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Geschrieben

In Deutschland scheint es noch nicht so verbreitet zu sein wie in Nordamerika: Das Zuschneiden mit Hilfe eines Beamers. Allerdings sieht man ja auch bei deutschen Schnittmusteranbietern, gerade bei kleinen Labels, daß Beamerdateien angeboten werden.

 

Ich persönlich finde es einen gewöhnungsbedürftigen Gedanken, daß man sich dafür extra einen Beamer anschafft und den unter die Decke schraubt oder sich ein Stativ dafür hinstellt, aber wer es gut findet, bitte.

Als das Zuschneiden mit Beamer kürzlich in einer Unterhaltung mit US-Amerikanerinnen zur Sprache kam mit der Bemerkung, daß das ja gerade besonders toll sei für Leute die in größeren Größen nähen und die deshalb Änderungen vornehmen müßten (äh 'tschuldigung,  Änderungen braucht man in der Regel auch wenn man schlanker ist, fast niemandem passen Schnittmuster direkt) und Änderungen wären damit ja so viel leichter, wunderte ich mich, ob denn nicht gerade diejenigen, die viel ändern müßten eben nicht glücklich werden mit dem Zuschneiden per Beamer. Zunächst wurde mir gesagt, daß Verlängern oder Kürzen viel leichter sei und ein Übergang von einer Größenlinie zu einer anderen. Okay, mag sein daß man das so empfindet, weiß ich nicht. Aber was ist mit komplexeren Änderungen, wo man Abnäher dreht, oder irgendwas aufspreizt oder zudreht oder so? Das wäre auch gar kein Problem, dafür nehme man dann halt Inkscape oder Affinity Designer. Das sei so viel toller und man könne außerdem auf die Änderung viel leichter wieder zurückgreifen.

 

Bin ich unmodern und unflexibel wenn mich die Abkehr vom Papierschnittteil nicht überzeugt? Ich meine, ich habe es nicht ausprobiert, aber es reizt mich halt auch so gar nicht. Ich kenne mich mit Grafikprogrammen nicht aus, aber ich habe schon ein bißchen mit Inkscape rumgespielt und habe auch die ein oder andere SVG-Datei für meinen Plotter selbst erstellt. ich bin mir sicher, mit entsprechendem Tutorial würde ich digitale Schnittmusteränderungen hinkriegen. Ich weiß nur nicht, warum ich das lernen soll? Und die Änderungen sind ja nicht vergessen nur weil sie mit dem Papierteil gemacht sind. Man kann Änderungen dokumentieren und wenn man möchte die Schnittteile aufbewahren.

Es sei langfristig auch billiger als Papier. Also ich nähe nicht so viel, daß die Investitionskosten so schnell reingeholt wären durch das Wegfallen von Papier.

 

Spricht euch das Zuschneiden mit Beamer an? Nutzt es vielleicht schon wer hier regelhaft? Ist es die Zukunft oder nur eine Spielerei?

Macht ihr digitale Schnittmusteranpassungen? Sind digitale Schnittmusteranpassungen etwas, von dem ihr meint, daß es verbreitet ist oder sein wird?

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Geschrieben

Nein, es spricht mich nicht an. Ich gehe lieber händisch mit dem Schnittmuster um. Und ich traue mich auch ohne Schneiderlineal oder Computerprogramm leichte Kurven u. a. zu zeichnen, denn ich habe mich früher eine Weile damit beschäftigt.

Geschrieben

Oh da sprichst du ein Thema an ...
Ich habe mir letztes Jahr so einen Beamer gekauft. Ein ganz billiges Gerät, gab es im Angebot. Und eine passende Halterung um das dann irgendwie am Tisch zu befestigen. Aber, ich hab mich einfach noch nicht da ran getraut. Es scheint, daß das wohl das erste Mal ist, daß ich vollkommen umsonst Geld ausgegeben habe.
Aber vielleicht hilft mir ja dein Thema hier, es doch mal zu versuchen. Daher danke ich dir sehr!

Geschrieben

Ich habe sowas ähnliches (Projektion mit dem Smartphone) ein bisschen ausprobiert, als "Pattarina" aufkam und auch hier diskutiert wurde:

https://www.hobbyschneiderin24.net/forums/topic/178709-pattarina-kennt-ihr-das-schon

Für mich ist das nichts, wie ich dort schon ausführlich geschrieben habe.

Auch wenn vermutlich einige technische Nachteile wegfallen, wenn man stattdessen einen Beamer nimmt, habe ich darauf keine Lust.

