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8. Dezember 2021 - Challenge - Vom Wissen, vom Glauben und der Freiheit


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

 

 

Was macht man in einer Gemeinschaft wenn man sich nicht einigen kann? Man kehrt am Besten zurück auf den ursprünglichen  Sinn des Zusammenseins

 

Ich bin dafür, daß wir uns alle wieder treffen zum Nähen, Stricken und Handarbeiten in jeder Form.  Handarbeiten verbinden immer........und das wissen wir

 

Also lasst uns wieder übers Nähen reden

 

einen schönen Freitag wünsche ich Euch

 

grandmaines

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Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Junipau:

Nur ein tiefes Gefühl von Traurigkeit, im Forum plötzlich in eine dermaßen fremde Welt gefallen zu sein, daß ich ernsthaft darüber nachdenke, ob ich noch dazu gehören mag.


Mich bewegt da ein Gedanke, Du verzeihst mir, wenn ich Deine Zeilen stellvertretend zitiere, @Junipau?
 

Bevor es still um Peter wurde, hatte ich stets den Eindruck von einem reflektierten, zurückhaltenden und hochintelligenten Menschen, der jedermann versuchte anzunehmen wie er oder sie daher kam. Gegensätzliche Standpunkte hat er sich angehört, für sich durchdacht und ggf den ein oder anderen Aspekt für sich angenommen. 
 

Das wird sich wohl kaum ins Gegenteil verkehrt haben. Bei soviel Entgegenkommen in der Annahme auch von gegensätzlichen Standpunkten kann man auch mal die Orientierung verlieren, stelle ich mir vor. 

 

Deshalb und weil Peter für mich ein besonderer menschenfreundlicher Mann ist, fände ich es verkehrt, wegen seiner Äußerungen hier einen Cut zu machen. Er war immer gesprächsbereit, warum sollten wir das nicht ebenfalls sein? 
 


 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn sich alle beim Autofahren anschnallen, passieren 100 % der Unfälle mit Sicherheitsgurt. Trotzdem zweifelt keiner an der Sinnhaftigkeit. 

 

 

Bearbeitet von schnittmonsterkiki
Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb haniah:

Er war immer gesprächsbereit, warum sollten wir das nicht ebenfalls sein? 

Ich bin da völlig bei dir, dass es keine gute Reaktion ist, einen Menschen für seine Äußerungen zu einem bestimmten Thema, die man ablehnt, als ganzes zu verurteilen. Oder sein Forum. 

Aber man darf irritiert sein und verunsichert.

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb Gundel Gaukeley:

Aber man darf irritiert sein und verunsichert.

Genau das.

Deshalb mache ich erstmal Pause. Tief Luft holen und schauen, wie es sich weiter entwickelt.

 

LG Junipau

 

(die jetzt wieder den Knopf "abmelden" drückt)

Geschrieben

Die Judenverfolgungen begannen nicht erst mit der Reichskristallnacht.

Die Verfogungen begannen ganz subtil um die Bevölkerung vorzubereiten, mit Verunglimpfungen und Beschuldigungen in Medien und Reden. Als dort kein Widerspruch erfolgte, sondern im Gegenteil nach und nach immer mehr Bürger entdeckten, daß die vormals geschätzten Mitbürger doch minderwertig und schädlich seien, konnte sich das entwickeln, was jetzt im Rückblick so schlimm ist. 

Hätten damals die Menschen ihre jüdischen Mitbürger weiter geschätzt und zu ihnen gehalten wäre die Welt heute eine andere.

Und auf nichts anderes als genau diesen subtilen Anfang hat Peter aufmerksam gemacht, ja, den sehe ich auch.

Mein Vater war kein Jude, mein Vater war ein ganz normaler Familienvater, er konnte allerdings sehr schlecht laufen wegen der chronischen Ischiasnerventzündung. Das reichte aus für 3 Wochen Waterboarding als medizinsche Heilmethode und um 40 Jahre seines Lebens und seiner Familie grundlegend zu verändern.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Lehrling:

Und auf nichts anderes als genau diesen subtilen Anfang hat Peter aufmerksam gemacht, ja, den sehe ich auch.

Genau den sehe ich nicht. Schon alleine, weil die jüdischen Mitbürger mitnichten geschätzt waren. Sie waren geduldet. Seit Jahrhunderten schon. Immerhin waren die Juden die Christusmörder. Der Boden war ein ganz anderer. 

Wer heute aktuell Einschränkungen erlebt, hat eine ganz andere Position. Er ist nicht als Mensch umfassend in einer minderen Position. 

Das schon nicht zu sehen, ist … irritierend. 

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Lehrling:

Hätten damals die Menschen ihre jüdischen Mitbürger weiter geschätzt und zu ihnen gehalten wäre die Welt heute eine andere.

Und auf nichts anderes als genau diesen subtilen Anfang hat Peter aufmerksam gemacht, ja, den sehe ich auch.

Mein Vater war kein Jude, mein Vater war ein ganz normaler Familienvater, er konnte allerdings sehr schlecht laufen wegen der chronischen Ischiasnerventzündung. Das reichte aus für 3 Wochen Waterboarding als medizinsche Heilmethode

 

Ich gebe zu, dass ich einen Zusammenhang zwischen diesen verschiedenen Ereignissen und Situationen schon nicht verstehen? :verwirrt:

 

Juden wurden im Dritten Reich verfolgt und ermordet. (Leider nicht nur da und nicht erst seit dann in Europa.)

 

Dein Vater wurde zu einem Zeitpunkt, der offensichtlich mehr als 40 Jahren einer Behandlung unterzogen, die gegen seine Krankheit nicht half. Aus heutiger Sicht auch nicht helfen konnte. (Wobei nicht ganz klar ist, ob sie dem damaligen Behandlungsstandard entsprach oder es sich um eine Entscheidung eines einzelnen Arztes handelte und ebenfalls nicht, ob zu dem Zeitpunkt evidenzbasierte Medizin bereits exisitere und praktiziert wurde, aufgrund des angegebenen Zeitrahmens vermutlich eher nicht.)

 

Das habe ich bislang verstanden. Den Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen nicht.

 

Auch nicht den Zusammenhang zu aktuellen medizinischen Behandlungsstandards oder gar politischen Entwicklungen?

 

Wenn mich bezüglich politischer Entwicklungen etwas beunruhigt, dann deutlich mehr, dass "Events" aus dem Nazibaukasten wie Fackelläufe wieder in der Öffentlichkeit durchgeführt werden und dass Synagogen, jüdische Schulen, Kindergärten oder Kulturzentren Sicherheitsschleusen, Überwachungskameras und Polizeischutz brauchen.

