Junipau Geschrieben 28. August 2014 Melden Geschrieben 28. August 2014 Ihr Lieben, jetzt hoffe ich mal, daß ich a) im passenden Unterforum bin (die Spezialistinnen für die tollen historischen Kostüme sind doch bestimmt alle hier abonniert?) und so b) jemanden finde, der/die mir weiterhelfen kann... Ich wüßte gerne, wie man die Kopfbedeckungen der beiden Damen auf dem folgenden Bild (entst. ca. 1470 in Stuttgart) nennt und woraus sie bestehen? Cod. Pal. germ. 353: Cod. Pal. germ. 353 Die Heidin (Stuttgart (?) - Werkstatt Ludwig Henfflin, um 1470) Die zweite von rechts dürfte ein "Gebende" tragen; aber was ist das für ein turmartiger Aufbau auf dem Kopf der Dame rechts? Ist das eine Turmfrisur mit Stoff bedeckt, oder eher wie ein Hut zu verstehen (also so eine Art Mitra)? Sind das Broschen vorne mit einer Funktion, oder reine Deko-Elemente? Danke für Eure Hilfe!! LG Junipau
harekrishnaharerama Geschrieben 28. August 2014 Melden Geschrieben 28. August 2014 Hallo Diese Hüte nennen sich wohl (Doppel-)Hennin (auch Burgunderhaube) und werden auf einem Gestell aus Draht, Fischbein und Pappe aufgezogen. Es gibt diese in unterschiedlichen Formen Soviel konnte ich bislang rausbekommen
Junipau Geschrieben 28. August 2014 Autor Melden Geschrieben 28. August 2014 Super - danke für die schnelle Hilfe! Mit "Hennin" komme ich jetzt schon ein gutes Stück weiter, habe gerade auch ein Bild von einem doppelten gefunden:hug: Aufs Forum ist Verlaß, es war die richtige Idee, hier zu suchen:)... LG Junipau
Tarlwen Geschrieben 28. August 2014 Melden Geschrieben 28. August 2014 Hörnerhaube wäre auch noch ein Stichwort.
Junipau Geschrieben 28. August 2014 Autor Melden Geschrieben 28. August 2014 Danke Tarlwen - unter "Hörnerhaube" finden sich ja auch noch beeindruckende Bilder! Was ein Glück, daß wir so etwas nicht alle Tage auf dem Kopf herumbalancieren müssen... Aber schön sieht es aus! LG Junipau
Sirija Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 Man nennt das Ding auch schonmal Burgunderhaube, vielleicht findest du damit noch etwas mehr.
Junipau Geschrieben 25. November 2014 Autor Melden Geschrieben 25. November 2014 Ja, danke! Der Name war auch gefallen, von daher bin ich mit meinen Recherchen recht schnell zu einem guten Ergebnis gekommen... Ein spannendes Thema, ich bin nur froh, daß solche Dinger heute nicht mehr mordern sind - wie steigt man damit nur in eine Straßenbahn oder einen Regionalexpress ein? Die Menschen waren eindeutig kleinwüchsiger:p LG Junipau
gelibeh Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 Na ja, die wagenradgroßen Hüte Anfang des 20. Jahrhundert waren auch nicht gerade praktischer.
Tarlwen Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 Junipau schrieb: wie steigt man damit nur in eine Straßenbahn oder einen Regionalexpress ein? Die Menschen waren eindeutig kleinwüchsiger Das geht schon. hab ich bereits erfolgreich erprobt.
