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Guter Rat am Zuschneidetisch - TV Sendung der 60er


ulliversum

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Bis in den 1970ziger waren rauchende Männer, überall aber auch überall in den Medien zu sehen: Beim "Internmationalen Frühschoppen" mit Werner Höfer konnte man manschmal vor blaum Dunst nicht mehr die Akteure sehen, der Dicke Bundeskanzler Ludwig Ehrhard rauchte sich durch die Tagesschau bis er 1977 starb, im "Durbridge-Krimi" raucht (nicht rauschten!) Hardy Krüger und Klaus Löwitsch über die Leinwand - und warum sollte das bei Marlene Esser dann anders gewesen sein.

 

Im gegenzug führete die Mutter der Nation: Inge Meysel in "Die Unverbesserlichen" das Frauenbild der 1960zig - 1970ziger vor:

Junge Leute glauben es heute kaum, galt rechtlich doch (bis 1977), die "Hausfrauenehe" nach §1356 BGB in der Fassung von 1958: "Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, so weit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist". Was bedeutete, dass vor dem Gesetz, der Mann hauptsächlich für den Unterhalt, die Frau für die Versorgung der Familie zuständig war. – Die Frau hatte dem Mann nach den "Gehorsamkeitsparagraphen §1354, (§§1628, 1629 BGB Kindeserziehung)" zu "Dienen". Was im übrigen auch schon damals als Verfassungswidrig angesehenen wurde: Vergl.: BVerfGe 10, 59 = BGBl. I. S S. 633 = FamRZ 1959, 416 = NJW 1959, 1483. Allerdings: Die Verfassungswidrigkeit von Gesetzen die das Patriarchat aktiv stützten, interessierte in den 1950/60zigern eher wenige der allesamt männlichen Gesetzesmacher der Bundesregierung. Nach den Gesetzestexten "musste die Frau ihren Ehemann um Erlaubnis fragen", wenn sie bspw. "eigene Arbeit aufnehmen wollte". Auch in Erziehungsfragen, war dem "Ehemann", oder "Familienoberhaupt" ganz die Patriarchenrolle zugeschrieben und ihm wurde das "letzte Sagen", "der Stichentscheid" Gesetzlich zugesichert.

- Jawohl! Alle die in "Kursiv" gesetzten Textpassagen, habe ich wörtlich aus den (Bundes-)Deutschen Gesetzbüchern der Zeit vor 1977 entnommen!

 

Und die Kinder hatten "der Familoe keine Schande zu machen"... naja, dass ist ein anderse Thema.

 

 

Liebe Grüße

 

Alex..

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@lea Die Sendung stammt aus den Jahren 1966/67. War vor meiner Zeit.:o

 

Schön auch die Preisangaben für die einzelnen Ensembles.

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Rauchen allüberall war früher normal (wie auch Trinken). Hier eine hübsche Sendung dazu:

und hier:

[HD] Immer wieder sonntags - 50 Jahre Internationaler Frühschoppen und Presseclub (Doku) - YouTube

 

Man kann sich das kaum noch vorstellen, nicht wahr? Dabei ist die letzte geschliffene Bastion, das Rauchverbot in Gaststätten, auch noch gar nicht so lange her... Wie man da früher nach Rauch gestunken hat, und die Belastung für die Lungen der armen Angestellten, heute schon unvorstellbar... :rolleyes:

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Die Sendung stammt aus den Jahren 1966/67.

Dann lag ich ja völlig richtig.

Da war ich 13/14 und begann nicht nur zu nähen, sondern auch, mich für Mode und Frisuren zu interessieren.

Frisuren hiess zuerst, die begehrten "Sechser" in die Strähnen vor den Ohren zu kriegen und später, die langen Haare (mit Mittelscheitel ;)) gegen den erbitterten Widerstand der Eltern durchzusetzen.

Das mit dem Durchsetzen galt auch für den Minirock - als der dann out war, hörte ich ganz auf, Röcke und Kleider zu tragen (bis heute).

Lea

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Ja, 1966 steht in der TV-Zeitung.

Ich habe es gestern gesehen. Welch ein Unterschied: Heute rauschen die Models zackig über den Laufsteg, damals gingen -pardon: schwebten - sie fast in Zeitlupe.

Über das lange Kleid mit abzippbarem Rock (wenn alle außer Ihnen Kurz tragen, können Sie sich schnell anpassen und fühlen sich wieder wohl) musste ich herzlich lachen.

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  • 4 Monate später...

Ich war an "Neue Sommermode 68" - mehrmals fiel das absolute Reizwort meiner Jugend: "adrett" ...

Falls jemand noch ein Küchenkleid braucht (natürlich mit adrettem Bubikragen)... das ist Eure Sendung!

