elkaS Geschrieben 13. Januar 2012 Melden Geschrieben 13. Januar 2012 Hallo! Passend zum Monatsthema Mäntel fanden sich in der Umfrage die Innentaschen, über die ich mir erstmal ein paar Gedanken machen musste. Im Hinterkopf hatte ich dabei Doros Anmerkung, dass in den Damenschnitten für Jacken oder Mäntel nie Innentaschen enthalten seien. Wie das Angebot bei den Jacken- und Mantelschnitten so aussieht, kann ich nicht beurteilen, weil ich mir noch nie sowas genäht habe und das in absehbarer Zeit auch nicht tun werde. Ich habe aber auch bei meiner Recherche zu diesem Thema keine besonderen Informationen gefunden. Meine Lösung des Problems sähe so aus, dass ich mir in das Jackenfutter eine Tasche nach meinem Belieben einbauen würde. Um mir einen Überblick darüber zu verschaffen, was in dem Bereich so üblich ist, habe ich meine vorhandenen Kaufjacken und -mäntel von innen angeschaut und dabei folgendes vorgefunden: nicht so schön und ein bisschen merkwürdig überhaupt nicht schön und auch merkwürdig deutlich besser schiefe Paspeln und merkwürdiges Drumherum besser Wie die erste Tasche gearbeitet ist, habe ich noch nicht vollständig ergründet. Der untere Teil scheint aufgesetzt zu sein, der obere sieht aus wie eine kopfstehende Leistentasche, an deren Oberkante und an der unteren Eingriffkante ist der Taschenbeutel angebracht. Bei der zweiten sind Tasche und Futtertasche, bestehend aus je zwei Teilen, am Reißverschluss miteinander verstürzt und dann einfach zusammengefasst auf das Futter aufgesetzt worden. Warum diese beiden Taschen so angebracht sind, wie sie eben sind, kann ich mir nur damit erklären, dass man die Tasche nicht direkt auf das Jackenfutter aufsetzen will, weil dieses bei Benutzung der Tasche zu schnell nachgeben könnte. Denn im Grunde kann man eine aufgesetzte Tasche ja auch einfacher haben. Das Thema hatten wir hier schon. Meine Bemerkungen neben den Bildern lassen schon darauf schließen, dass ich die Lösung mit der Paspeltasche am besten finde. Ich hatte auch mal in die Jacken und Sakkos von meinem Mann geschaut. Da sind die Innentaschen ausnahmslos Paspeltaschen. Deshalb wird mein Probestück zu diesem Thema eine Paspeltasche, habe ich mir überlegt. Wenn ich dann noch Muße habe, versuche ich mal, die Tasche von dem ersten Bild nachzuarbeiten. Damit euch nicht langweilig wird, bis ich Zeit für meine Paspeltasche finde, habe ich mal das Forum durchforstet und neben allerlei toten Links und jeder Menge Gelaber das gefunden: eine schöne Anleitung von UteK eine Anleitung von Itsab eine Diskussion mit Bildern eine Anleitung von Pferdle Man kann natürlich auch einfach in ein gewöhnliches Nähbuch schauen. Oder mal nach Paspeltasche googlen und weitere Anleitungen und Videos finden. Es gibt nichts, was es nicht gibt... Was mich jetzt noch interessiert: Gibt's bei den Profis irgendwelche Meinungen dazu, wie das mit der Innentasche am Damenmantel zu sein hat. Oder herrscht da gestalterische Freiheit?
gelibeh Geschrieben 13. Januar 2012 Melden Geschrieben 13. Januar 2012 Ich hab in meinen Gehrock eine einseitige Paspeltasche(Link von Pferdle) eingebaut. Einfach dahin, wo ich das am praktischen fand und angelehnt an einen Parka von mir. Ob man das so macht, keine Ahnung.
Pinselwascher Geschrieben 13. Januar 2012 Melden Geschrieben 13. Januar 2012 Das ist jetzt zwar OT aber ich muss es einfach loswerden. Als meine Süßen kleiner waren, hatte ich eine Herrenjacke mit Innentaschen. In dieser Innentasche bewahrte ich den Geldbeutel auf. Inzwischen sind meine Süßen schon über 20. Vor ein paar Monaten, ich trug einen Anorak mit Innentasche und der Geldbeutel befand sich da drin, waren wir gemeinsam am Geldautomaten. Meine Süßen mussten warten, bis ich Geld geholt hatte. Irgendwann sagte meine Kleinste ganz versunken zu mir: "Früher, als ich klein war, dachte ich immer du zauberst den Geldbeutel her."
