merrit Geschrieben 4. Januar 2017 Melden Geschrieben 4. Januar 2017 Heute eine eher ausgefallene Maschine. Vieles wird heute ersetzt und nicht mehr gestopft. Als Kind, kann ich mich erinnern, gab es gegenüber dem Wohnhaus ein kleines Geschäft mit der Aufschrift "Kunststopferei und Repassieranstalt" oder so ähnlich. Mit Repassieren war das Instandsetzen der ach so teuren Nylonstrümpfe gemeint. Das Einfangen der Laufmaschen. Doch nun zur Maschine: Als SUMA REX gibt es eine Abbildung in Renters Nähmaschinen Fachmann Bd. 1 Seite 21 Auflage 8 aus 1957. Das ist der einzige Hinweis aus der Literatur den ich kenne. Die Maschine hat keinen Transporteur. Der Nähfuß ist als starrer Ring ausgebildet und dient vor allem der Warnung wo man die Finger fernhalten sollte. Bei sorgfältiger Einstellung kann er das Abheben des Stoffes verringern und damit die Bildung einer Fadenschlaufe am Öhr begünstigen. Er kann nicht abgehoben, aber seitlich weggeklappt werden. Für die Oberfadenspannung gibt es eine manuelle Auslösung. Die Stichbildung erfolgt durch einen 2x umlaufenden Greifer. Greifer und Spulenkapsel sind mit 'G' und Krone darüber markiert. Möglicherweise Gritzner-Kayser Der Fadenhebel ist als Gleitfadenhebel ausgebildet. Durch den Entfall des Stofftransportes ist die Mechanik recht einfach ausgebildet. Armwelle und Greiferwelle sind durch eine Schnurkette syncronisiert. Der Motor ist durch ein Treibradgetriebe (mit mäßigem 'Platten') untersetzt. Als Spuler dient ein Wellenstummel am Handrad, es gibt keine Möglichkeit das Nähwerk auszukuppeln. Auf Grund des gebräuchlichen Greifers passen die Spulen vieler Haushaltsmaschinen und können auf einer solchen befüllt werden. Besonders schön an dieser Anordnung ist, daß man den Stichbildungsvorgang sehr gut beobachten kann. Keine Mechanik des Transporteurs verstellt die Sicht. herzliche Grüße merrit
nowak Geschrieben 4. Januar 2017 Melden Geschrieben 4. Januar 2017 Cooles Teil! (Und da ich tatsächlich noch stopfe, kann ich mir gut vorstellen, warum die Maschine so konstruiert ist... ) (Kunststopfen und Strümpfe reparieren als Dienstleistung gibt es übrigens noch... selten, aber ich habe das noch gesehen.)
merrit Geschrieben 4. Januar 2017 Autor Melden Geschrieben 4. Januar 2017 Hallo Nowak, kann mich noch an diverse Werkproben in der kleinen Auslage erinnern. War schon beeindruckend die gemusterten Stoffe auf denen nur mit Mühe, oder auch gar nicht, die instandgesetzte Stelle gefunden werden konnte. herzliche Grüße merrit
josef Geschrieben 5. Januar 2017 Melden Geschrieben 5. Januar 2017 ich hab noch so eine Maschine in irgendeiner ecke stehen es ist eine Strumpfstopfmaschine eine Repassiermaschine hätte nämlich pneumatischen antrieb - über einen luftschlauch wird eine Häkelnadel angetrieben - das kunststopfen war aber Handarbeit
nowak Geschrieben 5. Januar 2017 Melden Geschrieben 5. Januar 2017 Kunststopfen ist auch heute noch Handarbeit... (Ich habe das auch schon machen lassen, je nach Stoff sind die Ergebnisse wirklich faszinierend und meilenweit von dem entfernt, was man so selber produzieren kann. Zumindest die meisten von uns.)
