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Underlining, unterfüttern, Spezialistinnen bitte helft


Maria54

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Ich glaube, das hat System.

Auf diese Art wird erreicht, das HS nie den Profilevel erreichen können.

Burda hat auch noch nie Stütznähte erwähnt, haben die einen Deal mit Freudenberg? Vielleicht war es so möglich, dass Burda sich über all die Jahre behaupten konnte. Die Profis wussten, HS können ihnen mit Burdaanleitungen nie gefährlich werden.

Doch mit dem www schaut es anders aus, außerdem gibt es Konkurrenzschnitthefte.

Hatte gestern ein kleines Erlebnis mit einer Profischneiderin/Atelierbesitzerin. Ich erzählte ganz begeistert von "stretch-press" von RSO-Schrägstreifen (Schrägstreifen viel breiter zuschneiden, unter starker Dehnung druckbügeln).

Sie wunderte sich, woher ich so ein Insiderwissen hätte. (meine Quelle: Linda Maynard). "das wäre ja nicht so alltäglich"

 

Ich könnte mir vorstellen, dass so manche ambitionierte HS ein höheres Nähniveau hat, als mancher Profi. Die Übung mag fehlen, ja.

 

Samba

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Burda hat auch noch nie Stütznähte erwähnt, haben die einen Deal mit Freudenberg? Vielleicht war es so möglich, dass Burda sich über all die Jahre behaupten konnte. Die Profis wussten, HS können ihnen mit Burdaanleitungen nie gefährlich werden.

 

Wobei ich das in amerikanischen Foren schon genau andersherum gelesen habe: die Anleitungen würden ihnen die professionelle Verarbeitung mit Bügelband verschweigen. :rolleyes:

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Wobei ich das in amerikanischen Foren schon genau andersherum gelesen habe: die Anleitungen würden ihnen die professionelle Verarbeitung mit Bügelband verschweigen. :rolleyes:

 

Na sowas!

Ich finde meine Hypothese trotzdem gut. :D

In einer der letzten Burdas war ein Flattertop aus dünnem Stoff mit Bügeleinlage. Ich plante schon, den Schnitt 2x zu vernähen: einmal mit Stütznähten, einmal mit Burdamethode G785 aufgebügelt.

Möchte echt wissen, was besser ist.

Nähen kann ja voll spannend sein, nicht wahr? :rolleyes:

 

Samba

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So was bekommt irgendwann natürlich auch eine Eigendynamik... deine Leser und User gewöhnen sich an die Verarbeitungstechniken und wenn du dann auf einmal mit was anderem um die Ecke kommst, sind sie irritiert.

 

Außerdem verursacht es Kosten, eine Anleitung neu zu schreiben, statt nur mit C&P den Text rüberzukopieren.

 

Ich mache ja beides, je nach Fall. Und würde sagen, in etwa 90 Prozent aller Fälle ist es vom Ergebnis her letztlich egal. Und beim Rest kommt es halt drauf an, was man will...

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Ich musste erstmal im Forum suchen, was RSO bedeutet...

 

Das mit dem entsprechenden, stark gedehnten, Schrägstreifen habe ich in Paris in meiner Ausbildung gelernt. Als ich dann in deutschen Werkstätten gearbeitet habe, kannte das niemand. Ich denke, das ist weniger eine Profi/Laien-Barriere als eine Frage der Community. Zudem: nimmt man z.B. Müller München. Deren Schnitte (insbesondere im Herrenbereich) erfordern eine ganz bestimmte Verarbeitung. Da Müller München in D als Schnittsystem hoch verbreitet ist, ist auch das Schneiderhandwerk, was die Verarbeitung anbelangt, dementsprechend angepasst. In Frankreich, Italien und England wird wieder anders verarbeitet. Das liegt wahrscheinlich auch an den Handwerkskammern und deren Äquivalenten, die spezielle Prüfungsrichtlinien und Verarbeitungsvorstellungen haben.

 

Was den Schrägstreifen anbelangt: Was auch gut funktioniert, ist einen Futterschrägstreifen zu nehmen, der etwa im 15°-Winkel geschnitten ist. Den dann ohne Dehnen verarbeiten. Hält gut die Form, geht aber auch mit.

