fargotof Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Hallo zusammen, ich bin "immer mal wieder" Nähanfänger - habe in den letzten Jahren ein paar Kleinigkeiten erstellt: - die unvermeidlichen Beaniemützen - eine "Nestchen" fürs Kinderbett - ein, zwei "Utensilos". oft, wenn ich fertig bin, denke ich mir 1. War doch eigentlich recht logisch... 2. ...aber beim nächsten Mal werde ich wieder die Anleitung brauchen 3. Hut ab, wer sich das merkt, ganz zu schweigen davon, sich so etwas auszudenken. Mir geht es nämlich so: Meist ist so ein Projekt ja ein Ablauf von rechts auf rechts und links auf links, ineinanderstülpen, nähen, wieder umstülpen, usw., usf. Wenn dann noch ein Schrägband eingenäht werden muss o.ä. wirds nochmal komplizierter... Macht es bei sowas irgendwann "Klick" und man kann sich die Schritte gut im Voraus vorstellen? Ich würde mir selbst tatsächlich gar nicht mal so schlechtes 3D-Denken attestieren, aber würde ich ohne Anleitung drauflosnähen, würde ich sicher an irgendeinem Punkt die falsche Naht setzen und nichts geht mehr.. Also erstmal bei angeleitetem Nähen bleiben? Oder gibt es Tricks, gerade so Dinge wie 1000x Hin- und Herstülpen im Vorfeld zu "planen" (Papiermodell, ...)? Muss man einfach nur deutlich regelmäßiger nähen, als ich mir bisher die Zeit dafür nehme, oder muss ich mich damit abfinden, das nicht "im Blut" zu haben? Viele Grüße Sören
knittingwoman Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 es geht immer step by step, du kannst nicht vorher stülpen. Übung macht den Meister. Es ist absolut nicht sträflich, beim gleichen/ähnlichen Modell mehrmals in eine Anleitung zu schauen. und ganz nebenbei:nähen ist kein husch husch hobby. Ein bisschen Hirneinsatz gehört dazu.
nowak Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Ich nähe seit annähernd 40 Jahren und bei Abläufen, die ich nicht ganz oft mache, gucke ich immer noch in die Anleitung oder auch in schon genähte Teile, wie ich das beim letzten Mal gemacht habe... Je mehr man näht, desto mehr Möglichkeiten kennt man. (Meist führt mehr als ein Weg zum gleichen Ziel.) Also ja, einfach öfter machen... Wenn man mal 15 Beanies hintereinander weg genäht hat, kann man die Abläufe. Was nicht heißt, dass man sich noch exakt erinnert, wenn man das fünf Jahre später zum nächsten Mal macht.
Lehrling Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 eine Forenteilnehmerin hat als Anhang den Spruch: >>Schnittmuster sind Baupläne für Klamotten<<, und Baupläne sind nach Aussage vieler Männer selbsterklärend logisch. Vielleicht fällt dir die Arbeitsabfolge deiner Projekte leichter, wenn du das ganze als Bauprojekt betrachtest?
Großefüß Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Wenn ich was nähe, was ich selber plane ohne fremde Anleitung, dann schreibe ich mir selbst eine Anleitung in Stichpunkten, um alle Schritte zu durchdenken und in der richtigen Reihenfolge zu machen. Diese Anleitungen hebe ich in Ordnern sortiert auf. Bei kleinen Sachen weiß ich es nach so vielen Jahren auswendig.
eboli Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Wenn ich daran denke, was ich schon alles falsch herum genäht habe... Bei einem Dirndl Armloch und Halsausschnitt verwechselt, Teile falsch zugeschnitten usw. Mein absoluter Tiefpunkt war ein BH mit schwarzen Satinjersey, bei dem ich extra um 4 Uhr Früh aufgestanden bin um fertig zu werden und dann beim Tagesanbruch bemerkt habe, dass ich bei einem Schnittteil die Innenseite nach außen getan habe. Seither markiere ich bei heiklen Stoffen die linke Seite und die Nahtzahlen.
Giftzwergin Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Ich nähe seit 20 Jahren und ich würde sagen, dass es bei mir vor ungefähr 5 Jahren "klick" gemacht hat und alles sehr viel schneller und einfacher ging (seitdem kann ich alles nähen, ohne groß nachzudenken, mit Ausnahme von sehr komplexen Teilen - da geht es nicht um Jackenfutter, sondern Verknotungen etc.). Ich nähe allerdings mehr als nur gelegentlich mal, sondern kontinuierlich und ohne längere Pausen. Wenn es um einfache Projekte geht, kommt die Routine aber doch etwas schneller, man muss nicht zwingend 15 Jahre warten Wenn man nur ab und zu mal näht, vergisst man halt leider vieles wieder.
AndreaS. Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Ich habe 2009 wieder mit dem Nähen angefangen. Hauptsächlich T-Shirts für mich. Seeeehr lange habe ich Nahtlinie und Nahtzugabe angezeichnet. Ich weiß nicht nach wie vielen T-Shirts es klick gemacht hat, und ich nur noch die Nahtzugabe angezeichnet habe. T-Shirts nähe ich mittlerweile blind. Also, ganz einfach, ne? Sobald es mit Kragen o.ä. losgeht muss ich auch wieder nachschauen. Gerad oder A-Röcke gehen auch fast blind. Slips meistens. Beim Zwickel schau ich aber immer, ob ich den richtig herum habe 😂 Für alles andere schaue ich in die Anleitung. Warum auch nicht? Warum möchtest du denn nicht mehr in Anleitungen schauen müssen?
