Ratchet Geschrieben 2. März 2015 Melden Geschrieben 2. März 2015 Hallo liebe Näher/innen! Ich bin absoluter Anfänger, was das Nähen betrifft, daher hoffe ich, ihr könnt mir bei einem kleinen Problemchen weiterhelfen. Ich habe eine antike Nähmaschine, die mit Hand betrieben wird. Sie funktioniert auch soweit echt super, nur, dass sie ab und zu Nähte auslässt. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll, ich habe halt keine Ahnung ^^ Deswegen weiter unten auch die Bilder, wo man es sieht. Man sagte mir schon, es könne mit der Spannung von Unter- und Oberfaden zusammenhängen. Aber Herumprobieren damit hat leider keinen Erfolg gebracht. Weiß jemand Rat?
ju_wien Geschrieben 2. März 2015 Melden Geschrieben 2. März 2015 (bearbeitet) erstens eine bitte: die fotos nicht extern hochladen, sondern hier im forum, damit sie erhalten bleiben. zweitens: ausgelassene stiche haben meistens mit dem material zu tun. passiert das bei normalem stoff auch? *) verwendest du für leder eine ledernadel? passt die nadel zur maschine? so alte maschinen brauchen ja oft ganz spezielle nadelsysteme. und: ist sie richtig eingesetzt? mach bitte noch ein foto, auf dem man nadel und nadelhalter aus der nähe sieht (von der seite). ps: *) mit normalem stoff meine ich zb baumwollwebe, wie sie für bettwäsche oder herrenhemden verwendet wird oder dünne wollstoffe wie sie für anzüge verwendet werden. Bearbeitet 2. März 2015 von ju_wien erklärung ergänzt
det Geschrieben 2. März 2015 Melden Geschrieben 2. März 2015 Hallo Ratchet, deine schöne Maschine braucht höchstwahrscheinlich Rundkolbennadeln (z.B. 287/1738er), da ist es sehr wichtig, dass die lange Rille der Nadel zu dir hinzeigt und die kurze Rille nach hinten zum Schiffchen. Die Nadel muss die passenden Länge haben: Wenn die Schiffchenspitze in Höhe der Nadel ist, dann sollte das Nadelöhr etwas unter der Schiffchenspitze sein. Wie sieht die Unterseite der Naht aus? Der Unterfaden sollte mit etwas Widerstand aus dem Schiffchen gleiten. Nimm zum Testen zwei verschiedenfarbige Garne, dann kannst du die Oberfadenspannung am leichtesten richtig einstellen. Gruß Detlef
Ratchet Geschrieben 2. März 2015 Autor Melden Geschrieben 2. März 2015 Huhu, ja bei normalem Stoff passiert es auch. Habe zum Testen eine dünne Jutetasche verwendet. Nein, eine Ledernadel verwende ich nicht. hab leider nur die eine. Ob sie zur Maschine passt, kann ich leider nicht sagen Sie war halt schon eingespannt. Fotos von der Nadel hängen an. Die Unterseite der naht sieht genauso aus: ab und zu sind Stiche ausgelassen. Der Unterfaden gleitet, wie von dir beschrieben, mit etwas Widerstand aus dem Schiffchen. Verstehe aber nicht, was du mit lange und kurze Rille meinst. Diese Nadel hat keine Rillen oder ich erkenne sie nicht als solche :/
josef Geschrieben 2. März 2015 Melden Geschrieben 2. März 2015 im Forum 1. es handelt sich um eine Langschiff-Maschine das Schiffchen bewegt sich LÄNGS der Grundplatte, quer zur nährichtung 2. das von dir verwendete Nadelsystem ist falsch um das richtige Nadelsystem herauszufinden, brauchen wir angaben über deine Maschine 3. die Einfädelrichtung MUSS von vorne nach hinten erfolgen
