Paula38 Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar Nachdem ich mein Blusenexperiment erst einmal leicht frustriert ein- und zur Seite gepackt habe, habe ich den seit Jahren rumliegenden Grundschnitt 2718 von McCalls (gibt es inzwischen nicht mehr) rausgesucht. Nach der Erklärung gemessen und festgestellt, dass das derzeit sogar die richtige Größe wäre. Schön, dass es bei diesem Schnitt gleich verschiedene Vorderteile für verschiedene Cupgrößen gibt und auch genau erklärt ist, wie man die richtige auswählt. Ich habe mir ein Büchlein dazu gelegt, um genau alle Änderungen zu dokumentieren, um das ggfs. später für andere Schnitte zu nutzen. Nach der Beschreibung soll man zuerst den Papierschnitt ausschneiden und bestimmte Dinge vorab anpassen. Dazu gehört die Lage des Brustpunktes und damit verbunden das Verschieben und Verlängern/ Verkürzen der Abnäher. Ich will nicht das Originalpapier zerschneiden, daher habe ich genau alle Linien des Originals durchgepaust und dieses dann verwendet. Dass ich geradere Schultern habe, als Schnitthersteller sich das wünschen und ich außerdem keine nennenswerte Taille mein eigen nennen kann, ist für mich keine neue Erkenntnis. Daher hatte es mich auch nicht groß gewundert, dass ich schon zum ersten Versuch einer Anprobe des Papierschnitts erstmal die Schulternaht flacher stecken musste und vom Brustabnäher abwärts die Seitennaht öffnen musste. Sonst wäre ich gar nicht reingekommen. Nachdem das Papierteil in der vorderen Mitte saß, konnte ich dann am Papierschnitt den Brustpunkt neu festlegen (1 cm in Richtung Mitte, 2 cm nach unten) und die Abnäher dazu passend verlegen . Eine Anpassung für einen runderen Rücken brauche ich nicht. Aber eine Anpassung an die umfangreicheren Oberarme, aber auch das ist keine Überraschung. Alles am Papierschnitt soweit erledigt. Wobei ich mich bzgl der Oberarmanpassung aber folgendes frage (aber vielleicht ergibt sich das einfach im laufenden Verfahren). Durch das Aufspreizen um 4 cm wird die Armkugel deutlich flacher. Da die Strecke der Naht gleich lang bleibt, passt sie dann zwar ins Armloch (soweit dieses gleich groß bleibt), kann das aber vernünftig sitzen? Da fehlt doch von der Schulter bis zur Höhe der Achsel Länge? Aber wie schon geschrieben, vielleicht ergibt sich ja, dass ich auch ein größeres Armloch brauche…. Jetzt muss ich an den Stoff. Genau für diesen Zweck habe ich mir vor Jahren schon einen fein karierten Stoff gekauft. Zum Zuschnitt habe ich ein paar Fragen: um möglichst genau und gerade zu bleiben, werde ich einlagig zuschneiden. Wie übertrage ich möglichst genau die Linien vom Schnitt auf den Stoff? Ich tendiere dazu, die Abnäher aufzuschneiden und sie so weg zu klappen, dass ich diese Linie mit Stift aufzeichnen kann. Waagerechte und senkrechte Linien mit einem langen Lineal. Sollte ich die zugeschnittenen Teile vor dem weiteren Arbeiten einmal durch die Overlock schicken ?
Paula38 Geschrieben 14. Januar Autor Melden Geschrieben 14. Januar Weiteres Sinnieren und Träumen vom angepassten Grundschnitt und was ich daraus schließen und übernehmen kann. Für diesen Schnitt habe ich bereits ein auf meine Oberweite bzw. Cupgröße passendes Vorderteil. Wenn ich später mal ein anderes Vorderteil anpasse - verlege ich erst den Brustpunkt und mache dann die FBA? Oder andersrum? Die grundsätzlichen Erkenntnisse sind sicher auf so gut wie alle Hersteller übertragbar, die hier festgestellten einzelnen Maße von Veränderungen aber sicher nur innerhalb von McCalls Schnitten? Wie hilft mir der Grundschnitt, um andere Schnittmuster (die dann ja schon Bequemlichkeits- und Designzugaben enthalten) hinsichtlich ihres Änderungswünschen-/Anpassungsbedarfes zu beurteilen?