 

Stütznähte: Stütznähte kenne ich (ausbildungstechnisch) nur, um Picot-Säume (freie Übersetzung aus dem frz.) schön hinzukriegen: mit Stütznaht die Saumlänge stabilisieren (u.U. vorher mit Heftfaden am hängenden Rockteil), dann auf der Stütznaht umbügeln, drüberzackeln und zurückschneiden. Ich glaube, ich würde mich nicht auf eine Stütznaht verlassen wollen, um eine stark beanspruchte schräge Partie zu halten, schließlich hält so eine einfache Naht ja auch nicht so viel aus.

 

Unterlegen kenne ich auch gut aus meiner Ausbildung. Wird in der Haute Couture dauernd benutzt. Andere nennen es "beziehen". Da gibt es dann Unterschiede, ob die Stoffe wirklich einfach flach aufeinander gearbeitet werden, oder dem Oberstoff ein wenig Rollweite gegeben wird (weil er in den Nahtzugaben um den Unterlegstoff herumrollen muss), oder der Oberstoff unter Spannung auf den Unterlegstoff kommt (dann ist der Unterlegstoff tendenziell fester und es geht darum, beim Oberstoff Faltenfreiheit hinzubekommen). Ist alle (k)eine Kunst. Wie Nowak schon sagt: Am Ende sieht alles ziemlich ähnlich aus :)

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Ähnlich ja ... aber der Unterschied trennt die Spreu vom Weizen.

 

Danke CoronarJunkee, wie ein Schwamm hab ich gerade deine Worte aufgesaugt.

 

Samba

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ich fand die Ausführungen auch sehr interessant, v.a. dass auch Prüfungsvorgaben der Länder eine Rolle spielen können

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ich fand die Ausführungen auch sehr interessant, v.a. dass auch Prüfungsvorgaben der Länder eine Rolle spielen können

 

Ich wollte damit hauptsächlich sagen, dass sich solche Systeme selbst aufrecht erhalten: geprüft wird, was man selbst kennt (weil sonst kann man's ja nicht beurteilen), und gelehrt wird, was geprüft wird. Und da die Gelernten dann selber Prüfer werden...

:)

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Ich wollte damit hauptsächlich sagen, dass sich solche Systeme selbst aufrecht erhalten: geprüft wird, was man selbst kennt (weil sonst kann man's ja nicht beurteilen), und gelehrt wird, was geprüft wird. Und da die Gelernten dann selber Prüfer werden...

:)

 

In Deutschland mag dazu kommen, daß die Handwerkskammern bis vor kurzem tatsächlich beinahe wie im Mittelalterlichen Zunftwesen organisiert waren und das Wissen als "Geheimwissen" bewertet wurde, das nicht für Außenstehende gedacht war.

 

Meine Großmutter hat z.B. nach dem Krieg für Geld genäht und hatte auch zufriedene Kunden. Herrenhemden konnte sie sogar besser als die ortsansässige Schneiderin. :o Aber zu einem Schnittkurs an die Handwerkskammer konnte sie nicht gehen, weil sie ja keinen Gesellenbrief hatte.

 

Und so habe auch ich meine ersten Bücher über Schnitterstellung frei zugänglich im Laden gefunden, als ich in Frankreich gelebt habe. In Deutschland hatte ich so was nie gesehen...

 

Diese "Burgmentalität" mag einer Wissensverbreitung nicht gerade dienlich gewesen sein...

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bis ich auf blogs und foren gestoßen bin, hab ich auch gedacht, dass es außer burda und neue mode nichts gibt, schnitthersteller über dem großen Teich, hätt ich nie gedacht

 

meine Mutter hat zeitweise eine Hausschneiderin gehabt, davon hat sie viel profitiert und an mich weitergegeben, u.a. die Mehrweite an Oberkrägen

 

aber wie in vielen Bereichen, es führe viele Wege anch Rom

 

den Maßstab an das persönliche Werk muss jeder selbst setzen und ich vreurteile niemanden der Einlagen nicht pikiert sondern lieber aufbügelt, das ist auch eine Frage der Zeit und ob das persönliche Umfeld das erfordert

 

ich brauch zwar momentan kein kleines schwarzes oder ein kleidungsstück, das underlining erfordert, aber ich werd weiter mitlesen

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Ich habe ja bereits auf deinem Blog meine Verwunderung geäußert, dass es in Deutschland nicht üblich ist, mit Unterfütterung zu arbeiten. Diese Auskunft habe ich von einer ehemaligen Schneiderin eines Maßateliers erhalten. Es ist natürlich ein Zeit- letztendlich ein Kostenfaktor, ob ich mit bügelbarer Einlage oder mit einer Unterfütterung arbeite. Wenn am Ende das Ergebnis "fast" gleich ist, wird sich ein Atelier auf die für sie günstigere Methode einlassen.

