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Gesellschaftskleid 1899 – Meine Version eines Originals


Tarlwen

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Vielen Dank!! :hug::hug:

 

Die beiden Westenteile sind nach insgesamt ca. 60 Stunden Stickzeit fertig. Da sind ganz schön viele Perlen drauf gegangen; jedes Westenteil wiegt gute 130 Gramm.

 

DSCF2866.jpg

 

DSCF2867.jpg

 

DSCF2865.jpg

 

Die orange Linie im 1. Bild zeigt die Nahtlinie an, die Perlenstickerei endet etwa einen cm davor, damit ich die Schulternaht noch mit der Maschine genäht bekomme. Das was fehlt, und den Teil der Stickerei, der übers Rückenteil geht, mache ich, wenn die Schulternaht zu ist.

Aber dazu später mehr.

 

Bevor es mit der Weste weiter geht, brauche ich die Knöpfe.

Der Durchmesser setzt sich aus der Länge der Vorderkante geteilt durch die Anzahl der Knöpfe zusammen: Ich brauche pro Seite 11 Knöpfe á 2,5 cm Durchmesser.

Ich hatte noch Holzknöpfe, die vom Druchmesser gepasst hätten... aber ich hatte nur 21! :banghead:

Also bin ich zum Stoffladen los gefahren mit dem Ziel, Knöpfe zu kaufen, die den richtigen Durchmesser haben, möglichst dünn sind, am liebsten billig und egal wie hässlich. ;)

Hab ich auch gefunden:

 

DSCF2859.jpg

 

Nur leider Kunststoff. :( Aber den Fauxpas möge man mir verzeihen, zumal man später eh nix mehr davon sieht, weil sie ja bezogen werden. ;)

 

Noch mal ein Blick auf die Originalknöpfe:

 

DSCF1571b.jpg

 

Stiftperlen am Rand und Rocailles in der Mitte, gestickt auf einen Stoff (ziemlich wahrscheinlich der Kleiderstoff) und das Ganze ist dann über einen Knopf, eine Scheibe o.ä. gezogen.

 

Das werde ich genau so machen und den Stoff zuerst passend besticken und dann die Knöpfe damit beziehen.

 

Zuerst messe ich den Knopf noch mal aus und bastel mir zwei Schablonen. Eine für die Stickerei und eine für den Zuschnitt.

Die Stickerei wird genau so groß wie der Knopf und der Zuschnitt hat etwas weniger als den doppelten Knopfdurchmesser (auf dem Foto ist es noch etwas zu viel).

 

Um sicher zu gehen, mache ich zuerst eine Probeknopf:

 

DSCF2870.jpg

 

Nach dem Sticken schneide ich zu und beziehe den Knopf nach dem selben Prinzip wie bei meiner violetten Robe a la Polonaise.

 

scan1.jpg

 

Fertig!

 

DSCF2873.jpg

 

Die Stiftperlen sind ziemlich scharfkantig und schneiden mir den normalen Faden druch, also nähe ich die Stifte bei den nächsten Knöpfen mit Zwirn an und nehme den etwas fragilen Knopf hier als Ersatzknopf.

 

Fehlen noch 22 Knöpfe plus 1 Ersatzknopf. ;)

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wahnsinn und du nimmst dir noch die Zeit hier alles zu dokumentieren

Respekt

Bearbeitet von knittingwoman
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Die Geduldsarbeit (zumindest die mit den Perlen) habe ich jetzt weitestgehend hinter mir. :D

 

Um die Stiftperlen besser ausrichten zu können, habe ich mir Orientierungslinien durch die Knopfmarkierungen gezogen.

 

DSCF2887.jpg

 

In einen Stickrahmen haben genau 12 Knöpfe gepasst. Die sehen ein bisschen wie kleine Sonnen aus, finde ich. :)

 

DSCF2880.jpg

 

Nach dem Zusammenziehen und ein paar mal kreuz und qer drüber nähen habe ich die Mitte der Knopfrückseite mit etwas Texilkleiber betufpft, damit die Kreiskante nicht weiter ausfransen kann.

