Aficionada Geschrieben 10. Januar 2012 Melden Geschrieben 10. Januar 2012 Liebe Stoffkundige, der Mantelstoff, den ich gerade verarbeite, besteht aus einem Gutteil Lamahaar. (Nebenbei: ist das eigentlich das Gleiche wie Alpaka)? Die genaue Zusammensetzung weiß ich leider nicht, da ich der Stoff von einem Großhändler stammt, der Restposten aus der Konfektion verkauft. Der Stoff hat eine deutliche Richtung und fühlt sich fast seidig glatt an und hat einen edlen Glanz. Nun habe ich die ersten Nähte genäht, Abnäher, und diese ausgebügelt. Natürlich brav mit Bügeltuch und wie immer bei Wolle mit Dampf. Leider geht durch das Bügeln der seidig glatte Effekt auf der rechten Seite verloren. Die Haare stellen sich auf, der Look wird eher "puschelig". Auf dem Foto seht ihr die Stelle links oben. Ingesamt wirkt bei Licht dann so ein Teil auch irgendwie scheckig, hell/dunkel. Habe ich etwas falsch gemacht beim Bügeln? Oder ist das einfach normal, ein Effekt, der sich über kurz oder lang beim Tragen sowieso beim gesamten Stück einstellen wird? Vielleicht hat ja jemand von euch so einen Stoff schon verarbeitet und kann aus seiner Erfahrung berichten. Dankeschön dafür im Voraus! Aficionada
Gast FabricFish Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Das arme Lama, das für Deinen Mantel sterben musste *indierundespuck*
vab Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Das arme Lama, das für Deinen Mantel sterben musste *indierundespuck* Wie bist Du denn drauf???? Lamas und Alpakas sterben doch nicht für die Wolle, die zum Mantelstoff verarbeitet wird *lach*. Die Tiere werden geschoren. Bitte erst informieren. Und vergiß nicht, Deine Rotze aufzuwischen. @ Aficionada: Du schreibst "zu einem Gutteil aus Lamahaar" - aus was besteht denn der Rest?
Aficionada Geschrieben 11. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2012 (bearbeitet) @ Aficionada: Du schreibst "zu einem Gutteil aus Lamahaar" - aus was besteht denn der Rest? Vielleicht ist es auch 100% Lama, wie gesagt, die genaue Zusammensetzung kenne ich nicht. Ergänzung: Lt. Brennprobe ist es aber in jedem Fall 100% Wolle. Bearbeitet 11. Januar 2012 von Aficionada Ergänzung
Strickforums-frieda Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 (Nebenbei: ist das eigentlich das Gleiche wie Alpaka)? Nein, aber die beiden sind eng verwandt. Ebenso die Vicunjas und Guanacos. Fällt alles unter Neuweltkameliden. Lamahaar ist ein bisschen gröber als das von Alpakas (wobei man bei Alpaka noch zwischen Huacaya und Suri unterscheiden muss, die sind vom Fell her komplett unterschiedlich). Ebenso sind Alpakas kleiner als Lamas und insgesamt irgendwie "niedlicher", da schlägt das Kindchenschema zu. Grüßlis, frieda
motte83 Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Muahahaha! "Schau mal Schatz, mein Neuweltkamelidenmantel!" Sorry, dass ich hier so unqualifiziert poste, aber dieses Wort find ich lustig! Wünsche einen heiteren Tag! motte
Nixe28 Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Hallo Aficionada, das ist ja eine ärgerliche Sache, wenn das so wuschelig wird. Vermutlich darfst Du den Stoff nur mit leicht feuchtem oder gar völlig trockenem Tuch bügeln, um diesen Effekt zu vermeiden. Natürlich auch ohne Druck und stattdessen mit ordentlichem Bürstenrückseitengeklopfe um die Nähte glatt zu bekommen. Bei hartnäckigen Stellen eben mit etwas Feuchtigkeit und Klopfen mit der Bürste. Viel Erfolg! Liebe Grüße, Anja Der Fehler sitzt immer vor der Maschine (altes Schneidersprichwort)
Aficionada Geschrieben 11. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Natürlich auch ohne Druck und stattdessen mit ordentlichem Bürstenrückseitengeklopfe um die Nähte glatt zu bekommen. Bei hartnäckigen Stellen eben mit etwas Feuchtigkeit und Klopfen mit der Bürste. Danke für deine Antwort, Anja. Ich weiß zwar nicht, was "Bürstenrückseitengeklopfe" ist, aber ich habe "ohne Dampf" verstanden. So etwas habe ich mir fast gedacht. Rein physikalisch hergeleitet. Schließlich gehen mein Haare bei feuchter Witterung auch auf ...
Nixe28 Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Huhu! Mit Bürstenrückseitengeklopfe meine ich Bürstenrückseitengeklopfe. Nicht zu verwechseln mit dem Bürstenrückseitengeklopfe Also, ich habe eine große Bürste (aus dem Herrenschneidereibedarf) mit Naturborsten und aus unbehandeltem Holz. Beim Bügeln mit Dampf zieht dieses unbehandelte Holz die Feuchtigkeit aus dem Stoff und fixiert das Gebügelte. Bei trockenem Bügeln ist der Effekt natürlich nicht da aber man kann die Bürstenrückseite dennoch zum "Pressen" verwenden. Besser? Liebe Grüße, Anja Der Fehler sitzt manchmal auch an der Bürste
Aficionada Geschrieben 11. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Der Fehler sitzt manchmal auch an der Bürste Klasse, wusste ich es doch, dass deine Signatur immer "handgeschrieben" ist. Aber das ist wirklich ein super Tipp. Denn so eine Bürste habe ich mir erst kürzlich bei eBay ersteigert. Und die Rückseite entsprechend auch zu nutzen, darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Danke!
