Fadentigger Geschrieben 30. Juli 2020 Melden Geschrieben 30. Juli 2020 Hallo zusammen Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen, sodass ich meine neue Maschine nicht zurückschicken muss. Ich habe heute meine neue Singer Heavy Duty 4432 bekommen und kriege keine schöne Naht hin. Ich bin nicht Nähanfängerin, aber es ist meine erste Singer Maschine. Bisher hatte ich eine Pfaff. Ich habe die Maschine nun gefühlte 100 Mal neu eingefädelt, und der Fuss ist beim Einfädeln oben. Die Anleitung habe ich genau befolgt und extra noch Videos geschaut. Ich glaube wirklich nicht, dass ich da etwas falsch mache. Dennoch habe ich unten nur Schlaufen. Sie sind nicht riesig oder verheddert, sondern recht gleichmässig und einfach etwa 5mm zu lang. Die Maschine näht erst schön, wenn ich die Fadenspannung auf 9 stelle oder wenn ich nur mit Vollgas nähe und das kann ja nicht sein! Und ich kann auch nirgends Staub oder ähnliches finden, was das Problem verursachen könnte. Bin für jeden Tipp dankbar! Liebe Grüsse Fadentigger
Großefüß Geschrieben 30. Juli 2020 Melden Geschrieben 30. Juli 2020 (bearbeitet) Hallo, da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder hast du immer irgendwas übersehen oder die Maschine ist nicht in Ordnung von der Grundeinstellung. Ich gehe davon aus, dass du auf zwei Lagen festen Baumwollgewebe mit normalen Nähgarn probierst - um Material und Garn als Fehlerquelle auszuschließen. Seltsam ist auch, dass die Nähgeschwindigkeit, also Vollgas, Auswirkung auf die Fadenspannung hat. Das sollte auch nicht sein. Ich tippe daher auf defekte Maschine. Ärgerlich. Bearbeitet 30. Juli 2020 von Großefüß Zur Klarstellung ergänzt
Technikus Geschrieben 30. Juli 2020 Melden Geschrieben 30. Juli 2020 (bearbeitet) Weißen Oberfaden nehmen, mit Filzstift eine Markierung vor der Fadenspannung und (weit) vor der Nadel draufmalen, anhand derer man die Fadenbewegung verfolgen kann und dann die Maschine ganz langsam von Hand ein paar Stiche drehen und schauen, ob die Fadenbewegung logisch ist. Im Grunde darf der Faden nur im letzten Moment der Auf-Bewegung des Fadenzughebels um die Stichlänge von der Garnrolle abgezogen werden. Durch die Nadel, also auf der anderen Seite der Fadenspannung bzw. des Zughebels muss er sich aber jeweils um einige cm hin und her bewegen - immer eine Stichlänge weniger her als hin - wobei als Stichlänge hier die Distanz zwischen zwei Einstichlöchern gilt, nicht die Transportweite (ist nur gleich beim Geradstich). Vielleicht hängt ja nur der Mechanismus, der die Fadenspannungsscheiben bei gehobenem Fuß auseinanderdrückt und sie ist wirklich zu schwach.Vielleicht ist es aber auch ein Einfädelfehler in dem Sinne, dass man da bei den heutigen Maschinen ja praktisch nichts mehr sieht. Meiner Erinnerung nach hat Singer bei manchen Maschinen Fadenzughebel (Fadengeber), denen ich lieber bei der Arbeit zuschauen können würde. Da kann's nämlich sein, dass man den Faden nur mit besonderer Aufmerksamkeit wirklich richtig einlegt oder mit besonderer (Nach-) Lässigkeit - aber sich schwer tut mit so einer gesunden, mittleren Intention... Eine ganz blöde Ursache für Oberfadenschlaufen unter dem Stoff können auch noch Scharten am Füßchen oder am Stichloch sein. Dann kriegt der Fadenzughebel den Faden nicht festgezurrt, weil er im Stoff irgendwo zwischen Fuß und Stichplatte klemmt. Letzte Ursache, die mir so spät noch einfällt, ist ein zu kleiner Fadenspalt. Hier findet der sich quasi im Spiel des Greifers gegen die Feder des Treibers. Der Greifer muss also in seiner Bewegungsrichtung ein wenig wackeln können. Scharten wird er bei einer neuen Maschine ja wohl nicht haben... (Ich gehe davon aus, dass es ein CB-Greifer ist) Müsste man aber alles gut beobachten können... Bearbeitet 30. Juli 2020 von Technikus
Fadentigger Geschrieben 31. Juli 2020 Autor Melden Geschrieben 31. Juli 2020 Vielen Dank für eure Tipps und Antworten. Ich glaube ich habe herausgefunden, was schiefläuft, nur noch nicht, wie man das beheben könnte. Wenn ich ohne Stoff, mit gesenktem Fuss das Handrad betätige, sehe ich durch das Plexiglas, dass der Faden der um die Spule herumgeführt wird jeweils auf 6 Uhr kurz hängen bleibt und einen zusätzlichen Ruck benötigt. Wenn ich schnell nähe, bleibt er dort nicht hängen und läuft runder. Wenn ich die Stichplatte abnehme, läuft der Faden problemlos rund herum, wenn ich sie anschraube, hackt es wieder. Ich habe nun Singer kontaktiert, mal schauen, was die sagen. Sonst wäre die Maschine genau das, was ich gesucht habe und macht einen guten Eindruck! :-(
Fadentigger Geschrieben 1. August 2020 Autor Melden Geschrieben 1. August 2020 Ich habe das Problem gelöst. Die Maschine hat einen horizontalen Greifer und das Plastikgegenstück unter der Stichplatte hat den Faden eingeklemmt. Also der Abstand zwischen der Spulenkapsel (falls das bei einem Horizontalgreifer überhaupt so heisst) und dem Kunststoffteil unten an der Stichplatte war zu schmal. Wenn ich langsam genäht habe, blieb der Faden dort hängen. Ein wenig Mut, Geduld und Schleifpapier haben das Problem gelöst und die Maschine näht wunderbar mit einer Fadenspannung von vier. Eventuell muss ich nochmal ein wenig abschleifen, wenn ich einen dickeren Faden verwende, aber für den Moment bin ich happy. Es war also wirklich ein Produktionsfehler und ich hätte die Maschine wahrscheinlich zurückgeschickt, wenn ich sie nicht so dringend gebraucht hätte. Jetzt läuft sie wunderbar und ist, ausser dass sie etwas laut ist, wirklich ein Arbeitstier!
Großefüß Geschrieben 1. August 2020 Melden Geschrieben 1. August 2020 Toll, das du das so hingekriegt hast. Und danke für die Rückmeldung.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden