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Erfahrungsbericht einer Anfängerin zur Elna 520


Stoffpunkt

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Ich möchte ein wenig über mein einarbeiten in die Nähmaschine Elna 520 erzählen. Ich bin Nähanfängerin und habe nicht viel Ahnung, viele Handgriffe sind noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen und ich muss noch viel probieren und überlegen für eigentlich einfache Probleme zu lösen.

 

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Ich habe ganz viele Maschine von allen möglichen Marken ausprobiert:

Bernina, Pfaff, Janome, Brother und Elna

Am Ende war es eine Entscheidung aus Bauchgefühl und dem Preis-Leistungsverhältnis.

 

die Einführung

Ich habe von meiner Händlerin eine Einführung bekommen. Das ganze hat 2,5h gedauert. Sie hat mir das Einfädeln gezeigt und sämtliche Nutzstiche, Knopflöcher (davon gibt es an der Elna ja mehr als genug), Overlockstiche und Zierstiche inkl. Füßchen gezeigt, zusätzlich noch den Reißverschlussfuß.

Sie hat mir die Fadenspannung erklärt und mir gezeigt wie man mit einer Zwillingsnadel Jersey näht.

Wir haben die Maschine auch so weit wie möglich auseinander gebaut, bzw. aufgeschraubt und sie hat mir gezeigt wo ich die Maschine Ölen soll. Nadeln wurden auch mehrfach zur Demonstrationen getauscht.

Am Ende der Einführung hat sich mich kurz nähen lassen, damit ich ein Gefühl bekomme für die Maschine. Habe den Oberfaden noch einmal eingefädelt und durfte mein Maschinchen tätscheln.

 

die ersten Nähversuche

Kaum sitzt man zum ersten Mal alleine an der Maschine kommen dann doch die ersten Stolpersteine.

 

Mit dem Umlaufgreifer und der Unterfadenspule: irgendwie brauche ich jedes Mal die Anleitung um die Unterfadenspule richtig einzulegen und einzufädeln. Das habe ich bei anderen Nähmaschinen doch einfacher gesehen.

Der Oberfaden ist dank Nummerierung aber recht einfach einzufädeln und ich habe die Anleitung nicht wieder gebraucht. Nach ein Paar versuchen klappt es inzwischen auch mit dem halbautomatischen Nadeleinfädler sehr gut.

Super finde ich auch den Tipp aus der Anleitung das ich den Nadelhochstellknopf zwei mal drücken soll, um den Unterfaden nach oben zu holen. Dann muss ich nicht überlegen in welche Richtung ich das Handrad drehen muss und der Knopf ist näher.

 

Ach ja die Knöpfe, da verwechsle ich noch häufiger den Rückwärtsknopf mit dem Knopf zum automatischen Vernähen. Aber das kommt mit der Übung.

 

Genauso die Regulierung der Nähgeschwindigkeit. Das geht wirklich super. Ich bin zwei Diskountermaschinen gewöhnt und da muss man lange drücken bis zu dem Punkt wo die Maschine los rattert und dann die Geschwindigkeit wieder drosseln. Gerade als Anfänger ist das erst mal ein Schreck und nicht hilfreich. Die Elna hingegen lässt sich von Anfang an leicht mit etwas Gefühl steuern. Diesen Druckpunkt wo die Maschine erst Anfängt gibt es nicht, die Einstellungen sind Stufenlos regulierbar. Ich habe etwa 20 cm Naht gebraucht um ein Gefühl für das Gaspedal zu bekommen.

Das ist ein absolutes Kriterium für einen Anfänger sich eine "richtige Maschine" anzuschaffen.

 

das Nähen

Erklärt mir wer den Unterschied zwischen Stich 1 und 2?

Ich kann ja beide von der Nadelposition verstellen. Schade finde ich es etwas, dass die Elna sich die Einstellungen nicht merkt die man vornimmt, wenn man in ein anderes Programm wechselt.

 

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Ich habe den Rat meiner Händlerin zu Herzen genommen und zu Hause alle Stiche noch einmal auf Herz und Nieren geprüft und einfach einmal an den Einstellungen herumgespielt. Hier seht ihr den Zierstichfuß und Rechts verschiedene Zierstiche.

Der blaue Stoff ist ein mitteldicker Baumwollstoff, der einlagig benäht wurde. Ich bin wirklich erstaunt wie gut das einlagig und ohne Stickvlies funktioniert.

 

Am Rand des Stoffstücks seht ihr die verschiedenen Versäuberungsmöglichkeiten der Elna. Dafür gibt es diesen ganz tollen Overlockfuß (den kann man auch bei Zickzack und Stich 10 anwenden auch wenn das so nicht in der Anleitung drin steht, die Stichbreite muss nur größer als 5 gewählt werden, ansonsten stößt die Nadel gegen das Metaldrähtchen des Füßchens) das Versäubern ist damit wirklich sauber und schön und ohne das sich der Stoff einzieht und diese Knubbel bekommt.