 

Ich habe allerdings nicht die Bearbeitung mit Grafikprogrammen probiert, weil ich davon völlig unbeleckt bin.

vor 25 Minuten schrieb sisue:

ich bin mir sicher, mit entsprechendem Tutorial würde ich digitale Schnittmusteränderungen hinkriegen. Ich weiß nur nicht, warum ich das lernen soll?

Geht mir genauso. Ich komme aus der IT und könnte mir das sicher aneignen, aber ich mag das haptische Arbeiten mit Papier, Zeichenwerkzeug und Schere.

Geschrieben

Das ist ja schon eine ganze Weile in der Diskussion.

Ich meine, vor mehr als 2 Jahren schon so eine Art Hype diesbezüglich wahrgenommen zu haben.

Ich hab mich nicht näher dafür interessiert, weil ich lieber traditionell arbeite  - in jeder Hinsicht 😉.

Gefühlt ist der Hype schon wieder abgeklungen - insofern wird es wahrscheinlich nicht so prickelnd sein.

Vielleicht mehr so eine Spielerei für sehr technik-affine Hobbyschneiderinnen ...

Dass man "ohne" zukünftig nicht klarkommen wird, glaube ich nicht ...

Geschrieben

Yap, vor 2, 3 4  Jahren war das sehr gehyped. Ich schaue mir die Papier bzw. Folienschnittmuster genau anhalte sie an und gehe erst dann zum Stoff. Funktioniert beim Beamer nicht. Außerdem finde ich es einfacher das Folienschnittmuster zu ändern, als die Dateien. 

 Daher nicht übernommen, zumal ein Beamer auch nicht an meine Decke passt. 

Patterina fand ich total daneben. 

 

LG

Margali

 

P.S. Ich bin Technikerin, also an sich sehr Technikaffin.

Geschrieben

Ich bin nicht technikaffin, halte mich aber für papiersparsam, da ich passende Schnittmuster aufhebe und wiederverwende - Änderungen werden auf einem Zettel notiert und beigelegt.

Ich bleibe bei der alten Methode, für mich ist die optimal.

Geschrieben

Ich bin sehr gespannt, ob diese Neuerung sich wirklich durchsetzt oder ob das ein Nischen-Thema bleiben wird… Man weiß leider vorher nicht, ob man quasi den Übergang von der Pferdedroschke zum Auto beobachtet, oder ob es sich nur um Blütenträume von Helikoptern auf jedem Dach handelt, die nie Realität wurden.

 

Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert und kann und mag mir daher noch kein Urteil darüber erlauben.

 

Für meine persönlichen üblichen Änderungen müsste ich das SM jedenfalls vorher noch in der Software bearbeiten; das reine Zuschneiden mit Beamer würde mir nichts nützen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Capricorna:

Man weiß leider vorher nicht, ob man quasi den Übergang von der Pferdedroschke zum Auto beobachtet, oder ob es sich nur um Blütenträume von Helikoptern auf jedem Dach handelt, die nie Realität wurden.

Das finde ich schön formuliert 🤩

Wir haben sogar einen Beamer, den wir seit vielen Jahren nutzen, um Filme zu gucken (mal aus einem Büro übernommen). Aber ich hatte bislang noch keinen Ehrgeiz, den auch beim Nähen einzusetzen.

Ich sitze für meine Arbeit den ganzen Tag am Rechner. Das Hobby darf gerne ohne Rechner sein, und das Haptische mit Papier, Stift, Lineal und Schere - das macht mir Spaß und ist gut als Ausgleich zur Arbeit.

Ich bleibe also in der Pferdekutsche 😅

Geschrieben

 

vor 4 Minuten schrieb Junipau:

das Haptische mit Papier, Stift, Lineal und Schere - das macht mir Spaß

ach, Du auch :)

Am 4.2.2025 um 20:50 schrieb lea:

ich mag das haptische Arbeiten mit Papier, Zeichenwerkzeug und Schere.

Geschrieben

Ich dachte zuerst, dass es ein alter Thread wäre, aber ist ja neu - im Grunde könnte man zusammenlegen, oder?

 

Die letzten Tage habe ich intensiv mit Schnittmustern gearbeitet. Ich würde mich als äußerst technikaffin bezeichnen aber die Muster mache ich auf Papier, schneide hier etwas ab und füge hier etwas dazu, schiebe die Muster auf dem Stoff hin und her, und ja, bei größeren Änderungen mache ich neue Bögen. Ich gestehe: Mir macht das sogar Spaß und ich genieße das Feilen am Schnitt, ich möchte den Schnitt im Papier dafür nicht missen. 

