Capricorna Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 eboli schrieb: Burda schreibt, dass ALLE Damenschnitte auf Körpergröße 168cm ausgelegt sind. Dass sie es de facto aber nicht sind, wird kaltschnäuzig verheimlicht. Das ist ja seltsam, stimmt! Auch die Damen-Kleidung wird ja mit jeder Größe länger, also müssen sie ja von unterschiedlichen Körpergrößen ausgehen - außer, Burda geht davon aus, dass die Beine bei jeder Größe weiter schrumpfen! Aber das ist ja höchst seltsam, dass sie in die Tabelle nicht auch einfach die unterschiedlichen KGn mit aufnehmen, genau wie bei den Männern. Welchen Grund kann es dafür wohl geben...?
ju_wien Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Capricorna schrieb: Aber das ist ja höchst seltsam, dass sie in die Tabelle nicht auch einfach die unterschiedlichen KGn mit aufnehmen, genau wie bei den Männern. Welchen Grund kann es dafür wohl geben...? das tun sie ja ohnehin: für kleinere körpergrößen (160 cm) gibt es die nummern 17, 18, 19, 20, 21, 22 usw und für große (176 cm?) 72, 74, 76, 78, 80 ... und dass die "normalen" damengrößen für 168 cm ausgelegt sind, war "schon immer" so und ist nicht nur bei burda so, sondern auch bei anderen (europäischen) schnittmusterherstellern und bei den (europäischen) masstabellen für die konfektion. im hofenbitzer, band 1 ist eine auszugsweise abgedruckt.
ju_wien Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Immi Meyer schrieb: Aber WARUM macht Burda dieses 'Aufblasen' beim Gradieren? Warum können sie nicht für die gleiche Körperhöhe dick oder dünn gradieren, also nur die Weiten verändern? Die sollen mal eine Anleitung machen, wie die Frauen ihre vorhandenen Schnitte gradieren wenn sie dicker geworden sind (oder dünner). wenn eine erwachsene person dicker wird, dann ändert sich zwar an der gesamtgröße (vom boden bis zum scheitel) nichts, aber es sind mehr kurven zu umfahren. kurven sind immer länger als gerade. und dann passiert das: Hobbyschneiderin 24 - Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Brustabnäher einfügen
Immi Meyer Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Zitat aber es sind mehr kurven zu umfahren. NATÜRLICH! Trotzdem: Je mehr man drüber nachdenkt, umso mehr wird klar, dass diese Mehrgrößenschnitte immer nur Annäherung an gute Passform sein können. Und DAS wird von Burda anders vermittelt.
ju_wien Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 naja, fairerweise muss man sagen, dass die meisten hersteller von wasauchimmer nicht dazu sagen, was ihr wunderbares produkt *nicht* kann. in einem gewissen bereich (vielleicht 3-4 größen) kann gradieren gut funktionieren und wird ja auch in der konfektion pausenlos gemacht, aber über alle größen von 32 bis 62 lassen sich nur ganz wenige modelle problemlos strecken (capes vielleicht und gezogene bauernröcke). da ist ottobre übrigens viel "schlimmer" als burda. ich hab grad kein heft zur hand, aber soweit ich mich erinnern kann, gibts bei ottobre jeden schnitt in 6-10 größen.
Immi Meyer Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Zitat naja, fairerweise muss man sagen, dass die meisten hersteller von wasauchimmer nicht dazu sagen, was ihr wunderbares produkt *nicht* kann. Ein gutes Schlusswort hier im Thread! Eigentlich sollte man es jetzt auch dabei belassen. Aber wo du nun gerade Burda im Vergleich zu Ottobre so gut darstellts, muss ich doch noch mal ein wenig unken: Das Shiftkleid von Burda welches ich gerade heruntergeladen habe, ist als Mehrgröße von 36-54 (hoffe ich irre jetzt nicht) - also auch nix besser als Ottobre. Schätze dass Burda die Plus-Größen extra anbietet, hängt eher damit zusammen, dass sie mit den Magazinen andere Modelle vorstellen (und verkaufen können) welche vom Stil her an Frauen mit größeren Größen eher vorteilhaft aussehen.