Gast Doro-macht-mit Geschrieben 13. Januar 2012 Melden Geschrieben 13. Januar 2012 ich bin noch nicht so weit, aber kann mal zwei Bücher empfehlen. In beiden werden die letzte abgebildete Variante empfohlen. Tailoring schreibt "add a single or douple welt pocket" auf Seite 95. Hight Fashion Sewing Secrets von Shaeffer erklärt ab Seite 62 mehr über diese Paspeltasche, aber es wird die zweiseitig genommen. Grüße Doro
Gast Itsab Geschrieben 13. Januar 2012 Melden Geschrieben 13. Januar 2012 Hallo ihr Lieben, wollte kurz anmerken, dass meine Anleitung zum Paspeltaschennähen nicht DIE traditionelle ist! Das ist Industrietechnik, die heute noch, sofern noch kein Automat vorhanden, so gemacht wird. Es gibt noch eine andere Technik, bei der Taschenbeutel und auch die Klappe in einem Arbeitsschritt mit eingeabeitet werden. Aber das ist selbst mir zu haarig. Da muss mehr als 100% gearbeitet werden. Traditionell werden die Paspel erstens von Hand, zweitens schmaler und drittens mit eigentlich breiteren Paspeln verarbeitet. Aber nun zum eigentlichen Thema: Die Futterinnengestaltung ist frei nach Gusto. Das Model, rot, Yessica... ist ein kläglicher Versuch eines Zungentaschenmodels (so der Fachausdruck für Paspeltaschen im Futter, die als Untergrund noch Oberstoff besitzen). Absolut nicht schön gemacht. In Wirklichkeit können sie sehr dekorativ sein. Zungentasche hier habe ich zum Beispiel die Zunge direkt mit an den Beleg geschnitten. Spart nicht wirklich Stoff, aber es war genug da. Normalerweise wird die Zunge extra angeschnitten und das Futter drumherum "ausgeschnitten" und vernäht. Zungentasche1 Zungentasch2 Zungentasche3 Zungentasche4
elkaS Geschrieben 13. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 13. Januar 2012 Herzlichen Dank für die Erklärung, Basti. Ich hatte mich bei diesem Mantel schon gefragt, was das soll. Gerade las ich irgendwo, nachdem ich dein Stichwort zur Suche benutzt hatte, "Die Zungentasche unterstreicht die hochwertige Verarbeitung Ihres Sakkos." Das da oben ist halt kein Sakko. Nun beruhigt es mich jedenfalls zu erfahren, dass es sich um eine gängige Art der Verarbeitung handelt, die es auch in schön gibt. @Pinselwascher: Auch total OT, aber in einer dieser Innentaschen, die ich mir sonst nicht weiter anschaue und auch kaum benutze, fand ich vorhin einen Geldschein. Der wäre wahrscheinlich dort versauert, wenn ich die Taschen nicht aufgrund dieses Monatsthemas alle ausführlich von innen und außen betrachtet hätte.
Canvas Geschrieben 14. Januar 2012 Melden Geschrieben 14. Januar 2012 Ich nähe mir immer eine mit einseitiger Paspel, die groß genug ist für den Geldbeutel. Wenn ich nicht so faul und das nicht so ein Gefummel wäre, würde ich mir noch mehr Innentaschen einnähen, weil ich sie sehr praktisch finde. OT, aber noch 'ne kurze Frage von mir: Das ist Industrietechnik, die heute noch, sofern noch kein Automat vorhanden, so gemacht wird. Unlängst hatte ich mit jemandem ein Gespräch darüber, in wieweit das industrielle Nähen automatisiert ist. Ich war dabei der Überzeugung, dass es insbesondere im Bekleidungsbereich etliche Dinge gibt, die sich nicht mit Maschinen nähen lassen (RVs in Hosen beispielsweise). Jetzt lese ich gerade Bastis Satz und frage mich, ob ich da womöglich irre...
