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Gesellschaftskleid 1899 – Meine Version eines Originals


Tarlwen

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Ok, noch nicht ganz:

 

Was ich noch gemacht habe, ist die Fixierung der Falten.

Um den Rock später besser lagern und vor allem bügeln zu können, nähe ich das Band, was die Falten hält, nicht fest, sondern verwende statt dessen kleine Druckknöpfe und am Ende des Bandes jeweils ein Haken und Ösen-Paar. Falls das nicht hält, kann ich die Druckknöpfe immer noch austauschen und normale Knöpfe und ein Band mit Knopflöchern machen.

 

Auf links sieht das dann so aus:

 

DSCF2707.jpg

 

Damit ist der Rock jetzt wirklich fertig!! :jump:

 

DSCF2701.jpg

 

DSCF2704.jpg

 

DSCF2703.jpg

 

Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Resultat.

Das Steifleinenfutter ist echt super und der Rock steht wie ne eins und der Moiré kommt bei dem Rock doch gut zur Geltung. :)

 

DSCF2706.jpg

 

 

Das war der einfache Teil, als nächstes ist die Taille an der Reihe.

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Wow :ohnmacht: der Rock sieht super aus

 

Und vielen Dank für die ausführliche Beschreibung deiner Arbeit.

Es ist immer eine Freude dir zuzuschauen :) :rose:

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Der Rock sieht klasse aus. Auch der Stoff gefällt mir. Ich glaub, für mein nächstes Maskenzauberkostüm(Winterkönigin) werde ich mir den in weiß holen.

 

Frage: Falls Du das Band mit Knopflöchern versiehst, was für ein Band nimmst Du da? Eventuell brauch ich das für ein Steampunkkostüm um den Rock hochzuraffen.

Bearbeitet von gelibeh
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Bitte, bitte. :hug:

 

Das mit dem Rock war der einfache Teil, jetzt ist die Taille an der Reihe:

 

Noch mal zur Erinnerung, so solls werden.

 

taille.jpg

 

Die geraffte Front wird auf ein glatt anliegendes Futter montiert, also brauche ich zuerst das.

In der Rückansicht ist zu sehen, dass die Taille hinten pro Seite aus drei Teilen besteht und da Futter und Oberstoff hinten gleich sind, brauche ich einen solchen Schnitt.

 

Zum Glück hat sich der Grundschnitt der Taillen seit 1885 nicht großartig geändert, so dass ich einen schon öfter genähten Truly Victorian-Schnitt fürs Futter benutzen kann.

 

Der muss natürlich etwas angepasst, aber grundsätzlich geht das.

 

Weil ich den Schnitt länger nicht mehr genäht und seitdem leider zugenommen habe, mache ich mir die Mühe, neu auszumessen und ein Probeteil zu machen. Viel muss ich nicht ändern, vor allem etwas Länge raus nehmen und an der hinteren Mittelnaht im Nacken hab ich zu viel Stoff, aber ansonsten passt es.

Die Saumlinie der Taille passe ich auch noch an, sie verläuft hinten und vorne in einem leichten Bogen.

Der noch mal sauber abgezeichnete Schnitt für das Futter sieht dann so aus:

 

DSCF2796.jpg

 

Die Taille besteht nachher aus drei Lagen; dem Oberstoff, einem steifen Innenfutter aus Leinen und einem sichtbaren Futter aus dünner Baumwolle.

Beim Rückenteil, den hinteren Seitenteilen und den Seitenteile werden alle Lagen gleich zugeschintten.

 

Die Teile nähe ich zusammen und verarbeite alle Lagen als eine. Das hat den Vorteil, dass man später an die Nahtzugaben leicht dran kommt und so die Taille relativ unkompliziert ändern kann. Wurde früher auch so gemacht, da auch bei den höher gestellten Damen oft aufgetragen und geändert wurde.

 

Um die Nahtzugaben am ausfrasen zu hindern, habe ich jetzt mehrere Möglichkeiten:

Entweder ich schneide aus der mittleren Lage am Rand ca. einen halben cm raus, schlage die äußeren Nahtzugaben gegeneinander ein und nähe mit der Hand überwendlich drüber. Habe ich früher bei meinen Taillen gemacht, sieht gut aus, geht aber hier wegen dem dicken Oberstoff nicht so gut.

Also werde ich die Kanten mit einem schmalen Seidenband einfassen. Ist aufwendiger, hier aber sinnvoller denk ich.

Die erste Naht habe ich mit der Maschine genäht, die zweite auf der Rückseite mit der Hand.

 

Damit sich die gebogenen Nähte besser legen, habe ich die Nahtzugaben eingeschnitten und damit das Versäubern besser geht, ist die Nahtzugabe in Bögen zurückgeschnitten.