Paula38 Geschrieben 14. Januar Autor Melden Geschrieben 14. Januar Puh… ich mach hier grad echt ein Fass …
SiRu Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar Wenn Du den angepassten Grundschnitt hast, kannst Du in den alle Designvarianten einarbeiten, die Dir so vorschweben, ohne bei jedem Teil wieder von vorne mit der grundlegenden Passform anfangen zu müssen. Hast Du Schnitte vom selben Hersteller wie der für den Grundschnitt - kannst Du alle Schnitte dieses Herstellers mit den gleichen Änderungen wie beim Grundschnitt erarbeitet direkt an Dich anpassen. Was nicht geht: Die Änderungen vom McCalls-Sloper 1: 1 auf z.B. burda anwenden. (Deren Grundfigurine hat ein paar kleine, sich aber gemein auf die Passform auswirkende, Abweichungen zu der von McCalls.)
3kids Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar Ich hatte mir einen Maßschnitt gezeichnet, das war 2005 oder so. Den habe unter die Kopien der burda Schnitte, die ich mochte, druntergelegt und dann die wichtigen Dinge wie Schulterlinie, Brustpunkt aber auch mein breites weniger tiefes Armloch mit den Designlinien von burda "verheiratet". Das ging ganz gut. Ich hatte schon damals eine Vorstellung davon, wie weit zB eine Bluse sein soll, damit ich sie mag und wie weit ein Drinnen Jäckchen oder ein Strickpulli. Das mit den Abweichungen habe ich einmal probiert, das Teil war so weit, dass ich es komplett wieder getrennt und enger neu genäht habe. Burda 46 hat 104cm BU, das war hinten gut, vorne wurde es breiter weil ich 113cm BU brauchte, fba kannte ich damals noch nicht, aber was ich gezeichnet habe, war dem aefgebni der fba sehr ähnlich. Nur war die fertige Bluse, die bei burda lässig aussah, ca 140cm weit. Ein Sack. LG Rita
Agapant Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Zur Technik der Anfertigung kann ich nix sagen, aber ich finde Deine Zielstellung einen Schritt zu weit gehüpft. Warum direkt zur komplexen Betrachtung des Schnittes auch noch die Erhöhung der Komplexität mit dem Karostoff? ICH würde mit Nessel erstmal den Grundschnitt basteln und dann den Fertigen mit dem Karo machen. Nur meine zwei Cents.
Bineffm Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Die Idee vom Karostoff ist, dass man damit dann gleich die senkrechten und waagerechten Linien sieht 🙂 Es kommt nicht darauf an, dass die Karos (wie bei Deinem Mantel) an den Nähten etc genau passen - sie sind sozusagen nur die ganzen Paßlinien.... Sabine
Agapant Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Aha. Kannte ich noch nicht. Stelle ich mir aber auch seltsam vor. Aber ich will nicht bewährtes Vorgehen in Frage stellen.
Paula38 Geschrieben 15. Januar Autor Melden Geschrieben 15. Januar @Agapant im Schnitt wird sogar explizit Vichy Karo mit einer bestimmten Größe empfohlen, damit man evt die Abweichungen gleich auf einen Blick mit einem Maß verbinden kann. „Echtes“ Vichykaro war deutlich teurer. Dieses lag im Geschäft daneben auf dem Stapel mit den reduzierten Blusen-/ Hemdenstoffen….
