Kellergirl Geschrieben 29. März 2015 Melden Geschrieben 29. März 2015 Hallo ihr Lieben! Ich möchte mir mein Hochzeitskleid selbst nähen. Ich habe einen wunderschönen, sehr leichten und wenig dehnbaren Baumwollstoff gekauft. Das Kleid soll obenrum eng anliegen, hinten geschnürt werden wie eine Corsage und dann ab der Taille weit abfallen (mit Tellerrock). Das Ganze soll recht altmodisch aussehen, so 50er-Jahre-mäßig. Nun frage ich mich, ob und wie der Stoff vor allem oben (aber auch unten) gefüttert werden muss. Besonders, wenn es geschnürt wird, muss es ja stabil sein. Ich dachte oben an Vlieseline. Muss dann an den Rückenteilen stärkere Vlieseline angebracht werden als vorne? Ist das möglich? Brauche ich auch ein Innenfutter zusätzlich aus Satin, sodass es sozusagen drei Lagen hat? Ich würde mich sehr über ein paar Tipps von erfahrenen Schneider/innen freuen!
nowak Geschrieben 29. März 2015 Melden Geschrieben 29. März 2015 Also zunächst mal hat das Futter ja vor allem den Sinn, die Nahtzugaben zu verstecken und sich auf der Haut gut anzufühlen. Wenn es um Verstärkung geht, würde ich den dehnbaren Stoff vermutlich erst mal mit was Festem unterlegen und da dann auch die Tunnel für die Stäbchen anbringen.
knittingwoman Geschrieben 30. März 2015 Melden Geschrieben 30. März 2015 schau mal in den Hochzeitswips von nekry und amalthea
Kellergirl Geschrieben 2. April 2015 Autor Melden Geschrieben 2. April 2015 Wenn es um Verstärkung geht, würde ich den dehnbaren Stoff vermutlich erst mal mit was Festem unterlegen und da dann auch die Tunnel für die Stäbchen anbringen. Ich war jetzt im Stoffgeschäft und habe mir einmal leichte Vlieseline für den gesamten Stoff und festeren für den Schnürteil am Rücken gekauft. Dieser soll einfach nur das Kleid verschließen und in der Mitte noch etwas Platz lassen, sodass man etwas vom Rücken sieht. Meine Fragen sind jetzt: Wie soll die Befestigung des Bands aussehen? Schlaufen oder Häkchen oder...? Und an welche Stelle müssen die Stäbchen (oder Stäbchenband??)? Ich versuche eine Skizze vom Rückenteil hochzuladen (sorry, dass es so hässlich, ich habe nur einen Arm frei,weil im anderen meine kleine Tochter schlummert ). Unter den Schnürteil kommt dann noch ein Reißverschluss, damit ich in das Kleid auch reinkomme Danke schonmal für die Antworten !
ju_wien Geschrieben 2. April 2015 Melden Geschrieben 2. April 2015 zunächst einmal wundere ich mich über die beschreibung "50er-Jahre mäßig" - in den 50er jahen wäre eine braut nie und nimmer schulterfrei vor den altar getreten oder auch nur aufs standesamt gegangen. bräute waren damals züchtig, zumindest an diesem einen tag zum technischen: futter und einlage sind 2 paar schuhe, wie nowak schon angemerkt hat. man kann manche futtersorten zwar als leichte einlage verwenden (auch manche oberstoffe), aber vlieseline als futter ist für ein kleid, das du mehrere stunden tragen wirst, vermutlich keine gute idee. ... den Schnürteil am Rücken gekauft. Dieser soll einfach nur das Kleid verschließen und in der Mitte noch etwas Platz lassen, sodass man etwas vom Rücken sieht. bekommt das kleid auch noch träger? wenn nicht, dann muss die corsage und damit die schnürung, das kleid nicht nur einfach verschließen, sondern auch am runterrutschen hindern. es muss also auf den cm genau passen und darf im laufe des tages und in der hitze des gefechts (hochzeitsfeier? tanzen?) nicht nachgeben. falls das kleid ohne träger geplant ist, würde ich als einlage steifleinen vorschlagen. stäbchen kommen zumindest an die seitennähte. wieviele weitere stäbchen und wo hängt vom schnitt ab (anzahl der teilungsnähte) und auch von deiner figur (soll die corsage den busen stützen oder ist sie nur deko und hülle?) zum verschluss: für geschnürte korsagen können ösen oder haken eingepresst oder feste schlaufen angepresst werden. für alle varianten gibt es hier im forum beispiele mit vielen entstehungsfotos dazu. wenn das kleid bequem an- und auszuziehen sein soll, würde ich die verschnürung nur als deko nehmen und als richtigen verschluss einen langen reißverschluss in die seitennaht einnähen. (mit haken- und ösen zusätzlich am oberen rand und in der taille!) beim rock soll das futter einerseits verhindern, dass er an den strümpfen klebt und andererseits für mehr fülle sorgen, falls das ein weiter rock wird. je nachdem nur normales pongé-futter oder etwas mit mehr stand oder mehrere schichten an unterröcken.
