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Schnittmuster - Anfängerfragen an Profis


jck5000

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--- Vorgeschichte & Vorstellung ---

 

Ich habe mir vor drei Wochen eine Nähmaschine gekauft, um einen Bezug für einen Sessel zu nähen, und dabei festgestellt, dass mir das echt Spaß macht. Da hier offenbar viele nette Leute mitlesen, die auch (noch so dumme) Fragen sinnvoll beantworten, denke ich, ich teile mal meine Anfängererfahrungen:

 

Das mit dem Nähen ist wie mit dem Kochen; man hat mehr Lerneffekt, wenn man es macht. Nun habe ich nie viel von Rezepten gehalten und die immer varriiert, bis es halt schmeckte; mein Problem mit Schnittmustern ist nun, dass ich mich mal an was gewagteres ranmachen will (ich liebe und brauche Herausforderungen), habe da aber ein paar Bedenken.

 

Mein zentrales Problem ist, dass etwa alle Nähtutorials (und Bücher) für mich sehr langwierig sind, Leute begeistert Videos oder Anleitungen zum Nähen eines Schlampermäppchens schauen und sich toll fühlen, wenn sie das geschafft haben. und wenngleich ich auch noch keine perfekte Naht hinbekomme, sehe ich das eher unproblematisch; mein erster Kissenbezug war toll; und meine erste (bis vierte) Patchworkdecke war auf 1.60m und 8 Teilen nur 7mm daneben, obwohl offenbar kein vernünftiger Mensch vollkommen unterschiedliche Materialien (gute Hemden bis Stretch-Polyester, halt die Altkleidersammlung) patchworken würde

 

--- Mein Problem ---

 

Nun ist mein Problem, dass ich mit Sicherheit für mein Nähniveau zu hoch greife, aber ich brauche den Anspruch. Und ich denke, dass ein Abendkleid (jaja, Skater-Dress und so ging unproblematisch) halt das Nähprojekt wäre, was mich wirklich fordert.

 

Ich habe keine Lust auf Handnähen und reinen Aufwand, aber Vogue V1426 gefällt mir super. Und meiner Frau auch, die niemals in irgendwas "von der Stange" passt.

 

Nun passt meine Frau auch leider nicht in sonstige Muster; das sehr ähnliche Kleid hier lässt sich auch nicht unproblematisch (also, eher nur fürchterlich) auf die G-Körbchen anpassen. Auch jede (ich habe mittlerweile drei genäht) Standard-Bodice braucht halt mehr Brust.

 

Ich werde daher wohl bei Null anfangen müssen; die Bodice aus Pattern making for Fashion Design passt nach x-zig Änderungen quasi perfekt, ich hätte aber gerne eigentlich überall eine perfekte Passform. Nun wird das - danke, Brüste - bei einem schulterfreien Teil ein Korsett werden müssen, was nun leider auch nicht einfach zu nähen ist; von daher habe ich zwei Nähprojekte: Untere Ebene Korsett und obere Ebene Kleid - und ich tendiere dazu, die einfach unterschiedlich zu nähen; ich will aber am Ende ein Kleidungsstück haben (also, Zipper im Rücken über den Laces).

 

--- meine Fragen ---

 

Oder auch nicht. Ist das notwendig? Zwei Princess Seams (Mitte Brust, Seite Brust) sind ja OK, aber ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie man zwei kombiniert, was mein zentrales Problem ist. Sollte da hier also wer Ahnung haben, freue ich mich über eine PM.

 

Ah, und falls wer Interesse an dem Schnittmuster des oben verlinkten Korsettkleids hat; ich habe das in DraftSight nachgezeichnet.

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Hallo :) ich bin zwar ein Anfänger.. aber steck alles fest wie es nur geht, auch wenn du viel zu viele Nadeln nimmst.. trotzdem wäre es vielleicht gut, wenn du erst mal ne Tasche mit Reißverschluss nähst.. so hab ich gesehen wo ich noch üben muss. Vor allem die Teile an der Brust sind schwieriger (Testcorsage war ein krampf bei mir, hat aber geklappt).. Viel Glück und viel Spaß dabei :) !!

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Ui... das nenne ich dann mal hochgesteckte Ziele.

 

Wenn die Bodice jetzt wirklich passt, hast Du eine gute Basis.

 

Schau mal, das Du einen Korsett (Korsett, nicht Corsage!) Schnitt mindestens zum angucken bekommst - und dann leg die Schnittmusterteile mal übereinander - dann siehst Du (eigentlich) schon, wo Du für den Unterbau Teilungsnähte brauchst.

 

Das das Oberkleid dann quasi anders geschnitten und "lose" drüberhängend ist, ist quasi normal - wenn man nicht grad versucht Burda (nix gegen Burda, aber bei sowas sind die nix) dafür stur nach Packung zu nutzen.

