Himbeerkuchen Geschrieben 2. Oktober 2014 Melden Geschrieben 2. Oktober 2014 Viele Jeans-Schnittmuster sind ja für 10-20% Dehnung gemacht. Wie macht man denn da ein anständiges Nessel-Modell? Da passt man dann ja gar nicht rein? Ich zumindest nicht. Ich hab die Jalie-Jeans in Größe "S" genäht. Da entspreche ich in der Hüfte genau der Maßtabelle und in der Taille bin ich sogar etwas schmaler. Die Probehose geht aber nur halb meine Oberschenkel und meinen Hintern hoch. Meine Nähkursleiterin hat mir danach gleich von dem Schnitt abgeraten, weil das halt nicht nur ein bisschen zu klein war sondern viel zu klein. Aber der Schnitt hat doch sonst so einen guten Ruf. Hat sonst noch jemand die Erfahrung gemacht, dass bei der Größenwahl nicht nach der Masstabelle gegangen werden kann? Soll ich den nochmal 2 Nummern größer nähen, um ihn auch mit weniger dehnbaren Stoffen (z.B. 10%) nutzen zu können? 20% Dehnung empfinde ich als ganz schön viel für einen Jeansstoff. Das sind 4% Elasthan, häufig hat der doch eher 2%. Aber selbst bei 20% Dehnung würde ich nicht in die nach Maßtabelle korrekte Größe passen; da würde dann vielleicht eine Nummer Größer reichen; aber dann pass ich noch nicht ins Nessel-Modell und kann den Schnitt nicht richtig anpassen. Einen Tipp bitte!
Minga Geschrieben 2. Oktober 2014 Melden Geschrieben 2. Oktober 2014 Man braucht vom Originalstoff so viel, dass man 2 bis 3 Jeans schneidern kann. Es hilft nämlich nur, sofort das Original zu nähen und dann anzupassen bzw. eventuell eine andere Größe zu nähen. Ich arbeite die erste Version ohne Taschen und mit 3cm NZ an den Seiten- und Innenbeinnähten. Dann nähe ich mit größter Sticheinstellung - auch den RV. Jetzt kann man anprobieren und abstecken. Wenn ich merke, dass die Hose etwas werden könnte, werden die Taschen und der RV richtig gemacht und dann wie üblich weitergenäht. Dieses Vorgehen ist auch bei selbstkonstruierten Jeans nötig, denn auch da hilft ein Nesselmodell nicht. LG Inge
stofftante Geschrieben 2. Oktober 2014 Melden Geschrieben 2. Oktober 2014 wie wäre es mit Schnitt ausmessen? Stoff um z.B. Hüfte drapieren, abstecken. Dann mit Gefühl justieren je nach gewünschter Enge und ausmessen wieviel benötigt wird. Dann mit Schnittmaß vergleichen. Beste Methode ist die von Minga. Man weiß nie, wie der Stoff reagiert. Der Elasthananteil hat n.m.E. keine Aussagekraft. Die Rücksprungeigenschaft ist wichtig. lg heidi
Rumpelstilz Geschrieben 2. Oktober 2014 Melden Geschrieben 2. Oktober 2014 Du meinst Jalie 2908? Hier ist die Masstabelle. Es ist völlig klar, dass du für diese Hose kein Probemodell aus unstretchigem Nesselstoff machen kannst. Die darf nicht passen. Bringst du ein Nesselmodell nur bis Mitte Oberschenkel, dann hat es wohl etwa die richtige Grösse für Stretchstoff. Das ist auch das einzige, was du von einem Nesselmodell ableiten kannst. Dh. es ist zu genau gar nichts nütze. Hat deine Nähkursleiterin nicht gesehen, dass es sich um einen Schnitt für einen Stoff mit ordentlich Elasthan handelt? Es ist völlig falsch, dass sie dir vom Schnitt abrät - sie muss dir entweder zum richtigen Stoff für diesen Schnitt oder aber zu einem anderen Schnitt für einen Stoff ohne Stretch raten. Ein Probemodell macht nur dann Sinn, wenn du ihn aus einem Stoff mit entsprechend viel Elasthan machst. Auf der verlinkten Masstabellenseite sieht man, dass Jalie immer ein praktisches Testfeld (oberhalb Zeichnung) anbietet, wo man den Stoff testen kann. Ich habe diese Jeans schon oft genäht in diversen Grössen. Wenn man sich sorgfältig an die Masstabelle hält, dann stimmt die Grösse (natürlich kann es, wie bei jedem Schnitt, Passformprobleme geben). Die Passform ist recht knackig, aber meine Erfahrung ist, dass dies ein Jeansschnitt ist, der recht vielen Trägerinnen gut passt. Muss für den Einzelfall natürlich nichts bedeuten.
