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Garn für schwere Rucksäcke?


bianchifan

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Es ist schon eine Weile her, dass ich diverse Rucksäcke aufgearbeitet habe und kann nun das verwendete Garn nicht mehr finden.

IIRC war es ein recht dickes Serafil, hatte ich in einer Nachbarstadt erworben, leider ist die Verkäuferin verzogen.

Mein aktuelles Problem: Die zentrale Fixiernaht eines aufgenähten Rucksackriemens einer Packtasche für ein Luftkajak ist bei der ersten Benutzung (Transport vom Hermes Paketshop nach Hause..) beim Versuch, die Tasche einseitig anzuheben, teilweise eingerissen, eine neun Zentimeter lange Naht mit einer Stichweite von 4mm war einer 20kg Last nicht gewachsen.

Da die Anbringung der Riemen technisch kompletter Unsinn ist, sehe ich mich genötigt, dem abzuhelfen.

Das einzige, was ich in meinem Fundus auffinden konnte, ist ein offenbar gewachstes Noname Gezwirns mit einem Durchmesser von 0,35mm.

Reicht das, wenn ich den Riemen korrekt annähe und die belastete Naht doppele?

Der Originalfaden hat lt. Messchieber einer Durchmesser von 0,3mm, schaut aber wesentlich dicker aus.

Beim Rucksackgewebe lege ich mich auf PU beschichtetes Cordura fest.

 

2. Problem, ich möchte die Riemen stärker auspolstern, deshalb habe ich sie auf einer Seite aufgetrennt.

Das Einfassband (2cm Grutband) ist ca. zwei cm kürzer, die Basis wegen der Polsterung entsprechend gerafft.

Wie bekomme ich die Raffung am einfachsten hin?

Es muss auf Anhieb sitzen, ich habe KEINE Reststücke zum Testen!

 

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Serafil ist für sowas meist recht gut geeignet. Stabiler, auch weil leicht elastisch, ist Nylbond. Der ist aber nicht ganz einfach zu verarbeiten.

Deinen Faden kann ich nicht einschätzen. Auch dicke Fäden können rasch reissen, es kommt auf das Material und vor allem die Verzwirnung an.

 

Wichtiger ist aber eh, wie man es vernäht.

 

Das Material wirkt auf mich leider ein bisschen wie "Pseudo-Cordura", also ein einfacheres Kunststoffmaterial, das nicht gewoben ist, sondern "Folie" und eine Prägung hat, damit es aussieht wie gewebt. Cordura ist ja solide gewebt und dann fest beschichtet.
Kann aber sein, dass das Bild täuscht.

 

Das Problem, wenn es kein gewebtes, sondern "gegossenes" Material ist, dann reissen Nähte oft, weil das Material perforiert ist. Ist es aber ein echtes Gewebe, passiert das kaum. Du solltest ja erkennen können, ob da Fäden vorhanden sind oder ob es eher eine "Folie" ist.

 

Generell gilt: Nähte nicht doppelt nähen, sondern nebeneinander legen. Möglichst "flächig" annähen, d.h. nicht an einer Stelle viele Stiche, sondern an vielen verschiedenen Stellen Stiche. Die Stiche eher lang, damit eben nicht perforiert wird und nicht alles direkt ausreisst.

 

Hilfreicht, falls es kein Gewebe ist, Unten und oben ein Stück Gewebe oder Gurtband draufzuhaben, so dass nicht die ganze Last auf der "Folie" ist..

 

Das mit der Raffung kapiere ich nicht, was du da meinst. Vermutlich ist es hilfreich, erst (ev. von Hand) zu heften und dann zu nähen, wenn du nur einen Versuch hast. Betrifft Gurt- und Einfassband, bitte nicht die Folie. Dort zusätzlich Stiche vermeiden.

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(Und gewachstes Garn nicht in die Haushaltsnähmaschine! Von Hand nähen. Falls du beim gewachsten Garn bleibst. Falls es, wie Rumpelstilz vermutet, Folie und kein Gewebe ist, kann jedes Garn von der Folie "zerschnitten" werden.)

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Das mit dem gewachsten Garn habe ich prompt überlesen. Ja, auf keinen Fall in die Nähmaschine (sofern du sie noch weiter benutzen willst...)

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Zunächst erstmal vielen Dank für die Antworten!

vor 22 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Stabiler, auch weil leicht elastisch, ist Nylbond

Kannte ich bislang nicht und hatte es von daher nicht auf dem Schirm, ich werde es auf alle Fälle einmal ordern.

 

vor 22 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Das Material wirkt auf mich leider ein bisschen wie "Pseudo-Cordura", also ein einfacheres Kunststoffmaterial, das nicht gewoben ist, sondern "Folie" und eine Prägung hat, damit es aussieht wie gewebt.

Deswegen schrieb ich ja auch "lege ich mich fest".

