tapferesschneiderchen Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 Hallo zusammen, meine letzten Nähexperimente habe ich mit dünnen und extrem dünnen Ripstop Nylons und Fallschirmseide durchgeführt und bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden; egal welche Einstellungen des Nähfußes bzw. der Fadenspannung, die Nähte werden immer wellig und die Stoffe verschieben sich während des Nähens. Gibt es eine Kaufempfehlung für ältere Modelle mit Obertransport? Möglichst preiswert natürlich. Ich denke mir, dass da der Hase im Pfeffer liegt...
Gast Naehman Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 (bearbeitet) Da habe ich auch den Markt für beobachtet. Die ältesten Pfaff mit IDT werden nicht unter 200 Euro versteigert bzw. angeboten. Ausgeschlachtete gibt's schon mal für 75-125 Euro zu kaufen mit den immer gleichen Argumenten: "Leider ist das Fußpedal im Nachlaß meines Opas nicht mehr auffindbar, die Maschine wird daher vorsichtshalber als ungetestet verkauft" o.ä., natürlich von Leuten, die jeden Monat Nähmaschinen anbieten. Ganz ehrlich? Wenn ich nicht schon um 15 Maschinen hier stehen hätte, würde ich auf eine Gritzner oder vielleicht "New Life" mit DFT sparen. Die gibt's neu zwar nicht mehr unter 300 Euro neu zu kaufen wie vor zwei Jahren (und gebraucht scheint sich selten jemand davon trennen zu wollen...?), sondern je nach Modell eher auf 500 zu, aber im Vergleich zu den als "Industrienähmaschinen für Leder usw." in gebrochenem Deutsch angebotenen Uralt-Pfaff mit IDT für 270 - 390 Euro finde ich die noch preiswerter. Wie gestern gepostet, ich hab's mit einem "Walking Foot" aus dem Zubehör probiert und bei mir (keine dünnen Stoffe, sondern stark ungleiche bei Reparaturen) geht's damit besser. Was nicht heisst, dass ich nicht immer noch für entweder eine Gewerbemaschine mit Obertransport oder doch eine IDT-Pfaff zum Selbstreparieren aufgeschlossen wäre, wenn mal irgendwo eine tief geflogen kommt Bearbeitet 24. März 2014 von Naehman
Bineffm Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 Einzige Empfehlung, die da in meinen Augen Sinn macht - mit DEINEN Materialien testnähen.... Sabine
Kerstin*** Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 meine letzten Nähexperimente habe ich mit dünnen und extrem dünnen Ripstop Nylons und Fallschirmseide durchgeführt und bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden; egal welche Einstellungen des Nähfußes bzw. der Fadenspannung, die Nähte werden immer wellig und die Stoffe verschieben sich während des Nähens. Hast du keinen verstellbaren Nähfußdruck? Bevor ich jetzt eine neue Maschine suchen würde, würde ich es mal auf die "billige" Art mit einem Obertransportfuß versuchen, sofern es einen für deine Maschine gibt
tapferesschneiderchen Geschrieben 24. März 2014 Autor Melden Geschrieben 24. März 2014 Der Druck des Fußes ist verstellbar, deshalb schrob ich ja "Einstellungen des Nähfußes ...". Es handelt sich um eine Ideal aka Brother aus den Sixties, vielleicht hilft mir erstmal ein Fuß mit Rollen weiter, ich denke die Chancen stehen ganz gut, einen passenden zu finden. Über "Obertransportfuß" und "Walking Foot" werde ich mich mal schlau machen. Neukauf kommt mangels Ebbe in der Nähmaschinenkasse eigentlich nicht in Frage, auf lange Sicht wird es aber wohl darauf hinauslaufen, fürchte ich...
