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Halsausschnittverarbeitung/Versäuberung mit Schrägband - hier am Armausschnitt


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Hallo miteinander,

 

ich nähe hier vor so mich hin - da es so heiß draußen ist, bleibe ich lieber drinnen im Schatten. Und ich dachte bei mir, ich könnte ja mal die Versäuberung mit Schrägband am Armausschnitt zeigen. Gefunden habe ich das im Buch "Schöner nähen mit Profitechniken" von Naoko Domeki und Shihoko Makino, wobei die natürlich einen Halsausschnitt so versäubern. Ich zeig's nicht 100% in kleinsten Schritten, hier sei ausdrücklich auf das Buch verwiesen, das ich wirklich ganz hervorragend finde. Klare Kauf-Empfehlung von mir!

 

Bei den Temperaturen trage ich gern ärmellose Oberteile; das aus "Das perfekte Oberteil" von Evelyn Cabie bietet sich hier an, da ich das schon aufwändig angepasst habe. Wo stehe ich also? Schulter- und Seitennähte sind geschlossen, die Ausschnittbelege sind mit Vlieseline bebügelt und am Halsausschnitt befestigt. Außerdem habe ich ein Staystitch angebracht und die Nahtzugaben der Schultern mit einem HongKong-Finish versehen. Braucht es nicht, aber ich war in Spiel-Laune :)

 

Geht los:

IMG_8811.jpg

ich habe mir zwei Schrägstreifen von 3 cm Breite aus einem Viskose-Rest zugeschnitten. Die Streifen sollten min. 5 cm länger sein als das Armloch - mehr ist besser. Man legt den Schrägstreifen rechts auf rechts an einer Schulternaht an und gleicht den Verlauf des kurzen Endes des Schrägstreifens mit dem Verlauf der Schulternaht an.

 

IMG_8814.jpg

Dann verschiebt man dieses kurze Ende um 1 cm über die Schulternaht hinaus und fängt ca. 4-5 cm unterhalb der Schulternaht an, den Schrägstreifen festzunähen.

IMG_8815.jpg

Man näht bis zur anderen Seite und endet auch dort ca. 4-5 cm vor der Schulternaht. Man hat also zwei überstehende lose Enden:

IMG_8816.jpg

Nun legt man den Schrägstreifen entlang des Armloches und findet den Treffpunkt der kurzen Enden. Der wird auch am Ende des Schrägstreifens an den Verlauf der Schulternaht angepasst. Die kurzen Enden zusammennähen, die NZ einkürzen, auseinanderbügeln und die noch offenen Bereiche festnähen.

IMG_8817.jpg

IMG_8818.jpg

Als nächstes setzt man 6 mm neben der Naht eine weitere auf die Nahtzugabe. Achtung: Lea hat mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass hier spontane Hitze-Dummheit am Werk war. So hat Lea das natürlich nicht genannt, aber ich tu das :clown:. Zu sehen sind auf dem Foto max. 1,5 mm Abstand zur ersten Naht, es sollen aber tatsächlich 5-6 mm sein! Deshalb ist es bei mir ab hier echt fuzzelig, wenn man das richtig macht, vereinfacht das die Sache doch sehr und wird auch länger halten. Der Einsatz von gekauftem Schrägband ist ebenfalls empfehlenswert, weil das recht stabil daherkommt. Die Viskose ist schlabberig bis zum geht-nicht-mehr...

IMG_8819.jpg

Jetzt schneidet man entlang dieser zweiten Naht die Nahtzugabe ab. Ja, richtig gelesen. Es bleibt eine 6-7 mm breite Nahtzugabe stehen. Das passiert m.E. im Wesentlichen deshalb, damit man auf jeden Fall eine gleichbleibende Kante zum Umlegen des Schrägstreifens hat.

 

Der Schrägstreifen wird von rechts gebügelt.

IMG_8820.jpg

Nun klappt man den Schrägstreifen über die restliche Nahtzugabe nach innen und versetzt das Ganze, so dass innen ein schmaler Streifen des Außenstoffes liegt:

IMG_8821.jpg

Auch das wird so gebügelt.

 

Diese scharfe Bügelkante wird vorübergehend geöffnet und das jetzt noch überstehende Stück Schrägband wird in diese Bügelkante gelegt. Alles miteinander wird nach innen umgeklappt und bildet dadurch einen sauberen Abschluss. Hier einmal halb geöffnet, halb geschlossen:

IMG_8822.jpg

Ich glaube, die Anzahl der max. Bilder ist erreicht. Geht gleich weiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von haniah
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Durch die zweite Naht auf der NZ und das saubere Abschneiden derselbigen hat man gute Chancen auf eine gleichmäßig breite Versäuberung:

IMG_8824.jpg

An den Schulternähten ist es etwas dicker wegen des HongKong-Finishes, aber einen Tod muss man sterben. Und ich habe bereits die Überstände der NZ der Schulternähte schräg verlaufend abgeschnitten.