Capricorna Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 ju_wien schrieb: wenn eine erwachsene person dicker wird, dann ändert sich zwar an der gesamtgröße (vom boden bis zum scheitel) nichts, aber es sind mehr kurven zu umfahren. kurven sind immer länger als gerade Ach ja, richtig! Daraus erklärt sich dann also mindestens ein Teil der Mehrlänge. Aber woher kommt dann ebolis Info, dass Burda doch von verschiedenen KG ausgeht? @eboli: Könntest du das näher ausführen? Das wäre doch wirklich nützlich zu wissen für die Schnittanpassung! @ju_wien: Die Kurz- und Langgrößen meinte ich nicht; da ist es ja logisch und auch angegeben, dass die KG eine andere ist. Aber eboli spricht ja ausdrücklich von den Normalgrößen, oder nicht? Bin verwirrt. Und da Menschen nunmal nicht alle ideal gebaut sind, können Schnittmuster auch nicht jedem passen; das ist völlig logisch, wenn man sich mal näher mit der Materie beschäftigt. Sehr verwirrend, gerade für Anfänger, ist es aber natürlich, dass Burda so tut als ob... Liebe Grüße Kerstin
ju_wien Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 früher gab es in fast jedem burda-heft tipps zum anpassen des schnitts an die figur. ich habe eben im jänner 2015 heft nachgeschaut: da findet sich nichts dergleichen. nur, dass man die eigenen körpermaße genau mit den maßen in der tabelle vergleichen soll. was man bei allfälligen differenzent tut, bleibt der fantasie der hobbyschneiderin überlassen
Capricorna Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Ich glaube, wenn im Näh-Teil noch Platz ist, dann wird dort gelegentlich noch so eine Anpassung reingenommen, meine ich mich zu erinnern. Ansonsten finden sich die Anleitungen ja auch auf der Homepage oder im Burda-Buch. Das muss man aber natürlich wissen.
eboli Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Capricorna schrieb: Daraus erklärt sich dann also mindestens ein Teil der Mehrlänge. Aber woher kommt dann ebolis Info, dass Burda doch von verschiedenen KG ausgeht? @eboli: Könntest du das näher ausführen? Das wäre doch wirklich nützlich zu wissen für die Schnittanpassung! @ju_wien: Die Kurz- und Langgrößen meinte ich nicht; da ist es ja logisch und auch angegeben, dass die KG eine andere ist. Aber eboli spricht ja ausdrücklich von den Normalgrößen, oder nicht? Bin verwirrt. Und da Menschen nunmal nicht alle ideal gebaut sind, können Schnittmuster auch nicht jedem passen; das ist völlig logisch, wenn man sich mal näher mit der Materie beschäftigt. Sehr verwirrend, gerade für Anfänger, ist es aber natürlich, dass Burda so tut als ob. Ich habe meine Informationen leider nicht aus der Burda Redaktion, sondern 1) vom Anblick der Mehrgrößenschnitte (da ist jeder Schnitteil ganz normal nach dem Strahlensatz aufgeblasen) und vor allem 2) aus der Maßtabelle im Burda Heft. Vordere Taillenlänge Größe 38: 45cm, Größe 46: 49cm, Größe 52: 52cm. Rückenlänge (!) Größe 38: 42cm, Größe 46: 44cm, Größe 52: 45cm. Armlänge (!) Größe 38: 60cm, Größe 46: 61cm, Größe 52: 62cm. Schulterbreite (!) Größe 38: 12cm, Größe 46: 13cm, Größe 52: 14cm. In der Herrentabelle entspricht die Zunahme der Rückenlänge um 2cm einer Zunahme der Körpergröße um 9cm, Rückenlänge plus 1 cm ist Körpergröße plus 3 bis 6cm. Ärmellänge plus 1 cm entspricht Körpergröße plus 3cm. Und das ist auch plausibel, denn das Längenwachstum passiert zugleich in allen Knochen, was man vom Wachstum der Airbags nicht behaupten kann.
