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Geschrieben (bearbeitet)

Wer hat sie nicht: T-Shirts, die man vor Jahren und Jahrzehnten als Erinnerung an eine Reise, eine Lieblingsband, ein Open Air usw gekauft hat.

Meist gibt es sie in den Größen S bis XL, frührer aber häufig nicht als Damenmodelle.

Oft ist das Jerseymaterial von schlechter Qualität und nach einigen Wäschen sind die Shirts total verdreht.

Schnitttechnisch sind diese alten T-Shirts aus den 90ern mit einem eher engen und breiten Rippstrickausschnitt versehen, die Ärmel sehr lang und sehr weit.

Ich habe ein paar dieser T-Shirts im Schrank. Die Ärmel flattern mir am Oberarm herum, der Halsausschnitt würgt mich, oft sind mir die Teile zu lang... Irgendwie out of style, aber mit schönen Erinnerungen versehen und feswegen zu schade für die Kleidersammlung.

Hier möchte ich nach und nach zeigen, wie ich versuche, so ein älteres Souvenirshirt in die 2020er "rüberzuholen".

 

 

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Bearbeitet von Nähbert
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Geschrieben (bearbeitet)

Den Anfang macht ein Reiseandenken von 1994. Meine "once in a lifetime" Reise, mit Rucksack und selbst organisiert durch das damals noch eher rückständige  China.

Größe angeblich "L", 100 % BW, eher dünne Qualität.

Für chinesische Verhältnisse wohl L, für mich damals schon etwas kurz. Mal sehen, wie sich das ausgleichen lässt...

 

Ich habe mir aus einer Ottobre Woman (Heft 2/2006) und den Resten eines löchrigen Spannbetttuchs einen Probeschnitt in Größe 42 erstellt.

Dabei die Taillenlinie 1,5 cm nach unten verlegt, die Schulterschrägung an meine Fehlhaltung angepasst, das RT an der Schulternaht um 1 cm verlängert und das VT dort entsprechend gekürzt (wg Rundrücken).

Es muss am Ende nicht 100 Prozent angepasst sein, dazu sind meine Fähigkeiten auch zu limitiert.

 

 

IMG_20230118_124055_1.jpg

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Bearbeitet von Nähbert
Geschrieben

In einem ersten Schritt habe ich den Halsausschnitt und die Ärmel knappkantig abgeschnitten und die Schulternaht aufgetrennt.

Angedeutet mit kritzeligen roten Strichen unten auf dem Bild (mein Finger ist zu dick :D ) ist hier das Problem der verdrehten Nähte.

Ich werde wohl die Seitennaht des T-Shirts nicht einfach so aufschneiden können.

Auch in der Länge hat es sich verzogen.

 

Wenn ich meinen Schnitt verwenden will, wird es ein eher kurzes Shirt. Es gibt beim Originalstoff wenig Spielraum zum Anstückeln von Länge.

Auch der Originalärmel ohne viel Armkugel wird beim Restyling Probleme bereiten.

 

 

 

 

Collage_2023-01-18_13_18_11_1.jpg

Geschrieben

Reicht es in der Breite noch wenn Du das Shirt an der Seite so aufschneiden würdest, dass die Bereiche außerhalb der roten Linien wegfallen?

 

Für die Länge - würde ich unten einen Streifen in dunkelgrau (oder ist das Motiv blau?) ansetzen - genauso bei den Ärmeln - das Schnittteil so auflegen, dass es oben paßt und dann unten mit grau verlängern - und dann evtl.auch die Halseinfassung in grau machen. Und wenn die Breite bei Vorder- und Rückenteil nicht reicht - ab Armausschnitt an der Seite ebenfalls jeweils einen grauen Streifen einsetzen...

 

Sabine

Geschrieben

Ich würde es trotzdem an der Naht aufschneiden, dann gut bügeln.

Wenn die Breite nicht reicht sind seitliche Einsätze dein Freund.

Geschrieben

Stimmt - an der Seitennaht aufschneiden - bügeln (ohne es zu verziehen) - und dann aber das Schnittteil nach dem Maschenlauf auflegen ( so denn der Druck auch im Maschenlauf ist - sonst musst Du da ja sowieso einen Kompromiss finden)...