Gast Itsab Geschrieben 14. Januar 2012 Melden Geschrieben 14. Januar 2012 Hallo Canvas, nein, du irrst überhaupt nicht! vieles ist automatisiert, aber nicht alles. Es gibt Maschinen, die nähen die Paspeltaschen. Stoff kommt unter die Maschine, Paspel dazu, der Automat geht zweimal hin und her und fertig. Ein Automat der RV einnäht? Weiß ich nicht. Hab ich noch nicht gesehen bzw. was von gehört. Gibt es bestimmt. Dazu gehören aber auf jedenfall Pressen, Einfassmaschinen, die einen Hosenbund z.B. automatisch falten und im gleichen Arbeitsschritt an die Hose anbringen, Knopflochautomaten, Knopfannähmaschinen, Pikiermaschinen usw. usw. Der Punkt ist jedoch, dass die Industrie immer Menschen braucht, die die Maschinen bedienen. Ein Sakko z.B. erhält sehr viele automatische Verarbeitungsschritte aber sie kommen nicht vom Fließband, sondern jeder Schritt muss von einem Mitarbeiter überwacht werden und dieser Mitarbeiter muss immer auch noch irgendwie "mitarbeiten". Es gibt also noch keine Maschine, die ein Kleidungsstück von A-Z ganz automatisch anfertigt.
elkaS Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 (bearbeitet) Tatsächlich habe ich mich heute mal daran gemacht, eine Paspeltasche zu nähen. Burdas "Nähen leicht gemacht" kennt da die klassische Variante der Verarbeitung und die sog. Konfektionsmethode. Ich habe die klassische Variante geübt. Und die geht so: Man braucht erstmal die Maße des Tascheneingriffs und die genaue Position, damit man die Einschnittlinie und die Paspelansatzlinien markieren kann. In burda-Schnitten sind die vorgegeben, so dass man nur vom Schnitt auf den Stoff übertragen muss. Aber hier geht es ja um die selbstgestaltete Innentasche. Also überlegt man sich, wo der Tascheneingriff genau sitzen soll, und wie breit er sein soll. Außerdem muss man wissen, wie die fertige Paspelbreite sein soll, der Tascheneingriff muss doppelt so hoch sein. Eine fertige Paspel meiner Tasche soll 0,5 cm breit sein. Für den Tascheneingriff reichen mir hier mal 10 cm Breite. Also zeichne ich ein Rechteck 10 cm x 1 cm auf die linke Seite meines Oberstoffes. Die langen Seiten des Rechtsecks sind die, die Burda Paspelansatzlinie nennt. In die Mitte kommt die Einschnittlinie, die an den Enden zu Einschnitten in die Ecken des Rechtecks ausläuft. Die Einschnittlinie und die Ecken, bis zu denen eingeschnitten wird, soll man auch auf der rechten Stoffseite sehen können, ich habe sie daher durchgeschlagen. Bevor es losgeht, wird der Oberstoff mit Vlieseline bebügelt. Da ich durch die Vlieseline hindurch meine Markierungen noch sehen konnte, habe ich sie nicht extra nochmal darauf übertragen. So sieht es aus: von links von rechts Jetzt braucht man noch zwei Paspelstreifen. Die sollen 4-mal so breit und 3 cm länger sein als der Tascheneingriff, in meinem Fall also 13 x 4 cm. Diese beiden Streifen werden im nächsten Schritt rechts auf rechts auf den Oberstoff genäht. Dafür braucht man die durchgeschlagene Einschnittlinie. An der sollen nämlich die Kanten anliegen. Ich fange mit einem Streifen an und stecke den also rechts auf rechts und Kante an Einschnittlinie auf den Stoff: Der Streifen soll gleichmäßig links und rechts über die Einschnittlinie überstehen. Dann drehe ich das Ganze wieder auf links und nähe haargenau von einer Ecke zur anderen auf der Linie entlang den Streifen fest. Es ist wichtig, hier ganz genau zu sein, sonst klappt es nicht. Der Faden muss an den Ecken vernäht sein und darf da nicht aufgehen. Und man muss aufpassen und vielleicht ein paar mehr Stecknadeln nehmen oder vorher heften, sonst sieht es von rechts so aus: Nochmal getrennt und richtig gemacht: Bearbeitet 15. Januar 2012 von elkaS
Gast Itsab Geschrieben 15. Januar 2012 Melden Geschrieben 15. Januar 2012 ja und wo ist nun das Ergebnis???????? :D Danke für den Bericht!!!!!! Bei Paspeltaschen schätze ich die Autovernähfunktion der modernen Maschinen sehr! Somit ist es relativ einfach, punktgenau zu starten und zu enden.
