mois1807 Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo zusammen, meine Eltern haben am Wochenende auf dem Flohmarkt eine alte Nähmaschine erstanden. Ich habe sie mir angesehen, ein bisschen geputzt und geölt, ein bisschen gegoogelt, wie das mit dem Schiffchen denn nun geht und tadaa... Sie näht! Die Nähte sind super akkurat und gleichmäßig (natürlich nur Geradstich), die Handkurbel lässt sich butterweich drehen. Nun würde ich der Maschine aber gern noch einen Namen geben, bisher erfolglos. Sie ähnelt ja sehr stark den Singer-Nähmaschinen, aber das Typenschild ist ein anderes. Ein großes S, bei dem im unteren Bogen ein B steht. Drüber ist ein geflügelter Löwe (Braunschweig??) Also nicht das typische Singer-S mit dem Schiffchen drin. Die Seriennummer ist sechsstellig 246068 . Das Motiv ist irgendein Geschnörkel mit Engeln aus Perlmutt, das ich bisher noch auf keiner Maschine im Internet wiederfinden konnte. Bessere Fotos sind leider zur Zeit nicht vorhanden, da die Maschine bei meinen Eltern steht und ich nur mein Handy zur Hand hatte... So, jetzt seid ihr dran, wer hat eine Idee dazu?? PS: Kann ich mit der Schiffchentechnik auch Rückstiche machen?? Danke im Voraus und liebe Grüße, Stephanie
peterle Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Die Stichlänge kannst Du an der hinteren Rändelschraube unten in dem Langloch verschieben, wenn Du über Null weiterschieben kannst, näht sie rückwärts, ansonsten dürfte das mit der Maschine vermutlich nicht gehen, es sei denn es gibt noch einen Hebel irgendwo. Das weiß ich aber auswendig nicht mehr und das Bild ist nicht detailiert genug - oder ich zu blind. Feines Teil, behalten und Nähen!
mois1807 Geschrieben 24. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo, bei meinem letzten Versuch ging es mit dem Verschieben des Stichlängenhebels "unter null" nicht, aber ich habe sie auch nicht wirklich lange auf der Stelle laufen lassen - ich wollte keinen Fadensalat produzieren. Vielleicht traue ich mich da am Wochenende nochmal mit langsamen Stichen dran. Einen weiteren Hebel gibts nicht, die Technik ist insgesamt recht minimalistisch, finde ich. Kaum Gelenke, das meiste wird irgendwie über Schieber geregelt, die einfach auf den Metallblechen sitzen und Staub geradezu magisch anziehen. Aber ein einfaches Rückwärtsdrehen der Handkurbel geht demnach nicht? Oh, noch eine Technik-Frage: es gibt eine Zahnradstufe (ich glaube ein Kegelrad) für die Übertragung von der Antriebswelle des Handrades auf die Welle für die Nadelbewegung. Wird die gefettet oder geölt? Wenn Fett, was für welches? Die schwarzen haarigen Klumpen, die ich zwischen den Zähnen herausgezogen habe, könnten durchaus einmal Fett gewesen sein. @peterle: Danke für die schnelle Antwort!
