roberta2 Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Hallo zusammen, habe in einem englischen Buch, in dem es um mittelalterliches Schneidern geht, Zeichnung und Beschreibung eines Handnähstichs gesehen, für den es offenbar keine deutsche Bezeichnung gibt. Jedenfalls haben die Internetrecherche und Übersetzungsprogramme mich nicht weitergebracht. Vielleicht kann von Euch mir jemand sagen, wie der Stab stitch, also der mittlere der drei Stiche, im deutschen Schneiderhandwerk heißt. Vielen Dank und liebe Grüße Roberta
Nera Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Vorstich heißt er vorstich - Google-Suche Grüße Gabi
Sonnenstrahl Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 ich kenne den als "auf und ab-stich" bei diesem stich kann man die Fadenspannung besser regulieren z.b. bei feinen stoffen oder ganz festen stoffen. eine einfachere form des einfachen vorstiches
Nera Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Ist der obere und der mittlere nicht das gleiche? Gabi
Strickforums-frieda Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 du meinst den unteren Stich. Nee, sie meint den mittleren. Also wie ein einfacher Vorstich, nur senkrecht gestochen (to stab: erdolchen). Ich wüsste aber auch keinen deutschen Begriff dafür. Grüßlis, frieda
rightguy Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 (bearbeitet) *War Quatsch!!* M. Bearbeitet 19. Januar 2010 von rightguy
sticki Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Also wenn ich mir den Text so angucke wird hier doch im Prinzip das Ausführen von 3 Stichen beschrieben. Die ersten beiden unterscheiden sich nur in der Art der Ausführung, sind ansonsten gleich. Wie doro dann beschrieben hat. Beim letzten ist ja der Text leider nicht zu sehen. Aber laut Bild würde ich auch so auf einem normalen Nähstich tippen. 2 vor einen zurück... Alles kein Hexenwerk und was ich selbst mit meinen dürftigen Englischkenntnissen verstehen kann
rightguy Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 @ all insbesondere STICKI Stimmt, war Quatsch, was ich da verzapft habe, nehm's gleich wieder raus!! M.
sticki Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Stimmt, war Quatsch, was ich da verzapft habe, nehm's gleich wieder raus!! Lass doch, ist doch hilfreich, besonders für so ganz Unbedarfte. Kann man so oder so machen und du hast es schön beschrieben. Ich mag diesen Stich nicht, bekomm das nie ordentlich hin
rostymama Geschrieben 19. Januar 2010 Melden Geschrieben 19. Januar 2010 Also ich kenne den Stich nur zum aneinander heften.
roberta2 Geschrieben 20. Januar 2010 Autor Melden Geschrieben 20. Januar 2010 Hallo zusammen, danke für Eure Kommentare. Habe den oberen Stich als Vorstich und den unteren als Rückstich identifiziert, wobei im deutschen Sprachgebrauch für Vorstich auch die Begriffe Heftstich oder Reihstich verwendet werden, wofür es im Englischen wieder andere Bezeichnungen als running stitch gibt. Der Rückstich wird teilweise auch als Steppstich bezeichnet. Nur für den Stab stitch müsste es doch auch einen fachlichen deutschen Begriff geben, da er durchaus als konstruktiver Stich verstanden wird und, laut Beschreibung, mehrere Lagen zusammen hält, wie z.B. die eingeschlagenen Kanten gefütterter Kleidungsstücke. Vielleicht hat ja doch noch jemand eine zündende Idee ? Viele Grüße Roberta
charliebrown Geschrieben 20. Januar 2010 Melden Geschrieben 20. Januar 2010 (bearbeitet) Nur für den Stab stitch müsste es doch auch einen fachlichen deutschen Begriff geben gegoogled Explanation: Wenn mehrere oder dicke Stofflagen verbunden werden sollen, ist es wichtig, dass der Stich senkrecht durchgeführt wird, damit sich die Lagen nicht verschieben. Kommt oft beim Quilten vor und gilt natürlich nur für Handnähte. Im Deutschen wird meist einfach Steppstich verwendet, der zwar oft mit dicken Stoffen in Verbindung gebracht wird, aber ein sehr allgemeiner Begriff ist und auch für das Nähen mit Ober- und Unterfaden verwendet wird. In meinen English-Lessons lerne ich immer, dass es nicht für jeden englischen Ausdruck eine deutsche Übersetzung gibt. Umgekehrt ist es sicher auch zum Teil so. Warum ist es denn so wichtig ein deutsches Wort dafür zu haben? Bearbeitet 20. Januar 2010 von charliebrown
Anne-Marie Geschrieben 20. Januar 2010 Melden Geschrieben 20. Januar 2010 Hallo Der mittlere Stich erinnert mich sehr an das Handquilten. Daher gehe ich davon aus , dass das ein Quiltstich ist.