elkaS Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 Jetzt das gleiche Spiel mit dem anderen Streifen. Stecken: genäht von links: von rechts: Jetzt wird an der Einschnittlinie von links eingeschnitten: Wichtig: Hierbei darf nicht in die dahinter liegenden Paspelstreifen geschnitten werden! Zur Not bügelt man die vorher zur Seite. (Später wird man sehen, dass ich an einer Ecke um den Bruchteil eines Millimeters zu kurz eingeschnitten hatte. Da musste ich dann nochmal nachschneiden. Es muss in den Ecken wirklich gleichmäßig bis zu den Nahtenden eingeschnitten werden, sonst kommt das Rechteck nachher nicht sauber raus.) Jetzt dreht man das Ganze wieder auf rechts und zieht die Paspelstreifen durch den Einschnitt auf links:
elkaS Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 (bearbeitet) ja und wo ist nun das Ergebnis???????? :D Ein ausführlicher Bericht braucht halt seine Zeit. So sieht es von links aus: Jetzt wird's schwierig mit der wörtlichen Beschreibung. Im Prinzip bügelt man die Nahtzugaben der beiden Nähte auseinander: Hier mache ich das an der oberen Paspel, an der unteren macht man es genauso. Und dann legt man den Paspelstreifen um dessen Nahtzugabe herum, den oberen nach oben, den unteren nach unten, und bügelt das platt. (Hier sieht man links schon die Stelle, an der es sich nicht gut legte, weil nicht weit genug eingeschnitten war.) Da man die Nahtzugaben zu Anfang Stoß auf Stoß an der mittigen Einschnittlinie angesetzt hatte, treffen sich jetzt auch die entstehenden Paspelkanten mittig im Rechteck. (Hier sieht man nun rechts, dass die kurze Seite vom Rechteck nicht lang genug wurde. Das habe ich korrigiert, nachdem ich die Paspeln aneinandergehext hatte. Von rechts habe ich dummerweise an dieser Stelle kein Foto ohne Hexenstich.) Ich habe die Paspeln selbst entgegen Burda nicht noch geheftet vor der weiteren Verarbeitung, nur die Paspelkanten mit Hexenstich aneinandergeheftet, damit bei den weiteren Schritten alles an Ort und Stelle bleibt. Nun dreht man das Ganze wieder auf links und näht die Dreiecke, die beim Einschneiden entstanden sind, an die Paspelnahtzugaben. Dabei muss man wieder ganz genau sein, sonst wird es nichts mit dem schönen Rechteck. Und das macht man natürlich auf beiden Seiten, auch wenn ich hier nut Fotos von einer Seite zeige. Jetzt ist der Tascheneingriff mit Paspel fertig, aber ich habe kein Foto gemacht, sondern gleich noch den Taschenbeutel gearbeitet. Bearbeitet 15. Januar 2012 von elkaS
elkaS Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 (bearbeitet) --------------------- An dieser Stelle müsste man den Reißverschluss unter die Paspeln heften, wenn man einen einfügen wollte. Die Reißverschlussbänder würden dann beim Annähen der Taschenbeutel mitgefasst werden und zwischen den Paspelnahtzugaben und den Taschenbeutelzugaben verschwinden. --------------------- Für die Tasche braucht man zwei Taschenbeutelteile, eines aus Futterstoff und eines aus Oberstoff, sagt Burda. Das gelbe Teil ist hier das Stück aus Futterstoff, das rosa Stück der Oberstoff. (Das nur zu Erklärung, umgekeht wäre es korrekt gewesen, da der Oberstoff am Probeteil ja gelb ist. Da es bei meinem Werkstück völlig egal ist, hatte ich nicht darauf geachtet. Der Stoff, der praktische beim Blick hinein an der Rückseite der Tasche zu sehen ist, sollte nach Burda der Oberstoff sein. Warum auch immer. Im Prinzip kann man das ja alles wieder halten wir ein Dachdecker und die Tasche von innen total extravagant mit kleinkarierten Blümchen in pinklila auf grün-balu gestreiftem Grund gestalten.) Das Futtertaschenteil wird rechts auf rechts an die Paspelnahtzugabe gesteckt. Dann wird diese Nahtzugabe so umgeklappt, dass man das Taschenteil an die Paspelnahtzugabe nähen kann, ohne andere Teile mitzufassen: Dann wird knapp neben der Paspelansatznaht genäht: Ich habe das anweisungsgemäß mit dem Reißverschlussfuß gemacht, denke aber, dass es auch mit dem normalen Fuß gehen müsste. So sieht es aus, wenn alles wieder zurückgeklappt ist: Jetzt wird der angenähte Taschenteil nach unten umgeschlagen und gebügelt. Bearbeitet 15. Januar 2012 von elkaS