 

DSCF2893.jpg

 

Fertg! :)

Die zwei überzähligen Knöpfe habe ich zusammen mit einigen Perlen von jeder Sorte in ein kleines "Notfallpaket" gepackt, falls mir mal Perlen verloren gehen.

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wow wow wow ich finde deine Werke immer so bezaubernd, beeindruckend und ach mir fehlen die passenden Worte.

eigentlich könntest du als Filmausstatterin anfangen, schon mal daran gedacht?

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super, deine Knöpfe :super:

und ganz nebenbei erhält man auch noch nützliche Tips fürs Perlensticken, falls der Virus überspringt und irgendwann ausbricht ;)

 

liebe Grüße

Lehrling

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Die Knöpfe kommen jetzt erst mal zur Seite und ich wende mich wieder den Westenteilen zu:

 

Die brauchen vor dem Einnähen in die Taille eine Verstärkung mit Leinen an der Vorderkante und ein Futter.

Von hinten sieht das ja ziemlich hässlich aus, weil die Perlenstickerei mit schwarzem Faden gemacht ist.

 

Füttern wollte ich mit der Seide, mit der ich auch die Nahtzugaben eingefasst habe. Die ist schön dünn und trägt nicht auf, man sieht aber die schwarzen Fäden durch.

Wie gut, dass ich ja noch die Verstärkung der Kante brauche, damit die Knöpfe mir durch ihr Gewicht nicht die Kante verziehen. Die mache ich also etwas breiter als es nötig wäre (8 cm) dann sieht man die Fäden zumindest vorne, wo man in die Weste reingucken könnte, nicht mehr.

 

Zuerst schneide ich mal meine Westenteile aus und lasse die Nahtzugabe vorsichtshalber etwas größer, anschließend stecke ich die Einlage auf die linke Westenseite und lege die Nahtzugaben um die Kante der Einlage stecke und bügel die Kante um. Damit das alles nicht wieder auseinander fällt, hefte ich die Kante zusammen.

 

DSCF2895.jpg

 

Jetzt werden die Knöpfe angenäht. Dazu steche ich einfach durch den gerafften Stoff auf der Unterseite vom Knopf und nähe ihn so an. Dank dem Textilkleber geht das teilweise nur mit Fingerhut, aber besser als wenn sich der Knopf auflöst.

 

DSCF2899.jpg

 

So, jetzt brauche ich noch das Futter:

Zuerst bügel ich die Seide und stärke sie ein bisschen, dann geht das Zuschneiden und verarbeiten leichter.

Jetzt werden Futter und Oberstoff aufeinander gesteckt und die Kante vom Futter an den bereits umgeschlagenen Kanten nach innen eingeschlagen.

Das wird jetzt mit kleinen Stichen so fest genäht, dass ich dabei auch die Einlage mit erwische, damit die nicht lose im Westenteil herum rutscht.

 

DSCF2901.jpg

 

Die Arbeit hat sich der Schneider beim Originalkleid nicht gemacht, das sieht aus wie auf links zusammen genäht aber grade mit der fluddeligen Seide habe ich so mehr Kontrolle.

 

Jetzt dürfen die Westenteile mit dem rest der Taille zusammen, aber erst mal nur an der Schulternaht, deren Nahtzugaben erst mal genau so versäubert werden wie der Rest; mit Seidenband.

 

Jetzt kommt das Ganze noch mal in den Stickrahmen, ein bisschen Stickerei fehlt ja noch. Hier ist das mit dem Sticken aber etwas schwieriger. Ich darf nicht durch die Zwischenlage und das Futter stechen, weil ich ja nicht will, dass die Fäden auf der Innenseite der Taille zu sehen sind. Dazu kommt, dass die Taille mit den Westenteilen ganz schön schwer ist.

