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    Ein Käfig für den inneren Stoffhamster

    Endlich!

     

    Die Stoffläden sind geöffnet und das ohne Termin, Werksverkäufe öffnen die Pforten, Stoffmärkte finden statt.

     

    Abtauchen in Stoffballen, Wühlen in Restekisten, noch ein paar Handvoll Knöpfe...

     

    Doch schon während wir die Tüten mit "kommt nie wieder", "absoluter Schnäppchenpreis" und "kann man immer brauchen" in den Kofferraum oder das Gepäcknetz des Zuges stopfen und spätestens, wenn wir die neue Beute im schon übervollen Stoffschrank verstauen wollen wird klar: Der innere Stoffhamster hat wieder die Kontrolle übernommen.

     

    Was natürlich bei jedem Haustier, egal wie possierlich es ist, keine gute Idee ist. :silly:

     

    Also geht es heute mal darum hinzugucken, ob unser innerer Stoffhamster vielleicht dabei ist, ein Problemhamster zu werden, ober schon ein Problemhamster ist und wie wir den wieder in seinen Käfig bekommen.

     

    Schritt 1: Bestandsaufnahme

     

    "Was habe ich schon?" ist eine Frage, die die meisten von uns nicht spontan korrekt und komplett beantworten können. Also fangen wir damit an. Schonungslos und ehrlich und am besten alleine und in Ruhe.

     

    Nehmt euch einen Nachtmittag oder einen Tag frei, schickt die Kinder zur Oma und den Partner auf eine Radtour. (Oder alle auf eine Radtour.) Und dann breitet alle Stoffe die ihr habt, in einem Zimmer aus.

    Alle. Der Stoffschrank, die Kiste unter dem Bett, die Tüte hinter dem Sofa. Noch mal mit offenen Blick durch die Wohnung. Steht da noch irgendwo eine Tüte? Bitte nachgucken, ob da wirklich keine Tüte mehr steht, an deren Inhalt ihr euch grade nicht erinnern könnt. (Hoppla... Stoffmarkt 2017?) Wirklich alle. (Wie viele Lagerorte hast du dabei gefunden, die eigentlich nicht für Stoffe vorgesehen waren?)

     

    Dabei sortierst du schon mal, ob nach Farbe, nach Stofftyp oder nach Verwendungszweck ist egal, so wie du Stoffe sonst auch sortierst.

     

    Fühlt sich der Anblick gut an? Oder nicht so? Wenn du überlegst, wie viel du in den letzten Jahren genäht hast, für wie viele Jahre reicht der Stoff? Wie alt muss ich werden, um das alles zu verarbeiten?

     

    Wie viele gleiche Stoffe sind da? 15 mal den den fast gleichen Jeansstoff gekauft? Stoff für drei rote Abendkleider? Brauche ich den Rest meines Lebens tatsächlich noch die 17 Wintermäntel, für die ich schon Stoffe habe?

     

    Wie lange sind die Stoffe da schon? Zwei Jahre? Fünf Jahre? 10 Jahre? Bei wie vielen Stoffen kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann ich sie gekauft habe? Oder wo ich sie gekauft habe? Oder warum ich sie jemals haben wollte? Bei welchen Stoffen ist der ursprüngliche Zweck bereits völlig entfallen? (Stoff für den Babystrampler, den der Abiturient ganz sicher nicht mehr tragen wird?)

     

    Schritt 2: Ist das ein Problem?

     

    Natürlich gibt es keine absolute Stoffmenge an der man das fest machen kann. Wer pro Jahr viel vernäht, hat vielleicht einen großen Stapel, aber der wechselt auch schnell durch. Wer eine kleine Wohnung hat, hat weniger Platz, Stoff unproblematisch zu lagern, als jemand, der in einem großen Haus lebt. Oder es gab im letzten Jahr eine vorübergehende Besonderheit, wegen der ich deutlich weniger genäht habe, als in den fünf Jahren vorher. Und bei der ich davon ausgehen kann, dass sich das in den nächsten ein oder zwei Jahren auch wieder verändert.

     

    Aber man kann so ein wenig die Richtung anschauen:

     

    Sind meine Stoffe in den letzten fünf Jahren deutlich mehr geworden? Finde ich ständig neue Stofflager, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe, dass es mit dem Regal, der Kiste, der Schublade jetzt aber wirklich gut ist? Habe ich viele gleiche Stoffe? Habe ich viele Stoffe, an die ich mich nicht erinnern kann? Deren Verwendungszweck weggefallen ist? Habe ich viele Stoffe, die ich schon sehr lange habe, ohne sie verarbeitet zu haben?

     

    Je mehr der Fragen ich mit "ja" beantworte, desto eher hat der innere Stoffhamster die Kontrolle.

     

    Neben den Stoffmengen gibt es auch noch ein paar andere Hinweise auf einen bevorstehenden oder schon erfolgten Ausbruch des inneren Stoffhamsters:

    Wie reagieren andere auf meine Stoffkäufe? Rollt die Familie mit den Augen, wenn das Wort "Stoffgeschäft" fällt? Gucken auch meine Nähfreundinnen komisch, wenn ich vom letzten Trip ist Stoffgeschäft erzähle? Oder erzähle ich schon gar nicht mehr davon und versuche, die Stoffe zu verstecken, bevor der Rest der Familie nach Hause kommt?

    Wie viel Platz nehmen meine Stoffe in der Wohnung ein? Und wie viel Platz die Hobbies von meinem Partner und anderen Familienmitgliedern?

    Welcher Prozentsatz meines Familieneinkommens gebe ich dafür aus? Habe ich viele ungenähte Stoffe, aber es fehlt immer mal Geld für andere Sachen, die ich auch gut brauchen könnte?

    Wenn ich Stoffe kaufen gehe, weil ich etwas brauche, wie oft landen zusätzlich noch ungeplante Stoffe im Körbchen?

    Wenn das Stoffgeschäft unerwartet zu hat... gehe ich stattdessen nebenan ins Wollgeschäft?

    Bekomme ich schlechte Laune, wenn der Stoffmarkt abgesagt wird? Sehr schlechte Laune?

     

    Schritt 3: Okay, ich habe einen Problemhamster. Wie bekomme ich den wieder in den Käfig?

     

    Wie immer, ausgebüxte Haustiere einfangen ist immer schwerer, als die Käfigtür gleich gut zu schließen.

    Aber es ist möglich. ;)

     

    Zunächst müssen wir aber den Käfig erst mal wieder hübsch herrichten, damit der Stoffhamster da wieder rein geht und sich wohl fühlt. Kurzum... ausmisten.

     

    Da wir die Stoffe ja schon alles sortiert und ausgebreitet haben, geht das einfacher. Was weg kann, ist natürlich bei jedem anders, aber es gibt ein paar wirklich gute Kandidaten:

     

    - Stoffe, die mir nicht mehr gefallen. Oder nie wirklich gefallen haben.

    - Stoffe deren Zweck weggefallen ist. (Machen wir uns nichts vor, falls in zehn Jahren Enkel kommen, werden die nicht den Strampler in der Modefarbe aus der Zeit von Mamis Geburt tragen wollen. Außerdem wollen wir dann doch eh neuen Stoff kaufen, richtig?)

    - Stoffe, bei denen ich inzwischen gelernt habe, dass mir die Farbe nicht steht, ich das Material einfach nicht tragen mag oder die für Kleidungsstücke gedacht sind, die ich aber nun mal nie trage (und deswegen auch nie nähen werde).

    - Stoffe, bei denen die Mengen zu klein sind, um noch etwas sinnvolles draus zu nähen. (Hier ist Realismus wieder gefragt. Ja, aus dem Stoff kann man bestimmt ganz tolle kleine Beutelchen nähen. Aber wenn ich in den letzten zehn Jahren keine kleinen Beutelchen genäht habe, werde ich es sehr, sehr, sehr wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren auch nicht tun. Oder zumindest nicht die ungefähr 500, für die ich Stoff hätte.)

     

    Da wir alles so schön beieinander haben (gerne noch mal umsortieren, nachdem der erste Schwung weg ist) sind als nächstes Doubletten dran. Das müssen keine identischen Stoffe sein, aber Stoffe mit einem ähnlichen Zweck. Immer mit Blick darauf, wie viel davon habe ich in den letzten drei bis fünf Jahren vernäht?

    10 Jeans-Coupons in einem ähnlichen blau? Nähe ich jedes Jahr drei neue Jeans, ist das überschaubar. Nähe ich alle drei Jahre eine ist das Stoff für 30 Jahre. Drei Stoffe für Wintermäntel in ähnlicher Farbe und Muster? Und noch fünf weitere in fünf anderen Farben? Funktionsstoff für Sportkleidung, in welchem Zeitraum verbrauche ich 10 Garnituren? Wie viele Abendkleider? Wie viele Shirts in grün nähe ich jedes Jahr?

     

    Ist der Käfig schon hübsch genug? Oder noch zu viel? Oder fällt es mir doch schwer, so viel auf einmal auszusortieren?

     

    Dann gibt es zur Reduktion noch die Methode "konsequentes UWYH".

     

    Konsequentes UWYH bedeutet, dass ich für z.B. ein Jahr bevor ich egal was kaufe, erst schaue, ob ich etwas habe, was ich stattdessen verwenden kann.

    Sagen wir, ich plane eine dunkelblaue Hose. Dann schaue ich erst einmal alle meine Stoffe durch, ob einer dabei ist, der zumindest annähernd passt. Passt die Farbe, ist aber die Menge zu gering, suche ich erst mal, ob es einen passenden Schnitt zum Stoff gibt. Wenn nicht, kopiere ich meinen Schnitt und lege ihn auf, um zu gucken, ob der Stoff nicht vielleicht doch reicht, wenn man einlagig zuschneidet, wenn man den Zwickel als Extrateil annäht, den Bundbeleg und die Hosentaschen aus einem anderen Stoff zuschneidet...? Geht das nicht, überlege ich noch mal, wozu die Hose den passen soll. Vielleicht passt zu der vorhandenen Jacke genauso gut eine graue und ich habe einen grauen Stoff? Oder eine in Mittelblau? Oder was ganz anderes.

     

    Eigentlich war ein grünes Abendkleid geplant... aber es wäre blauer Stoff für ein Abendkleid da -> Schnitt zum blauen Stoff suchen.

     

    Muß ein Stoffkauf sein, nehme ich den Schnitt mit, damit ich im Laden schon probieren kann, wie viel ich brauche. Und kaufe wirklich nur so viel (ggf. noch mit Einsprung), nur Meterware, keine Coupons.

     

    Und so geht das mit jedem Zwischenschritt weiter. Kein teilbarer Reißverschluss, der passt? Geht die Jacke auch mit Knöpfe und habe ich da welche da? Kann das Futter auch in einer etwas anderen Farbe sein? Muß der Reißverschluss in der Farbe exakt passen, wenn er doch eh verdeckt eingenäht wird?

