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Warum haltet Ihr Euch nicht an den Schnitt ?


Isebill

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da muss ich Isebill Recht geben.

Sogar Millimeter entscheiden über das Gesamtbild.

Kleidung darf nicht "kippen", also weder brust- noch bauchlastig sein (von meiner Figur mal abgesehen :mad:).

Das findet man aber auch nicht in der Konfektion. Da ist es wurscht, wo die Taschen sitzen. Mehr links, oben oder Richtung Saum, wurscht.

Das sieht auch nicht aus. Aaaaaaaaaber bei DesignerMode, da ist das wieder stimmig. Nur fällt es den wenigsten auf!

Da ist das kurze Westchen aber zielgenau zwischen Taille und Büschen gesäumt. 1cm länger und es ist der Beginn der Kittelschürze von Tante Emmi.

Das meinst Du, Isebill?

@banni, genau wie Du schreibst, wenn ich das Wort Stil höre, bekomme ich auch aufgestellte Nackenhaare.

 

Verbindlich gültig für alle gibt es keinen "Stil". Und wer will das vorschreiben?

Schleichend ändert sich das, was gefällt. Heute in, morgen mega out, um in dieser Sprache einmal zu bleiben, wer es oft genug sieht, findet es stilvoll.

Früher eine eingedeckte Tafel ohne Damasttuch und Damastservietten?

Unmöglich und stillos. Heute reicht der blankpolierte Tisch mit geknüllter Alufolie an weißem Geschirr und eingelegter Rose. Finde ich auch toll, aber so ändert sich Stil eben blitzschnell.

Nur, die Proportionen sollten gewahrt bleiben.

 

Ich habe ja gestern beim Nähen immer zum TV-Gerät geschielt, um zu gucken, was unsere ehemaligen Spitzbuam und Wegelagerer (also deren Nachkommen) so anziehen. Da kam mir auch stellenweise das Grauen, und die sollen ja Stil haben, so wird gemunkelt.

Ein einziges Kleid war dabei, das hätte ich gerne (ungeändert) gehabt, aber diese Person wurde nicht genannt. Zu unbekannt?

Sonst konnte ich ausser Darstellung des Reichtums nicht viel an Stil finden.

Wohlgemerkt ich, andere sicher.

C'est la vie.

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Mir sind beim Lesen dieses Threads verschiedene Dinge eingefallen:

 

- Ja, auch ich finde, sehr oft sind Schnittänderungen, die man in der Galerie sieht, Verschlimmbesserungen. Auch Mustermix ist eine Kunst, die m.E. nur wenige beherrschen.

 

- Auch ich ändere Schnitte, betrachte dies als Lernprozess: Ich nähe etwas, sehe, dass es nicht wie erwartet aussieht, ändere etwas, wenn ich Glück habe, passt es danach, möglicherweise muss ich weiter ändern oder ich habe es sogar ganz ruiniert. Aber nach und nach bekomme ich so einen Blick dafür, was geht und was besonders gut geht -und was furchtbar wirkt.

 

- Wer schon mal mit (echten) historischen Schnitten gearbeitet hat, weiss, dass diese tatsächlich nur "eine freundliche Empfehlung des Herstellers" sind. Oft ist es nur ein Schnittschema, aber auch bei kompletten Schnitten ist meist nur das "Gerüst" vorgegeben, jegliche Verzierungen "darf" man selber kreieren.

Ein Schlüsselerlebnis waren für mich die Mittelaltersachen, die auf der Basis "Schnittbahn mit Loch für Kopf" aufbauen. Dass man auf dieser Basis ein gut sitzendes Kleid mit eng anliegendem Oberteil gestalten kann, ist für mich nach wie vor begeisternd!

 

- Manchmal habe ich genau im Kopf, was ich nähen möchte, finde dann aber natürlich keinen passenden Schnitt. Dann versuche ich, bewährte Grundschnitte dahingehend zu modifizieren.

 

- Ich geniesse es auch, mal genau nach einem Schnitt zu arbeiten. Es ist dann schön zu sehen, wie alles aufgeht.