Gast Bielefeld Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo, es ist eine Maschine von Bernhard Stoewer (Stettin/Szczecin, Deutschland/Polen). Modell, muss ich passen. Gruß Clemens
haniah Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo, schönes Maschinchen! Nur rückwärts dürfte sie nicht nähen. Bei diesen Maschinen nähte man rückwärts, indem man das Nähgut drehte Viele Grüße, haniah
mois1807 Geschrieben 24. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo Clemens, danke für deine Antwort. Hast du zufällig ein Foto von dem Typenschild einer Stoewer zur Hand? Dann könnte ich sie beide vergleichen, um sicherzugehen. In meiner (zugegeben recht kurzen) Internetrecherche habe ich bisher nur Maschinen von Stoewer gefunden, die eine andere Art der Stichlängenverstellung haben und auch eine andere Grundform des Metallkörpers. Das würde entweder für eine andere Herstellzeit sprechen oder doch für einen anderen Hersteller. Weißt du, ob es eine Übersicht über die Modelle gibt, oder überhaupt über die Herstellzeiten? Laut Wikipedia haben sie 1858 mit der Nähmaschinenproduktion begonnen, aber mehr konnte ich leider nicht finden. Viele Grüße, Stephanie
Gast Bielefeld Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo Frau Stephanie, ich selber besitze kein Warenzeichen-Foto o. ä.. Die Informationen stammen vom VERITASKLUB (http://www.nähmaschinenwerk.de). Da mal nach einem Logo/Warenzeichen von Stoewer nachfragen. Vielleicht wissen die auch mehr. Gruß Clemens
AntikSew Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo Stephanie, es ist sicher eine Stoewer, eine Langschiff B. Wenn du die Seriennummer aufschreibst, kann ich in einer Liste, die es mal bei der "needlebar" gab, nachschauen, wie alt sie sein soll. Die Seriennummer steht auf dem Rand des Langloches vor dem Arm - da wo die Stichlänge verstellt wird. Ludger
mois1807 Geschrieben 24. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Hallo Ludger, Die Seriennummer ist sechsstellig 246068 Das wäre super, wenn du das Alter herausbekommen könntest. Ist die Liste frei verfügbar, könntest du sie mir also auch zuschicken? Oder gibt es da Copyright-Probleme? Liebe Grüße, Stephanie
josef Geschrieben 24. Juni 2015 Melden Geschrieben 24. Juni 2015 Die Stichlänge kannst Du an der hinteren Rändelschraube unten in dem Langloch verschieben, wenn Du über Null weiterschieben kannst, näht sie rückwärts, ansonsten dürfte das mit der Maschine vermutlich nicht gehen, es sei denn es gibt noch einen Hebel irgendwo. Das weiß ich aber auswendig nicht mehr und das Bild ist nicht detailiert genug - oder ich zu blind. Feines Teil, behalten und Nähen! zum rückwärts-nähen rückwärts-drehen ... das geht wirklich mit diesen alten langschiffchen bei schwingschiffchen geht es nimmer
det Geschrieben 25. Juni 2015 Melden Geschrieben 25. Juni 2015 Hallo Stephanie, tolle Maschine! Ein Bild vom Logo findest du bei needlebar. Bei unserer Langschiffmaschine klappt es mit dem Rückwärtsnähen durch Rückwärtsdrehen übrigens nicht, das gibt nur Fadenriss. Viel Spaß mit dem Oldie Detlef
ju_wien Geschrieben 25. Juni 2015 Melden Geschrieben 25. Juni 2015 meine mutter hat bei ihrer alten singer gradstichmaschine vernäht, indem sie das füßchen ein wenig angehoben, den stoff 1 cm nach vor gezogen und das letzte stück noch einmal gesteppt hat. wenn der stoff robust ist, kann man auch durch anziehen den transport überwinden, dh langsam weiternähen, aber am stoff anziehen, sodass er nicht nach hinten transportiert wird, sondern nach vorne. dazu braucht man aber gefühl und übung. sonst gibts fadensalat, abgebrochene nadeln und löcher im stoff!
mois1807 Geschrieben 25. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 25. Juni 2015 Hallo, Schönes Teil diese Stoewer TS;) dein Beitrag gab den entscheidenden Hinweis, damit auch ich denen glaube, die schon wussten, dass es eine Stoewer ist Nämlich diese hier, nur mit Perlmutt-Engeln. Danke also an euch alle für eure Hinweise. Ich bin wirklich begeistert, dass man hier immer so schnell so viel Hilfe bekommt. Jetzt warte ich nur noch auf Ludger und seine Liste für die (hoffentlich ebenso erfolgreiche) Altersbestimmung. Ludger, du hast nicht zufällig auch noch eine Bedienungsanleitung für das gute Stück zur Hand? Das Aufspulen erzeugt in meinem Hirn zur Zeit nur Knoten. Und im Garn auch... Das mit dem Rückwärts nähen probiere ich dann am Wochenende aus. Viele Grüße, Stephanie
AntikSew Geschrieben 25. Juni 2015 Melden Geschrieben 25. Juni 2015 Hallo Stephanie, der Liste nach ist deine Stoewer Maschine 1895 gebaut worden. Den Tipp von Josef wegen des Rückwärts nähen kann eigentlich nicht!!! funktionieren. Da müsste ja das Schiffchen mit dem stumpfen Ende die Fadenschlinge erreichen und erweitern und das wird nicht gehen. Eine Anleitung zum Spulen habe ich für eine Stoewer Maschine leider nicht. Das sollte aber nicht so schwierig sein. Ludger
ive25 Geschrieben 25. Juni 2015 Melden Geschrieben 25. Juni 2015 Schau auch hier ist eine mit wenig Infos aber zumindest etwas.
