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6231 (Jeans) Handrad GAU - ein Paradebeispiel für geplante Obsoleszenz


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Geschrieben

Hab die Chause bereits in einem eher technischen Forum rausgeträllert, hoffe, dass mir da irgend einer auf die Sprünge helfen kann

 

Vor zwei Tagen war es soweit... mitten im Aufspulprozess plötzlich fürcherliche Geräusche, also erst einmal Strom weg.
Die anschließende Sichtkontrolle verlief ohne Ergebnis, also weiter.
Oje, es klang noch ungesunder. Nach einem weiteren Stop und erneutem Start fiel mir auf, dass die Nadelstange sich bewegte.
Blieb nur noch die Demontage...
Plastikmehl und Späne im Inneren des Handrades,, dazu verharzte Fettreste, also den Dreck ausgeschüttet und erst einmal über Nacht einweichen lassen.
Nach erfolgter Reinigung waren die Frässpuren im Inneren des Handrades deutlichst sichtbar.
Ein dreifaches Hoch auf den Konstrukteur dieses Unsinns, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau dieses Scenario beabsichtigt hatte!
Ein Blick in die Teileliste verrät: Da fehlt ein Teil!
Und nun?
Ist die Maschine noch irgendwie zu retten??
Die Funktione der Madenschraube, welche komplett eingedreht war, ist so überhaupt nicht klar..

 

image.thumb.jpeg.bf7c659bf94eecc3ea30d2dbaf6b4423.jpeg

 

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Geschrieben

Ist ein schönes Buzzword, aber nicht alles was billig gebaut und verkauft wird ist eine geplante Obsoleszenz.

 

Neben dem vom Verbraucher gewünschten billigen Preis steht auch oft die Erfahrung dahinter, dass das Plastik bei 95Prozent aller Käufer völlig ausreicht und es daher letztlich auch eine Ressourcenverschwendung wäre, es mit einer Stabilität zu bauen, die letztlich nicht benötigt wird. ;)

 

Aber wenn ein Teil fehlt, klingt das nicht so, als ob der Konstrukteur das so geplant hatte. :o  Falls du die Maschine selber gebraucht gekauft hast, weißt du ja eh nicht, wer da schon alles dran gebastelt hat.

Und Schlamperei und Dummheit sind aller Erfahrung nach häufiger als böse Absicht.

 

Mit dem Teil kann ich dir allerdings leider nicht weiter helfen.

Geschrieben (bearbeitet)

Hm, das klingt mir danach, als wäre das fehlende Teil aus Plastik gewesen und abgefallen oder gebrochen und wäre dann zu Krümeln zermahlen worden.

 

Das einzige, was mir da einfällt, ist entweder ein Spenderteil - oder jemanden, der Dir das Teil von seiner Maschine zur Verfügung stellen oder exakt (d.h. mindestens mal mit einem Meßschieber und einer Winkellehre) vermessen kann. Dann könnte man das nachkonstruieren und z.B. aus PETG ausdrucken. Falls Du es schaffst, ein Original leihweise aufzutreiben und es mir zur Verfügung stellst, kann ich das gern mal versuchen - das Element sieht ja nicht besonders komplex oder groß aus.

 

Auf die abgeschabten Späne an dem einen Halter würde ich nebenbei nicht viel geben - ohne die Maschine zu kennen, sieht mir das eher danach aus, daß der Hersteller das Metallteil da aufgepreßt und zum Erreichen der notwendigen Klemmung einfach den Kunststoffvierkant größer gespritzt hat.

Bearbeitet von Golden Panoramic
Geschrieben

Ich denke, man sollte, wenn man hauptsächlich schwere Arbeiten mir der Maschine machen will, auch eine Maschine suchen, die dafür gebaut ist.

Wir alle muten unserem Maschinen schon eine Menge zu an universellen Fähigkeiten zu, wenn wir Seide, Jersey, Jeans und Taschen damit nähen und auch noch sticken wollen...

 

Für Jeans habe ich mir eine Riccar 805 zugelegt. Sie hat ganz tolle dicke Kappnähte genäht, ...bis bei ihr das "einzige" Plastikteil gebrochen ist...wahrscheinlich alleine aus Altergründen...Auch bei meiner Strickmaschine und in der Küche fangen die Plastikteile an, sich zu verabschieden. 

 

Nicht umsonst haben Schuster und Sattler....und auch die Maßschneider andere Maschinen als solche "Universal-Haushaltsnähmaschinen"...von denen wir erwarten, sie können alles...Früher waren die Maschinen komplett aus Metall...Frau bekam vielleicht eine zur Hochzeit und hat sie noch vererbt...

 

So sehe ich das...

 

 

 

 

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb bianchifan:

Hab die Chause bereits in einem eher technischen Forum rausgeträllert, hoffe, dass mir da irgend einer auf die Sprünge helfen kann.

😉 kommt drauf an.

Wenn die Technik-Affinen dort mit alten Singer-Maschinen Erfahrungen haben, werden sie schon helfen. 


Wegen des Vorwurfs der Obsoleszenz bin ich ganz bei „nowak“…

 


 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb jadyn:

Ich denke, man sollte, wenn man hauptsächlich schwere Arbeiten mir der Maschine machen will, auch eine Maschine suchen, die dafür gebaut ist.

Wir alle muten unserem Maschinen schon eine Menge zu an universellen Fähigkeiten zu, wenn wir Seide, Jersey, Jeans und Taschen damit nähen und auch noch sticken wollen...

 

Für Jeans habe ich mir eine Riccar 805 zugelegt. Sie hat ganz tolle dicke Kappnähte genäht, ...bis bei ihr das "einzige" Plastikteil gebrochen ist...wahrscheinlich alleine aus Altergründen...Auch bei meiner Strickmaschine und in der Küche fangen die Plastikteile an, sich zu verabschieden. 