elkaS Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 Ebenso näht man den anderen Taschenteil an die Nahtzugabe der oberen Paspel: Die wird aber am Schluss nicht umgeschlagen, sondern liegt auf dem anderen Teil auf. Die Teile werden aufeinandergesteckt und auf die gleiche Länge geschnitten. Dann näht man sie vom Futtertaschenbeutel aus aufeinander. Ich habe füßchenbreit einmal drumherum genäht, was von der anderen Seite so aussieht: Und jetzt ist es eine fertige Paspeltasche:
Gast Itsab Geschrieben 16. Januar 2012 Melden Geschrieben 16. Januar 2012 upps, da war ich zu schnell!!!!! Super gemacht! Ich hab die Taschen einmal nach dieser Version gemacht, einfach so aus Lust zur Tradition! nie wieder!!!!!!! das dauert ja Ewigkeiten! Respekt, wirst du sie in Zukunft so machen? Sag mal, warum hast du die Paspel so früh geheftet? Nur, weil es eben gerade in den Plan passte, oder hast du einen speziellen Grund? Ich schlließe die Paspel erst, wenn die Taschen fertig sind, damit man das restliche Kleidungsstück gut bügeln kann und somit an die Tasche "gewöhnt" wird
elkaS Geschrieben 16. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 16. Januar 2012 Danke. Ob ich das in Zukunft auch so machen werde? Weiß nicht. Ich fand die Methode jetzt nicht besonders schlimm. Aber andere habe ich noch nicht probiert, insofern kann ich noch nicht sagen, welche Methode mir am meisten liegt. Wir werden sehen.... Warum man die Paspeln an der Stelle zusammenheften soll, habe ich mich auch gefragt. Ich bin Schritt für Schritt der Anleitung in meinem Burda-Buch gefolgt. Da kam das halt an der Stelle. Und ich hielt es für nicht verkehrt, mich daran zu halten, weil so wenigstens sicher war, dass sich der Eingriff nicht während der Arbeit am Taschenbeutel verziehen kann.
Eva-Maria Geschrieben 17. Januar 2012 Melden Geschrieben 17. Januar 2012 Moin, danke für die gute Beschreibung - vielleicht wage ich mich auch mal wieder dran. Meistens habe ich aber Angst, daß das zweite Exemplar nicht so wird wie das erste ...
elkaS Geschrieben 28. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 28. Januar 2012 Ich hab noch die zweite Möglichkeit ausprobiert, die Burda für die Paspeltasche im Angebot hat: die sog. Konfektionsmethode. Im Grunde funktioniert das so, wie Basti es auch macht. Nach Burda ist es meiner Meinung nach aber umständlicher, als es nötig wäre. Aber gut... Also: Zu meiner Orientierung habe ich die Tasche zunächst wieder so markiert wie die erste auch, also mit Nahtlinienmarkierung. Die sind eigentlich nicht nötig, weil sie bei der Konfektionsmethode auf die Paspelstreifen kommen. Zusätzlich habe ich dann von der Einschnittlinie aus an beiden Seiten anleitungsgemäß eine doppelte Paspelbreite entfernt die sog. Anstoßlinien markiert. Die beiden Paspelstreifen habe ich ebenfalls anleitungsgemäß in der Mitte gefaltet und gebügelt: Jetzt sollten eigentlich, wie schon gesagt, die Nahtlinien auf den Paspelstreifen markiert werden. Das habe ich nicht gemacht, weil ich keine Lust hatte. Ich hatte ja meine Nahtlinienmarkierung auf der linken Seite des Oberstoffes und habe mich daher entschlossen, von links zu nähen, nachdem ich anleitungsgemäß die Bruchkante des Paspelstreifens an die durchgeschlagene Anstoßlinie gelegt und den Streifen festgesteckt hatte: Von rechts sieht es so aus, ich habe korrigieren müssen, weil ich die Linie nicht durchgängig getroffen hatte: Gleiches Spiel mit den anderen Streifen, dann sieht es von rechts so aus: Und von links so: Jetzt wird eingeschnitten, natürlich ohne die Paspelstreifen dabei mitzunehmen:
