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Rechteckberechnung für Sitzhocker


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Geschrieben

Hallo zusammen

 

Ich bin gerade etwas perplex. Bislang habe ich mit meinen Schülern Sitzhocker genäht (zwei Kreise, 1 Rechteck für den Innensack) und habe jeweils die Länge des Rechtecks folgendermassen berechnet: Kreisdurchmesser (inkl Nahtzugaben auf beiden Seiten) * Pi + 2x Nahtzugabe für das Zusammennähen des Seitenteils. Bei einem Kreis (inkl. Nahtzugabe von 1.5 cm rundherum) von 53 cm kam ich also auf 166.5. cm + 2x Nahtzugabe 1.5 = 169.5 cm. Dann habe ich das lange Stück an den kurzen Seiten zusammengenäht und die Kreise an dieses "Rohr" gesteckt. Das hat auch eigentlich immer gut funktioniert.

 

Nun habe ich aber eine kleinere Version probiert mit nur 25 cm (inkl. Nahtzugabe von 2x 1cm) Durchmesser des Kreises. Das ergab dann 78.5 cm + 2x1 cm = 80.5 cm Länge des Rechtecks. Leider musste ich feststellen, dass ich am Ende total über 6 cm Stoff des Seitenteils (Rechteck) überstehen habe. Ich bin gerade in meinen Grundfesten erschüttert, da ich den Schülern die Berechnung immer so erklärt habe, aber ich befürchte, ich habe einen Denkfehler gemacht, da es bei den kleinen Kreisen nicht wirklich funktioniert. Es könnte aber auch sein, dass durch die engere Biegung des Kreises beim Stecken einfach mehr vom Kreisumfang verloren geht.

 

Nachdem ich im Internet zwei Schnittmuster für Sitzhocker / Poufs konsultiert habe, stellte ich fest, dass tatsächlich das Seitenteil jeweils kleiner war als es gemäss meiner Berechnung hätte sein sollen (berechnet mit dem jeweiligen Kreisdurchmesser). Also müsste das Rechteck wohl immer kleiner sein als der eigentliche Umfang des Kreises. Das führt mich natürlich zu folgender Frage: Wie kann man denn für jeden Kreisdurchmesser die tatsächlich korrekte Länge des Seitenteils ermitteln?

 

Ich bin dankbar für jede Erleuchtung!

 

Beste Grüsse

Thomas

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Geschrieben

Lösung ist einfach: Du nähst nicht an den äußeren Rand der Nahtzugabe. Daher musst du den tatsächlichen Kreisumfang nehmen , also den fertigen Durchmesser mal Pi plus 2* NZ.

 

Bei der größeren Größe ließ sich dass vielleicht noch irgendwie ziehen.

Geschrieben

Du nimmst den Kreis Durchmesser ohne Nahtzugaben, also die Maße die der Kreis nach dem Nähen hat.

Dann die Kreisformel Durchmesser * PI anwenden, dazu kommen die Nahtzugaben an beiden Enden vom Rechteck und an den langen Kanten für die Naht.

Der Kreisumfang stimmt mit der Rechteck Rohrlänge auf der Nahtlinie überein.

Wenn Du die Nahtzugaben am Kreis dazu gibts und dann rechnest wird das Rechteck zu lang.

 

Bespiel: Durchmesser 5 cm = 15,71 cm Umfang Zuschnitt 15,71 + 2 x nahtzugabe um das Rechteck zu schliessen

Nimmst Du die Aussenkante mit 7cm Durchmesser wird der Streifen 22,00cm lang und ist damit zu lang um an den inneren Kreis angenäht  zu werden. Die rote Linie ist die Nahtlinie!

 

KreisUmfang.jpg.33e4a75818e40aee70efdd3acfcb9359.jpg

 

 

Geschrieben

Es tut mir leid, aber ich verstehe es trotzdem nicht. Es kann doch nicht sein, dass ich den Umfang des Kreises ohne Nahtzugabe berechnen muss? Schliesslich stecke ich doch den Rand des Rechtecks an den Rand des Kreises und nicht auf die Nahtlinie, also ist doch der Umfang auch grösser, den die Rechteck"seite" abdecken muss? Dann müsste man ja bei z. B. 5 cm Nahtzugabe das Rechteck noch kleiner machen, obwohl der äussere Umfang des Kreises immer gleich bleibt, das kann doch niemals aufgehen...