DAS sind beunruhigende Entwicklungen.

Geschrieben

Das @peterle in diese Richtung denkt ist doch aber schon seit über einem Jahr erkennbar gewesen, wenn mensch etwas aufmerksam gelesen hat.

Für mich war deshalb schon lange die Konsequenz, zum Thema hier nicht mehr zu schreiben und mich hauptsächlich auf Nähthemen zu beschränken.

 

Aber auch ich halte nun doch für mich auch noch einmal fest:

 

- jegliche Vergleiche mit der Verfolgung der Juden ist einfach nur geschmacklos und widerlich!


… zum Thema Impfgegner, Coronaleugnern usw. sage ich hier weiterhin bewusst nichts.

Geschrieben
1 hour ago, nowak said:

Wenn mich bezüglich politischer Entwicklungen etwas beunruhigt, dann deutlich mehr, dass "Events" aus dem Nazibaukasten wie Fackelläufe wieder in der Öffentlichkeit durchgeführt werden und dass Synagogen, jüdische Schulen, Kindergärten oder Kulturzentren Sicherheitsschleusen, Überwachungskameras und Polizeischutz brauchen.

DAS sind beunruhigende Entwicklungen.

 

Ich ergänze das noch um Angriffe auf Impfzentren und Bedrohung von impfenden Ärzten ...

 

Sabine

Geschrieben (bearbeitet)

Bei aller Unlust schon wieder über das Thema zu diskutieren, finde ich es doch sehr gut, dass wir das hier mit Respekt können. Ich ziehe mich erheblich lieber auf meine erfreulichen Bereiche zurück. Sehe aber sehr stark die Notwendigkeit, respektvoll im Gespräch zu bleiben. Auch weil ich eine Sache alleine nicht voll durch schauen kann. Aber auch, weil ich mich nicht von geschätzten Menschen entfernen will, die (imho leider) eine andere Meinung als ich haben. Ich finde das nur so verdammt mühsam, und darum mache ich es so selten wie möglich. 
 

Ach das Thema Freiheit 😉 Ich finde den Gedanken sehr ansprechend, dass es sich um ein Spannungsfeld handelt, wie @gabi die erste in ihrem Gedicht so toll beschrieben hat.

Bearbeitet von stoffmadame
Geschrieben

Ich frage mich gerade, ob wir hier noch streiten können oder was mit der Diskussionskultur in den letzten Jahren geschehen ist?

Ich versuche mal zu antworten und übersehe hoffentlich nichts.

 

vor 22 Stunden schrieb haniah:

Hast Du denn wirklich und ernsthaft Angst/Sorge, dass Ungeimpfte vergleichbaren Einschränkungen unterworfen werden wie es zu Beginn des Dritten Reiches geschah? Dass Du Angst hast, irgendwann in einem KZ vergast zu werden, das glaube ich nicht, wenn ich Deine Texte halbwegs richtig verstanden habe.

 

Ob ich Angst habe am Ende im KZ zu landen? Nein, die habe ich nicht.

Selbst wenn man mich tatsächlich auf diese Art exekutieren würde, hätte ich keine Angst davor. Ich war dafür glaube ich zu oft an der Grenze zum eigenen Tod, dem anderer und habe zuviel Gewalt gegen mich in meinem Leben dafür erfahren und ich neige nicht dazu mein Leben höher einzuschätzen als meine Freiheit.

 

Es ist mir aber wichtig, daß nicht unter den Tisch fällt, daß die aktuellen Mittel, die auf die Gruppe Ungeimpfter, Einfachgeimpfter und demnächst "nur" Zweifachgeimpfter (to be continued) angewandt wird, sehr große Ähnlichkeit mit denen haben, die am Anfang der Judenverfolgung des dritten Reichs standen und die Methode bewährt und bekannt ist, um eine Gesellschaft zu teilen zu entmenschlichen und zu beherrschen.

Kästner sagte sinngemäß, man hätte Mitte Ende der 20er was tun müssen. 33 war es bereits zu spät. Das sehe ich auch so.

 

Ich kenne die Geschichten aller vier Großeltern, diverser Onkel und Tanten und Lehrern aus der Zeit und weiß von ihnen, wie unwohl sie sich fühlten und wie sehr sie es doch verdrängten. Wie einer nach dem anderen verschwand, wie sie versuchten nicht die Hand zu heben, wenn Hitler vorbeiparadierte und wie sie von Blicken getötet wurden, wie sie angeschwärzt wurden, weil sie nicht konform waren, wie sie versuchten die richtige Mischung aus Arbeit und keine Arbeit zu finden, damit die Hundertschaft unterstellter Zwangsarbeiter nicht wegen zu wenig Arbeit dezimiert und getötet wurde und es nicht auffiel, weil sie unsinnige Arbeiten verrichteten, wie sie flohen um nicht wegen der Beteiligung in zweiter/dritter Reihe an dem Attentat um Staufenberg und der Bekanntschaft mit Canaris am Fleischerhaken zu enden und dafür mit einem Leben voll Leid bezahlten, weil sie dem psychischen Druck der Verfolgung nicht standhalten konnten.

 

Das ist kein Pillepalle was damals passierte, es ist nicht vom Himmel gefallen und es kam schleichend und das ist genau das, was der Herr auf der Feier in dem Video sagt. Und meiner Meinung nach, braucht es Beachtung wo es Ähnlichkeiten gibt und wir wieder auf diesen Weg kommen können.

 

vor 22 Stunden schrieb haniah:

Ich würde das gerne verstehen können, denn in meiner Wahrnehmung sind es bislang Ungeimpfte, die in "Lichter-Spaziergängen" zuhauf durch Städte ziehen, Parolen rufen und mit Fackeln vor den Wohnhäusern von Politikern auftauchen. Mir scheint da weniger Angst vorzuliegen als Krawallbereitschaft.

 

Die Krawallbereitschaft gründet in nicht unerheblichen Teilen sicherlich in der Radikalisierung offizieller Stellen, wie z.B. Montgomery mit seiner "Tyrannei der Ungeimpften", den "Ungeimpften als Pandemietreibern" und den Maßnahmen denen die Menschen unterworfen wurden und werden.

 

Interessanterweise wird dann zum "Fackelzug von Grimma" sofort das Bild von SA Aufmärschen bemüht und verbreitet und da bin ich wieder beim Vergleich, der hier die Gemüter so hochkochen läßt - er läßt die Gemüter der Protestler natürlich auch hochkochen und so dreht sich die Spirale weiter.