Agapant Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Danke für die Info. Somit wächst die Spannung noch mehr
Capricorna Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Es gibt zahlreiche Bücher zum Thema Modellentwicklung für Schnittmuster, z.B. von Teresa Gilewska (die finde ich für den Anfang sehr übersichtlich): https://www.amazon.de/s?k=teresa+gilewska Du könntest dann aus deinem Grundschnitt mit solchen Anleitungen ganz viele unterschiedliche Modelle entwickeln. Aber klar, einfach einen anderen Schnitt kaufen und deinen Grundschnitt „drüberlegen“ wird i.d.R. nicht funktionieren. Das ist halt Fluch und Segen eines Maßgrundschnitts. Alternativ kannst du auch alle von dir jetzt festgestellten Änderungen auf jeden anderen Schnitt übertragen, nachdem du die jeweiligen Maße verglichen hast und deine Abweichungen ggf. darauf anpasst. Denn die einzelnen Tabellen unterscheiden sich zwar, aber die meisten Hersteller schneidern ja für eine ziemliche Standardfigur. (Ob das der Fall ist, erkennt man ja aus der Tabelle und der Eigenwerbung des Herstellers. Dass Cashmerette eine deutlich andere Zielgruppe hat als Burda und die Big4 aus den USA, ist sonnenklar. Aber niemand schneidert für ein Hohlkreuz oder eben breite Schultern etc…) Ob du eine Taille um 3 oder 4 cm erweiterst, ist ja z.B. ziemlich egal. Und falls du eine FBA/SBA brauchst, gibt es inzwischen sogar einige Hersteller, die für unterschiedliche Cup-Größen schneidern, so dass man sich diese Änderung unter Umständen sogar sparen kann, wenn man sie bräuchte.
Paula38 Geschrieben 25. Januar Autor Melden Geschrieben 25. Januar Für alle, die denken, das Projekt sei eingeschlafen… Inzwischen sind die Teile des Oberteiles zugeschnitten, alle Linien übertragen und alles mit der Overlock versäubert. Entsprechend der Anleitung habe ich alle Falten zur Erweiterung und Verlängerung der Vorder- und Rückenteile eingenäht. Und die Abnäher genäht. Die erste Anprobe des Stoffmodells ergab sich: Körper zu kurz und Taille zu eng. Beides kein Wunder. Erste Runde auslassen in der Länge hat noch nicht gereicht. Jetzt trenne ich die zweite Reihe auf. Die Taillenweite nur an der Seite zuzugeben führ zu Schrägzügen von der Seite in Richtung Brustpunkt. Liege ich richtig, wenn ich das darauf schiebe, dass die Mehrweite überwiegend durch ein Bäuchlein vorn bedingt ist? Da ich zum Auslassen der Länge sowieso die (unteren) Abnäher trennen muss, werde ich beim wieder zusammen heften die vorderen (unteren) Abnäher weniger tief heften.
AndreaS. Geschrieben 25. Januar Melden Geschrieben 25. Januar Ich kann mir das mit dem „Auslassen“ gerade nicht vorstellen 🫣 Das kann aber auch an meinem Matschhirn liegen. Kannstdu Fotos machen? Muss nicht mit dir drjn sein 🤓
3kids Geschrieben 25. Januar Melden Geschrieben 25. Januar vor 2 Stunden schrieb Paula38: Die Taillenweite nur an der Seite zuzugeben führ zu Schrägzügen von der Seite in Richtung Brustpunkt. Liege ich richtig, wenn ich das darauf schiebe, dass die Mehrweite überwiegend durch ein Bäuchlein vorn bedingt ist? Da ich zum Auslassen der Länge sowieso die (unteren) Abnäher trennen muss, werde ich beim wieder zusammen heften die vorderen (unteren) Abnäher weniger tief heften. Ja, genug Weite ist keine Lösung, die muss auch an der richtigen Stelle sitzen. Kannst du nach dem Trennen anprobieren und am Körper schauen, wie tief die Abnäher sein müssen. (oder an einer anderen Bluse spicken, was zu dir passt?) LG Rita
Paula38 Geschrieben 25. Januar Autor Melden Geschrieben 25. Januar Der Schnitt beinhaltet „Reserve“ für eine Verlängerung Erkennst du die Querlinien, an denen der Abnäher nicht durchgeht? Das wird als Falte eingenäht. In der Anleitung wird empfohlen, in schmalen Abständen zusätzliche Nähte zu setzen, die man zur Längenanpassung in kleinen Schritten auslassen kann. oben am Ärmel eingenäht zu sehen unten am Rückenteil eine Nsht ausgelassen ich werde noch eine auslassen, dann habe ich insgesamt 2,5 cm Länge zugegeben.