     

    Ein weiteres Geheimnis des konsequenten UWYH: Es darf nur gekauft werden, was man schon vermisst hat. Also nicht am Dienstag den Stoff kaufen, für den Schnitt, den man am Donnerstag erst rauskopieren will, sondern erst wenn man den Schnitt fertig hat und zuschneiden will und dann nichts gefunden hat, dann gibt es einen neuen Stoff. Erst wenn ich wirklich so weit genäht habe, dass der Reißverschluss der nächste Schritt ist, "darf" ich auch einen kaufen.

     

    Ja, das bremst. Und das ist Absicht. Denn es motiviert, vielleicht doch eine kreative Lösung aus dem zu finden, was man schon hat. ;)

     

    Schritt 4: Glaubenssätze

     

    Stoffe auszusortieren, ja herzugeben fällt uns oft sehr schwer. Sie nicht zu kaufen manchmal auch. Das liegt an beliebten Glaubenssätzen, die uns der Stoffhamster gerne einflüstert und die ich hier aus einem anderen Blickwinkel anschauen werde. (Vielleicht manchmal etwas provokativ... aber um mal darüber nachzudenken sind Provokationen ja nicht schlecht.)

     

    "Das sind Werte, die ich da habe und wo der Stoff doch schon mal da ist, kostet er nichts."

     

    Ja, Geld gekostet hat der Stoff. Und das Geld ist weg. Aber warum habe ich den Stoff gekauft? Weil ich am Ende einen genähten Gegenstand daraus haben wollte. So lange ich diesen Gegenstand aber nicht genäht habe, ist der Wert meines Stoffes in der Schublade schlichtweg... "null". Ich habe Geld ausgegeben, aber keinen Gegenwert realisiert. Und je länger der Stoff ungenäht bei mir herum liegt, desto mehr Geld habe ich im Grunde verloren. Nein, Stoffe werden nicht verzinst, bestenfalls in Motten. Das sind aber Negativzinsen. Das ausgegebene Geld hingegen vor 10 Jahren angelegt (als es noch Zinsen gab... oder später vielleicht in einen ETF Sparplan eingezahlt) wäre mehr geworden. Und wer schon mal versucht hat, Omas alte Stoffe zu verkaufen, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz praktisch die Erfahrung gemacht, dass Stoffe nicht mehr Geld erlösen, als sie mal gekostet haben. Selbst wenn sie mal teuer waren.

    Auch das Lagern von Stoffen kann man mit einem zumindest virtuellen Preisschild versehen. Der Stoff kostet nämlich Platz. Sagen wir, ich stelle noch ein kleines Schränkchen für meinen Stoff auf, nur 40cmx50cm oder 0,2m². Nicht viel. Bei einer Quadratmetermiete von 10€/m kostet  mich das Lagern jeden Monat also rechnerisch 2€. Nicht viel, aber läppert sich. Wer im Eigentum wohnt und z.B. 4000€/m² gezahlt hat (ja, in Großstädten auch gerne mehr) hat 800€ für sein Stofflager bezahlt.

     

    Eine andere Möglichkeit, diesen Glaubenssatz zu betrachten, besteht darin, seine Stoffe in vergeudete Stoffmetertage umzurechnen. Der "bestimmungsgemäße Gebrauch" meines Stoffes ist, vernäht zu werden. Jeder Tag, an dem er nicht vernäht wird, ist ein verschwendeter Tag.

     

    Also 3m Stoff für 10 Jahre in der Schublade: 3m x 3600 Tage= 10800 verschwendete Stoffmetertage. :freak: ;)

    Und nicht vergessen, wo schon ein Stoff liegt, ist kein Platz mehr für das noch schönere Stöffchen, das in Zukunft noch kommen kann.

     

    Was uns zum nächsten Glaubenssatz bringt:

     

    "Das ist einmalig, das ist selten, das kommt nie wieder!"

     

    Zweifelsohne wechselt das Angebot an Stoffen immer wieder durch, es gibt Läden, die man nicht oft besucht oder besuchen kann, es gibt den einen Stoff, der wirklich besonders ist. Das ist normal und den sollte man auch mitnehmen, wenn man es sich leisten kann.

     

    Aber seltene Stoffe und Gelegenheiten zeichnen sich genau dadurch aus, dass sie selten sind, nicht oft vorkommen. Mit seltenen Ereignissen stopft man keine Schränke voll.

     

    Was aber ist denn überhaupt "selten"? Dem kann man sich mit Hilfe der Mathematik nähern. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch aus dem Schulunterricht, mal was von der sogenannten "Normalverteilung" (Gauß'sche Normalverteilung, Gauß'sche Glockenkurve...). Die zugehörige Formel definiert, wie häufig zufällig verteilte Ereignisse eintreten. Am stärksten häufen sich diese um einen Mittelwert, zu den Rändern werden es weniger. Eine gängige Definition für "normal" besteht darin, die 95,4 Prozent um den Mittelwert herum, als "normal" oder sagen wir "ziemlich normal" zu betrachten. Und nur den verbleibenden Rest von 4,6 Prozent als "besonders" zu definieren. Da sich diese 4,6 Prozent dann noch in "besonders schwach ausgeprägt" und "besonders stark ausgeprägt" verteilen, bleiben für "besonders stark ausgeprägt" gerade mal 2,3 Prozent übrig. Und davon sind wieder 2,1 Prozent "besonders" und nur die verbleibenden 0,2 Prozent "wirklich, wirklich besonders". Also das, was man als große Ausnahme betrachtet.