 

Sabine

Geschrieben (bearbeitet)

Vor dem Auflegen der Schnittteile habe ich die Saumversäuberungsnaht vorsichtig aufgetrennt.

Bei dem schon etwas spröden Ausgangsmaterial entstehen da leicht kleine Löcher. Aber hier ist GsD alles heil geblieben!

 

IMG_20230118_182024_1.thumb.jpg.eb2ae8e2b59110e8e2e588fdfbb4dd32.jpg

 

Ohne Druck gebügelt, hat sich noch einmal ein bisschen mehr Stoffbreite ergeben und mit etwas Schieben klappte das Auflegen der Schnittteile.

Untenrum wird das Shirt leider etwas kürzer. Da habe ich den Stoff auf eine identische Länge geschnitten, etwa 1,5 cm über der Saumkante.

 

Collage_2023-01-18_19_38_05_1.thumb.jpg.2cf4157359681d9a3308ed704ce5b312.jpg

 

Der Fadenlauf ist nicht ganz gerade, aber immerhin weniger verdreht als vorher beim Ursprungsshirt.

Der Ärmel wird sehr kurz, bin gespannt, wie es damit aussieht!

 

Den Halsausschnittstreifen werde ich wohl aus den seitlich übrig gebliebenen Stoffstreifen zusammenstückeln, auch wenn die Stoffrichtung falsch ist.

Ein andersfarbiger Stoffstreifen gefällt mir weniger. Der Kontrast zu schwarz oder grau zum sehr hellen Gelb ist mir zu hart.

 

 

Bearbeitet von Nähbert
Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Nähbert:

Den Halsausschnittstreifen werde ich wohl aus den seitlich übrig gebliebenen Stoffstreifen zusammenstückeln, auch wenn die Stoffrichtung falsch ist.

Ersatzweise könntest du Paspelgummi ansetzen. Also dieses mit einer Glanzkante, vor der man angenäht nur die Kante sieht. Gibt es in  sehr vielen Farben. Das war schon mehrmals meine Lösung zur Änderung eines Halsausschnitts.

 

Einfassgummi geht auch, aber das mag ich optisch nicht so gern. Das assoziiere ich immer mit Nachtwäsche.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Großefüß:

Ersatzweise könntest du Paspelgummi ansetzen. Also dieses mit einer Glanzkante, vor der man angenäht nur die Kante sieht. Gibt es in  sehr vielen Farben. Das war schon mehrmals meine Lösung zur Änderung eines Halsausschnitts

Wenn es beim örtlichen Stoffhändler eine passende Farbe gibt, konnte das eine Lösung sein.

Allerdings habe ich bereits mehrmals Halsausschnittstreifen im "falschen" FL nehmen müssen und das hat gut geklappt.

Wahrscheinlich, weil ich immer erst mit Reihgarn vornähe, um den Sitz zu überprüfen (und nicht über Nadeln zu nähen).

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Nähbert:

Allerdings habe ich bereits mehrmals Halsausschnittstreifen im "falschen" FL nehmen müssen und das hat gut geklappt.

Gut zu wissen.

 

vor 1 Minute schrieb Nähbert:

Wahrscheinlich, weil ich immer erst mit Reihgarn vornähe, um den Sitz zu überprüfen

Das mache ich auch, leider oft mehrmals für ein Shirt, weil ich da irgendwie den Dreh noch nicht raus habe.

 

(Allerdings habe ich auch Chance  auf gute Übung: ich habe mir letztes Wochenende günstig und stark reduziert vier gleiche Stehkragenshirts gekauft, die mir wunderbarerweise tatsächlich passten und die Ärmel lang genug hatten. Heute habe ich gemerkt, dass ich leider auch diese weichen Stehkragen nicht haben kann und die in Rund- oder V-Ausschnitte ändern werde.)

Geschrieben

Gestern habe ich meine Schnittteile mit Reihgarn zusammengesetzt.

Nun ja... Da ist noch Potenzial, wie meine Yogalehrerin immer zu dagen pflegt.

