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Knipmode Dezember 2014


corvuscorax

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Ein Knip-Jahr neigt sich dem Ende zu, ich darf Euch die letzte Ausgabe dieses Jahres vorstellen:

 

KnipMode122014

klick auf das Bild für die Großansicht, © Ina Lusky

 

 

Winterlich-festlich kommt sie nach meinem ersten Eindruck daher.

Mit dem kürzlich erfolgten Verlagswechsel gab es einige Neuerungen. Wer einen Blick auf die Homepage geworfen hat, hat es vielleicht selbst schon bemerkt - das Angebot an Kaufschnitten wurde deutlich verschlankt, denn man bietet pdf- und Papierschnitte nun getrennt an, jeweils mit einem extra Link. Dabei kann man, wenn man ein Teilchen anklickt, nach wie vor wählen, ob man die eine oder andere Version haben möchte. Das ist bei insgesamt vier Schnitten der Fall, an deren Stelle man sonst andere Schnitte hätte setzen können. Vermutlich möchte man den Erwerb von Einzelschnitten so unattraktiv wie möglich machen und stattdessen lieber Hefte verkaufen, bzw. Abonnenten gewinnen. Ob der Weg zielführend ist?

 

Aber nun zum Inhalt! Im wesentlichen sind es vier Themen diesen Monat:

Last Minute Feestmode (ook XL) (Last Minute Festmode)

Winterproof (Winterfest)

Goud & Nieuw (Gold & Neu)

Das Wortspiel aus Goud=Gold und oud=alt läßt sich nicht so wiedergeben, gemeint sind klassische Schnitte mit goldenen Stoffen.

Warm in Wit (Warm in weiß)

 

Das letzte Thema wurde von der Redaktion anscheinend übersehen, es taucht im Inhaltsverzeichnis nicht auf. Sehr seltsam.

Da es nur noch wenig Bilder gibt, empfiehlt sich die Sneak preview im Blog, um wenigstens einen etwas besseren Eindruck zu bekommen.

 

Los geht's mit der Last Minute Festmode

Da Ende Dezember sowieso meist kein Schnee liegt, kann Frau ohne weiteres ein sommerlich-ärmelloses Kleid (1) mit hohem Taillenband tragen. Bodenlang und - zumindest beim gezeigten Modell - sehr bunt. Für die Gartenparty an einem lauen Sommerabend perfekt, für Weihnachten oder Silvester finde ich es unpassend, ein bisschen wie "ich hatte auf die Schnelle nichts anderes Festliches". Aber vielleicht bin ich einfach zu konventionell.

Schon eher meinen Erwartungen entspricht die Kombi aus Rock (32) und Top (33), dazu eine Stola aus Fellimitat (42), alles zum Selberbasteln. Das Top ist ohne Träger und aus Paillettenjersey genäht, im Schnitt sehr einfach, nach Schemazeichnung, ohne Figurnähte etc. Auf dem Bild sieht es sehr knapp aus, vermutlich so ein Teilchen, an dem man den ganzen Tag / Abend lang rumzuppelt, um es wieder hochzuziehen, damit man nicht unversehens im Freien steht. Etwas für Figuren, bei denen es nicht viel zu verhüllen und schon gar nicht zu stützen gibt. Der Rock besteht nur aus einem rechteckigen Teil mit Gummi im Bund, die Naht liegt hinten mittig. Er wirkt aber durch die aufgenähten Rüschen (fertige Meterware).

Das Trägerkleid gibt es noch in kürzer als Kleid mit Ärmelchen (2). Nach meinem Geschmack passt es so und mit dem einfarbigen Stoff besser zu winterlichen Anlässen. Sehr klassisch kommt der kurze Rock (5) mit der interessant geschnittenen Bluse (3) daher. Der Rock aus schimmerndem Stoff mit Satinband in der Taille, reichlich kurz und in A-Linie. Die Bluse hat symmetrische volantähnliche Drappierungen auf dem Vorderteil. Damit das gut gelingt, gibt es auf der Homepage eine bebilderte Nähanleitung.

Auch die Liebhaber von Hosenkombis kommen auf ihre Kosten. Mit der einfachen Karottenhose (2) mit elastischem Bund (im Hinblick auf div. Festtagsbraten durchaus zu überlegen), dazu ein Oberteil (6) mit angeschnittenen 3/4-Ärmeln und V-Ausschnitt, vorn mit Knotenoptik. Ich gestehe: Als ich die Seite aufschlug war mein erster Gedanke "So ein buntes Plus-Modell". Aber es ist kein Plus-Modell, es wirkt nur durch den geblümten Stoff und die versteckte Taille ziemlich entformend.