 

Bisher habe ich nur ein Kleid mit Seidenorganza unterfüttert. Ob es "besser" aussieht als meine anderen Kleider, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass ich mich besser darin fühle. Ich fühle mich "angezogen" - es gibt mir Halt, ohne mich einzuengen. Ich kann mich in alle Richtungen bewegen und das Kleid sitzt.

 

@CoronarJunkee: Vielen herzlichen Dank für deine Ausführungen.

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Ich wollte damit hauptsächlich sagen, dass sich solche Systeme selbst aufrecht erhalten: geprüft wird, was man selbst kennt (weil sonst kann man's ja nicht beurteilen), und gelehrt wird, was geprüft wird. Und da die Gelernten dann selber Prüfer werden...

:)

 

Systeme wollen/müssen sich immer selbst schützen, was durch geänderte Kommunikationsmöglichkeiten aber schwierig wird.

Vor 25 Jahren war es für mich als HS, die nach den Sternen greifen wollte unmöglich, an Fachwissen zu kommen, das über Burda, BurdaInternational, Carina, NeueMode hinausging.

Meine Schrägstreifen waren suboptimal, meine Vlieseline löste sich vom mühsam gebastelten Coolwool-Sakko. Meine wenigen Wollmäntel wollte ich nicht mit Einlage verstärken. Frust über Frust trotz guter Stoffqualitäten. Ich zweifelte massiv an mir und hörte zu nähen auf.

 

Dieses Forum und das WWW änderten alles.

Beispiel: Erst seit ich einen alten (noch mit guter Verarbeitung) Burberry-Trench sezierte, entdeckte und verstand ich "Rollweite", hab mir auch von HS empfohlene Fachliteratur dazu besorgt.

Rollweite wende ich mittlerweile auch beim Verstürzen an.

 

Und jetzt bin ich auf der Jagd nach Spezialtechniken, eigentlich "Geheimwissen", was nicht so einfach ist, denn auch bei den sog. HauteCouture-Nähbüchern wird nicht alles verraten, oder man kennt sich in der Informationsflut nicht aus.

Wissen zurückzuhalten oder Informationsflut, beides hilft nicht wirklich.

 

Daher bin ich immens dankbar, wenn Leute, die auf sehr hohem Niveau arbeiten, nicht nur Tipps geben sondern Dinge auch so erklären, dass ich am Boden grundelnde HS es verstehen kann.

CoronarJunkee, du hast keine Vorstellung davon, wie kostbar deine Beiträge hier im Forum für mich sind und waren. Danke.

 

Wir HS sind doch keine wirkliche Konkurrenz für Superprofis.

Denn etwas verstehen und wissen reicht ja nicht, man muss die Technik in die Praxis umsetzen, üben, lernen und beherrschen.

Mittlerweile halte ich auch hohe Preise für manche Kleidungsstücke für angemessen, seit mir bewusst wurde, mit welchem Können und Knowhow sie gefertigt wurden.

 

Liebe Superprofis, wenn ihr uns HS Tipps gebt, können wir erst ermessen, auf welch hohem Niveau ihr euch bewegt.

 

Achja, ich unterscheide:

Profi - jemand der aus beruflichen Gründen näht, egal wie

Superprofi- jemand, der aus berufl. Gründen auf sehr hohem Niveau arbeitet, mit viel Wissen, Können ...

 

Sorry, soo lang.