Immi Meyer Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 So ein Zufall! Heute bekomme ich absolut unerwartet mit der Post die Rundschau 1/2010. Auf den Schnittbögen sind zwei Jacken in in den Größen 40-54 als EINZELSCHNITTE! Will mir das jetzt etwas sagen?
eboli Geschrieben 9. Januar 2015 Melden Geschrieben 9. Januar 2015 Ja, die Ärmellänge, Schulterbreite und Rückenlänge wollen hier gepostet werden.
Immi Meyer Geschrieben 10. Januar 2015 Melden Geschrieben 10. Januar 2015 Im Maßsatz stehen nur: BU TU HU Rückenlänge u. Jackenlänge Rückenlänge für Gr. 40 41,8 cm Gr. 42 42,0 cm Gr. 44 42,2 cm Gr. 46 42,4 cm Gr. 48 42,7 cm Gr. 50 43,0 cm Gr. 52 43,3 cm Gr. 54 43,6 cm Die Jackenlänge wird für das Größenspektrum mit einem Sprung von insgesamt 3cm angegeben (62cm - 65cm) Die Konstruktion der zwei Jackenmodelle wird im Technik Teil zusätzlich dargestellt und erläutert am Beispiel eines Maßsatzes in Gr.40. Die 40er Ärmellänge beträgt 60cm. Und der 40er Maßsatz bezieht sich auf eine Körperhöhe von 168cm. Irgendwo hat irgendwer bestimmt auch noch die Werte aus der Müller Größentabelle. Das mit der Interpretation überlasse ich euch. Schade dass man die Schnitte nicht übereinandergelegt sehen kann, damit man gucken wie bzw. ob gradiert wurde.
ju_wien Geschrieben 10. Januar 2015 Melden Geschrieben 10. Januar 2015 eboli schrieb: ... das Längenwachstum passiert zugleich in allen Knochen, was man vom Wachstum der Airbags nicht behaupten kann. ich schmeisse ja nichts weg habe also etliche kleidungsstücke, die mir früher einmal gut gepasst haben. differenz zwischen damals und heute rund 12-15 kg. und wenn ich da reinschlupfe, merke ich, dass mir zb ärmel zu kurz geworden sind, die früher ganz sicher das handgelenk bis zum daumenansatz bedeckt haben. gewachsen bin ich aber nicht, eher im gegenteil (früher 1,64, jetzt nur mehr 1,62). das mit den ärmeln liegt daran, dass ich auch an den schultern und armkugeln fett angesetzt habe, die ärmel also nach oben gezogen werden. und mehr speck an schultern und rücken bewirkt einen längeren umweg bis zur (theoretischen!) taille als früher. allerdings wächst die taille mit zunehmenden kilos eh nach oben, was die längenzunahme wieder ausgleicht. es hängt also davon ab, wo man zu mess- und konstruktionszwecken die taille ansetzt: dort wo man sie von früher in erinnerung hat (so ca 2-3 finger breit über den hüftknochen) - so macht es offenbar burda - oder dort, wo der umfang zwischen oberweite und hüfte am geringsten ist - so haben wir es im schnittkurs gelernt. das war bei mir zeitweise die unterbrustweite. als ich über 80 kilo hatte, war die unterbrustweite um 2 cm geringer, als der geringste umfang in der vermuteten taillen-gegend. röcke und hosen, die man nach diesen (im kurs verwendeten) massen konstruiert, haben eine entsprechend hohe leibhöhe, sehen also so ähnlich aus wie die clownhosen, die man unter den armen zusammenbindet. insofern hat die burda-methode, die offenbar von einer unveränderten taillenhöhe ausgeht, durchaus was für sich. (und nein, fotos gibt es nicht!)
