisieren, das tut sich nicht, wenn sie irgendwo zwischen den Beinen endet. (Überspitzt formuliert.) Für eine jeansartige Baumwollhose mag das angehen, aber "nice" wie im Video betitelt finde ich den wirklich nicht. Ist aber Geschmackssache.
nowak Geschrieben 25. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 25. Oktober 2012 Der nächste Schritt rechtfertigt eigentlich keinen Beitrag, aber nachdem die Hose vermutlich Pause macht, bis ich mit der Weihnachtsnäherei fertig bin (in einer perfekten Welt wäre das Ende November, in einer realen Welt wohl eher am 24. Dezember ) und ich es danach ganz sicher vergessen habe, kommt es eben noch jetzt: Genau, den Untertritt vom Reißverschluß annähen. Gänzlich undramatisch, das fertig verstürzte und versäuberte Teil nahtzugabenbreit unter den Reißverschluss legen und in oder neben der Ansatznaht des Reißverschlusses feststeppen. Ein Teil weniger, das über den Winter verloren gehen kann.
Paulamaus Geschrieben 25. Oktober 2012 Melden Geschrieben 25. Oktober 2012 Fängst du jetzt schon mit der Weihnachtsbäckerei an? Aber es ist doch noch Oktober! Und jetzt wo ich deinen Beitrag entdeckt habe würde ich schon noch gerne wissen, wie es weitergeht.
nowak Geschrieben 25. Oktober 2012 Autor Melden Geschrieben 25. Oktober 2012 Ne, Backen kommt erst in der Woche vor dem ersten Advent. Aber genäht wird vorher... die kleinen Säckchen, um Kekse zu verschenken, die Verpackungen für die Geschenke... Weihnachtskarten wollen auch gebastelt werden... Früher habe ich das aus Prinzip immer erst im Dezember gemacht, dabei aber übersehen, daß die meisten meiner Geschenke ja per Post auf die Reise gehen oder bei Besuchen schon mal abgegeben werden. Und daher eher bis zum 15.12 fertig sein sollten. Also fange ich dieses Jahr im November schon damit an, damit es mal nicht so hektisch wird. (Und wenn ich tatsächlich halbwegs zeitig fertig werde, dann könnte ich mir noch ein Kleid für Weihnachten nähen.... )
GIS Geschrieben 29. Oktober 2012 Melden Geschrieben 29. Oktober 2012 Liebe Marion, hab heute nach deiner Anleitung (Ipad neben Nähmaschine) den Zipp in meine (Probe-)Hose eingenäht, hat super funktioniert Du könntest, trotz Weihnachtsgeschenkegroßproduktion, nicht vielleicht doch noch zeigen wie du den Bund machst? Damit die Kleinteile nicht über den Winter verloren gehen.. Oder ein paar Tipps geben in welcher Reihenfolge du das nähst? Vielen Dank, Gabi
nowak Geschrieben 7. November 2012 Autor Melden Geschrieben 7. November 2012 Ein paar Schritte sind tatsächlich noch passiert, bevor ich in die Weihnachtsproduktion eingestiegen bin. Zunächst mal habe ich den Reißverschlußbeleg mit ein paar groben Handstichen auf der anderen Seite fixiert. Dabei nähe ich durch die Tasche durch, aber nicht durch den Oberstoff. Von der rechten Seite sieht man also nichts. Sinn der Aktion ist zum einen, daß der Beleg nicht unklappt beim Tragen und Anziehen, aber gleichzeitig nimmt er auch "Spannung" vom RV beim Anziehen. Es passiert einem so weniger leicht, daß der Reißverschluss irgendwann beim Anziehen kaputt geht und auch die Kreuznaht ist an der Stelle, wo der Reißverschluss beginnt weniger belastet. Weiterer wichtiger Schritt ist dann natürlich auch, die Mittelnaht der Hose vollends zu schließen. (Wenn mein Bund hinten keinen Gummi drin hätte, würde ich das ggf erst nach dem Annähen des Bundes machen, damit man an der Stelle leichter ändern kann.) Auseinandergebügelt wird die Naht nur im oberen Bereich, also bevor die Schrittrundung beginnt. In der Rundung wird zwar die Naht flach gebügelt, die Nahtzugaben hängen aber frei. (Außerdem eine gute Gelegenheit, die Hose mal anzuprobieren und mal grob zu gucken, ob das hinkommt wie vermutet oder ob ich doch besser eine Nummer größer gewählt hätte. ) Anschließend werden Hose