 

DSCF2902.jpg

 

Geschafft!

 

Jetzt kann ich die Seitennähte der Taille schließen und versäubern und mir dann überlegen, ob ich als nächstes die Ärmel oder den Kragen mache. ;)

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Von hinten sieht das ja ziemlich hässlich aus, weil die Perlenstickerei mit schwarzem Faden gemacht ist.

Einspruch: Deine Rückseite sieht sehr ordentlich aus :super:

 

im Kleid ist es natürlich versteckt unter dem Futter schöner :)

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Früher gab's hier mal den " widerlichen-Perfektionisten-Club" oder so ähnlich, willst du den jetzt wiederbeleben, Tarlwen?:D

 

Also ehrlich, das Teil sieht super aus und die Perlenstickerei veredelt das Ganze ungemein!:super:

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Früher gab's hier mal den " widerlichen-Perfektionisten-Club" oder so ähnlich, willst du den jetzt wiederbeleben, Tarlwen?

 

Hihi, der wäre genau das richtige für mich. :D

Ich bin da einfach ein kleiner Pendant. ;)

 

Die Seitennähte sind mittlerweile auch zu und versäubert.

Ich hatte das Ganze jetzt mal an und bin etwas frustriert.

Die Taille macht eine unglaublich breite Mitte (was ich ja genau nicht will) und einen kurzen Oberkörper. :(:mad:

Das ist scheinbar ein generelles Problem dieser (Pseudo)Bluse-Jacken-Kombinationen, deshalb sieht man dazu oft miederartige Gürtel.

 

Ich hoffe, ich kann da mit einem glatten Gürtel aus schwarzem Samt noch was retten, der etwas länger als die Taille ist und so hoffentlich streckt...

So ähnlich wie View A hier, nur etwas breiter. Oder so wie hier?

Was meint Ihr?

 

DSCF2904.jpg

 

DSCF2905.jpg

 

DSCF2906.jpg

 

Irgendwie passt das alles vorn und hinten nicht. :(

Unterhalb der Taille ist auf den Fotos noch zu viel Stoff, der ist mittlerweile raus und liegt jetzt glatt an, auf dem Foto sind die Seitennähte erst gesteckt.

Mit den Falten in den hinteren Seitennähten muss ich mir noch was überlegen.

An den Armausschnitten muss hinten noch was weg, das ist angeleint aber noch nicht geschnitten, damit sich die Naht der Nahtzugabenversäuberung nicht wieder auflöst.

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Sieht doch sehr gut aus. Ich finde es toll.

 

Früher hat man halt das Korsett stärker geschnürt. Was man ja auf den verlinkten Bildern mit den Gürteln sieht. Aber versuche es wirklich mit mit einem schwarzen Gürtel.

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Ich würde auch für einen schwarzen Gürtel plädieren und dann noch mal gucken, wenn die Ärmel drin sind. Die sind ja ziemlich ausladend und dadurch wirkt die Taille dann auch schmaler.

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Hallole

 

Da du gerne perfektionistisch bist, schaust du dein Werk besonders kritisch an. Es ist sehr, sehr schön, keine Frage, aber es sieht von der Form her anders aus, als das Original und das liegt daran, dass dein Korsett nicht die Form bildet, die du brauchst.,

 

Die Brüstlinie ist zu hoch, die Brüste zu sehr nach oben gepuscht.

 

Ich habe nachgelesen. "Das Korsett um die Jahrhundertwende hatte eine gerade Planchette, die Brüste sollen sich frei entfalten können, deshalb endet das Korsett unterhalb davon. Es reicht tief über die Hüften herab und formt deshalb einen sehr flachen Bauch. Die Taille wurde extrem geschnürt. Der Taillengürtel sitzt hinten in der Taille und vorne um einiges tiefer."