 

Oberkleid und Korsett werden an der oberen Kante gemeinsam verarbeitet - da sind sehr viele Lagen Stoff dann: Oberkleid, Futterkleid, Korsett (mindestens 2 lagig), und Beleg ... mind. also 5 Lagen... gewendet:, alle Nahtzugaben innen: 10 Lagen Material übereinander.

 

Wenn das Korsett passt, kann man drüber das eigentliche Kleid dann drapieren - also Stoff am (lebenden) Modell (wobei dafür dann eine Schneiderbüste, die in diesem Fall die Maße Deiner Frau hat, schon toll und hilfreich wäre, m.M.n.) abstecken, bis die Form gefällt...

 

;)Also ich schieb so irgendwas um F rum vor mir her (ich teste mich noch an meinen perfekten BH ran, E ist bei selbstgenäht def. etwas zu knapp)

man kriegt das mehr vorne auch direkt in einen Schnitt eingebaut.

Aber ganz ohne abstecken geht das nur, wenn es eher figurfolgend/umspielend sein soll, und nicht anliegend.

 

Ich würd stabilen, unstretchigen, einfarbigen hellen Baumwollstoff nehmen, und ein Probemodell arbeiten - und drauf rummalen... Und dann anhand der aufgemalten Änderungslinien das nächste probeteil.

Dauert etwas, liefert aber letztlich perfektes Ergebnis.

 

(Und: Heften! Stecken alleine bringt's oft nicht.)

 

Nachtrag: Das Vogue-Kleid ist sehr viel Elasthan/Stretch/gestrick... Und scheint keinen großartigen Unterbau zu haben...

Ich würd bei meinem Körbchen bzw. größer immer nach was gucken, das für unelastische Materialien erstmal gemacht wurde. Und direkt ein stabiles Untendrunter mitbringt => mindestens einen ordentlichen Korsagenschnitt dabei hat. Und 'ne endsprechend umfangreiche Materialliste...

Das Obendrüber kann dann sein, wie's will.

Bearbeitet von SiRu
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...zwei Nähprojekte: Untere Ebene Korsett und obere Ebene Kleid - und ich tendiere dazu, die einfach unterschiedlich zu nähen; ich will aber am Ende ein Kleidungsstück haben (also, Zipper im Rücken über den Laces).

 

--- meine Fragen ---

 

Oder auch nicht. Ist das notwendig? Zwei Princess Seams (Mitte Brust, Seite Brust) sind ja OK, aber ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie man zwei kombiniert, was mein zentrales Problem ist....

 

Du möchtest das Korsett im Rücken aber schon schnüren, oder?

 

Das Problem mit den Prinzessnähten habe ich nicht verstanden.

 

Ich habe vor Jahren mal dieses Schnittmuster: Abendkleid - Korsage - Kurzgre - Abendkleider - Festliche Mode - Damen - burda style Abendkleid genäht. Unterbau war eine geschnürte Coutil-Corsage mit Spiralfederstäbchen. Ich hab zwar nur eine Burda-normale Oberweite, Probleme gabs nicht. Allerdings hatte ich schon deutlich mehr Näherfahrung als Du.

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Du schreibst irgendwo etwas von Cup G. Da muss ich dich enttäuschen: kein einziger Fertigschnitt wird passen. Die sind alle für Cup B konstruiert. Daher ist das erste, womit du dich beschäftigen musst, die FBA.

 

Außerdem nimmst du dir am besten ein gutes Fachbuch zur Schnittkonstruktion vor wie Hofenbitzer, Armstrong, Bray, damit du verstehst, wie man Abnäher durch Teilungsnähte und Raffungen ersetzt oder verlegt.

 

Ich habe allerdings ein Verständnisproblem mit dieser Stelle: "Mein zentrales Problem ist, dass etwa alle Nähtutorials (und Bücher) für mich sehr langwierig sind, Leute begeistert Videos oder Anleitungen zum Nähen eines Schlampermäppchens schauen und sich toll fühlen, wenn sie das geschafft haben. und wenngleich ich auch noch keine perfekte Naht hinbekomme, sehe ich das eher unproblematisch"?

Ok, den ersten Satz verstehe ich. Das Problem ist aber, dass es nur eine weitere sinnvolle Möglichkeit gibt: Kurse oder Privatunterricht. Beides wirst du bei der Hobbyschneiderin eher nicht finden. ;)

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Erstmal Danke an SiRu für "leg die Schnittmusterteile mal übereinander - dann siehst Du (eigentlich) schon" - ich sehe da nämlich überhaupt nichts - also, das war wohl auch mein Problem, dass ich das eben nicht gesehen habe. Ich habe es daher mal so lange angeschaut, bis ich "es" gesehen habe, und dann auch ein Danke an Barbara für den "nimm Dir halt ein Fachbuch und mach das mit dem FBA" - Zaunpfahl.