 

Nicht umsonst haben Schuster und Sattler....und auch die Maßschneider andere Maschinen als solche "Universal-Haushaltsnähmaschinen"...von denen wir erwarten, sie können alles...Früher waren die Maschinen komplett aus Metall...Frau bekam vielleicht eine zur Hochzeit und hat sie noch vererbt...

 

So sehe ich das...

 

@jadyn  nur zu meinem Verständnis: was hat denn die Tatsache, daß Bianchifans Maschine eine Singer 6231 Jeans ist, mit schweren Arbeiten zu tun...?

 

Zum Thema "geplante Obsoleszenz" @nowak @charliebrownDoch, da fällt auch alles drunter, was absichtlich billig gebaut ist. Zitat Wikipedia:

 

Bei der geplanten Obsoleszenz werden drei Haupterscheinungsformen unterschieden:

- Vermarktung von unsorgfältig und billig gemachten Produkten, die schnell verschleißen und schwer zu warten bzw. zu reparieren sind (qualitative Obsoleszenz)

- ...

 

Da paßt dieses Beispiel ziemlich perfekt, ebenso wie auf alle anderen mir bekannten Chinagurken - egal, ob da Singer, AEG, Pfaff, Bernette oder sonst ein anderer ehemals vielleicht klangvoller Name drauf steht.

 

Daß diese Unsitte mittlerweile leider normal geworden ist, macht es noch lange nicht besser.

Bearbeitet von Golden Panoramic
Geschrieben

@Golden Panoramic

mE müsste man da etwas mehr Infos haben. 
Wie alt ist die Singer 6231 Jeans ?
Wo stand sie in der Zeit ?

Das kann einen Hinweis auf den entstandenen Schaden geben.

 

Ich habe eine ca. 40 Jahre alte  Singer (xy) mit allem Zubehör zum Wertstoffhof gebracht. Sie hat genäht, aber sie stand die letzten 20 Jahre unbenutzt im Schrank.

Sie hatte ein sehr lautes Nähgeräusch… 

 

Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Golden Panoramic:

 

@jadyn  nur zu meinem Verständnis: was hat denn die Tatsache, daß Bianchifans Maschine eine Singer 6231 Jeans ist, mit schweren Arbeiten zu tun...?

 

 

Es gibt noch mehr Beiträge von ihm....

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb charliebrown:

@Golden Panoramic

mE müsste man da etwas mehr Infos haben. 
Wie alt ist die Singer 6231 Jeans ?
Wo stand sie in der Zeit ?

Das kann einen Hinweis auf den entstandenen Schaden geben.

 

Ich habe eine ca. 40 Jahre alte  Singer (xy) mit allem Zubehör zum Wertstoffhof gebracht. Sie hat genäht, aber sie stand die letzten 20 Jahre unbenutzt im Schrank.

Sie hatte ein sehr lautes Nähgeräusch… 

 

 

Da gebe ich Dir zum Teil recht. Das Alter bzw. die Laufzeit ist da sehr maßgeblich, aber ein mechanisches Gerät wie eine klassische Nähmaschine sollte nicht durch eine einigermaßen angemessene Lagerung in ihrer Funktion beeinträchtigt werden (wobei ein Service bei Wiederinbetriebnahme selbstverständlich sein sollte). Schade um Deine Singer nebenbei - Baujahr 1982 könnte durchaus noch eine der guten "echten" Singer gewesen sein...

 

Die Kiste von Bianchifan hier ist in der Tat nix besonderes, ich schätze mal Baujahr irgendwann Mitte 80er... Mitte 90er. Da kann man in der Tat drüber streiten, ob die legitim ein einer Chinagurke würdiges Alter und damit ihr offizielles Lebensende erreicht hat oder nicht 😉

 

vor 13 Minuten schrieb jadyn:

Es gibt noch mehr Beiträge von ihm....

Danke, das erklärt mir den Kommentar! Wobei aus meiner Sicht eine Haushaltsmaschine einen normalen Jeansstoff gefälligst dauerhaft zu überstehen hat. Der ist nun beim besten Willen nichts exotisches. Wenn das Gerät das nicht hinbekommt, ist es absichtlich billig konstruiert - siehe oben.

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Golden Panoramic:

 

 

Danke, das erklärt mir den Kommentar! Wobei aus meiner Sicht eine Haushaltsmaschine einen normalen Jeansstoff gefälligst dauerhaft zu überstehen hat. Der ist nun beim besten Willen nichts exotisches. Wenn das Gerät das nicht hinbekommt, ist es absichtlich billig konstruiert - siehe oben.

Meine Husqvarnas nähen Jeans ohne Probleme....meine Riccar hat aber eindeutig die schöneren Nähte gemacht...

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Schade um Deine Singer nebenbei - Baujahr 1982 könnte durchaus noch eine der guten "echten" Singer gewesen sein...

 

Meine Mama hat sie noch für vieles benutzt. 
 

Beim Wertstoffhof bekommt sie evtl. die Chance auf einen neuen Besitzer (Bastler). 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 17.12.2022 um 19:07 schrieb nowak:

Ist ein schönes Buzzword, aber nicht alles was billig gebaut und verkauft wird ist eine geplante Obsoleszenz.

Leider NEIN!

Seinerzeit wurde auch Singer dazu gezwungen, um konkurrenzfähig zu bleiben, Produktion in Fernost(Taiwan) und Begrenzung der Produktlebensdauer auf 8-10Jahre, da Marksättigung erreicht war.

Wurde einem jeden BWLer an den Unis eingehämmert!