 

DSCF2800.jpg

 

Damit sind die Rückenteile, hinteren Seitenteile und Seitenteile erst mal fertig und können beiseite gelegt werden und es geht mit dem Futterteil vom Vorderteil weiter.

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Danke :)

 

Das Vorderteil-Futter wird aus Leinen und Baumwolle nach dem Futterschnitt zugeschnitten, der Oberstoff wird nachher in Falten darauf drapiert.

Leinen und Baumwolle verarbeite ich wieder als eine Lage und schließe zuerst die Abnäher.

 

Für die Drapierung vorne schneide ich das Armloch, die Schulternaht und die Seitennaht aus Ditte zu und gebe vorne sehr großzügig zu. Das pinne ich auf das Futter und beides auf die Puppe und fange an zu drapieren.

 

Beim genauen hinschauen sieht man, dass die Drapierung an der Originaltaille am Halsausschnitt gekräuselt ist, an der Taille sind tiefere Falten in Richtung vorderen Mitte gelegt.

Das mache ich hier auch so. Die Drapierung brauche ich ja nur in der vorderen Mitte, die Seiten werden ja eh von der Weste verdeckt.

 

DSCF2812.jpg

 

(An der Puppe passt das vorne und hinten nicht, aber um die Raffung zu drapieren gings)

 

Wenn das soweit passt, gleiche ich die Vorderkante an und mache von dem Probeteil einen Papierschnitt, nach dem ich den Moiré zuschneide.

 

Damit der gefaltete Stoff unter dem Gürtel nicht aufträgt, teile ich das Vorderteil horizontal knapp unter dem späteren Gürtelansatz und schneide den unteren Teil glatt zu.

Wurde beim Original wohl ähnlich gemacht, knapp über dem Gürtel kann man eine horizontale Naht und ein glattes Stiffstück ünter der Raffung erkennen.)

 

Beim jetzt oberen Teil nähe ich zuerst den Abnäher, schneide ihn auf und bügel die Nahtzugaben aus. Anschließend werden die Falten am Saum gelegt und der untere Teil angenäht und die Naht ausgebügelt.

 

DSCF2816.jpg

 

Im Ganzen sieht das dann so aus:

 

DSCF2815.jpg

 

Die Mehrweite der Drapierung beult da noch etwas unschön rum, das gibt sich aber zum einen durch den Zug beim getragenen Teil, zum anderen werde ich die Draperiung nachher noch partiell festheften.

Die Nadeln links der Raffung halten den restlichen Stoff glatt, hier werden die Lagen auch noch möglicht unsichtbar aufeinander geheftet.

 

Bevor ich die Westenteile machen kann, muss der Rest perfekt passen.

Also mache ich jetzt erst mal die vorderen Kanten ordentlich:

Auf der rechten Seite werden Futter und Zwichenlage zurück geschnitten, der Oberstoff nach Innen umgeklappt und noch mal eingeschlagen und fest genäht.

 

DSCF2814.jpg

 

Bei der linken Seite bleibt die Nahtzugabe als Untertritt stehen und ich schnelde nur die Zwischenlage um einen cm weg, schlage den Oberstoff nach innen um und das Futter dagegen und nähe auch hier beides aneinander. Die Heftnaht markiert die vordere Mitte.

 

DSCF28131.jpg

 

 

Der Verschluß besteht aus Haken und Ösen bzw. gestochenen Löchern, in die die Haken einhaken. Das liegt nachher besser an als die zu den Haken mitgelieferten Ösen. Ausserdem steche ich so gerne Schnürösen. :p

 

DSCF2817.jpg

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Ich finde Ösen-stechen sehr meditativ und es geht auch noch ziemlich schnell. :D Hier sind es ja nur 14.

 

Auf die andere Seite kommen dann Haken und der Verschluß ist fertig. Durch das Umstechen sind die Ösen dicker als der Stoff drumherum und so halten die Haken durch die kleinen Nasen im Haken gut.

 

Anschließend habe ich die Falten etwas angebügelt und in den Faltentälern so festgeheftet, dass ich nur druch den Oberstoff und das Innenfutter gestochen habe.

 

DSCF2827.jpg

 

Damit ist die Front bis auf die Versäuberung der Unterkante fertig:

 

DSCF2829.jpg

 

Die Falten überlappen sich in der Mitte ein wenig und verdecken so zusätzlich den Verschluß.

 

Hier einmal sehr schlecht sitzend an der Puppe, das Ding passt einfach vorn und hinten nicht zu meinen Maßen. Ich brauche dringend eine neue.

 

DSCF2832.jpg

 

Jetzt muss ich Vorder- und Rückenteile noch mal zusammen pinnen, um zu sehen, ob die Taille auch wirklich passt, dann kann ich den Schnitt für die Scheinweste machen.