 

Sieht aber top aus, oder?

IMG_8825.jpg

Man näht jetzt nur noch knappkantig von innen auf dem Schrägband einmal ringsum. Und das sieht dann anschließend so aus (man sieht's hier einmal von außen und auch von innen):

IMG_8826.jpg

Ich denke, ich versäubere Armausschnitte nur noch so. Dieses Gefummele mit den Belegen, die beim Anziehen immer raus stippen wie ein paar zu kurz geratene Flügelansätze...

 

So, ich hoffe, die Ein oder Andere von Euch will das auch mal ausprobieren. Als Anregung habe ich mir die Mühe für Euch gemacht.

 

Viele Grüße, haniah

 

 

 

 

 

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vor 7 Minuten schrieb haniah:

Sieht aber top aus, oder?

 

Tut's in der Tat.

 

Der Schritt mit der zweiten Naht an der man dann die Nahtzugabe kürzt klingt total sinnig und praktisch für ein akkurates Ergebnis, ist aber etwas, das mir nie in den Sinn gekommen wäre. Danke.

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vor 24 Minuten schrieb haniah:

Als nächstes setzt man 6 mm neben der Naht eine weitere auf die Nahtzugabe. Ab hier ist das echt fuzzelig, bei meinen ersten Versuchen habe ich das etwas breiter gemacht und das vereinfacht die Sache doch sehr. Auch der Einsatz von gekauftem Schrägband ist empfehlenswert, weil das recht stabil daherkommt. Die Viskose ist schlabberig bis zum geht-nicht-mehr...

IMG_8819.jpg

Jetzt schneidet man entlang dieser zweiten Naht die Nahtzugabe ab. Ja, richtig gelesen. Es bleibt eine 6-7 mm breite Nahtzugabe stehen. Das passiert m.E. im Wesentlichen deshalb, damit man auf jeden Fall eine gleichbleibende Kante zum Umlegen des Schrägstreifens hat.

 

Vielleicht fällt mir ja das Denken bei der Hitze schwer :classic_ninja:  oder deine Fotos sind etwas zu klein :classic_blush: , aber das sind doch keine 6mm Abstand zwischen den beiden Nähten, oder ?

Anders gefragt : in welchem Abstand zur Schnittkante ist die 1. Naht - also die mit dem der Schrägstreifen angenäht wird - und welche Nahtzugabe wurde am Ausschnitt angeschnitten ?

Ich kann auf dem Foto auch keine 6-7mm Nahtzugabe erkennen  - für mich sieht es eher nach 2mm aus :classic_blush:

 

 

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vor 1 Minute schrieb elbia:

aber das sind doch keine 6mm Abstand zwischen den beiden Nähten, oder ?

 

rischtisch! Guckstu hier:

 

vor 33 Minuten schrieb haniah:

Achtung: Lea hat mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass hier spontane Hitze-Dummheit am Werk war. So hat Lea das natürlich nicht genannt, aber ich tu das :clown:. Zu sehen sind auf dem Foto max. 1,5 mm Abstand zur ersten Naht, es sollen aber tatsächlich 5-6 mm sein! Deshalb ist es bei mir ab hier echt fuzzelig, wenn man das richtig macht, vereinfacht das die Sache doch sehr und wird auch länger halten.

 

*kicher*

 

Ist echt warm heute *pust*

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vor 6 Minuten schrieb haniah:

Ist echt warm heute *pust*

 

Jaha, ist es :D

 

Aber mit 6mm Abstand, der engen Rundung eines Armausschnittes und noch dazu sozusagen einem Staystich an der Kante könnte es da nicht Spannungsfältchen geben - weil man ja die Nahtzugabe nicht einschneidet  :kratzen: 

Da waren deine 1-2mm schon wendefreudiger, wenn auch fuzzelig :D

 

Sauber aussehen tut es auf jeden Fall :classic_smile: :super:

 

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Bislang habe ich nur einmal ein Spannungsfältchen produziert. Gefühlvoll gehandhabt, klappt es eigentlich ganz gut. Man muss halt echt im Blick haben, was der Stoff unter dem Nähfuß gerade anstellt 🤷🏻‍♀️

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Danke für die Anleitung, Katja.

 

Damit habe ich mich bisher immer sehr schwer getan und dann statt Schrägband Belege gemacht.

Aber die stehen leider oftmals ab, wenn ich sie nicht feststeppe. Die Optik ist dann aber auch nicht immer gewünscht.

 

Das nächste luftige Teil werde ich dann am Halsausschnitt mit Deiner Anleitung basteln :)

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vor 2 Stunden schrieb haniah:

So, ich hoffe, die Ein oder Andere von Euch will das auch mal ausprobieren. Als Anregung habe ich mir die Mühe für Euch gemacht.

 

Ich danke dir für diese tolle Anleitung. Der Grund für die zweite Naht ist logisch.

 

Auf meiner Nähplanungsliste habe ich Änderungen, bei denen ich das gut gebrauchen kann.

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