Nera Geschrieben 2. April 2015 Melden Geschrieben 2. April 2015 Hallo, um welches Schnittmuster handelt es sich denn? Grüße Nera
Kellergirl Geschrieben 17. April 2015 Autor Melden Geschrieben 17. April 2015 (bearbeitet) Hallo! Tur mit leid, dass ich so spät antworte! Also das Schnittmuster ist Folgendes: Simplicity 1875.P5 Schnittmuster, Design von Sara Allerdings soll noch ein Kragen dran, hinten Schnürung und ein Tellerrock. Das Schnittmuster habe ich jetzt schon auf meine Maße angepasst. Die Idee mit dem Reißverschluss an der Seite finde ich gut. Ich habe jetzt zwei Arten von Vliseline. Eine dünne leichte und eine etwas festere für die Teile an der Schnürung. Muss die auch dahin, wo der Reißverschluss ist? Dann wäre das Oberteil nur so einseitig "steif"... Ich wollte für die Schnürung einen "Stoffschlauch" machen, aus dem ich dann Schlaufen für die Schnürung schneide/nähe. Ist das verständlich? Dahinter soll dann noch ein Verstärkungsband, damit alles besser hält. Ich habe jetzt auch einen Futterstoff, allerdings verstehe ich noch nicht ganz, wie der eingenäht wird. Passiert das ganz zum Schluss? Fertige ich vom Futterstoff genau den gleichen Schnitt an wie von dem Außenstoff? Danke für die hilfreichen Tipps! Bearbeitet 17. April 2015 von sisue Shoplink entfernt
Kellergirl Geschrieben 17. April 2015 Autor Melden Geschrieben 17. April 2015 Hallo! Tut mir leid, dass ich so spät erst antworte! Erstmal danke für die hilfreichen Tipps! Das Schnittmuster heißt "Simplicity 1875.P5 Schnittmuster, Design von Sara". Ich habe es jetzt an meine Maße angepasst. Allerdings soll mein Rock etwas weiter ausfallen als Tellerrock. Das wird noch etwas knifflig, da das Oberteil ja vorne leicht spitz zuläuft. Ich habe auch schon überlegt, einfach einen Rock zu nähen dazu, aber als Kleid fände ich es doch schöner... Den Reißverschluss werde ich an die Seite machen. Jetzt habe ich allerdings zwei verschiedene Vliseline-Einlagen. Eine dünne, die ich für das gesamte Oberteil nutzen wollte und eine dickere, die die beiden Stoffteile am Rücken für die Schnürung verstärken soll. Welche mache ich um den Reißverschluss? Reicht da eine dünne aus? Sonst wäre das Oberteil ja einseitig "steifer"... Die Schnürung soll befestigt werden, indem ich einen "Stoffschlauch" nähe und daraus kleine Laschen mache. Ich habe noch eine Art Verstärkungsband hier, daran möchte ich die Laschen dann befestigen.
Bineffm Geschrieben 17. April 2015 Melden Geschrieben 17. April 2015 Bei dem Schnitt müßte doch eigentlich auch eine Anleitung dabei sein, was sagt die denn so zur Verarbeitung? Sabine
Kellergirl Geschrieben 18. April 2015 Autor Melden Geschrieben 18. April 2015 Das Schnittmuster ist auf Englisch, das macht die Sache schonmal nicht leichter Und es ist anders, als ich es haben möchte. Es hat oben 4 Lagen und der Reißverschluss ist hinten. Eine Schnürung gibt es nicht. Deshalb kann mir die Anleitung nicht wirklich weiterhelfen...
