deo Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Hallo, nachdem ich mir so diverse Tipps zusammengesucht hatte, traue ich mich nun heute an mein sage und schreibe erstes zu kürzendes Shirt...:D:D Wär ja alles nicht so schlimm, wenn es nicht einem Freund gehören würde, der naja, kritisch ist. Da ich ohnehin mitfotografiert hatte, könnt Ihr "Jerseyneulinge" was davon abhaben... Wir hatten das vor so... 10 Monaten mit einem Heftfädchen abgesteckt, es sollte also 2,8cm kürzer sein und zu meiner großen Freude entspricht das gerade der Saumlänge. Den Saum habe ich sehr sauber abgeschnitten und hatte damit zunächst Probiergut. Ein Herrenpoloshirt, Pique, Baumwolle. Jerseynadel, Nähfußdruck reduziert (bei mir 2). Auf dem abgeschnittenen Saum konnte ich prima meine Übungen machen: Geradstich in einer Länge, die den Stoff nicht auseinandertreibt und Wellen produziert, aber dennoch auch elastisch ist. (Bei mir 3) Dann die Nadelpostion gesucht, mit der ich genau die Stelle treffen würde, an die die Covernaht hin soll. Nun den neuen Saum mit Hilfe eines kleinen Handmaßes, wenigen geeigneten Stecknadeln und Soluwebstückchen vorsichtig feucht gebügelt (angedrückt), etwaige Wellen eingebügelt, ich möchte dem jungen Mann kein Röckchen fabrizieren. Den Saum auskühlen und trocknen lassen, derweil die Covermaschine eingerichtet und wieder auf dem Saumabfallstück diejenige Einstellung gesucht, die das beste Ergebnis gezeigt hatte. Ich musste die Fadenspannung leicht justieren. Nun habe ich auf der Nähmaschine von rechts eine Markiernaht knapp neben dem Saumende genäht, die ich zur Orientierung für die Covermaschine nutzen will, die mir zur gleichen Zeit den Saum auch gleich sicher mit anheftet. Den Tipp habe ich mir von Ulla abgeschaut, sie benutzt allerdings eine Heftnaht. Ullas Interpretation zum elna-Top (Linksammlung Jerseyverarbeitung! JERSEY --- Zusammenstellung der Themen aus dem Forum) Forts. folgt
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Da diese Saummarkiernaht gelungen schien (nur an zwei kleinen Stellen musste ich mit Soluweb nacharbeiten), habe ich tiiiiief Luft geholt, die Covermaschine mit den Nähmaschinenspulen bestückt und die beschriebene Markiernaht genau auf die mittlerere Nähfußnase des Coverfußes zu laufen lassen. Das Ende der Covernaht habe ich so vorgenommen, wie Darot und Ulla das beschrieben haben. covernaht beenden - mein 2. Nähvideo - Hobbyschneiderin + Forum Ganz leicht und sehr sauber! Im Ergebnis sieht das wie eine 4-Faden-Covernaht (mit 3 Nadeln) aus und ich lasse das in meinem Fall so. Ich habe getestet: den Saum kann ich auf etwa +10cm dehnen, das genügt mir völlig. Einhalten ist bei diesem Shirt eher erwünscht. Normalerweise hätte meine Markiernaht aus einem Heftfaden bestehen sollen, gern wasserlöslich, aber so habe ich mir zusätzliche Trennarbeit gespart. Die Saumschnittkante war bis auf eine Ministelle sauber von den Coverfäden eingeschlossen, verzogen hat sich auch nichts. So, das Shirt geht retour zu seinem Besitzer und weitere Reparaturaufträge nehme ich - nicht - an...:D:D Von links sieht man kleine Fehlstiche, vielleicht habe ich da mit erhobenen Nadeln gerade Luft geholt... Im nächsten Post kommt noch die Demonstration der Dehnung.
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 (bearbeitet) Ungedehnt misst der Saum 55cm Länge, gedehnt kann ich das 60cm- Lineal in den Saum einschieben. Ich bin ein Jersey- aber sonst kein Neuling, deshalb kann man diese Verarbeitungsweise gern auch kritisch sehen und nicht 1:1 übernehmen. Vor allem das Verziehen und die später notwendige Dehnbarkeit wollen gut beachtet sein. Viel Vergnügen denjenigen, die es noch vor sich haben... p.s. falls Fragen kommen: ja mit der Zwillingsnadel geht das selbstverständlich, es gibt einige Threads in diesem Forum dazu. , Deo p.s. wie geschrieben: das ist Soluweb, mit der ersten Wäsche ist es weg. Bitte nicht mit Saumfix etc. verwechseln, dies würde den Saum versteifen... Bearbeitet 22. Februar 2012 von deo
Stoffkörbchen Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Du bist ja ein Schatz Dagmar! Ganz lieben Dank für die Einblicke in Deine Nähwelt! Es passt gerade ganz toll für mich, wo die Cover doch gestern hier ankam Ich probiere es am Wochenende auch mal... allerdings mit altem T-Shirt, damit ich nach x-Probeläufen nicht doch noch bauchfrei tragen muss!