sehwin Geschrieben 20. Januar 2010 Melden Geschrieben 20. Januar 2010 (bearbeitet) Dachte du meinst den 3. Stich. Sorry! Bearbeitet 20. Januar 2010 von sehwin
lea Geschrieben 20. Januar 2010 Melden Geschrieben 20. Januar 2010 (bearbeitet) gelöscht Bearbeitet 20. Januar 2010 von lea nachdem der letzte Beitrag geändert wurde, hat meiner keinen Sinn mehr
nowak Geschrieben 20. Januar 2010 Melden Geschrieben 20. Januar 2010 Habe den oberen Stich als Vorstich und den unteren als Rückstich identifiziert, wobei im deutschen Sprachgebrauch für Vorstich auch die Begriffe Heftstich oder Reihstich verwendet werden, wofür es im Englischen wieder andere Bezeichnungen als running stitch gibt. Ein Heftstich ist ein Vorstich mit langer Stichlänge. Der Rückstich wird teilweise auch als Steppstich bezeichnet. Beim Rückstich (ich habe auch mal in alten Nähbüchern geguckt, die keine Übersetzungen aus dem Englischen sind wie die meisten neuen) sticht man weniger weit zurück als beim Steppstich. Der Steppstich bildet eine durchgehende Linie, weil der Einstich den Ausstich des vorherigen Stichs berührt. Der normale Rückstich hinterläßt eine Lücke zwischen Einstich und Ausstich. Eine Beschreibung für den "Stabstitch" habe ich auch in keinem meiner Bücher gefunden. Ich weiß nur, daß man den Vorstich so ausführt, wenn man mit Rahmen stickt, weil eine Hand über und eine Hand unter dem Stickrahmen ist. (Meine französische Ausgabe von Therese de Dillmonts Enzyklopädie der weiblichen Handarbeiten kennt auch nichts dem "Stabstitch" vergleichbares. Möglicherweise ist er tatsächlich nur den Amis eine eigene Erwähnung wert, weil man ihm zum Quilten verwendet. Quiltstich wäre dann in der Tat eine Bezeichnung.)
roberta2 Geschrieben 21. Januar 2010 Autor Melden Geschrieben 21. Januar 2010 Hallo Marion, vielen Dank für Deine Recherche. Beim Rückstich (ich habe auch mal in alten Nähbüchern geguckt, die keine Übersetzungen aus dem Englischen sind wie die meisten neuen) sticht man weniger weit zurück als beim Steppstich. Der Steppstich bildet eine durchgehende Linie, weil der Einstich den Ausstich des vorherigen Stichs berührt. Der normale Rückstich hinterläßt eine Lücke zwischen Einstich und Ausstich. Zu dieser Unterscheidung zwischen Rück- und Steppstich habe ich ebenfalls kontroverse Quellen gefunden, denn je nach Stichlänge und Lücke wird der Rückstich dann auch zum Punktstich. (Meine französische Ausgabe von Therese de Dillmonts Enzyklopädie der weiblichen Handarbeiten kennt auch nichts dem "Stabstitch" vergleichbares. Möglicherweise ist er tatsächlich nur den Amis eine eigene Erwähnung wert, weil man ihm zum Quilten verwendet. Quiltstich wäre dann in der Tat eine Bezeichnung.) Da es bei meiner Recherche um die Anleitung zum Schneidern mittelalterlicher Bekleidung geht, wäre der Begriff "Quiltstich" für den Anwender warscheinlich sehr verwirrend. Gruß Roberta
nowak Geschrieben 21. Januar 2010 Melden Geschrieben 21. Januar 2010 Ja, ganz winzige Stiche auf der Oberseite gibt punktieren. Vor allem für Reißverschlüsse verwendet. Vielleicht findest du dich einfach damit ab, daß es im Deutschen nur einen Begriff gibt und beschreibst den Vorstich als einen Stich, den man auf zweierlei Art ausführen kann. Und dass man die senkrechte Art besonders verwendet, um dicke Stofflagen aufeinander zu nähen. Davon hat der Leser hinterher mehr, als von einem schönen Begriff, den sonst kein anderer kennt, weil es einfach keinen gibt.
