Schneider_Fuchs Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 (bearbeitet) Hallo ihr Hobbyschneiderinnen und -schneider, ich als Nahanfänger habe seit neustem eine neue Singer Heavy Duty, mit der ich anfänglich sehr zufrieden war. Ich habe Kunstleder genäht und es gab einen lauten Knall, seit dem hakt der Faden beim Nähen etwas. Die Oberseite des dünnen Kunstleders sieht noch normal aus, die vernähte Untersteite bildet Schlaufen, welche zudem noch aufreißen. Ich benutze eine Jeans-Nadel, reinigte die Spulenkapsel und finde die Ursache des Problems nicht. Die Fadenspannung ist 4. Könnt ihr mir helfen? Liebe Grüße der Schneider_Fuchs Bearbeitet 28. August 2020 von Schneider_Fuchs
det Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 Hallo, funktioniert die Fadenspannung denn noch, wie sie soll? Also Nähfuß runter, am Oberfaden einfädeln bis vor die Nadel, dann leicht mit der einen Hand daran ziehen und dabei die Fadenspannung mit der anderen Hand langsam erhöhen. Von 0 = Faden wird gar nicht gebremst bis 9 = Faden lässt sich kaum noch ziehen sollte eine Veränderung spürbar sein. Bringt eine Erhöhung der Fadenspannung auf 6 oder 7 ein besseres Nahtbild? Gibt es eventuell auch Fehlstiche? Dazu mal eine Testnaht mit breitestem Zickzackstich auf normalem Gewebe (zwei bis vierlagig) machen. Gruß Detlef
Rumpelstilz Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 Was Det schreibt, ist auf jeden Fall kompetenter als ich. Ich kann nur ergänzen, was ich kenne: Diese Schlaufen gibt es oft, wenn der Unterfaden nicht mehr richtig eingefädelt ist. Also neu einfädeln. Auch den Oberfaden. Lauter Knall: Kann es sein, dass du irgendwo draufgenäht hast? Ev ist der Stoff etwas "gehängt" oder du hast ein bisschen gezogen und die Nadel ist auf die Stichplatte gekommen. Das hatte ich auch mal. Danach lief die Maschine "asynchron", d.h oben und unten stimmten nicht mehr genau zusammen. Mein hervorragender Mechaniker konnte das zum Glück wieder einstellen.
Schneider_Fuchs Geschrieben 28. August 2020 Autor Melden Geschrieben 28. August 2020 Vielen Dank für eure Antworten! Ich bin gerade nicht zu Hause und gucke heute Abend mal wie das Stichbild bei Einhaltung eurer Tipps aussieht und poste Fotos. @Rumpelstilz Ja, der Stoff hatte nach dem Knall etwas gehakt und ich habe etwas an diesem Ziehen müssen, ehe ich ihn wieder los bekommen habe ... es kann also gut sein, dass die Nadel gerade nicht mehr 100% sitzt wie sie soll ...
lea Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 vor 1 Stunde schrieb Schneider_Fuchs: es kann also gut sein, dass die Nadel gerade nicht mehr 100% sitzt wie sie soll ... Allererste Massnahme: Nadel genau untersuchen (mit Lupe schauen, mit Fingerkuppe fühlen). Nach einem "Aufprall" würde ich sie gleich wegwerfen und durch eine fabrikneue Markennadel(!) ersetzen. Nadeln sind Verbrauchsmaterial! Falls das Problem danach nicht behoben ist, mal mit 2 verschiedenen Farben nähen; dann siehst Du genau, ob die Schlingen vom Ober- oder Unterfaden stammen. Grüsse, Lea
det Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 Hallo, es könnte auch noch sein, dass eine Nadel auf dem Spulenkorb aufgesetzt hat und dort entstandene Scharten etc. dafür sorgen, dass der Oberfaden sich verhakt. Bitte den Spulenkorb mal genau unter die Lupe nehmen. Gruß Detlef
Hinterländerin Geschrieben 28. August 2020 Melden Geschrieben 28. August 2020 Hallo, das Kunstleder hast du auch mit sehr kleiner Stichlänge genäht. Da ist eine Länge ab 3mm aufwärts besser. Kunstleder nähe ich nicht mit einer JeansNadel. Manche haben abgerundete Spitzen und dringen nicht so schön durch. Das führt manchmal auch zu Fadenschlingen, weil der Faden beim durchstechen in der Öse gequetscht hängen bleibt. Mein Kunstleder nähe ich meistens mit einer Universal 90 oder wenn du hast eine Ledernadel. Und auf keinen Fall am Leder ziehen, weil es durch den Fuss gebremst wird. Die Nadel kann beim Aufsetzen auf den Spulenkorb oder Stichplatte sich verbiegen. Da immer eine neue verwenden. Sicher ist sicher!