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Hallo,

Eigentlich nähe ich auch nach Schnittmuster. Aber oft kommt mir beim nähen oder schon vorher bei der überlegung was ich machen möchte irgentetwas in den Kopf was ich ändern könnte. Manchmal ist es auch nur eine Kleinigkeit. Andere Taschenform, Passe mit Perlen besticken, Bänder aufnähen usw. Und dann sind da noch die Fälle die ich ändere muß weil ich mich verschnitten habe. zB bei einen mehrteiligen Rock ein Teil verschnitten, also schaue ich in meinem Stoffvorrat nach ob ich etwas passendes finde was ich einsetzen könnte. Natürlich soll es Harmonisch aussehen. Für eine Jacke die mir gut gefällt, der Stoff aber etwas knapp ist, wird auch schon mal die Knopfleiste weggelassen und ein Reißverschluß eingenäht.

Oft geht es eben nicht so wie vorgegeben, Dann sage ich mir, dann halt anders. Beim stricken halte ich mich nie an die Anleitung.

Christina

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Hallo ich bin eben erst über diesen sehr interessanten (weil kontrovers diskutierten) Thread gestolpert.

Ich gehöre zu denjenigen, die als "Wenignäher" einem Schnitt ziemlich genau folgen, allerdings nicht aus den selben Gründen wie Isebill.

Anpassen ist bei mir vor allem in der Körperlänge nötig, weil mir ein paar cm fehlen, sowohl zur Normalgröße als auch zur Kurzgröße, ich bin da zwischendrin.

 

hier habe ich eben zum Thema "Stil" reingelesen;).

 

Ich kenne einige Frauen, die haben wirklich einen ganz "persönlichen und unverwechselbaren Stil" der zum Teil aus gekaufter Kleidung und auch selbst

"designter/genähter" Kleidung besteht, die ich bewundere.

Manches was sie tragen fällt eigentlich unter "Stilbruch" und ist gerade deswegen so interessant.

 

Ich bin gespannt auf eure Beispiele sowohl mit als auch ohne Schnittänderungen......:)

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Ich denke, dass es schon ganz unterschiedliche Herangehensweisen gibt.

 

Wenn ich das richtig verstehe, dann siehst Du, Isebill, ein Modell, beschließt, dass Du das haben willst, suchst oder kaufst Stoff, der dazu passt und nähst es Dir so - sollte ich irren, korrigier mich.

 

Bei mir läuft das meist anders. Alles fängt damit an, dass ich eine Idee habe. Manchmal sehe ich was im Fernseh, manchmal im Schaufenster - oder ich sehe einen Stoff und weiß sofort, was daraus werden soll. Dann designe ich das. Da ich aber kein echter Designer bin und auch nur begrenzt Schnitte zeichnen kann, nehme ich ein Modell, das dem "Traum" nahe kommt, Dann durchsuche ich meine Hefte nach Details, die dem Modell fehlen. Da ich meinen Design-Künsten aber nicht traue, nähe ich meist ein Probemodell aus Bomull. Und ganz oft ist das Thema danach durch, das echte Modell wird nie genäht!

 

Das kann daran liegen, das ich am fertigen Teil sehe, dass die Details nicht zu mir passen - oder eben das Breiten-/Längenverhältnis so verschoben wird, dass es nicht gut aussieht. Ich denke, das meint ihr mit verschlimmbessern.

(Das ist auch der Grund, warum ich recht wenig in der Galerie habe)

 

nachdenkliche Grüße

Rita

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Phu, der Ton dieser Seite (im vorletzen Beitrag verlinkt) sagt mir aber so gar nicht zu...

 

"...aber offensichtliche Flickstellen haben keinen Stil..."

"..."Oben ohne" hat keinen Stil..."

"...vermeiden Sie das "Auftragen müssen" von Stücken, die nicht mehr ganz "up to date" sind..."