Ratchet Geschrieben 3. März 2015 Autor Melden Geschrieben 3. März 2015 Huhu, es handelt sich um eine "Mosella", Fr.Wilh.Cunz - Coblenz kaum noch zu erkennen ^^ Aha, na wenn so viel falsch ist, ist das ja kein Wunder, wenn das nicht klappt Wäre sehr dankbar, wenn mir jetzt jemand sagen könnte, was ich genau da für eine Nadel reinmachen muss. AUf der Maschine selber schein leider nichts zu stehen und eine Anleitung ist auch nicht dabei. Danke
AntikSew Geschrieben 3. März 2015 Melden Geschrieben 3. März 2015 (bearbeitet) Hallo, ich glaube, der Fr. Wilh. Cunz aus Coblenz war nur ein Händler. Aus der Ferne würde ich sagen, die Maschine hat Gritzner gebaut. Schau mal auf die Messingplakette, was da steht. Der Faden ist auch noch nicht richtig (genug) eingefädelt. An der Nadelklemme ist auch noch eine Fadenführung. Wenn es eine Gritzner ist, brauchst du Nadeln des Systems 339. Vielleicht kannst du aber auch mit der Nadel arbeiten, du musst sie nur richtig einsetzen. Wie das geht, steht auf meiner Seite hier: naehmaschine-antik.de/technik-ls.html unter Punkt 2 - Die Nadel. Auf dem blanken Schild über der Messingplakette könnte auch stehen, welches Nadelsystem du verwenden musst. Wenn ich das Bild unten richtig deute, steht die Nadel auch um 90° falsch. Der Faden ist da von links nach rechts eingefädelt und sollte von vorne nach hinten sein - also die Nadel drehen. Ludger Bearbeitet 3. März 2015 von AntikSew
Ratchet Geschrieben 3. März 2015 Autor Melden Geschrieben 3. März 2015 (bearbeitet) Auf der Plakette steht "Fr. Wilh. Cunz Coblenz" siehe Bild. Und auf dem Deckel steht, sehr verblasst, "Mosella". Da ist noch eine zweite Plakette mit Garn und Nadelsymbol und vielen Zahlen. Was könnte das denn sein? (zweites Bild) Derweil schaue ich mir deine Anleitung an EDIT: Habe die Nadel gedreht und sonst auch alles wie in der Anleitung gemacht, ohne Verbesserung. Ich verstehe die Sache mit den Rillen auch immer noch nicht. Meine Nadel ist nur an einer Seite etwas abgeflacht. Diese Seite zeigt jetzt nach vorne, also zu mir. Bearbeitet 4. März 2015 von Ratchet
AntikSew Geschrieben 4. März 2015 Melden Geschrieben 4. März 2015 Hallo, vielen Dank für die Bilder. Ich bleibe trotzdem dabei, der F. W. Cunz war nur ein Händler und Hergestellt hat die Maschine die Firma Gritzner. Auf den Seiten der "needlebar" ist eine gleiche Maschine mit dem Gritzner Markenzeichen zu sehen. Zur Nadel: jetzt hast du die Nadel um 180° falsch eingesetzt. Nimm mal die Nadel heraus und schau sie dir unter der Lupe an, dann siehst du auch die lange Rille. Im "eingebautem Zustand" muss sie zu dir zeigen und dann ist das flache Stück automatisch dem Schiffchen zugewandt. Den Oberfaden dann gemäß Anleitung einfädeln und auf die richtige Nadelstellung (Höhe!) achten. An der Maschine ist zwar ein Höhenanschlag montiert, aber ob der für die Nadel stimmt? Ludger