eboli Geschrieben 18. April 2015 Melden Geschrieben 18. April 2015 Sorry, dass ich mich erst so spät melde. Wenn Du ein Rückendekolletee einbaust, dann verändern sich die Kräfte trotz Schnüren ganz wesentlich. Du brauchst daher viel Stahl und eine UNELASTISCHE Unterkonstruktion, damit alles an der Stelle sitzt, wo es hingehört. Dann geht es aber. Ein Reißverschluss reicht leider nicht, um das Kleid zu halten. Du musst ihn im Oberteil unbedingt mit Haken und Ösen absichern! Googel unbedingt "Horst P. Horst Mainbocher Corset", da siehst Du, wie so ein Rückendekolletee funktioniert. Und zwar NUR so! An den Schnürkanten brauchst Du Wigonastahl, an den anderen Stellen kannst Du auch Federstahl verwenden. Keine Plastikstäbchen!! Du siehst außerdem, dass die Schnürbänder sehr breit sind. Dafür nimmt man eigentlich Baumwollschnur, aber man kann auch Satinbänder nehmen. Stoffschläuche würde ich nur dann verwenden, wenn der Stoff unter Zug absolut nicht nachgibt, sonst wird das Band immer länger und dünner.... Als Material für die Unterkonstruktion brauchst Du einen kräftigen, dicht gewebten unelastischen Stoff, der auch diagonal nicht nachgeben darf. Nichts elastisches, nichts dünnes, kein Stoff, der erst mit Einlage versteift werden muss. Dünn geht nur als dekorative Außenschicht. Wie gesagt, dieser Aufwand wird durch die Schnürlücke notwendig. Wenn Dir das zu aufwändig ist, empfehle ich Dir, auf die Schnürlücke zu verzichten und den Originalschnitt zu nehmen.
Kellergirl Geschrieben 20. April 2015 Autor Melden Geschrieben 20. April 2015 Oh, vielen Dank für den Tipp! Das ist mir dann doch zu aufwändig. Ich wollte nur Stäbchenband in die Seiten machen. Dann werde ich die Schnürung als Deko verwenden. Das Kleid hinten also komplett schließen, einen Reißverschluss an der Seite einnähen und dieSchnürung kommt hinten einfach drüber. Der Schnitt ist recht genau, es müsste also eigetlich auch so schön eng anliegen. Nächste Woche treffe ich mich aber auch noch mit einer Schneiderin, die mir ein paar weitere Tipps geben kann. Ich finde es allerdings toll, wie hilfsbereit hier alle sind!
eboli Geschrieben 20. April 2015 Melden Geschrieben 20. April 2015 (bearbeitet) Oh, vielen Dank für den Tipp! Das ist mir dann doch zu aufwändig. Ich wollte nur Stäbchenband in die Seiten machen. Dann werde ich die Schnürung als Deko verwenden. Das Kleid hinten also komplett schließen, einen Reißverschluss an der Seite einnähen und dieSchnürung kommt hinten einfach drüber. Das ist definitiv die einfachere Lösung. Ich würde aber trotzdem von Stäbchenband Abstand nehmen und Federstahl an den Seiten und je zweimal im Vorder- und Rückenteil einbauen. Der Sitz wird es Dir danken. Bearbeitet 20. April 2015 von eboli
nowak Geschrieben 20. April 2015 Melden Geschrieben 20. April 2015 Als ich noch jung und mit Konfektionsgröße 36 sowie A Körbchen gesegnet war, reichten die Rigilene Stäbchen... Sie sind jedenfalls einfach zu verarbeiten.
Kellergirl Geschrieben 21. April 2015 Autor Melden Geschrieben 21. April 2015 Mit dieser Körbchengröße bin ich leider nicht gesegnet, vor allem nicht als stillende Mama Was ist der Vorteil an Stahl? Mein Kleid wird nicht sooo dick. Sieht man das dann nicht durch?
nowak Geschrieben 21. April 2015 Melden Geschrieben 21. April 2015 Stahl ist elastisch und kann nicht abknicken. Das ist, was mir spontan so einfällt. (Ich habe mit Stahl noch keine Erfahrung, schon lange keine Corsage mehr getragen...) Und eine Corsage braucht eigentlich immer mehr als eine Lage (plus Futter) weil sie quasi "selbsttragend" sein sollte, da sollte sich auch Federstahl so unterbringen lassen, daß er nicht abzeichnet.
Kellergirl Geschrieben 24. April 2015 Autor Melden Geschrieben 24. April 2015 Ich habe mir eine Korsage gekauft, die ich unter dem Kleid tragen werde. Das Kleid selbst soll nicht als Korsage dienen, sondern lediglich schön eng anliegen. Deshalb auch die Idee mit der Schnürung. Reicht dafür Stäbchenband nicht aus? Ansonsten werde ich, wie gesagt, die Schnürung nur als Deko einfügen. Dann muss allerdings der Schnitt perfekt stimmen...
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