3kids Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 Ich habe viele Jahre Hosen genäht, immer mit Blick in die Anleitungen und Blusen, da habe ich den Schnitt von einer gekauften kopiert, aber wie man sowas überhaupt näht, stammte aus einer Anleitung aus dem Fundus meiner Mutter. All diese Anleitungen waren sogenannte Fertigschnitte von burda (oder neue Mode, die es nicht mehr gibt). Das ist Text kombiniert mit Zeichnungen und wie ich finde klarer als ebooks mit zig Seiten Bildern. Nach einer Nähpause habe ich mir dann das burda Buch gekauft, in dem ich gern nachschlage. Meine Auflage heißt Nähschule, der Name wechselt, die Inhalte sind fast identisch. Ich habe auch schon Dinge nach eigenen Entwürfen genäht oder in veränderter Reihenfolge - das ist auch schon mal daneben gegangen, musste ich eben trennen. Manchmal schaue ich auch in Anleitungen, um gerade nicht denken zu müssen ... LG Rita
PaulineK Geschrieben 16. Oktober 2023 Melden Geschrieben 16. Oktober 2023 In jungen Jahren habe ich ziemlich unbekümmert genäht, Röcke, Kleider, Paspeltaschen und Hemdblusenkleider waren alles kein Problem. Jetzt mache ich mir oft mehr Gedanken, wie ich dies und das nähe oder genäht habe. Anleitungen beachte ich schon, manchmal bin ich auch zu schlau und nähe nicht nach Anleitung - das rächt sich ab und zu und endet beim trennen. Manchmal kommen auch so Aha-Momente, wenn ich feststelle, dass das andersrum genäht noch viel einfacher ist. Ich freue mich dann.
Capricorna Geschrieben 17. Oktober 2023 Melden Geschrieben 17. Oktober 2023 Ich würde mal sagen, das hängt von mehreren Faktoren ab, wie immer. Bei einfachen Sachen wie einem T-Shirt brauche ich keine Anleitung mehr. Wenn der Schnitt keine Besonderheiten hat, ist das immer die gleiche Reihenfolge: Schulternähte, Ärmel einsetzen, Seitennähte, Halsausschnitt, Säume. Die ergibt sich quasi von selbst und wenn ich so einen Ablauf einmal logisch finde, dann ist der auch gut im Gedächtnis. Für die meisten Teile gibt es so eine Reihenfolge, die sich aus der Sache selbst ergibt. Wenn man ein paarmal eine Hose, einen Rock, eine Bluse genäht hat, dann wird einem das Prinzip klar. Aber das erfordert meist mehrere Wiederholungen in kurzer Zeit, und die Voraussetzung erfüllt man als HobbyschneiderIn ja in der Regel nicht. Bei allem, was irgendwie komplizierter ist, z.B. ein Futter, oder ein Hosen-Reißverschluss, Sachen mit verkreuzten Teilen, Wickelungen, Sachen mit sehr vielen Details, Teilungsnähten, Taschen, etc. gucke ich immer noch in die Anleitung. Ich nähe seit gut zwanzig Jahren, aber auch immer wieder mit Pausen dazwischen. Ich habe mal einer gelernten Näherin dabei zugeschaut, wie sie innerhalb von wenigen Stunden einen zweiteiligen Schlafanzug mit gepaspelten Nähten, Knopfleiste, Kragen etc. fertig genäht hat. Die brauchte gar nichts nachzuschauen. Aber gelernt ist halt gelernt. Nähen ist nicht umsonst ein mehrjähriger Ausbildungsberuf. Die Erwartung, dass man das als selbst-gelernter Gelegenheitsnäher genauso gut/schnell/einfach/fehlerfrei hinbekommt, ist einfach nicht realistisch. Außer, man wäre total das geniale Naturtalent. Die Gauß`sche Normalverteilung/Glockenkurve sagt uns aber, dass das eben die Ausnahmen sind, wie immer. Lass dich nicht verrückt machen. Wenn es dir auf ein gutes Ergebnis ankommt, dann ist es eine gute Idee, lieber einmal zu viel als zu wenig in die Anleitung zu schauen. Niemand sitzt mit der Stoppuhr daneben und auf deinem Grabstein wird das auch keine Erwähnung finden. Die Hauptsache ist doch, dass es _Dir_ Spaß macht und du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Zufrieden im Sinne von, ich weiß, ich habe mein Bestes gegeben, aber ich lerne immer noch bei jedem Projekt dazu. Nicht: Alles, was ich anfasse, ist sofort perfekt. Niemand würde von einem Hobby-Schreiner erwarten, dass der das nach ein paar Wochen genauso gut hinbekommt wie ein gelernter Schreiner mit Meisterbrief. Warum erwartet man das bei einem "Frauen-Hobby" wie Nähen? Manche verkaufen sich halt besser, aber wie viele Fehlschläge und Versuche hinter einem Stück liegen, das bei Insta gut aussieht, das weiß man ja auch meist nicht. Und die Kamera kann auch gut lügen.
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