Logbuch von Paula38

Ich habe mir Anfang der 80er einen Kurzarmpulli aus weißem Baumwoll-/Leingarn gestrickt.

Nach einer Anleitung aus der „Für Sie“ (die älteren unter uns erinnern sich dunkel oder gibt es die noch? Keine Ahnung, „Frauen“zeitschriften interessieren mich nicht mal beim Arzt…). Der wurde gern getragen, weil kurz und luftig, ging zu Hose und Rock. 
 

Die Anleitung habe ich rausgerissen und nach dem Stricken in ein Handarbeitsbuch gelegt.  Jedesmal, wenn ich dort was nachgelesen habe, fiel sie mir in die Hände. „Ach, den haste gern getragen.. aber so was trägt man heute nicht mehr“.

Nun kann man ja mit überschrittenen Schultern wieder auf die Straße und ein Häkelponcho gerade fertig. Könnte ich ja mal. Dazu ein gut abgelagertes Garn aus Baumwolle mit Viskoseglanzfaden aus den frühen 90ern. War mal für meinen Exfreund und Jetztgatten vorgesehen (oder den Ex-Exfreund davor? kann ich tatsächlich nicht mehr sagen 🫣)

Mal sehen, ob der auch so heiß geliebt wird. Und ob ich parallel schon den Norweger in Angriff nehme. 
 

Jetzt wage ich mich mal aus meiner Komfortzone und mach etwas, was ich noch nie gemacht habe: Schnittkonstruktion!

Ich bin länger als die Konfektion mich gern hätte und die Mehrlänge steckt fast ausschließlich in den Beinen. Außerdem ist der Mors altersbedingt flacher, als die Konfektion das will.
 

Meine Hosen sind also nur Jeans, evt noch weite Sommerhosen. Aber eigentlich hätte ich auch gern mal was anderes. Meine Versuche des selbst Nähens und vor allem Anpassens  waren nicht von Erfolg gekrönt. Daher wohnt Band 1 vom Hofenbitzwr schon einige Jahre in meinem Nähzimmer. Mehr als Durchblättern hab ich mich bisher nicht getraut. 

Der Inhalt meines Kleiderschranks gefällt und passt mir im Moment gut, es besteht auch in der Wäscheschublade kein Handlungsbedarf. Könnte ich ja mal…. Also gemessen und gezeichnet. Sieht doch schon gut aus, wie Schnittteile für ne Hose. 

 

also ein Probehose aus dem Grundschnitt für Webware aus Fahnenstoff genäht. Etwas Bammel hatte ich vor der Anprobe: ob das überhaupt passt? Aber sieht da: schon der erste Versuch ist besser als ein Schnitt aus der Tüte! Von vorne sehe ich für mich keinen Änderungsbedarf:

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 Von der Seite sehe ich, dass es an den Oberschenkeln etwas nach vorn, an den Waden etwas nach hinten zieh. Aber noch so schlimm, wie bei Kaufhosen. 
 

Da würde ich für mich erstmal nichts ändern. 
 

Von hinten sieht es auch einigermaßen aus. Ich glaube, den Stoff unterm Mors brauch ich, damit ich mich bewegen kann!?

Gefühlt zieht die Schrittnaht etwas rein und oben auch nach unten. Ich würde jetzt das Hinterteil in der Schnrittkurve  is zur Seitennaht aufschneiden und um 1 - 2 cm aufspritzen, alles schön abrunden und e8ne weitere Probehose nähen. 
 

richtig? Oder wie muss das? 

Irgendwie hab ich das Gefühl, ich bin zu groß. Mit 1,72 m fällt mir das im täglichen Leben gar nicht auf. Aber bei (Kauf)Klamotten. Eigentlich sollte mich das bei Schlafanzügen doch gar nicht stören, wenn da Arme und Beine 3-4 cm zu kurz sind. Tut es aber. 
 

Wofür kann ich nähen? Natürlich hab ich den  Stoff vorgewaschen und durch den Trockner gejagt, nun dürfte da nix mehr einlaufen. 

Als Schnitt für das Oberteil musste die  vielgeliebte Tante Hertha von Echt Knorke herhalten, die Hose ist nach der Sunset Lounge Knit Pants von Sinclair Pattern genäht.
 

Muss bequem sein, knitterfrei, gut waschbar und zu allen möglichen Shirts passen. Ich hatte mal ein aus dunkelblauem Sommersweat die hab ich echt kaputtgeschleppt. 
 

Ich hatte noch einen hellmelierten Sweat und fein geringeltes  Bündchen. Die Sunset Lounge Knit pants von Sinclair Paternoster war schon in passender Größe ausgeschnitten. 