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Wanderer82:

Schliesslich stecke ich doch den Rand des Rechtecks an den Rand des Kreises und nicht auf die Nahtlinie,

 

Doch genau das solltest du aber - Nahtlinie auf Nahtlinie und nichts anderes ;)

Nahtlinie vom Rechteck auf Nahtlinie vom Kreis.

 

Geschrieben

Wie soll das gehen? Ich sehe durch den Stoff durch ja nicht, wo die Nahtlinie auf dem Kreis sein wird, während ich stecke.

Geschrieben

Ja, das ist mir klar, aber wie steck ich das so fest, dass die Nahtlinien des Rechtecks und die Nahtlinie des Kreises (die es ja beide optisch sichtbar noch nicht gibt) aufeinanderliegen? Ich habe bis jetzt immer so gesteckt, dass Stoffkante auf Stoffkante liegt. Und zumindest in einem Video von Patty Doo, wo sie zeigt, wie man Rundungen steckt (Taschenboden), macht sie das nicht anders. Allerdings schneidet sie das Rechteck-Stück an den Rundungen ein.

Geschrieben

An beiden (Rechteck und Kreis) Schnittkanten ist 1cm Nahtzugabe. Wenn du also die Schnittkanten bündig legst, aber 1cm weiter innen steckst, dann steckst du auf der Nahtlinie. Je kleiner der Durchmesser des Kreises umso mehr wird er sich an der Schnittkante etwas kräuseln müssen, damit das Rechteck passt. Oder man muss die Nahtzugabe des Rechtecks ein wenig einschneiden, damit es sich leichter legt.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb Wanderer82:

Wie soll das gehen? Ich sehe durch den Stoff durch ja nicht, wo die Nahtlinie auf dem Kreis sein wird, während ich stecke.

Wenn beide Teile mit exakter Nahtzugabe zugeschnitten sind ist die Position der Nahtlinie genau die Nahtzugabenbreite vom jeweiligen Rand aus gesehen.

Ich hab gier mal gezeigt wie ich das stecke und nähe
https://www.hobbyschneiderin24.net/forums/topic/82678-stoffkörbchen-rund-mit-schabrackenvlies/?do=findComment&comment=863676

 

Für einen Quadratischen Hocker würdest Du also auch oberes Quadrat + Zugaben als Streifenlänge für die Seitenteile nehmen?

 

Beispiel oberes Quadrat von 40 x 40cm + Nahtzugaben von 1 cm an jeder Seite = 42 x 42 cm

ist dein  Streifen dann 4 x 42 cm =  168 cm plus Nahtzugaben lang  ?

 

Bearbeitet von akinom017
Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, ich habe die Problematik mit Kreisen und Rechtecken als Seitenteil verstanden. Auf der Nahtlinie ist der Kreis und somit der Umfang ja kleiner als am Rand des Kreises (wegen der Nahtzugabe). Wenn also das Rechteck (Seite) auf Grund des Kreises inkl. Nahtzugabe berechnet wurde, stimmt zwar der Umfang an der Stoffkante, aber an der Naht ist der Umfang des Kreises zu gross. Dies wiederum bedeutet aber, dass es an der Kante beim Stecken unweigerlich Falten gibt am Kreis, da die Kante (Umfang) des Rechtecks dann kleiner ist als der eigentliche Stoffkreis. Das ist das Dilemma. Je grösser der Kreis und je kleiner die Nahtzugaben, desto weniger offensichtlich ist das Problem, wenn man die Seite des Rechtecks aus dem Kreis inkl. Nahtzugabe berechnet, daher habe ich das wohl nicht bemerkt. Aber umgekehrt ist die Problematik dann einfach andersrum, es passt eben dann nicht mehr perfekt an den Kreisrand. Da hilft nur Übung beim Stecken und ein wenig Ziehen oder eben Einschneiden des Rechtecks. Oder trotzdem ein etwas längeres Rechteck. Wie viel länger, muss man wohl selber rausfinden auf Grund des persönlichen Steckverhaltens. Ich hoffe, ich habe es jetzt richtig verstanden.