und Futterhose vereint. Die Stoffhose ist mit der rechten Seite nach außen, die Futterhose mit der linken Seite. Dann wird die Futterhose in die Stoffhose hineingeschoben. Die Nahtzugaben beider Hosen zeigen so zueinander. Wer ganz genau mitgelesen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, daß ich in meine Futterhose keinen Abnäher genäht habe. Dazu bin ich immer zu faul. Eine Möglichkeit ist, den Stoff der Futterhose im Vorderteil einfach entsprechend einzuhalten, um der Mehrweite Herr zu werden. Ich lege lieber eine Falte. Ich stecke die Vorderhose und die Futterhose an der oberen Kante aneinander fest. Dabei stecke ich von der Seitennaht bis zum Abnäher. Vorne schlage ich die Nahtzugabe ein (so daß sie zwischen Hose und Futterhose verschwindet) und stecke dann von dort bis zum Abnäher. Der Stoffüberschuß des Abnähers steht jetzt also als "Schlaufe" ab. Und diesen Stoffüberschuß lege ich jetzt einfach zur Mitte und stecke ihn ebenfalls fest. Das wird jetzt oben mit einer Stütznaht zusammengeheftet. Danach kommt der Bund, aber eher nicht mehr dieses Jahr. Sorry. (Es gibt aber eigentlich in jedem Nähbuch und in jeder Anleitung eine Beschreibung, wie man einen Bund annäht. Es gibt auch ungefähr hömmele Techniken wie und in welcher Reihenfolge man das machen kann und keine davon ist falsch. Alles was hinterher paßt und von rechts gut aussieht ist "richtig". )
nowak Geschrieben 4. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 4. Januar 2013 So, jetzt soll es aber weitergehen. Wie gut, daß ich hier gewipt habe, denn so sehe ich gleich, wie weit ich schon gekommen bin und wie es weiter gehen muß.
nowak Geschrieben 5. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 5. Januar 2013 So, nachdem ich mich in meinem eigenen WIP orientiert hatte ging es in meinen üblichen Trippelschritten weiter. Zunächst habe ich mir meine Bundteile vorgenommen und die an der oberen Kante rechts auf rechts aneinandergenäht. Dann brav auseinandergebügelt, denn so legt sich später eine saubere Kante. Am Innenbund habe ich die Nahtzugabe etwas weiter zurückgeschnitten als am Außenbund, aber nicht dramatisch anders. Die Hose bekommt ja hinten einen Gummibund und hier gehe ich anders vor als Burda. Ich ziehe den nicht nachträglich ein, sondern nähe das Gummiband auf dem Innenbund fest, also dem Teil, der später zum Körper hin zeigt. Mein Gummi ist statt der angegebenen 3cm nur 2cm breit, das ist aber bei der Technik kein Problem, denn das Gummiband kann im Bund nicht verrutschen. Ich habe die Länge fast gemäß Anleitung gemacht, einen Zentimeter habe ich noch abgezogen. Ich mag es gerne, wenn es im Rücken lieber etwas stramm sitzt. Außerdem hat mein Gummiband nicht zu wahnsinnig viel Zug. Das Gummiband lege ich dann einfach bündig genau an die Seitennaht. Und nähe mit einem genähten Zickzackstich fest. Das verhindert gleichzeitig, daß das Gummiband ausfranst und sich löst. Ansonsten in die Mitte des Bundes, denn so kann ich an der oberen Kante ungestört absteppen, unten kommt es mir nicht ins Gehege, wenn ich die Nahtzugabe einklappe. Ja, diese Stiche sieht man von außen. Aber zum einen sind sie am Innenbund, liegen also an meinem Körper... ...zum anderen sieht man bei farblich passendem Nähgarn nicht wirklich viel. Zur weiteren Fixierung wird der Gummi dann noch genau in der rückwärtigen Mitte einmal mit Steppstich festgenäht. Damit kann er sich auch nicht mehr verdrillen, verdrehen oder sonst was. (Nachteil meiner Methode ist, daß man den Bund wieder halb aufmachen mußt, falls der Gummi ausleiert und man ihn austauschen will. Ich hoffe, ich habe guten Gummi... jedenfalls ist es nicht der lumpige von meinem Wochenmarkt... Sonst muß ich halt in ein paar Jahren noch mal ran, aber sooo viel Arbeit ist das dann auch nicht. Nur lästig.)