elkaS Geschrieben 28. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 28. Januar 2012 (bearbeitet) Jetzt wird gewendet und gebügelt. Dann sieht es von links so aus und von rechts so . Zum Schluss müssen wieder die Seitennähte der Paspel genäht werden, das hab ich mir hier mal gespart. Das Ergebnis sieht man auch so. Fazit: Die klassische Methode hat eindeutig den Vorteil, dass mit dem Annähen des Paspelstreifens die genaue Breite der Paspel noch nicht festgelegt ist. Man hat also bei der klassischen Methode die Möglichkeit zu korrigieren. Deshalb mag ich sie, glaube ich, lieber. Bearbeitet 28. Januar 2012 von elkaS
Gast Itsab Geschrieben 28. Januar 2012 Melden Geschrieben 28. Januar 2012 Danke Kati Aber mal ne dumme Frage, warum ist bei der klasischen die Paspelbreite nicht festgelegt? Sobald du die Paspeln aufgenäht hast, hast du die komplette Paspeltaschenschlitzbreite festgelegt und die beiden Paspeln haben ja nur ein Maß das gewählt werden kann, sodass der Taschenschlitz mit zwei gleich breiten Paspeln ausgefüllt wird. Nicht, oder? Oder meinst du, dass du den Taschenschlitz bei der ersten Methode besser variieren kannst? Das kannst du bei der zweiten Methode auch, aber dann musst du die Anstoßglinien verschieben. Ich schneide allerdings die Paspel vorher genau auf 1,5cm. Somit erspare ich mir das Anzeichnen der Anstoßlinie, da ich ja genau auf der Paspelstreifenmitte nähe und somit die Anstoßlinie genau das Ende der Paspeln bedeutet... mensch, wie kompliziert
elkaS Geschrieben 28. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 28. Januar 2012 Die Breite ist schon festgelegt, das stimmt. Ich drücke mich krumm aus. Wie erklär ich das? Bei der klassischen Methode wird der Bruch am Paspelstreifen erst eingebügelt, wenn der Streifen das erst Mal angenäht ist. Ich kann also beim Einbügeln des Bruchs von rechts gucken, ob die beiden Brüche genau aneinandertreffen und entsprechend bügeln. Bei der Konfektionsmethode geht das nicht, so dass man da schon von vornherein viel genauer arbeiten muss. Das ist bestimmt kein Problem, wenn man ein bisschen Übung hat. Aber für den Anfang fühle ich mich mit der klassischen Methode sicherer.
elkaS Geschrieben 28. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 28. Januar 2012 So, ich wollte noch diesen Wip von Ankabano verlinken: WIP Gesäß-Paspeltasche für Hose und Rock - Hobbyschneiderin + Forum Eine solche Tasche (einseitige Paspeltasche, Leistentasche oder wie auch immer man die nennt) kann man auch gut in das Futter einer Jacke arbeiten.
Gast Itsab Geschrieben 30. Januar 2012 Melden Geschrieben 30. Januar 2012 achso! Ja, das stimmt allerdings! Aber was hast du schon für eine Wahl. Wenn die Paspeln nicht exakt gleich groß sind, sieht es schon nicht mehr schön aus. Ich finde die klassische Methode irgendwie total fummelig und ich bekomme die Paspeln damit nie schön sauber hin. Aber klar... alles Gewohnheit.
samba Geschrieben 30. Januar 2012 Melden Geschrieben 30. Januar 2012 Toller Thread! @ elkaS: Danke, dass du dir so viel Mühe machst und alles so toll veranschaulichst. Mir ist bei Ankebanas Methode etwas mir Neues aufgefallen: Sie umnäht den Paspelnahtbereich vorher mit einer Stütznaht. Das halte ich für genial. Schaut mal in Ankebanas Thread (Post 14) ...:winke:Ankebana Werde ich unbedingt übernehmen. Nein: Eine Paspeltasche ist keine Leistentasche. Liebe Grüße Samba
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