 

Eine andere Handarbeitslehrperson hat mir gesagt, sie würde das sowieso nie so machen. Sie macht das Rechteck genügend lang und näht es gar nicht zusammen, sondern steckt es zuerst an die Kreise und erst wenn der Kreis fast geschlossen ist und man abschätzen kann, wie viel Stoff noch nötig ist, näht sie das Seitenteil zusammen. Oder so ähnlich. Ich habe es nämlich auch nicht ganz verstanden, wie sie das macht, muss noch einmal nachfragen.

Bearbeitet von Wanderer82
Geschrieben

@Wanderer82 Wie steckst du denn ?

Bei gebogenen Nähten (Halsbündchen, Ärmeln, Kreisförmige, Böden u.a.) stecke ich immer senkrecht zur Naht
damit kann der Stoff zwischen zwei Stecknadeln oberhalb der Nahtlinie wellen wie er möchte.

 

Außerdem beginne ich nicht an einem Punkt und arbeite mich herum, sondern ich viertele (oder achtele) den Kreis
und das Rechteck, stecke die Viertel Punkte aufeinander, dann die Achtel-Punkte und dann immer die Strecke zwischen zwei Nadeln ungefähr halbierend, bis es mir dicht genug gesteckt ist.

pict0004.jpg

 

pict0006.jpg

siehe auch https://www.hobbyschneiderin24.net/forums/topic/82678-stoffkörbchen-rund-mit-schabrackenvlies/?do=findComment&comment=863676

 

Die Stoffe müssen nur auf der Nahtlinie glatt aufeinander liegen, was die Zugaben machen ist an der Stelle egal.

 

Das Ergebnis wird schöner, wenn man erstens genaue Maße berechnet und diese auch einhält.

Sowohl für den Kreis als auch für das Rechteck sowie die Nahtzugabenbreite.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo @akinom

 

Ich stecke praktisch immer senkrecht zur Naht und ja, ich habe auch Kreis sowie Rechteck geviertelt und dort zuerst gesteckt. Bislang habe ich immer versucht, die Ränder exakt aufeinander zu stecken. Das geht bei einer Kreisgrösse von 50cm Durchmesser ja noch recht gut, aber bei kleinen Kreisgrössen wird es schwierig oder eben unmöglich, da der Bogen einfach zu eng ist für ein grades Stück Stoff. Ansonsten: Ich weiss immer noch nicht, wie man zwei undurchsichtige Stoffe Nahtlinie auf Nahtlinie stecken soll. Ich zeichne die Nahtlinie ja nicht an und würde es durch den oberen Stoff durch auch sowieso nicht sehen, wo auf dem unteren Stoff die Nahtlinie verläuft. Aber vielleicht probier ich es mal noch mit Achteln bzw. dass ich immer versuche zuerst die Mitte zwischen zwei Vierteln und zwei Achteln etc. zu stecken. Am Rand kann man sich ja nicht mehr orientieren, da das Rechteck zu kurz ist, um es exakt an den Rand des Kreises anzulegen.

 

Zum ersten Video von @lealeni: Da wäre die Berechnung der Längsseite des Rechtecks ebenfalls nicht nach den oben genannten Formeln: Der Kreisdurchmesser ist 33cm (was eine Länge von 103.6 ohne Nahtzugabe am Rechtecksteil ergeben würde und damit deutlich grösser wäre als im Video angegeben) und die Rechteckslänge 102.5 cm. Bei einer angegebenen Nahtzugabe von 1 cm wäre das 31cm (Kreis ohne Nahtzugabe) * Pi = 97.4 + 2x 1cm Nahtzugabe = 99.4. Beides passt nicht zu den angegebenen 102.5 cm.

Bearbeitet von Wanderer82
Geschrieben

@Wanderer82 Benutzernamen bitte ausschreiben, sonst funktionieren die Benachrichitgungen im Forum nicht.

Also akinom017, Danke :)

 

Wenn beide Teile mit exakter Nahtzugabe zugeschnitten ist kann man schon in dem Kurzen Stück vor dem Stecken die Kanten aufeinander legen, nur nicht für die ganze Strecke.

Außerdem lernt man mit der Zeit in Nahtzugaben breiten zu gucken.
Und wenn man es halt noch nicht kann, es ist nicht verboten sich in dem Fall die Nahtlinie zu markieren, dazu gibt es Schneiderkreide, Markierstifte, Heftgarn.

