Samtpiratin Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar Hallo! ich habe mir einen Mantelschnitt gekauft, den Butterick/Lisette 6385. Ich habe dafür noch keinen Stoff gekauft, sondern habe mich gerade erstmal mit dem Zuschneideplan befasst, auch um einzuschätzen, wie viel Stoff ich tatsächlich brauche. Habe die Schnittteile zum Beispiel auf 140cm breiten Stoff gelegt, da alle Angaben für 150 cm sind, um zu sehen, ob es trotzdem reicht. Dabei fielen mir einige Sachen auf: 1. Die Schulterpasse soll um 90°C gekippt zugeschnitten werden. Das wäre dann das einzige Teil, das in einer anderen Richtung zugeschnitten wird, als die anderen. Bei Webware ist es wahrscheinlich egal, aber geht das bei jedem Stoff (uni, ohne Muster)? Selbst bei Struktur kann das doch schon seltsam aussehen, oder? Ist das nur zum Stoff sparen gedacht, oder hat das einen besonderen Grund und ist wirklich so gewollt? In dem Sektor des Zuschneideplans liegt ohnehin alles sehr gequetscht, mit nur minimal mehr Stoff könnte man es richtig rum und die anderen Teile entspannter legen. 2. Zum Beispiel auch den Kragen. Der Obere Kragen wird im Stoffbruch zugeschnitten, der untere ist in der Mitte durch eine Naht geteilt. Auf dem Schnittmusterteil geht dann natürlich der Fadenlauf in eine andere Richtung, eben so, wie das Teil nach Schnittplan aufgelegt werden soll. Aber macht das irgendeinen anderen Sinn als Stoff zu sparen, dass der untere Kragen gekippt zugeschnitten wird und eine Naht hat oder kann ich den genauso im Stoffbruch zuschneiden? 3. Die Taschen werden aus Mantelstoff und Futterstoff zugeschnitten. Alle meine Mäntel haben Taschen nur aus Futterstoff. Ist natürlich weniger stabil und eine Schwachstelle. Aber tägt das nicht auf, wenn man da auch dicken Mantelstoff reinmacht? Drückt sich das nicht durch? Klingt für mich alles komisch, und ich würde sagen, dass man das natürlich auch anders machen kann, aber ich frage lieber. Viele Grüße Samtpiratin
chittka Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar Eines kann ich dir beantworten. Auf den Umschlägen steht meistens mit drauf daß dieser Schnitt nicht für Streifen geeignet ist.
flocke1972 Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar hm... Ich würde gerne mal ein Foto vom Zuschneideplan sehen. ... wegen des Unterkragens. Ist der gerade im Fadenlauf auf dem Auflageplan, oder schräg? Wenn schräg, dann hat das auf jeden Falle einen Sinn. Ich geh mal nach dem Zuschneideplan suchen...
Samtpiratin Geschrieben 20. Februar Autor Melden Geschrieben 20. Februar (bearbeitet) Bei Mustern weiß man ja, dass man ggf mehr braucht, und auch bei Samt oder Cord. Aber gestern hatte ich z.B. Stoff in der Hand, der war quasi wie Köper gewebt, nur aus Wolle. Wenn ich den andersrum nehme, merkt man das doch auch schon, selbst wenne s einfarbig ist. Wenn das jetzt nicht irgendeinen Sinn hat, dass das genau so zugeschnitten werden soll, würde ich es eher nicht machen, sonderm lieber mehr Stoff kaufen. @flocke1972 Ich vermute, ich darf das Original Bild aus dem Zuschneideplan hier nicht einfach einstellen. Ich mache mal eine hochprofessionelle Skizze. 😉 Oberer Kragen im Stoffbruch, unterer Kragen gekippt mit Naht. man kann ihn so eben in den Stoff reinpuzzeln, ohne was zu verschwenden. Aber muss man das? Ich verstehe nicht, warum Ober- und Unterseite nicht identisch sein können. Bearbeitet 20. Februar von Samtpiratin
flocke1972 Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar @Samtpiratin so wie der Kragen jetzt da liegt, liegt er im schrägen Fadenlauf. Das bedeutet der Kragen kann schöner geformt werden. Und platzsparender ist es halt auch. Du hast da ja Mantelstoff und keinen Webstoff. Das würde auch nochmal einen Unterschied machen. Ich würde den Oberkragen soagr im schrägen Fadenlauf zuschneiden und den Unterkragen mit Naht. Das mache ich sogar meistens. Man sieht ihn nicht und dadurch nimmt es einfach nicht so viel Platz weg. Hast du überhaupt schon mal einen Kragen genäht? (Kein Vorwurf!! Nur reines Interesse, damit ich weiß, ob du dir sowas überhaupt vorstellen kannst, wovon ich rede)
flocke1972 Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar vor 43 Minuten schrieb chittka: Eines kann ich dir beantworten. Auf den Umschlägen steht meistens mit drauf daß dieser Schnitt nicht für Streifen geeignet ist. Was soll jetzt daran hilfreich sein?