Am 17.12.2022 um 19:07 schrieb nowak:

Mit dem Teil kann ich dir allerdings leider nicht weiter helfen.

Schade!

Wie bereits geschrieben, die genaue Funktionsweise ist mir völlig schleierhaft.

Es gibt diversen Ersatz, wo das Teil einfach fehlt und die Madenschraube durch eine Kreusschlitz ersetzt wurde.

das blicke nun so absolut gar nicht... Kopfkratz...

Jankowskis Auslösescheibe

 

Entdeckt habe ich dieses Teil bislang nur beim Walmart

Walmart's Clutch

 

Am 18.12.2022 um 04:39 schrieb Golden Panoramic:

m, das klingt mir danach, als wäre das fehlende Teil aus Plastik gewesen und abgefallen oder gebrochen und wäre dann zu Krümeln zermahlen worden.

100%  d'accord

Am 18.12.2022 um 04:39 schrieb Golden Panoramic:

Auf die abgeschabten Späne an dem einen Halter würde ich nebenbei nicht viel geben - ohne die Maschine zu kennen, sieht mir das eher danach aus, daß der Hersteller das Metallteil da aufgepreßt und zum Erreichen der notwendigen Klemmung einfach den Kunststoffvierkant größer gespritzt hat.

Ich merk schon, wir verstehen uns prächtig!

Da capo.. 100%  d'accord

 

Am 18.12.2022 um 04:39 schrieb Golden Panoramic:

ein Spenderteil

Woher nehmen??

 

Am 18.12.2022 um 13:42 schrieb charliebrown:

Wie alt ist die Singer 6231 Jeans ?
Wo stand sie in der Zeit ?

Das kann einen Hinweis auf den entstandenen Schaden geben.

 

Ich habe eine ca. 40 Jahre alte  Singer (xy) mit allem Zubehör zum Wertstoffhof gebracht. Sie hat genäht, aber sie stand die letzten 20 Jahre unbenutzt im Schrank.

Sie hatte ein sehr lautes Nähgeräusch… 

40 Jahre, unter der Plastikhaube irgendwo in einer Ecke, manchmal auch im Kleiderschrank.

In den letzten 20 Jahren nur selten benutzt, da ich die ursprüngliche Spulenkapsel beschädigt hatte und die Erskapseln sämtlich produzierter Schrott waren.

Zum Aufspulen war sie aber immer noch 1A+...

Am 18.12.2022 um 07:24 schrieb jadyn:

Ich denke, man sollte, wenn man hauptsächlich schwere Arbeiten mir der Maschine machen will, auch eine Maschine suchen, die dafür gebaut ist.

Sie ist meinem alten Hernn genau dafür aufgeschwatzt worden: SCHRÄGSTICH!

Durchdringt wesentlich besser als alle anderen!

Am 18.12.2022 um 14:09 schrieb Golden Panoramic:

Da kann man in der Tat drüber streiten, ob die legitim ein einer Chinagurke würdiges Alter und damit ihr offizielles Lebensende erreicht hat oder nicht

Es handelt sich um eine Erbestück, welches mir bereits zu Lebzeiten in den 90igern überlassen wurde(geschenkt).

Das zweite Erbestücke war ein gusseisernes Modell mit Außenborder und Dutzenden schwarzer Bekelitschablonen versenktbar in einem gebeizten Scharank aus massiver Eiche und gebogenem Sperrholzunterbau zum versenken des Ungetüms. Im Bestzustand!

Wollte niemand aus dem Bekanntenkreis haben.

Ist in der Sperrmüllpresse gelandet.

Am 18.12.2022 um 14:29 schrieb jadyn:

Meine Husqvarnas nähen Jeans ohne Probleme....meine Riccar hat aber eindeutig die schöneren Nähte gemacht...

Huskya habe ich erstmals als 15jähriger gesehen, neben rasenmähern und Motorsägen.. und seitdem nie wieder beachtet.

Von Riccar habe ich erstmals in einem Nähforum gelesen und

noch niemals eine aus der Nähe gesehen

 

Am 18.12.2022 um 14:09 schrieb Golden Panoramic:

Baujahr 1982 könnte durchaus noch eine der guten "echten" Singer gewesen sein...

Handbuch habe ich verlegt, von Singer gab es vor 10 Jahren mal eine offizielle PDF mit Baujahr 83.

Ich meine aber, sie wäre 82 erworben worden.

 

Eigentlich wollte ich diese Maschine irgendwann auf BLDC umbauen, da mich dieser Balsebalg einfach nur nervt..

DSC05138.JPG

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DSC05107.JPG

DSC05120.JPG

PICT0258.JPG

PICT0259.JPG

PICT0260.JPG

Bearbeitet von bianchifan
Geschrieben (bearbeitet)

Der Link zum Ersatz mit der Kreuzschlitzschraube ist sehr hilfreich. Guck mal genau hin - da sieht das Blech anders aus als bei Dir.

 

Meine Vermutung anhand der Bilder: Das fehlende Teil war eine Rastnase, steckte seinerseits auf der Nase auf Deinem schwarzen Blechteil (in der Detailansicht links oben) und griff axial in die Rastung am Gegenstück ein. Mit der Madenschraube ließ sich die Tiefe dieses Eingriffs dann nachjustieren.

 

Beim verlinkten anderen Teil ist das Blech dagegen so geformt, daß es ohne zusätzliche aufgesteckte Plastiknase direkt in die Rastung eingreift. Das erhöht zwar (je nach fehlender Qualität der Metallkante) den Verschleiß der Rastung, aber es gibt keine Plastiknase, die abfallen kann. Je nachdem welches Exemplar älter ist, kann man dann darauf schließen, welche Variante wohl mehr Ärger gemacht hat ;)

Bearbeitet von Golden Panoramic
Geschrieben

@Golden Panoramic

Zunächst einmal recht herzlichen Dank für Deine Beteiligung!