 

Ich weiß, dass du diese S-Form Kosetts nicht magst, aber vielleicht probierst du es mal mit einem Unterbrustkorsett.

 

Für mich ist es wie es ist, ein Meisterwerk. Und du hast meine volle Bewunderung.

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Hallo,

 

ich lese nun schon die ganze Zeit mit und bin hin und weg!

 

Von hinten und der Seite sieht es toll aus, von vorne auch, aber wenn man es mit dem Orginal vergleicht, was ja nun eine sehr, sehr schmale Taille hat, wirkt es etwas unausgewogen. Ich bin auch der Ansicht, das ein Gürtel da Abhilfe schaffen würde. Ein schwarzer Gürtel erscheint mir aber ein wenig zu hart und er würde von der tollen Perlenweste ablenken. Die haben schon gewusst, warum sie beim Orginal einen Gürtel aus dem Kleiderstoff genommen haben. ;) Der Orginalgürtel wäre mir allerdings auch zuviel Gewurschtel, einen glatten, schlichten Gürtel, so wie die verlinkten Modelle, könnte ich mir durchaus vorstellen, evtl. mal mit einem Stoffstück testen.

 

Ich kann mich aber auch irren...

 

Viele Grüße,

 

Ulrike

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Hihi, der wäre genau das richtige für mich. :D

Ich bin da einfach ein kleiner Pendant. ;)

 

Die Seitennähte sind mittlerweile auch zu und versäubert.

Ich hatte das Ganze jetzt mal an und bin etwas frustriert.

Die Taille macht eine unglaublich breite Mitte (was ich ja genau nicht will) und einen kurzen Oberkörper. :(:mad:

Das ist scheinbar ein generelles Problem dieser (Pseudo)Bluse-Jacken-Kombinationen, deshalb sieht man dazu oft miederartige Gürtel.

 

Ich hoffe, ich kann da mit einem glatten Gürtel aus schwarzem Samt noch was retten, der etwas länger als die Taille ist und so hoffentlich streckt...

So ähnlich wie View A hier, nur etwas breiter. Oder so wie hier?

Was meint Ihr?

 

Irgendwie passt das alles vorn und hinten nicht. :(

Unterhalb der Taille ist auf den Fotos noch zu viel Stoff, der ist mittlerweile raus und liegt jetzt glatt an, auf dem Foto sind die Seitennähte erst gesteckt.

Mit den Falten in den hinteren Seitennähten muss ich mir noch was überlegen.

An den Armausschnitten muss hinten noch was weg, das ist angeleint aber noch nicht geschnitten, damit sich die Naht der Nahtzugabenversäuberung nicht wieder auflöst.

 

Hallo,

 

Meine two cents zu der Chose...

 

1. finde ich, dass das alles überhaupt nicht schlecht aussieht. Das Problem ist, dass man sich noch soviel dazu denken muss. Ich würde an Deiner Stelle schleunigst einen Gürtel, einen Kragen und Ärmel aus Nessel anfertigen und im Gesamtbild entscheiden, was wie wo muss oder nicht. Breite des Gürtels, Winkel seiner Spitze, Ausladung der Ärmel, Form des Kragens, all das spielt ja zusammen. Die Puffärmel werden gehörig dabei helfen, die Silhouette auszugleichen und der Kragen wird auch nochmal strecken. Keine überschnellen Entscheidungen treffen. Ich glaube auch, dass ein gleichfarbiger Gürtel kein Problem ist, auch nicht mit den gelegten Falten des Originals.. Ihn vorne tiefer zu ziehen, ist mit Sicherheit eine Gute Idee (ist er im Vorbild ja auch - wenn auch wenig). Die Falten im Gürtel wirken meiner Ansicht nach gut zusammen mit den Falten des Rockes und des Oberteils und lockern das Bild etwas auf. Ich glaube nicht, dass ein ganz glatter (oder noch eher: korsettähnlicher) Gürtel da sehr harmonisch wäre.