nowak Geschrieben 10. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 10. Januar 2013 Jetzt kommt der Bund an die Hose. Wie schon gesagt, es gibt unzählige Methode, wie man einen Bund an eine Hose näht, ich habe da nicht mal eine Standardmethode, sondern entscheide das für jede Hose neu. Das hier ist also nur eine Möglichkeit.... von vielen. Bevor ich den Bund annähen kann nähe ich erst noch (mit nur 1cm Nahtzugabe) Hose und Futterhose zusammen. Eine Naht mehr schadet nicht. Danach wird der Außenbund rechts an rechts an die obere Hosenkante gesteckt und festgenäht. Die Nahtzugaben werden mit der Zackenschere beschnitten und zuerst auseinander (damit wird der Übergang Hose zum Bund schöner, finde ich wenigstens) und dann alle in den Bund hinein gebügelt. Dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, daß der Bund zum Verschluß vorne noch offen ist. Ich habe ihn beim Annähen an der hinteren Mitte und an den Seitennähten ausgerichtet. Vorteil der noch offenen Enden ist, daß man nicht versehentlich schon was zurückschneidet, was man dann doch gebraucht hätte. Das mit dem Übertritt und Untertritt und was auf welcher Seite... das funktioniert bei mir nicht so gut. Man kann es auch benutzen, um kleine Ungenauigkeiten bei der Verabeitung auszugleichen, dann rutschen allerdings die Seitennähte von Bund und Hose oft auseinander, was weniger schön ist. Jedenfalls lege ich jetzt den Bund rechts auf rechts und markiere mir die Nahtlinie an beiden Seiten. Dabei nähe ich die in den Bund hineingebügelte Nahtzugabe mit fest, die an der oberen Bundkante bleibt hingegen frei. Und erst jetzt werden Nahtzgaben zurückgeschnitten und so... Danach wird der Bund auf rechts gewendet und gebügelt. Die Nahtzugabe des Innenbundes liegt noch frei. Von außen sieht es dann so aus: Was man kaum sieht: ich habe den Bund vor dem Bügeln an der oberen Kante geheftet. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen kann man den Bruch schöner legen, wenn man nicht gleichzeitig ein heißes Bügeleisen in der Hand hat. Zum anderen möchte Wolle gerne erst mal auskühlen oder gar während dessen flach (oder in Form) gepresst werden. Das geht aber bei einem rund liegenden Bund nicht mehr so wirklich gut. Die Heftstiche übernehmen diesen Job Daß mein Stoff einen relativ hohen Polyesteranteil hat (der die Wolle maschinenwaschbar macht) macht es nicht besser... noch ein Grund, einige Minuten in ein paar Heftstiche (mit Maschinennähgarn, nicht mit grobem Heftfaden) zu investieren.
nowak Geschrieben 10. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 10. Januar 2013 Dann stecke ich den Innenbund an den Seitennähten, der hinteren Mitte und je einem Punkt dazwischen fest. (Die Nadelpositionen habe ich mit roten Strichen markiert, weil man sie sonst nicht sehen würde.) Danach schlage ich innen die Nahtzugabe ein und nähe den Bund von Hand an. Wenn man ihn beim Durchsteppen mit befestigt, muß man vorher eigentlich heften, damit es wirklich ordentlich wird und dann kann ich ihn gleich von Hand annähen. Das spart auch Stecknadeln, denn wenn man von Hand näht, dann hat man das viel besser im Griff, da genügen die relativ wenigen Steckstellen. Und so sieht der Bund dann von innen aus: Beim Absteppen entscheide ich mich diesmal dafür, nur die beiden kurzen Seiten sowie die obere Kante abzusteppen. Da der Innenbund von Hand angenäht ist, habe ich ja die freie Wahl. (Ich hätte auch noch in der Ansatznaht durchsteppen können, versuche aber diesmal, ob das auch ohne geht. Das habe ich noch nie so gemacht. Sollte diese Naht einen praktischen Nutzen haben, kann man sie ja jederzeit später noch machen.) Knopf und Knopfloch kommen später, denn ich brauche auch für die Klappentasche einen Knopf und solche Entscheidungen wollen mit Bedacht getroffen werden. Also erst Mal den Saum. Weitere Lektion: Wenn man eine andere Saumzugabe nimmt, als der Schnitt vorschlägt, darf man sich nicht wundern, wenn die Hose viel zu lang ist... Also jetzt die korrekte Saumlänge markiert. Da leistet das Handmaß gute Dienste, weil man es schön gerade an den gerade gelegten Hosensaum anlegen kann. Für die Markierung habe ich hier das Mini-Kreiderad von Prym benutzt. Als nächstes wurde der Saum hochgebügelt und von helfenden Augen (ma-san) begutachtet. Doch noch zu lang, wenn er auf dem Boden schleift... also noch mal kürzen... Mal sehen, wann das klappt...