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 na, wenn es hilft, (Gratulation!!!) ich hab jetzt die Hemmung vor Cover/Ovi - Jersey verloren, endlich! Dachte schon, es hagelt Kritik ob des 10 Monate knittrig in eine Tüte eingeschlossenen Shirts, ich habe lange überlegt, ob ich vorher bügle, habe es aber gelassen, weil ich keinesfalls den Saum dehnen wollte. Dafür jetzt für die Übergabe...
Ulla Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Liebe Deo, du hast das Thema hier jetzt einmal super demonstriert und zusammengefasst! so konnte auch nichts schief gehen, denn du hast wirklich mit Netz (Soluvlies)und Sicherungsseil(Heftnaht) gearbeitet. Wenn du ein wenig geübter bist kannst du schon mal auf den einen oder anderen Vorbereitungsschritt verzichten. Fehlstiche muss man unbedingt sichern, sonst ribbelt von dort aus die ganze Naht auf. Entweder gibst du ein Töpfchen Fray-Check drauf (das verklebt die Stelle unsichtbar) oder du fängst die Nahtschlingen unten mit einem Extrafädchen auf und vernähst das händisch. Besser ist es natürlich ohne Fehlstich. Ich trenne die Naht dann einfach nochmal auf. Das geht meist sehr leicht wenn man vom Nahtende her den Greiferfaden aufribbelt. Dann mit frischem Mut neu nähen
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Oh Gott... bei diesem Herrn... hab ich dann doch eher eine Hemmung... Ich sichere sie in diesem Fall lieber nachträglich... unsichtbar... kunststopferisch...! Aber danke! Nun frag ich mich, wie kommt es zu solchen Fehlstichen? Neue SUK-Nadeln, frisch geölt, nicht gezerrt... auf den Nähproben natürlich nicht... , Deo
Ulla Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Ich denke es lag daran, dass du die Unterfadenspulen genommen hast. Da wickelt sich der Faden nicht so optimal gleichmäßig ab. Etwas besser sollte es werden wenn du die großen Ablaufscheiben (sind beim Zubehör) oben auf die Spulen legst. Dann wird der Faden eher seitlich abgezogen und die Spule dreht sich besser. Optimal sind Overlock- oder Minikingkonen, die sind so gewickelt dass sich der Faden leicht und ohne ruckeln nach oben abziehen lässt.
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Ha, das ist es also nicht gewesen, denn die Scheiben hatte ich drüber gesteckt... aber vielleicht hätte ich auch etwas glattes unter die Spulen stecken sollen... Ob die sich da nämlich gut gedreht haben... Ok, vielen Dank, dann weiß ich, worauf ich achten muss. , Deo
Stoffkörbchen Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Danke Ulla, hab ich auch notiert. Aber sagt mal, wofür das Soluvlies? Kann man das nicht stecken? Bzw. habe ich meine Cover direkt mit der Saumschine bekommen. Ich bin ja grundsätzlich faul und würde eigentlich sogar den Heftfaden weglassen.... bin ich nun total auf dem Holzweg? Bitte nicht lachen! Ich habe sie erst jetzt bekommen und lediglich ein paar Stoffreste drunter gelegt.