 

2. Die Weste ist im Original etwas anders. die von der Schulter kommende Kante ist schräger, d.h. die Ecke, an der die Knöpfe beginnen, liegt tiefer. Das streckt noch etwas. Ich möchte nicht dafür plädieren, die Weste neu zu machen (Gott bewahre), aber mein Argument unterstreichen, dass es zielführend ist, Proportionsfragen im Gesamtzusammenhang zu klären.

 

3. habe ich das Gefühl, dass man bei Dir im Taillenabnäher noch etwas wegnehmen kann. Ich war von Deinem Taillenschnitt etwas irritiert, da es so aussah, als sei in die Taillenabnäher gar kein Brustabnäher hineingedreht worden. Vorne noch etwas mehr ranzukommen wäre m.E. der Silhouette dienlich (aus den Flankennähten kannst Du wahrscheinlich auch noch ein wenig etwas herausnehmen, so wie das aussieht...). Die Stäbchen in der Taille werden auch nochmal silhouettenmäßig helfen...

 

4. Was ist eigentlich diese Passe, die Du an der Taille unten dran hast? Kommt die in den Rock? Das wäre jedenfalls mein Vorschlag. Taille in den Rock, und den Schärpengürtel am Rockbund befestigen (also anknöpfen oder -drücken). So kannst Du mit der Taille so nah an den Körper ran, wie möglich. (Haben wir hier so gemacht. Da ist der Rockbund ein einfaches Ripsband, das in den Gürtel hineingehängt ist. Der Rockbund selbst ist parallel zum Boden und hält den Gürtel in seiner Schräge.)

 

Sind four cents geworden. Sehr sehr sehr schöne Stickerei übrigens. Ich bin beeindruckt.

 

Toi toi toi, nicht aufgeben und erst recht nicht entmutigen lassen.

 

David

Bearbeitet von CoronarJunkee
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Erstmal WOW, Hut ab, die Perlenstickerei ist ja wahnsinnig schön geworden!!

 

Zur Silhouette war mein Spontangedanke: warte mal bis da die Keulenärmel dran sind.

 

Und mein zweiter: die Korsetts, die für die Silhouette aus dieser Epoche verantwortlich waren, waren auch sehr, sehr unbequem und ungesund. Vermutlich war es nicht umsonst die letzte verbindliche Korsettmode...

Naja und ohne so ein Teil ist es halt schwieriger. So betrachtet finde ich es erstaunlich, was du hinbekommen hast!

 

Und mein dritter Gedanke: kann man die Ärmelansatznaht vielleicht ein bisschen nach innen setzen und so den Schulterbereich optisch etwas schmäler machen? Bewegungsweite müsste in diesen Riesenpuffen doch drin sein? Keine Ahnung, ob man das so machen kann.

 

Was ich mir auch vorstellen könnte, aber vermutlich nicht mehr geht?, ist, die Scheinweste ein bisschen nach vorne zu setzen, also weiter aus den Seitennähten rauskommen zu lassen, damit sie in der vorderen Mitte näher zusammenkommt. Das verschmälert dir den Oberkörper auch nochmal. Ansonsten hast du da eh die längslaufenden Falten, die strecken.

 

Insgesamt streckt dann auch der Rock der da noch rankommt. Jetzt sieht man ja nur das Oberteil.

 

 

Und nun aus purer Neugier: notierst du dir deine Arbeitszeiten die ganzeZeit oder nur bei der Stickerei? Ist ja neben der eigentlichen Arbeit (nochmal: WOW!) und der Dokumentation nochmal ein Aufwand.