3kids Geschrieben 2. Oktober 2014 Melden Geschrieben 2. Oktober 2014 Ist das die Jalie 2908? Da hatte ich auch ein Problem: Welche Größe nehm ich nun - Jeans Jalie 2908 - Hobbyschneiderin 24 - Forum Mittlerweile habe ich einige nach meiner Version der Jalie 2908 genäht - eine mit Riesenschlag, die zu eng ist, eine die insgesamt zu weuit war und gervet hat, die habe ich im Frühjahr emger genäht und eine aus mit Stretchstoff, die mag ich am liebsten, Als nächstes will ich eine aus Strechstoff nähen und überlege noch, ob und wie ich den Schnitt dafür schmaler machen kann - oder ich lass sie und lebe damit, dass sie beim Tragen etwas weiter wird. Wenn du in der erweiterten Suche nach meinem Mick und 2908 suchst, findest Du mehrere Idee dazu. LG Rita
Himbeerkuchen Geschrieben 3. Oktober 2014 Autor Melden Geschrieben 3. Oktober 2014 Danke für eure Hilfe! Ja, es geht um Jalie 2908. Habt ihr einen Tipp für mich, was man machen kann, wenn der Stoff nicht elastisch genug ist? Reicht es dann entsprechend eine Nr. größer zu wählen oder macht es keinen Sinn, das Schnittmuster dann zu verwenden? Mein Stoff ist zwar elastisch, aber nicht bielastisch. In der aktuellen Ottobre ist auch eine Jeans drin, die erfordert nur 10% Elastizität und es steht nicht drin, dass der Stoff bielastisch sein soll. Vielleicht probier ich die mit meinem schon vorhandenen Jeansstoff erstmal aus. Ich werde es aber so machen wie vorgeschlagen und mit großer Nahtzugabe direkt aus dem Jeansstoff zuschneiden. Empfiehlt es sich dann eigentlich die gehefteten Nähte zu bügeln um den Sitz zu beurteilen?
Minga Geschrieben 3. Oktober 2014 Melden Geschrieben 3. Oktober 2014 Nein, nicht bügeln, aber wirklich mit Maschine nähen (größter Stich). Wenn im Schnittmuster bielastischer Stoff vorgegeben ist und der eigene Stoff nur querelastisch ist, kann man es versuchen. Man muss aber dann auch in der Taillenhöhe eine gute Zugabe machen - abschneiden geht immer. LG Inge
Himbeerkuchen Geschrieben 3. Oktober 2014 Autor Melden Geschrieben 3. Oktober 2014 Ich arbeite die erste Version ohne Taschen und mit 3cm NZ an den Seiten- und Innenbeinnähten. Wie viel Nahtzugabe nimmst du denn an allen anderen Stellen? Korrigierst du denn dann auch nur an den Seiten- und Innenbeinnähten? Oder nähst du ggf. auch Schrittkurve und Sattel mit größerer Nahtzugabe, wenn die Hose nicht gut passt? Könnt ich zunächst den RV auch weglassen und den Schlitz vorn nur zuheften? Ich hab versucht den Ottobre-Schnitt auszumessen, aber das hilft mir nicht viel. So bin ich jetzt doch wieder nach Maßtabelle gegangen. Änderungen muss ich bestimmt an den Oberschenkeln machen, die sind möglicherweise etwas kräftiger als von Ottobre geplant.
Minga Geschrieben 3. Oktober 2014 Melden Geschrieben 3. Oktober 2014 In der rückw. Mittelnaht (und am Sattel) gebe ich auch entsprechend zu. Allerdings darf man in der Rundung nur gut 1cm zugeben und muss dann verbreitern. Da zeichne ich die Nahtlinie sorgfältig an. Bei mir weiß ich, dass ich fast immer die rückw. Naht steiler stellen muss. Ich nähe wirklich erstmal auf der vorgesehenen Nahtlinie und den RV in der vord. Mitte nähe ich zuerst gar nicht verdeckt ein. Bei selbstkonstruierten Hosen schneide ich den Sattel oben an, 3cm NZ an der Bundlinie, Abnäher. Ich habe einen fertigen Bund, den ich zur Anprobe anstecke. Wenn alles sitzt, zeichne ich an, wo die Tascheneingriffe verlaufen sollen und wo der Sattel sitzen soll. Den konstruiere ich dann nach dem Abschnitt mit den gesteppten Abnähern. LG Inge
Himbeerkuchen Geschrieben 3. Oktober 2014 Autor Melden Geschrieben 3. Oktober 2014 Danke dir! Ich bin gespannt wie es wird. Ich hab mir jetzt erstmal die Ottobre-Hose herauskopiert und werde das nach deiner Methode probieren. Nach Maßtabelle müsste es passen, sofern mein Stoff wirklich die 10% Dehnung erfüllt und da bin ich mir nicht ganz sicher, obwohl ich ihn als recht dehnbar empfinde. Aber mit den 3cm Nahtzugabe krieg ich das hoffentlich auch dann angepasst, wenn er etwas weniger dehnbar ist.
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