eboli Geschrieben 10. Januar 2015 Melden Geschrieben 10. Januar 2015 (bearbeitet) Vielleicht sollte ich mal definieren, wo welche Linien liegen und die entsprechenden Maße genommen werden. (Sorry, was Du im Kurs gelernt hast, ist aus meiner Sicht sehr fragwürdig...) Taillenlinie: horizontal um die "Knickstellen", die sich bilden, wenn man sich auf die Seite beugt. Das ist eine Konstruktionslinie und entspricht NICHT dem tatsächlichen Verlauf eines Hosen- oder Rockbunds. Den zeichnet man am besten direkt an der Kundin an. Schulterbreite: von Halsansatzpunkt (da legt man ein Maßband um den Hals der Kundin und schaut, wo das die Schulterlinie schneidet) bis zur Kugel des Oberarmknochens. Rückenlänge: Vom 7. Halswirbel entlang der Wirbelsäule bis zur Taillenlinie. Ärmellänge: Von Schulterpunkt (Gelenkskugel des Schultergelenks) bis zum Handgelenk bei natürlich herunterfallendem Arm. Das ist die Haltung, in der jeder Ärmel glatt fallen soll. Keines dieser Längsmaße ändert sich, wenn man von Größe 38 auf Größe 50 anwächst. Sehr wohl ändern sich jedoch die Rundmaße, sodass zum Beispiel Ärmel plötzlich zu kurz erscheinen, weil sich die Rückenbreite wegen Pölsterchen geändert hat. Die Ärmellänge ist gleich geblieben, aber der Ärmel "beginnt" jetzt zu weit innen. Das Argument von wegen Kurven ist bei einem Ärmel daher ein Denkfehler. Bei einem dicken Arm bis ca. Größe 52 wird der "Ärmelzylinder" weiter, aber nicht länger. Wenn sich am Oberarm sehr viel Fett angesammelt hat, muss man dort eine kleine FBA machen (ohne Längenänderung), oder gleich den genialen Gerda Gnan Ärmel konstruieren. Kurz und gut: Die einzigen Längsmaße, die sich wegen Kurven ändern, sind die Schrittlänge (wegen Bauch und Popo), die seitliche Rock- und Hosenlänge (wegen Hüftspeck), die vordere Taillenlänge (wegen Busen und Bauch) und die senkrechte Brusttiefe (wegen Busen). Außerdem kann sich theoretisch bei einem dicken Hals die Schulterbreite verkürzen. Wohlgemerkt: ich spreche hier von normalen Größen und Übergrößen, nicht von 200 kg Menschen. Mit denen habe ich absolut keine Erfahrung. Bearbeitet 11. Januar 2015 von eboli
eboli Geschrieben 10. Januar 2015 Melden Geschrieben 10. Januar 2015 Immi Meyer schrieb: Im Maßsatz stehen nur: BU TU HU Rückenlänge u. Jackenlänge Rückenlänge für Gr. 40 41,8 cm Gr. 42 42,0 cm Gr. 44 42,2 cm Gr. 46 42,4 cm Gr. 48 42,7 cm Gr. 50 43,0 cm Gr. 52 43,3 cm Gr. 54 43,6 cm Die Jackenlänge wird für das Größenspektrum mit einem Sprung von insgesamt 3cm angegeben (62cm - 65cm) Die Konstruktion der zwei Jackenmodelle wird im Technik Teil zusätzlich dargestellt und erläutert am Beispiel eines Maßsatzes in Gr.40. Die 40er Ärmellänge beträgt 60cm. Und der 40er Maßsatz bezieht sich auf eine Körperhöhe von 168cm. Irgendwo hat irgendwer bestimmt auch noch die Werte aus der Müller Größentabelle. Das mit der Interpretation überlasse ich euch. Schade dass man die Schnitte nicht übereinandergelegt sehen kann, damit man gucken wie bzw. ob gradiert wurde. Hmm, also diese wachsende Rückenlänge verwundert mich nicht wirklich. Das ist ja die alte Definition der Kleidergrößen und Burda ist ja nicht die einzige Firma, die auf diese Maß setzt. Es wäre aber gewesen spannend zu sehen, ob die Rundschau ebenfalls nur gradiert oder einen realitätsnaheren Ansatz verfolgt. Allerdings muss man auch immer in Betracht ziehen, dass sich die Rundschau an MaßschneiderInnen richtet. Und die sind es gewohnt, alle Modelle am Körper der Kundin anzuproben und zu korrigieren. Wie ich schon vorher geschrieben habe: jeder Schnitt, sogar ein Maßschnitt, ist nur eine Arbeitsgrundlage.
