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Von der Samba, der Trompete, der Apfelsine und der Mode zum Karneval


peterle

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Heute ist ja Fettdonnerstag. Es ist nach 11:11 Uhr und im Rheinland geht eigentlich gar nichts mehr - zumindest nichts vernünftiges.

Gut, es gibt immer mehr Spinner, die meinen den Ernst des Lebens ausgerechnet Heute druchsetzen zu müssen und zwingen ihre Mitarbeiter dazu an einem Tag wie Heute oder gar Rosenmontag arbeiten zu gehen.

 

Als Rheinländer meide ich diese Geschäfte aus Prinzip auch den ganzen Rest des Jahres. :p

 

Da heute also außer Spaß hier nichts läuft und ich mal wieder über alte Musik gestolpert bin, hier eine kleine Geschichte ...

 

Es begann in Brasilien in den 60ern des letzten Jahrhunderts, da schrieb der Musiker Chico Buarque eine kleine Samba ... nichts besonderes, aber sie gefiel den Leuten und so sangen sie bald alle mit:

[YOUTUBE=Chico Buarque e Nara Leão - A Banda]ZFf623HWhJ4[/YOUTUBE]

 

Kommt sicherlich einigen bekannt vor, aber damals kannte das außerhalb von Brasilien kein Mensch. Kein Mensch?

 

Gut, da gab es so einen Trompetenspieler, der eine Band mit einem unaussprechlichen Namen hatte und der hatte nichts besseres zu tun, als das auch mal zu spielen ...

[YOUTUBE=Herb Alpert & The Tijuana Brass - A Banda]I1HAz9pCiLU[/YOUTUBE]

 

Jetzt dürfte es bei vielen Fernsehzuschauern, die sich noch an drei Programme und den Sendeschluß erinnern, laut und deutlich klingeln.

 

Wie die Zeit es so wollte, sang man damals in Deutsch ... und wo man keine Ländler sang, da sang man Schlager und am besten war der Schlager, wenn er denn von einer ausländischen Sängerin auf deutsch gesungen wurde ... noch besser natürlich, wenn diese hübsch und niedlich war und auch noch singen konnte und so wurde dann aus der kleinen Samba aus Brasilien ein sehr beliebter deutscher Schlager, der gekonnt über die Mode schwadronierte und dabei Josephine Bakers Exotikfruchtkleidchen auf die Schippe nahm.

Alles dargebracht in den Swinging Sixties und absolut stilecht in der modischen Ausstattung mit Kniestrümpfen, Miniröckchen - Twiggy läßt grüßen - oder auch kurzem doppelreihigem Kleid und Tuch mit großer stylischer Brille ... und den damals natürlich langen Haaren.

[YOUTUBE=France Gall - A Banda]NWF3VcXJUA4[/YOUTUBE]

 

Und spätestens jetzt solltet ihr die Apfelsinen und Kokosnüsse rausholen und dann ab ins Getümmel! :hug: :p

 

... und ab Aschermittwoch könnt ihr dann die Sachen aus den Swinging Sixties nachnähen, denn die werden langsam wieder modern und hip! :cool:

Bearbeitet von peterle
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Sehr schön! Und vielen Dank - ich mag solche Geschichten sehr gern.

 

Und hier im Norden geht außer Fasching in der Schule nichts. Also gar nichts - was hier heißt: Verkehr läuft fließend, jeder sitzt zuhause und schaut, ob jemand falsch parkt.

 

Euch im Rheinland viel Spaß - und nächstes Jahr komme ich vielleicht endlich mal dazu, mitzufeiern.

 

Viele Grüße,

Nahtbob

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Vielen Dank. Ich habe noch heute die Herb Alpert Platte von Amiga. Der Sound ist noch heute genial. Die Geschichte dieses Liedes kannte ich jedoch nicht. Ich mag solche kleinen Geschichten. Sie erfreuen mein Herz und bilden.

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  • 2 Wochen später...

noch eine Geschichte zu

 

France Gall:

 

Claude Francois war mit ihr in den 60ern liiert und die Beziehung endete 1966.

Francois verarbeitete seinen Schmerz in einem Song

Comme d'habitude

der von Michel Sardou gesungen wurde

 

Paul Anka schrieb den englischen Text dazu und fertig war ein Welthit

My Way von Frankie-Boy, für die ganz Jungen hier: Frank Sinatra.

 

Ein Lob auf France Gall!

 

Übrigens, Produzent Baierlein hatte u.a. dafür gesorgt, dass im deutschen Radio viel mehr französische Hits, Pop und Chansons gebracht wurden.

Man sang französisch mit. Und heute? Englische Popmusik, auch sehr gut aber doch so einseitig! Selbst Südamerika ist in der Versenkung verschwunden.

 

P.S. noch hinterher erklärt: beide Texte sind toll, sie drücken viel Schmerz und Verlust aus. Nicht nur mit Schuberts Liedern kann man stilvoll sich dem Weltschmerz hingeben ;)

Bearbeitet von Kasha
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