Gast Naehman Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 Ich hatte für glitschiges Zeug (Kunstleder) einen Rollenfuß, etwas Durchsichtiges mit einer diamantförmig angeritzten Rolle und noch zwei Rädchen, von ca. 5mm Durchmesser. Die Naht wurde damit schlechter als mit dem normalen metallenen Zickzackfuß. Das war rausgeschmissenes Geld. Der sog. Obertransportfuß (walking foot) ist für ca. 20 Euro für eine kleine Handvoll gestanztes Blech und Kunststoffteile zwar hierzulande überteuert, aber eben für mich wirksam. Er presst den metallenen Nähfuß fest nach unten, wenn der Transporteur in der Maschine verschwindet und die Nadel runterkommt, und hebt den Nähfuß an, wenn der Transporteur hochkommt, um den Stoff weiterzuziehen, um dann mit Plastikzähnen die Stofflagen auf die unteren Transporteurzähne fest runterzudrücken. Die Plastikzähne werden dabei ohne Reibung vom Stoff mitgezogen und drücken ihn nur runter. Bei allen anderen Nachrüstfüßen entsteht immer die gleiche Reibung der oberen Stofflage entgegen dem Transport, ob der Stoff nun gerade für die Nadel festgehalten (okay) oder transportiert werden (nicht okay) soll, z.B. bei einem Teflonfuß eine nur verminderte Reibung und bei meinem Rollenfuß die Walkarbeit wegen der doch winzigen Rolle(n). Dann habe ich noch Füße mit großen Rollen gesehen, an einer riesigen Industriemaschine einen mit einer Rolle ungefähr wie für einen Teewagen, und eine putzige Konstruktion, beim Versteigerungshaus zu finden mit den Suchbegriffen "Fuß mit Ringen teflon". Die probier' ich aber nicht auch noch aus.
tapferesschneiderchen Geschrieben 24. März 2014 Autor Melden Geschrieben 24. März 2014 Das klingt nach einem vertretbaren Kompromiss. Am schlimmsten sahen die Nähte bei PU-beschichtetem Nylon aus, da das Material extrem rutschig und glatt und außerdem hauchdünn ist. Jersey ist ebenfalls eine Katastrophe.... so toll die Maschine bei Baumwolle und anderen Sachen auch läuft, bei speziellen Stoffen versagt sie auf der ganzen Linie. Auf meiner Arbeitsstelle gibt es eine Gritzner, die wie eine Pfaff aussieht, erst vor ein paar Monaten neu angeschafft. Die hat Obertransport (der wie der IDT von Pfaff aussieht) - ist so ein Ding zu empfehlen? Hinten steht "Made In The People`s Republic Of China" drauf...
Gast Naehman Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 (bearbeitet) Auf meiner Arbeitsstelle gibt es eine Gritzner, die wie eine Pfaff aussieht, erst vor ein paar Monaten neu angeschafft. Die hat Obertransport (der wie der IDT von Pfaff aussieht) - ist so ein Ding zu empfehlen? Hinten steht "Made In The People`s Republic Of China" drauf... So ein Ding wird dauernd hoch empfohlen. Auf die Nachbauten der Pfaff-IDT wird eben ein Etikett "Gritzner" gepappt, oder die Schlitzohren unter den Händlern benennen das Fabrikat "Newlife" (noch ein Nachbau auf den alten Produktionsmaschinen, m.W. aus dem Iran) in "Newlife-Gritzner" um, wie ich heute erst im Auktionshaus gesehen habe. Beschwere Dich ein paar Monate lang in unregelmäßigen Abständen über die Maschine und biete dann an, sie gegen kleines Benzingeld zu entsorgen . Und falls ich nicht all die Jahrzehnte übersehen haben sollte, daß 1200 Millionen Chinesen mangels haltbarer Nähte mit blanken Hinterteilen marschieren würden, wüsste ich nicht, was von vorneherein an Produkten aus China abzulehnen sei. Das Wort "Chinaschrott" ist für mich ein nützliches Kennzeichen für Leute, die halt etwas schwach im Denken sind. Vielleicht sind sie dafür in anderen Disziplinen besser oder haben eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Schnupfen, wasweissich. China steckt, zumindest als Halbzeug oder Zulieferteil, in praktisch aller Markenware mit Weltgeltung drin, wie Zeiss Mikroskope, Schweizer mechanische Uhrwerke (ausser Patek Philipe) usw. Bearbeitet 24. März 2014 von Naehman