     

    Auf den Stoffkauf umgerechnet bedeutet das, daß von 100 Stoffen, die ich interessant finde, maximal 2 das Potential haben, ein besonderer Stoff zu sein. Und nur ungefähr zwei von 1000 interessanten Stoffen das Potential ein wirklich, wirklich, wirklich spezieller Stoff zu sein.

     

    Daß man damit keine großen Vorräte anhäufen kann, liegt auf der Hand, oder?

     

    Finde ich mehr "spezielle" Stoffe... bin ich nicht wählerisch genug. ;) Also Zeit, meine Kriterien mal zu überdenken.

     

    Statt zu denken "oh, der ist speziell, den muß ich haben", hilft es manchmal, den Gedanken "morgen kommt vielleicht ein noch schönerer Stoff und für den haben ich dann keinen Platz mehr" zu zulassen. Ist dieser Stoff es wert, jeden anderen Stoff, der noch kommen kann, nicht kaufen zu können?

     

    Eine andere Taktik, den Stoffhamster im Käfig zu belassen kann auch darin bestehen, ihn mit Luxusfutter zu versorgen. Auf Vorrat kaufe ich nur noch die besonderen Stoffe. Die Alltagsware kaufe ich erst bei Bedarf. Vielleicht kostet mich der Jeansstoff dann 3€/m Meter als auf dem Schnäppchenmarkt. Aber dafür kaufe ich dann nur die Menge, die ich brauche und muß mich nicht in 15 Jahren ärgern, dass ich Verfärbungen im Stoffbruch habe.

     

    Und ich habe noch einen Glaubenssatz:

     

    "Nirgendwo geht es dem Stoff so gut wie in meinem Schrank!"

     

    Ich habe ihn lieb, ich streichle ihn... was könnte ein Stoff denn lieber wollen?  Na aber... auch so einem Stöffchen steht doch eine artgerechte Haltung zu, oder?) Und so ein Stoff ist bekanntermaßen ein Rudeltier, das sich als Meterware auf dem Ballen mit möglichst vielen Artgenossen am Wohlsten fühlt. Die artgerechte Rudelhaltung des Stoffes findet als im Stoffladen statt. :D Wo wir ihn dann erst ganz kurz vor der Verarbeitung abholen. :lachen:

     

     

    Und wenn jetzt alles geklappt hat... ist der Stoffhamster wieder im Käfig.

     

    Zumindest im Moment...

     

    Und jetzt bin ich gespannt... erzählt mal... wie haltet ihr euren Stoffhamster im Käfig?

     

    Oder welche Glaubenssätze halte euch davon ab, es zu tun? ;)

     

     

     

     

     

     

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare



    Hallo Marion,

    danke für den tollen Artikel.

    Nach einem kritischen Blick auf meinen Stoffbestand muss ich sagen, bei mir ist der Stoffhamster auch ausgebrochen.

    Ich habe Stoffe, die schon ein paar Jahre alt sind. Die Projekte waren beim Kauf ganz klar, scheitern aber teilweise an meinen Fähigkeiten oder der Angst, den schönen Stoff zu ruinieren. Andere Stoffe haben mir beim Kauf total gut gefallen, heute frage ich mich, was bloß daraus werden soll.

    Dann kommen noch die 6 m Gabardine in burgunderfarben dazu, die mir in Köln einfach jemand in den Weg gestellt hat. Ich konnte nicht daran vorbeigehen. Aber was mache ich jetzt damit?

    Am 28. August ist Stoffmarkt im Mediapark (wenn es coronabedingt dabei bleibt)... was soll ich sagen... nach so langer Abstinenz kann man den doch nicht auslassen. Und schon sorgt der Stoffhamster wieder für Nachschub, auch wenn noch einige schöne Stöffchen hier liegen.

    Liebe Grüße

    Cassi

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    vor 18 Minuten schrieb Cassilda:

    Dann kommen noch die 6 m Gabardine in burgunderfarben dazu, die mir in Köln einfach jemand in den Weg gestellt hat. Ich konnte nicht daran vorbeigehen. Aber was mache ich jetzt damit?

    :lol: Wer kann dazu schon nein sagen. Wie wäre we mit einem Hosenanzug? Oder einem weiten Mantel?

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    vor 1 Minute schrieb fusselmieze:

    :lol: Wer kann dazu schon nein sagen. Wie wäre we mit einem Hosenanzug? Oder einem weiten Mantel?

    Da wären wir wieder bei der Angst, den Stoff zu ruinieren :classic_wacko:

    Einen Hosenanzug hatte ich schon im Blick, aber ich bin nicht die Weltmeisterin im anpassen und habe leider keine Model-Maße. Ein Probestück ist unabdingbar und dafür gibt es ja den Stoffmarkt, damit man so ein Stöffchen zum Probieren findet.

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    vor 1 Stunde schrieb Cassilda:

    Ich habe Stoffe, die schon ein paar Jahre alt sind.