 

vor 16 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Der Link zum Ersatz mit der Kreuzschlitzschraube ist sehr hilfreich. Guck mal genau hin - da sieht das Blech anders aus als bei Dir.

I know, deswegen auch mein Verständnisproblem, das kann überhaupt nicht passen.

Nach meiner Recherche wurde die Apollo-geschichte irgendwann zu VSM Zeiten wieder aufgenommen und der Klappdeckel erhielt ein "New Design". IMHO muss auch die innere Struktur des Handrades angepasst worden sein, ich sehe keinerlei Schnittmenge mit der bei mir vorliegenden Rastung.

vor 16 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Meine Vermutung anhand der Bilder: Das fehlende Teil war eine Rastnase, steckte seinerseits auf der Nase auf Deinem schwarzen Blechteil (in der Detailansicht links oben) und griff axial in die Rastung am Gegenstück ein.

So in der Art sehe ich das auch, leider kann ich die Maße des Plastikteils nur grob schätzen.

Das Walmart Bild hilf da auch nicht wirklich.

vor 16 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Mit der Madenschraube ließ sich die Tiefe dieses Eingriffs dann nachjustieren.

War meine erste Vermutung, aber aus meiner Sicht hängt sie im Raum bzw. tangiert diese "Rastnase" nur peripher.

 

Ich werde noch ein weiters Foto anfertigen und mal in Inkscape vermessen.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb bianchifan:

@Golden Panoramic

Zunächst einmal recht herzlichen Dank für Deine Beteiligung!

 

I know, deswegen auch mein Verständnisproblem, das kann überhaupt nicht passen.

Nach meiner Recherche wurde die Apollo-geschichte irgendwann zu VSM Zeiten wieder aufgenommen und der Klappdeckel erhielt ein "New Design". IMHO muss auch die innere Struktur des Handrades angepasst worden sein, ich sehe keinerlei Schnittmenge mit der bei mir vorliegenden Rastung.

So in der Art sehe ich das auch, leider kann ich die Maße des Plastikteils nur grob schätzen.

Das Walmart Bild hilf da auch nicht wirklich.

War meine erste Vermutung, aber aus meiner Sicht hängt sie im Raum bzw. tangiert diese "Rastnase" nur peripher.

 

Also rein optisch kann das schon passen. Der Gewindestift drückt aber nicht direkt das bei Dir zerbröselte Plastikteil hoch, wie Du vermutest, sondern regelt eher den Abstand des schwarzen Metallbügels zum Deckel bzw. hält es in einer vorgegebenen Position. Ich gehe später mal an den Rechner und markiere, welche Flächen nach meiner Vermutung im Eingriff sein müßten, dann kannst Du das mal überprüfen.

 

vor 4 Stunden schrieb bianchifan:

 

Ich werde noch ein weiters Foto anfertigen und mal in Inkscape vermessen.

Ich weiß zwar nicht, was Du für Meßmittel hast, aber falls Du von den Teilen (inklusive der Achse, auf der Handrad und Kippdeckel stecken) eine vollständige (!) Maßskizze anfertigen kannst, kann ich den ganzen Salat auch mal im CAD nachkonstruieren und zusammenbauen.

Geschrieben (bearbeitet)

So, hier die versprochenen Bilder, wie ich die Funktion bisher vermute - bitte mal nachprüfen:

 

Allgemeine Funktion: Der Zahnriemen greift ins Handrad ein. Ist die Rastnase auf dem Metallteil im Eingriff mit der Rastung im Handrad, wird die Rotation über das Metallteil und die beiden Schlüsselflächen auf die Hauptwelle der Maschine übertragen. Durch Kippen der großen Druckplatte in der Mitte der Handrads kann man die Rastnase entweder in Eingriff mit der Rastung bringen oder von der Rastung wegschwenken. Im Vergleich zu den alten Singer eine zwar leicht bedienbare, aber recht abenteuerliche Konstruktion... :classic_blink:

 

Nun zu den beiden Details:

 

 1. Gewindestift (bzw. Schraube beim Händlerbild): greift am rot markierten Bereich in das Metallteil ein, wodurch das dann auf der entsprechenden Seite höher oder niedriger positioniert festgeklemmt werden kann:

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Hierdurch landet die aufgesteckte (und bei Dir zerbröselte) Rastnase dichter oder weniger dicht an der Rastung im Handrad, wodurch der Eingriff an den Betätigungsweg der Druckplatte eingestellt werden kann. Vermutlich wird die ganze Sache so eingestellt, daß zunächst bei montiertem Handrad das Metallteil an der Maschine eingesetzt und in Eingriffsstellung gebracht wird. Dann wird die Druckplatte aufgesetzt und in passender Stellung mit der Schraube am Metallteil befestigt.

 

2. Die aufgesteckte Plastik-Rastnase wird bei der anderen Variante vermutlich durch diese Kante am Metallteil ersetzt, die dann direkt in die (eventuell anders ausgeführte) Kunststoffrastung im Handrad eingreifen dürfte:

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Die Schraube in diesem Bild könnte übrigens auch vom Verkäufer verkehrt herum eingesetzt worden sein, um beide Teile temporär zu fixieren, da man sie zur Montage dann ohnehin trennen muß.

 

(Die Bilder im ersten Post, wo beide Teile ineinanderliegen, sind da nebenbei ziemlich irreführend, weil die beiden Komponenten verkehrtherum ineinanderliegen)

 

Edit: jetzt sollte es stimmen...