 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Wenn ich etwas nicht verstehe ist es, wie man allen ernstes unsere Gesellschaft als "gerade sehr massiv in Richtung eines Totalitarismus ins Rutschen gekommen" beschreibt. Ich schaue mir also an, was ist Totalitarismus und sind wir dem nahe oder auch näher gekommen. Das sind wir halt nicht. Wenn du nun schreibst "Und es hat Fahrt aufgenommen und zwar gewaltig", dann Butter bei die Fische, wo? Soll es das hier sein?:

Da das nicht der von mir erlebten und beobachteten Lebenswirklichkeit entspricht, habe ich Mühe dir da zu folgen. Ich sehe keine Angst, keinen Erlösungsgedanken und schon gar nicht eine Regulierung des ganzen Lebens bis in den privaten, intimen Bereich.

 

Das kann ja deine Perspektive sein. Meine ist leider eine andere.

Ich habe in der Coronazeit jede Menge Menschen getroffen die Angst haben. Nicht zwingend immer von Corona, sondern ebensoviele vor den Maßnahmen und Kontrolleuren und eine nicht unerhebliche Menge an Menschen, die sich nicht wegen Corona impfen lassen, sondern weil sie nicht auffallen wollen, keine Einschränkungen erleben wollen - frei ist deren Leben nicht, auch wenn sie darauf hoffen, daß es das dann wäre, weil es unter permanenten Vorbehalt steht.
Der bloße Gedanken Menschen dazu zu verpflichten sich eine Substanz einflößen zu lassen, weil irgendwer meint, daß würde irgendwas für alle bringen, ist in sich ein totalitärer Gedanke.
Der Erlösungsgedanke findet sich in den ganzen politischen Verlautbarungen zu Maske, Lockdown, Imfpung, Ausgrenzung und dann alle durchgezählt, zusammengewürfelt und immer wieder mit "Freiheit wieder" "nur noch" "bis zum" und "neue Normalität". Da ist eine erhebliche Ähnlichkeit zu den ganzen Endzeitsekten, die das Ende der Welt/Menschheit voraussagen und dafür eine Lösung haben. Die Katastrophe fällt dann immer aus, die Prophezeiung wird nach hinten verschoben und das Karussell dreht sich weiter. Menschen, die in solche Systeme reingeraten haben erhebliche Probleme da wieder auszusteigen.
Eine Regulierung bis in den persönlichen, intimen Bereich findet bei Besuchsregelungen für private Treffen statt und eine intime ebenso, weil sie regelt mit wem ich in welchen Beziehungen leben kann/darf. 

 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Keine Frage, Kontaktbeschränkungen greifen durchaus auch ins Private ein, aber eine Regulierung des ganzen Lebens? Nein. Und hat es wirklich totalitäre Züge, wenn es durch demokratische Gesetzesentwicklung gedeckt ist und laut Gerichten die Verhältnismäßigkeit gewahrt ist? Gerichten, die an anderer Stelle durchaus auch sagen, nö, ist sie nicht, lieber Gesetzgeber vergiß es? Wenn zeitliche Befristungen gemacht werden? (Und aufgrund der Rechtslage auch gemacht werden müssen?)

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-101.html

 

Die Frage ist, ob es akzeptiert werden wird?


Unser Grundgesetz entspringt einem Weltkrieg in dem wir dabei waren, die Welt zu erobern, um einen unmenschlichen - oder vielleicht doch sehr menschlichen - Totalitarismus durchzusetzen. Ich habe mit dem Urteil das Gefühl, daß das Bundesverfassungsgericht viele Menschen nicht mehr ernst nehmen werden.

Was nicht toll - sondern ebenfalls eine Gefahr für die Radikalisierung in beiden Lagern darstellt.

 

Persönlich verwundert es mich, wenn ich im Urteil zum assistierten Suizid eine Autonomie gepredigt bekomme, die mir keiner nehmen kann, wenn ich assistiert sterben will und hier quasi alles durchgewunken wird, was auch nur den Anschein haben könnte, Leben zu retten, auch wenn es andere Leben kostet - ich sehe auch keine Schranken darin, bis zu welchem Preis? Bis zu wie vielen anderen Leben? Bis zu wie vielen anderen gesundheitlichen Schäden?
 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Du scheinst zu meinen, wir, die wir anderer Meinung sind als du, seien wie Frösche, die im Kochtopf sitzen und nicht merken, daß wir gekocht werden, weil die Temperatur nur langsam erhöht wird. Aber wir prüfen diese Behauptung und halten ein Thermometer ins Wasser und stellen fest, ja, das Wasser ist in der Pandemie etwas wärmer, aber es hat noch immer eine normale Temperatur und die steigt auch nicht weiter.

 

Dann haben wir da unterschiedliche Thermometer?

Was ja auch nicht schlimm ist.

 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Wenn du von "Hygiene Totalitarismus" und "Klima Totalitarismus" schreibst, dann beginne ich zu zweifeln, ob dir tatsächlich klar ist, was Totalitarismus ist. Vielleicht liegt da der Hund begraben?

 

Vielleicht ordne ich die Anfänge eines Totalitarismus auch an einer Stelle ein, an der Du meinst, da wäre doch nichts?
Das ist ja auch völlig legitim und ich bin nicht in die Diskussion gegangen, um anderen zu erklären, daß sie Idioten sind, sondern um eine meiner Meinung nach wichtige Perspektive aufzuzeigen und auch drastisch aufzuzeigen, weil diese eine inhärente Gefahr der angewandten Maßnahmen und Situation aufzeigt.

 

Wer am Ende recht hat, sehen wir dann alle zusammen am Schluß - wann immer der sein mag und wer immer den definieren oder erleben mag.

 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Tja, so ist das mit der Erinnerung, sie ist sehr trügerisch. Die Krankenkassen können herzlich wenig dazu sagen, woran ein Patient gestorben ist, denn auch wenn mit ihnen die Behandlung abgerechnet wird, kriegen sie die Todesursache nicht gemeldet. Der Totenschein geht mit der Leiche an den Bestatter und zum Standesamt und geht (je nach Bundesland nicht ganz identisch) ans Gesundheitsamt und das statistische Landesamt, ggf. an die Rechtsmedizin und den Staatsanwalt.