     

    Wenn mich meine völlig veraltete Website nicht täuscht, sind meine ältesten unvernähten Stoffe von 2005… :rolleyes:

     

    Ich fände es wirklich cool, wenn diese Stoffe nicht auch noch das zweite Jahrzehnt voll machen würden, aber mal sehen, ob ich das schaffe… :D 

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    vor 54 Minuten schrieb Cassilda:

    Da wären wir wieder bei der Angst, den Stoff zu ruinieren :classic_wacko:

    Einen Hosenanzug hatte ich schon im Blick, aber ich bin nicht die Weltmeisterin im anpassen und habe leider keine Model-Maße. Ein Probestück ist unabdingbar und dafür gibt es ja den Stoffmarkt, damit man so ein Stöffchen zum Probieren findet.

    Also für mich klingt das total logisch. :-D

     

    Problem nur, wenn der tragbare Probestoff dir auch ans Herz wächst und du den dann auch nicht ruinieren willst.

     

    Dann bräuchtest du ja einen weiteren Probestoff. Oder sehr sehr viel von Probestoff 1.

     

    Und wenn du wie ich bist, hast du nachher statt des einen roten Stoffes ungefähr drei Stoffe, die du nacheinander in Hosenanzüge verwandeln willst, aber erst, wenn a) meine Figur sich stabilisiert hat, damit es sich langfristig lohnt, b) ich bis dahin wieder Lust auf Hosenanzüge habe, c) das rausgesuchte Schnittmuster wiederfinde und noch mag, d) der letztgekaufte Probestoff mir inzwischen nicht viiieel besser für einen Hosenrock oder ein Kleid gefällt, e) ein ansprechend großes Zeitfenster zum Nähen zur Verfügung steht, nach dem Nähen von allen anderen Projekten, die sich Hopp Hopp zwischenschieben lassen und viiieel dringender sind.

     

    Für die musste ich dann aber auch unbedingt noch Stoff kaufen. Eigentlich kaufe ich zwar gerade keine Stoffe, aber den Sonnenhut, das Shirt für meinen Mann, Sweatjacke und Strampler für die Kinder nähe ich ja dann stante pede. Da brauchen die Stoffe ja gar nicht erst Platz im Schrank.

     

    Und damit sich das Porto lohnt, noch kurz ein paar Kinderjerseys/Bündchenstoffe/Stoffe im Angebot dazu, die sind nie verkehrt.

     

    So in etwa passiert es dann zumindest ab und zu mal. Dann halte ich wieder länger durch und kaufe gar nichts. Bis es mich irgendwann wieder packt und ich komplett entfesselt shoppe.

     

    Trotzdem genieße ich es auch total, nicht nur das Kaufglück, sondern auch die Auswahl, den Blick in den Schrank, das Sortieren der Stoffe, die Träumerei, die Lebendigkeit, wenn ich aus den Vorräten schöpfen und mit genau dem richtigen Stoff ein spontanes Projekt umsetzen kann. Freunden genau den richtigen Stoff schenken zu können für ihre Ideen. Aus kleinen Stücken noch schnell etwas zaubern zu können. 

     

    Buch führe ich auch seit Jahren über Input und Output. Meistens. Nur gerade dieses Jahr ist mir das zu eng geworden. 

     

    Ich kann mit mir selbst ganz ok im Reinen sein, wenn ich meinen Stoffhamster als großen Luxus begreife und genieße und im Prinzip als zusätzliches Hobby betrachte: Stoffe angucken. Das braucht viel Geld und Raum, ja, und darf deshalb auch nicht überhand nehmen. Es hängt auch nur teilweise mit der tatsächlich stattfindenden Näherei zusammen. Aber: es macht mich glücklich und ich schwelge in schönen Stoffen und deshalb hat es seine Daseinsberechtigung, zur Zeit zumindest, solange der Raum nicht für anderes fehlt und es mich nicht belastet. Wenn das mal anders werden sollte, hoffe ich auf viel viel Zeit, um die ganzen schönen Ideen auch umsetzen zu können, die da im Schrank warten.

     

    Danke für den wunderbaren Artikel, Marion @nowak!

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    Ich versuche seit einiger Zeit, den Hamster zu bändigen. Den letzten Stoff habe ich Anfang 2020 für meinen Sommer-Regenmantel gekauft - wie üblich so reichlich, daß er ganz bestimmt reicht. Der Mantel ist seit August 2020 fertig und inzwischen ein paarmal getragen. Natürlich sind davon Reste geblieben: vom Oberstoff genug für eine Regenjacke, das Mesh-Futter wird aber nicht mehr reichen. Kommt Zeit, kommt Rat, hoffe ich, denn an der Zeit fehlt es im Augenblick, trotz Ruhestand.

     

    Gekauft habe ich außerdem seit Anfang 2020 nur diverses Vliesmaterial für Corona-Masken, das ja nicht für Kleidung zu gebrauchen ist. Alles, was ich sonst noch genäht habe, ist aus dem Fundus oder aus geschenkten Stoffen entstanden.

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    vor 6 Stunden schrieb Cassilda:

    Dann kommen noch die 6 m Gabardine in burgunderfarben dazu, die mir in Köln einfach jemand in den Weg gestellt hat. Ich konnte nicht daran vorbeigehen. Aber was mache ich jetzt damit?

     

    Im Zweifel hier anbieten. Es hat genug Hobbyschneiderinnen, die der Hamster fest im Griff hat.