So weit ich weiß, gibt es den Overlockfuß nicht bei der 540. Ich würde ihn aber unbedingt empfehlen.

 

20131118_2115080tr5o.jpg

Als letztes kommt das Nähen mit Jersey. Die linke Naht ist mit einer Zwillingsnadel genäht worden und die rechte Naht mit Stich Nr. 6. Das ist ein elastischer "zeudo" Gradstich. Das Jersey lies sich ohne Probleme nähen und war einfach ein Traum im Gegensatz zu der alten Privileg, wo mich das Jersey wirklich zur Verzweiflung brachte.

Genäht wurde hier doppellagig. Der Transporteur hat alles schön gleichmäßig transportiert und es hat sich auch nichts verschoben.

 

Fazit nach dem ersten Tag

Ich liebe die Maschine und bin froh das ich mich für sie entschieden habe. Sie ist recht schwer aber dadurch wirkt sie auch sehr robust. Sie hat es bisher durch alle Lagen geschafft, aber ich habe sie auch noch nicht besonders geärgert. Sie ist sehr leise, meine Mitbewohnerin die im Nebenzimmer schläft hört sich nicht. Für mich hat sie eine ausreichende Stichauswahl und viel zu viele Knopflöcher, mal sehen ob ich die in Zukunft brauchen werde. Sie ist einfach zu bedienen. Sie hat wenige Knöpfe aber die Menüführung ist sehr einfach. Die Fadenspannung verzeiht mir bisher viel, weil ich noch kaum einschätzen kann ob sie richtig oder falsch ist.

 

Das Große Rätsel dieser Maschine bleibt für mich aber immer noch der verstellbaren Nähfüßchendruck. Also beim Jerseynähen brauchte ich den überhaupt nicht, da hat sich auch nichts gewellt wie bei der Bernina 330 an der ich mal Probegenäht habe. Meine Händlerin (besitzt einen Stoffladen und näht selber Kleidung die sie dort verkauft) hält nicht viel vom verstellbaren Nähfüßchendruck und sagt den braucht man eigentlich nicht. Bisher hab ich ihn auch nicht gebraucht. Aber wie kann ich den mal herausvordern das ich ihn brauche damit ich Unterschiede feststellen kann?

 

Nächste Aufgabe

Sobald ich Zeit habe und Stoff und endlich wieder eine Stoffschere, werde ich das erste kleine richtige Nähprojekt starten. Ich werde dann hier berichten, wie sich die gute Dame (ich sollte ihr einen Namen geben) dabei schlägt, bzw. wie ich mich mit der Bedienung zurechtkomme und wo die Maschine vielleicht mal einen Kritikpunkt aufweist.

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Hallo,

 

schön zu lesen, dass auch Du von der Elna - in Deinem Fall der 520 - begeistert bist.

Ich habe seit ein paar Wochen die 540 - und einfach nur deshalb, weil die eine feste Kofferhaube hat. Es ist ja meine "Reisemaschine" .

Aber auch ich bin begeistert: robust, tut , was sie soll - hat ein angenehmes Nähgeräusch und ist leicht zu bedienen.

 

Am Wochenende habe ich Knopflöcher getestet und einzig da muss ich sagen, dass sie zwar i.O sind - aber die von der Bernina offensichtlich doch unschlagbar.

Aber wenn ich die nicht kennen würde - würde ich nicht über die der ELna meckern. Sie sind wirklich in Ordnung.

 

Das mit dem verstellbaren Füßchendruck geht mir ähnlich - in meinem bisherigen Nähleben ging es immer auch ohne.

Aber wir könnten ja mal probieren einen ziemlich dicken Stoff darunter zu legen und diesen mit ganz wenig und ganz viel Füßchendruck zu nähen und dasselbe mit einem ganz dünnen zu machen.

Vielleicht gibt es dann neue Erkenntnisse ?

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Hallo Stoffpunkt,

 

dein Bericht gefällt mir! :hug: Vor allem auch weil du als Anfängerin berichtest, das ist sicherlich für andere auch interessant.

 

(Ein kleiner Hinweis noch - auf Bild 2 sieht es so aus als hättest du die Fadenführung oberhalb der Nadel ausgelassen, das könnte Probleme machen. :))

Bearbeitet von Jenny8008
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Bei 6 Lagen elastischem Nicky (Einsetzen eines Kragens) und bei hochdehnbarem Wäschelycra wäre ich ohne verstellbaren Nähfußdruck nicht weit gekommen. Man muß das wirklich bei den Nähprojekten austesten, einfache Nähte kann ich auf mäßig dehnbarem Jersey auch ohne Reduzierung des Nähfußdrucks nähen.