Aber ja, da gab es diese Diskussion über das Sterben mit oder an Corona und da ist es mittlerweile ruhig drum geworden.  Obduktionen geben da Aufschlusss, aber Obduktionen sind in Deutschland seitens der Angehörigen ja sehr unbeliebt, so daß es da nicht so viele von gibt. Zwei Pathologenverbände haben da nach etwa einem Jahr Pandemie mal nachgefragt und das Ergebnis: "Auf der Grundlage von 156 gemeldeten Sektionen wurde früh klar, dass Corona in 86 Prozent aller Fälle den Tod verursacht hat." In Hamburg hat man sich besonders um diese Frage bemüht: "Von den rund 850 Verstorbenen im vergangenen Jahr wurde bei 735 eine Obduktion vorgenommen. Zwar starben auch dort die meisten Infizierten im Krankenhaus, doch auch etwa ein Fünftel im Pflegeheim. In 84 Prozent der Fälle, das entspricht 618 Personen, führte die Ansteckung mit dem Coronavirus zum Tod. „Konkret starben die meisten Infizierten an einer Pneumonie oder an den Folgen einer Thrombose“, teilte die Klinik kürzlich mit." (Beide Zitate aus einem Artikel der FAZ vom 24. Februar 2021)

Und dann gibt es da ja noch die Übersterblichkeit. Aktuelle Meldung: https://www.tagesschau.de/inland/corona-uebersterblichkeit-statistisches-bundesamt-101.html

oder vom April dieses Jahres:

https://twitter.com/aok_plus/status/1387055385698242560?

Die Übersterblichkeit ist natürlich erst einmal nur eine Beobachtung, aber sie passt halt schon ins Bild.

 

Wenn du mit der "Lobby der Intensivstationen" das Intensivregister der DIVI meinen solltest, die haben schlicht ein Problem mit der Meldekette gehabt und eine Anpassung des Registers ist erfolgt. Ist ja nicht so, als sei das ein groß angelegtes Täuschungsmanöver, auch die haben ja ein Interesse an eine soliden Datenbasis. Abgesehen davon, die Intensivmediziner können manches mal schon froh sein, wenn sie halbwegs zuverlässige Angaben zu Vorerkrankungen und Vormedikation bekommen, daß sie da nicht stets den Impfstatus zuverlässig erheben können, wundert da gar nicht.

 

Hmm, nee Tests für alle gibt es ja mittlerweile, für geimpfte Angestellte, die nicht zuhause arbeiten zweimal die Woche(wenn auch nicht verpflichtend, sondern nur angeraten), Ungeimpfte halt öfter (und verpflichtend). In meinem Bundesland gibt es seit 10. Mai eine Corona-Testpflicht am Präsenz-Arbeitsplatz und mein Arbeitgeber hat es schon ein halbes Jahr vorher angeboten und zur Wahrnehmung des Angebotes ermuntert. Die Inzidenz bei Geimpften ist sicherlich falsch niedrig, aber daß, oh wunder, plötzlich durch Testung aller der Unterschied deutlich geringer, gar nivelliert wird, ist nicht zu erwarten. Wenn du irgendwo belastbare Daten findest, her damit.

 

Danke für die Auflistung - mir scheint die Datenlage schwer in Bewegung zu sein, so wie es auch die Erkenntnislage ist. Das halte ich übrigens für völlig normal und auch überhaupt nicht schlimm, wenn sich alle dessen bewußt sind und Grundrechte nicht dabei eingeschränkt werden und sie eigenverantwortlich Entscheidungen dazu treffen können, wie sie mit der Situation umgehen mögen.

 

vor 20 Stunden schrieb sisue:

Daß du für Ungeimpfte den Judenverfolgungsvergleich bringst, macht mich ehrlich gesagt ein wenig sprachlos. Und sehr traurig.

 

 

Es ist nicht meine Absicht Dich oder sonst jemanden hier traurig, wütend oder enttäuscht zu machen, aber das denkst Du dir vermutlich auch schon. Zumindest hoffe ich das. Und ich hoffe, Du verstehst mich jetzt besser.

 

 

vor 1 Stunde schrieb haniah:


Mich bewegt da ein Gedanke, Du verzeihst mir, wenn ich Deine Zeilen stellvertretend zitiere, @Junipau?
 

Bevor es still um Peter wurde, hatte ich stets den Eindruck von einem reflektierten, zurückhaltenden und hochintelligenten Menschen, der jedermann versuchte anzunehmen wie er oder sie daher kam. Gegensätzliche Standpunkte hat er sich angehört, für sich durchdacht und ggf den ein oder anderen Aspekt für sich angenommen. 
 

Das wird sich wohl kaum ins Gegenteil verkehrt haben. Bei soviel Entgegenkommen in der Annahme auch von gegensätzlichen Standpunkten kann man auch mal die Orientierung verlieren, stelle ich mir vor. 

 

Deshalb und weil Peter für mich ein besonderer menschenfreundlicher Mann ist, fände ich es verkehrt, wegen seiner Äußerungen hier einen Cut zu machen. Er war immer gesprächsbereit, warum sollten wir das nicht ebenfalls sein? 

 

Ich bin immer noch gesprächsbereit in alle Richtungen und schaue mir auch alles weiterhin gerne an. Danke für deine Worte.

 

vor 50 Minuten schrieb Gundel Gaukeley:

Genau den sehe ich nicht. Schon alleine, weil die jüdischen Mitbürger mitnichten geschätzt waren. Sie waren geduldet. Seit Jahrhunderten schon. Immerhin waren die Juden die Christusmörder. Der Boden war ein ganz anderer. 

Wer heute aktuell Einschränkungen erlebt, hat eine ganz andere Position. Er ist nicht als Mensch umfassend in einer minderen Position. 

Das schon nicht zu sehen, ist … irritierend. 

 

Du hast gesagt, daß Du mich sehr schätzt und ich schätze Dich ebenso. Sieh es mir also bitte nach, was Du sagst, das sehe ich nicht so. Es geht um die schleichende Methode und die gab es und die war nicht zwingend konzertiert geführt. Da sie aber da war, muß sie eine Ursache - wahrscheinlich in der Stimmung/Psyche gehabt haben - aber vielleicht ist das ja das, was Du mit "geduldet" umschreibst und was sich sonst in deinen Bildern dazu bei Dir findet, die aber nicht bis zu mir vordringen?

 

Und ja, natürlich ist jemand, der heute Einschränkungen erlebt - namentlich 2G, 2G+ und was noch alles kommt - umfassend in einer minderen Position. Es werden als bis Anfang 2020 medizinisch und seuchentechnisch gesunde Menschen in einem erheblichen Teil der Grundrechte beschnitten und es gibt Nichts, was an Methoden angewandt wird, was geeignet ist, diesen Zustand zuverlässig zu terminieren und zu beenden.