 

Immerhin: Mit der Lage der Schulternaht bin ich einigermaßen zufrieden.

Aber: hinten krumpelt der Ärmel, das VT ist zu kurz und steht über meinem Bäuchlein ab und es ist über der Brust zu eng.

Aber mehr Material ist in der Breite einfach nicht dagewesen 

Beim Overlocken werde ich noch einige mm gewinnen, aber der Schnitt ohne weitere Figuranpassungen ist für 100 % BW einfach zu eng.

Der Ottobreschnitt ist für elastischen Single-Jersey, also für höheren Elasthananteil im Stoff.

Ich hätte auch gerne eine Armkugel und einen Armausschnitt gehabt, bei der man den Arm etwas mehr heben kann.

 

 

 

Collage_2023-01-19_08_49_45_1.jpg

Geschrieben

Ganz großartig!

Eine rote Kante am Hals, Farbe vom Schriftzeichen, wäre auch möglich?

Hat bestimmt schon jemand geschrieben...ich hab nur überflogen, bin aber restlos begeistert!

Der Kerl hat T-Shirts aus den 80ern, Tour-Shirts und "Witzige", die ich mir gesichert habe, da werde ich wohl auch mal dran gehen, danke für die Idee!

Geschrieben

@steinmetz

@balzac

Schön, dass ich inspirieren darf!

 

Gerade finde ich im Blog von "beswingtes Allerlei" eine Erklärung meines Ärmelproblems.

Ich muß das Ärmelschnittteil parallel zur Saumkante etwa auf halber Höhe aufschneiden und den oberen Teil mit der Armkugel ein Stückchen Richtung VT verschieben. Klar! Meine Schulter kollabiert ja durch die nach vorne geneigte Haltung auch nach vorn.

 

Der Halsausschnitt bedarf wegen des Schiefstandes auch noch einer Korrektur. Uch muss ihn auf einer Seite minimal weiter ausschneiden.

Breiter als 1 cm ( ca. 3,6 cm Stoffstreifen) soll mein Halsbündchen nicht werden. Ich probiers mit gelb aus den Schnittresten.

Durch den verhunzten Ärmel wird das Shirt hier eh nicht mehr zum Lieblingsteil...

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Nähbert:

Durch den verhunzten Ärmel wird das Shirt hier eh nicht mehr zum Lieblingsteil...

Denk einfach, der Ärmel sitzt so seit Kauf und ist also noch ein Original von damals - dann ziehst du es gerne an.

Ich schau hier gerne zu.

Geschrieben

ich hab auch noch so ein paar sehr abgeliebte Teile von meinem rHerzensmann hier liegen :o

 

wenn du wenigstens den Teil mit der aufgedruckent Schrift/in Ordnug befindlichen Aufdruck retten willst. wär Negativapplikation eine Möglichkeit

 

20181209_083708.thumb.jpg.bd676ecc288dec6d69a312c31b57502f.jpg

Geschrieben

@Nähbert  Sieht schon viel besser aus als vorher.

 

@Topcat  Auch eine gute Idee.

 

Vor einigen Jahren hat mal eine hier einen Wip o.ä. gezeigt, wo sie auch mehrere, ich glaube es waren Bandshirts, neu genäht hatte. Den müsste ich mal suchen.

Geschrieben
Am 19.1.2023 um 09:37 schrieb Nähbert:

Durch den verhunzten Ärmel wird das Shirt hier eh nicht mehr zum Lieblingsteil

 

Wie wäre es mit cap sleeves?  Das würde dir etwas Platz zum Verschieben geben. 
Ich würde mit einem Reststück Jersey immer vorher Ärmelform und Sitz prüfen, gerade, wenn ich aus Stoffmangel nichts mehr ändern kann. 

Geschrieben

@sikibo Gute Idee, sowohl die cap sleeves (musste erstmal googeln, was das ist), als auch die Idee mit dem Probeärmel.

Mein erstes Probeteil aus dem Spannbetttuchjersey kam mir gar nicht so verhunzt vor, daher hab ich tatsächlich etwas voreilig ausgeschnitten.