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 (bearbeitet) Soluvlies war ein Missverständnis: ich habe Soluweb genommen und auch geschrieben. Soluweb ist mehr ein Gespinst, erinnert eben an Saumfix, wäscht sich aber raus. Das schöne daran: mit nur wenig Feuchtigkeit wird es klebrig. (Soluvlies würde hart und schrumpfen bei feuchtem Bügeln) Ich habe also die Saumlagen temporär "zusammengeschweißt", war etwas brettartig dadurch. Der Heftfaden hat mir die äußerste Saumkante fixiert, ich habe ihn aber hauptsächlich als Führung für die Covernaht benötigt und das ging prima! Den Tipp von Ulla hatte ich längst im Hinterkopf gespeichert. Da braucht es keine Saumführungsgegenstände an der Cover... Es wird einfach genauer. Der Heftfaden hilft ja außerdem gegen das Ausleiern gerade bei Jersey, das Soluweb dann allerdings auch... Bei Wiederholung und weniger heiklem Kleidungsstück würde ich mir überlegen: bügeln/ heften stecken...?? Oder eben wie oben. Die Führungslinie würde ich zu gern behalten wollen... Auf das Soluweb bei glatt liegendem Stoff ggf. verzichten. Wenn es ein Unterhemdchen wäre, würde ich es umlegen und mit den Fingern "anreichen", da würde ich vermutlich gar nichts weiter vorbereiten. Aber das Ergebnis hat mich jetzt schon überzeugt, da arbeite ich lieber etwas vor als 2x. p.s. ein Heftfaden kann ja auch sehr gut als Einhaltefaden dienen, so lässt sich das breitgebügelte Stück leichter wieder auf Normallänge bringen. Bearbeitet 22. Februar 2012 von deo
Stoffkörbchen Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Danke schön für Deine Erklärungen. Das bringt mich wieder ein ganzes Stück weiter.
sticknicki Geschrieben 22. Februar 2012 Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Hallo Deo, in meine Covermaschine kommen nur EL-Nadeln, keine SUK. Vielleicht lag es daran? Fadenspannung, Garn aber auch der Stoff können ebenso Gründe fürs Stichauslassen sein. Habe ich selbst erst bei einem schwarzem Shirt gehabt. Wirklich frustrierend. Liebe Grüße Nicole
deo Geschrieben 22. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2012 Nicole, das war schon richtig so, ich hatte die Nadelbezeichnungen zu salopp abgekürzt. Elx sind die für meine Ovi/Cover und mit dem Zusatz ELxSUK wurden sie mir speziell für Jersey verkauft. Was mir noch an der Nähmaschine aufgefallen und auch beim Schneiden aufgefallen war: der Stoff war für Jersey recht hart. Beim Näma-Nähen hörte man die Jersey-Nadel manchmal "knacken". Ich habe die 2,5 Löcher aber mit je einem Faden gesichert, der Rest sieht sehr gut aus. Die Fadenspannung hatte ich so justiert, dass die Naht innen wie außen ganz glatt und gleichmäßig war. Ach ich bin trotzdem froh, dieses Ufo endlich gelandet zu haben... der Empfänger freut sich wiederum, er hatte es schon abgeschrieben und vergessen , Deo
sticknicki Geschrieben 23. Februar 2012 Melden Geschrieben 23. Februar 2012 Hallo Deo, mir wurden mal unbedingt die SUK für meine Overlock empfohlen. Als ich sie dann mal benutzt habe, ging es beim Nähen mit Stoff gut, aber wenn die Naht dann fertig und nur noch die Fadenkette da war, wurde der linke Nadelfaden nicht mehr mit verschlungen. Was meinst du, wie lange es gedauert hat, bis ich den Fehler gefunden hatte? Nichts für ungut, wollte nur Möglichkeiten aufzeigen. Liebe Grüße Nicole
deo Geschrieben 24. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 24. Februar 2012 Danke Dir, so habe ich das auch verstanden! Deo
Sissy Geschrieben 24. Februar 2012 Melden Geschrieben 24. Februar 2012 Etwas verstehe ich nicht, wozu braucht man einen Heftstich und Soluweb gegen das Ausleiern, dafür hat man doch den Differenzialtransport?
deo Geschrieben 24. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 24. Februar 2012 Hallo Sissy, das hatte ich auf meinem Saumstreifen vorher probiert: viel zu grob bzw. unsicher für mich gewesen. Bei dem rel. steifen Stoff hätte sich schon ein minimales Ausleiern der Saumkante optisch ganz schlecht ausgewirkt, er trägt das Shirt drüber. Andererseits war die Nahtlinie in erster Linie Führungslinie. Auf Soluweb hätte ich sicher verzichten können, wollte aber nicht... LG, Deo
Stoffkörbchen Geschrieben 25. Februar 2012 Melden Geschrieben 25. Februar 2012 Ich finde es gut, dass es solche Hilfen gibt! Wenn man das Material oder die Maschine noch nicht gut kennt ist das eine absolute Motivation sich überhaupt daran zu wagen! Ich habe heute auch mein erstes Jersey Shirt gecovert. Mit Hilfe der Saumschiene.... aber ich habt trotzdem vorher leicht gebügelt, weil es mir sicherer war für den ersten Versuch.
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