Lea

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Toll, danke Lea! Die lade ich mir runter und veranstalte morgen eine Bügelsession. Genau das passende TV-Programm :lol:

 

Herrlisch! Die erste Folge musste ich mir gerade anschauen. Die große Erkenntnis: Wickelkleider sind was für die älteren Damen :lol:

Bearbeitet von AndreaS.
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Dann lag ich ja völlig richtig.

Da war ich 13/14 und begann nicht nur zu nähen, sondern auch, mich für Mode und Frisuren zu interessieren.

Frisuren hiess zuerst, die begehrten "Sechser" in die Strähnen vor den Ohren zu kriegen und später, die langen Haare (mit Mittelscheitel ;)) gegen den erbitterten Widerstand der Eltern durchzusetzen.

Das mit dem Durchsetzen galt auch für den Minirock - als der dann out war, hörte ich ganz auf, Röcke und Kleider zu tragen (bis heute).

Lea

 

so ganz nimm ich dir das nicht ab "begann nicht nur zu nähen, sondern auch, mich für Mode und Frisuren zu interessieren" lol -

ich denk, da interessierte Dich bereits vieles anderes was Spaß macht - und natürlich der breite Gürtel, Verzeihung Rock - pofaltenlang wie heute manche T-shirts - das waren doch schöne Zeiten damals, wo eben nicht alles selbstverständlich war, oder?

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Plissee - Anstalt - ich schmeiss mich wech :D!

 

Das "adrette" Bürokleid, Küchenkleider - herrlich! Das weckt Erinnerungen an meine Oma, die eine wackere Schneiderin war, und von der ich immens viel zum Thema Benimm und Emanzipation gelernt habe, auch wenn das sehr kontrovers klingt.

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Interessante Tipps, ich sehe meine Mutter vor mir, wie sie mit meinem Vater in einem Kleid mit angesetztem Glockenmini tanzt.

Mir gefiehl die Sendung über Hauskleider. Stylisher als Schlabberbux und Hoodie ist das allemal.

Ich mochte den Gedankengang, die Kleidung des Tages und von der Arbeit gegen das Hauskleid einzutauschen und durch das Umziehen die Mühsal des Tages zu vergessen.

Schöner Gedanke, wo ich doch manchmal abends um 10 noch irgendwelche Familienwäsche aus dem Trockner räume! Die Hausfrau von damals hatte offensichtlich bedeutend früher Feierabend als ich heute, vielleicht, weil sie und andere ihre Tätigkeit im Haushalt über den Tag tatsächlich als "echte" Arbeit wertschätzten und sie abends dann "frei" hatte.

 

Ob ich mir demnächst mal ein Hauskleid nähe? So als sichtbares Zeichen für "lasst mir meine Ruhe"?

 

LG, Carola

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Puh, abends um 22h! Wow, das könnte ich so nicht. Muss man das? Ich möchte nicht stänkern, sondern diverse Lebensmodelle wert schätzen, aber ohne Ausbeutung. Und das kann ich natürlich nicht beurteilen.

 

Danke vielmals, Lea,

das klingt nach ganz tollen Alternativen zum laufenden TV-Programm :ja:

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Nee, Stoffmadame, das muss sicher nicht um 22 Uhr sein, aber kommt doch häufig vor, weil vorher der Garten gegossen (im Sommer), die Kinder zum Schwimmtraining gefahren wurden, Vokabeln der Kinder abgefragt, die Jüngste mit Gute-Nacht-Geschichte ins Bett gebracht worden ist, usw. usw.

Morgens wird entweder Büroarbeit oder Einkaufen oder Ehrenamt erledigt.

 

Wahrscheinlich kann ich das Hauskleid erst nähen und anziehen, wenn die 3 Pänz mit ihrer ganzen Wäsche ausgezogen sind, dann läuft der Trockner hoffentlich kaum noch.

 

LG, Carola

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Ich schmeiß mich wech! Danke für den Tip, you made my day!:)

 

Woran erinnert mich bloß diese Trapez-Form und die Empfehlung, schmale Hosen dazu zu tragen? Wieder modern?? Auch der Hinweis auf die Körperform - :roller:

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Neben weiteren "Guten Ratschlägen am Zuschneidetisch" taucht bei Youtube

auch "Das Magazin für die Frau" auf, auch aus den 60er Jahren.

 

Themen von Sendung 1:

- Oma auf reisen (eine 78-jährige reist per Anhalter, huch :freak: )

- Perücken

- Loopnadel (neue Handarbeit)

- Kinder machen zu Hause Party

Das Magazin für die Frau - Folge Nr. 1 (BRD, 1963) - YouTube

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