ju_wien Geschrieben 2. Juli 2018 Melden Geschrieben 2. Juli 2018 (bearbeitet) Danke für diesen Thread, auch wenn er meine Frage nicht ganz beantworten konnte. Im aktuellen Vogue Patterns erklärt Claire Shaeffer das Einnähen eines RV in die Seitennaht eines Kleides nach altmodischer Methode - einseitig verdeckt und per Hand. (Sie schreibt natürlich "couture zipper method", aber vor der Erfindung der Nahtreißverschlüsse haben auch Hausfrauen RV so eingenäht.) Zum Schluss steht da: "Running stiches are preferred in couture because they are less conspicious than prick stichtes. If the layers are too thick to make short running stitches, use stab stitches." running stitch war mir geläufig = Vorstich prick stitch habe ich rasch gefunden = offener Rückstich Aber für stab stitch gibt es offenbar keine Übersetzung und auch die Erklärungen sind recht unterschiedlich. Man sticht mit der Nadel gerade von unten nach oben, übergeht nur ganz wenige Fäden und sticht wieder gerade nach unten. Im Detail unterscheiden sich die Erklärungen dann. Hier Sewing vs. Stabbing: Two Methods of Stitching NeedlenThread.com steht, dass dieser Stich vor allem sinnvoll ist, wenn man im Rahmen stickt (eine Hand oben, die andere unten). Hier Stab Stitch steht, dass die Nadel durch dasselbe Loch runter geht, durch das sie raufgekommen ist (obwohl die Zeichnung anderes zeigt). Und laut dieser Quelle what is........Stab Stitch | Livingstone Textiles wird der stab stich mehrmals auf der Stelle ausgeführt, bevor man die Nadel an der Rückseite weiter führt. Anwendung bei Textiljalousien, um die Stofflagen möglichst unsichtbar zu verbinden. Und nach dieser Zeichnung handelt es sich um kurze Vorstiche, die an der Oberseite parallel liegen und an der Unterseite durch schräge Stiche verbunden werden (quasi die Rückseite von halben Kreuzstichen) Stab stitch - Homespun - Homespun Magazine Zum Einnähen von Reißverschlüssen per Hand kannte ich bisher neben "normalen" Rückstichen Punktstiche. Das sind Rückstiche, bei denen man an der Oberseite nur einen winzigen Stick zurück macht, sodaß die Naht nahezu unsichtbar ist, aber trotzdem hält. (Das ist auch heute noch sinnvoll, wenn der Stoff entweder so fein ist, dass eine Maschinsteppnaht unnötig steif wäre oder wenn das Muster nicht durch die Steppnaht gestört werden soll, aber ein Nahtreißverschluss nicht möglich ist.) Einen RV mit Vorstichen einzunähen halte ich für mutig, vor allem, wenn das Modell eher figurnah sitzt, wie V9309. Bearbeitet 4. Juli 2018 von ju_wien Nur 1 Tippfehler ausgebessert ("preferred")
nowak Geschrieben 2. Juli 2018 Melden Geschrieben 2. Juli 2018 Also ich hatte das mit dem "stab stitch" immer so verstanden, daß das Charakteristikum darin besteht, daß man senkrecht durch den Stoff geht. Egal, wie viele Fäden man dabei überspringt. Ich bin mir nicht sicher, ob es im Deutschen da unterschiedliche Begriffe gibt?
Schnuckiputz Geschrieben 2. Juli 2018 Melden Geschrieben 2. Juli 2018 (bearbeitet) Backstitch ist Rückstich nicht Steppstich. “Stab Stitch” ist ein Steppstich bei dem Nadel und Faden in getrennten Bewegungen nach hinten und wieder nach oben geführt werden. Online kann man Anleitungen und Videos finden. Sewing vs Stabbing - Bild. Online kann man 3 Seiten - Complete List Common Quilting Terms finden. Amish Quilting Bee Google Bild. Meine ältere Brother hat einen geraden Quilt Stich und andere Quilt Stiche die wie mit der Hand (denglisch ) gequiltet aussehen. Andere Firma Nähmaschinen haben auch verschiedene Quilt Stiche die wie mit der Hand gequiltet aussehen. Bearbeitet 2. Juli 2018 von Schnuckiputz
ju_wien Geschrieben 4. Juli 2018 Melden Geschrieben 4. Juli 2018 @Nowak: Das Auf und Ab dürfte tatsächlich das Essentielle am stab stitch sein. Im Zusammenhang mit dem Shaeffer-Zitat ist es auch sinnvoll, bei mehreren Stofflagen die Nadel im rechten Winkel zum Stoff zur führen, damit man die Lagen nicht gegeneinander verschiebt. Da mir "stab stitch" bis vorgestern unbekannt war und die ersten Google-Treffer alle aus dem Raumausstattungsbereich stammten, dachte ich, dass er vielleicht auch haltbarer ist als Vorstiche. Offenbar zuviel hineingedacht. @Schnuckiputz: (geschlossener) Rückstich wird im Deutschen oft auch als Steppstich bezeichnet.
nowak Geschrieben 4. Juli 2018 Melden Geschrieben 4. Juli 2018 Im Zusammenhang mit dem Shaeffer-Zitat ist es auch sinnvoll, bei mehreren Stofflagen die Nadel im rechten Winkel zum Stoff zur führen, damit man die Lagen nicht gegeneinander verschiebt. Das allerdings hatte ich schon experimentell herausgefunden, bevor ich wußte, wer Claire Shaeffer ist oder das es Nähbücher gibt, die über Burda hinausgehen.
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