    (mich zum Beispiel, aber der darf das gerade - und burgunder ist sowas von meine Farbe... :classic_ninja::engel::clown:)

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    Da kommt dann wohl die Psychologin durch 😂😉

     

    Als ich den Artikel zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich: „ach ne - so sehr ich Marion schätze, aber Zeigefinger und Therapie benötige ich nicht.“

     

    Auch wenn einige meinen Stoffschrank als extrem empfinden, habe ich damit kein Problem - zum einen ist nur ca. 1/3 davon gegen Bargeld erworben und ich habe nie über meine finanziellen Möglichkeiten gekauft;

    zum Anderen macht es mich glücklich, aus dem Vollen zu schöpfen und nicht erst einkaufen gehen zu müssen (oft habe ich nicht gefunden was ich gerade wollte und Online war der Stoff im Ergebnis nicht so wie erhofft).

     

    Inzwischen hat sich die Situation etwas verändert - deshalb gibt es meistens nur noch Stoffe nach Plan und erstmal aus dem Lager … man kann wohl sagen, meine Wohlfühlgrenze ist erreicht und jetzt geht es ans „Halten“.

    Mein neuer Job hat mir auch deutlich gezeigt, ich kann Stoffe problemlos liegen lassen - wir haben im Moment zwei Stoffe im Geschäft, die mich verzaubern … aber ich werde sie nicht kaufen, da ich kein Projekt dafür habe.

     

    Aber natürlich habe auch ich einen kleinen Problemhamster 😂 - bei mir sind es abgelegte/ nicht mehr passende Kleidung … die horte ich in drei großen Körben, weil da kann frau doch noch was daraus machen!

    Gestern habe ich dann diesen Artikel zum Anlass genommen und die ersten zwei Körbe leer gemacht - geblieben ist wirklich nur noch gaaanz wenig und ich habe drei große Säcke zum Altkleider-Container gebracht.

     

    Nicht genutztes und wahrscheinlich auch nie mehr genutztes Kapital gibt es bei mir in Form von zwei kleineren Boxen mit Dessousstoffen, Dessousspitze und Dessouspäckchen sowie einiges an Zubehör … die werde ich mir im Herbst mal vornehmen und teilweise hier anbieten - Dessous machen mir einfach keinen Spaß, da nutze ich das Lager und die Zeit lieber für Patchwork.

     

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    Hallo Nowak,

    ich danke Dir ganz herzlich für den Artikel, denn bei mir wohnen einige wirklich dicke Hamster zuhause, leider nicht nur der Stoff-Hamster, sondern auch der Schnittmuster-Hamster und der Nähbücher-Hamster und der Nähgarn-Hamster. Und alle sind wohlgenährt, von Kleinanzeigen und Restverkäufen.

    Meine Glaubenssätze sind: "das ist so ein Schnäppchen, dass kannst du bestimmt gebrauchen" oder auch: "wenn ich das jetzt nicht kaufe, ärgere ich mich morgen, wenn es weg ist."

    Ich nehme mir fest vor, auszumisten und die Hamster auf Diät zu setzen. Danke , dass du meine Motivation angeschoben hast!

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    Ich musste dann ja auch mal tiefer in mich reinhorchen... :rolleyes:

     

    Gestern habe ich mich von einem Stoffgeschäft-Newsletter abgemeldet, ein weiterer Newsletter wird noch folgen, und heute einem sehr verführerischem Onlineangebot wiederstanden. :ohnmacht:

    Platz ist nicht so das Problem, über meine finanziellen Möglichkeiten gehe ich auch nicht damit - aber wann soll ich das alles "zeitnah" vernähen? :kratzen:

    Und bis dahin gibt es dann wieder tolle, verführerische Angebote. :ups:

     

    Auf den Stoffmarkt werde ich bald aber wahrscheinlich trotzdem mit einer Freundin gehen - aber das hat dann eher was von Ausflug und guter Atmosphäre, und einfach Spass.

    Ich werde mein Listchen dafür sehr überlegt bestücken, und bei "muss ich unbedingt haben!" sehr bewusst in mich reinhorchen. So die Theorie. :cool:

     

    Liebe Grüsse

    Silvia

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    Am 16.8.2021 um 14:16 schrieb Cassilda:

    Nach einem kritischen Blick auf meinen Stoffbestand muss ich sagen, bei mir ist der Stoffhamster auch ausgebrochen.

    Ich habe Stoffe, die schon ein paar Jahre alt sind. Die Projekte waren beim Kauf ganz klar, scheitern aber teilweise an meinen Fähigkeiten oder der Angst, den schönen Stoff zu ruinieren.

     

    Das kann ich unterschreiben, aber die Erkenntnis kam mir irgendwann. Und daher wird das einer oder andere Stöffchen nun als tragbares Probe-Modell enden (gerade wieder einen verschafft). Durch die lange Lagerzeit tut es nicht mehr, wenn es nichts wird, außerdem habe ich viel gelernt seit es das Internet gibt.

     

    Am 16.8.2021 um 16:16 schrieb Kitkath:

    ... Und damit sich das Porto lohnt, noch kurz ein paar Kinderjerseys/Bündchenstoffe/Stoffe im Angebot dazu, die sind nie verkehrt.

     

    So in etwa passiert es dann zumindest ab und zu mal. Dann halte ich wieder länger durch und kaufe gar nichts. Bis es mich irgendwann wieder packt und ich komplett entfesselt shoppe.