Geschrieben

Ich bin da old Skul 🙈, außerdem stelle ich mir vor, das man einiges an Platz benötigt, den viele auch nicht haben. 

Doch wer das gerne so machen möchte, finde ich in Ordnung. 

vor 8 Stunden schrieb Junipau:

Ich bleibe also in der Pferdekutsche 😅

Ich ebenfalls. 😂

Geschrieben

Auch ich bin Team Pferdekutsche, ist ja quasi auch ein Cabrio :clown:

 

Da ich gerne auch gemusterte Stoffe verwende und dabei auch gerne auf die Musterverteilung achte - speziell was das Zusammentreffen von auffälligem Druck mit exponierten Stellen angeht - stelle ich mir das mit gebeamtem Schnitt eher umständlich vor :kratzen:

 

Ich hab da aber keinerlei Erfahrung und auch keinerlei Interesse an der Beamerei, ich liebe meine Schnitte auf Folie denn da hab ich die Muster jederzeit genau im Blick :idee:

Geschrieben

Da ich Pattarina nicht kannte, habe ich es mir mal angeschaut. Also, da es hier teils etwas durcheinander geht: Pattarina ist "mit Beamer anzeichnen ohne Beamer" sondern man sieht auf dem Handydisplay die Linien und seinen Stift und muss dann auf dem Stoff die Linie nachzeichnen die man auf dem Handydisplay sieht. Es scheint in der Praxis erstaunlich hakelig zu sein: https://www.youtube.com/watch?v=nVr8EO-oO-8

 

Da die App an sich kostenlos ist, wird man über die Schnittmuster Geld verdienen. Damit hängen wir natürlich wieder voll in der Lock-In-Falle, d.h. niemand weiß ob alle Schnittmuster weg sind, wenn die Gründer doch lieber eine andere App machen. 

 

Egal ob Beamer oder Handy: Es wäre für mich ein aberwitziger Mehraufwand, meine Schnittmusterarbeiten wären damit unmöglich und mir würde der Spaß am Schnittmusterfeilen komplett fehlen. 

Geschrieben (bearbeitet)

Nochmal Team Pferdekutsche...

Am 4.2.2025 um 20:50 schrieb lea:

ich mag das haptische Arbeiten mit Papier, Zeichenwerkzeug und Schere.

Und Team Papier. Mir ist Folie auch schon zu modern 😉.

 

Optimiere/anpasse endlos und mit viel Begeisterung am Schnitt herum, mache sogar meist mehrere Iterationen Nessel-Muster bis ich zufrieden bin bei umfangreicheren Änderungen. Mir da auf Papier was auszudenken und dann im Nessel (ohne große Verluste 😉) zu gucken ob es auch so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe ist für mich der halbe Spaß am Nähen.

Kann nicht nach Rezept kochen und irgendwie anscheinend auch nicht nach Fertigschnittmuster nähen... 

 

Zeichenprogramme hab ich mir auch schon mal kurz angesehen, tue mich da allerdings schwer mit Änderungen/Linienführungen "nach Gefühl", fühle da nix. Vielleicht wird das mit viel mehr Erfahrung ja mal was. Abgesehen davon werde ich mir wohl nie einen Laser/CNC-Schneidetisch aufbauen (auch wenn die Idee schon reizvoll wäre...) oder automatisch gradieren, oder eigene Schnitte verkaufen wollen.... Die Vorteile von digitalen Schnitten wären also eh überschaubar. 

 

Kurven ausmessen mache ich allerdings oft im pdf.

 

Ich würde mich auch durchaus als moderat technikaffin bezeichnen und hab sogar einen Beamer, aber es tatsächlich (wegen allem oben) auch noch nie ausprobiert...

 

Wenn ich etwas in (Kleinst-)Serie produzieren würde und damit Geld verdienen müsste würde ich wahrscheinlich anders darüber denken....

 

Bearbeitet von Niggefrau
Geschrieben

Konsequent wäre dann ohnehin der Zuschnitt mit einem Schneidplotter. 