 

Meine Anmerkung dazu: Das ist extrem schädlich für die Menschen - nicht nur die, die den Maßnahmen unterworfen sind, sondern auch die, die dahin gehen, wohin sie gedrängt werden und die, die einfach da sind - für unsere Gesellschaft und Kultur, für unsere Wirtschaft und vor allem für unsere Kinder.

 

Warum und wieso, daß habe ich zwischendrin und am Anfang ausgeführt. Und ich bin auch nicht im "Querdenken" "Rumschwurbeln" oder "Rechtsradikalismus" verschollen. Ich habe lediglich meine Schlüsse aus meinen recht weiten Geschichtskenntnissen und Lebenserfahrungen gezogen und unter anderem Bücher wie LTI und die Psychologie der Massen gelesen und ja, es finden sich da aus meiner Sicht erhebliche Ähnlichkeiten.

 

Ich habe auch knapp 10 Jahre meines Lebens ehrenamtlich im Katastrophenschutz verbracht und wir hätten im ABC Bereich alle herzhaft über die heutigen Maßnahmen gegen ein Virus gelacht.

 

Falls weitere Fragen da sind, ich höre gerne weiter zu und ich tausche mich auch gerne weiter aus, mit allen jederzeit und überall. :bier:

Geschrieben

Ja, sowohl die Fackelzüge wie die Angriffe auf Impfstellen und -personal finde ich fürchterlich, ich bin mir nicht sicher, wie viele dabei sind, die sonst gerne bei Fußballspielen Randale gemacht haben. Den Impfgegnern bringt das keinen Nutzen., denn auch wenn ich nicht dabei war, wird es unterschwellig auch mir zugeordnet, denn ich lasse mich ja nicht impfen.....

vor 10 Minuten schrieb peterle:

Wer am Ende recht hat, sehen wir dann alle zusammen am Schluß - wann immer der sein mag und wer immer den definieren oder erleben mag.

genau so

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb nowak:

... dass Synagogen, jüdische Schulen, Kindergärten oder Kulturzentren Sicherheitsschleusen, Überwachungskameras und Polizeischutz brauchen.

 

Ich bin neben einer Synagoge aufgewachsen. Da standen immer zwei Polizisten mit Maschinenpistolen vor, in den 70ern, den 80ern und ich meine Anfang der 90er auch noch. Ich habe bislang auch nicht den Eindruck, daß sich Impfen/Nichtimpfen und Anstisemitismus vermischen oder verstehe ich Dich da falsch?

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb peterle:

oder verstehe ich Dich da falsch?

 

Ja.

 

Ich finde es weniger bedenklich, wenn der Staat bezüglich bestimmter Situationen Schutzmaßnahmen in einzelnenen Punkten anordnet, auch wenn dadurch Einzelne/Wenige eingegrenzt, vielleicht sogar benachteiligt werden, um eine Mehrheit zu schützen als dass der Staat eine Gruppe von Menschen bei ihren völlig alltäglichen Verrichtungen schützen muß. Was diese Gruppe im Übrigen deutlich mehr einschränkt, als alle sechs Monate zur Imfpung zu gehen.

Und die religiösen Handlungen dieser Gruppe haben nicht mal einen Einfluss auf das Leben aller anderen Menschen.

 

Eine Richtung in Spaltung der Gesellschaft sehe ich auch, allerdings auch nicht erst seit zwei Jahren und eher in die Richtung, dass immer mehr Menschen glauben, allgemeine staatliche Regelungen hätten in erster Linie ihre wie auch immer gearteten Partikularinteressen zu berücksichtigen und wenn das nicht so ist, dann ist der Staat oder jegliche andere Autorität sofort "böse" und das eingegrenzt werden der eigenen Interessen ist nicht akzeptabel.

 

So funktioniert eine Gesellschaft nicht und auch nicht ein Staat.

 

Wenn ich alleine auf einer Insel lebe oder mit vielleicht 50 oder 100 anderen Leuten, dann klappt das vielleicht. Zumindest wenn die Insel groß genug ist, dass die anderen Leute mir aus dem Weg gehen können, wenn sie das was ich mache, gefährlich finden. (Und bei einer so kleinen Gruppe kann man auch noch wissen, wer jetzt was macht und will.) Da kann ich dann z.B. mit meinem Auto durch die Gegend fahren, ohne einen Führerschein gemacht zu haben. Die anderen sehen mich und wissen ggf. dass man dem und dem besser ausweicht, einen Weg um eine bestimmte Uhrzeit besser nicht benutzt etc...

 

In größeren Gesellschaften, wo wir ständig mit Menschen interagieren müssen, ohne zu wissen, was die könne und was nicht, braucht es dann halt Regeln, die erst mal generell für alle gelten. Und wo sich jeder drauf verlassen kann, dass der andere diese auch einhält. Der Straßenverkehr ist sicher das eindrücklichste Beispiel. Wenn jeder für sich alleine entscheiden würde, ob er auf der linken oder rechten Straßenseite fährt, ob der bei rot anhält oder bei grün oder gar nicht, wer Vorfahrt hat,... dann hat das sehr nachteilige Folgen für alle Beteiligten.

(Wo ich aufgewachsen bin gab es in einem Dorf in der Umgebung eine über 90jährige Dame, die regelmäßig mit ihrem Auto zum Einkaufen in den Ort fuhr. Sie war der Meinung, Vorfahrt hätte immer der jeweils ältere und damit sie. Das ging letztlich nur deswegen gut, weil dort nur wenige Leute unterwegs waren und die alle wußten, wer das ist und wie sie fährt... Schon in der nächsten Kreisstadt wäre das schnell für mehrere Menschen ungut ausgegangen.)

 

Ich höre mir ja immer an, warum Menschen etwas tun. Bei etlichen Menschen, konnte ich nachvollziehen, warum sie sich individuell nicht impfen lassen wollen. Manche Argumente basierten einfach auf Nicht-Wissen oder veraltetem Wissen. (Im Januar 2020 war es nachvollziehbar, wegen einer noch neuen Impfung bedenken zu haben. Elf Monate und ein paar Milliarden Impfungen später dann nicht mehr so recht.) Andere sind mehr emotional und individuell.

 

(Meine Kunden haben ja häufig auch individuell und emotional nachvollziehbare Gründe, warum sie z.B. ohne Führerschein gefahren sind. Geht halt nur trotzdem nicht, dafür sind wir zu viele Menschen und zu viele Autofahrer.)