Immi Meyer Geschrieben 10. Januar 2015 Melden Geschrieben 10. Januar 2015 Zitat Es wäre aber gewesen spannend zu sehen, ob die Rundschau ebenfalls nur gradiert oder einen realitätsnaheren Ansatz verfolgt. Um das herauszufinden müsste man die 8 Schnitte alle extra herauskopieren und dann übereinander legen - aber das macht keiner - und mich beschleicht gerade das ernüchternde Gefühl dass Müller genauso gradiert wie Burda. Die nehmen die Konstruktionsgrundlage von der Kreienbühl in Gr.40 und dann wird hochgradiert. Wer weiss was es letztlich für Gründe hat, dass die Schnitte als Einzelschnitte auf den Bögen sind (so wie eh und jeh!)?
3kids Geschrieben 13. Januar 2015 Melden Geschrieben 13. Januar 2015 Ich widerspreche ungern, aber wenn man um 20kg zunimmt, dann ändert sich definitv auch die Rückenbreite. Vor zwei Jahren oder so habe ich einer meiner Blusen aus den 80ern anprobiert, weil ich sie auf einer Motto-Party tragen wollte. Wer die Mode von damals kennt, weiß, daß die weit war mit einem riesigen Armloch und weitem Ärmel, trotzdem spannte sie im Rücken. Über dem Busen war sie weit genug, klar zog sie vorne hoch, aber das wirkliche Problem war der Rücken! Und die Ärmel waren zu kurz, aber das hätte mich nun nicht gestört. LG Rita
eboli Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 Da hast du niemandem widersprochen, sondern genau das bestätigt, was ich vorher geschrieben habe. Wenn die Ärmel bei einer Gewichtszunahme kürzer zu werden scheinen, dann liegt das nicht an der Armlänge, sondern an der wachsenden Rückenbreite. Wenn man die nicht im Schnitt berücksichtigt, setzen die Ärmel zu weit innen an.
ju_wien Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 eboli schrieb: Vielleicht sollte ich mal definieren, wo welche Linien liegen und die entsprechenden Maße genommen werden. Rückenlänge: Vom 7. Halswirbel entlang der Wirbelsäule bis zur Taillenlinie. d'accord. an dieser stelle ändert sich beim zunehmen nichts oder nur minimals. aber die schräge rückenlänge (vom punkt wo schulter und hals zusammenstoßen schräg bis zum kreuzungspunkt wirbelsäule/taillenlinie) wird durch pölsterchen an den rippen länger. und das fliesst in die länge des oberteils ein. > Ärmellänge: Von Schulterpunkt (Gelenkskugel des Schultergelenks) bis zum Handgelenk bei natürlich herunterfallendem Arm. Das ist die Haltung, in der jeder Ärmel glatt fallen soll. wenn man am oberarm zunimmt wölbt sich der äußere rand der armkugel nach aussen. und diese strecke muss berücksichtigt werden. Zitat Wenn sich am Oberarm sehr viel Fett angesammelt hat, muss man dort eine kleine FBA machen (ohne Längenänderung) der witz der FBA ist ja genau, dass durchs aufschneiden und spreizen breite und länge berücksichtigt werden. (dass man ein oberteil weiter machen muss, wenn es spannt, würden hobbyschneiderinnen auch ohne hilfe erraten). dh der ärmel wird in der mitte (= aussenseite) länger, an den rändern (beim einteiligen ärmel, also innenseite) aber nicht.