     

    Hihi, ich habe früher abundan bei buttinette bestellt, weil es vor Ort nicht das gab, was mir vorschwebte. Eine Zeit lang waren wir eine "Büro-Einkaufs-Gemeinschaft" Das hatte den Vorteil, dass, wenn etwas nicht gefiel, sich oft eine andere Interessentin fand. Als das endete, habe ich beschlossen, dass Bestellen nicht mein Ding ist. Einige Versuche des modernen Online-Shoppings haben mich auch enttäuscht. Ich bin eher der Typ "muss ich anfassen" - ausschließlich Taschenstoffe habe ich letztens erfolgreich online gekauft, aber sonst lasse ich das lieber.

     

    Am 17.8.2021 um 08:58 schrieb StinaEinzelstück:

    zum Anderen macht es mich glücklich, aus dem Vollen zu schöpfen und nicht erst einkaufen gehen zu müssen (oft habe ich nicht gefunden was ich gerade wollte und Online war der Stoff im Ergebnis nicht so wie erhofft).

     

    genau und vor allem, wo gehe ich dann einkaufen? Hier gab es lange Zeit nur einen Laden für "Oma-Stoffe", auf meine Frage nach einen Hosen-Stoff fürs Büro ohne Schurwoll-Anteil wegen Allergie bekam ich nur ein mitleidiges Schulterzucken. Jeans? Die kann man nicht nähen ... usw

    Deshalb habe ich dann immer gekauft, wenn ich "mal" was gesehen habe.
    Und dann kam die Zeit der Stoffmärkte, vorher passten meine Vorräte in den Bettkasten eines Bett-Sofas - und dann bin ich eskaliert - bis zum Zeitpunkt der Erkenntnis.

     

    Am 17.8.2021 um 08:58 schrieb StinaEinzelstück:

    Inzwischen hat sich die Situation etwas verändert - deshalb gibt es meistens nur noch Stoffe nach Plan und erstmal aus dem Lager … man kann wohl sagen, meine Wohlfühlgrenze ist erreicht und jetzt geht es ans „Halten“.

     

    UWYH - und nicht nur Halten sondern eher 2:1, also zwei vernähen und höchstens einen neuen kaufen.

     

    Schnitte habe ich noch nie gehortet - zum Glück, aber von meinem Ziel aus jedem Heft zwei Modell zu nähe bin ich noch weit entfernt.

     

    Aber ich hab den Hamster gesehen und halte ihn an der kurzen Leine. Mit dem Zug und Fahrrad zum Stoffmarkt zu fahren, hilft da sehr, außerdem wusste ich bis März 2020, dass die schönsten Stoffe, die gerade in sind, zweimal im Jahr quasi vor meiner Tür aufgebaut und verkauft werden. Die Angst, etwas zu verpassen, fällt da weg. Das beruhigt den Hamster sehr. Ich lebe mal mit der Hoffnung, dass das in naher Zukunft auch wieder so seion wird.

     

    LG Rita

     

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    Schöner Artikel, danke.

    Ich habe zum Glück nur noch ein Hämsterchen, obwohl ich schon mal einen fetten Hamster hatte. Ich kaufe nur noch projektbezogen und versuche mit dem Bestand klar zu kommen, der aus der Hamsterzeit noch vorhanden ist. Vor einiger Zeit habe ich eine Bestandsaufnahme mit Fotos und Exeltabelle gemacht und finde so relativ schnell passendes aus dem Bestand. Kein stundenlanges Durchsuchen von Kisten ..... hilft ungemein.

    Sehr heilsam war das Auflösen eines Stofflagers meiner verstorbenen Mutter. Wir haben überall Stoffe gefunden. Sie hat  viele Stofftiere genäht und auf Basaren verkauft. Wir haben unendlich viele Mohair und Plüschstoffe gefunden, aber eben auch UNMENGEN von Augen, Gelenken, Füllwatte, Schnitte usw. Das hat mich wachgerüttelt und meinen Hamster verjagt. Das Leben ist endlich und meine Nähzeit auch sehr bregenzt.

    LG Claudia

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    Ich habe beim umgestalten meines Nähreiches gesehen, dass unbemerkt auch ein Wollhamster bei mir eingezogen ist. Bis jetzt sah das in den einzelnen verteilten Kisten harmlos aus.....es füllt ein 4x2 Kallaxregal:freak:.

    Jetzt ist Schluß....ich werde mir eine Stoff- und Wolldiät verordnen. Es fühlt sich nicht mehr gut an.

     

     

    Liebe Grüße 

    Sabine 

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    vor 16 Stunden schrieb 2athenaa:

    Sehr heilsam war das Auflösen eines Stofflagers meiner verstorbenen Mutter. Wir haben überall Stoffe gefunden. Sie hat  viele Stofftiere genäht und auf Basaren verkauft. Wir haben unendlich viele Mohair und Plüschstoffe gefunden, aber eben auch UNMENGEN von Augen, Gelenken, Füllwatte, Schnitte usw. Das hat mich wachgerüttelt und meinen Hamster verjagt. Das Leben ist endlich und meine Nähzeit auch sehr bregenzt.

     

    Sich mit dem eigenen Tod - oder ausgelöst durch den Tod naher Menschen - zu beschäftigen, ist sowieso eine gute Methode, um das eigene Leben auf den Prüfstand zu stellen - inklusive der angehäuften Dinge… ;)

     

    Ich habe mal einen sehr tollen Workshop von einem Palliativ-Mediziner besucht. Wir mussten zu Beginn sechs Karten beschriften, mit unserem Lieblings-Gegenstand, -Mensch, -Fähigkeit/körperliche Eigenschaft, -Ort etc. 