 

Aber manchmal zählt halt nicht nur meine emotionale Lage. Und zu einem funktionierenden Gemeinwesen gehört manchmal halt auch, etwas zu tun, was man selber nicht so gut findet. Das ist nicht immer schlecht. Und nur weil einem eine Situation aus der Vergangenheit einfällt, wo es mal schlecht war, heißt das nicht, dass das für jede andere Situation auch gilt.

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb peterle:

Diskussionskultur in den letzten Jahren geschehen ist?


@peterle … für mich ist Diskussionskultur dann absolut erschöpft, wenn sich eine Seite der Diskussion so sehr zum Opfer stilisiert, dass sie sich nicht einmal dafür schämt, sich mit den Juden im Dritten Reich auf einer Ebene zu sehen.

Das ist für mich keine Diskussion auf Augenhöhe, sondern absolute Geschmacklosigkeit.

Die eine Seite maßt sich eine Opferrolle an, welche Ihr sicher auch nicht ansatzweise zusteht und der anderen Seite wird eine Täterrolle zugesprochen, die unendlich verletzend ist.

 

Wo soll da respektvoll diskutiert werden?

 

vor einer Stunde schrieb peterle:

ABC Bereich alle herzhaft über die heutigen Maßnahmen gegen ein Virus gelacht.


… ich denke nicht, dass irgendjemand mit medizinischer Grundkenntnis herzhaft über die Maßnahme Impfen gegen Virus lachen würde … das ist eine sehr erprobte und sinnvolle Strategie!

 

 

Geschrieben

(Abgesehen davon ist eine Pandemie auch nicht ganz das Gleiche wie ein ABC Angriff. Unter verschiedenen Aspekten.)

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb peterle:

Der Erlösungsgedanke findet sich in den ganzen politischen Verlautbarungen zu Maske, Lockdown, Imfpung, Ausgrenzung und dann alle durchgezählt, zusammengewürfelt und immer wieder mit "Freiheit wieder" "nur noch" "bis zum" und "neue Normalität". Da ist eine erhebliche Ähnlichkeit zu den ganzen Endzeitsekten, die das Ende der Welt/Menschheit voraussagen und dafür eine Lösung haben. Die Katastrophe fällt dann immer aus, die Prophezeiung wird nach hinten verschoben und das Karussell dreht sich weiter.

 

Statt der Ähnlichkeit zu Endzeitsekten könnte man "Freiheit wieder" "nur noch" "bis zum" und "neue Normalität" auch wie Feynman betrachten: man stellt eine These auf, die so lange Gültigkeit hat, bis neue Erkenntnisse diese widerlegen. 

 

Ich finde es angesichts der Neuartigkeit der Situation durchaus sinnvoll, das einmal gemachte Aussagen revidiert werden, wenn es neue Erkenntnisse gibt oder sich die Bedingungen ändern. 

 

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb peterle:

Ich frage mich gerade, ob wir hier noch streiten können oder was mit der Diskussionskultur in den letzten Jahren geschehen ist?

Ês tut mir leid, aber es gibt Dinge, die sind für mich nicht satisfaktionsfähig. Juden werden wegen einer in ihrer Person liegenden, unabänderbaren Eigenschaft in ihrem Wert als Menschen missachtet, verfolgt und drangsaliert. Ein Ungeimpfter wird nicht als Mensch abgewertet. Es gibt einen sachlichen, nicht die Menschenwürde des Ungeimpften angreifenden Grund, nämlich den Infektionsschutz, aufgrunddessen ihm Verhalten untersagt wird, das als zu große Gefährdung dieses Ziels angesehen wird. Diese Ansicht wird permanent überprüft und in der Sache hinterfragt und ggf. die Regelungen angepasst. Egal, ob einem die Ergebnisse gefallen oder nicht - das ist nicht vergleichbar. Und darüber zu streiten keine Frage der Kultur, sondern es nicht zu tun eine Frage der Menschlichkeit. 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb peterle:

Der bloße Gedanken Menschen dazu zu verpflichten sich eine Substanz einflößen zu lassen, weil irgendwer meint, daß würde irgendwas für alle bringen, ist in sich ein totalitärer Gedanke.

 

Nicht totalitär. Kollektivistisch. Grundrechtsverletzend würde ich ggf. auch noch gelten lassen. Für totalitär fehlen da aber fast alle Merkmale des Totalitarismus.

Man kann sich darüber streiten, ob eine Impfpflicht verfassungskonform ist oder nicht und darüber wird derzeit gestritten und das ganz offen.

 

Impfpflichten unterschiedlicher Ausprägung gibt es zumindest für Kinder übrigens vielfach in der Welt. Viele Amerikaner beispielsweise reagieren sehr verwundert, wenn man ihnen sagt, daß es für den Schulbesuch in Deutschland keinerlei verpflichtende Impfung gibt (oder bis kürzlich gab), wie es dort seit Ewigkeiten der Fall ist.

 

Ich persönlich stehe Impfpflichten kritisch gegenüber. Gäbe es die Pocken noch würde ich sagen, ja, die Maßnahme ist verhältnismäßig, das unterstütze ich, immerhin stirbt fast ein Drittel daran. Als es um die Masernimpfpflicht für Kinder und Angehöriger ausgewählter Berufsgruppen ging, fiel es mir leicht zu sagen, ich bin gegen eine Impfpflicht. Warum? Die Zieldurchimpfungsrate ließe sich ohne Pflicht erreichen, wenn man gezielt die Leute aufsuchend impfte, die nicht gegen eine Impfung sind, sondern es irgendwie verpasst haben (Kinder, die keine Zweitimpfung erhalten haben, junge Erwachsene, deren Eltern zu Hochzeiten der Wakefield-Lüge ihre Kinder nicht haben impfen lassen u.ä.). 2016 haben sich die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags über die Verfassungsrechtliche Zulässigkeit einer Impfpflicht geäußert. Genau die Dinge werden heute hinsichtlich einer (einrichtungsbezogenen und/oder allgemeinen) Coronaimpfpflicht durchdiskutiert. Ein willkürliches Beispiel: Die sachverständie Stellungnahme von Hinnerk Wißmann. Hier bleibt für die Beurteilung der Verhältnismäßigkeit die Frage, ob man von der Impfung einen signifikanten Einfluss auf die Pandemiedynamik erwartet oder nicht. Obwohl der Impfschutz hinter den Hoffnungen zurückbleibt, gibt es durchaus guten Anhalt dafür, daß die Impfungen einen solchen, für uns positiven Einfluss haben. Ich bin mir nach wie vor unsicher, was ich von einer Coronaimpfpflicht halten soll, aber gerade bei einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht, habe ich Mühe das so richtig abzulehnen.