Nixe28 Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Na klar ist das handgetippselt, seitdem ich hier den "schrägen" Status hab war die Signatur ja futsch... Und so hab ich wenigstens noch büschen Spasssssss dabei (und Ihr auch). Die Bürste ist quasi meine Pressplanke "to go" Ich hab dann noch eine kleinere Bürste mit unlackierter Rückseite und weichen längeren Borsten (ist ne Schuhbürste von Lloyds), die ist auch ausgesprochen hilfreich für die Härtefälle... Allerliebste Grüße Anja Der Fehler steht allerdings auch manchmal einfach so rum. Oder hängt auf dem Sofi
nowak Geschrieben 11. Januar 2012 Melden Geschrieben 11. Januar 2012 Genäht habe ich Lama noch nicht, aber beim Stricken kann ich dir sagen, daß sich Schafwolle und Alpaka sehr unterschiedlich verhalten. (Auch beim Spannen von Lacetüchern.) Von daher würde ich mal intensiv Bügelproben mit verschiedenen Einstellungen machen, wenn die bisherigen Tips nicht funktionieren. Vor allem auch ohne Dampf und Feuchtigkeit, denn bei Stricksachen ist der Effekt von Wasser auf Schaf ein ganz anderer als auf Alpaca.
Aficionada Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2012 So, ein paar Bügelproben später weiß ich zumindest, dass euer Tipp "ohne Dampf" natürlich goldrichtig ist. (Nun gut, ich hätte es mir denken können, denn der ungewünschte Effekt ist ja gerade beim Dampfbügeln entstanden). Aber die gute Nachricht ist, dass die aufgepuschelten Stellen durch Trockenbügeln von rechts wieder zu bändigen sind. Aber nun bin ich ja vorgewarnt und werde die restlichen Nähte ohne Dampf ausbügeln sowie Anjas Tipp mit der Pressplanke anwenden. (Ich mag keine Nähte, die nicht richtig ausgebügelt sind). Übrigens habe ich am Wochenende im Bekleidungshandel einen Mantel gesehen, dessen Stoff meinem sehr ähnlich war. Das Etikett sprach von 100% Suri-Alpaka. Und ja, Alpakas sind niedlich. Ich möchte jetzt keinen Hund mehr, ich möchte Alpakas! Ich fürchte nur, dass das mit der artgerechten Haltung noch ein paar Veränderungen meinerseits bedarf.
vab Geschrieben 15. Januar 2012 Melden Geschrieben 15. Januar 2012 Prima, dass Du Dein Problem lösen konntest! Ich hoffe, der Mantel gelingt. Und ja, Alpakas (und auch Lamas) sind seeeehr schöne, nette und einfach tolle Tiere. Freunde hatten viele Jahre lang Lamas und Alpakas, bis sie sie aus gesundheitlichen Gründen leider abgeben mussten. Sie sind in der Haltung recht genügsam, freuen sich über ausgiebige Wanderungen (tragen dabei auch gerne Dein Gepäck),... und sind mit ihren großen Augen einfach goldig. Was ich nicht weiß ist, ob man sie lehren kann auf Kommando zu spucken (wobei... das ist kein echtes Spucken, das ist eher ein "Weitkotzen" -- die Flecken bekommt man nicht mehr aus den Klamotten. ). Wäre praktisch, wenn sie das lernen könnten. Falls FabricFish nochmals einen intelligenten Kommentar schreibt.
eboli Geschrieben 17. Januar 2012 Melden Geschrieben 17. Januar 2012 ......Anjas Tipp mit der Pressplanke anwenden. (Ich mag keine Nähte, die nicht richtig ausgebügelt sind). :DPressplanke ist ein großartiges Wort! Die Briten nennen das einen Clupper, die Amis einen Clapper. Anleitung findet sich z.B. hier. Ich habe mir den Clapper von June Tailor nachgebaut und bin wirklich erstaunt, welch gute Dienste der leistet. OK, ist zwar ein Teil mehr zu verstauen, aber da kann man sich mit dem Körpergewicht drauf stützen, wenn nötig. Mit der Herrenschneider-schweren-Bürste geht das nicht. Dafür kannst Du mit der den Stoff in Strickrichtung bürsten, was sicher die Haare wieder legt. Aber wie Du im ersten Post geschrieben hast: vermutlich wird sich der Aufstelleffekt beim Tragen wieder einstellen.
Aficionada Geschrieben 18. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 18. Januar 2012 Gibt's für die "Pressplanke" denn eine offizielle deutsche Bezeichnung?
Nixe28 Geschrieben 18. Januar 2012 Melden Geschrieben 18. Januar 2012 Ja, gibt es: Pressplanke Jedenfalls kenne ich das so aus der Herrenschneiderei (allerdings am Theater und da ist ja manches etwas bunter als üblich). Liebe Grüße, Anja Der Fehler sitzt heute am Computer auf Arbeit
Nixe28 Geschrieben 18. Januar 2012 Melden Geschrieben 18. Januar 2012 laut Übersetzungsprogramm ist Clapper - Schwengel und Clupper - Clupper Diesmal sitzt der Fehler vor der Übersetzungsmaschine (altes Anjasprichwort)
nowak Geschrieben 18. Januar 2012 Melden Geschrieben 18. Januar 2012 Ich habe keine, kenne es aus deutschen Nähbüchern aber auch nur als Pressplanke. Schlagholz habe ich auch schon gelesen.
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