mechanische Maschine für Schule gesucht

Hallo, ich unterrichte Schneidern an einer Waldorfschule.

Vor 9 Jahren habe ich einen Klassensatz Janome Sewist 625E angeschafft. Von der Bedienfreundlickeit her finde ich sie absolut spitze. Da meine Madchinen aber 5-7 Stunden am Tag im Einsatz sind, schwächeln sie, trotz regelmäßigem Kundendienst, nun langsam. Ständig fällt eine aus und befindet sich in Reperatur oder es geht was kaputt. Obwohl ich sie recht robust finde, sind es halt doch Haushaltsnähmaschinen die eigentlich für weniger Nähen gemacht sind.

Jetzt suche ich neue. Wer kann mir ein sehr robustes, langlebiges Modell empfehlen, dass hochwertiger verarbeitet ist, als die Janome, aber auch rein mechanisch ist?

Sie muss nicht viele Zierstiche können, die Verarbeitung muss im Vordergrund stehen. Ich dachte schon an eine Gritzner, wer hat damit Erfahrung gemacht?

Schon mal vielen Dank.

Bearbeitet 16. Mai 2017 von blechdose27

Wenn du keine Industriemaschinen kaufen willst (was aber für den gedachten Zweck auch kontraproduktiv sein dürfte), dürften sich die Haushaltsmaschinen in der Preisklasse nicht viel tun.

 

Janome baut an sich stabile Maschinen, 5-7 Stunden am Tag über zehn Jahre... Das ist dann einfach aufgebraucht.

 

Ob die Gritzner unter diesen Bedingungen stabiler ist wird dir vermutlich auch keiner sagen können. (Zusätzliche Herstellergarantien greifen in der Regel unter diesen Bedingungen auch nicht.)

 

Aber mal ehrlich... nach zehn Jahren sind die abgeschrieben, also muß dich keiner hindern, wieder eine Janome oder eine Elna zu kaufen.

 

Nur einfach sinnvoll planen.

Hallo blechdose,

was spricht dagegen, einen neuen Satz Janome 625E anzuschaffen und diese dann alle 6 Jahre auszutauschen?

 

Gruß

Detlef

Die 625E werden nicht mehr produziert, ich muss also was neues suchen. Da bin ich eben bis jetzt auf die Gritzner der 6... Serie gestoßen und die Husqvarna Emerald 118. sonst habe ich nur die Bernina 1008 gefunden, da kostet aber eine über 1000€, mehr als 550€ kann ich nicht ausgeben.

Wenn du so ein enges Budget hast, kann ich dir Elna empfehlen.

Elna Maschinen können als robust bezeichnet werden.

Der Elna Händler in München hat einen Hinweis auf seiner Homepage.

Da gibt es extra für Schulen Sonderangebote.

Ich hätte dir die Bernina 1005, 1006 und 1008 empfohlen. Frag mal nach wegen Schulrabatt. Vielleicht passt der Preisrahmen dann?

 

Wir hatten die Jahrzehnte lang und waren zufrieden.

Leider zu teuer,

Oh man, die alten Maschinen haben doch viel länger gehalten, oder täusche ich mich da?

Vor den Janome hatten wir Pfaff, die haben fast 30 Jahre gehalten. Wird so was denn garnicht mehr produziert?

Das hat doch mit "heute versus damals" nichts zu tun. Pfaff war auch früher schon immer "teuer" aber eben auch gut.

 

Du willst eine möglichst mechanische Maschine von hoher Qualität, die sehr lange hält. (Mechanik = teuer, da arbeitskraft- und materialntensiv)

 

Hohe Qualität, bei gleichzeitig wenig Geld für, sind zwei gegenseitig sich ausschließende Zielsetzungen.

 

Deshalb unterstütze ich den obigen Vorschlag meiner Vorrednerin mit der Bernina-100x serie (sehr gute Maschinen, da ist noch richtig viel Blech dran):

 

Also: Schulangebot einholen und dann erst entscheiden!

Vor den Janome hatten wir Pfaff, die haben fast 30 Jahre gehalten. Wird so was denn garnicht mehr produziert?

Früher hat eine Pfaff-Schulmaschine auch mal ein gutes Monatsentgelt gekostet.

Heute bekommst du sehr gute mechanische Qualität schon für weniger als ein halbes durchschnittliches Monatsentgelt, z.B. eine Bernina 1008.

 

Btw: Die Janome 625 ist noch zu bekommen. Das alte Zubehör könnt ihr weiternutzen und das eine oder andere Ersatzteil an die Seite legen.

Wenn ihr dann noch euer Budget ausreizt, könnntet ihr mindestens ein Viertel mehr Maschinen kaufen als ihr eigentlich braucht.