Ich werde auch an der Brust seitlich durch leichtes Einkräuseln hier noch eine fake FBA machen. Dadurch wird zwar das VT noch etwas kürzer, aber das nehm ich jetzt einfach mal in Kauf.

 

Das nächste zu ändernde Shirt hat zum Glück schonmal mehr Ausgangsstoff, weil es noch breiter ist. Evtl könnte ich auch kleine Brustabnäher reinkonstruieren.

 

Geschrieben

@sikibo ich muss nochmal nachfragen:

Meinst Du mit cap sleeves vielleicht das hier?

 

IMG_20230120_153928_1.thumb.jpg.404823a819250880f27de3b05dcfa9ea.jpg

 

Weil, wenn ich nur verkürzen würde und weiterhin eine Ärmelseitennaht unter der Achsel hätte, könnte ich am bereits ausgeschnittenen gelben  Ärmel keine Korrektur vornehmen.

Geschrieben (bearbeitet)

@Nähbert
Ja genau, die meine ich. 
Eine halbe bis 3/4 Armkugel quasi. 

Bearbeitet von sikibo
Geschrieben (bearbeitet)

Ok. Aber da muss ich gucken, wie ich das unter der Achsel konstruiert kriege.

Ich suche in meinem Schnittmusterfundus gerade nach einem passenden Ärmelschnittmuster.

Ansonsten habe ich hier mal eine Schnittanpassung des Ärmels für Rundrücken und nach vorne gekippte Schulter probiert.

Nach der Methode von https://www.beswingtesallerlei.de/2017/08/Aermel-Aermelkunde-anpassen-aendern.html#Aermelkippt

 

Heute hab ich leider keine Zeit zum Weiternähen.

Grün ist die neue Armkugel mit vorne mehr Stoff bzw steilerer Kurve, hinten dann flacher.

Rot (dick) ist die ursprüngliche Gr 42, rot (dünn) die Gr 40.

 

IMG_20230120_162025_1.jpg

Bearbeitet von Nähbert
Geschrieben
Am 20.1.2023 um 16:25 schrieb Nähbert:

Ok. Aber da muss ich gucken, wie ich das unter der Achsel konstruiert kriege

 

Wie bei einem Top. Ich habe dann gleichzeitig mit dem Einnähen des Ärmelcaps  den unteren Bogen  versäubert. Diese Overlocknaht habe ich dann nach innen geklappt und festgesteppt. 
Du kannst den unteren Teil natürlich auch einfassen oder mit einem Stoffstreifen verstürzen. 

Geschrieben

@sikibo

Dank an Dich. Dass es mit dem Umlegen im Achselbereich so einfach ist, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

Ich hab jetzt nochmal ein bisschen gegoogelt.

Ich habe für "cap sleeve" noch Käppchenärmel gefunden, Müller und Sohn nennt es 'Cap-Ärmel". Dann hab ich mich erinnert, dass ich Gilewskas Schnittkonstruktion in der Mode, Band Grundschnitte hier im Regal stehen habe.

Auf Seite 79 von Gilewska wird der cap sleeve als "Angeschnittener Ärmel' erklärt. Hinten soll er 2 cm länger sein als am Vorderärmel. 

 

Hm, *grübel*.

Die Frage ist, ab wo ich ihn ansetzen will, also wieviel Schulter und Arm er bedecken soll?

Also wo würde ich auf meinem Schnittmuster die Linie ziehen.

 

 

IMG_20230122_112612_1.jpg

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Nähbert:

Also wo würde ich auf meinem Schnittmuster die Linie ziehen.

 

Meiner Erfahrung nach etwa durch das Passzeichen am Vorderärmel (oder wenig darüber) - parallel zu deiner gestrichelten Verbindungslinie der Achselpunkte.

 

Alternativ könntest du auch versuchen deinen vorhandenen Ärmel etwas im Armloch nach vorne zu drehen --> dann sind Seitennaht und Ärmelnaht etwas versetzt und du kannst die Seiten. und Ärmelnaht nicht in einem Rutsch schließen.

 

 

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