Querkopf Geschrieben 17. Oktober 2015 Melden Geschrieben 17. Oktober 2015 In einem anderen Beitrag hatte ich gefragt, welches isolierende Zwischenfutter ich für einen Herrenmantel aus Wolltuch nehmen kann. Es wurden Watteline, Meida oder Thinsulate 80 empfohlen. Mir stellt sich jetzt die Frage, wie ich das Zwischenfutter zuschneiden soll. Der Mantel (VOGUE 8940) hat mehrere Teilungsnähte im Oberstoff. Der Futterschnitt ist weitestgehend durchgängig. Ich möchte auf jeden Fall das isolierende Futter mit dem Oberstoff verbinden. Es soll nicht mit dem eigentlichen Acetatfutter zusammengesteppt werden. Spricht etwas dagegen "einfach" den Futterschnitt unter Beachtung der Saumlängen zu übernehmen oder ist es ratsamer Außenstoff und Isolierung gleich zuzuschneiden? Susanne
ju_wien Geschrieben 17. Oktober 2015 Melden Geschrieben 17. Oktober 2015 (bearbeitet) die verarbeitung hängt davon ab, für welche zwischenlage du dich entscheidest. watteline ist ganz weich und locker gewirkt. die verarbeitest du am besten, indem du den schon zuammengenähten mantel (oberstoff) verkehrt herum der schneiderpuppe anziehst (notfalls geht auch ein breiter mantelkleiderbügel) und die watteline grob feststeckst und mit der hand an den nahtzugaben anheftest. die teilungsnähe kannst du dir bei watteline ersparen, allfällige abnäher ebenfalls. mit thinsulate habe ich noch keine erfahrung, aber ich nehme an, dass es formhaltiger ist als watteline. das würde ich nach dem oberstoffschnitt zuschneiden, aber mit weniger nahtzugabe und die teile dann offenkantig aufeinanderlegen und mit zickzackstich zusammennähen, damit du an den teilungs- und seitennähten nicht mehrere lagen nahtzugaben übereinander hast. ps: damit du von der wattelineverarbeitung eine bessere vorstellung hast, ein foto (oder zwei): den mantel habe ich im november 1981 genäht. er wurde oft getragen und oft geputzt. dass die eher filigran wirkende watteline das so problemlos schon über 30 jahre lang überstanden hat, wundert mich selbst. Bearbeitet 17. Oktober 2015 von ju_wien
Querkopf Geschrieben 18. Oktober 2015 Autor Melden Geschrieben 18. Oktober 2015 Danke für die Bilder - kaum zu glauben, dass der Mantel schon so alt ist! Tuch und Schnitt sehen sehr schön aus! Auf dem Bild sieht es aus, als ob Du die Watteline zu ca. 3/4 Länge des Mantels zugeschnitten hast - ist das richtig? Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob die Isoliereinlage am hinteren Schlitz nicht zu sehr auftragen würde - das würde dann ja entfallen Hast Du die Watteline erst grob zugeschnitten und den Rest direkt auf der Puppe angepasst? Susanne
ju_wien Geschrieben 18. Oktober 2015 Melden Geschrieben 18. Oktober 2015 (bearbeitet) das warme zwischenfutter ist bei dem mantel po-bedeckend. das ist sich damals grad so ausgegangen. ob ich mir dabei etwas gedacht habe, oder ob es ein ratschlag der verkäuferin war, weiß ich nicht mehr. und ja, zuerst ganz grob zuschneiden und dann beim feststecken anpassen. und nur zur sicherheit, weil manche gerne *alles* in der maschine waschen: mit wollwatteline gefütterte sachen muss man chemisch reinigen lassen. //ps: ich habe eben noch zu den pflegeeigenschaften von wollwatteline gegoogelt: es gibt auch eine variante mit pe-anteil, die man im schongang waschen kann. bei meiner denke ich, dass die sich in kleine fetzen auflösen würde (abgesehen davon, dass der mantel auch nicht waschmaschinentauglich ist). link gibts hier nicht, da es ein shop ist, aber mit "wollwatteline reinigung" findet man eh gleich hin. Bearbeitet 18. Oktober 2015 von ju_wien
dod Geschrieben 18. Oktober 2015 Melden Geschrieben 18. Oktober 2015 Ich habe die Watteline mit dem Oberstoff zusammen verarbeitet: hier
Querkopf Geschrieben 18. Oktober 2015 Autor Melden Geschrieben 18. Oktober 2015 Prima - ich danke Euch! Ihr habe mir sehr geholfen Ich würde mich auch nicht trauen, den Kerndüffelstoff selber zu waschen. Bei einem Herrenmantel Größe 54 dürfte das auch schwierig sein... Jetzt schwanke ich nur noch zwischen Watteline, Meida und Thinsulate 80. Ich persönlich (für mich) tendiere zur kuscheligen Watteline. Die "modernen" Stoffe haben aber sicher auch Vorteile. Vielleicht hat ja jemand Meida oder Thinsulate 80 erprobt? Susanne
Rosenrabbatz Geschrieben 18. Oktober 2015 Melden Geschrieben 18. Oktober 2015 Verarbeitet habe ich alle drei noch nicht, aber gestern durfte ich Wollwatteline befühlen - die ist so herrlich weich, leicht und duftig, da käme für mich eh nix anderes mehr in Frage. Hoffe, ich konnte Dir helfen
KirstenMaus Geschrieben 19. Oktober 2015 Melden Geschrieben 19. Oktober 2015 Hallo, ich hab auch noch keines der drei Produkte verarbeitet. Meida soll den Vorteil haben, dass es winddicht ist. Vielleicht helfen dir diese Angaben weiter: Liebe Grüße Kirsten meida.pdfInformationen abrufen...
Querkopf Geschrieben 19. Oktober 2015 Autor Melden Geschrieben 19. Oktober 2015 KirstenMaus schrieb: Hallo, ich hab auch noch keines der drei Produkte verarbeitet. Meida soll den Vorteil haben, dass es winddicht ist. Vielleicht helfen dir diese Angaben weiter: Liebe Grüße Kirsten ...das hört sich auch nicht schlecht an! Der Kernstoff Düffel ist schon unterwegs zu uns und heute haben wir auch ein traumhaftes Futterstöffchen mit Paisleymuster erstanden - jetzt fehlen wirklich nur noch Knöpfe und wärmende Einlage - hoffentlich meldet sich hier noch jemand, der die beiden weiteren Produkte schon mal in der Hand hatte! Susanne
Querkopf Geschrieben 23. Oktober 2015 Autor Melden Geschrieben 23. Oktober 2015 Ich hatte das Glück und konnte ein Stück Meida in die Hand bekommen! Es ist zwar die 200er Stärke, aber zum Anschauen und Befummeln reicht es. Das Material ist wirklich klasse. Es fällt gut, lässt sich prima zuschneiden und fusselt nicht! Per Hand zusammensticheln ist auch kein Problem. Da ich nicht genau weiß, welche Stärke für mein Projekt die beste ist, habe ich mich direkt mit dem Vertreter von Meida in Verbindung gesetzt und erhalte in nächster Zeit ein Angebot. 200 ist auf jeden Fall zuviel für meinen Oberstoff. Es wird wohl so um die 80 bis 100 werden. Das Material erinnert ein wenig an eine Pampers oder Damenbinde Außen befindet sich ein Vlies und innen eine sehr feine Wattierung. Susanne
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