Bei regelmäßigem Ringtausch der Maschinen bei regelmäßiger Wartung müsstet ihr so mindestens 10 Jahre ausgesorgt haben.

 

Gruß

Detlef

Bitte versteht mich nicht falsch, was die Kostenspanne angeht, habe ich leider keinen Einfluss darauf, werde aber wohl wenigstens etwas mehr mal beantragen.

 

Ich bin eher deswegen verunsichert, weil ich bis jetzt dachte, dass 550€ für eine gute mechanische Maschine ausreichen müsste. Ich habe keine Ahnung, was meine damaligen Pfaff gekostet haben, klar, billig waren sie sicherlich nicht.

 

Mir fällt nur auf, dass wenn ich nach so einer Qualität, wie meinen damaligen Pfaffs suche, die auch bei viel Gebrauch länger als 10 Jahre halten, ich außer der Bernina nichts finde. Kann das sein? Mir geht es auch um Nachhaltigkeit, klar könnte ich billige Plastkbomber im 50er Pack kaufen und dann ständig entsorgen, aber den Wegwerftrend will ich einfach nicht mitmachen.

 

Deswegen habe ich ja auch weiter oben nach Erfahrungen mit der Gritzner gefragt. Die ist ja anscheinend wie die Alten mechanischen Pfaffs gebaut.

Hat die denn niemand von euch mal getestet?

Wenn Du hier im Forum nach Gritzner suchst - findest Du schon diverse Berichte / Meinugen. Die Frage ist nur - hat irgendjemand die so im Dauereinsatz, wie Du das vorhast? Das ist ja schon eher eine ungewöhnliche Nutzung für eine Haushaltsmaschine.

 

Und nochmal - hast Du tatsächlich mal bei Bernina-Händlern nachgefragt, wie denn der Preis aussehen würde, wenn Du nicht eine Maschine kaufst - sondern x Stück - und die für den Schulgebrauch sind?

 

Ansonsten würde ich die Entscheidung auch sehr stark davon abhängig machen, welcher Schrauber denn bei Euch in der Nähe sitzt und die Machinen dann auch regelmäßig warten kann - oder macht ihr das komplett selbst?

 

Sabine

Ich bin eher deswegen verunsichert, weil ich bis jetzt dachte, dass 550€ für eine gute mechanische Maschine ausreichen müsste. Ich habe keine Ahnung, was meine damaligen Pfaff gekostet haben, klar, billig waren sie sicherlich nicht.

Ich habe hier mal ausgerechnet, dass eine Pfaff 260 heute umgerechnet ca. 4.000 Euro kosten müsste.

Die Pfaff 260 wurden viel in Schulen eingesetzt, sind selbst heute, über 50 Jahre nach dem Bau, immer noch im gewerblichen Einsatz. Ein hamburger Händler baut diese alten 260 heute noch für gewerblichen Einsatz um und hängt einen Servomotor dran.

 

Die Pfaff 260 besteht noch zu über 99% aus Metall. Da sind geschmiedete Metallteile, wo in neuen Maschinen z.T. Kunststoff oder gestanztes Blech sitzt. Das kostet Geld..

 

Mir fällt nur auf, dass wenn ich nach so einer Qualität, wie meinen damaligen Pfaffs suche, die auch bei viel Gebrauch länger als 10 Jahre halten, ich außer der Bernina nichts finde. Kann das sein?

Ja, es sei denn, du gehst in den Bereich der Industriemaschinen.

Warum sollte ein Hersteller von Haushaltsmaschinen diese für über 20.000 Betriebsstunden auslegen (20 Jahre, 5 Stunden pro Tag, 200 Schultage pro Jahr), wenn die meisten Maschinen auf vielleicht 1.000 Stunden kommen?

 

Deswegen habe ich ja auch weiter oben nach Erfahrungen mit der Gritzner gefragt. Die ist ja anscheinend wie die Alten mechanischen Pfaffs gebaut.

Hat die denn niemand von euch mal getestet?

Mein Pfaff-Händler hier behauptet, dass er die Tipmatik-Modelle von Pfaff und Gritzner am Laufgeräusch unterscheiden könnten.

Am leisesten seien die Pfaff Made in Germany. Etwas lauter die in Fernost gebauten Pfaff-Tipmatiks und noch lauter die Gritzner Nachbauten.

Lauter heißt schlechter passende Mechanik - mehr Spiel - kürzerer Lebensdauer.

Auch auf dieser Seite steht ganz unten vergleichbares.

Viele haben Spaß mit den Gritzner Maschinen und sie sind in ihrer Preisklasse gute Maschinen, aber ob sie wirklich 20.000 Stunden Nutzungszeit im Schulbetrieb aushalten?

 

Entweder 500,- Euro ausgeben und alle 6-10 Jahre austauschen oder 1200 Euro für die Bernina 1008 ausgeben und Ruhe haben.