Bearbeitet von Annabelle Ernst
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Soo, nach Ostern und einer Hausarbeit-Abgabe für die Uni habe ich dieses Wochenende Zeit und Muse, um am Kleid weiter zu machen. :)

 

Erst mal vielen Dank für Euer tolles Feedback, David und Annabelle! :hug:

 

die Korsetts, die für die Silhouette aus dieser Epoche verantwortlich waren, waren auch sehr, sehr unbequem und ungesund. Vermutlich war es nicht umsonst die letzte verbindliche Korsettmode...

 

Naja, ich trage ja ein Korsett drunter, bin aber bei Leibe keine Kampfschnürerin und habe mit meiner androgynen Figur denkbar schlechte Voraussetzungen für die Wespentaille. Leider. Für meine Verhältnisse macht das grüne Korsett schon ziemlich viel Taille, umso frustrierende, wenn das am Ende nicht mehr zu sehen ist.

 

Ich hab mal provisorisch einen spitz zulaufenden Gürtel gemacht, ich find's schon etwas besser, aber ich mach jetzt erst mal die Ärmel und guck dann noch mal.

 

Ausm Kopf würde ich jetzt nicht sagen, dass ich noch Luft habe, um die Taille enger zu machen, aber ich schau nachher beider Anprobe mit den Ärmeln noch mal genau.

 

Die Passe im Vorderteil hat das Originalkleid auch, ich denk mal, damit die Falten unter dem Gürtel nicht weiter auftragen.

 

 

Jetzt also erst mal die Ärmel:

 

Der Ärmel ist ein Puffärmel, der untere Teil ist zweiteilige und in der hinteren Naht hat der Ärmel einen Schlitz.

 

In Waughs "The cut of womans clothes" ist auf Seite 76 genau so ein Ärmel drin, allerdings ist der untere Teil einteilig.

Also muss ich ein bisschen basteln:

Ich nehme für den Grundärmel einen Ärmel von Truly Victorian, der an der Kugel etwas gepufft ist. Das stützt den Ärmel dann hoffentlich etwas von innen.

Die Ärmel von TV sind mir immer viel zu weit, also mache ich ein Probeteil und nehme am Unterarm einiges weg. Die Ansatznaht der Puffung übernehme ich aus Waugh, ebenso den Schnitt für die Puffung selbst.

 

Den kompletten Futterärmel schneide ich aus Ditte zu und belege die unteren 10 cm mit der selben Seide, mit der schon die Weste gefüttert ist.

Den Teil unter der Ansatznaht für die Puffung schneide ich noch mal aus Moire zu, nähe alle Teile zusammen und bügel die Nähte aus.

 

Anschließend kommen Futter- und unterer Ärmelteil zusammen, die obere Kante vom Moire steppen ich fest, damit sie später nicht verrutscht.

 

DSCF2913.jpg

 

Hier ist der Schlitz und das Seidenfutter zu sehen:

 

DSCF2915.jpg

 

Das Original hat einen Beleg aus Oberstoff, aber das war mir mit dem Moore zu dick.

 

Dann mache ich auch ein Probeteil für die Prüfung, raffe obere und untere Kante und stecke das Teil an den Ärmel.

Gefällt mir ziemlich gut so. :)

 

DSCF2917.jpg

 

Die Puffung gehe ich jetzt aus Moire und Leinenfutter zuschneiden.

Wie bekomme ich die Ärmel eigentlich jemals gebügelt wenn's früher oder später sein muss?! :confused:

Bearbeitet von Tarlwen
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Das mit dem Bügeln frag ich mich auch. Man kommt ja durch den schmalen Innenärmel da gar nicht mehr vernünftig dran.

 

Schön, dass Du weiter machst, hatte schon befürchtet, dass Du aus lauter Frust nicht weiter machst.

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Da gab es so allerlei spezielles Bügelwerkzeug... auch Kugeln am Stiel (die man entsprechend erhitzt hat und mit denen man dann wohl in Engstellen reinfahren konnte) und diverse unterschiedlich geformte Bügelkissen.

 

Heute... keine Ahnung, so ein Minibügeleisen vom Patchwork?

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