Samtpiratin Geschrieben 20. Februar Autor Melden Geschrieben 20. Februar (bearbeitet) @flocke1972 Nein, ich habe noch keinen Kragen genäht und auch noch keinen Mantel. Mein erster Versuch. Stoff habe ich auch noch keinen, gerade erörtere ich eben, wie viel ich brauche und was ich ggf beim Kauf beachten muss. Ich will den Mantel uni nähen, aber ansonsten schauen, was ich finde. Ich bin dann über diese Sachen gestolpert und habe mich gewundert, warum das so gemacht wird. Der Unterkragen ist der mit Naht. Oberkragen hat keine. Ich frage mich, warum der Unterkragen eine brauchen sollte und anders liegt. Bearbeitet 20. Februar von Samtpiratin
SiRu Geschrieben 20. Februar Melden Geschrieben 20. Februar Mantelstoffe sind in aller Regel auch nur Webstoffe. Halt etwas dicker, ggf. schwerer, und gern mal angeflauscht... Drehen um 90 Grad bei der Schulterpasse - kann bei Muster ggf. sogar gezielt wegen des anderen Musterverlaufs gemacht werden. Aber, rein technisch: Die Kettfäden geben weniger nach, als die Schußfäden im Gewebe. Im Fadenlauf zuschneiden heißt klassisch: Mit dem Kettfadenlauf arbeiten. um 90 Grad gedreht: Der Kettfaden läuft quer über Deinen Körper - der Mantel wird im Schulterbereich dadurch weitenstabiler. (Die Passe ist ja kein sehr hohes Teil, da fällt eine etwas höhere auläng-Tendenz i.d.R. nicht in's gewicht. Bzw. wird durch Einlage oder Dopplung - das Doppel dann im "richtigen" Fadenlauf, nech - ausgeglichen.) (Wenn das wegen Muster, Strich, whatever nicht so schön wirkt: "normal-längs" zuschneiden und mit "quer" zugeschnittener Einlage unterlegen hat nahezu die gleiche Wirkung.) (Auch Streifen und Karo lässt sich quer verarbeiten. Oder gleich diagonal - dann aber auf jeden Fall stabilisierend unterlegen. Kann wunderbare Hingucker machen.) Kragen - hier: Unterkragen 2-teilig und im schrägen Fadenlauf: Der formt sich um Längen schöner, weil der Stoff in der Diagonale auch die meiste bewegungsfreiheit hat.
Samtpiratin Geschrieben 20. Februar Autor Melden Geschrieben 20. Februar Beim Kragen macht das also wirklich den Unterschied, wenn ein Teil anders geschnitten ist, als das andere? Dann mache ich es lieber so. Einlage ist aber sowieso sinnvoll, oder? Aber im Zweifelsfall würde ich es also nur innen nach Angabe machen, und von außen an die Richtung anpassen, die der restliche Stoff hat.? Optisch soll sich das eher nicht vom Rest abheben, weder gewollt noch ungewollt.
SiRu Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar Jupp. Jupp. Und das kannst Du machen, wie Du planst.
Capricorna Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar Anmerkung: Das Stoff = Geld sparen ist halt sehr lange einer der Hauptfaktoren gewesen beim Stoffkauf. Sowohl für die private Näherin - früher noch mehr, als es üblich war, die Kleidung für die Familie komplett und dann größtenteils selbst zu schneidern - als auch in der Industrie (bei 100.000 Teilen zählen halt auch 3 cm Einsparung pro Teil) oder im sonstigen gewerblichen Bereich (private Auftragsschneider, Maßschneider etc. wo der Kunde ja auch das Material zahlt). Wenn man heute genug Geld hat und es einen nicht stört, dass man etwas mehr Verschnitt hat, kann man die Teile natürlich entspannter drauf legen. Das ist aber, rein geschichtlich gesehen, eine ziemlich neue Entwicklung. Und auch heute nähen ja viele aus Sparsamkeits-Gründen. Deswegen wird das wohl nicht aufgegeben werden in den Anleitungen.
Samtpiratin Geschrieben 21. Februar Autor Melden Geschrieben 21. Februar Ich hatte jetzt nochmal die Idee nachzuschauen, wie es bei den anderen Zuschneide- Schemen ist, die für kleinere Größen und geringere Stoffbreite gedacht sind. Da ist dann zwar alles anders angeordnet, aber diese Teile liegen immer so herum. Das muss also irgeneinen Sinn haben. Ich sollte da beim ersten Mal wohl lieber drauf vertrauen und einen Stoff nehmen, bei dem optisch kein Problem ist. Trotzdem Danke für eure Beiträge, das der Stabilität am Rückenteil ist ja schon eine Erklärung und dass der Kragen dann besser liegt auch.
SiRu Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar Mantelstoffe haben sehr, sehr oft einen "Strich". Der Stoff wirkt farblich unterschiedlich, je nachdem, von welcher Schnittkante aus Du über die Stoffbahn guckst. Bei Kord, Samt, manchen Plüschen... kannst Du das richtig fühlen. Bei anderen ist es nur zu sehen, wenn da eine Bahn zwischendrin andersrum liegt... Und wechselnde Farbintensität ist zwar ein Hingucker, aber keiner aus der Abteilung Designhighlight. Von daher werden später außen sichtbare Teile immer alle in die gleiche Richtung aufgelegt. (Ausnahme: Äußere Passenteile, wenn das als Designdetail gewollt ist, das da was sichtbar anders ist.) Unterkragen ist nix, was sichtbar ist - da kann dann auf reine Funktionalität geguckt werden. (Also hier: Der schönere, rundere, auf beiden Seiten identische Fall des Kragens.)
flocke1972 Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar @SiRu Danke. Ich konnte gestrn einfach nicht mehr erklären.
Samtpiratin Geschrieben 21. Februar Autor Melden Geschrieben 21. Februar Deswegen hat es mich ja auch so gewundert, dass eben nur diese beiden Teile anders liegen. Ich glaube, bei z.B. Cord würde mich das gar nicht stören, dass an der Passe die Struktur quer läuft. Ich meine, das sogar schon so gesehen zu haben. Aber gerade bei den nicht ganz so offensichtlichen Strukturen sieht es schnell eher nach ungewollt und Fehler aus. Bei Samt fände ich es z.B. eher nicht schön.
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