Zack fertig!
 

was ich vergessen habe: eine Micky Maus auf einem Oberschenkel wäre nett gewesen….

Nun strickt sie auch noch …..

nee, Gestrickt hab ich früher, als genäht. Als Teenie der 80er hab ich natürlich die langweiligen Geschichtsstunden mit Stricken aufgehübscht. Und das meiste Taschengeld nicht nicht in LPs (heut: Vinyl) oder Disobesuche investiert sondern in Schwimmzubehör (natürlich brauchte es zu jedem Schwimmanzug die passende Kappe, und die Schwimmanzüge waren nach 3 Monaten Training sowieso vom Chlor zerfressen) und in … Wolle. In die Disco bin ich trotzdem (hat man sich eben bis 20 Uhr den Stempel geholt, damit den EIntritt gespart und ist dann noch mal durch die City gezogen). 

Seit Jahrzehnten stricke ich eigentlich nur noch Socken. Gelegentlich mal Mützen, Schals oder auch Handschuhe. Vor Jahren hat mich as Forum mal angestiftet, eine Jacke anzufangen. Ich glaube, das ist genau 4 Jahre her… ich wollte dann eine Strickjacke mit RV und habe von oben rund begonnen. Mit Einstrickmuster. Als das vorbei war, wurde es ja langweilig, so einfarbig geradeaus.  So fristete das Teil sein Dasein im Strickkörbchen, aber mit neuen Nadeln hab ich dann ab Weihnachten Fahrt aufgenommen und den Körper fertiggestellt.

Leider „musste“ ich dann für die Ärmel kürzere Nadeln und Seile bestellen (ich hatte echt keine Kurzen in der richtigen Stärke, ehrlich!). Und weil so etwas ja überraschend kommt und ich die Hände nicht 3 Tage stillhalten kann, hab ich gleich mal einen Raglano angeschlagen. Mit der Drops Air von @Broody. Die mir super gefällt. Absolut meine Farbe ( @Nixe28 vielleicht bleibt was über!) und kuschelweich. Und das sag ich als bekennende Wolhasserin. 

Und weil ich ja an den Nadeln hänge und was für Unterwegs brauche, hab ich natürlich auch noch angefangene Socken rumliegen. Selbstverständlich: Toe-up
 

Seit dem Silvester-/ Neujahrswochenende hab ich an der Tykka gebastelt.

An dem Wochenende hat allein der Zuschnitt und das Bebügeln mit Einlage einen ganzen Teil meiner verfügbaren Zeit beansprucht (außerdem hatte ich noch Gurtband, Schnallen, RV Schieber bestellt, das wollte ich abwarten, bevor ich „richtig“ mit den Nähen anfange).

Ich habe dann schon mal mit dem Futter und den ganzen Innentaschen angefangen. Und wollte dann am Freitag (da habe ich morgens frei) schön ausgeruht die Außentaschezusammensetzen. Und gleich beim Verstürzen der Aufsatztasche - bääääm!!!! - den Rv falsch angenäht. Aber erst gemerkt, als ich die Nahtzugabe schön zurückgeschnitten hatte. Autrennen hätte nicht geholfen, dann hätte das vermutlich nicht mehr gepasst. Leider hat das Futter nicht mehr gereicht, um neu zuzuschneiden. Zum Glück konnte ich noch etwas nachkaufen. Neu zugeschnitten, und dann passte alles. 

Sonntag Abend fehlt nur noch der Verschluss an der Klappe und der Taschengurt. Montag hab ich dann ersteinmal ne halbe Stunde die kleinen Karabiner gesucht bis mir einfiel, dass ich nur eine habe, für die Klappe. Dann eben DEI großen genommen. 

Im Bernina Blog ist diese Anleitung veröffentlicht. 
 

Ich hab noch eine Art Kunstoffunterbau vom Möbel Schweden, die kaum benutzt wird, weil unbequem. Von der Größe her passt das Kissen unter das Plastikdingsbums.

Für das Innenkissen hab ich noch einen Rest Bettwäsche, die ich mal für ein Patchworkprojekt gekauft hatte verwendet. 
 

Das Außenkissen wurde aus einer noch guten, aber selten getragenen Schürze, zugeschnitten.

Nach der Anleitung soll das Kissen mit Styropor Kügelchen gefüllt werden. Da wären für das eine Kissen 20€ rausgekommen. Daher hab ich erstmal Flauschkügelchen genommen. Mal sehen, wie mir das Mittel- bis langfristig gefällt.