josef Geschrieben 4. März 2015 Melden Geschrieben 4. März 2015 Auf der Plakette steht "Fr. Wilh. Cunz Coblenz" siehe Bild. Und auf dem Deckel steht, sehr verblasst, "Mosella". Da ist noch eine zweite Plakette mit Garn und Nadelsymbol und vielen Zahlen. Was könnte das denn sein? (zweites Bild) Derweil schaue ich mir deine Anleitung an EDIT: Habe die Nadel gedreht und sonst auch alles wie in der Anleitung gemacht, ohne Verbesserung. Ich verstehe die Sache mit den Rillen auch immer noch nicht. Meine Nadel ist nur an einer Seite etwas abgeflacht. Diese Seite zeigt jetzt nach vorne, also zu mir. alles nochmal auf anfang : nimm deine nadel nochmal raus und schau sie dir nochmal GENAU an wenn du schon mit flachkolben-nadeln experimentierst, gehört die flache seite nach hinten, zum Schiffchen, dann ist die lange fadenrille auf der Vorderseite und genau da gehört sie hin diese alten langschiff-Maschinen haben aber noch keine flachkolben-nadeln verwendet weil die erst später aufkamen sondern rundkolben-nadeln mit viel schwächerem schaft zum Beispiel nadelsystem 339 ob es davon noch verschiedene spitzenformen und davon dann wiederum verschiedene Nadelstärken gibt, kann ich dir auch nicht genau sagen und nun mach mal genau das, was dir auch schon andere fori´s gesagt haben
AntikSew Geschrieben 4. März 2015 Melden Geschrieben 4. März 2015 Hallo Josef, der hat da keine Flachkolbennadel drin. Wenn ich das richtig verstanden habe, meint er diesen flachen Teil direkt am Öhr, wo eigentlich der Greifer näher an den Nadelfaden kommen kann. Ludger
ju_wien Geschrieben 4. März 2015 Melden Geschrieben 4. März 2015 Da ist noch eine zweite Plakette mit Garn und Nadelsymbol und vielen Zahlen. Was könnte das denn sein? (zweites Bild) das ist eine nadelstärken und fadenstärkentabelle. für ganz feine nähseide mit der stärke 100-150 nadelstärke 10, für einen 60er-zwirn stärke 12 und für 30er zwirn stärke 14. die nadelstärken könnten dem system singer entsprechen, wie es heute noch in den usa verwendet wird. 14 = 90 nm = 0,9 mm durchmesser. allerdings kommt mir das für einen 30er knopflochzwirn ein wenig dünn vor. man müsste also in historischen tabellen schauen, welche nadel- und garnmaße zur zeit dieser nähmaschine populär waren.
det Geschrieben 4. März 2015 Melden Geschrieben 4. März 2015 Ich habe es immer so verstanden, dass bei einer 10er Nadel ein 100er Oberfaden und ein 150er Unterfaden genommen werden soll:confused: Zur langen Rille, vielleicht siehst du es auf den (leider sehr unscharfen) Bildern. 1. Bild: Vorderseite der Nadel mit langer Rille (Einfädelseite) 2. Bild: Rückseite der Nadel mit Einbuchtung für die Schiffchenspitze Übrigens sieht man auch gut den Unterschied zwischen NoName- und Schmetz-/Organ-Markennadeln, speziell am Öhr. Die flache Seite des Kolbens bei diesen Flachkobennadeln (705/130er System) liegt hier übrigens auf dem Magneten. Gruß Detlef
ju_wien Geschrieben 5. März 2015 Melden Geschrieben 5. März 2015 Ich habe es immer so verstanden, dass bei einer 10er Nadel ein 100er Oberfaden und ein 150er Unterfaden genommen werden soll:confused: so hatte ich es zunächst auch verstanden. das symbol rechts sieht ja wie eine unterspule aus. dagegen spricht aber, dass man für ein gleichmäßiges nahtbild ober- und unterfaden gleicher qualität und stärke verwenden soll. es kann aber sein, dass ich da zu sehr von "modernen" maschinen und deren anleitungen beeinflusst bin und dass man früher tatsächlich einen feineren unterfaden verwendet hat.