rimoldi Geschrieben 1. Juli 2018 Melden Geschrieben 1. Juli 2018 Hallo zusammen, ich habe den Beitrag über die Sockenstopfmaschine gelesen und habe eine Frage an euch. Ich habe eine Suma Stopfmaschine welche vermutlich baugleich wie die Rex ist. Leider fehlt bei mir die Antriebsverbindung? zwischen Motor und Nadelantrieb. Könntet ihr mir bei der Lösung des Problems eventuell behilflich sein? Bin für jeden Tipp dankbar! Grüße vom Bodensee Moni
rimoldi Geschrieben 2. Juli 2018 Melden Geschrieben 2. Juli 2018 Hallo Josef, vielen Dank für deine Antwort- endlich bin ich nach Jahren der Suche einen Schritt weiter gekommen. Was denkst du, sind die Teile noch irgendwo zu bekommen und falls ja, wo? Könnte ein Feinmechaniker die fehlenden Teil neu herstellen? Es wäre so schön wenn die Maschine wieder ihren Dienst aufnehmen könnte. Liebe Grüße Moni
josef Geschrieben 2. Juli 2018 Melden Geschrieben 2. Juli 2018 Hallo Josef, vielen Dank für deine Antwort- endlich bin ich nach Jahren der Suche einen Schritt weiter gekommen. Was denkst du, sind die Teile noch irgendwo zu bekommen und falls ja, wo? Könnte ein Feinmechaniker die fehlenden Teil neu herstellen? Es wäre so schön wenn die Maschine wieder ihren Dienst aufnehmen könnte. Liebe Grüße Moni im Prinzip JA solche Maschinen wurden nicht mehr gebaut, als die Nylon/Perlon-Strümpfe und Strumpfhosen zu Pfennigs-Artikeln wurden für das Reibrad auf der motorwelle könnte das teil aus dem Pfaff-Sortiment passen aber für das Rad neben der schnurkette bräuchtest du eine funktionsfähige Maschine, von der du die Maße abnehmen könntest weil die Winkelflächen zueinander passen müssen
rimoldi Geschrieben 4. Juli 2018 Melden Geschrieben 4. Juli 2018 Oh je- das wird wohl etwas schwierig! Vielleicht liest es jemand hier aus dem Forum und könnte weiterhelfen? Vielen Dank für deine Hilfe!
rimoldi Geschrieben 4. Juli 2018 Melden Geschrieben 4. Juli 2018 Hurra, die Scheibe ist gefunden Jetzt fehlt noch der Antriebsgummi.Die Scheibe hat einen Durchmesser von 59 mm und eine Breite von 7mm. Kannst du mir da eventuell mit einem Tipp wegen des Gummis weiterhelfen? Wäre der Hammer wenn die Maschine wieder funktioniert 👍👏
merrit Geschrieben 11. Juli 2018 Autor Melden Geschrieben 11. Juli 2018 Hallo rimoldi, nett, daß Du auch eine baugleiche Maschine gefunden hast. Konnte dieses Gerät letztes Jahr im Nähmaschinen-Museeum in Dürnten Nhmaschinen-Museum mit Markennamen "Turissa" bewundern. Anbei ein Photo mit dem Reibrad auf der Motorachse. Kann in den nächsten Tagen gerne auch den Außendurchmesser abmessen. Ich denke, da es am Außenumfang der Scheibe abrollt, ist ein eventueller Kegel (falls vorhanden) nicht so kritisch. Diese Konstruktion hat aber allgemein den Nachteil (wie auch bei den ELNA Supermatic, ZigZag... und anderen Maschinen) daß das Reibrad platt wird, wenn das Gerät nicht regelmäßig genutzt wird. Die ELNA Lotus aber auch z.B. die PFAFF 294 - 297 haben die Möglichkeit das Reibrad abzuheben (auszukuppeln) - so man daran denkt. Bei meiner Supermatic habe ich schon überlegt einen Stift oder eine Schraube nachzurüsten die den Motorhalter mit dem Reibrad abdrückt (bei Nichtgebrauch). Wegen der Metallspäne wenn man ein Loch bohrt habe ich bisher davon Abstand genommen. Bei der Stopfmaschine sind aber wesentlich weniger Einbauten, und es ist wahrscheinlich leichter realisierbar. herzliche Grüße merrit P.S.: Halte die Augen offen. Vielleicht findest Du auch noch die beiden Teile für den Tisch bei Flach-Arbeiten. Die wären nicht so einfach stilgerecht nachzuarbeiten.