KnipMode122014a

klick auf das Bild für die Großansicht, © Ina Lusky

 

 

Aber auf der folgenden Seite bekommen wir ein Plus-Modell. Sogar zwei. Ein knapp überknielanger Rock (25) mit tiefer Falte in der vorderen Länge, die wie gewickelt wirkt, Marke "kann man immer gbrauchen" und ein Oberteil in Wickeloptik mit Schößchen (24), also praktisch mit angeschnittener Taille, wirkt fast zwangsläufig feminin. Das Top wurde hier aus elastische Spitze gefertigt, kann aber als Alltagsmodell gut aus anderen elastischen Stoffen genäht werden.

Ein weiterer Klasiker des XL-Segmentes ist das Wickelkleid (23) (aus Jersey), das sich allen Rundungen problemlos anpaßt. Hier mit 3/4-Ärmeln und einigen Fältchen an der Taille. Durch die Stoffwahl extrem variabel. Ich selbst habe keins. Noch nciht, aber es steht ganz weit oben auf der to-sew-list.

Als ob das alles noch nicht verwickelt genug ist, geht es in XL und mit noch mehr Wickeleffekten weiter. Eine Bluse (26) kurz, kastig, mit überlappenden Vorderteilen, die im Saum zusammengahalten werden, am Ausschnitt besser noch gesichert werden (wer keine Einblicke geben möchte) und von der Figur der Trägerin leider nicht viel übrig lassen.

Dazu eine Hose, in Karottenform, mit Wickelfalte vorn zum Bund hin. Ob mit dem bauschigen Oberteil von der Falte noch viel zu sehen ist, bezweifle ich. Ferner vermute ich, dass diese Hose mit Bäuchlein ohnehin eher unvorteilhaft aussieht, aber das soll jede für sich entscheiden.

Im Blog gibt es noch vorschläge, wie man Festmode für tagsüber "entschärft".

 

Nach soviel Festmode nähern wir uns den soliden Alltäglichkeiten. Da wäre schon der monatliche Strickpulli (34). Diesmal eine Art Tunika mit Schalkragen aus Bouclé-Garn. So in beige-weiß ist mir das zu farblos, nichts, was ich spontan nachstricken möchte.

 

Um die angefutterten Kalorien wieder loszuwerden, bevor sie heimlich die Kleider alle enger nähen, könnte man sich mit der Knip auf außerhäusliche Aktivitäten einlassen: Winterproof heißt das Zauberwort.

Sehr rustikal geht's los, mit Karo(flanell)hemd (20) und Boyfriendhose (19), dazu kann man sich aus Strickstoff Arm- und Beinstulpen nähen. (40 & 41) Noch schöner ist es natürlich, sie aus Wolle zu stricken - meine Meinung.

KnipMode122014b

klick auf das Bild für die Großansicht, © Ina Lusky

 

Falls jemand warme Handschuhe (39) einfachster Bauart benötig, hier bekommt er sie. Aus Lammfellimitat.

Die Bastelabteilung hält hier noch mehrere Überraschungen für uns bereit: Einen Poncho (36), ein riesiges Rechteck mit aufgesetzten Taschen und Halsschlitz in der Mitte, eine Pudelmütze (37) und einen Schal (ein Tuch?) mit Bommelborte (35).

Tatsächlich geschneidert werden hingegen der Mantel aus Lammfellimitat (16), das Sweatshirt (7) und die schmale Hose (9). Das Sweatshirt ist etwas länger, sehr gerade, mit Stehkragen udn Reißverschluss in der oberen Hälfte. Die Hose ist bundlos, für Stretchstoffe gedacht und durch die schmale Form gut in den Stiefeln zu tragen. Um Karohemd und Boyfriendhose zu komplettieren, gibt es eine Bomberjacke (11) aus doubleface-Stoff, außen schimmernd, innen Wollfilz. Das ganze mit ein bisschen Colorblocking an Hals-, Ärmel- und Saumbündchen.

Langlauf im Chanel-Kostümchen? Kein Problem! Mit Jäckchen (22) und Röckchen (17), genäht aus Gobelinstoff, mit Borten an Taschen, Saum und Ärmelsäumen. Bei der Rock"länge" kann man froh sein, dass es jetzt überall diese Thermostrumpfhosen gibt. Eigentlich ist das Kostümchen nicht mal häßlich, nur für draußen viel zu dünn.