Immi Meyer Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 (bearbeitet) Was denn jetzt? Eboli und Ju_wien... wie gradier ich mir meine Schnitte für mich von Gr. 44 auf Gr.46 denn nun richtig??? Meine alten Schnitte haben exact die Weitenmaße Burda Gr. 44 und meine 'neue' Größe ist exact Burda Gr. 46. Einen 44er Burda Schitt, der an meine individuellen Längen angepasst ist, habe ich vorliegen. Dieser Schnitt soll nun eine Größe rauf. Ich habe nun vor, meinen angepassten 44er Burda Schnitt in Burda Manier zu gradieren. Soll heißen, ich kopiere mir die Sprünge vom Burda Mehrgrößenschnitt meines Modells rundherum ab, und füge sie an meinen angepassten 44er an. Jetzt bin ich mir aber bzgl. der Längen in der Tat nicht sicher. Sollte ich vielleicht nur die Mehrweite nach Burda Vorlage anfügen und die Längen belassen? Bearbeitet 14. Januar 2015 von Immi Meyer
eboli Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 (bearbeitet) ju_wien schrieb: der witz der FBA ist ja genau, dass durchs aufschneiden und spreizen breite und länge berücksichtigt werden. (dass man ein oberteil weiter machen muss, wenn es spannt, würden hobbyschneiderinnen auch ohne hilfe erraten). dh der ärmel wird in der mitte (= aussenseite) länger, an den rändern (beim einteiligen ärmel, also innenseite) aber nicht. Ich weiß, Du hast Dich jetzt in die Idee verbissen, dass sich bei einer Zunahme auch die Länge ändert. Aber da irrst Du Dich. Eine Breiten- und Längenkorrektur kommt nur dann vor, wenn der Cup der Kundin vom Standardschnitt abweicht. Bei einem speckigen Rücken reicht die Breitenkorrektur, auch für die diagonalen Linien. Bezüglich der Oberarmkorrektur schau Dir meinen Ärmelthread an. Das letzte Bild in Post Nummer 4. Und weiter unten den Gerda Gnan Ärmel, der auch von einer Hobbyschneiderin mit richtig dicken Armen gemacht wurde. Keine Änderung der Ärmellänge, sondern eine geänderte Nahtführung und ein anderer Winkel der Ärmelkugel. That's it. Bearbeitet 15. Januar 2015 von eboli
eboli Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 (bearbeitet) Immi Meyer schrieb: Jetzt bin ich mir aber bzgl. der Längen in der Tat nicht sicher. Sollte ich vielleicht nur die Mehrweite nach Burda Vorlage anfügen und die Längen belassen? Ja, bei "untenrum" reicht das. Beim Oberkörper funktioniert das nur, wenn Du einen B- oder C-Cup hast. (Die Schnitte sind auf Größe 36/Cup 75B konstruiert und das ergibt beim Gradieren in Größe 46 fast einen C-Cup mit ziemlich weit auseinanderfallenden Brüsten.) Ich habe zum Beispiel einen E-Cup und eine ganz andere Weitenverteilung als die Schnitte. Daher nehme ich bei Fertigschnitten für das Oberteil immer jene Größe, die mir im Rücken passt, und gebe im Vorderteil über die FBA die fehlende Weite zu. Wenn ich nämlich eine normale Größe 50 nehme, dann flattert bei mir der Rücken und trotzdem habe ich vorne das berühmte Klaffen bei der Knopfleiste auf Höhe der Brustpunkte. (Nebeneffekt der Schnittanpassung: ich verlege den Brustpunkt dorthin, wo ich ihn haben will.) Es ist sehr banal, aber man darf nur dort Länge zugeben, wo sie gebraucht wird. Wenn Dir also vorne etwas fehlt, z.B. wegen Bauch, dann darfst Du nur vorne etwas zugeben. Wenn Du nämlich die Weite laut Formel halbe-halbe plusminus 1cm verteilst, dann kriegst Du schiefe Seitennähte, weil der Bauch die Naht nach vorne zieht. Für Dich heißt das jetzt: Du brauchst zwei Arbeitsschritte. 