 

Ich stecke so einen Boden immer bei 12 Uhr, bei 6 Uhr, bei 9 Uhr bei 3 Uhr

dann hab ich die Viertel fest, dann jeweils die 8 Tel dazwischen.

Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb Wanderer82:

Eine andere Handarbeitslehrperson hat mir gesagt, sie würde das sowieso nie so machen. Sie macht das Rechteck genügend lang und näht es gar nicht zusammen, sondern steckt es zuerst an die Kreise und erst wenn der Kreis fast geschlossen ist und man abschätzen kann, wie viel Stoff noch nötig ist, näht sie das Seitenteil zusammen. Oder so ähnlich. Ich habe es nämlich auch nicht ganz verstanden, wie sie das macht, muss noch einmal nachfragen.

 

Das hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.

Ich fange 5cm vom Rand des Streifens an und nähe an, bis noch ca 7cm zu nähen sind. 

Dann nähe ich den 2.Kreis genauso an.

Anschließend den Streifen zum Ring schließen und die beiden offenen Stellen nähen.

Stecken auf der Nahtlinie sieht bei mir so aus, dass ich in der NZG einsteche und versuche bei 1 cm mit der Nadel wieder rauszustechen. 

 

Viel Erfolg

Rita

Geschrieben

Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie etwas davon gehört, dass man "auf der Naht" steckt. Auch während meiner Ausbildung in Handarbeit (als Grundschullehrer) wurde das nie erwähnt. Man hat eben einfach Rand an Rand gesteckt. Und mit Schülern das noch umständlicher zu machen, indem die Nahtlinie markiert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir auch immer noch nicht vorstellen, wie das dann einfach sein soll, da man ja dann auf der Nahtlinie schauen müsste (besonders bei einem Kreis), dass man möglichst nichts dehnt oder zu locker lässt, damit es nirgendwo Falten gibt). Für die Schüler ist es schon genug schwer, überhaupt einigermassen gut stecken zu können.

Geschrieben

Die Nahtlinie zu markieren ist einfach, wenn man das Schnittmuster in die Mitte legt, an den Rändern den Abstand passend abmißt für die Nahtzugabe und dann um das Schnittmuster herum zeichnet, für Grundschulkinder am einfachsten mit Bleistift. Stecknadeln stecken ist Übungssache, da werden die Kinder vermutlich bald geschickt sein. Bei Papierbasteln braucht es oft Klebeflächen und genaues Arbeiten mit Kleber, da ist Stoff doch um einiges toleranter und leichter zu korrigieren - meine Meinung.

Geschrieben

Einen Kreis an ein Rechteck zu nähen (oder eine konkave an eine konvexe Kurve) ist jetzt auch nicht gerade das, was ich mit Grundschülern machen würde...... Und wenn man keine oder wenig Rundungen hat - dann funktioniert das mit Kante an Kante legen ja auch.

 

Sabine

Geschrieben

Schau Dir mal an wie man beim Patchwork einen Viertelkreis exakt in ein entsprechend ausgeschnittenes Quadrat näht.

https://blog.bernina.com/de/2019/02/drunkards-path-quilt/

 

Das ist nämlich gegenüber einem Schlauch mit einem runden Boden zusammen nähen die nächste Steigerung :D

 

Dann nimm 2 Stücke Stoff druck Dir die Schablonen aus, schneide Probeblöcke zu und übe.

Geschrieben

Naja, sie sind immerhin in der 6. Klasse, aber trotzdem, um die Feinmotorik ist es leider sehr schlecht bestellt heutzutage. Zudem haben wir sehr wenig Zeit zum Üben, da bei uns nur 2 Wochenlektionen Handarbeit verfügbar sind und innerhalb dieser muss auch noch Werken (mit Holz, Kunststoff etc.) abgedeckt werden.