KnipMode122014c

klick auf das Bild für die Großansicht, © Ina Lusky

 

 

Eine Frau ohne Täschchen ist irgendwie nackt. Das weiß auch dei Knip, deshalb hält die Bastelabteilung natürlich auch eine geräumige Postbotentasche (38) bereit. Oder heißt das jetzt nur noch Messengerbag? Wie auch immer, auch diese wird aus dem Lammfellimitat der Jacke und der Handschuhe genäht. Darüber hinaus gibtes im Blog auch eine Anleitung für eine vergleichsweise elegante Filztasche.

Indiana Jones' kleine Schwester wäre sicher ganz angetan von dem Kleid (18) aus Scuba. Wie schon Nietzsche sagte: Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche.... wo ist die Peitsche? Egal, aber der Hut stimmt. Nur der ist nicht zum Selbserbasteln.

Zurück zu Scuba. Schon gehört? Macht nichts, ich auch nicht. Kommt von "Scuba diving", was Sporttauchen meint. Scuba ist ein neoprenähnlicher Stoff aus Polyester. Sehr dehnbar und angeblich geeignet, um diverse Pölsterchen wegzumogeln. Die Modelle unter dem Link wissen vermutlich nicht, was damit gemeint ist. und bei dem Knipmodell ist das auch nciht nötig, da es sehr locker fällt. Wer mal nach "Scuba Jersey" googelt, wird sicher fündig, ich darf ja keine Shops verlinken. Sehr dick, sehr elastisch und dabei gut drappierbar. Wer aber kein Polytierchen mag, so wie ich, könnte auch Sweat, Romanit oder festen Interlock nehmen. Später wird uns dieses Kleid noch einmal begegnen - aus Steppstoff.

Falls jemand praktische Erfahrung mit diesem Stoff hat, darf er sie hier gerne beisteuern.

 

1 Schnitt - 5 Stile präsentiert die vermeintliche Plus-Hose (29) aus der Festmodestrecke und dazu eine gerade Jacke (28) mit Raglanärmeln, ohne Kragen, mit Stegtaschen und Reißverschluss. Mein Eindruck ist, wie so oft bei dieser Strecke, dass die Wahl unterschiedlicher Wollstoffe für die Jacke nciht so eminent stilverändernd wirkt. Und die Hose aus diversen wildgemusterten Stoffen - nun ja. Die Frage ist eigentlich eher, welche Kombi sieht am meisten nach Schlafanzug mit Morgenmantel aus?

Was mich daran so stört, ist, dass m.E. eine geringfügige Veränderung keinen anderen Stil ausmacht. Vielleicht sollte man sich auch auf ein Modell beschränken und nicht zwei kombinieren und dann wirklich sehr verschiedene Stoffe nehmen, z.B. Wollfilz, Brokat, Jeans, bedruckten Cord.... und das mit verschiedenen Kombiteilen ergänzen. Oder so wie die Burda das macht: Ein Schnitt, ein Stoff, aber ganz verschieden kombiniert.

 

Als Praxishilfe gibt es diesen Monat Schritt-für-Schritt-Hilfen zur Verarbeitung von Strickstoffen.

Anschließend lockt im heft der Webstoff, der uns ein Stoffpaket verheißt, mit dem wir einen Rock aus der Oktoberausgabe nähen können. Zuerst war es mit und ohne Schnitt erhältlich, dann noch ohne Schnitt und nun gar nicht mehr. Wie schade aber auch. Das ist oder: wäre gewesen - eine weitere Neuerung bei der Knip. Komplettsets. Wozu man allerdings einen alten Schnitt nimmt, erschließt sich mir nicht. Dieser Rock wäre es gewesen.

 

Wieder etwas festlicher wird es mit Goud & Nieuw. Der Schnitt ist hier zweitrangig, wichtig ist, dass der Stoff goldig schimmert. So z.B. der Bomberblouson (11), den wir schon in rot gesehen haben. Dazu die schmale Hose (9), die uns auch schon bei den Outdoorklamotten unterkam. Das meinte ich im Hinblick auf 1 Schnitt - 5 Stile.

KnipMode122014d

klick auf das Bild für die Großansicht, © Ina Lusky

 

 

Neu ist das Kleidchen (15), die goldige Variante des kleinen schwarzen.