 

Liebe Grüße

Samba

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bis ich auf blogs und foren gestoßen bin, hab ich auch gedacht, dass es außer burda und neue mode nichts gibt, schnitthersteller über dem großen Teich, hätt ich nie gedacht

 

meine Mutter hat zeitweise eine Hausschneiderin gehabt, davon hat sie viel profitiert und an mich weitergegeben, u.a. die Mehrweite an Oberkrägen

 

aber wie in vielen Bereichen, es führe viele Wege anch Rom

 

den Maßstab an das persönliche Werk muss jeder selbst setzen und ich vreurteile niemanden der Einlagen nicht pikiert sondern lieber aufbügelt, das ist auch eine Frage der Zeit und ob das persönliche Umfeld das erfordert

 

ich brauch zwar momentan kein kleines schwarzes oder ein kleidungsstück, das underlining erfordert, aber ich werd weiter mitlesen

 

Mir geht es ähnlich.

Aber die Hausschneiderin meiner Mutter erklärte nichts, sie hätte alles so im Gefühl.

Sie konnte und wollte ihr Wissen nicht weitergeben. Ich glaube, sie hat gar nicht nachgedacht, was sie machte - bloß so wie man es ihr eingetrichtert hatte. Meine Mutter hat das Nähen bald aufgegeben, wovon die Schneiderin klarerweise profitierte.

 

Zu Einlagen/Pikieren: Ich finde beides gut, hab nichts gegen das jeweils andere.

Aber ich meine, dass Welten dazwischen liegen: Ein pikierter Wollstoff verhält sich anders als ein bebügelter (auch wenn die Einlage hält), außerdem kann man (wenn es jemand beherrscht) den Wollstoff modellieren, formen, was in Richtung totaler Kontrolle geht.

 

ciao

Samba

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meine Mutter hat sehr vom Wissen ihrer Hausschneiderin profitiert, damals war ich ja noch Kindergartenkind, aber als ich begonnen habe zu nähen, hat sie oft gesagt, mach das anders, so hätts die Hausschneiderin gemacht und ich hab noch in Erinnerung, dass sie oft mit der Hand genäht haben, vermute Säume oder Futter einnähen

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Mir scheint einleuchtend, dass sich in den verschiedenen Ländern jeweils eigene Herstellungstechniken entwickelt haben. Vielleicht ist in Deutschland auch im professionellen Bereich, im Handwerk, das Underlining oder Zwischenfutter nicht so üblich gewesen.

 

Ich glaube nicht, dass die Schneider und Schneiderinnen absichtlich Teckniken verschweigen. Das hätte auch nicht funktioniert, es hat immer Grenzgänger(innen) gegeben. Auch hier im Forum beteiligen sich ja ausgebildete Schneiderinnen und Schneider. Wie z.B. im Pflegeberuf auch, geben im Schneiderhandwerk immer noch viele ausgebildete Fachkräfte ihren Beruf auf und nützen ihre Fähigkeiten nur noch für eigene Zwecke. Kein Wunder bei den Lohnniveaus in diesen Berufen!!!!

 

Viele Fähigkeiten und Techniken sind in den letzten Jahrhunderten mündlich überliefert worden, es wird sicher regionale Unterschiede geben. Wenn ich mir die alten Handwerksbücher anschaue... Alles "was der Schneider wissen muss" von 1910 passte in 640 Seiten und Kundenkontakt und Rechnungswesen waren auch darin enthalten. Die entscheidenden Informationen wurden mündlich weitergegeben und geübt.

 

Manche Techniken sind langwierige und langweilig und der Ertrag ist nicht sofort einleuchtend. Selbstklebende Einlage geht schneller und erfüllt den Zweck doch auch und Zwischenfutter? Wegen so ein bischen mehr an Komfort so viel Arbeit! Solche Argumente leuchten mir auch ein.

 

Ich empfinde mein Bemühen um alte Techniken als Luxus für mein Hobby wärend meiner Rentnerinnenzeit. Ökonomische, auch zeitökonomische Überlegungen spielen keine Rolle mehr. Mich treibt die reine Neugierde.

 

Dabei befinde ich mich auch in einer Zwickmühle. Langsam und sorgfältig nähen und meine Fähigkeiten immer weiter entwickeln oder immerzu neue Kleidungssstücke. Gute Sachen auftragen oder schnell Hergestelltes für eine Saison besitzen? Im Moment habe ich mich für l a n g s a m entschieden.