 

Edit: Mir fiele noch so einiges zu anderen Dingen ein, die du geschrieben hast, aber die überlasse ich diesmal anderen.

Geschrieben

Ich verstehe auch weiterhin nicht, was die „Anfänge“ (die Wurzeln liegen ja schon sehr viel weiter zurück) der Judenverfolgung (oder irgend einer anderen Diskriminierung) damit zu tun haben sollen, dass man für seine Entscheidungen auch die Konsequenzen tragen soll.

 

Ich kann mir nicht aussuchen, ob ich in eine jüdische Familie geboren werde; genauso wenig wie meine Hautfarbe oder meine sexuelle Orientierung. Ich kann mir sehr wohl aussuchen, ob ich mich impfen lasse oder nicht. Und wenn ich das nicht tue, dann muss ich die Konsequenzen meines Handelns tragen, nämlich, dass ich dann nicht mehr uneingeschränkt mit allen Menschen interagieren kann wie bislang. Handlungen ziehen nun mal Folgen nach sich. Völlig normaler Vorgang.

 

Das Grundgesetz kennt verschiedene Bürgerrechte. Freiheit ist nur eines davon. Sicherheit und der Schutz aller ist ein weiteres. In einer Krise muss man nun abwägen, was gerade wichtiger ist. Wir könnten schon längst alle aus diesem Scheiß raus sein, wenn sich genug Menschen hätten impfen lassen. Das sieht man sehr gut an den Zahlen aus anderen Ländern mit höherer Impfquote. Statt dessen taumeln wir von einer Welle in die nächste. Ich bin wütend über so viel Dummheit.

 

Und ja, die Regierung hat sich da auch nicht mit Ruhm bekleckert; es bräuchte zB viel mehr niedrig-schwellige Impf-Angebote und Informationen in den sozialen Brennpunkten, wie das in anderen Ländern üblich ist. Oder jeder Bürger bekommt direkt einen Impf-Termin aufs Handy, wie in Italien. Die reiben sich gerade verwundert die Augen, wieso wir ordentlichen Deutschen sowas nicht hinbekommen… :cool:

 

Zum allerersten Mal in der Geschichte der Menschheit sind wir dazu imstande, in Echtzeit einen Virus bekämpfen zu können. Die Menschen vergangener Jahrhunderte und auch noch Jahrzehnte hätten (und haben vermutlich) ihren Schöpfer auf Knien um diese Möglichkeit angefleht. Wie man so eine Gelegenheit nicht nutzen kann, wird mir auch weiterhin unverständlich bleiben.

 

Mich erinnert das ungut an diesen blöden Witz vom Mann, der im Moor versinkt,  und drei Hilfeangebote von Vorbeikommenden ausschlägt und auf den Gott verweist, der ihn schon retten würde… Und Gott ihn dann fragt, als er tot ist, warum er denn die Hilfe, die er geschickt hat, nicht angenommen hätte… :mad:

 

Parallelen ziehen ist wichtig, das stimmt. Historische Geschehnisse wiederholen sich, das stimmt. Oder eher: Die Menschen ändern sich nicht. Ich sehe hier gerade eine Wiederholung von populistischer Unterwanderung eines demokratischen Systems, die mit Desinformation und Lügen Angst und Schrecken verbreiten, und von der wahren Bedrohung ablenken. Wie man das nicht erkennen ist, ist mir ebenfalls schleierhaft.

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Capricorna:

Oder jeder Bürger bekommt direkt einen Impf-Termin aufs Handy, wie in Italien

In welcher Region in Italien war das so?

Geschrieben

Ich habe lange überlegt, überhaupt etwas zu schreiben und ich danke allen die sich schon so wohlüberlegt und vernünftig darauf geantwortet haben.  :hug:

 

Ich schäme mich angesichts des Luxusproblems derer, die sich für ihre Freiheit  "stark" machen, meist völlig unüberlegt und völlig an der Realität völlig vorbei, dass unsere Politiker von Grund auf böse werden, weil sie mit versuchen das Virus einzudämmen.

Und dies aufgrund ihres übermäßigen Freiheitsglaubens und rechten Gedankenguts sich der Impfung verweigern zu müssen.

 

Niemand dieser freiheitsliebenden Menschen ist wohl wirklich ernsthaft krank.

Nicht die Entscheidungen der Politik rauben uns die Freiheit, sie sind die Versuche das Virus einzudämmen, das vielen Menschen nämlich die Freiheit rauben wird. Dem Virus ist alles egal ist, denn es macht was es will!

 

Und unser Staat ist weit davon entfernt hier mit Diktatur etc aufzuwarten. 

Denn niemand, derer, die das permanent behaupten haben einen wirklichen Blick auf die Staaten, die wirklich darunter leiden! Deren Situation ist noch deutlich schlechter als unsere und zwar in jeglicher Hinsicht und nicht nur die paar Einschränkungen, die wir hier erleben um durch die Pandemie zu kommen!!!! 

Und ich schäme mich, dass hier Vergleiche zu den Anfängen Hitlers und Judenverfolgungen gemacht werden!!! 

Eine Angstmache, die mich sprachlos macht! 

 

Denen allen ist der wirkliche Faktor, der einem die Freiheit raubt nicht bewusst.

Dieser Faktor hießt Krankheit. Und dieser Faktor ist grausam, grausam, weil man ihm ganz oft nichts entgegen setzen kann, ertragen muss oder daran sterben muss.  

 

 

Die Freiheit raus gehen zu können, weil man nicht lange stehen kann.

Ergo alle den freiheitsliebenden Menschen nimmt sie dann wirklich ihre so geliebten Freizeitaktivitäten!

 

Die Freiheit auf das Recht der Bildung (erleben wir gerade wieder tagtäglich mit unseren Kindern. Permanent fehlende Zeit um lernen zu können, aber auch im Besorgen aller Unterrichtsmaterialien, weil es nicht von der Schule kommt, sondern von Kindern, die permanent vergessen und sich niemand darum kümmert und in der Lage sieht hier zu helfen!) 

 

 

Die Freiheit Geld verdienen zu können und nicht bald von Harz IV oder Rente leben zu müssen, weil man durch Covid oder andere Krankheiten nicht mehr arbeitsfähig ist. 