ju_wien Geschrieben 5. März 2015 Melden Geschrieben 5. März 2015 @ Ratchet: hier siehst du die rille noch deutlicher in einer technischen zeichnung: Die Nähmaschinen-Nadel
Ratchet Geschrieben 5. März 2015 Autor Melden Geschrieben 5. März 2015 Es klappt! Kaum macht man alles richtig, funktionierts Bin halt blutiger Anfänger und habe keinen Plan vom Nähen. Aber unter der Lupe konnte auch ich nun die lange Rille erkennen Und dank der tollen Anleitung (gleich mal ausgedruckt und zur Maschine gelegt) war das ja eigentlich ganz einfach. Aber schön, dass die alte Maschine nun richtig näht. Macht total Spaß. Werde mir aber auf jeden Fall noch eine neue Nadel besorgen. Brauche eh eine für Leder. Vielen Dank ihr Lieben!
det Geschrieben 5. März 2015 Melden Geschrieben 5. März 2015 Hallo Ratchet, fein, dass es nun klappt. Nähen mit einer Langschiffchen-Kurbelmaschine hat für mich fast meditative Züge und macht viel Spaß. so hatte ich es zunächst auch verstanden. das symbol rechts sieht ja wie eine unterspule aus. dagegen spricht aber, dass man für ein gleichmäßiges nahtbild ober- und unterfaden gleicher qualität und stärke verwenden soll es kann aber sein, dass ich da zu sehr von "modernen" maschinen und deren anleitungen beeinflusst bin und dass man früher tatsächlich einen feineren unterfaden verwendet hat. Ich weiß ja selber nicht, welche Erklärung die korrekte ist. Bei Jeans & co. nehme ich aber immer einen dünneren Unterfaden, 30er Garn packe ich nicht auf die Spule. Gruß Detlef
josef Geschrieben 5. März 2015 Melden Geschrieben 5. März 2015 Hallo Josef, der hat da keine Flachkolbennadel drin. Wenn ich das richtig verstanden habe, meint er diesen flachen Teil direkt am Öhr, wo eigentlich der Greifer näher an den Nadelfaden kommen kann. Ludger im beitrag "4" ist eine flachkolben-nadel mit der flachen seite nach rechts "verschraubt"
Ratchet Geschrieben 5. März 2015 Autor Melden Geschrieben 5. März 2015 Nähen mit einer Langschiffchen-Kurbelmaschine hat für mich fast meditative Züge und macht viel Spaß. Kann ich gut nachvollziehen. Ich binde Bücher auf traditionelle Weise, das ist auch sehr entspannend und meditativ. Da ich jetzt verstärkt mit Leder arbeite, kommt das Nähen noch dazu. Und mit so einer schönen alten Maschine macht auch das richtig Spaß
merrit Geschrieben 23. April 2015 Melden Geschrieben 23. April 2015 Es klappt! Kaum macht man alles richtig, funktionierts Hallo Ratchet, noch ein Hinweis. Die meisten alten Langschiff Maschinen haben oben noch keinen Anschlag für die Nadel. Als Hilfe gibt es statt dessen eine Markierung oben an der Nadelstange (meist eine Linie oder waagrechte Rille). Die Nadelhöhe stellt man so ein: Nadel lose einspannen. Dann vorsichtig am Handrad drehen bis die Markierung an der Nadelstange mit der Oberkante des Maschinenkopfes abschließt. Das Nadelöhr soll nun genau auf Höhe der Stichplatte stehen, und von vorne nach hinten zeigen. Lange Rille vorne. Man kann auch eine dünne (Steck-) Nadel durch das Öhr stecken, und auf der Stichplatte aufliegen lassen. Aber Vorsicht! Daß dann auch wirklich die Maschinen-Nähnadel beim Einstellen der Höhe locker genug im Halter sitzt! Dann Schraube am Nadelhalter festziehen. Eine Anleitung für die Vorlage (Singer 12K) in englischer Sprache gibt es :hier Der Spuler ist etwas anders, aber das wird schon klappen. herzliche Grüße merrit
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