3kids Geschrieben 25. Januar Melden Geschrieben 25. Januar Sieht sehr durchdacht aus, weiter viel Erfolg Rita
Paula38 Geschrieben 25. Januar Autor Melden Geschrieben 25. Januar vor 4 Minuten schrieb 3kids: Sieht sehr durchdacht aus, Ist ja auch von Palmer und Pletsch von McCalls herausgegeben
3kids Geschrieben 25. Januar Melden Geschrieben 25. Januar An sich OT, aber zur Erklärung: ich hatte mir wegen des guten Rufs vor vielen Jahre (auf jeden Fall vor 2010) den Schnitt McCall's M4152 "the perfect Jeans", auch von Palmer Pletsch, gekauft und war sehr enttäuscht. LG Rita
Paula38 Geschrieben 25. Januar Autor Melden Geschrieben 25. Januar Für mich hat sich auch ein Problem ergeben: Nach der Anleitung erfolgt zuerst die Anpassung der Länge, dann der Taillenweite und danach der Halslochtiefe. Erst danach die Anpassung an die geraden Schultern. Hab ich auch erst mal so gemacht. Das Halsloch ging schon mal nicht ohne Anpassung der Schultern, da ich am Hals Luft zwischen Stoff und Schulternaht hatte. Als ich dann die Schulter gerader hatte, zeichnete sich ab, dass es unten zu lang wird. Feierabend für heute. Morgen wird der Gatte verdonnert, zu helfen.
3kids Geschrieben 25. Januar Melden Geschrieben 25. Januar Das macht in meinen Augen nur Sinn, wenn man den Schultereckpunkt behält und den Halslochpunkt runtersetzt. Was aber Blödsinn ist wegen der Brusttiefe. Wie war das noch mit der Reihenfolge: top -> down, in -> out Das kannte ich bis vor kurzem nicht, halte es aber für sehr sinnvoll! Als zuerst die Schultern, Abnäher Höhe und Inhalt, sodass die waagrechten Linien waagrecht hängen. Erst die Abnäher (innen), dann die Seitennähte (außen). Das wäre mein Vorgehen. LG Rita
Paula38 Geschrieben 26. Januar Autor Melden Geschrieben 26. Januar Mithilfe des Göttergatten habe ich identifiziert, das mein Schulterwinkel 4 Grad flacher ist, als im Schnitt. Dann passt auch die zuvor festgelegte Länge und der Brustpunkt findet sich auch an der richtigen Stelle. Der Halsausschnitt darf vorn auch noch etwas tiefer. Ich habe jetzt vorn die von unten kommenden Abnäher nicht ganz so tief gemacht. Dafür die Seitennähte wieder nach unten enger. Sieht alles gerade aus (sagt mein Mann).
3kids Geschrieben 26. Januar Melden Geschrieben 26. Januar Lass ihn Fotos machen, die du selbst bewerten kannst! Viel Erfolg Rita
Paula38 Geschrieben 26. Januar Autor Melden Geschrieben 26. Januar Von vorn von hinten Von der Seite + Nachdem ich nun mithilfe des Gatten die Schulter noch 1 cm nach innen verlegt und damit dann das Armloch noch etwas ausgerundet habe, habe ich das Armloch noch etwas vertieft, jetzt sind die Falten in den Vorderteilen besser. Ob sie weg sind, sehe ich, wenn ich das weiter verarbeitet habe.
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