Das Zeuchs ist weit entfernt von dem "Rucksack-Cordura" wie ich es von Deuter "Gigant" & Co. her kenne.

Es ist kein versponnenes und verzwirntes Garn, es ist eine irgendwie verwobene Multifilamentgeschichte und schaut aus wie verwobenes Bauschgarn. Es ist beidseitig beschichtet - die Außenseite fühlt sich an wie silikonisiert - und definitiv geprägt.

Ich mache später mal ein Detailfoto und reiche es nach.

vor 22 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Das Problem, wenn es kein gewebtes, sondern "gegossenes" Material ist, dann reissen Nähte oft, weil das Material perforiert ist. Ist es aber ein echtes Gewebe, passiert das kaum. Du solltest ja erkennen können, ob da Fäden vorhanden sind oder ob es eher eine "Folie" ist

Nur um ein Missverständnis auszuschlie0ßen, nicht das Trägermaterial, das ominöse Pseudo-Cordura ist gerissen, sondern ausschließlich der Nähfaden. Ich dachte, das ginge aus den Fotos hervor.

 

vor 22 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Unten und oben ein Stück Gewebe oder Gurtband draufzuhaben, so dass nicht die ganze Last auf der "Folie" ist..

Genau dieses ist und war

bereits der Fall!

Die Last hängt an dem aufgenähten Gurtband.

Gerissen ist der Faden an einer eigentlich nicht voll belasteten Stelle beim Einfassband. Die kurzzeitige hohe Belastung war die Folge des einseitigen Anhebens mit einhergehender Überdehnung der Innenseite des Tragegurtes.

 

 

vor 22 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Das mit der Raffung kapiere ich nicht, was du da meinst.

Auf dem ersten Bild mit dem noch intakten Gurtband kann man den Faltenwurf sehen.

Auf dem letzten Bild ist der Längenunterschied zwischen Einfassband und Pseudocorduraträger sichtbar.

 

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Eventuell Alterfil K, das ist ein Industriegarn fürs Knöpfe annähen. Gibt es bis Stärke 80 (dick) und beim Bügeln (wenn du es schaffst, es mit Tuch und Dampf heiß genug zu bekommen, ohne deinen Stoff zu beschädigen) fixieren sich die Fäden aneinander, so dass falls einer reißt, nicht so schnell die ganze Naht auf ist.

Allerdings nur in der 2500m Kone.

 

Wenn eine Tasche dafür gedacht ist, 20 Kilo mit zwei Henkeln zu tragen, ist es allerdings generell eine schlechte Idee, sie gefüllt mit einem Henkel hochheben zu wollen. (Wo die Kräfte maximal wirken) Das fällt dann eher unter "Fehlbedienung". :rolleyes: Das besser nicht mehr machen.

 

Ansonsten ist Serafi bei der Garnqualität eigentlich gut.

 

Raffung bei dem Material dürfte nie einfach sein. Ich mach das nach Augenmaß, ggf. vor dem Nähen mit Wondertape (auswaschbar und doppelseitig klebend) heften, wenn du nicht von Hand heften willst. (Was bei dem Material vermutlich wenig Spaß macht.)

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Ich habe auch schon Taschen für die Verwendung von schweren Lasten genäht, und ich benutze dafür ganz normalen Allesnäher, aber mit dem Dreifach-Gerad-Stich. Das hält auch ziemlich bombenfest bislang. :)

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Am 2.10.2022 um 16:45 schrieb bianchifan:

Nur um ein Missverständnis auszuschlie0ßen, nicht das Trägermaterial, das ominöse Pseudo-Cordura ist gerissen, sondern ausschließlich der Nähfaden. Ich dachte, das ginge aus den Fotos hervor.

 

 

 

Ja, das war schon sichtbar. Nur hilft es dir nichts, wenn du jetzt ein stabiles Garn kaufst, dann aber das Trägermaterial reisst.

 

vor 7 Stunden schrieb Capricorna:

Ich habe auch schon Taschen für die Verwendung von schweren Lasten genäht, und ich benutze dafür ganz normalen Allesnäher, aber mit dem Dreifach-Gerad-Stich. Das hält auch ziemlich bombenfest bislang. :)

 

Auf verwebtem Stoff ist das sinnvoll, aber nicht bei "Folien". Mit dem Dreifachgeradstich (oder auch Dreifachzickzack) macht man viele Löcher auf kleinem Raum in das Trägermatierial = Perforation. Die Chance, dass es genau da dann ausreisst, ist gross.

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vor 21 Stunden schrieb Rumpelstilz:

Auf verwebtem Stoff ist das sinnvoll, aber nicht bei "Folien"

Drei Beiträge höher habe ich Detailfotos eingestellt, aus denen eindeutid hervorgehen sollte, dass es sich nicht um Folie handelt, sondern um ein Gewebe aus feinstem Multifilament, unversponnen, sozusagen gewebtes Bauschgarn.

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