Geschrieben

Ich nutze den Beamer seit fast 5 Jahren zum zuschneiden. Muss aber zugeben, dass ich in der Zeit größtenteils Kleinkinder-Kleidung genäht habe. Da gab es keine Anpassungen. Und es war angenehm, weil ich nicht alle zwei Monate tausend Seiten ausdrucken und zusammenkleben musste, weil die Zwockel schon wieder gewachsen sind. 
 

Ich habe auch schon einige Teile für mich damit zugeschnitten, da ich mich aber Anpassungen noch nicht getraut habe, sind es in der Regel Oversize/zu Hause im Garten wurschtel-Teile. 
 

Ich möchte nicht drauf verzichten, denke aber auch, dass es für Anpassungen eine Herausforderung ist

Geschrieben

Ich nutze inzwischen auch seit einigen Jahren einen Beamer. Hier hängt ein ganz einfaches Modell, das ich mal bei Amazon bestellt habe, das war keine große Investition. 
 

Eine Zeitlang habe ich versucht, Sachen für mich damit zuzuschneiden, aber meine Arbeitsfläche ist mir persönlich zu klein dafür. Das Rumschieben nervt mich zu sehr, daher schneide ich für mich lieber wieder am Esstisch am Stück zu. Änderungen in Affinity bekomme ich zwar ganz gut hin (wenn man einmal weiß, wie es geht, geht das ruck zuck), aber mir fehlt dabei auch die Haptik, die für mich zum Hobby dazugehört. 
 

Wofür ich den Beamer aber sehr gerne nutze, sind Kindersachen. Da muss ich in der Regel nichts ändern, sondern kann einfach die Datei projizieren und loslegen. Gerade bei so Sachen wie Schlafanzügen, bei denen ich früher ewig mit Kleben beschäftigt war, geht das nun um ein Vielfaches schneller und papiersparender. Wenn ich Lust auf Shirt X oder Hose Y habe: Datei öffnen, zuschneiden, fertig. Das ist schon echt nett. Und dank Patternprojector muss ich auch nichts mehr kalibrieren. 
 

Ich denke, dass die Zielgruppe eher die „Schnell- und Vielnäherinnen“ sind, und weniger die, die die Sachen noch ordentlich anpassen und sich Zeit und Muße zum Nähen nehmen. 

Geschrieben
Am 4.2.2025 um 20:50 schrieb lea:

könnte mir das sicher aneignen, aber ich mag das haptische Arbeiten mit Papier, Zeichenwerkzeug und Schere.

 

Außerdem kann man einen Papierschnitt zusammen stecken oder kleben und anprobieren. Dann erkennt man schon einmal, ob Taille und Abnäher in der richtigen Höhe sitzen, der Ausschnitt so groß ist, wie man sich das vorgestellt hat und das Teil irgendwie um eine Körperhälfte passt. Das sind Dinge die man zum Teil schon vor dem Zuschneiden klären muss. Mit Beamer stelle ich mir das schwierig vor. Ja, ich kann die gebeamten Linien mit dem Maßband abmessen und mit meinem Körper oder der Schneiderpuppe vergleichen, aber das dauert länger und bringt weniger, als den Papierschnitt am Körper (an der Unterwäsche!) anzustecken.

 

Als hier vor einigen Jahren Pattarina (und noch eine ältere Lösung?) diskutiert wurden, habe ich mich eine Zeitlang damit beschäftigt und mich mit diversen Grafikprogrammen herumgeplagt, aber für die Einzelanfertigung nach (mehr oder weniger) individuellen Maßen bleibe ich bei Papier

 

Für Konfektionsmode, die in Europa oder den USA designt und in Fernost gefertigt wird, sind Computerdateien unentbehrlich, weil man sie in Sekunden rund um die Welt schicken kann. Da wird dann oft auch digital zugeschnitten. Aber einen Beamer verwenden die höchstens im Schulungsraum.

Geschrieben

Klar, für zehn identische Sachen würde ich auch nen Beamer nehmen, schon alleine um nicht mehr Gefahr zu laufen, mit dem Rollschneider ins Papier zu schneiden. 

 

Ich nehme die Papierschnitte, lege sie übereinander, lege fertige Werkstücke darunter, halte sie an den Körper, halte sie aneinander um zu schauen ob die Nahtlinienlängen zueinander passen, zeichne mit Edding drauf an wo es mehr oder weniger werden soll, vergleiche den Schnitt an einer Stelle mit einem ganz anderen Schnitt an der gleichen Stelle, male mit Edding aufs Werkstück und übertrage auf das Papier, und so weiter. 

 

Andere Herausforderungen, andere Lösungen. 

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