merrit Geschrieben 11. Juli 2018 Autor Melden Geschrieben 11. Juli 2018 Hallo rimoldi, habe den Durchmesser des Gummi-Treibrades mit 22mm gemessen. Es ist zylindrisch und rollt am Umfang der getrieben Scheibe ab. Die Länge der Gummiauflage ist etwas größer als die Dicke der metallenen Getriebescheibe. Der Innendurchmesser ist durch die Motorwelle vorgegeben. Ich hoffe der Messchieber war nicht verkantet. Es war schwierig daran zu kommen, ohne den Motor auszubauen. Die Getriebescheibe konnte ich wegen des Motors nämlich auch nicht abziehen. Idealerweise sollte der Durchmesser so groß sein, daß Motorwelle und Greiferwelle parallel stehen. Aber auch bei einem davon abweichenden Durchmesser ist es wohl relativ unkritisch. Die Maschine würden dann eben etwas schneller oder langsamer laufen. Die Leichtmetall-Scheibe die Du gefunden hast ist mit 2 Wurmschrauben an der Greiferwelle befestigt. Am Innenteil des Gummi-Treibrades gibt es aber nur eine Wurmschraube. Für das Photo habe ich die Getriebescheibe so weit wie möglich an das Ende der Greiferwelle verschoben. Man sieht auch deutlich die durch längeren Stillstand entstandene abgeplattete Stelle am Gummi. Diese verursacht dann beim Nähen ein ratterndes Geräusch. herzliche Grüße merrit
rimoldi Geschrieben 13. Juli 2018 Melden Geschrieben 13. Juli 2018 Hallo Merrit, herzlichen Dank für deine Mühe! Im Moment schaue ich noch etwas ratlos :confused:dein Foto an und kann mir den Kegel, das Gummi Reibrad nicht wirklich vorstellen.Und wo würde es sowas geben? Vielleicht frag ich mal im Nähmaschinenmuseum nach ob sie eine Quelle für so selten Teile haben. Vielen Dank ! Grüße vom sonnigen Bodensee Moni
merrit Geschrieben 16. Juli 2018 Autor Melden Geschrieben 16. Juli 2018 (bearbeitet) Hallo rimoldi, wie ich geschrieben habe, ist die Rolle nicht kegelig sondern zylindrisch. Sie treibt die Scheibe an der Greiferwelle am Umfang an. Der Außendurchmesser ist daher nicht allzu kritisch. 1) Ich würden nochmal in der Umgebung des Fundortes der Maschine suchen. Die Treibscheibe ist ja auch aufgetaucht. Vielleicht findet sich dort noch weiteres Zubehör (wie z.B. der Tisch für Flachstopfarbeiten) 2) Da Du den Motor bereits ausgebaut hast, hast Du guten Zugang zur Motorwelle wo die Rolle montiert wird. Durchmesser der Motorwelle = Innendurchmesser für die Rolle (oder besser für den Teil wo der Gummi aufgezogen ist) Dieses Maß sollte passen. Länge der Rolle > möglichst so lang wie die Treibscheibe dick ist oder länger. Ist aber unkritisch. Muß eben auf den Stummel der Motorwelle passen. 3) Möglichkeit besteht auch im Fachhandel für Modellbau. Vielleich passt ein Reifen von einem Modellauto. 4) Anbei nochmal das Photo mit der Rolle hervorgehoben. Die Treibscheibe ist ja normalerweise weiter auf die Welle geschoben. Möglichst mittig zur Gummi-Treibrolle Habe sie für das Photo verschoben, um den Blick auf die Rolle freizumachen. Darauf ist zu sehen, daß die Treibrolle und Tribscheibe nicht optimal zueinander justiert waren. Wie gesagt, nicht besonders kritisch. ... könnte die Rolle vielleicht so einstellen, daß sie an der Stelle läuft die noch keinen "Platten" hat. Dann rattert es weniger. herzliche Grüße merrit Bearbeitet 16. Juli 2018 von merrit Typographie