tapferesschneiderchen Geschrieben 24. März 2014 Autor Melden Geschrieben 24. März 2014 (bearbeitet) Rechte haste, ich habe zeitweise selbst eine Menge Zeugs aus China importiert und auch so viel mit Dingen zu tun, die dort gebaut werden. Nach meinen Recherchen (und deinen Aussagen) ist es wohl so, wie ich vermutet hatte, von Gritzner ist wie bei ach so vielen ehemals namhaften Firmen nur noch eben dieser Name übrig, drin ist wohl Pfaff der vor-vorherigen Generation. Allerdings sind die Maschinen garnicht mal so billig ... mal sehen, bei nächster Gelegenheit wird sie genauer getestet und inspiziert, der erste Versuch vor ein paar Wochen ging in die Hose, alles war vollkommen verstellt und ich gab entnervt auf. Entsorgen wird man sie mich übrigens nicht lassen, das hat schon bei der uralten Pfaff (ohne IDT) nicht funktioniert, obwohl die kein Mensch mehr nutzt, von mir abgesehen. Die hätte ich sofort genommen und sogar noch ordentlich was draufgelegt. Das Ding näht nämlich wie der Leibhaftige. edit: Wer hat eigentlich den Obertransport erfunden, bzw. welcher Hersteller hatte die erste IDT-Maschine am Start? Bearbeitet 24. März 2014 von tapferesschneiderchen
Gast Naehman Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 Bei den Pfaff IDT liegt das fast einmalige Phänomen vor, dass alle, die es kennen, keine anderen Maschinen mehr wollen. Und die Nachbauten, vollmechanische Maschinen unter dem Label Gritzner, hat noch keiner als schlecht bezeichnet. Das Forummitglied Josef, Erz-Pfaffianer, empfiehlt sie. Es gibt eine winzige Schwachstelle bei den Neo-Gritzner, die fehlerhaften (0.3mm zu dünnen) Doppelnadeln von Schmetz sollen sich nicht einspannen lassen. Bestell' Dir einen Pseudo-Obertransport bei einem Anbieter, der "kostenlosen Versand" anbietet, und probier' einen aus, da werden Dir wahrscheinlich nicht die Versandkosten abgezogen, wenn Du vom Widerruf Gebrauch machst. *Idee* Oder schick' mir Stoffproben von dem Zeugs, was Du nähen willst, und ich jage das durch eine meiner Maschinen, moderne Singer Serenade 10 oder 230er Pfaff, bei montiertem Pseudo-Obertransport. Und den von mir erwähnten bzw. niedergemachten Rollenfuß könnte ich daran auch nochmal testen. Das Experiment gibt Erleuchtung für alle (hey, vielleicht macht noch ein/e Besitzer/in einer IDT-Maschine mit). Du bist, glaube ich, zu neu, um Mitteilungen an Mitglieder senden zu dürfen, also kurzen Hinweis hier im Thread und ich schicke Dir die Adresse von mir.
josef Geschrieben 24. März 2014 Melden Geschrieben 24. März 2014 ***** edit: Wer hat eigentlich den Obertransport erfunden, bzw. welcher Hersteller hatte die erste IDT-Maschine am Start? Pfaff Modell 1222 seit 1968 erste haushaltmaschine mit integriertem obertransport (Synchron-Transport) verschiedene patente letzte Version IDT (integrierter dualer Transport bei industrie-Maschinen gibt es den zweifach-Transport (ober- und unter-Transport) nadeltransport dreifachtransport schon länger
tapferesschneiderchen Geschrieben 24. März 2014 Autor Melden Geschrieben 24. März 2014 Danke euch! @Naehmann Danke für das Angebot, ich lasse es mir durch den Kopf gehen und gebe Bescheid.
stoffmadame Geschrieben 25. März 2014 Melden Geschrieben 25. März 2014 Hallo Tapferesschneiderchen, ich finde, bei so einer Stoffkombi gibt es diverse Probleme, die sich häufen können. Einmal die Transportsache und das gegeneinander Verschieben, dann das Wellige und noch wie die Naht sowieso aussieht. Punkt 2 und 3 kann man mit anderen Methoden angehen, darum meine evt. nervige frage: Was für Nadeln (Art und Stärke) und was für Garn (Material und Stärke) hast du für die Stoffe benutzt? Ach und welche Stichlänge hast du gehabt?
tapferesschneiderchen Geschrieben 27. März 2014 Autor Melden Geschrieben 27. März 2014 Hallo stoffmadame, Garn war meist ein Standardpolyesterfaden (Gütermann), eher dünn. Nadeln 70 oder 80 und Stichlänge variabel, aber mehr auf der kurzen Seite. Das Problem tritt übrigens auch bei Jersey und Fleece auf, Fleece habe ich in x-tausend verschiedenen Einstellungen auf insgesamt 3 unterschiedlichen Maschinen (Ideal Vollzickzack Deluxe, Pfaff 130 und Pfaff 10xx) probiert und es nie geschafft, zwei Schichten Stoff zusammenzunähen ohne dass sich die obere Lage verschiebt. Wahrscheinlich spare ich noch ein Weilchen und leiste mir eines schönen Tages eine Pfaff Ambition oder sowas....
Allgäu-Basteloma Geschrieben 27. März 2014 Melden Geschrieben 27. März 2014 Meine -schon betagte- Pfaff 1471 hat einen Obertransport, der bei Bedarf zugeschaltet werden kann. Gruß Annemarie
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