Aber: Die Ersatzfüße bei Bernina sind richtig teuer, das mit ins Budget einplanen!

 

Gruß

Detlef

 

Ich bin eher deswegen verunsichert, weil ich bis jetzt dachte, dass 550€ für eine gute mechanische Maschine ausreichen müsste. Ich habe keine Ahnung, was meine damaligen Pfaff gekostet haben, klar, billig waren sie sicherlich nicht.

 

Mir fällt nur auf, dass wenn ich nach so einer Qualität, wie meinen damaligen Pfaffs suche, die auch bei viel Gebrauch länger als 10 Jahre halten, ich außer der Bernina nichts finde.

 

 

Moin,

 

ich habe das Renters-Buch "Die Nähmaschine in Schule und Haus" von 1958. Damals ist der Autor (nicht ganz uneigennützig, es war eine Auftragsarbeit von Pfaff) davon ausgegangen, dass die Klassen mit dem damals aktuellen Topmodell Pfaff 230 ausgestattet werden. Leider habe ich zur Pfaff 230 nie eine Originalrechnung gesehen.

 

Aber zum Vergleich:

Eine Pfaff 30 (Geradstichmaschine) kostete mit Tisch und Motor den Gegenwert von zwei Durchschnittsmonatsbruttoeinkommen. In heutigem Geld 6000 Euro.

 

Eine Pfaff 130 (Geradstich und Zickzack) kostete am Anfang des Produktionszeitraumes etwas mehr als drei Durchschnittsmonatsbruttoeinkommen, am Ende dann etwas weniger als drei Monats...usw. In heutigem Geld 9000 Euro. Dafür gab es die Maschine und die Zubehördose mit den Nähfüßchen. Also mit der linken Hand die Nähmaschine halten, mit der rechten das Rad drehen und mit der Nase den Stoff über die Grundplatte schieben. Wer einen Kasten oder gar einen Tisch dazu wollte, musste extra bezahlen. Wer einen Tretantrieb ober gar einen Motor dazu wollte, musste extra bezahlen. Wer eine Lampe dazu wollte, musste extra bezahlen. Garnrollenständer, Zierstichautomatik... alles extra. Ein komplett ausgestatteter Nähtisch dürfte bei vier Monatsgehältern oder in heutigem Geld 12.000 Euro gelegen haben.

 

Eine Pfaff 260 kostete später nur noch 650 Mark: ein und ein Drittel Monatsbrutto. In heutigem Geld 4000 Euro. Der Motor dazu war ein aufpreispflichtiges Extra und schlug mit weiteren 100 Mark zu Buche, umgerechnet 600 Euro. Das war natürlich wieder ohne Tisch oder Koffer, aber immerhin die Lampe war inzwischen eingebaut.

 

Also damals, als die Nähmaschinen so schön lange gehalten haben, hat der Motor allein mehr gekostet als Du jetzt für die ganze Maschine ausgeben willst.

 

Aber es gibt gute Nachrichten: Wenn Du heute in einen Nähmaschinenladen gehst und sagst, Du möchtest einen Klassensatz Maschinen für je 5000 Euro kaufen, dann haben die immer noch sehr langlebige Geräte für Dich. Und da kann auch immer noch Pfaff drauf stehen.

 

Für ein Zehntel des Geldes halten die Maschinen immer noch deutlich länger als ein Zehntel der früheren Nutzungsdauer. Das _ist_ nachhaltig.

 

Gruß

Ralf C.

Ich halte die Gritzner 1037 DFT für eine perfekte Schulmaschine. Die ist schon ab 399 Euro zu bekommen, sehr robust und universell ohne Schnickschnack.

Hallo, ich unterrichte Schneidern an einer Waldorfschule.

Vor 9 Jahren habe ich einen Klassensatz Janome Sewist 625E angeschafft. Von der Bedienfreundlickeit her finde ich sie absolut spitze. Da meine Maschinen aber 5-7 Stunden am Tag im Einsatz sind, schwächeln sie, trotz regelmäßigem Kundendienst, nun langsam. Ständig fällt eine aus und befindet sich in Reperatur oder es geht was kaputt. Obwohl ich sie recht robust finde, sind es halt doch Haushaltsnähmaschinen die eigentlich für weniger Nähen gemacht sind.

Jetzt suche ich neue. Wer kann mir ein sehr robustes, langlebiges Modell empfehlen, dass hochwertiger verarbeitet ist, als die Janome, aber auch rein mechanisch ist?

Sie muss nicht viele Zierstiche können, die Verarbeitung muss im Vordergrund stehen. Ich dachte schon an eine Gritzner, wer hat damit Erfahrung gemacht?

Schon mal vielen Dank.