Und noch einmal die Gummihose (29), diesmal mit einem Blazer in gold-schwarzem Jacquard (14).

Auch das etwas verunformende Knotenshirt (6) kommt hier noch einmal in goldglitzernd daher, zu einem Glockenrock in schwarz mit großen, goldenen Polkadots. So richtig passend erscheint es mir nach wie vor nicht. Vielleicht doch dne Tip beherzigen, und das Shirt zu einer schmalen schwarzen Hose tragen? Weit und weit ergänzt sich einfach nicht stimmig.

 

Damit sind wir schon beim Schnitt ohne Schnitt. Dem offiziellen, sozusagen. Ein schmaler langer Rock mit Gehschlitz hinten (31) und ein ärmelloses Top, optisch mit tiefem V-Ausschnitt, in den aber ein Organzaeinsatz eingefügt wurde (30).

 

Bleibt noch "Warm in Wit"

Hier sehen wir das Scubakleid wieder, wie bereits erwähnt aus Steppstoff. Ein richtiges Winterkleid, erinnert mich an die Stepphosen, die ich als Kind hatte und gerne trug. Eine Variante des Sweatshirts (8), hier ohne Reißverschluss, wird kombiniert zu einer Variante der schmalen Hose (10), diesmal mit vielen Zierreißverschlüssen. Und dazu die Jacke (28) aus der 1=5 Strecke. Weiß in weiß sieht das sportlich edel aus und nicht nach Morgenmuffel. Na, geht doch!

Die Schluppenbluse (21) ist wieder da! Und dazu ein Spitzenröckchen (4), das wir so ähnlich schon bei der Festmode hatten. Festlich, um nicht zu sagen bräutlich, wirkt das hier auch. Sweatshirts und Hosen lassen sich gut durch eine Weste (12) ergänzen. Hier eine Variante der Bomberjacke ohne Ärmel.

 

Damit ist das Angebot der Dezember-Knip erschöpft. Trotzdem kommt das beste erst jetzt: Die Werbung für die Karnevalskostüme. Rotkäppchen und der (böse???) Wolf. Ach, ist der schnuffig! So ein kleiner Gentleman im Frack.:D

 

Gleiche Grundschnitte verwenden:

Kleid 1 & Kleid 2

Rock 4 & Rock 5

Sweatshirt 7 & Sweatshirt 8

Hose 9 & Hose 10

Jacke 11 & Weste 12

und die schnittlosen Röcke 31 & 32.

 

Unterm Strich sind in dieser Ausgabe 12 von 42 Teilen solche zum Selberbasteln ohne Schnittmuster. Mehr als ein Viertel.

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Danke für die Vorstellung! :hug:

 

Leider finde ich nur wenige Modelle interessant, das konnten die schon mal besser...Mein Resümee: aus Kostengründen wird - ähnlich wie bei burda - immer weniger anspruchsvoll produziert.:mad:

 

Mehrfachverwendung von Schnittmustern mit winzigen Abwandlungen finde ich auf Dauer für mich langweilig. Ich habe genug Fantasie, um mir sowas auch selbst zu überlegen. Damit ein Heft zu füllen ist irgendwie einfallslos.

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Danke euch!

Vor lauter lauter habe ich die SCHNITTÜBERSICHT vergessen.

 

Sowas aber auch. Ich gebe zu, diese Ausgabe hat mich auch geärgert. Ich hoffe, es wird nächsten Monat wieder besser. Bis dahin tröste ich mich damit, dass auch Schnitte ihre Zeit haben und man sie vielleicht später noch verwenden möchte.

 

LG cc

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Ich muß gestehen, mit der aktuellen Entwicklung bei Knip überlege ich, ob ich mein Abo einstelle.

Aber noch kann ich mich nicht endgültig dazu durchringen.

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Danke für die Vorstellung!

Die meisten Modelle sind auch nichts für mich. Aber das "Kleidchen" 15 würde mir schon gefallen. Schlicht aber eine schöne Linienführung, diese Passe gefällt mir schon sehr gut. Und ich kann mir gut vorstellen das ein richtig toller Stoff bei dem Kleid auch sehr gut zu Wirkung kommt. Und man braucht nicht gleich soviel davon, weil es sich so toll mit Uni-Stoff kombinieren lässt... das schont den Geldbeutel ;)

aber alle anderen Schnitte sind nichts für mich.

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