lotos.bluete Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Huhuchen, ich versuche mich gerade an meinem Oberkörper-Grundschnitt, da es mir akut an Blusen mangelt. Wegen der Beerdigung meiner Schwiegeroma am vergangenen Dienstag brauchte ich dringend eine schwarze Bluse, die ich mir mangels Zeit gekauft habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese eine der ganz wenigen Blusen ist, welche eine Rückenpasse hat. Bei Herrenhemden ist die Rückenpasse ja eher Standard, aber bei Damenblusen die Ausnahme. Und daher wollte ich mal nachfragen, ob die Rückenpasse eigentlich auch eine Funktion hat, um das Kleidungsstück besser auf den Körper zu formen oder ob sie eher nur eine Zierde ist und sich quasi nur bei Herrenhemden "durchgesetzt" hat. So könnte ich das, sobald ich nach der Grundschnitt-Anpassung ans Blusennähen gehe, berücksichtigen. Weiß das jemand?
Bineffm Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Die Rückenpasse kann nur Zierde sein - wenn da einfach ein Teil des Schnittes abgetrennt wird - sie kann aber auch durchaus dem besseren Sitz dienen - wenn zum Beispiel in der Naht zwischen Rückenteil und Passe ein Abnäher versteckt wird.... Ich habe bei ganz klassischen Hemdblusen schon öfter Rückenpassen gesehen - ich finde, das kommt halt auch auf den sonstigen Schnitt und auf das Material an. Ich empfinde Rückenpassen vom Stil her eher als sportlich... Sabine
me3ko Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Es gibt sehr viele Damenblusenschnitte die eine Rückenpasse haben. Wahrscheinlich haben sie eine bessere Passform, denn die Rundung des Rückens/Schulter können beim Ansatz der geraden Rückenteile beachtet werden. Ausserdem sieht es gut aus, es unterteilt die Rückenfront und macht es weniger langweilig, ganz sicher bei einfarbigen Stoffen.
Capricorna Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Hallo, ich könnte mir vorstellen, dass die Passe auch zur Stabilisierung dient. Die ist ja idR gedoppelt, daher fester, so dass zB ein Kragen besser, mit mehr Halt, befestigt werden kann als an einem einlagigen Stoff. Ein paar verstärkte Teile wie Kragen, Knopfleiste, Manschetten und Passe fungieren auch als eine Art Gerüst für den Rest, so wie die Stahlträger in einem Gebäude. Es gab dazu mal ein schönes Vergleichsbild in einer threads, wo der Effekt sehr deutlich zu sehen war. Sieht einfach gepflegter, besser, eleganter, ordentlicher aus.
jadyn Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 (bearbeitet) Bei Herrenhemden hat man die Rückenpasse,um unterschiedliche Schulterhöhen auszugleichen....vielleicht ist die Passe bei Damenblusen deshalb nur, weil irgendwann die Herrenmode auch auf die Damen "modern" wurde? Ich nähe Hemdblusen immer mit Passe,weil die Blusen von innen dann besser aussehen...und besonders schön finde ich, wenn man noch einen anderen passenden Stoff verwendet, der auch noch in Blenden und Bündchen auftaucht. Bearbeitet 13. November 2015 von jadyn
nowak Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Ursprünglich waren Hemden ja recht weit (waren Unterbekleidung, auch Nachthemd). Diese Weite würde aber über der Schulter stören bzw. hätte auch unnötig Stoff verbraucht. Ich nehme mal an, daraus hat sich die Form der glatten Schulterpasse entwickelt, an die dann das Hemd selber angesetzt war, das im Rücken auch oft eine Menge Mehrweite in Kräuseln unterbrachte. (Bei der Feldarbeit z.B. mußte man sich ja wirklich bewegen können.) Die Schulterpasse ist meist ein wenig ins Vorderteil gezogen, endet also nicht genau auf der Schulter. So kann man hier auch noch mal Weite in Form von Falten oder Kräuseln unterbringen (entweder für mehr Bewegungsraum oder für Körperrundungen.) Daß diese Partie durch die Doppelung auch stabiler wird ist sicher ebenfalls nicht negativ. Scheuert nicht so schnell durch. Eine Passe kann rein dekorativ sein, sie kann aber auch funktional sein.
ju_wien Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 zur funktion der passe wurde eh schon alles gesagt. bei gestreiften oder karierten hemden kann man die passe auch im querfadenlauf oder schrägfadenlauf zuschneiden, um sie vom rest des rückens abzuheben. fuer textilhistorisch interessierte noch ein buchhinweis: 'En bras de chemise' aus dem ESMOD-verlag zeigt in vielen fotos und (wenig) französisch/englischem text die entwicklung der heutigen herrenhemden und damenblusen aus historischen unterhemden und berufstypischen hemden: The grammar of western clothing : Keep your shirt on (kostet 35 euro + versand, und ist nichts was man haben *muss*, aber nett zum durchblättern)
nowak Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 Njarg, ich habe doch schon so viele Bücher...
AndreaS. Geschrieben 13. November 2015 Melden Geschrieben 13. November 2015 nowak schrieb: Njarg, ich habe doch schon so viele Bücher... Das hört sich schon nach "haben muss" an Bei meinen Blusen überwiegen übrigens die mit Passe. 8 von 10.
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