 

So. Was meint ihr dazu?

 

Inzwischen habe ich doch noch eine deutsch Übersetzung für Underlining gefunden. Im Nähbuch "Die große Nähschule" von Alison Smith, einem aus dem englischen übersetzten Werk, wird von Zwischenfutter gesprochen und alles auf einer viertel Seite abgehandelt.

 

Danke für die spannende Diskussion

Einen schönen Tag

Maria

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Ich glaube, diese Zwickmühle kennen alle, die sich für Verarbeitungstechniken interessieren.

Mir fehlt es an Zeit, so dass ich in der Regel die schnelle Verarbeitung wähle. Hin und wieder, wenn mal ein besonderes Stück ansteht, schiebe ich eine zeitintensive Technik ein. Hätte ich mehr Zeit, würde das Verhältnis trotzdem erstmal so bleiben, weil ich chronisch zu wenig Klamotten hab und es mir wichtiger wäre, den Bestand zügig ein wenig aufzufüllen.

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zwischenfutter, klingt für mich immer noch ein bisschen holprig

 

meine Tochter ist Konferenzdolmetscherin, unnd sie hat mir bestätigt, dass mancher begriff nicht eindeutig zu übersetzen geht, weil es landestypische herangehensweisen gibt

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"Time is Money"

 

Da der Kunde nicht so viel zahlen möchte und, bei aller Liebe und Leidenschaft unserer eins zu diesem wundervollen Handwerk, hat er meist überhaupt keine, bzw. nur wenig Wertschätzung, was da an Arbeit hinein investierst wird, da er ja ein bestimmtes Preisniveau (made in China und Cambodia) gewöhnt ist.

 

Deshalb werden rationale Verarbeitungsmethoden meist vorgezogen. Wenn man mal das Glück hat einen Kunden zu haben, der wirklich tolle Verarbeitung wertschätzen kann und auch das nötige Kleingeld dafür hat, da geht die Sonne auf! :-)

 

Das gute als HS ist, dass es niemanden kümmert, wenn man 3 Wochen an einem Kleid sitzt. Und man kann sich verarbeitungstechnisch austoben und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Das www bietet tatsächlich fantastische Möglichkeiten sich weiter zu bilden. Ich hoffe, dass dies so bleibt.

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Für mich kann ich sagen, erst dadurch, daß ich unterschiedliche Techniken ausprobiert habe (lange Zeit schlichtweg durch das Nutzen von Schnitten unterschiedlicher Hersteller... meinen ersten Vogue-Schnitt habe ich noch Ende der 1980er oder Anfang der 1990er entdeckt, wo die Bestellung in den Laden ungefähr 6 Wochen dauerte...).

 

Und so zum einen rausgefunden habe, was für mich funktioniert (z.B. Ärmel einsetzen nur mit Stecken kann ich besser als wenn ich vorher einen Reihfaden einziehe. Von Hand kann ich die Mehrweite besser verteilen, mit Kräuselfaden gibt es genau das..... Kräusel. Und schneller geht es obendrein.), zum anderen habe ich ein Gefühl bekommen, wann welche Technik "paßt". Das hängt ja so wohl vom Schnitt als auch vom Stoff ab. Auch vom Einsatzzweck, natürlich.

 

Was mir dann noch so einen "Kick" in diese Richtung gegeben hat waren diverse Couture Ausstellungen und Ausstellungen historischer Kleidung, wenn hier und da das Innenleben gezeigt wurde.... da bekam ich den Eindruck, daß die einfach machen, was den gewünschten Effekt erzielt, ohne sich einen Deut darum zu scheren, ob die Technik im Lehrbuch steht oder nicht. :o

 

Ich kenne aber auch Leute, die zehn Jahre Nähkurse bei durchaus qualifizierten Leuten gemacht haben, die aber trotzdem keine Ahnung haben, was man warum tut. Die haben halt immer gemacht, was die Kursleitung gesagt hat und gut.