rimoldi Geschrieben 4. September 2018 Melden Geschrieben 4. September 2018 (bearbeitet) hallo, seit heute läuft die SUMA wieder!!!! Wir haben ein halbwegs passendes Gummiteil gefunden . Hat jemand vielleicht noch eine Einfädelanleitung?Leider bildet sich keine Schlaufe und ich bin etwas ratlos:confused: Vielen Dank für eure Hilfe! Bearbeitet 4. September 2018 von rimoldi
merrit Geschrieben 6. September 2018 Autor Melden Geschrieben 6. September 2018 (bearbeitet) Hallo rimoldi, ich beschreibe die Sache mal so, daß das Handrad hinten ist und der Maschinenkopf frontal auf Dich zeigt. So ist die Beste Sicht auf das Werkstück gegeben. In diesem Fall wird die Nadel mit langer Rille zu Dir eingesetzt und der Oberfaden von vorne nach hinten eingefädelt. Bitte vergewissere Dich, daß der Oberfaden auch gut zwischen den Spannungsscheiben und in der Fadenanzugsfeder liegt. Ein Detailphoto des Spannungsapparates findest Du unten. Der Knopf zum Auslösen der Spannungsscheiben ist gegenüber, von Dir aus auf der rechten Seite. Oberwelle und Greifer drehen nun vom Maschinenkopf aus gesehen G E G E N den Uhrzeigersinn. Falls sie in die andere Richtung laufen, hast Du etwas beim Anschluß des Kondensators an den Motor vertauscht. Dann kann natürlich der Greifer nicht in die Fadenschlinge fassen. Der Unterfaden wird wie bei einer normalen Haushaltsmaschine mit Umlaufgreifer eingefädelt. Für den übrigen Fadenweg sieh Dir bitte die Photos am Anfang des Beitrages an. herzliche Grüße merrit Bearbeitet 6. September 2018 von merrit Photo Unterfaden-Verlauf ergänzt
rimoldi Geschrieben 7. September 2018 Melden Geschrieben 7. September 2018 (bearbeitet) Hallo Merrit, vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Hilfe. Leider will es trotz aller Tipps nicht klappen. Ich habe einen kleinen Video gedreht vielleicht erkennst du da das Problem? Hoffentlich klappt es mit Dropbox. Danke für deine Mühe http://https://www.dropbox.com/sh/ppkbw0obzhiwb7w/AAAUVis3boKwlGNkofhL5jd-a?dl=0 Bearbeitet 7. September 2018 von rimoldi
rimoldi Geschrieben 7. September 2018 Melden Geschrieben 7. September 2018 ich weiß zwar nicht warum, aber jetzt stopft sie! Vielen herzlichen Dank für die Hilfe und Unterstützung!
merrit Geschrieben 11. September 2018 Autor Melden Geschrieben 11. September 2018 (bearbeitet) Hallo Rimoldi, Im Video drehst Du in die falsche Richtung. Habe ich oben beschrieben ! "Oberwelle und Greifer drehen nun vom Maschinenkopf aus gesehen G E G E N den Uhrzeigersinn." Anbei Sekunde 0:04 aus Deinem Video. Ich habe die Greiferspitze - die hinter dem Öhr der Nadel in die Fadenschlinge fahren soll markiert. Du hast Dich wohl an der Gegenspitze orientiert. Diese soll die Oberfadenschlinge kurz auffangen, nachdem sie die Unterfadenkapsel umfahren hat. Dadurch wird vermieden daß sich die - dann sehr große - Oberfadenschlaufe verdrillt bevor sie in den Stoff eingezogen wird. herzliche Grüße merrit - Bearbeitet 13. September 2018 von merrit Bezug zum Video präzesiert
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