Bearbeitet von Golden Panoramic
  • elbia änderte den Titel in 6231 (Jeans) Handrad GAU - ein Paradebeispiel für geplante Obsoleszenz
Geschrieben (bearbeitet)
Am 22.12.2022 um 02:13 schrieb Golden Panoramic:

greift am rot markierten Bereich in das Metallteil ein, wodurch das dann auf der entsprechenden Seite höher oder niedriger positioniert festgeklemmt werden kann:

Dann müsste sich das Metallteil beim Drehen der Madenschraube nach meinem Verständnis aber bewegen.., genau das passiert aber nicht! Das Metallteil ist fest geklemmt und die MAde kannst Du hin und her drehen. Ganz genau betrachtet tangiert sie das Metall nur ganz leicht.

 

Am 22.12.2022 um 02:13 schrieb Golden Panoramic:

Die aufgesteckte Plastik-Rastnase wird bei der anderen Variante vermutlich durch diese Kante am Metallteil ersetzt, die dann direkt in die (eventuell anders ausgeführte) Kunststoffrastung im Handrad eingreifen dürft

Das sehe exakt genau so!

Dieser Deckel ist nicht kompatibel zu meinem Handrad... :((

Die Schraube ist keine Erfindung von "Nähmaschinen Jankowski", sie ist auf allen anderen Abbildungen, welche ich gefunden habe, ebenfalls zu sehen. Ausnahme ist der Walmart in den USA, dort gibt es dieses unscharfe Bild von meiner Version.

 

Der Messschiber sagt:

Breite Metallteil: 8mm

Breite Metallnase: 5,5 mm

Spaltbreite: 1,5 mm

Entfernung Außenkante Madenschraube (distal vom Rand aus gesehen) zur Außenkante des Metallteils (auf dem Declrand): 14,5 mm

Die 8mm Breite habe ich als Basis für die Skalierung eines Aufsichtbildes in Inkscape verwandt und anschließend vermessen. Die 14,5m "Diagonalmaß" fallen projektionsbedingt selbstredend etwas kürzer aus.

 

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Am 22.12.2022 um 02:13 schrieb Golden Panoramic:

aber recht abenteuerliche Konstruktion... :classic_blink:

Sehr abenteuerlich, ich frage mich ernsthaft, wie so etwas 40 Jahre überdauert hat!!

 

Jedenfalls ist mir nach wie vor vollkommen schleierhaft, wie diese Rastnase befestigt war. Zumal es mit Sicherheit Maschinenbediener gegeben hat, die den Klapp- bzw. Kupplungsmechanismus bei laufendem Motor betätigt haben.

 

Bearbeitet von bianchifan
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb bianchifan:

Dann müsste sich das Metallteil beim Drehen der Madenschraube nach meinem Verständnis aber bewegen.., genau das passiert aber nicht! Das Metallteil ist fest geklemmt und die MAde kannst Du hin und her drehen. Ganz genau betrachtet tangiert sie das Metall nur ganz leicht.

 

Nein, muß es nicht - die Schraube klemmt das Metallteil nur fest. Bewegen muß man es vor dem Festklemmen. Vergleich die Schraube mit einem Keil, den Du zwischen zwei Holzklötze schlägst, um die in einem Loch festzuklemmen.

 

Du solltest mit komplett herausgedrehter Schraube das Metallteil an der Schraubenseite relativ einfach anheben können. Mit eingedrehter Schraube sollte es fester sitzen (komplett "fest" und "locker" gibt es bei dem Design ziemlich sicher nicht, sondern das ist dann nur ein "hält-die-normale-Bedienung-aus-ohne-abzufallen"-Fest)

 

vor einer Stunde schrieb bianchifan:

 

Das sehe exakt genau so!

Dieser Deckel ist nicht kompatibel zu meinem Handrad... :((

Die Schraube ist keine Erfindung von "Nähmaschinen Jankowski", sie ist auf allen anderen Abbildungen, welche ich gefunden habe, ebenfalls zu sehen. Ausnahme ist der Walmart in den USA, dort gibt es dieses unscharfe Bild von meiner Version.

Ob der Deckel kompatibel ist, kann man so nicht erkennen. Dazu müßte man die zugehörige Rastung im Handrad sehen. Soweit erkennbar, ist es durchaus möglich, daß man beide Versionen untereinander tauschen kann - aber eben alles andere als sicher.

 

vor einer Stunde schrieb bianchifan:

Der Messschiber sagt:

Breite Metallteil: 8mm

Breite Metallnase: 5,5 mm

Spaltbreite: 1,5 mm

Entfernung Außenkante Madenschraube (distal vom Rand aus gesehen) zur Außenkante des Metallteils (auf dem Declrand): 14,5 mm

Die 8mm Breite habe ich als Basis für die Skalierung eines Aufsichtbildes in Inkscape verwandt und anschließend vermessen. Die 14,5m "Diagonalmaß" fallen projektionsbedingt selbstredend etwas kürzer aus.

 

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Ja prima, Du hast einen Meßschieber und kannst damit umgehen. Das hilft, auch wenn die ermittelten Werte leider längst noch nicht ausreichen.

 

vor einer Stunde schrieb bianchifan:

Sehr abenteuerlich, ich frage mich ernsthaft, wie so etwas 40 Jahre überdauert hat!!

 

Jedenfalls ist mir nach wie vor vollkommen schleierhaft, wie diese Rastnase befestigt war. Zumal es mit Sicherheit Maschinenbediener gegeben hat, die den Klapp- bzw. Kupplungsmechanismus bei laufendem Motor betätigt haben

Wie die befestigt war, ist ziemlich eindeutig. Die Nase hatte unten einen Ausschnitt, der die 5x0,5mm-Blechzunge aufgenommen hat, eine Wandstärke an der Seite von <1,5mm, und sie und war auf die von Dir oben eingekreiste Blechzunge aufgepreßt (deswegen hat Dein Blechteil da im Gegensatz zu dem anderen einen Schlitz) und zusätzlich mit einem Tropfen Kleber gesichert - die Klebstoffspuren sieht man schön auf den letzten beiden Bildern. Nur die Form der Nase ist nach wie vor unklar.

