Motorkupplung Pfaff 262

[Nahtbob]

Hallo,

 

ich möchte euch von meiner neuen Herausforderung berichten mit meiner "neuen" Pfaff 262. Der Eichenschrank mit Fußantrieb ist ein wahrer Schatz und Poliboy hat den Rest wieder gerichtet. Und so viele schöne Originalteile. Die verbaute Pfaff 262 sah recht gut aus, verfügte über einen Motor, hatte dabei aber auch die Möglichkeit, auf stromlosen Antrieb umzurüsten. Ein entsprechend "frisches" Lederband lag bei.

 

Bei der ersten Begutachting fiel mir schon auf, dass da so ein braunes Harz aus dem unteren Teil der Maschine bröselte. Ich habe mir den Motor angeschaut und gesehen, dass es wohl daran liegen musste, da dort immer mehr von dem Harz herausbröckelte. Als ich den Dom mit der Halterung abschraubte, fiel dort einige Brocken heraus (siehe 1. Foto).

Ich habe in allen mir zur Verfügung stehenden Anleitungen nachgeschaut, bin aber nirgend fündig geworden. Also habe ich mir kurzerhand den Motor meiner 2. Pfaff ausgebaut um zu schauen, was sich dort normalerweise verbirgt. Es kam eine Art Motorkupplung zum Vorschein. Diesen habe kurzerhand ausgemessen und über ein CAD-Programm nachgebildet, um es auf dem 3D-Drucker nachzudrucken. Als Material habe ich mich für schwarzes PETG entschieden, da dieses Material nicht so spröde ist und die zu erwartenden Drehzahlen besser verträgt. Den Nachdruck könnt ihr auf den weiteren Bildern sehen.

 

Wer solch eine Kupplung benötigt, kann sich gern bei mir mit einer Direktnachricht melden.

 

Ich werde dann weiter berichten vom Prozess der Restaurierung. Viele Grüße, Nahtbob.

[Nopi]

Du hast das Bauteil ja etwas umkonstuiert ...

Im original ist es rund und die Stifte kreuzen sich, weshalb die Scherkräfte auf eine große Fläche Material verteilt werden ...

[Nahtbob]

vor 3 Minuten schrieb Nopi:

Du hast das Bauteil ja etwas umkonstuiert ...

Im original ist es rund und die Stifte kreuzen sich, weshalb die Scherkräfte auf eine große Fläche Material verteilt werden ...

Danke an dich, Nopi! Dann war das Teil in meiner anderen Pfaff wohl auch bereits ein Ersatzteil. Ich werde das also umgehend umkonstruieren und neu drucken. Hast du den Originaldurchmesser rein zufällig parat? 😉

Bearbeitet 19. Februar 2023 von Nahtbob

[Nahtbob]

So sollte das vielleicht eher am Original sein, oder was meinst du, Nopi? Ich habe leider kein Originalteil gefunden, an dem ich mich orientieren könnte. Aber du hast Recht, dass bei meiner ersten Konstruktion die Masse unterschiedlich verteilt ist und so eventuell bei hohen Drehzahlen eine Unwucht erzeugen könnte.

[posmanet]

Großartig unwuchtig sollte die erste Version auch nicht sein - sie ist ja achsensymmetrisch. Aber ich denke auch, dass die zylindrische Version länger halten wird - insbesondere mit Blick auf die Stabilität von 3d-gedruckten Teilen. Je mehr Material, desto stailer. Beim Außendurchmesser würde ich mich einfach daran orientieren, wie viel Platz verfügbar ist. (Bild 2 im ersten Post)

Bearbeitet 19. Februar 2023 von posmanet

[Nopi]

 

und noch einmal mit Messschieber

 

 

Wenn Du mir bitte zum Dank einen von Deinen gedruckten Kupplungsteilen schicken magst - freue ich mich.

[Nopi]

Der Sinn der Motorkupplung ist die vollständig sichere elektrische Trennung von Motor und Gehäuse.

 

= Schutzisolation

[Nahtbob]

vor 27 Minuten schrieb Nopi:

Der Sinn der Motorkupplung ist die vollständig sichere elektrische Trennung von Motor und Gehäuse.

 

= Schutzisolation

Ach deshalb auch die Isolationsdichtung! Danke für den Hinweis. Und vielen Dank auch für die Maße und die Arbeit!

[josef]

  

 

die 1. Version war immer etwas unwuchtig 

 

die verbesserte 2. Version hatte schon die um 90° versetzten Aufnahmen für die Querstifte 

 

die bei eBay angebotene Version hat auch die um 90° versetzten Aufnahmen, aber gefräst

[Nahtbob]

Hallo Josef,

Danke für die Historie der Motorkupplung. Das der Nachbau gefräst ist, ist auch ein guter Hinweis, denn ich denke, dass die eventuell hohen Scherkräfte an diesem Stück eine andere Orientierung beim Drucken benötigen. Ich werde das nochmal durchdenken und dann quer zur späteren Drehrichtung drucken. Das sollte dann die ausreichende Stabilität bringen.