 

Mir ist hier zu vieles in einem absoluten Ton geschrieben, was m.E. durchaus fragwürdig ist:

 

"Zünftig: Wählen Sie Trachtenkleidung bzw. Landhausmode. Sollte Ihnen diese Kleidung nicht zusagen bzw. haben nichts Entsprechendes im Schrank, tragen Sie Jeans mit einer weißen Bluse und rustikalen Accessoires, z.B. einem Gürtel im Westernstil."

 

Jeans und Bluse mit Westerngürtel bei einer Einladung, wo um "Tracht" gebeten wird? Finde ich daneben.

 

Das meiste sind gängige Grundregeln, von denen es sicher gut ist, dass sie mal aufgeschrieben wurden. ABER ingesamt ist es mir zu absolut, zu spiessig und zu äusserlich. Es ist normal, dass ein Handwerker mal schmutzig ist, es ist normal, das Schuhe mal abgelaufen sind, auch jemand, der sich nicht ideal kleidet, kann sehr qualifiziert sein. Ich bin auch einverstanden, dass man mit der Kleidung das vermitteln sollte, was man darstellen möchte, aber umgekehrt möchte ich nicht jedem, der nicht meiner Vorstellung entsprechend gekleidet ist, jegliche Kompetenz absprechen.

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Und ehrlich gesagt, irgendetwas in mir erschaudert, wenn ich das Wort "Stil" höre, dann wird mir irgendwie schlecht.

geht mir ähnlich.

 

 

sorry charliebrown, geht nicht gegen dich.:D;):p wir lesen uns ja schon länger und ich denke ich darf das schreiben, ohne dass du das falsch verstehst.;)

 

wenn ich den verlinkten beitrag lese, wird mit übel, kriege ich bauchschmerzen und lachanfälle und das alles gleichzeitig.:D

 

ob es wirklich leute gibt, die sowas ernsthaft lesen und für sich

übernehmen?:freak: :ohnmacht:

ich finde das absolut lächerlich.

 

na ja, meins ist das ja nicht, ich bin ja ein revoluzzer:D. erlaubt ist was gefällt! :silly:

 

 

 

gruß

benzinchen

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...

Jeans und Bluse mit Westerngürtel bei einer Einladung, wo um "Tracht" gebeten wird? Finde ich daneben. ...

 

"Tracht" und "zünftig" sind zwei Paar Stiefel :)

"zünftig": lässiges weißes Hemd/ weiße Bluse mit Jeans, rustikalem Gürtel, Stiefel ist durchaus okay. "Zünftig" ist beispielsweise auch der "kleine Bieranzug" :D Und der Monteur im ölverschmierten Blaumann wird in dieser seiner Arbeitskleidung sicher nicht zu einer eleganten Abendveranstaltung gehen. Daß er trotz offensichtlichem schrubben mit Wurzelbürste und Handwaschpaste die Finger nicht ganz sauber kriegt, würde ich ihm ohne weiteres nachsehen ;) was aber meiner Meinung nach eher mit Taktgefühl seitens der Gastgeber als mit Stilgefühl seitens des Gastes zu tun hat.

Ansonsten kann ich die verlinkte Auflistung durchaus nachvollziehen :)

Grüßchens in die Runde

Kerstin

(verlinkt sich jetzt in die Koje)

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sorry charliebrown, geht nicht gegen dich.:D;):p wir lesen uns ja schon länger und ich denke ich darf das schreiben, ohne dass du das falsch verstehst.;)

;)äh, ich habe es nicht verlinkt, weil ich das so gut und absolut richtig finde, sondern weil es ein weiteres Bausteinchen dieses Threads sein könnte:D,

man liest ja hier genau die vielen Unterschiede/Sichtweisen zum Thema Kleidung:) und ist das nicht gerade das schöne heutzutage.

Wenn ich da an meine "liebe Großmutter oder auch deren Mutter denke", die hatten doch garnicht diese Auswahl... und die Mittel, sie mussten sich in ein strenges Gerüst fügen.....:rolleyes:

wenn ich den verlinkten beitrag lese, wird mit übel, kriege ich bauchschmerzen und lachanfälle und das alles gleichzeitig.:D

 

ob es wirklich leute gibt, die sowas ernsthaft lesen und für sich

übernehmen?:freak: :ohnmacht:

 

mir kommt es in Teilen wie das "Knigge-Buch" meiner Eltern von vor 40 Jahren vor:D....