 

HS 24 Beitrag # 11 .......... ich habe eine alte Bernina 811 Flachbett Nähmaschine mit 7 Nutzstichen.Es ist die kleine Schwester von der berühmten Bernina 830 Record. Mit der Bernina 811 umrande ich nur noch meine Stoffpostkarten. Bernina 811 Nähmaschinen waren mal in unseren Oberschulen,danach wurden Pfaffs gekauft. Alle Nähmaschinen wurden/werden in den Sommerferien gewartet,nach einigen Jahren werden neue Nähmaschinen gekauft.

 

Mein Bernina 811 Motor hat 1 Ampere. Im Allgemeinen können Maschinen mit mehr Watt oder Ampere länger nähen.

 

Frage mal welche Nähmaschinen in anderen Schulen stehen.

Ich halte die Gritzner 1037 DFT für eine perfekte Schulmaschine. Die ist schon ab 399 Euro zu bekommen, sehr robust und universell ohne Schnickschnack.

 

 

das mein ich aber auch

es gibt noch ein einfacheres Modell : 1035 DFT

die hat ein paar sticharten weniger drin

 

im übrigen komme ich gerade von einem gewerblichen kunden

der hat diese gritzner-modelle seit 10 jahren ohne beanstandungen

Ich bin eher deswegen verunsichert, weil ich bis jetzt dachte, dass 550€ für eine gute mechanische Maschine ausreichen müsste.

 

Eine gute mechanische Haushaltsmaschine, die eben die typische Haushaltsbelastung aushält.

 

Das sind aber keine 20000 Nähstunden in zehn Jahren.

 

Die Rechnung, was das kosten müßte hat Ralf ja schon aufgestellt, das muß ich nicht wiederholen.

Eine gute mechanische Haushaltsmaschine, die eben die typische Haushaltsbelastung aushält.

 

Das sind aber keine 20000 Nähstunden in zehn Jahren.

In 20 Jahren ungefähr. Bei 200 Schultagen und 5 Stunden pro Tag kommt man auf 1.000 Stunden/Jahr, da sind Wandertage´usw. noch nicht abgezogen.

 

Gruß

Detlef

Wobei auch bei 10000 Nähstunden eine Haushaltsmaschine ihre Näherin in vielen Fällen überleben dürfte.

 

Sind halt andere Bedingungen für eine Schulmaschine. (Vor allem, wenn die so intensiv genutzt wird. Bei mir an der Schule gab es auch Handarbeitsunterricht, aber Nähen war der kleinste Teil davon. Die Maschinen waren da nicht sehr beansprucht.)

Also bei uns gab es die 262 Automatic...

 

Es waren ca 25 Maschinen bis vor wenigen Jahren im Einsatz, die regelmässig gewartet wurden. Das 'Nähprojekt' wurde nach etlichen Jahrzehnten aufgelöst.

Eine dieser Maschinen darf ich mein Eigen nennen und die arbeitet heute immernoch ohne Probleme. ;-)

 

Gritzner wäre sicherlich eine gute Wahl. Bestimmt kann man da mit einem Händler gute Konditionen aushandeln.

Vielen Dank euch allen.

Ich kenne die 260 er Modelle auch, aber da es die ja nicht mehr zum Kaufen gibt, hat sich das sowieso erledigt.

Leider habe ich keinen Berninaverkäufer in der Nähe. Ich werde jetzt mal die Husqvarna Emerald 118 testen( die sieht meiner Janome 625E verdammt ähnlich) und die Gritzner 6122. da habe ich Händler in der Nähe.

Hallo,

die hiesige Waldorfschule näht überzeugt auf Elnas.

 

Viel Erfolg beim Nähmakauf!

Rippinthestitches

 

mit den gritzner-modellen kannst du 16 lagen jeans unter die Maschine legen

 

und dank eingebautem obertransport kommst du auch ohne ziehen und zerren über quernähte

Leider habe ich zur Pfaff 230 nie eine Originalrechnung gesehen.

 

Ich habe eine Original-Rechnung und Garantieschein einer Pfaff 230-2992. Die Rechnung wurde am 21.02.1955 ausgestellt und lautet über 708,00 DM.

 

Wenn Du ein Foto möchtest, stell' ich es gern ein.

 

Viele Grüße, haniah

Pfaff 230-2992. Die Rechnung wurde am 21.02.1955 ausgestellt und lautet über 708,00 DM.

1955 betrug das durchschnittliche Monatsentgelt 379,- DM, die Pfaff 230 entsprach also 1,868 Monatsentgelten.

Aktuell entsprechen 1,868 Monatsentgelte 5775,- (West) bzw. 5160,- (Ost).

 

Wenn Du ein Foto möchtest, stell' ich es gern ein.

Ich bin zwar nicht gemeint, würde mich dennoch über ein Foto freuen.

 

Danke und Gruß

Detlef