 

Aus meiner Sicht wäre es nun erstmal am besten, wenn Du das Metallteil von dem Plastikdeckel trennst, auf dem es befestigt ist.

 

Dann montierst Du das Handrad (d.h. nur das Teil, wo der Riemen drauf kommt) an der Maschine und clipst dann das schwarze Metallteil wieder an der Achse fest. Dann solltest Du das Teil genauso kippen können wie mit dem Deckel drauf. Und dann machst Du mal Photos davon und versuchst rauszumessen, wie viele Millimeter denn zwischen dem Metallteil und der Rastung im Handrad liegen. Anhand dessen kann man mit Glück abschätzen, wie hoch das fehlende Plastikteil war und wie die funktionsrelevante Form sein müßte.

 

 

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Nein, muß es nicht - die Schraube klemmt das Metallteil nur fest

Wie geschrieben, tangiert. Eine klemmende Funktion konnte ich nicht feststellen. Deswegen ja auch meine Frage..;)

 

vor 19 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Aus meiner Sicht wäre es nun erstmal am besten, wenn Du das Metallteil von dem Plastikdeckel trennst, auf dem es befestigt ist.

 

Dann montierst Du das Handrad (d.h. nur das Teil, wo der Riemen drauf kommt) an der Maschine und clipst dann das schwarze Metallteil wieder an der Achse fest. Dann solltest Du das Teil genauso kippen können wie mit dem Deckel drauf.

Das hatte ich nach erfolgter Reinigung auch bereits gemacht, allerdings ohne Fotos. Die kamen erst später, nachdem ich einen Blick auf die Teileliste geworfen hatte.

Wenn ich das Metallteil aufstecke, lässt es sich mit minimalem Kraftaufwand kippen und in die Handradverzahnung einklinken, ebenso durch Antippen wieder ausklinken.

Genau genommen, ist die Maschine betriebsbereit, wenn ich auf den Deckel komplett verzichte.

Aufgepresst auf den Deckel hab ich keine Idee, wie ich das ganze montieren soll, da sich das Metall nicht mehr so verschieben lässt, dass ich die Feder auseinander gebogen bekomme.

Eine Möglichkeit zur nachträglichen Montage des Deckels ist mir bislang auch noch nicht eingefallen.

Ich werde morgen versuchen, aussagefähige Fotos anzufertigen.

 

BTW... niemand braucht mir da ein Teil anzufertigen, das schaffe ich auch mit Säge, Bohrer und Feile.

Ich kann aber nix basteln, wenn ich nicht genau weiß, was....

Geschrieben
Am 20.12.2022 um 12:00 schrieb bianchifan:

Seinerzeit wurde auch Singer dazu gezwungen, um konkurrenzfähig zu bleiben, Produktion in Fernost(Taiwan) und Begrenzung der Produktlebensdauer auf 8-10Jahre, da Marksättigung erreicht war.

 

Das ist eine schöne Theorie mit der geplanten Obsoleszenz bei Haushaltsnähmaschinen. Wenn man aber in Betracht zieht, daß die durchschnittliche Haushaltsnähmaschine eine Nutzzeit von 20 min / Jahr hat, dann sind die 3 Stunden 40 Minuten als Sollbruch nur schwerlich in der Breite umsetzbar, ohne eine vollkommen funktionsuntüchtige Maschine von Anfang an zu produzieren.

 

Aber sicherlich wollen alle billiger produzieren, denn das verdient mehr Geld als der Verkaufspreis.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb bianchifan:

Wie geschrieben, tangiert. Eine klemmende Funktion konnte ich nicht feststellen. Deswegen ja auch meine Frage..;)

Okay, das ist dann in der Tat seltsam. Bleibt die Frage, ob das von Anfang an auch so war oder ob das Plastik da etwas mehr geschrumpft ist als kalkuliert...

vor 4 Stunden schrieb bianchifan:

Das hatte ich nach erfolgter Reinigung auch bereits gemacht, allerdings ohne Fotos. Die kamen erst später, nachdem ich einen Blick auf die Teileliste geworfen hatte.

Wenn ich das Metallteil aufstecke, lässt es sich mit minimalem Kraftaufwand kippen und in die Handradverzahnung einklinken, ebenso durch Antippen wieder ausklinken.

Genau genommen, ist die Maschine betriebsbereit, wenn ich auf den Deckel komplett verzichte.

Aufgepresst auf den Deckel hab ich keine Idee, wie ich das ganze montieren soll, da sich das Metall nicht mehr so verschieben lässt, dass ich die Feder auseinander gebogen bekomme.

Eine Möglichkeit zur nachträglichen Montage des Deckels ist mir bislang auch noch nicht eingefallen.

Ich werde morgen versuchen, aussagefähige Fotos anzufertigen.

Ja prima. Dann bist Du doch schon fast am Ziel. Jetzt mußt Du nur noch zwei Sachen machen. Die Außenfläche der Druckplatte wird im normalen Betrieb annähernd parallel zur Stirnseite des Handrads stehen. Damit mußt Du dann nur erstens den Winkel zwischen Außenfläche der Druckplatte und der ebenen Blechseite bestimmen und zweitens das eingebaute Blech dann nach Augenmaß möglichst genau auf diesen Winkel einstellen. Dann mißt Du den sich ergebenden Abstand zur Rastung und hast die Höhe Deiner Rastnase. Der Rest der Geometrie ergibt sich aus der Rastung im Handrad bzw. der Blechlasche im Metallteil.

vor 4 Stunden schrieb bianchifan:

 

BTW... niemand braucht mir da ein Teil anzufertigen, das schaffe ich auch mit Säge, Bohrer und Feile.