lanora Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 (bearbeitet) vielleicht gibt es hier auch Antworten ? http://www.diu-minnezit.de/indexfrm.php?tid=4 "Zitat aus dem Lexikon der oben genannten Seite " Fächerhaube Sonderform der Wulsthaube oder anderer Hauben, bei der das Steuchlein in mehreren Lagen übereinander getragen, fächerformig an der Stirn zu liegen kommt. Die Anzahl der Fächer war oft Bestandteil von Regelmentierungen der Obrigkeit. Die Webkante auf der Stirnseite konnte auch gekruselt sein (-> Kruseler). Gefrens Vor allem im Einflussbereich süddeutscher Mode beliebter Kopfputz (Kopfschmutz) der Damen, bestehend aus einem metallenen Reif ( -> Schapel ) mit angeknüpften textilen (vermutlich Seide) Fransen. Unter der Haube (-> Wulsthaube ) getragen, bedecke dieses den Nacken der Frau Steuchlein Tücher über einer Wulsthaube oder Fächerhaube (oder anderer Haubenformen). Kann mehrere Meter erlangen, und an der Webkante gekruselt sein (-> Kruseler ). Das Ende kann wie ein Schal um den Kopf oder Hals gelegt werden. Wulsthaube Spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Haubenform, bei der ein Hörnchen ( Wulst ) unter dem Steuchlein den Hinterkopf optisch verlängert. Besoners beliebt im Süddeutschen Raum. Wulst Mehrlagiges U-Förmiges Textil des ausgehenden Mittelalters aus Leinen, Leder Baumwolle oder Seide, das mit Rohbaumwolle oder Wolle gestopft war, und bei der Wulsthaube verwendet wurde, um den Hinterkopf optisch zu verlängern. Bearbeitet 25. November 2014 von lanora
lanora Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 http://www.gewandschneider.de/galerie/spaetm/body_spaetm.html "Zitat aus oben genannter Seite" Die Kopfbedeckungen der Damen nehmen immer größere Ausmaße an. Nach dem Kruseler, einem teils mehrlagigen Schleier mit gekräuseltem Rand kommen Hörner- und Wulsthauben sowie hohe Hüte auf, oftmals werden sie noch mit einem Schleier gekrönt. Eine hohe Stirn ist beliebt, und sie wird es noch bis in die Renaissance bleiben.
lanora Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 (bearbeitet) modelexikon - modegeschichte - gotische mode Mode des 15. Jahrhunderts Tempus vivit! Kopfbedeckungen für Frauen Bearbeitet 25. November 2014 von lanora
lanora Geschrieben 25. November 2014 Melden Geschrieben 25. November 2014 Vielleicht hilft dir ja die eine oder andere Seite mit ihren Ausführungen (vor allem die Hutformen und Namen sind interessant , damit man weiß wonach man suchen muß ) bei deiner Recherche.
Junipau Geschrieben 25. November 2014 Autor Melden Geschrieben 25. November 2014 Hallo Bianca, vielen herzlichen Dank für die interessanten Links!! Mit meinem Hut-Problem bin ich wohl gut fertig; aber die nächsten Fragen stehen schon wieder auf der Liste... Und da habe ich gerade schon zwei gute Antworten gefunden, vor allem der link zur Mode des 15. Jh. war gerade spannende Lektüre:) Jetzt kann ich Wörter wie "Zatteln" und "Mi-parti" in meine Texte einfließen lassen, das klingt doch gleich viel besser als die versuchten Umschreibungen. Etwas frustrierend war gerade die Erkentnis, daß die geschlitzten Gewänder erst ab 1500 gebräuchlich wurden; ich versuche gerade das Wort "Schlitz" im Rahmen von Kleidung für die erste Hälfte des 14. Jh. zu deuten. Dann kann es doch kein geschlitzter Ärmel sein, sondern muß etwas anderes bezeichnen, bei dem man einen Mann anfassen und zur Seite ziehen kann. Ich werde weiterlesen:D Aber das hat jetzt nichts mehr mit Kopfbedeckungen zu tun... Tarlwen - wie krumm mußtest Du Dich dann machen?? Ich stoße mir im Regionalexpress schon so ständig den Kopf, dabei bin ich nur knapp 1,80... Dazu jetzt noch so einen schicken Burgunderhut, der ja sicherlich auch seine 30, 40 cm hoch ist ... Aber in Ausnahmemomenten macht man sich sicherlich freiwillig krumm - "wer schön sein will muß leiden":D Ich würde meinen Hut ganz sicher auch schützen! LG Junipau
Tarlwen Geschrieben 15. Dezember 2014 Melden Geschrieben 15. Dezember 2014 Och, so krumm nicht. Der Hennin sitzt ja nicht senkrecht auf dem Kopf, sondern mehr oder weniger nnach hinten geneigt, daher ist der auf dem Kopf nicht ganz so hoch.
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