     

    Dann musste man nach und nach Karten abgeben, in jeder Runde eine. Zuerst freiwillig und selbst ausgesucht; am Schluss ist er rum gegangen und hat dir welche weggenommen, bis du nur noch eine einzige übrig hattest. Die Hälfte der Teilnehmer, mich eingeschlossen, hat ab der Hälfte schon geheult wie ein Schlosshund. Und die erste Karte, die ich weggeben habe, war der Lieblings-Gegenstand. Das war eine krass intensive Erfahrung und hat mich sehr zum Nachdenken gebracht… :o

     

    (Edit sagt: Zu Beginn des Workshops, als wir die Karten geschrieben haben, wussten wir natürlich nicht, was auf uns zukommen würde. Eben wie im Leben. Beziehungsweise Sterben. Man konnte also nicht „taktisch“ beschriften.)

    Bearbeitet von Capricorna
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    Ich bin dabei ein "Listchen" für den baldigen Stoffmarkt zu machen - und irgendwie werden es immer weniger Stoffe darauf, die wirklich "wichtig" sind - der Artikel wirkt. :cool:

    Heute habe ich wieder ein paar Stoffe gesichtet und verräumt - es ist reichlich da... :rolleyes:

     

    Liebe Grüsse

    Silvia

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    Bei mir hat es gerade nicht gewirkt, habe doch tatsächlich 2 Stoffe aus dem Urlaub mitgebracht. Immerhin einen davon brauche ich allerdings tatsächlich sofort als Ersatz für ein totgeliebtes Shirt. 

     

    @Scherzkeks Eine Liste für den Stoffmarkt hilft auf jeden Fall, evtl. ist es auch gut, noch einen Stoff der Kategorie "nur weil er so schön ist" darauf zu schreiben, so ganz streng muss man ja auch nicht sein 😊 ist immerhin ein kreatives Hobby... 

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    vor 5 Stunden schrieb froggy:

    @Scherzkeks Eine Liste für den Stoffmarkt hilft auf jeden Fall, evtl. ist es auch gut, noch einen Stoff der Kategorie "nur weil er so schön ist" darauf zu schreiben, so ganz streng muss man ja auch nicht sein 😊 ist immerhin ein kreatives Hobby... 

    Ich mache schon seit Jahren Listen für den Stoffmarkt - besser ist das. :D

    Diesmal ist es wirklich nur ein Listchen:

    3 Stoffe, 1 passendes Bündchen zu einem Projekt, 3 Stücke Softshell für Taschen (für Geschenke).

    Ja, und wenn dann ein paar Stoffe (hoffentlich wenige :freak: ) ganz laut hier schreien, dann dürfen sie auch mit. :clown:

    Ich schrieb ja, alleine würde ich gar nicht fahren.

     

    Liebe Grüsse

    Silvia

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    vor 5 Stunden schrieb froggy:

    habe doch tatsächlich 2 Stoffe aus dem Urlaub mitgebracht.

    Das klingt jetzt aber nicht so schlimm. :clown:

    Oder ist Dein Stoffhamster besonders dick? :D

     

    Liebe Grüsse

    Silvia

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    Was für ein Artikel!!!!

    Unmittelbar nach dem Lesen musste ich schmunzeln ... dann aber begannen die Rädchen in meinem Kopf zu arbeiten ... 

    Man kann dies auf alle möglichen Waren im Leben umsetzen: Kauf von Stoff, Wolle, Büchern, Notizheften, schönen Schreibstiften, Kleidung, Schuhen, elektronischen Geräten, Küchenutensilien, ...

     

    Mir hilft es, alles Eingekaufte (ausgenommen Lebensmittel!!!) bis zur ersten Verwendung bzw. des planmäßigen Einsatzes im Wohnzimmer aufzulegen. Damit ist das Wohnzimmer nicht aufgeräumt und das stört mich sehr!

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    Aber mein Stoffhamster steht unter Artenschutz! Den darf ich nicht bekämpfen! :classic_love:

    Aber ich verkaufe zum Glück auch VIEL Genähtes auf Kunsthandwerkermärkten. Da ist es immer "fürs Geschäftliche", wenn sich der Hamster wieder auf die Jagd macht.

    Aber manches Hamsterfutter gönne ich meinen Kunden dann einfach nicht. Das wird vernäht, wandert in meinen Schrank und ein altes Teil darf dafür ausziehen (SecondHand-Markt nimmt auch Unikate). Dann freut sich noch jemand daran und ich bin dauernd neu eingekleidet.

    Was natürlich auch sein muss, man ist ja sein eigenes Model auf den Märkten. (Und ja manche Kundin wollte und bekam dann letzendlich sogar das, was ich getragen habe :classic_laugh:)

    Bearbeitet von lulu
    zu viele dann s
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    @lulu :D Artenschutz, sehr schön, danke! Wir haben doch alle unsere ganz eigene Hamster-Art… :lol:

     

    Welcher SecondHand-Markt nimmt denn Unikate? Auf die Idee wäre ich bislang gar nicht gekommen. Ich nähe ja keine Standardgröße, sondern individuell für mich. Die Chance, ein Körperdouble zu finden, ist doch eher gering, oder…? :kratzen:

     

     

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    vor einer Stunde schrieb Capricorna:

    Die Chance, ein Körperdouble zu finden, ist doch eher gering, oder…?

    Die Chance, dass Kaufware genau passt, ist auch nicht so hoch. Viele, die nicht nähen, nehmen es da mit der Passform nicht so genau bzw. können dass gar nicht so genau einschätzen wie wir.

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