 

Mit der Einleitung zum Thema bin ich einverstanden:

Stil bedeutet, nicht wahllos jede Mode mitzumachen, sondern Mode gezielt einzusetzen, um die Persönlichkeit zu unterstreichen. Voraussetzung für einen guten Stil ist die Akzeptanz der eigenen Person. Erkennen, was zu einem paßt und was nicht, ohne sich dabei zu verstellen. Stil bedeutet auch Fingerspitzengefühl und ein bißchen Sachkenntnis von Formen und Farben der Kleidung. Das Wissen, was man zu welchen Anlässen trägt.

Bearbeitet von charliebrown
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ja, soweit bin ich auch damit halbwegs einverstanden.

 

ich hatte das andere auch nur geschrieben, damit du dich nicht persönlich betroffen fühlst, denn das hatte ich auch nicht so gemeint aber du weißt ja auch wie gerne man manchmal missverstanden wird ...und um dem vorzubeugen habe ich das lieber gleich gesagt.

verstehst de?

 

im übrigen war ich gerade eben noch mal mit dem hund draußen und habe ein bißchen über diesen thread nachgedacht und über das was die menschen in meiner umgebung so täglich anhaben. dabei ist mir aufgefallen, das ich ja größtenteils gar keinen stil nähe, sondern nur ganz einfach tragbare kleidung, so was für alle tage und nur in ausnahmefallen nähe ich mal stil für besondere gelegenheiten. der stil hängt bei mir meistens im schrank und die jeans & co.

werden getragen.:D

 

liebe grüße benzinchen

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nun ja, heute lasse ich meinen linken Ärmel uneingenäht.

Werde ich langsam die Klöcknerin von hier, weil mit meiner gebrochenen Schulter sich irgendetwas arg verschoben hat? Nun denn, haste eine Macke, kultiviere sie.

 

@Benzinchen, Stil liegt meiner Meinung nach auch in der Arbeitskleidung, der Alltagskleidung, selbst beim Einkaufen auf dem Fahrrad müsste es möglich sein, stilvoll aufzutreten.

 

Lustig fand ich im verlinkten Stiltipp von Benzinchen den Hinweis:

zum Nachmittag gehört kein Abendkleid. Genau das dachte ich mir zur Hochzeit in Schweden. Können die sich nicht noch einmal nach der Kirche für den Abend umziehen? Gerade D I E ?

Nee, da ist das Fussvolk mal wieder päpstlichern als sie es sich selbst eigentlich leisten können.

 

Zu meinem Neid muss ich gestehen, dass es allerdings Menschen gibt, die in Adler-Mode einfach schick aussehen. Da kann Adler aber nichts dafür. :cool:

Was ist das, was haben die?

 

Gute Nacht!

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@Benzinchen, Stil liegt meiner Meinung nach auch in der Arbeitskleidung, der Alltagskleidung, selbst beim Einkaufen auf dem Fahrrad müsste es möglich sein, stilvoll aufzutreten.

das mag sein, ich meinte damit nur, dass ich mir bei meiner alltagskleidung keine sonderlichen gedanken um stil mache.

ich stehe halt auf und ziehe etwas an, was meiner meinung nach halbwegs zusammenpaßt, sauber ist und ich mich darin wohlfühle.

ich mache mir nicht sonderlich gedanken um irgendwelchen stil, wenn ich zum einkaufen oder zum briefkasten gehe.

jeans, oberteil mit der bürste duch die haare und ein klein bißchen farbkasten und fertisch.

 

wenn der klemptner im blaumann zu mir kommt - ja, das hat stil, im smoking wäre er vielleicht ein kleines bißchen overdressed:D aber ehrlich wenn er seine arbeit gut machen würde wäre er mir auch im smoking recht:p.