Technikus Geschrieben 29. August 2020 Melden Geschrieben 29. August 2020 (bearbeitet) Soweit ich weiß, haben diese Singers CB-Greifer. Da kann man das Schiffchen (Shuttle) leicht herausnehmen und auf Kratzer untersuchen. Bei der Gelegenheit könnte man sich auch mal anschauen, wie dieses Teil und damit die ganze Stichbildung überhaupt funktioniert. Die genaue Vorstellung erleichtert später Rückschlüsse aus dem Stichbild, die Kontrolle und eine eventuelle Fehlereingrenzung. Eigentlich ist das ziemlich simpel, aber gerade sind wir hier noch einem Detail auf die Spur gekommen, dass ich noch genauer untersuchen muss: Auch der Unterfaden wird aktiv "bewegt," um eine gleichmäßige Spannung zu erzeugen. Ein Knall bei heutigen Plastiknähmaschinen dieser Klasse lässt mich zudem immer befürchten, dass die Nadelstange verschoben sein oder das Timing aus den Fugen geraten sein könnte. Kenntnisse der Normalität und evtl. sogar Fotos davon sind dann grundlegend. Aufgrund der Fehlerbeschreibung (Knall) würde ich außerdem vorsorglich sowohl die Hinterkante des Stichschlitzes im Fuß als auch besonders in der Stichplatte mit der Lupe untersuchen und nötigenfalls auspolieren. Die Nadel ist, wie alle anderen schon beschrieben haben, danach hochverdächtig (Biegung, Spitze). Das ist keine simple Nadel, das ist ein Präzisionsinstrument, bei dem es auf 1/1000mm ankommt, von der Oberfläche noch ganz abgesehen. Da muss man von namenlosem Zeugs abraten, insbesondere von solchem, bei dem die Abflachung am Kolben nur vage gepresst und nicht präzise gefräst wurde (man kann die Spuren des Fräsens sehen). Wie dann eben auch von "Unfallfahrzeugen"... (Ich denke, die Genauigkeit einer Nähmaschinennadel ist mit der von Teilen mechanischer Armbanduhren durchaus zu vergleichen.) Noch vergessen: Lässt sich die Maschine ohne einzelne Hemmstellen gut von Hand durchdrehen? Ich weiß, der Motorriemen bzw. auch der Motor erschweren es, ein gutes Gefühl dafür zu bekommen, da müssen die Klemmer schon relativ stark sein... Aber wenn man sie selbst dann spürt, ist das ein um so deutlicherer Hinweis. Bearbeitet 29. August 2020 von Technikus
det Geschrieben 29. August 2020 Melden Geschrieben 29. August 2020 vor 57 Minuten schrieb Technikus: Soweit ich weiß, haben diese Singers CB-Greifer. Laut Google-Bildersuche hat diese Singer hier einen Horizontalgreifer (vertical hook im Englischen)!
Technikus Geschrieben 29. August 2020 Melden Geschrieben 29. August 2020 Verflixt, Du hast Recht. Das sind keine von den Standardmaschinen mehr... Und kein Wort in den herunterladbaren Anleitungen, ob und wie man den Spulenhaltereinsatz aus dem Greifer herausbekommt. Beim Apollogreifer und seinen Abkömmlingen war das ja noch gegeben und es gab billigen Ersatz, wenn auch manchmal chinesische Unqualität. Da muss man zumindest die Stichplatte abschrauben und nach dem Rechten sehen. Das ist zwar auch nicht beschrieben, sieht aber so aus, als ginge es noch. Ich fürchte nur, darunter finden sich vuele Teile aus Plastik.
Großefüß Geschrieben 29. August 2020 Melden Geschrieben 29. August 2020 vor 7 Stunden schrieb Technikus: Das ist zwar auch nicht beschrieben, Oh je, welch mindere Qualität der Anleitung. Bei meinen beiden Hus steht das jeweils in der Anleitung. Mit dem Hinweis, gelegentlich dort die Flusen zu entfernen. (und wenn sich Stoff nach unten gezogen hat, braucht mensch das zum Lösen des Stoffes.) @Schneider_Fuchs Wenn du dazu Fragen hast, stell Bilder ein. Bei meinen Hus muss mensch die Stichplatte mit dem Schraubenzieher abhebeln.
jettaweg Geschrieben 6. September 2020 Melden Geschrieben 6. September 2020 naja, das "Heavvy Duty" soll wohl für eine technisch solide bzw. belastbare Ausführung stehen; bei dem hohen Plastikanteil, den ich da so sehe, habe ich daran leichte Zweifel... Singer ist eben schon lange nicht mehr Singer, wie es früher mal war... 2 Schlitzschrauben halten die Stichplatte, dann die Spulenkapsel nach vorne (ist manchmal etwas pfriemelig) rausnehmen und ringsum im Randbereich(dort wird der Faden vorbeibewegt) ganz genau auf Kratzer usw. prüfen; dann auch noch das Nadel-Greifer Timing prüfen = auf Geradstich mit Nadelposition ganz links einstellen, dann muss die Greiferspitze -wenn sie von rechts kommt und sich die Nadel schon um ca. 1- 2 mm aufwärts bewegt hat(= der ungefähre Schlingenhub)- knapp oberhalb des Nadelöhrs (mit horizontalem null bis max. 1/10 mm Nadel-Greifer Abstand) vorbeifahren.
Floriane-Lilian Geschrieben 6. September 2020 Melden Geschrieben 6. September 2020 Sorry wenn ich mich hier als "Nähanfänger " auch einmische. Ich hatte letztes Woche dasselbe Problem. Bei mir war es aber de Oberfaden, dachte auch erst es ist der Unterfaden. Probier zwei verscheiden Farben für Ober - und Unterfaden, dann siehst Du welcher Faden das Problem macht. Letztendlich wird es bei mir wohl ein Fädelchen in den Spannscheiben gewesen sein, die es verursacht hat. Gefunden habe ich es nicht, aber nachdem ich ein paar Mal die Fadenspannung verstellt hatte war es weg. Außerdem hab ich noch versucht dort sauber zu machen. Vielleicht war es nur ein Fizzelchen. Wie näht denn Deine NähMa inzwischen?
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