 

Böse Absicht vermute ich da weniger... zum einen wissen möglicherweise die Kursleiter selber nicht, warum man was macht, die haben z.B. als Schneider eben mal eine Technik gelernt und die hat sich bewährt. Zum anderen sind "etwas können" und "etwas so erklären können, daß auch ein Nichtfachmann es versteht" zwei sehr unterschiedliche Dinge. :o

Und nicht zuletzt... ich fürchte, der durchschnittliche Kurseilnehmer will das gar nicht wissen, der will möglichst schnell ein fertiges Teil nach Hause nehmen.

 

Ich hatte ja letztes Jahr meinen kleinen "Teenieworkshop" bei mir Zuhause. Meine Freundin, Mutter besagter Teenies und ebenfalls nähend, war auch dabei. Und stellte hinterher fest, daß sie eine Menge gelernt habe. Weil ich den Kindern bei jedem Schritt erklärt habe, warum sie das jetzt so und so machen sollen und ihnen teilweise auch alternative Verarbeitungsmöglichkeiten zur Auswahl gelassen habe.

 

Für so was brauchst du aber viel Zeit und drei Leute waren dafür schon wirklich das Maximum. In einem Kurs mit fünf, acht oder gar 20 Leuten kannst du nichts erklären. (Es sei denn, alle würden das gleichen nähen müssen, dann könnte man dafür wieder mehr Hintergründe erklären.)

 

Und die Zeit bezahlt dir als Kursleiter dann auch kaum jemand.

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Hallo zusammen,

 

auch ich finde diesen Thread ausgesprochen spannend. Zur Zeit "erarbeite" ich mir Zusatz- und Hintergrundwissen über das Buch von Claire Shaeffer "Couture Sewing Techniques". Dort wird Underlining als "Backing" bezeichnet.

 

Zum Thema "Underlining" bin ich noch auf folgenden Artikel im Threads Maganzine gestolpert: Understanding Underling.

 

Liebe Grüße

 

 

Kirsten

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Langsam und professionell oder schnell und effektiv? Ich würde gerne langsam und professionell arbeiten. Bei mir scheitert es erstens an fehlender Geduld und fehlendem Gleichmut sowie zweitens an Sachkenntnis. Ich kann schlecht aus Büchern lernen (13 Jahre Schule waren der Horror!). Ich benötige einen "Vorturner", der mir zeigt wie es geht. Leider gibt es in dem Bereich, der mich interessiert, nicht viele Vorturner. Selbst meine Nähkursleiterin hat durch mich die FBA erst richtig kennengelernt. (Das soll jetzt bitte nicht überheblich klingen. Es ist einfach so.)

Vieles habe ich durch meine Mutter gelernt. Ganz "streng" ist meine Mutter bei Rocksäumen. Ein mit der Maschine genähter Rocksaum entlockt ihr eine hochgezogene Augenbraue und ein missbilligendes Brummen. Leider ist sie mit den Haute Couture Techniken nicht vertraut.

 

Wöchentlich findet im Internet der "Me made Mittwoch" statt. Es gibt Teilnehmer, die jede Woche mit einem neugeschaffenen Kleidungsstück daran teilnehmen. Das bekomme ich nicht hin und merke, dass ich mich dadurch "schlecht" fühle. Ich schaffe es nicht, regelmäßig hier oder in meinem Blog zu schreiben, noch ein vorzeigbares Kleidungsstück zu nähen.

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Wöchentlich findet im Internet der "Me made Mittwoch" statt. Es gibt Teilnehmer, die jede Woche mit einem neugeschaffenen Kleidungsstück daran teilnehmen. Das bekomme ich nicht hin und merke, dass ich mich dadurch "schlecht" fühle. Ich schaffe es nicht, regelmäßig hier oder in meinem Blog zu schreiben, noch ein vorzeigbares Kleidungsstück zu nähen.

 

Martina, lass Dich nicht stressen! Das Nähen sollte Dir Spaß machen und Dir die Möglichkeit geben, Dich künstlerisch, bzw. handwerklich auszutoben. Es sollte kein Konkurrenzkampf sein, der einen schlecht fühlen lässt. Weder mit anderen Leuten, noch mit der Zeit.

Es gibt zwar Leute, die Druck und Konkurrenz brauchen, um etwas zustande zu bekommen und um ihren Wert damit zu demonstrieren. Nimm's einfach locker, denn niemand zwingt Dich dies und jenes tun zu müssen! Hab einfach Spaß! :hug:

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