 

Lustig fand ich im verlinkten Stiltipp von Benzinchen

ich war's nicht, nein.:D

 

und jetzt mache ich einen knicks und verabschiede mich stilvoll ins bett und verschone euch die nächste woche mit meinem geschmarre, denn ich fahre jetzt erst einmal in urlaub.

 

tschüß

benzinchen

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Ich wechsle bei Kleidern sehr oft den Rock aus, da mir der vorgegebene Rock nicht immer gefällt. Ist aber bei einem taillierten Kleid kein großes Problem.

 

Sehr interessant ist eine Variante aus den 40er/50er Jahren: es gab von Vogue und ich glaub Butterick extra Ärmelschnitte zu kaufen, die man dann an seinen vorhandenen SChnitt anpassen kann. Ist sehr praktisch, da man mit einem einfachen Hemdblusenkleidschnitt sehr weit kommt.

 

Ich find anpassen auch nicht so schlimm - wenn mans kann.

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Ich wollte nicht unbedingt einen Stilfred aufmachen - der würde ja auch in eine andere Rubrik gehören - sondern über eine Arbeitstechnik diskutieren. Nachdem es aber in die Richtung geht und einige Fragen an mich gestellt sind, hier meine Antwort:

 

Nein, ich suche mir in den meisten Fällen nicht das Modell aus, sondern den Stoff. Ich kaufe 3 bis 4 Mal im Jahr Stoffe auf Vorrat ein, i.d.R. nur in meinen zeitlosen Basisfarben und in erstklassiger Qualität. Dann nähe ich nach Bedarf. Derzeit brauche ich eine leichte Sommerhose, da muss ich nicht zum Stoffeinkaufen, sondern greife auf Material aus der Truhe zurück. Ganz selten finde ich ein Modell aus einem Heft so toll, dass ich extra dafür zum Einkaufen gehen. In diesem Jahr sind das nur das Shirt mit dem asymetrischen Ausschnitt aus dem Juniheft, der offenkantige Blazer und die Libertytunika aus dem Januarheft. Hei, ich merke gerade, so wenig ist das nicht.

 

Aber quietschgrüner Jersey, grauer Walk und Libertydrucke habe ich natürlich nicht auf Vorrat. Sondern Wolle, Baumwolle, Seide, Jerseys in schwarz,dunkelblau, weiss, rot, grau und greige.

 

Niemand auf der Welt hat die Chance, so wie wir Amateurschneiderinnen, den eigenen Stil zu verwirklichen. Bei der Kundschaft, die ich in den Stoffgeschäften so treffe, finde ich davon allerdings nichts, aber auch garnichts wieder. Das (mittelalte) Publikum ist noch unter C und A Chic. Weil altbackener. Oder Adler. Oder es sind sehr junge und flippige Frauen. Diese in der absoluten Minderheit.

 

Ausnahmen - die sämtlichen hier Anwesenden selbstverständlich - bestätigen die Regel.

 

Will ich Augenfutter im wahren Leben, dann gehe ich in Edelboutiquen. D.h. bevorzugt in Cafes in deren Nähe. Nicht auf einen Stoffmarkt.

 

Ich meine also, auch Hobbyschneiderinnen sollte nicht "selbstgemacht" automatisch mit "stilvoll" gleichsetzen.

 

Wenn das Wort Stil hier auf so viel Hass stößt, bin ich gerne bereit, ein Synonym zu verwenden. Wer also eine Alternative weiss, der nenne sie.

 

Und ihr könnt hier so viel auf mich einhacken wie ihr wollt: Was ich scheußlich finde, das nenne ich auch so. Bei den Reaktionen denke ich manchmal schon an den Spruch, dass getroffene Hunde bellen. Wer sich seiner Sache so sicher ist, dem kann es absolut gleichgültig sein, was eine ihm unbekannte Person im Internet über Stilfragen schreibt. Er/Sie sind sicher nicht gemeint, da sie ja alles richtig machen. Also, was soll der Grant ??