1) Miss im Schnitt Größe 44 nach, wie die OW, TW und HW verteilt sind. Manchmal ist das halbe-halbe, manchmal wird die Seitennaht um 1cm nach vorne verlegt, manchmal um 1cm nach hinten. Durchs Messen erfährst Du das und auch, welche Bewegungsweite im Schnitt eingebaut ist. (Vergleich die Rundmaße mit der Maßtabelle.) 2) Lass Dich von einer zweiten Person abmessen. Steck seitlich ein Gummiband entlang der idealen Seitennaht an BH, Taille und Hüfte. Dann messt die vordere und die hintere Oberweite, Taillenweite und Hüftweite getrennt. Jetzt brauchst Du nurmehr zu rechnen. Beispiel: TW im halben Vorderteil ist 22,5 und im halben Rückenteil 21,5. Ergibt eine TW von insgesamt 88cm (22,5 plus 21,5 ist 44. Das dann doppelt.) Laut Maßtabelle passt das einer Frau mit TW 84. Es gibt also vorne und hinten 2cm Bewegungszugabe. Deine vordere TW beträgt 46, daher muss sie im Schnitt 48 betragen. Also gibst Du im halben Vorderteil 0,75 cm zu. Deine hintere TW wird mit 42 gemessen, daher soll sie im Schnitt 44cm sein. Du gibst im halben Vorderteil also 0,5 cm dazu. Alles klar? Bearbeitet 15. Januar 2015 von eboli
rotschopf5 Geschrieben 14. Januar 2015 Melden Geschrieben 14. Januar 2015 Immi Meyer schrieb: Ein gutes Schlusswort hier im Thread! Eigentlich sollte man es jetzt auch dabei belassen. Aber wo du nun gerade Burda im Vergleich zu Ottobre so gut darstellts, muss ich doch noch mal ein wenig unken: Das Shiftkleid von Burda welches ich gerade heruntergeladen habe, ist als Mehrgröße von 36-54 (hoffe ich irre jetzt nicht) - also auch nix besser als Ottobre. Schätze dass Burda die Plus-Größen extra anbietet, hängt eher damit zusammen, dass sie mit den Magazinen andere Modelle vorstellen (und verkaufen können) welche vom Stil her an Frauen mit größeren Größen eher vorteilhaft aussehen. Hallo zusammen, bei Ottobre werden aber immerhin 2 verschiedene Zeichnungen für 2 Größengruppen konstruiert (ich glaube, Gr. 36 bis 44 und Gr. 46 - 52). Und wenn man die beiden Zeichnungen miteinander vergleicht, sind bei der Zeichnung für die größere Größe schon speziefische Änderungen dabei. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das auf jedes Modell zutrifft. Ansonsten ziehe ich meinen Hut vor Eurer Diskussion, nach einigen Antworten bin ich immer ganz schnell wuschig im Kopf und kann dem nicht mehr folgen vor lauter Fachwissen, da werde ich ganz neidisch (im positiven Sinn natürlich) Liebe Grüße von einer immer faszinierten Claudia
eboli Geschrieben 15. Januar 2015 Melden Geschrieben 15. Januar 2015 rotschopf5 schrieb: Hallo zusammen, bei Ottobre werden aber immerhin 2 verschiedene Zeichnungen für 2 Größengruppen konstruiert (ich glaube, Gr. 36 bis 44 und Gr. 46 - 52). Und wenn man die beiden Zeichnungen miteinander vergleicht, sind bei der Zeichnung für die größere Größe schon speziefische Änderungen dabei. Oh, das ist allerdings ein Grund, einmal in die Ottobre zu schauen! Danke!
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