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Den Westenschnitt wandel ich nach dem Schnitt fürs Vorderteil ab. In der Seitennaht ist die Weste etwa halb so lang wie die gesamte Taille und die ganze Weste sitzt grade im unteren Bereich locker über der darunter liegenden, straff anliegenden Lage.

 

Das macht aber nichts, weil das Vorderteil ja Abnäher hat, die ich bei der Weste einfach weg bzw. offen lasse und schon sitzt die Weste oben eng und unten locker.

 

Den Schnitt haben wir, Kommen wir also zum Muster:

 

Die Stickerei sieht aus, als wären antrazitfarbenen Perlen auf einen schwarzen, nicht ausfransenden Stoff gestickt. An einer Stelle kann man sehen, dass sich beides zusammen vom hellen Satin gelöst hat, das würde heißen, es handelt sich wohl um eine große Applikation.

Zwischen den Perlen finden sich vereinzelt kleine sechsblättrige Blumen, die aussehen, wie aus dunkelbraunem oder ehemals schwarzem Stoff mit einer Perle in der Mitte.

Verwendet wurden kleine runde Perlen, sowie etwas größere mit Facettenschliff.

 

Das Muster lässt sich in zwei Teile aufteilen: der großen Blüte mit sitzen Blättern und Ranken im unteren Teil und einem dreieckigen Oranament mit einer Art Blume im Zentrum, das von der Schulter in Richtung vordere Mitte am Ausschnitt entlang läuft.

Die Stickerei geht ein ganzes Stück über die Schulternaht hinaus, während die Schulternaht selbst für viktorianische Verhältnisse ziemlich weit oben auf der Schulter sitzt.

 

Die Hauptmotive vom Muster (oberer Bereich und große Blume) habe ich mir vom Original abgeguckt, der Rest ist ein wenig freier interpretiert. Die vordere Kante ist frei geblieben, da kommen später die Knöpfe hin.

 

So sieht mein Muster jetzt aus:

 

vest_pattern.jpg

 

Und mit dem Rest der Taille so:

 

DSCF2847.jpg

 

Ich werde meine Stickerei etwas anders machen:

Den Unterstoff lasse ich weg und nehme stattdessen schwarze Perlen, mit den antrazitfarben glänzenden wäre mir das zu "glitzrig".

Bei den kleinen Blümchen weis ich noch nicht, ob ich die aus Stoff mache, oder die Blümchen aus tropfenförmigen Schliffperlen bilde.

 

Ich habe vier verschiedene Perlen gekauft; runde glatte, die dne Hauptteil der Stickerei bilden, runde und doppelkegelförmige mit Facettenschliff sowie tropfenförmige evtl. für die Blümchen.

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ich verfolg das jetzt vom ersten Beitrag an, ohne jemals ein Kleidungsstück dieser Stilrichtung erstellen zuwollen, mangels Gelegenheit es zu tragen, ich ahb schon manch aufwändiges erstellt, aber du legst nicht nur für dich die Messlatte sehr hoch, stellst dein Wissen bereit, fotografierst en detail

bewundernswert

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Dankeschön, Knittingwoman! :hug:

 

Ich bin ein wenig weiter gekommen:

Zuerst musste ich den Umriss des Schnitteils auf den Stoff durchschlagen, anschließend übertrage ich das Muster mithilfe von Kohlepapier. (Wers noch kennt, das Zeug für die Schreibmaschine) Die Linien sind dünn genug, dass sie unter den Perlen verschwinden und viel haltbarer als Kreide.

 

Dann geht es los mit Perlensticken:

Ich begnne mit der Mitte der großen Blume und steche von hinten durch den Stoff nach draußen, das Fadenende ist mit einem Doppelknoten gesichert. Anschließend nehme ich 6 – 8 Perlen auf, schiebe sie bis ans Ende des Fadens und lege die Perlen an meiner Linie entlang. Am Ende der Perlen steche ich wieder ein, nach zwei Perlen wieder aus, lege den Faden zwischen zwei Perlen über den Faden und steche wieder ein und ziehe den Faden an. Das wiederhole ich so lange, bis alle neu aufgezogenen Perlen befestigt sind. Als letzten Schritt führe ich den Faden durch alle gerade befestigten Perlen ans Ende der Perlenreihe und kann mit neuen Perlen weiter machen.

 

perlensticken.jpg

 

Nach ca. 20 Stunden ist das erste Blütenelement fertig:

 

DSCF2856.jpg

 

DSCF2858.jpg

 

Mir gefällt es schon ziemlich gut. :)

Die Facettenperlen glitzern ein bisschen, aber nicht zu viel. Und wie Ihr seht, hab ich die Blümchen jetzt doch aus den Tropfenperlen gemacht.

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