 

@Lehrling: Ich mache die Vorlagen normalerweise direkt inkl. Nahtzugabe, da die Kinder teilweise schon Mühe haben, eine Form nach einer Vorlage nachzuzeichnen. Sollten sie dann auch noch selber 1cm Nahtzugabe "Freihand" zeichnen, weiss nicht, wie das rauskommen würde.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Wanderer82:

Ich mache die Vorlagen normalerweise direkt inkl. Nahtzugabe, da die Kinder teilweise schon Mühe haben, eine Form nach einer Vorlage nachzuzeichnen. Sollten sie dann auch noch selber 1cm Nahtzugabe "Freihand" zeichnen, weiss nicht, wie das rauskommen würde.

Dann mach zwei Schablonen, eine mit und eine ohne Zugabe

an der ohne 4 oder mehr Zipfel in Nahtzugabenbreite zum Ausrichten.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Wanderer82:

Ansonsten: Ich weiss immer noch nicht, wie man zwei undurchsichtige Stoffe Nahtlinie auf Nahtlinie stecken soll. Ich zeichne die Nahtlinie ja nicht an und würde es durch den oberen Stoff durch auch sowieso nicht sehen, wo auf dem unteren Stoff die Nahtlinie verläuft.

 

vor 3 Stunden schrieb Wanderer82:

Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie etwas davon gehört, dass man "auf der Naht" steckt. Auch während meiner Ausbildung in Handarbeit (als Grundschullehrer) wurde das nie erwähnt. Man hat eben einfach Rand an Rand gesteckt. Und mit Schülern das noch umständlicher zu machen, indem die Nahtlinie markiert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir auch immer noch nicht vorstellen, wie das dann einfach sein soll, da man ja dann auf der Nahtlinie schauen müsste (besonders bei einem Kreis), dass man möglichst nichts dehnt oder zu locker lässt, damit es nirgendwo Falten gibt). Für die Schüler ist es schon genug schwer, überhaupt einigermassen gut stecken zu können.

 

Das finde ich jetzt ein bisschen drollig, denn das Anzeichnen der Nahtlinien vorher soll es ja gerade erleichtern, die Naht sauber hinzukriegen, beim Stecken und Nähen. :kratzen:

 

Ja, es ist etwas mehr Arbeit im Vorfeld, aber das saubere Nähen gelingt dadurch hinterher um so besser und schneller. (Wie in jedem Handwerk ist gute Vorarbeit alles.)

 

Die Nahtlinien könnte man dann zum Beispiel auf den zwei gegenüberliegenden Stoffseiten anzeichnen (mit auswaschbarem Filzstift und Lineal), also denen, die jeweils außen liegen. (Oder man schlägt sie vorher mit Reihgarn durch; das wäre die ganz alte Methode. Dadurch sieht man die Linie automatisch auf beiden Seiten beider Stoffe. Für Schüler aber vermutlich wirklich zu viel verlangt.) Bei jedem einzelnen Stich kontrolliert man dann erstmal nach dem Einstich, bevor man die Nadel ganz durchzieht (!), ob man die hintere Nahtlinie gut getroffen hat und korrigiert ggf. nach.

 

Ich bin gerade ein klein bisschen schockiert, dass die Lehrer in diesem Bereich nicht mehr wissen als die Schüler, wie es in anderen Bereichen doch üblich ist. Nichts gegen dich, du kannst ja nichts dafür, wenn man euch das gar nicht erst beibringt. Aber in anderen Fächern ist das ja anders. Das lässt für mich doch tief blicken auf den Stellenwert dieses Bereichs. Sehr schade, finde ich. 🤗

Geschrieben

Hallo @Capricorna

 

Die Ausbildung hat bei mir (nachträglich Handarbeit) 1 Jahr gedauert (ca. 26x 4 Stunden + selbständige Arbeit). Allerdings ist dort Häkeln, Stricken, Nähen, Filzen drin und zusätzlich natürlich noch Didaktik sowie "Design", was man heute mit den Schülern ja machen sollte. Das Fach ist nicht mehr produktorientiert sondern prozessorientiert, leider, und es geht auch nicht darum, etwas "richtig schön" zu machen, sondern darum, Techniken kennenzulernen. Und das Ganze mit so wenig Lektionen, zumal man in diesen 2 Wochenlektionen, wie gesagt, auch noch Werken (Holz, Kunststoff, Papier, Ton, etc.) unterbringen muss. Aber die Sitzhocker sind bei den Schülern beliebt, alle 6. Klässler wollen das machen.

 

Gruss
Thomas

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