MargitK Geschrieben 13. November 2019 Melden Geschrieben 13. November 2019 Hallo! Mein neues Projekt ist ein Mantel aus Burda. https://www.burdastyle.de/produkt/magazinschnitt/mantel-12-2016-102_102-122016-DL Stoff ist smaragdgrüner Wollstoff, den ich gerne mit schwarzen Akzenten (Samtpaspel am Oberteil und am Kragen, Samtband an Saum und Ärmel, schwarze Knöpfe) aufpeppen will. soweit so gut. Ich habe mittlerweile alles zu Hause, nun die Frage: Wo muß überall eine Einlage aufgebügelt werden? Laut Schnittmuster auf Kragen (Teil 14), vorderen (Teil 12) und rückwärtigen (Teil 13) Besatz und auf das gesamte Vorderteil, also mittleres Vorderteil (Teil 1), seitliches Vorderteil (Teil 2), unteres mittleres Vorderteil (Teil 5) und unteres seitliches Vorderteil (Teil 6). Zusätlich noch an den Oberkanten der beiden Teile des oberen Rückens (Teil 3 und 4) sowie an den Saumkanten von Ärmel und Rückenteil. Einlage habe ich genug, das ist nicht das Problem, aber wenn ich schon am Aufbügeln bin, versehe ich wirklich nur die Vorderteile mit Einlage oder bebügle ich alle Teile? Denn bei den übrigen Teilen (Ärrmel ausgenommen, dort nur auf der Saumzugabe) soll ich ja sowieso den Saum bei den unteren Teilen und die Oberkante bei den oberen Teilen mit Einlage versehen. Irgendwo glaube ich gelesen zu haben, daß man bei einem Mantel (im allgemeinen, nicht jetzt bei diesem im konkreten) durchaus auch alle Teile mit Einlage versehen kann, ich kann mich aber nicht mehr erinnern, zu welchem Zweck. Was sagt Eure Erfahrung dazu? Danke, MargitK
SiRu Geschrieben 13. November 2019 Melden Geschrieben 13. November 2019 Kommt auf den Stoff an. Und auf die gedachte Lebensdauer. Wenn nur 1 Saison... kann man da sparen. Wenn besonders formfester Stoff auch. Wenn man es besonders machen will, kommt nicht überall die gleiche Einlage hin, und im Oberteil und in den Säumen auch mal 2 verschiedene übereinander. Weil man dann u.a. die Form über die Einlage definiert fixiert. H410 (aber auch G405 und auch die No-Name-Manteleinlage, die ich hier hab und die so'n kleines Zickzackwirkmuster zeigt) verändert den Griff des Oberstoffs ja nicht wirklich, sorgt aber gleichzeitig für Formhaltigkeit der Teile.
Makerista Geschrieben 13. November 2019 Melden Geschrieben 13. November 2019 Es kommt wirklich drauf an, mMn vor allem auf den Stoff und was deine Ansprüche an Handwerk, Qualität sind; Industrie, Couture oder irgendwo dazwischen. Natürlich auch an die gewünschte Optik: Crisp und clean oder weicher fallend. Für den verlinkten Mantel vermutlich eher letzteres? Ich persönlich bin mit der Verarbeitungsqualität von klassischen Winter-Wollmänteln aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die ich von Omas und Großtanten zu Studienzwecken geerbt habe, sehr zufrieden und orientiere mich daran. Das sind alles Stücke, die ca. in den 1960er/1970er Jahren (vor der Polyester-Welle) für deutsche Kaufhäuser und Bekleidungsgeschäfte gefertigt wurden. Mittelklasse-Massenware, keine Couture-Labels. Die Mäntel wurden mindestens 30 Jahre lang jeden Winter geschleppt. Sie waren bis zum Schluss formstabil und wurden aussortiert, als Ärmelsäume, Revers und Krägen sich abgestoßen hatten. Diese Mäntel haben erstaunlich oft aufbügelbare Einlage nur an Belegen verwendet, an Teilen der Armkugel und Säumen, natürlich an Krägen und Revers und ähnlichen neuralgischen Stellen. Vorder- und Rückenteile, Seitenpanels: Meist Fehlanzeige. Diejenigen, die darüberhinaus Einlage hatten, verwendeten diese ausschließlich am Vordermantel, nicht am Rücken, auch am oberen nicht. Die Einlage hatte fast immer Fäden in Längsrichtung eingearbeitet wie Freudenbergs H410. Ich verzichte daher bei Mänteln meistens auf Einlage in Vorder- und Rückenteil.
MargitK Geschrieben 13. November 2019 Autor Melden Geschrieben 13. November 2019 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb SiRu: Kommt auf den Stoff an. Und auf die gedachte Lebensdauer. Wenn nur 1 Saison... kann man da sparen. Wenn besonders formfester Stoff auch. Wenn man es besonders machen will, kommt nicht überall die gleiche Einlage hin, und im Oberteil und in den Säumen auch mal 2 verschiedene übereinander. Weil man dann u.a. die Form über die Einlage definiert fixiert. H410 (aber auch G405 und auch die No-Name-Manteleinlage, die ich hier hab und die so'n kleines Zickzackwirkmuster zeigt) verändert den Griff des Oberstoffs ja nicht wirklich, sorgt aber gleichzeitig für Formhaltigkeit der Teile. Naja, nur für eine Saison tu ich mir die Arbeit sicher nicht an. Ich trage gerade solche Stücke sehr lange, gerade gestern hatte ich einen grauen Blazermantel an, der schon 20 Jahre alt ist, aber dank klassischem Schnitt noch immer tragbar. Der Stoff an sich hat schon Körper, die Einlage soll ihn also nicht noch zusätzlich versteifen, sondern einfach stabilisieren. Ich bekomme hier in Spanien (zumindest da, wo ich bin) kein Vlieseline, aber schon die Einlage, die Du erwähnst, die, mit dem Zickzackmuster. MargitK Bearbeitet 13. November 2019 von MargitK
MargitK Geschrieben 13. November 2019 Autor Melden Geschrieben 13. November 2019 vor 3 Stunden schrieb Makerista: Diese Mäntel haben erstaunlich oft aufbügelbare Einlage nur an Belegen verwendet, an Teilen der Armkugel und Säumen, natürlich an Krägen und Revers und ähnlichen neuralgischen Stellen. Vorder- und Rückenteile, Seitenpanels: Meist Fehlanzeige. Diejenigen, die darüberhinaus Einlage hatten, verwendeten diese ausschließlich am Vordermantel, nicht am Rücken, auch am oberen nicht. Die Einlage hatte fast immer Fäden in Längsrichtung eingearbeitet wie Freudenbergs H410. Ich verzichte daher bei Mänteln meistens auf Einlage in Vorder- und Rückenteil. Dann werde ich Belege, Kragen und Säume sowie die Oberkante (schräg, weil Raglan) mit Einlage versehen. Danke für Eure Tips. MargitK
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