Ich kann aber nix basteln, wenn ich nicht genau weiß, was....

 

Sehr gut! Darauf kann man ja nicht immer hoffen 😉 Dann aber am besten aus Metall anfertigen, weil Du auf die Weise einen durchgehenden Schlitz bekommen wirst, den ich Plastik nicht dauerhaft zutrauen würde - und dann die Kontaktflächen zum Handrad hin gut polieren.

 

vor 2 Stunden schrieb peterle:

 

Das ist eine schöne Theorie mit der geplanten Obsoleszenz bei Haushaltsnähmaschinen. Wenn man aber in Betracht zieht, daß die durchschnittliche Haushaltsnähmaschine eine Nutzzeit von 20 min / Jahr hat, dann sind die 3 Stunden 40 Minuten als Sollbruch nur schwerlich in der Breite umsetzbar, ohne eine vollkommen funktionsuntüchtige Maschine von Anfang an zu produzieren.

 

Aber sicherlich wollen alle billiger produzieren, denn das verdient mehr Geld als der Verkaufspreis.

Die geplante Obsoleszenz hatte ich auch eher darauf bezogen, das entsprechende Maschinen für "Power-User" dann halt nur die Gewährleistung überstehen. Der 08/15-Anwender wird das daraus entstandene elektromechanische Unglück in der Tat auch seine 10...20 Jahre oder länger nutzen können, das bringt die große Bandbreite der Nutzungsintensität so mit sich. 😉 

 

Die meines Wissens übliche Kalkulation für "hält nur so lange wie unbedingt nötig" beinhaltet die statistische Bandbreite der Nutzung, die kalkulierte Versagensdauer und die akzeptable Mindestlebensdauer nebst den akzeptablen Frühausfällen. Minimiert man die, werden am anderen Ende der Verteilungskurve halt auch Geräte ein Vielfaches der Lebensdauer erreichen - je breiter die Nutzungsbandbreite, desto mehr.

 

Oder man macht es halt wie vor einigen Jahren ein Druckerhersteller, nimmt den ersten und dritten Punkt und baut dann einfach einen Seitenzähler in die Elektronik ein...

 

Jetzt aber erstmal: ein frohes Fest Euch allen!🎁🎄

Bearbeitet von Golden Panoramic
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Golden Panoramic:

Die geplante Obsoleszenz hatte ich auch eher darauf bezogen, das entsprechende Maschinen für "Power-User" dann halt nur die Gewährleistung überstehen.

 

Nur, was kann die Maschine dafür, daß sie jemand überlastet?

Autos die rasant gefahren werden, machen auch eher die Grätsche als der alte 180 Ponton Diesel.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 24.12.2022 um 20:12 schrieb peterle:

 

Nur, was kann die Maschine dafür, daß sie jemand überlastet?

Autos die rasant gefahren werden, machen auch eher die Grätsche als der alte 180 Ponton Diesel.

Oh, "Überlastung" ist etwas anderes als "bestimmungsgemäße Verwendung" 😉 Was unter letzteres fällt, muß der Hersteller spätestens im Handbuch offenlegen, und Werbung darf nicht etwas dem widersprechendes erlauben. In Streitfällen kommt glaube ich noch eine "übliche" Wahrnehmung dessen, was ein Gerät können sollte, zugunsten des Käufers dazu, aber über derlei rechtliche Spitzfindigkeiten weiß ich nichts genaueres.

 

Bei der Nähmaschine wäre da also aus meiner Sicht üblich, daß normale Bekleidungsstoffe jeglicher Art (also auch Jeansstoff in einer handelsüblichen Gewichtsklasse) sicher keine Überlastung darstellen - solange der Hersteller nicht ausdrücklich im Handbuch darauf hinweist, daß das Gerät nur für Chiffon gedacht ist oder sowas. Die üblicherweise wahrgenommene Kernfunktion des Geräts ist ja nun mal, daß man damit seine Klamotten nähen kann. Will man das nun noch feiner aufdröseln, müßte man noch gucken, wie viele Lagen denn üblich sind. Jemand, der mit der Maschine ausschließlich Fächer aus acht oder mehr Lagen Jeans zusammentackert, wird da schlechtere Karten haben als der, der den normalen Mix hat, wo zwar selten mal an einer Ecke acht oder mehr Lagen zusammenkommen, sonst aber eben gefühlt über 90% der Stiche nur zwei Lagen zusammenheften.

 

Daß eine Maschine dann beim ausschließlichen Verarbeiten von schwerem Jeansstoff natürlich schneller fertig ist als die, die überwiegend leichteren Stoff näht, ist aber ebenso selbstverständlich. Das ist aber nicht "Überlastung", sondern der Unterschied zwischen Teil- und Vollast, der dem umsichtigen Anwender einen Bonus in Form einer längeren Lebensdauer beschert. Aber auch die stark belastete Maschine muß eine erwartbare Lebensdauer schaffen. Ist das nicht der Fall, liegt geplante Obsoleszenz zumindest nahe.