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Ich nutze meinen verstellbaren Nähfußdruck ständig. Aber welche Einstellung wofür nötig ist, ist vermutlich bei jeder Maschine anders.

Bei Jersey reduziere ich immer und bei sehr dicken Lagen auch.

Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass es bei dicken fiesen Nahtkreuzungen hilft, kurz vorher den Nähfußdruck zu reduzieren.

Aber damit habe ich einfach rumgespielt und so für jeden Stoff eine passende Einstellung gefunden.

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Den verstellbaren Füßchendruck nutze ich auch oft. Es kommt auf den Stoff und die Anzahl der Stofflagen an, welcher Druck das beste Ergebnis liefert. Probiers doch einfach aus, was passiert mit unterschiedlichem Druck.

 

Und wie schon Jenny schrieb: du mußt noch richtig einfädeln, man sieht es gut beim Foto mit dem roten Jersey. Der Faden gehört vor der Nadel noch durch das kleine Hakerl an der Nadelstange.

 

Mir gefällt dieser Beitrag sehr gut! Berichte weiter, ich verfolge das Thema.

 

lg

Dracherl

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Bearbeitet von Dracherl
bild eingefügt
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Einfaedelnsojb2.jpg

Meint ihr dort?

Der Faden ist hinter der Führung. Man kann das links oder rechts durchfädeln. Meine Händlerin meinte das wäre egal, wenn ich eine Zwillingsnadel nutze, fädel ich einmal links und einmal rechts ein. Ist das falsch:confused:

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Das wusste ich auch noch nicht. Ich dachte, bei einer Nadel nimmt man links und rechts wäre nur als Ergänzung, falls man die Zwillingsnadel benutzt.

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Neee, das ist wirklich egal. Das spielt eine Rolle bei Zwillings- oder Drillingsnadeln. So habe ich auch vom Händler bei der Vorführung/Einweisung meiner Maschine gehört :)

Bearbeitet von Dominika
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Einfaedelnsojb2.jpg

Meint ihr dort?

Der Faden ist hinter der Führung. Man kann das links oder rechts durchfädeln. Meine Händlerin meinte das wäre egal, wenn ich eine Zwillingsnadel nutze, fädel ich einmal links und einmal rechts ein. Ist das falsch:confused:

 

Ah ok. Für mich hatte es so ausgesehen als liefe der Faden bei keinem Häkchen durch - dann passt es eh! :)

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Auch für mich ist dieser Bericht sehr interressant. Ich habe die Elna 6600 und hoffe, wir werden noch Freunde. In meiner Beschreibung gibt es eine eindeutige Skizze, daß ein Nähfaden links um das Häkchen geführt wird...und für die Zwillingsnadel kommt der zweite von rechts. Bei meinen anderen Maschinen kommt auch der Faden senkrecht zum Öhr...und ich denke, ehe man sich was Falsches aneignet, sollte man in seiner Bedienungsanleitung nachsehen..

Kann natürlich sein, daß es bei jedem Elna Typ anders ist...

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Aber wie kann ich den mal herausvordern das ich ihn brauche damit ich Unterschiede feststellen kann?

 

Mit einem richtig fiesen, rutschigen Wäsche-Lycra :D

 

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Maschine!

 

Liebe Grüße, haniah

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Bei sehr elastischen Stoffen oder auch bei dicken Schichtungen (Quilts etc.) ist der verstellbare Nähfußdruck am häufigsten nützlich. Gelegentlich auch bei sehr dünnen Stoffen, wenn man etwas mehr "grip" möchte. Oder bei vielen Schichten von dicken, festen Stoffen (viele Lagen echten Denim, Möbelbezugsstoff,...)

 

Da sich der Stoff bei einem nur etwas zu festen Nähfußdruck pro Stich auch nur wenig verdehnt bzw. die Stofflagen verschiebt, sieht man den Unterschied oft erst auf längeren Strecken. Nicht auf 20 cm Probestücken, aber an der Seitennaht der Herrenhose o.ä.

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  • 3 Monate später...
  • 1 Monat später...

Ich muss leider gestehen, dass ich für ein richtiges Projekt keinerlei Zeit hatte :(. Ich hab das letzte halbe Jahr meine letzten Klausuren geschrieben und parallel eine große Hausarbeit inkl. experimentellem Teil verfasst.

 

Aber nach Ostern geht es endlich los. Es soll ein Kleid in Militärjacke-Optik werden, für ein Kostüm. Schnittmuster ist gekauft und nächste Woche wird der Probestoff bei Ikea besorgt.

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