 

Deswegen frage ich ja hier; wenn es eigentlich hätte funktionieren müssen, dann hab' ich es halt falsch gemacht, und ich habe auch verstanden, was - falls Euch das interessiert, hier mein Schnittmuster nach der Vorgabe (nur ein Ausschnitt; wir wollen ja keine Probleme wg. Urheberrecht oder so; ich habe es selbst gezeichnet):

 

MP8E0aZ.png

 

Auf der Brustlinie sind das 23 cm von Mitte bis Seitennaht, also Teile 1 bis 3.

 

Ich brauche 5 cm mehr. Einen halben bekomme ich zwischen die Punkte 1a und 1b, damit es mittig auf dem BP endet. Seite nützt nichts, von daher 2b bis 2 4,5cm nach links, was am Computer toll geht:

 

6OZqyBv.png

 

Ich bin aber natürlich nicht auf die (eigentlich logische) Idee gekommen, dass ich die ~2.4cm, die die neue Linie U-V länger ist als die alte jetzt bei Teil 1 R-S berücksichtigen muss und habe daher totalen Quatsch gemacht (ich habe U verschoben). Und eigentlich steht das auch ganz deutlich in dem Buch von der Helen Armstrong drin. Und in dem "More Dress Pattern" - Buch von der Frau Brey steht dann auch was zu mehreren Princess Seams, Riesen-Dank für den Tipp.

 

Und nochmal Danke an SiRu für "quasi normal" mit unterschiedlichen Teilen, dann kann ich da lustig vor mich hinkonstruieren und schaue halt, dass zumindest die Seitennhähte und der Brustmittensaum an der gleichen Stelle sind, damit ich das zusammenbekomme. Wie auch immer das geht, aber das hat ja noch Zeit, das ich das rausfinde. Die obere Kante klingt ja mal nach totalem Horror ;)

 

Gutes Neues Jahr wünsche ich Euch!

Bearbeitet von jck5000
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:o Ich kann nur ändern - an Konstruktion hab ich mich noch nicht rangewagt.

 

 

Wenn die Längen in Deinen Teilen von vornherein stimmig waren, braucht's ja "nur" noch Weite... ich würde einen kleinen Teil (0,5cm?) der 5 cm + je Hälfte in die Naht zwischen Teil 2 und 3 holen - quasi um Punkt 2c rum (also im Bereich der Büste die Naht hauchzart konvex, dann in Richtung Taille wieder einkurven.)

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Du schreibst ja, dass du den Grundschnitt mit Armstrong schon gut hingekriegt hast. Von dem musst du dann bei allen Schnitten ausgehen.

 

Im einzelnen bedeutet das:

1) Du machst dich mit den Vorgängen vertraut, wie sich der Schnitt mit den verschiedenen Bequemlichkeitszugaben verändert.

2) Wenn dir ein Modell von Schnittmusterhersteller XY gefällt, arbeitest du nur ab der Taille abwärts und die Ärmel und Krägen mit dem Schnittmuster. Für den Torso überträgst du die Merkmale des Designs in deinen Grundschnitt und arbeitest damit weiter. Das ist definitiv einfacher als eine Abänderung des Fertigschnitts. Natürlich muss das Armloch zum Ärmel und der Kragen zum Halsloch passen, aber das lässt sich mittels Abpausen und Abmessen leicht hinkriegen.

 

Bezüglich Abänderungen von Grundschnitten habe ich aus keinem Buch mehr gelernt als aus Bernard Zamkoff, Jeanne Price: Basic Pattern Skills for Fashion Design. New York, Fairchild Publications: 1987.

 

Edit: ich sehe gerade, dass 2009 eine 2. Auflage erschienen und im Handel erhältlich ist.

Bearbeitet von eboli
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Bezüglich Abänderungen von Grundschnitten habe ich aus keinem Buch mehr gelernt als aus Bernard Zamkoff, Jeanne Price: Basic Pattern Skills for Fashion Design.

Und schon wieder ein Buch auf meiner Wunschliste :rolleyes: Danke für das Gespräch...

Grüsse, Lea

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So, falls es wen interessiert - rausgekommen ist das hier:

 

0On0389.png

 

Und das sieht dann so aus (ist hinten offen; wenn man es schließt gehen die Falten weg; sitzt ziemlich gut):

 

5QjzULG.png

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Gibts auch ein Foto von vorne, wo Madame die Arme hängen lässt?

In natürlicher Haltung?

so isses schlcht zu beurteilen

 

viele Grüße,

Lilly

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Gibts auch ein Foto von vorne, wo Madame die Arme hängen lässt?

In natürlicher Haltung?

so isses schlcht zu beurteilen

 

viele Grüße,

Lilly

 

Und hinten dann auch schließen. Bitte :)

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