 

 

 

Gestern war ich auf einem Mittfünziger Geburtstag im dunkelgrünen Milieu. Eine meiner Bekannten, auch 50, Grösse 44 inzwischen, ein Leben lang flippige Sozialpädagogin mit hohem Engagenment, erzählte mir - angesichts meiner frisch gefinishten Longbluse - sie kaufe jetzt bei Gudrun Sjöden. Absolut und ganz genau das Richtige für sie. Wie für meine Bekannte gemacht. Perfekt. Für mich persönlich wäre das ebenso daneben wie für die Gastgeberin, eine sehr grosse schlanke blonde Literaturlady - für sie: Prada for ever (wenn das denn in das Budget einer Buchhändlerin passen würde, aber immerhin, ins Schaufenster kann man ja mal schauen..)

 

 

Stil heisst doch nicht, wie bei Royals. Sondern stimmig. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Isebill

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"Stil heisst doch nicht, wie bei Royals. Sondern stimmig. Nicht mehr und nicht weniger"

 

So ist es. Und ich lese in diesem thread und vielen anderen immer wieder ein massives Mißverständnis des Begriffs "Stil" heraus. :)

 

Winkegrüße

Kerstin

(müde und bettfaul am Tag des Schlafes :D )

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Liebe Isebill!

Sei mir bitte nicht böse, aber man kann auch mal sein eigenes Gehirn einschalten und muss nicht hundertprozentig das nacharbeiten, was Designer sich ausgedacht haben. Weder Jeansdesigner (ich denke da an einen anderen Thread) noch andere Designer sind unfehlbar.

Wenn ich mal nach einem nicht selbst erstellten Schnittmuster arbeite (was selten vorkommt), ändere ich immer irgendwas. Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Burdaschnittmuster mir in allen Details so gefallen hat, wie es war. Natürlich ist die Voraussetzung, dass man versteht, was man tut und nicht wild darauf losändert bis keine Form mehr im Modell ist.

Ich bin übrigens kein Revoluzzer, der mit seiner Kleidung provozieren will, sondern stehe auf schlichte Eleganz.

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Hallo,

 

seit einiger Zeit besuche ich einen Nähkurs. Ich habe mich vermessen lassen und arbeite dann nach verschiedenen Schnitten. Genau an den Schnitt halte ich mich nicht. Es gibt doch viele Möglichkeiten selbst kreativ zu sein und nicht stur heil nach Vorlage zu arbeiten. Ich nähe, dass ich nicht," wie die die in die Konfektionsketten geht", rumlaufe. Gerne trage ich Unikate aus eigener Nähstube.

Jede Frau sollte sich so kleiden, wie es ihr gefällt und die Modezeitschriften nur als Anhaltspunkt nehmen.

 

LG bricabä

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@Luthien: Da ich nichts selbst entwerfe, stelle ich auch die Schnitte nicht in Frage. Allerdings habe ich inzwischen den Eindruck, dass das simple Nacharbeiten von der grossen Mehrheit als geistig und kreativ minderwertig angesehen wird - damit kann ich gut leben.

 

Damit es da keine Mißverständnisse gibt: Ich sehe das Ändern von Schnitten nicht als "revoluzzerhaft" an, sondern Benzinchen hat in ihrem Post eine flammende Rede für die Befreiung vom Diktat des Designers gehalten - das find ich doch reichlich übertrieben. Also davon hängt mein Seelenheil nicht ab, dass ich es denen bei Burda usw. aber beweise, wieviel besser ich das kann.

 

Ich bin vielmehr stinkefaul und spare mir mein Hirn und meine Energie für andere Dinge, als da sind passende Wahl des Stoffes und Anpassung an meinen Körper, Auswahl der richtigen Knopfgrösse und Einlage, Bügeltemperatur und Fadenspannung, Hosenlänge und Bundweite..

das soll nicht heissen, dass die Schnittbastler das nicht auch tun, aber ich bastle halt nicht auch noch zusätzlich.