 

Die Freiheit, sein Geld nicht für teure Therapien aufwenden zu müssen, die einem gut tun, aber nicht von der Krankenkasse übernommen zu werden.

 

Soll ich weitermachen?? Es gibt noch so vieles. 

 

Diese Menschen haben ein wirkliches Problem im Gegensatz zu allen Impfverweigerern.

Sie verweigern sich solidarisch für andere zu sein um einer Krankheit den Rücken zuwenden zu können. Einer Krankheit, die heimtückisch ist, der man aber zum Glück definitiv inzwischen medizinisch entgegen treten kann!  Und der man das hoffentlich auch in Zukunft tun kann.

Ein Glück, das viele kranke Menschen nicht haben, da die Medizin nichts für sie hat, das hilft!

 

Wie viele dieser gar so freiheitsliebenden Menschen ließen sich für ferne Reisen impfen ohne sich darüber zu informieren, was sie sich da spritzen lassen??

Viele rauchen, haben Übergewicht, treiben Raubbau mit ihrem Körper, erwarten aber ,wenn sie krank werden Hilfe der Medizin.

Die Medizin hat uns gerade das Geschenk gemacht, einer Krankheit Einhalt bieten zu können und aus purer Unvernunft müssen alle anderen weiterhin darunter leiden, die versucht haben diesem Mistvirus entgegenzutreten und sich haben impfen lassen.

 

Ich schäme mich, dass in meinem Staat, der mir unendlich viele Freiheiten bietet, in den wirklich gebeutelte Menschen fliehen um hier in Freiheit leben zu können, Menschen leben, die nicht mehr zu schätzen wissen, was man wirklich hat. Die nur noch aufwiegeln wollen! Und die es sogar in den Bundestag geschafft haben mit ihrem Egoistentum.

 

Ich schäme mich, dass wir nun schon in der Situation sind, dass Operationen für kranke Menschen verschoben werden müssen, weil sie gerade noch nicht lebensbedrohlich sind. Und das obwohl diese Menschen wirklich Leid ertragen, Schmerzen haben!!! Die oben beschriebene Freiheit eben nicht haben, die Impfverweigerer aber tagtäglich für sich beanspruchen!

Und das Leid nur um Platz für Menschen zu machen, die wegen ihrer Freiheitsliebe die Impfung verweigern und denken ihnen wird schon nichts passieren.  

 

Anscheindend ging es uns jahrelang viel zu gut um zu wissen, was wirkliche Probleme sind.

Ein Lob an unsere Vorfahren der letzten Jahrzehnte, die so viel Leid ertragen konnten ohne zu klagen (ausgenommen natürlich derer die für das Leid verantwortlich waren! Ich dachte wir haben aus ihnen gelernt, statt nur unhaltbare Vergleiche ziehen zu können.

Schulbildung ist doch was Schönes, wenn man sie ernst nimmt und dadurch vernünftig kritisch hinterfragen lernt und nicht nur 1 und 1 zusammenzählt ohne zu sehen, dass noch eine 100 dahinterstand oder mein Nebensitzer mit bewusst Falsches zuflüsterte .

 

Und jetzt bin ich wieder ruhig, werde auch nicht mehr antworten, denn mein Hals ist endlos dick.

 

 

 

Geschrieben

Ah, das hatte ich falsch im Kopf; tatsächlich handelt es sich um das Impfzertifikat, das man problemlos digital erhält:

https://www.rtl.de/cms/italien-hat-4-corona-welle-besser-im-griff-was-macht-das-land-anders-als-deutschland-4865894.html

 

Für die ZEIT-Abonnenten gibt es hier noch einen launigen Artikel vom Mai, in dem ein Deutscher humorvoll davon berichtet, wie unkompliziert er in Italien seine Impfung bekommen hat (weil er dort Wohneigentum hat): https://www.zeit.de/2021/19/italien-corona-impfung-reise-anmeldeprozess-einreise-deutschland/komplettansicht

 

Auszug:

„In den Gesprächen, die ich mit dem Personal (von Restaurants und Bars) und einigen Gästen führte, vermisste ich fast das Lamentieren und die Anklagen gegen die Regierung, die in Deutschland zum guten Ton gehören. Das hatte wohl mit der Tatsache zu tun, dass in Italien ein striktes Punktesystem gilt: Jede Region, deren Inzidenzwerte, Todesfälle, Neuinfektionen et cetera eine festgesetzte Norm überschreiten, rutscht automatisch in die nächsthöhere Stufe mit den vorgesehenen Beschränkungen – also zum Beispiel von der "gelben" in die "rote" Zone. Die in Deutschland üblichen Streitereien zwischen Landesfürsten, mit welchen Ausnahmeregelungen und "kreativen Lösungen" auf die neue Situation zu reagieren sei, entfallen.

Aber es tritt noch ein weiterer Faktor hinzu. Kein anderes Land in Europa hat in der überschaubaren Geschichte so viele Naturkatastrophen zu bewältigen gehabt wie Italien: Vulkanausbrüche, Erdbeben, Überschwemmungen, Abbrüche und Einstürze ganzer Bergregionen. Diese Erfahrung hat bei den Italienern zu einer Art Demut gegenüber von der Natur verhängten Katastrophen geführt. Auch zu einer gewissen Gelassenheit. Diese Haltung scheint die Italiener daran zu hindern, sich allzu lange mit der Frage aufzuhalten, welcher Politiker, welche Partei an dem Drama schuld ist – die skandalöse Ineffizienz der Hilfsmaßnahmen und deren Ausbeutung durch die Mafia lasse ich hier einmal beiseite. Es gibt in Italien eine Art der Trauer, der Betroffenheit, der Verzweiflung, die frei von Schuldzuweisungen ist. In Deutschland, wo sich niemand an ein Erdbeben, einen Vulkanausbruch oder an eine Pandemie erinnern kann, kennt man sie kaum mehr.“

 

Anderer Aspekt:

Ich folge einigen Beschäftigten im Gesundheitsdienst auf Twitter. Neulich berichtete dort eine Frau, dass 9 von 10 Personen, die wegen Corona intubiert werden sollen, in diesem Moment doch noch nach der Impfung betteln! Viele Menschen haben offensichtlich schlicht keine Ahnung, wie eine Impfung funktioniert, was ich erschütternd finde. Und wie es so schön heißt, wer nichts weiß, muss alles glauben. Solche Menschen sind dann leichte Beute für die Sorte Menschen, die bewusst Falschmeldungen verbreiten. :(

Es ist, wieder einmal, zu großen Teilen ein Bildungsproblem.

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