nowak Geschrieben 11. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2013 Ma-san hatte allerdings nicht nur bemerkt, daß der Saum noch zu lang war, sondern auch was anderes, was ich zu ignorieren versucht hatte... Die Oberschenkelweite der Hose war in November schon grenzwertig (ich hatte mal auf gut Glück die kleiner der Größen gewählt, zwischen denen ich stehe und gehofft, daß die Hose von der Schnittform weit genug ist), jetzt nach Weihnachten wurde das nicht besser. Und die Erfahrung sagt, daß das, was ich in zwei Tagen ohne Mühe zunehmen kann leider etwa einen mühevollen Monat braucht, um sich wieder abbauen zu lassen. Vielleicht. Also habe ich doch die Schrittnaht in der Kreuzung aufgemacht und die inneren Beinnähte im oberen Bereich mit 0,5cmm NZG weniger genäht. Gibt immerhin 1cm mehr Umfang pro Bein. Das ganze dauert auch nicht mal lang, aber es gilt die psychologische Schwelle des "wäh-AUFTRENNEN!" zu überwinden. Aber jetzt geht es noch gut, wenn das Futter mal fertig befestigt ist, wird es mühsamer. Danach habe ich den Saum dann einfach doppelt eingeschlagen (so viel war wegzunehmen) und gebügelt. Als nächstes wird der Gummizug eingenäht. Die Position hatte ich mir nicht vorher auf dem Stoff markiert (was gut war, denn die wäre jetzt eh in der NZG verschwunden), denn gerade Linien kann man gut nachträglich vom Schnittteil abmessen und mit Handmaß auf den Stoff übertragen: Das ganze auf beiden Seiten der Seitennaht und dann wird auf diesem Stück der Saum genäht. Hier sichtbar mit der Maschine, zumal die Hose ja eigentlich eher sportlich in der Schnittform ist. Dann wird das Gummiband auf das von der Anleitung gewünschte Maß zugeschnitten. Leider müßt ihr mein Wort nehmen, daß zwischen den Pfeilen eine Naht ist... Alterfil hat so viele Garnfarben, daß für den Stoff die perfekte dabei war. Der Gummi wird an einem Ende mit einer Sicherheitsnadel versehen. Und dann mit Hilfe dieser Sicherheitsnadel durch den Tunnel gezogen. Das ist bei diesem kurzen Stück auch nicht sehr schwierig. Man kann die Sicherheitsnadel gut ertasten und anfassen und den Gummi so einziehen. Nur muß man das hintere Ende mit einer Stecknadel sichern, bevor es ganz durchflutscht. Dann werden die beiden Enden des Gummis durch senkrechte Nähte festgenäht. Danach hat man einen Gummizug, er ungleichmäßig ist. Bei diesem kurzen Stück genügt es aber, den Gummi einmal auf die Hosenbeinweite zu dehnen, sprich links und rechts von Ansatzpunkt anpacken und energisch auseinanderziehen. Dann sind die Falten gleichmäßig. Danach wird der restliche Saum gesteppt. Jetzt ist es schon ziemlich Hose... ein paar Kleinigkeiten fehlen noch.
Nähbert Geschrieben 11. Januar 2013 Melden Geschrieben 11. Januar 2013 (bearbeitet) Hallo, hab ich da was übersehen? Wie ist der Futterstoff im Bereich des Reissverschlusses und hier insbesondere unten am Untertritt befestigt, wenn dieser schon unten festgenäht ist? Hatte das neulich bei einer Kinderhose und da ziemlich gefriemelt. +editiert+ LG, Carola Bearbeitet 11. Januar 2013 von nowak Diese Frage darf ich dir hier nicht beantworten. :o Danke. Die Moderation.
nowak Geschrieben 11. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2013 hab ich da was übersehen? Wie ist der Futterstoff im Bereich des Reissverschlusses und hier insbesondere unten am Untertritt befestigt, wenn dieser schon unten festgenäht ist? Ne, du hast nichts übersehen, das sind die bereits erwähnten noch fehlenden "Kleinigkeiten". (Die bei mir wie so oft vor allem was mit einer Handnähnadel zu tun haben. )
nowak Geschrieben 13. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Dann als das Futter an den Reißverschlußschlitz nähen. Da wurde mir dann schnell klar, warum Nähbert daran schier verzweifelt wäre. Und daß es schon sehr, sehr, sehr lange her ist, daß ich eine Hose mit Futter und klassischem Hosenschlitz vorne genäht habe. Aber natürlich gibt es eine Lösung und das Futter ist drin. Das war das gleiche, was ich beim letzten Mal schon gemacht habe. Das Futter einfach nicht bis unten hin annähen. Der Rest schiebt sich dann selber in Position und stört auch nicht. Das habe ich schon mal so gemacht, ich vermute allerdings, daß das nicht die "richtige" Technik ist. Vielleicht denke ich bei der nächsten Hose dran, das Futter vielleicht doch schon vor dem Hosenschlitz einzuarbeiten. Oder an der richtigen Stelle. Ich wette, da gibt es Bücher dazu. Und wer weiß.. vielleicht steht die passende Anleitung auch schon in einem Buch, das ich schon habe?