 

Vielleicht sind gerade die Nutzer, die das mit grossem Erfolg machen, die wenigen Augenweiden die in den Geschäften und auf den Märkten so rumlaufen. Und die Home-Made-Trutscherl, die ich sonst so treffe, nähen alle genau nach Burda oder Ottobre. Who knows. Habe noch niemanden gefragt.

 

Schnitttreue alleine rettet unpassenden Stoff und unpassendes Modell natürlich auch nicht...

 

 

Isebill

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Ich hoffe doch, dass man meiner Kleidung nicht ansieht, was selbst genäht ist und was gekauft :D

Wüsten Farbenmix und Aufnäher und der gleichen wird man bei mir allerdings auch niemals sehen. Und bei der Stoffqualität bin ich anspruchsvoll. T-Shirts aus Schlabberjersey kämen mir niemals in den Schrank. Und bei der Verarbeitung bin ich pingelig. Pfusch dulde ich bei mir nicht.

Übrigens: der einzige Grund, warum ich diesen Monat T-Shirts am Fließband nähen muss, sind die doch sehr fehlbaren Designer von Kaufmode.

Bearbeitet von Luthien
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Mir geht es wie Vielen hier. Ich habe eine bestimmte Vorstellung davon, was ich möchte und suche dann nach einem Schnitt. Meistens gibt es nicht haargenau das, was ich mir vorstelle. Ich will es aber haargenau und nicht nur so in etwa. Und wenn es den Schnitt haargenau gibt, als Einzelschnitt für 10 Euro oder so, und der Unterschied zu einem in meinem Fundus vorhandenen Schnitt z.B. lediglich in einer etwas anderen Ausschnittform liegt, ändere ich den vorhandenen Schnitt und behalte mein Geld. Oder ich habe einen an meinen Körper angepassten Wickelshirtschnitt, dessen kurze, puffige, ausgestellte oder wasauchimmer Ärmel ich nicht mag. Dann nehme ich eine mir genehme Ärmelform von einem anderen Schnitt und passe das an. Vielleicht würde ich das nicht machen, wenn ich genug Geld hätte, eine Menge Zeitschriften zu sammeln oder für jeden kleinen Unterschied einen neuen Einzelschnitt zu kaufen. Ich glaube es aber eher nicht. Viel Geld hat man ja bekanntermaßen, weil man es beisammen hält.

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Wenn ich hier so lese, dann ändert Ihr alle immer um es schöner, passender, hochwertiger, ... zu machen.

 

Aber wenn ich dann mal in der Galerie schaue oder in verschiedenen Freds nachlese, dann wird in der allermeisten Fällen vereinfacht und weggelassen.

 

So richtig aufgefallen ist dies mir, als ich eine Bluse aus der Easy fashion F/S 2009 nähen wollte.

Da war ich mir sehr sicher - die haben schon einige genäht - also Suche genutzt und ... immer wieder stand da dann: "die Falten am Ärmel hab ich weggelassen und stattdessen einen Gummie eingezogen ..."

Tschuldigt aber damit wurde es nur einfacher gemacht ... das Besondere der Bluse geht aber in meinen Augen genau dadurch verloren.

 

Genau dasselbe Spiel bei denn Säumen - wenn ich noch viele Damenshirts mit einem ach-meine-Ovi-kann-einen-so-tollen-Rollsaum sehe, dann ... (schreib ich jetzt besser nicht). Auch hier wird doch wohl nur der Bequemlichkeit und des schnellen "Erfolgs" zuliebe auf einen richtigen Saum verzichtet - schöner oder passender wird das Kleidungsstück dadurch nur sehr selten (wenn nich nie).

 

Wenn ich das sehe oder lese, dann denk ich mir auch häufig: "Schade, wieso nähst Du nicht ein Stück weniger und dieses dafür richtig."

Ja, auch ich denke meistens wird verschlimmbessert.

 

Und zum Revoluzzertum schreibe ich dann später was :D - ich empfehle aber in diesem Fall schon mal die Lektüre: Die Ästhetik des Widerstands, von Peter Weiss.