 

Die Wanderdüne (der erwähnte 180er Diesel, falls jemand mit dem Begriff nix mehr anfangen kann) ist da übrigens eher ein Beispiel für "unbeabsichtigt gnadenlos auf Lebensdauer getrimmt". Damals hatte man ja so gut wie keine Erfahrung mit PKW-Dieseln, wollte aber ein solides Auto bauen - und hat die Selbstschmierung und den daher geringeren Verschleiß eines Diesels ganz massiv unterschätzt. Im.Ergebnis hielten die Kisten dann bei entsprechender Pflege sehr deutlich siebenstellige Kilometerzahlen aus, wenn sie nicht davongerostet sind. Da hat Mercedes aber ebenfalls draus gelernt 😉

 

Stichwort "Bonus bei umsichtiger Behandlung": Ein Kollege hat aber auch seinem 1988er Ford Escort Benziner über eine Million Kilometer entlockt, er hat die Kiste halt nur auf längeren Strecken und nie über 100km/h bewegt.

 

---

Edit - ganz vergessen: im konkreten Fall sehe ich das so, daß Bianchifan einerseits eine Maschine hat, die aufgrund umsichtiger Verwendung offensichtlich ihre übliche Lebensdauer erreicht oder überschritten hat.

 

Allerdings stimme ich ihm zu, daß die Plastikrastnase da drin wohl eher das Gegenteil von "der Lebensdauer förderlich" war und gute Chance bestanden, daß sich sowas bereits nach einigen Jahren nicht zu intensiver Nutzung selbst zerlegt.

 

Interessant wäre nun, die zeitliche Abfolge der beiden Varianten dieser Rastung zu kennen. Kam die Plastiknase vor oder nach der aus Metall?

 

In ersterem Fall kann es geplante Obsoleszenz oder schlicht eine Fehlkonstruktion gewesen sein.

 

Im zweiten Fall liegt geplante Obsoleszenz dagegen doch ziemlich nahe.

Bearbeitet von Golden Panoramic
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Golden Panoramic:

Oh, "Überlastung" ist etwas anderes als "bestimmungsgemäße Verwendung" 😉 Was unter letzteres fällt, muß der Hersteller spätestens im Handbuch offenlegen, und Werbung darf nicht etwas dem widersprechendes erlauben. In Streitfällen kommt glaube ich noch eine "übliche" Wahrnehmung dessen, was ein Gerät können sollte, zugunsten des Käufers dazu, aber über derlei rechtliche Spitzfindigkeiten weiß ich nichts genaueres.

 

Dafür heißen die Dinger ja "Haushaltsnähmaschinen". :rolleyes:

Was aus Sicht des Herstellers bedeutet, das Gerät wird nicht täglich und über mehrere Stunden benutzt, sondern eher einmal die Woche oder seltener, man flickt, kürzt, ändert was ein einem "normalen" Haushalt (sagen wir zwei Erwachsene, zwei Kinder) so anfällt und näht vielleicht ein, zwei, dreimal im Jahr ein Kleidungsstück.

 

Um zu begründen, dass die Anfertigung aller oder eines großteils der Kleidung für eine Familie heute nicht mehr "haushaltsüblich" ist, genügt ein Blick auf die Umsätze des Bekleidungshandels... :silly:

 

(Man darf auch nicht vergessen, dass die/der regelmäßige und ambitionierte Hobbynäherin/Hobbynäher hier in unserer Blase zwar häufig vorkommt, auf die Gesamtheit der Nähmaschinenbesitzer aber eine Minderheit darstellt. Wer beim Hersteller nach einer Maschine fragt, die jeden Tag zwei Stunden genutzt werden darf, wird vermutlich auf Gewerbemaschinen verwiesen. Wer Cordura oder andere Rucksäcke nähen will auch. Das heißt nicht, dass das mit Haushaltsnähmaschine nicht auch für mehr oder weniger lange klappt... aber verbindlich dürfte einem das kein Hersteller zusichern.)

Geschrieben
Am 24.12.2022 um 20:12 schrieb peterle:

Autos die rasant gefahren werden, machen auch eher die Grätsche als der alte 180 Ponton Diesel.

 

vor einer Stunde schrieb Golden Panoramic:

Die Wanderdüne (der erwähnte 180er Diesel, falls jemand mit dem Begriff nix mehr anfangen kann) ist da übrigens eher ein Beispiel für "unbeabsichtigt gnadenlos auf Lebensdauer getrimmt".

Ja, Wanderdüne 😉
"Ein Dieselfahrer riskiert lieber einen Auffahrunfall als im Gefälle den Schwung zu verlieren" (den er für den nächsten Anstieg brauchte, um nicht von den LKW überholt zu werden). Das waren noch Zeiten. Dafür gab es kein Feinstaub-Problem. Was da an Ruß aus dem Auspuff kam, war eher grob und gut sichtbar.

 

Die alten Diesel hatten Literleistungen von 22 bis 30 PS und die Motoren waren bei guter Pflege ja kaum kaputtzukriegen. Heutige MB-Diesel holen aus einem Liter Hubraum ca. 75 bis über 130 PS heraus und haben dabei viel mehr Technik (Kat, Partikelfilter, AdBlue-Einspritzung, Abgasrückführung, Turbolader usw.), die die Fehleranfälligkeit erhöhen (und anscheinend auch die Reparaturkosten).

 

Da gibt es durchaus Parallelen zu Nähmaschinen.

 

Die alten schwarzen Nähmaschinen waren von den Materialstärken ja auch meist überdimensioniert und man bekommt sie bei guter Pflege nicht kaputt, während moderne Nähmaschinen aus viel weniger Gewicht viel mehr Leistungen hervorzaubern (Zickzack, Automatik- Zierstiche, Beleuchtung, Nadelstopp oben/unten, Einfädler usw.), die aber auch für höhere Fehleranfälligkeit und geringere Lebensdauer sorgen.

 

@Nowak: iirc liegt laut die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Nähmaschine bei weniger als 10 Stunden/Jahr.

 

Gruß

Detlef

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