nowak Geschrieben 13. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Ganz fertig ist die Hose trotzdem noch nicht. Mein Futter ist nur oben eingenäht und außerdem geht es nur bis zu den Knien. So hängt es lose in der Hose, was ich zum Tragen immer am angenehmsten finde. Allerdings hänge ich Hosen bevorzugt "kopfunter" (weil sie sich da am besten aushängen) und da fällt dann jedesmal das Futter raus. Nicht schön und nicht praktisch. Also muß das Futter in der Hose befestigt werden. Zuerst stecke ich Futter und Hose an der äußeren Beinnaht aufeinander. Dabei darf das Futter weder zu stark runter gezogen werden, noch schoppen. Einfach so feststecken, wie es von selber fällt. Als nächstes Nähe ich (von Hand) ein paar Fäden zwischen Nahtzugabe der Hose und Futtersaum hin und her. Die Nadel geht dabei nur durch die Nahtzugabe der Hose, die Stiche sind außen nicht sichtbar. Diese Fäden übernähe ich dann dicht an dich mit Schlingstich. Wer vergessen hat wie es geht: Die roten Punkte zeigen den Fadenweg, der eine Schlinge bildet, grün ist der Weg der Nadel, der unter dem Garnriegel durch und dann über den Nähfacen (in der Schlinge) drüber geht. Jeden Stich schiebt man direkt an den vorhergehenden heran, so daß sie dicht an dich nebeneinander (aber nicht übereinander) liegen. Vorteil dieses Riegel ist, daß das Futter in der Hose beweglich bleibt und nicht so leicht staut oder zieht, daß aber die Futterhose dennoch befestigt bleibt und nicht rausrutschen kann.
nowak Geschrieben 13. Januar 2013 Autor Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Jetzt kommt der schwierigste Teil... Knöpfe... Was gibt die Dose denn so her.. Zu verspielt, oder? Und ob Keramik das Waschen wirklich so gut verträgt? Zu schwarz, zu harter Kontrast. Alter Hosenknopf. Nicht falsch, aber langweilig. Aber vielleicht deswegen richtig? Permutt. An sich nie falsch. (Glänzt ohne Blitz nicht so arg.) Andererseits etwas hell. Zu romantisch. Und durch blauen Unterton natürlich eine farbliche Festlegung, die ich bei einer so neutralfarbigen Hose eigentlich nicht will. Meinungen herzlich erbeten! Ansonsten muß ich sehe, ob ich am Mittwoch so zeitig im Büro fertig bin, daß ich es in den Knopfladen schaffe. Oder wann auch immer... Dann gehe ich erst mal ein kleines "Zwischenspiel" zuschneiden...
Gundel Gaukeley Geschrieben 13. Januar 2013 Melden Geschrieben 13. Januar 2013 (bearbeitet) Aus meiner Sicht eindeutig der Perlmuttknopf. Bearbeitet 13. Januar 2013 von Gundel Gaukeley
GIS Geschrieben 13. Januar 2013 Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Stimme für (lustigen) Katzenknopf oder (neutralen) alten Hosenknopf. LG Gabi
Nähbert Geschrieben 13. Januar 2013 Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Den alten Hosenknopf oder einen anderen Silberknopf in Silber gebürstet, damit es nicht so glänzt. LG, Carola (heute zum erstem Mal mit avatar-Bild!)
Broody Geschrieben 13. Januar 2013 Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Knopfladen. Ich finde keinen optimal. Weder Glitzer noch verspielt passt (für mich) zur Hose, andere Farbennuancen verderben das Neutrale. Bei Kinderkleidung sehe ich das locker, ansonsten ist der passende Knopf immer ein besonderes Thema bei mir:o.
schau Geschrieben 13. Januar 2013 Melden Geschrieben 13. Januar 2013 Den Katzenknopf finde ich total herzig, aber zu der Hose würde nicht mal ich Kindskopf den nehmen ... Ich bin auch für Knopfladen. So richtig passt keiner.
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