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Ich halte mich meistens an den Schnitt. Wieso? Für Änderungen bin ich zu unkreativ und zu technikunsicher. Ich bin ja schon froh, wenn ich eine ordentliche Paßformänderung zustande kriege.

 

Ein bißchen ist es auch die Frage, welchen Ansatz man beim Nähen hat. Ich selbst denke selten, oh, ich brauche mal wieder eine Hose und suche mir jetzt den passenden Schnitt und den passenden Stoff (mal davon abgesehen, daß ich noch keine wirklich akzeptable Hose hingekriegt habe), sondern meist sehe ich ein Schnittmuster, das mir gefällt, welches ich dann oder zu einem späteren passenden Zeitpunkt nähe, oder kaufe einen Stoff, der mir gefällt und bei dem mir gleich ein Verwendungszweck einfällt. Mir geht es einfach fast nie so, daß ich jetzt die superraffienierte Bluse mit dem soundso Detail sehe und loslaufe und sie mir selbst zusammenstückeln will aus drei Schnittmustern. Hmm, vielleicht bin ich einfach zu anspruchslos und einfach gestrickt. :rolleyes:

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Ach, so langsam dämmerts mir. Liegt das mit den Schnittänderung vielleicht bei manchen auch daran, dass sie ein Modell aus dem Laden kopieren wollen und es das eins zu eins im Schnitt natürlich nicht gibt ?

 

Auf die Idee bin ich noch garnicht gekommen. Das hat aber, wenn man in der richtigen Abteilung der Kaufmode guckt und man genau weiss, dieses Detail muss sein, schon seine Berechtigung. Für absolute Könner.

 

Nur glaube ich dann nicht mehr so recht an die reklamierten Kreativitätsschübe - alles ganz alleine, alles ganz anders, niemals wie "andere" das wollen...

 

Isebill

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Ach, so langsam dämmerts mir. Liegt das mit den Schnittänderung vielleicht bei manchen auch daran, dass sie ein Modell aus dem Laden kopieren wollen und es das eins zu eins im Schnitt natürlich nicht gibt ?

Isebill

 

Also eins zu eins kopieren natürlich nicht. :rolleyes: Aber ich sehe schon oft Kleidungsstücke bei denen ich denke: wow! Die müssen noch nicht mal besonders aufwendig sein. Es geht eher um eine außergewöhnliche Schnittführung oder bestimmte Details. Und bevor ich Stunden damit verbringe im Netzt nach genau so einem Schnittmuster zu suchen (was es eh nicht gibt), nehme ich lieber einen Grunsschnitt von mir und passe ihn entsprechens an. Das klappt erstaunlich gut, kostet aber auch viel Zeit, weil eben alles stimmen soll. Hilfreich dabei ist natürlich die genaue Studie von Kaufschnittmustern weil man hier viel über stimmige Proportionen lernen kann. :)

Modekataloge z.B. blättere ich nur noch unter dem Aspekt mich inspirieren zu lassen durch.

Nur wenn Farbe und Muster eines Kleidungsstückes mich total begeistern, kaufe ich es auch. Denn auch noch genau diesen Stoff zu finden ist schier unmöglich. :D

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Ach, so langsam dämmerts mir. Liegt das mit den Schnittänderung vielleicht bei manchen auch daran, dass sie ein Modell aus dem Laden kopieren wollen und es das eins zu eins im Schnitt natürlich nicht gibt ?

 

Jetzt hast du`s! Genau das hab ich gemeint. Wenn ich in die Stadt gehe und durch die Läden ziehe, dann meistens nur zum abgucken. Wobei ich dann oft nicht das ganze Teil kopiere sondern einfach nur Details die mir gut gefallen. Wenn ich Glück habe und es ist in meiner Größe vorhanden kann ich sogar mal anprobieren und gucken ob es mir steht. Ist bei 42/44 ja nicht immer ganz einfach wenn man in bestimmte Boutiquen geht. An eigener Kreativität mangelt es mir oft ganz ehrlich gesagt. Ich muss erst was sehen und kupfere dann ab.

 

Lg

Radieschen

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