mois1807 Geschrieben 26. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 26. Juni 2015 Wow, das ist ja ein Alter... 120 Jahre!!! Sieht man ihr gar nicht an. Vielen Dank an Ludger!
lanora Geschrieben 26. Juni 2015 Melden Geschrieben 26. Juni 2015 (bearbeitet) Verzeichnis der Naehmaschinen - Naehmaschinenverzeichnis Vielleicht gibt es hier noch weitere Infos? Zum Aufspulen von Schwingschiffechen gibt es hier ein kleines Video, vielleicht hilft das schonmal weiter? Die richtigen Einstellungen - Naehmaschinenverzeichnis Übrigens ein sehr schöner Nähmaschiennoldie Bearbeitet 26. Juni 2015 von lanora
lanora Geschrieben 26. Juni 2015 Melden Geschrieben 26. Juni 2015 (bearbeitet) Bin gerade auf diese Seiten gestossen : http://www.stoewer-museum.de/framesetd.htm Bernhard Stoewer Eiserne Mamsell - Home Technik - Die Langschiff Nhmaschine Technik - Die Schwingschiff Nhmaschine Bearbeitet 26. Juni 2015 von lanora
mois1807 Geschrieben 26. Juni 2015 Autor Melden Geschrieben 26. Juni 2015 Hallo lanora, danke für deine große Linksammlung - die meisten hatte ich auch schon gefunden. Leider hilft mir das Video überhaupt nicht weiter. Ich verstehe nicht, wie ich den Faden bei mir analog dazu einfädeln soll. Bei den meisten Maschinen sind die Spannungsplatten irgendwo an der Maschine befestigt, sodass der Faden von den Spannungsplatten dann einfach zu diesem Schlitz (mit Loch) an dem langen Blechdings führt und von da aus dann runter zur Spule. Bei mir ist aber genau dazwischen diese Spannungseinheit. Wenn ich den Faden von der Spannung in den Schlitz führen will, muss ich ihn um das Blechdings herumführen, um von hinten einfädeln zu können. Das ist aber an den Seiten eher scharfkantig, der Faden würde reißen. Erst durch den Schlitz und dann zu den Spannungsscheiben ist aber auch seltsam, dann funktioniert ja die Fadenverteilung über die Spulenlänge nicht. Eventuell ist auch ein kleines langes Blechstückchen abgebrochen, aber das kann man auf meinem Foto natürlich kaum erkennen. Ich mache am We bessere Fotos und lade sie nochmal hoch, damit irgendjemand da den Fadenlauf einzeichnen kann. Liebe Grüße, Stephanie
lanora Geschrieben 26. Juni 2015 Melden Geschrieben 26. Juni 2015 Möglicherweise so ? Oder liegt die Schraube am Gehäuse an ? Zumindest ist es so ähnlich in der Bedieungsanleitung für Langschiffchen die mir vorliegt. Also der Faden wird erst nach vorn um eine Führung und dann nach hinten geführt.
haniah Geschrieben 26. Juni 2015 Melden Geschrieben 26. Juni 2015 Hallo, auch zum Spulen muss der Faden durch die Spannungsscheiben geführt werden. Kennst Du diese Seite schon? http://www.naehmaschine-antik.de/technik-ls.html Dort wird erklärt, wie man eine Langschiffmaschine bedient. Viele Grüße, haniah
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